DE3304785A1 - Kulturbruehe von myxococcus fulvus dsm 2549, wirkstoffextrakt, wirkstoffgemisch, wirkstoffe und herstellungsverfahren - Google Patents
Kulturbruehe von myxococcus fulvus dsm 2549, wirkstoffextrakt, wirkstoffgemisch, wirkstoffe und herstellungsverfahrenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C12R—INDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBCLASSES C12C - C12Q, RELATING TO MICROORGANISMS
- C12R2001/00—Microorganisms ; Processes using microorganisms
- C12R2001/01—Bacteria or Actinomycetales ; using bacteria or Actinomycetales
Description
Anmelderin: Gesellschaft für Biotechnologische
Forschung mbH (GBF), Mascheroder Weg 1, 3000 Braunschweig-Stöckheim, BRD
Kulturbrühe von Myxococcus fulvus DSM 2549, Wirkstoffextrakt,
Wirkstoffgemisch, Wirkstoffe und Herstellungsverfahren. . - .
Gemäß einer Ausführungsform betrifft die Erfindung eine
Kulturbrühe von Myxococcus fulvus DSM 2549, die dadurch erhältlich ist, daß man Myxococcus fulvus DSM 2549 unter
submersen aeroben Bedingungen in einem Kohlenstoff und Stickstoff sowie Mineralsalze enthaltenden wässrigen Nährmedium
bei 15 bis 40 C kultiviert. Vorzugsweise kultiviert man Myxococcus fulvus DSM 2549 bei 25 bis 35 und insbesondere
etwa 30 0C.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung einen Wirkstoffextrakt, der dadurch erhältlich ist, daß
man
(a) ggf. die Zellen von Myxococcus fulvus DSM 2549 von erfindungsgemäßer
Kulturbrühe abtrennt und
(b) die Kulturbrühe mit einem mit Wasser nicht unbegrenzt
—2 —
mischbaren organischen Lösungsmittel oder Adsorberharzen
(z.B. Amberlite wie XAD 2, XAD 4, oder ER 180) extrahiert.
Vorzugsweise verwendet man für die Stufe (b) Essigsäureethylester als organisches Lösungsmittel.
Gemäß einer weiteren AusfUhrungsform betrifft die Erfindung
ein Wirkstoffgemisch, das dadurch erhältlich ist, daß man
(a) einen mit Essigsäureethylester erhaltenen Wirkstoffextrakt zwischen Methanol und Hexan verteilt,
(b) die Methanolphase an vernetzten! Polysaccharid (wie
Sephadex LH-20) chromatographiert und
(c) die wirkstoffhaltige Fraktion an Umkehrphasen-Kieselgel mit Methanol/Wasser/Essigsäure chromatographiert.
Ausserdem betrifft die Erfindung zwei Wirkstoffe mit den im folgenden angegebenen Eigenschaften.
Gemäß'weiteren Aus-führungsformen betrifft die Erfindung
Verfahren zur Herstellung der Kulturbrühe, des Wirkstoffextraktes
und des Wirkstoffgemischs mit den vorstehend angegebenen Maßnahmen.
Die beiden Wirkstoffe lassen sich dadurch gewinnen, daß man das erfindungsgemäße Wirkstoffgemisch durch präparative
Hochleistungsflüssigchromatographie an Umkehrphasen-Kieselgel ab- und auftrennt und danach die einzelnen Wirkstoffe
durch Abdampfen des flüssigen Mediums gewinnt. Vorzugsweise trennt man das flüssige Medium durch Gefriertrocknen ab.
Nachstehend wird die Erfindung durch experimentelle Daten anhand von 10 Figuren noch näher erläutert.
A. Produktionsbedingungen
A 1. Produktionsstamm: Das Bakterium Myxococcus fulvus Stamm
Mx f50 = DSM 2549, Familie Myxococcaceae, Ordnung
-3-
Myxobacterales, Klasse Flexibacteriae.
A 2. Herkunft des Produktionsstamms: Isoliert im August 1977 von Kaninchenmist, gesammelt in der Umgebung von
Calpe, Provinz Alicante, Spanien.
A 3. Beschreibung des Produktionsstamms: Die vegetativen Zellen sind schlanke Stäbchen, 3,5-6 ,um lang und 0,8
,um dick, mit leicht verjüngten Enden. Auf geeigneten Nährböden, z.B. auf Wasseragar mit Ausstrichen des
Bakteriums Escherichia coli, bildet der Organismus rotbraune tropfenförmige weichschleimige Fruchtkörper
von rund 200 ,um Durchmesser. In diesen befinden sich kugelige, im Phasenkontrast stark lichtbrechende Myxosporen
von 1,2-1,5 ,um Durchmesser. Das Bakterium be wegt sich gleitend fort. Die Kolonien oder Schwärme
breiten sich deshalb allmählich über die Kulturplatte . aus. · ' ·
Der Organismus wächst gut auf Peptonagar, z.B. cy-Agar
(Casitone, Difco, 0,3 %; Hefeextrakt, Difco, 0,1 %;
CaCl2.2H2O 0,1 %; Agar 1,5 %; pH 7,2) oder auf Hefeagar,
z.B. vy/2-Agar (Backhefe 0,5 %, bezogen auf Frischgewicht; CaCl3.2H3O 0,1 %; Agar 1,5 %; pH 7,2).
In Flüssigmedien wächst DSM 2549 in homogener Zellsuspension, sowohl in Schüttelkolben (bei etwa 160 Upm),
als auch in Bioreaktoren (bis 700 1 getestet). Als Kulturmedium ist z.B. geeignet f50 Pep l.m.: Pepton aus
Casein, tryptisch verdaut, Merck (Darmstadt) 0,6 %; Hefeextrakt, Difco, 0,05 %; MgSO4^H3O 0,2 %;
CaCl3.2H3O 0,04 %; pH 7,2.
DSM 2549 wächst streng aerob. Alle Kulturen wurden bei 30 0C gehalten. Die Generationszeit liegt um 10 Stunden
( ,u = 0,1 Stunden" ). In f50 Pep l.m. erhält man pro
-Χ-'3
Liter 4,5-5,6 g Zellmasse (Feuchtgewicht). DSM 2549 ist
auf die Verwertung von Proteinen und Peptonen eingestellt und besitzt Enzyme zum Abbau anderer Mikroorganismen
(Bakterien und Hefen).
DSM 2549 läßt eich konservieren: 1. Durch Einfrieren
vegetativer Zellen von Platten oder Flüssigkulturen in Pepton-Lö'sung bei -80 0C (mehrere Jahre lebensfähig),
2t Durch trocknen von Fruchtkörpern auf Filterpapier
(mehrere Jahre bei Zimmertemperatur lebensfähig). 3. Durch Trocknen von Myxosporen in Milch, Lagerung unter ·
Stickstoff bei Zimmertemperatur (mehrere Jahre lebensfähig).
BAD ORlGiNAL
■ 'S».
Temei·; ·-Ja&p&r^v&r&p&Pr-H*^^
•r Sciffiffief4efflpey'a£iHa--ffijefo^^
DSM Z^V3
A 4. Leistungen: Die zellfreien überstände von Flüssigkulturen von -Mx--fO- zeigten
antibiotische Aktivität gegen gram-positive Bakterien (z.B. Staphylococcus
aureus). Die im folgenden gemachten Angaben gelten jeweils für ein Gemisch
i^A (=ß
aus zwei aktiven Substanzen, die als AB-Mx f50-A}und AB-Mx f50-B)bezeichnet
werden. (Myropyt-"»'* A &***.
A 5. Zugänglichkeit des Stamms: Der Produktionsstamm - ist bei der Deutschen
Sammlung von Mikroorganismen in Göttingen -al Pacnstm-unter Nr. DSM
hinterlegt.
A 6. Produktionsbedingungen für die Antibiotika: In Schüttelkolben und Bioreaktoren
kann antibiotische Aktivität, gemessen gegen Staphylococcus aureus, schon während
λ λ Au ■ u ,, u ^ u u - /o.D. (623 nm, 1 cm Liciitweg)
der logaithmisehen Wachstumsphase ab einer von etwa 0,6-0,/ nacnge-
wiesen werden. Die maximal erreichbare o.D. beträgt etwa 3. Die höchsten Aktivitäten
werden während der spaten logarithmischen Wachstumsphase erreicht. Ό)φ
Antibiotika befinde/, sich im Kulturüberstand. ·■ . - · "
Ein typischer Kulturverlauf unter Antibiotikabildung in Schüttelkolben ist im
folgenden dargestellt: 1 1 Erlenmeyer Kolben Wurden mit je 200 ml iMedium beschickt.
Das Medium enthielt Pepton aus Casein, tryptisch verdaut, Merck (Darmstadt) 0,6 %i Hefeextrakt, Difco, 0,1 %; MgSO4.7H2O 0,2 %; CaCl7.2H2O 0,04 %;
pH 7,2. Die Kolben wurden aus einer Vorkultur bis zu einer o.D. ' von
0,175 beimpft. Bei einer o.D. von .0,355 war noch kein Hemmhof zu senen. Die
nächste Probe bei einer o.D. von 1,15 ergab im üblichen Plattendiffusionstest gegen Staphylococcus aureus ei nen Hemmhof durchmesser von 9 mm. In den ersten
Stunden betrug die Generationszeit (gemessen als Zunahme der o.D.) etwa 10 Stunden. Danach flacht die o.D.-Kurve allmählich ab. Zwischen der 47. und 52.
Stunde änderte sich die maximale o.D. von 3 nicht mehr. Die Kultursuspension zeigte dann einen pH von 7,8. Der Hemmhofdurchmesser betrug 14 mm.
Eine typische Fermentation unter Antibiotikabildung verläuft wie folgt: Der
Bioreaktor (Firma Giovanola, Manthey, Schweiz, mit ü'mwurfsystern) enthielt 320
f50 Pep l.m. und wurde mit 35 1 aus einem 70 1 Vorfermenter beimpft. Die Luftzufuhr
wurde auf 1800 Nl/h, die Drehzahl auf 400 Upm eingestellt. Der pO2 er-
COPY
reichte zu Beginn der Fermentation 90-95 % Sättigung. Im Verlauf der Fermentation
sank der pCL kontinuierlich ab und erreichte nach 30-33 Stunden das
Minimum von etwa 40 % SauerstoffSättigung. Dieser Wert blieb etwa 3-4 Stunden
lang konstant und stieg danach langsam wieder an. Die Fermentation wurde nach einer Gesamtdauer von etwa 40 Stunden während der Phase des ansteigenden p02
abgebrochen, indem die Zellen aus der Kulturbrühe abzentrifugiert wurden. Die
End-o.D. betrug 2,5, der End-pH 7,7, der Antibiotikagehalt 10 mg/1 Kulturüberstand.
·
B. Biologische Charakterisierung dey Antibiotikfams- aus
B 1. Wirkungsspektrum: Die reine Komponente A des Antibiotikums wurde zu 2 mg/ml
in Methanol gelöst. Diese Lösung wurde stufenweise verdünnt, von jeder Verdünnung
wurden 5 pl auf ein Filterblättchen übertragen und die Aktivität im Plattentest
anhand des Hemmhofdurchmessers bestimmt. Die Ergebnisse sfnd in Tabelle
dargestellt.
Zur Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration (MHK) wurde das Antibiotikum zu
. 100·ug/ml-einem geeigneten Flüssigmedium zugesetzt. Diese Ausgangs!ösung wurde
dann in Zweierschritten verdünnt, die einzelnen Röhrchen wurden jeweils mit dem Testorganismus (etwa 10 Zellen/ml) beimpft und 18 Stunden bei 30°£auf einem
Schütteltisch inkubiert. Als Medien wurden verwendet:
1. für Bakterien: Pepton aus Casein, tryptisch verdaut, Merck (Darmstadt) 0,5 %
Proteose Pepton, Difco, 0,5 %■; Fleischextrakt, Oxoid, 0,1 %; Agar 1,5 %;
pH 7,0.
2. für Hefen und Pilze: Mycophil Ägar (Phytone Pepton, BBL, 1 %; Glucose 1 %;
Agar 1,6 %).
Für die Bestimmung der MHK wurden dieselben Medien ohne Agar benutzt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 dargestellt. Ferner wurde die MHK für die Komponente des Antibiotikums in FTüssigkultüren für Staphylococcus aureus bestimmt. Sie be
trug etwa 0,29 pg/ml.
B 2. Wirkungsweise des Antibiotikums/: Der Einfluß des Antibiotikums auf die DNS-,
RNS- und Protein-Synthese wurde bei Staphylococcus aureus anhand des Einbaus
14
von C-markierten Vorstufen dieser Makromoleküle studiert. Durchführung des
von C-markierten Vorstufen dieser Makromoleküle studiert. Durchführung des
Versuchs: Eine Übernachtkultur von Staphylococcus aureus wurde auf eine o.D. (62:
nm, lern Licht von 0,1 verdünnt. Medium: Pepton aus Casein, tryptisch verdaut,
Merck (Darmstadt) 0,3 Z; Hefeextrakt, Difco, 0, 05 %; MgSO4.7H2O 0,2 %;
CaCl2.2H2O 0,05 %; pH 7,0. Die verdünnten Kulturen wurden bei 37°<?weiterinkubiert,
bis sie eine o.D. von 0,4 erreicht hatten. Dann wurden sie erneut auf eine o.D. von 0,1 verdünnt, 10 Min. inkubiert und darauf die radioaktiven
14 14
Vorstufen zugegeben (jeweils 0,1 iiCi/ml von U- C-Leucin bzw. U- C-Uracil
14
bzw. U- C-Thymidin). Nach weiteren 6 Min. wurden jeweils 3 jug Antibiotikum, reine Komponente A/ml zugegeben. Die Kontrolle erhielt eine entsprechende Menge Methanol. Sofort nach Zugabe des Antibiotikums wurde eine erste Probe entnommen. In Abständen von einigen Minuten wurden weitere Proben entnommen. Jede Probe bestand aus 0,5 ml. Sie v/urde in 2 ml kalte 3 %ige Perchlorsäure gegeben und die entstandene Fällung auf Glasfaserfiltern (Whatman GF/B) gesammelt. Die Filter wurden dann viermal mit 5 ml Perchlorsäure und zweimal mit 4 ml 95 %igem Ethanol gewaschen, getrocknet und die Radioaktivität im Szintillationszähler bestimmt.
bzw. U- C-Thymidin). Nach weiteren 6 Min. wurden jeweils 3 jug Antibiotikum, reine Komponente A/ml zugegeben. Die Kontrolle erhielt eine entsprechende Menge Methanol. Sofort nach Zugabe des Antibiotikums wurde eine erste Probe entnommen. In Abständen von einigen Minuten wurden weitere Proben entnommen. Jede Probe bestand aus 0,5 ml. Sie v/urde in 2 ml kalte 3 %ige Perchlorsäure gegeben und die entstandene Fällung auf Glasfaserfiltern (Whatman GF/B) gesammelt. Die Filter wurden dann viermal mit 5 ml Perchlorsäure und zweimal mit 4 ml 95 %igem Ethanol gewaschen, getrocknet und die Radioaktivität im Szintillationszähler bestimmt.
14
Ergebnis: 1. Die DNS-Synthese (Efnbau von C-Thymidin) wird nicht beeinflußt-
Ergebnis: 1. Die DNS-Synthese (Efnbau von C-Thymidin) wird nicht beeinflußt-
2. Die Protein- und RNS-Synthese werden beide gehemmt. Nach 40 Min. erreicht
der Einbau von Uracil (RNS-Synthese) in Anwesenheit des Antibiotikums nur etwa 10 % des Kontrollwertes (Abb. 2). Die Hemmung der Protein-Synthese
(Einbau von C-Leucin) erfolgt langsamer, so daß nach 40 Min. prozentual erheblich mehr Radioaktivität eingebaut ist als bei der RNS-Synthese (Abb. 3).
Daraus ist zu schließen, daß Myxopyroniη)unmittelbar die RNS-Synthese hemmt
und die Protein-Synthese erst als Folge davon abnimmt.
Zur Bestätigung dieser Aussage wurde ein Hemmtest mit isolierter RNS-Polymerase
(aus Escherichia coli· Boehringer, Mannheim) durchgeführt. Das Enzym wurde
stark gehemmt. Bei einer Konzentration von 4 jug/ml des Antibiotikums war die
halbmaximale Hemmung erreicht. Die Konzentrationsabhängigkeit der Hemmung ist
in Abb. 4 dargestellt.
ORIGINAL INSPECTED COPY
Tabelle 1. Das Hemmspektrum von %xo pyron i η 1 {-ein
nt)-
Testorganismus
Durchmesser der Hemmzone im Plattentest bei verschiedenen Antibiotikum-Konzentrationen
jjg/Blättchen
Minimale Hemmkonzentration
jjg/ml
Mycobacterium phlei Corynebacterium medioianum
Bacillus megaterium Bacillus subtil is Brevibacterium ammoniagenes
Staphylococcus aureus Micrococcus luteus
Arthrobacter simplex
O | O | 0 | 0 | 6 |
O | 9 | 13 | 17 | 50 |
O | 10 | 13 | 17 | |
O | 0 | 8 | 9 | 1,0 |
O | 0 | 8 | 10 | 12 |
11 | 16 | 19 | 22 | 6 |
O | 0 | 8 | 10 | |
O | 9 | 10 | 12 | |
Gram-negative Bakterien Acinetobacter calcoaceticus
Agrobacterium tumefaciens Serratia marcescens
Salmonella typhimurium Pseudomonas fluorescens Pseudomonas aeruginosa
Proteus mirabilis Escherichia coil
Mucor hiemal is
20 | 24 | 28 |
10 | 16 | 20 |
0 | 0 | 0 |
0 ■ | 0 | 0 |
0 | 0 | 0 |
0
0
0
0
0
0
0 0
0,8 0,8
>100
>100 >100 >100
Hefen
Candida albicans Schizosaccharomyces pombe Saccharomyces cerevisiae
0
0
0
0
0
0
0 0
>100
COPY
EXTRAKT
Der Wirkstoff-Extrakt wird erhalten durch Abtrennen der Zellen von Myxococcus
der Kulturbrühe und Extraktion der letzteren mit ainem
organischen Lösungsmittel z.B. Essigester oder mit Hilfe von Adsorfaerharzen
Cz.B. Araberlite wie XAD2, XÄD4 oder ER180).
ISOLIERUNG DES WIRKSTOFFGEMISCHES
Das Wirkstoffgemisch wird aus dem Extrakt der Kulturbrühe isoliert durch:
a. Verteilung zwischen Methanol und Hexan
b. Chromatographie der Methanolphase an Sephadex LH-20
c. Chromatographie der das Wirkstoffgemisch enthaltenden Fraktion an
Reversed-Phase-Kieselgel mit Methanol/Wasser/Essigsäure.
Auf diese Weise erhält man das zu etwa 90% reine Wirkstoffgemisch!, das ,· zwei
Komponenten A und B enthält (HPLC-Oiagramm s. Abb. /). Das Mengenverhältnis
der beiden Komponenten variiert von Ansatz zu Ansatz.
Auf Kieselgeldünnschichtplatten können die beiden Wirkstoffe durch Anfärbung
mit Joddampf oder Besprühen mit Anisaldehyd-Sprühreagenz (Gelb- bis Blaugraufärbung
je nach Konzentration, Temperatur und .Einwirkungsdauer) sichtbar gemacht
werden.
Durch präparat!ve HPLC an Reversed-Phase-Kieselgel können die beiden Wirkstoff
komponenten getrennt und völlig rein erhalten werden.
CHARAKTERISIERUNG DES WIRKSTOFFES A ·
1. Chromatographisches Verhalten auf KieseTgelplatten:
Laufmittel system . Rf-Wert
0.8
0.9 0.4 0.4
0.2
S"
2. Retentionszeit in der HPLC auf Kieselgel RP-IS (s. Abb. -/): 3.36 min
3. (Massenspektrum:
m/e 417, 374, 342, 255, 233, 219, 175, 149 c
Elementarzusammensetzung (Hochauflösung): Co^n^yl0q
CH9Cl2/Me0H | 95:5 |
EE | |
Toluol/Aceton | 30:20 |
CH?C12/iPr0H | 98:2 |
Hex/Ac/AcOH | 80:20 |
4. UV-Spektrum:
Lösungsmittel Methanol, X max = 295 nm ( £ = 20 624), 213 nm ( ε = 34 772)
(s. Abb//).
5. IR-Spektrum: (s. Abb.^
6. ^-NMR-Spektrum: (s. Abb. ^)
7. 13C-NMR-Spektrum:
(X/ppm): 11.8(q), 14.0(q), 17.2(q), 18.4(q), 22.0(t), 28.5(t), 35.8(t),
39.0(d), 43.8(t), 52.6(q), 102,4(s), 102.7(d), 110.8(d), 122.3(d), 125.9(d),
'135.4(-S), 137.8(d), 150.5(s), 156.8(s), 165.3(s), 172.5(s), 176.5(s), 199.6(s
8. Drehwert:
[oc]D = -65.8 Grad, Lösungsmittel Methanol
CHARAKTERISIERUNG DES WIRKSTOFFES B: ■
1. Chromatographisches Verhalten auf Kieselgelplatten: s. Wirkstoff A
2. Retentionszeit in der HPLC auf RP-18 (s. Abb f): 5.72 min
3. Massenspektrum:
m/e 431, 400, 374, 342,-299, 255, 233, 219, 175, Elementarzusammensetzung (Hochauflösung): 024H^3NOg
4. UV-Spektrum: . ' . .
Lösungsmittel Methanol, 71 m'ax ='297 ('£= 20 S13), 213 (£= 28942)
5. IR-Spektrum: (s. Abb: 3J)
6. VNMR-Spektrum: (s. Abb^)
7. 13C-NMR-Spektrum: ' ■ ·
(i/ppm, Multiplizität, Lösungsmittel Methanol) 12.4(q), 14.3(q), 17.3(q),
18.2(q)i 23.3(t), 28.4(t), 31.0(t), 35.6(t), 39.0(d), 41.5(t), 52.6(q),
100.8(d), 101.7(s), 110.4(d), 121.8(d), 125.9(d), 134.7(s), 136.8(d),
150.7(s)5 156.4(s), 174.4(s), 175.9(s), 199.3(s).
r COPY
8. Drehwert:
= -74.9 Grad, Lösungsmittel Methanol
Die Aufarbeitung wird am Beispiel eines 320 1 Fermenters erläutert: Die
Zellen wurden vom Nährmedium abfiltriert und dieses im Gegenstrom mit
Essigester extrahiert. Der Extrakt wurde i. V. eingedampft,-»** MeOH/H^O
98:2 gelöst und mit Hexan extrahiert. Die MeOH-Phase enthielt nach dem Abdampfen des Lösungsmittels 8 g Rohgemisch. Dieses wurde an einer Sephadex
LH-20-Säule mit Methanol als Eluens chromatographiert, wobei 4 g biologisch
aktives Material erhalten wurde. Dieses Material wurde an einer präparativen RP-8-Säule mit Me0H/H20/Eisessig 80:20:4 chromatographiert, wobei 2.5 g ca.
90%iges Wirkstoffgemisch erhalten wurde, das etwa gleiche Mengen der Komponenten
A und B enthielt. Zur chemischen und spektroskopischen Charakterisierung und zur Bestimmung der biologischen Daten wurde das Gemisch durch präparative HPLC
an 16 mm-RP-18-Säulen mit Me0H/H20/Essigsäure 80:20:4 als Eluens aufgetrennt.
BEISPIEL 2 " ·
Der Oberstand eines 320 1 Fermenters wurde durch eine Chromatographiesäule mit
8 1 Amberlite XAD 4 gepumpt, wobei das Antibiotikum quantitativ gebunden wurde.
Die Elution erfolgte mit Methanol/Wasser Gemischen (von 1:1 bis reinem Methanol).
Antibiotika-haltige Fraktionen wurden im Vakuum eingedampft und das erhaltene
Rohgemisch (6 g), wie bei Beispiel 1 beschrieben, durch Chromatographie an LH-20
und RP-8 gereinigt.
EE
IPr OH
Hex
Ac
AcOH
HPLC
cpm
/Ug/ml = mcg/ml
cy-Agar
vy/2-Agar
f50 Pep 1 m -Phytone Pepton, BBL
vy/2-Agar
f50 Pep 1 m -Phytone Pepton, BBL
Sephadex LH-20
Kieselgel RP-18 RP- 8
Casitone (Difco) Mycophil Agar, BBL Amberlite XAD 2
Amberlite XAD 4 Amberlite ER 180
Essigsäureethylester
i-Propanol
Hexan
Aceton
Essigsäure
Hochleistüngsflüssigchromatographie
/U Curie
Counts per minute (d.h. Zählerereignisse pro min)
Laborabkürzungen für bestimmte im Text im einzelnen beschriebene
Medien, d.h. Eigennamen; 1 m steht für liquid medium _= Flüssigmedium
Beeton, Dickinson and Company, Cockeysvillet
Maryland, USA
Firmenangaben beiliegend
Claims (13)
1. Kulturbrühe von Myxococcus fulvus DSM 2549, erhältlich
durch Kultivieren von Myxococcus fulvus DSM 2549 unter submersen aeroben Bedingungen in einem Kohlenstoff und Stickstoff
sowie Mineralsalze enthaltenden wässrigen Nährmedium bei 15 bis 40 0C.
2. Kulturbrühe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie durch Kultivieren von Myxococcus
fulvus DSM 2549 bei 25 bis 35, insbesondere etwa 30
hältlich ist.
hältlich ist.
C er-
3. Verfahren zur Herstellung einer Kulturbrühe nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß man
Myxococcus fulvus DSM 2549 unter submersen aeroben Bedingungen in einem Kohlenstoff und Stickstoff sowie Mineralsalze enthaltenden wässrigen Nährmedium bei 15 bis 40 0C kultiviert.
Myxococcus fulvus DSM 2549 unter submersen aeroben Bedingungen in einem Kohlenstoff und Stickstoff sowie Mineralsalze enthaltenden wässrigen Nährmedium bei 15 bis 40 0C kultiviert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei 25 bis 35 und insbesondere etwa 30 0C
kultiviert.
-2-
5. Wirkstoffextrakt, dadurch erhältlich, daß man
(a) ggf. die Zellen von Myxococcus fulvus DSM 2549 von gemäß Anspruch 3 oder 4 erhaltener Kulturbrühe abtrennt und
(b) die Kulturbrühe mit einem mit Wasser nicht unbegrenzt mischbaren organischen Lösungsmittel oder Adsorberharzen
(z.B. Amberlite wie XAD 2, XAD 4 oder ER 180) extrahiert.
6. Verfahren zur Herstellung eines Wirkstoffextraktes gemäß
Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß man
(a) ggf. die Zellen von Myxococcus fulvus DSM 2549 von gemäß Anspruch 3 oder 4 erhaltener Kulturbrühe abtrennt und
(b) die Kulturbrühe mit einem mit Wasser nicht unbegrenzt mischbaren organischen Lösungsmittel oder Adsorberharzen
(z.B. Amberlite wie XAD 2, XAD 4 oder ER 180) extrahiert.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich net, daß man für die Stufe (b) Essigsäureethylester als
organisches .Lösungsmittel verwendet..- " .
8. Wirkstoffgemisch, dadurch erhältlich, daß man
(a) einen gemäß Anspruch 7 erhaltenen Wirkstoffextrakt
zwischen Methanol und Hexan verteilt,
(b) die Methanolphase an vernetzten! Polysaccharid (wie
Sephadex LH-20) chromatographiert und
(c) die wirkstoffhaltige Fraktion an Umkehrphasen-Kieselgel
mit Methanol/Wasser/Essigsäure chromatographiert.
9. Verfahren zur Herstellung eines Wirkstoffgemischs gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß man
(a) einen gemäß Anspruch 7 gewonnenen Wirkstoffextrakt
zwischen Methanol und Hexan verteilt,
(b) die Methanolphase an vernetztem Polysaccharid (wie
Sephadex LH-20) chromatographiert und
-3-
(c) die wirkstoffhaltige Fraktion an Umkehrphasen-Kieselgel
mit Methanol/Wasser/Essigsäure chromatographiert.
10. Wirkstoff, gekennzeichnet durch folgende Eigenschaften:
(a) Chromatographisches Verhalten auf Kieselgelplatten Laufmittelsystem Rf-Wert
CH2Cl2/Me0H (95:5) 0,8
Essigsäureethylester 0,9 Toluol/Aceton (80:20) 0,4 CH2Cl2/i-Propanol (98:2) 0,4
Hexan/Aceton/Essigsäure (80:20:4) 0,2
(b) Massenspektrum
rn/e- 417, 374, 342, 255", 233, 219., 175,·.149
Element arzüsammensetzung (Hochauflösung): C„_H„.,N0,-
do öl b
(c) UV-Spektrum (Lösungsmittel Methanol)
lambda max 295 nm (epsilon = 20-624), 213 nm (epsilon =
34 772)
13
(d) C-NMR-Spektrum (Lösungsmittel Methanol; delta/ppm)
(d) C-NMR-Spektrum (Lösungsmittel Methanol; delta/ppm)
, 14,0(q), 17,2(q), 18,4(q), 22,0(t), 28,5(t), 35,8(t), 39,O(d), 43,8(t), 52,6(q), 102,4(s), 102,7(d),
110,8(d), 122,3(d), 125,9(d), 135,4(s), 137,8(d), 150,5(s),
156,8(s), 165,3(s), 172,5(s), 176,5(s)» 199,6(s)
(e) Drehwert (Lösungsmittel Methanol) alpha D = -65,8 Grad
—4—
11. Wirkstoff, gekennze ichnet durch folgende Eigenschaften:
(a) Chromatographisches Verhalten auf Kieselgelplatten Laufmittelsystem Rf-Wert
CH2Cl2/MeOH (95^:5) 0,8
Essigsäureethylester 0,9
Toluol/Aceton (80:20) 0,4
CH2Cl2/i-Propanol (98:2) 0,4
Hexan/Aceton/Essigsäure (80:20:4) 0,2
(b) Massenspektrum
m/e 431, 400, 374, 342, 299, 255, 233, 219, 175, 149 Elementarzusammensetzung (Hochauflösung): C24H33NO-
(c). UV-Spektrum (Lösungsmittel Methanol)
lambda max =297 (epsilon =20 613), 213 (epsilon = 28 942)
(d) C-NMR-Spektrum (Lösungsmittel Methanol; delta/ppm)
12,4(q), 14,3(q), 17,3(q), 18,2(q), 23,3(t), 28,4(t),
31,0(t), 35,6(t), 39,0(d), 41,5(t), 52,6(q), 100,8(d), 101,7(s), 110,4(d), 121,8(d), 125,9(d), 134,7(s),
136,8(d), 150,7(s), 156,4(s), 174,4(s), 175,9(s), 199,3(s).
(e) Drehwert (Lösungsmittel Methanol) alpha ß = -74,9 Grad
12ο Verfahren zur Herstellung der Wirkstoffe gemäß den Ansprüchen
11 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß man das Wirkstoffgemisch gemäß Anspruch 8 durch präparative
Hochleistungsflüssigchromatographie an Umkehrphasen-Kieselgel ab- und auftrennt und danach die einzelnen Wirkstoffe
durch Abdampfen des flüssigen Mediums gewinnt.
-5-
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß man die Wirkstoffe durch Gefriertrocknen
gewinnt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833304785 DE3304785A1 (de) | 1983-02-11 | 1983-02-11 | Kulturbruehe von myxococcus fulvus dsm 2549, wirkstoffextrakt, wirkstoffgemisch, wirkstoffe und herstellungsverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19833304785 DE3304785A1 (de) | 1983-02-11 | 1983-02-11 | Kulturbruehe von myxococcus fulvus dsm 2549, wirkstoffextrakt, wirkstoffgemisch, wirkstoffe und herstellungsverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3304785A1 true DE3304785A1 (de) | 1984-08-16 |
Family
ID=6190638
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19833304785 Withdrawn DE3304785A1 (de) | 1983-02-11 | 1983-02-11 | Kulturbruehe von myxococcus fulvus dsm 2549, wirkstoffextrakt, wirkstoffgemisch, wirkstoffe und herstellungsverfahren |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3304785A1 (de) |
-
1983
- 1983-02-11 DE DE19833304785 patent/DE3304785A1/de not_active Withdrawn
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