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Mit einem Massageroller kombinierter Gymnastikstab
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Gymnastikstab mit einer Gesamtlänge
von mindestens einer Schulterbreite plus zwei Unterarmlängen.
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Bekannt sind starre, runde Gymnastikstäbe für spezielle übungen geschwächter
Muskelgruppen im Nacken-, Schulter und Rückenbereich, um den immer erforderlichen
Leistungsanforderungsimpuls für eine Harmonisierung und Stärkung des Muskeltonus
im Bereich der Gelenke und damit eine dauerhafte Zentrierung der letztgenannten,
insbesondere der Wirbelsäulengelenke, zu erzielen. Nachteilig dabei ist, daß der
Patient wegen der vorhandenen Bewegungseinschränkung nicht in der Lage ist, den
Gymnastikstab in horizontaler Lage über den Kopf freiüber Nacken und Rücken nach
unten zu führen. In den meisten Fällen setzt sich der Stab bereits auf dem Nacken
auf. Wird er nun gewaltsam weiter nach unten gezogen, entsteht eine sehr schmerzhafte
Überdehnung der Hand- und Schultergelenke, so daß der Patient von sich aus die für
die Gesundung erforderliche Übung meidet. Daher wird immer eig zusätzliches Vorbereitungstraining
evtl. mit Wärmebehandlung und manueller Massage erforderlich. Außerdem sind Massageroller
mit einem als Handgriff dienenden Führungsstiel und einer Massagerolle bzw. mehreren
hintereinander
angeordneten Massagerollen bekannt. Dabei ist nachteilig, daß jeweils nur eine Körperfläche
von geringer Breite massiert wird, so daß ein hoher Zeitaufwand für die vollständige-Massage
erforderlich ist. Besonders schwierig ist damit die Rückenmassage, da ein gezielter
Ansatz und eine genaue Führung der Massagerolle nicht möglich sind.
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Weiter sind Massageroller mit zwei Handgriffen auf einer biegeelastischen
Drehachse und mehreren nebeneinander liegenden Massagerollen bekannt, wobei die
Elastizität der Drehachse derart gewählt ist, daß sich der Massageroller der gewölbten
Körperform z.B. des Oberschenkels anpaßt, damit alle nebeneinander liegenden Massagerollen
gleichzeitig arbeiten. Nachteilig dabei ist, daß damit eine Selbstmassage des Rükkens
nicht mögich ist.
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Speziell für die Selbstmassage des Rückens sind starre Massageroller
mit einer die ganze Rückenbreite erfassenden Walze bekannt geworden, die durch zwei
an den Massagerollergriffen befestigte, zusammenlaufende Zugseile z.B. an einem
Türgriff festgelegt werden. Der Patient steht im von dem Massageroller und den Zugseilen
gebildeten Dreieck mit dem Rükken zur Massagerolle und hält durch seinen Gegendruck
die Zugseil in Spannung und führt mit seinen an den strammen Zugseilen an fassenden
Händen zur Selbstmassage die Seile nach oben und unten. Nachteilig dabei ist der
erhebliche Mehraufwand für die Seil führung und die ungünstige Armstellung bei der
Auf- und Abwärtsbewegung der Rollen, wodurch die Leitungsanfoderungsimpulse auf
den im normalen täglichen Leben bestätigten Muskelgruppen liegen, so daß sich die
dabei entstandenen schädlichen Gelenkverschiebungen weiter vergrößern. Außerdem
kann die starre Massagewalze nur die nach außen gewölbten beiden Hauptstränge der
Rückenmuskeln erfassen, so daß eine *vollståndige Massage nicht möglich ist. Schließlich
ist ein kombinierter Massageroller und Expander bekannt geworden, wobei der als
Spiralfeder ausgeführte Expander gleichzeitig die Drehachse des aus mehreren Massagerollen
bestehenden Massagerollers bildet Infolge des geringen Biegewiderstandes der Spiralfeder
und der nur auf Zug belastbaren Verbindung der Handgriffe mit
der
Spiralfeder kann die Massage nur bei einem um ein Mehrfaches größeren Zug am Expander
als der erforderliche Anpreßdruck der Massagerollen erfolgen. Es entstehen dadurch
erhebliche exzentrische Druckbelastungen und Verschiebungen der Gelenke mit Muskelverspannungen,
deren schädigende Wirkung wesentlich größer als der relativ geringe Wert der Massage
ist.
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Alle genannten Massageroller haben wie alle anderen passiven Maßnahmen,
z.B. manuelle Massage, Wärmebehandlungen, Bäder, manuelle, medikamentöse innere
und äußere sowie manuelle Therapien den Nachteil gemeinsam, daß sie selbst trotz
guter Erfolge bei akuten Erkrankungen, die volle Wiederherstellung, also die Aufhebung
der durch die Erkrankung verursachten Schwächung, nur zum Teil bewirken können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Gymnastikstab der eingangs
erwähnten Art derart zu gestalten, daß selbst bei vorhandenen Bewegungseinschränkungen
die schmerzhafte überdehnung der Hand- und Schultergelenke vermieden, der Wirkungsgrad
der Übungen gesteigert und gleichzeitig der Anreiz für die Benutzung erhöht wird.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der GymXnstikstab
als biegeelastischer Rundstab ausgeführt ist, der an seinen beiden Enden mindestens
je einen Handgriff trägt und im Mittelteil die Drehachse eines Massagerollers für
mindestens eine Schulterbreite bildet, wobei die einzelnen Massagerollen leicht
drehbar gelagert und seitlich durch Arretiervorrichtungen geführt sind.
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Die erfindungsgemäße Ausführung des Gymnastikstabes als biegeelastischer
Rundstab mit dem im Mittelteil angeordneten Massageroller ermöglicht nun beim Aufsetzen
der Massagerollen auf den Nacken, den Gymnastikstab weiter längs des Rückens nach
unten zu führen.
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In den Hand- und Schultergelenken greift lediglich der Gegendruck
der Massagerollen an, der entsprechend der vorhandenen Bewegungseinschrän-
kung
durch die Wahl einer hierzu passenden Elastizität des Rundstabes auf ein für die
Gelenke gesundes Maß reduziert ist. Es können nunmehr die speziellen Übungen für
die Muskelgruppen im Nacken-, Schule er und Rückenbereich durchgeführt werden und
die für eine Gesundung immer erforderlichen Leistungsanforderungsimpulse auf die
geschwächten Muskelgruppen gezielt gesetzt werden. Die gleichzeitige Massage verbessert
zusätzlich die Durchblutung der Muskelgruppen.
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Sie löst Muskelverhärtungen auf und steigert dadurch den Wirkungsgrad
der speziellen Übungen. Gleichzeitig entsteht ein Zeitgewinn und eine Kosteneinsparung
durch Wegfall der manuellen Massage. Die direkt spürbare angenehme und schmerzlösende
Wirkung der Massage gibt außerdem einen zusätzlichen Anreiz für das tägliche Training.
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In den Trainingspausen empfiehlt es sich, den Massageroller ganz langsam
mit ganz leichtem-Berührungsdruck auf Nacken und Rücken fortschreitend zu bewegen
und der Wanderung der Berührungsempfindung konzentriert nachzuspüren. Hierdurch
werden die normalerweise vorhandenen Gefühlsblockaden aufgehoben, die Spannungsempfindungsnerven
feinfühliger und die Durchblutung des konzentriert beobachteten Bereiches verbessert.
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Gleichzeitig ergibt sich durch die Sensibilisierung der Empfindungsnerven
eine Verbesserung des Muskeltonus, der über die peripheren Nerven und Spannungsempfindungen
autogen gesteuert wird.
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Der auf den Schultergelenken liegende Gegendruck der Massagerollen
bringt eine passive allmähliche Bewegungserweiterung für die Schultergelenke. Das
Bemühen, den Druck der Massagerollen zu reduzieren beim Sensibilisierungstraining
erfordert ein aktives Zurücknehmen der Schultern und Arme sowie eine Aufrichtung
des Oberkörpers und bringt den aktiven Leistungsanforderungsimpuls für die Bewegungserweiterung
aller beteiligten Gelenke, bis schließlich die Rollen frei über Nacken und Rücken
geführt werden können.
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Weitere erfindungsgemäße Merkmale sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt und werden im folgenden beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 die Seitenansicht des erfindunsgemäßen Gymnastikstabes,
Fig. 2 den Längsschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Anordnung der Arretiervorrichtungen
und Handgriffe und Fig. 3 die Seitenansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung
des Gymnastikstabes.
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Bei allen Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 3 ist der Gymnastikstab
als biegeelastischer Rundstab 1 ausgeführt, der an seinen beiden Enden mindestens
je einen Handgriff 2 trägt und im Mittelteil die Drehachse eines Massagerollers
für mindestens eine Schulterbreite bildet, wobei die einzelnen Massagerollen 3 leicht
drehbar gelagert und seitlich durch die beiden Arretiervorrichtungen 4 geführt sind.
Zwischen den Arretiervorrichtungen 4 auf dem die Drehachse bildenden Rundstab 1
sind die Massagerollen 3 angeordnet, wobei die einfachste Form der Massagerolle
mit balligen Laufflächen und leicht exzentrischer Bohrung dargestellt ist, welche
die mildeste Form der Massage ähnlich dem wechselnden Druck der Handballen entspricht.
Selbstverständlich ist es möglich, um andere Massageeffekte zu erzielen, alle bekannten
entsprechenden Formen der Massagerollen z.B. mit wahlweise längs-, quer- und spiralförmig
laufenden Nuten oder Wulsten bzw. mit Noppen, Vertiefungen oder Saugnäpfen in allen
zweckmäßigen Material- und Oberflächenausführungen zu wählen.
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In Fig. 1 ist der biegeel-astische Rundstab 1 an seinen beiden Enden
in die Handgriffe 2 eingepreßt. Die Arretiervorrichtung 4 ist als Muffe ausgeführt
und hat ebenfalls Preßsitz auf dem elastischen Rundstab.
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Selbstverständlich kann die Sitzsicherung des Handgriffes 2 und der
Ar-
retiervorrichtung 4 auch mit anderen Mitteln, wie z.B. durch
Aufkleben oder durch Feststellschrauben erfolgen.
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Führt man die Arretiervorrichtung der Fig. 1 gleichzeitig als zweiten
Handgriff neben den Massagerollen aus, kann der erfindungsgemäße Gymnastikstab gleichzeitig
als normaler Massageroller auch seitlich und für die Rumpfvorderseite sowie für
Oberschenkel und Beine verwendet werden.
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In Fig. 2 sind die beiden Arretiervorrichtungen 4 an den beiden Enden
des biegeelastischen Rundstabes 1 angeordnet und die Massagerollen 3 sind über die
gleichzeitig als Abstandshalter wirkenden Handgriffe 2 seitlich geführt, wobei die
Handgriffe 2 zwischen ihren beiden Sitzen 5 auf der Drehachse als Hohlraum 6 mit
einem wesentlich größeren Durchmesser als den der Sitze 5 ausgebildet sind, wodurch
die elastische Durchbiegung des Gymnastikstabes 1 im Bereich der als Abstandshalter
wirkenden Handgriffe 2 ermöglicht wird. Selbstverständlich können die drei Handgriffe
2 auch durchlaufend in einem Stück biegeelastisch ausgeführt werden. Die Anordnung
der beiden Arretiervorrichtungen 4 an den beiden Enden des biegeelastischen Rundstabes
4 ermöglicht den schnellen Austausch der Massagerollen während des Trainings, falls
ein Wechsel des Massageeffektes zweckmäßig ist.
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In Fig. 2 sind die beiden Arretiervorrichtungen 4 als Kronenmuttern
dargestellt, welche auf dem an den beiden Enden des biegeelastischen Rundstabes
1 aufgeschnittenen Gewinde geschraubt sind. Selbstverständlich können auch andere
Ausführungen der Arretiervorrichtung 4, wie z.B. ein Federring oder eine schnell
lösliche Kugelsperre in einer am biegeelastischen Stab 1 eingedrehten Nute gewählt
werden.
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Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Gymnastikstab, bei dem die Handgriffe
2 an den beiden Enden die Form eines gleichmäßig runden Stabes mit einer Länge von
mehreren Handbreiten haben, in denen die als biegeelastischer Rundstab 1 ausgebildete
Drehachse des im Mittelteil angeordneten Massagerollers seitlich befestigt ist,
wobei gleichzeitig das jeweils zur Mitte
gerichtete Ende der Handgriffe
2 als Arretiervorrichtung 4 ausgebildet ist.
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Hierdurch ergibt sich bei einer ausreichenden Gesamtlänge des erfindungsgemäßen
Gymnastikstabes der Vorteil, daß er bei jeder Körpergröße eingesetzt werden kann,
wobei die gleichzeitige vereinfachte Form zusätzliche Kosteneinsparungen bringt.
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Falls die Biegeelastizität des wesentlich kürzeren Rundstabes 1 nicht
ausreicht, kann der mehrere Handbreiten lange Handgriff 2 ebenfalls biegeelastisch
ausgeführt werden.
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Sind alle Einzelteile des erfindungsgemäßen Gymnastikstab es einschließlich
des Oberflächenschutzes elektrisch leitend ausgeführt, ergibt sich der Vorteil des
leichteren Abbaues störender bioelektrischer Spannungsfelder, wobei gleichzeitig
der Aufbau eines unangenehmen elektrostatischen Spannungsfeldes der Reibungselektrizität
verhindert wird.
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In Betracht gezogene Druckschriften: Bäker, Bernhard A.: "Die verrückte
Bandscheibe," München, Ehrenwirth, 1980, Seite 75 DE-PS 16 957 DE-PS 479 964 DE-PS
493 044 DE-PS 509 970
Bezugszeichen 1 Rundstab 2 Handgriff 3 Massagerolle
4 Arretiervorrichtung 5 Sitz 6 Hohlraum
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