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Türangel
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Die Erfindung betrifft eine flache, schwenkbare und sich selbst rückstellende
Türangel mit mindestens zwei durch einen Bolzen miteinander verbundene Scharnierlappen,
wobei die Scharnierlappen mit einer oder mehreren angerollten E sen versehen sind
zur Aufnahme des Bolzens.
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Die bekannten, sich selbst rückstellenden Türangeln lassen sich hauptsächlich
in zwei Gruppen unterteilen: hydraulische Angeln einschließlich Grundangeln sowie
'federbelastete, mit Rückholvorrichtungen versehene, zwischen Tür und Türrahmen
angeordnete Angeln wobei Letztere sehr vie Platz einnehmen, kompliziert im Aufbau
sind, schwierig zu unterhalten und unansehnlich sind, während die Grundangeln im
allgemeinen schwierig einzubauen sind, da Ausschachtungsarbeiten erforderlich sind,
die den Boden verunstalten und wobei ein erheblicher Kraftaufwand erforderlich ist,
um eine damit versehene Tür zu öffnen, so daß sie schwierig zu handhaben und zusätzlich
sehr teuer sind Bei beiden Arten besteht die Gefahr des ölaustritts und nachlassender
Federkraft aufgrund des Alterns nach längerem Einsatz, so daß sie ihre Funktion
einbüßen können und die Tür nicht mehr selbsttätig schlie-Ben; beide Arten weisen
ferner den Nachteil auf, daß ihre
Rückstelleigenschaft bei schweren
Türen ungenügend ist, wobei federbelastete Angeln vorzeitig nachlassen aufgrund
nachlassender Federkraft, wobei dann noch Quietschgeräusche auftreten.
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Es wurden bereits sich selbst rückstellende Türangeln vorgeschlagen,
die mit Schwerkraft arbeiten und bei denen ein Satz von Stahlkugeln vorgesehen ist,
die in schrägangeordneten Nuten entlang des Umfangs des Türbolzens abrollen, wobei
hier noch der Nachteil auftritt, daß ein mit Abrieb behafteterBremseffekt zwischen
der Stahlkugel und der Nut auftritt, so daß die Angel bereits beim Einbau am Türrahmen
in Richtung zu diesem hin angeordnet werden muß, da sonst die Angel ihre Rückstellfunktion
nicht richtig ausführen kann. Da die Steigung der Nut zum Abrollen der Stahlkugelnsehr
groß sein muß,erhält man eine Steigungshöhe von ungefähr 14 mm, so daß eine derartige
Angel für normale Faus- und Zimmertüren nicht in Frage kommt, ebenso wie sich eine
derartige Angel nicht für schwere Türen, z. B. Aluminiumtüren eignet, da aufgrund
der großen Steigung eine zu schnelle Rückstellung mit großer Geschwindigkeit erfolgt.
Ebenfalls ausgeschlossen ist mit einer derartigen Angel ein beidseitiges öffnen
einer damit versehenen Tür.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine sich selbst rückstellende
Türangel zu schaffen, die einfach im Aufbau ist, gefällig im Aussehen ist, zuverlässig
arbeitet, eine lange Lebensdauer aufweist und einfach einzubauen ist, so daß die
obengenannten Nachteile vermieden sind.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den im kennzeichnenden Teil des
anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben
Aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der angerollten Hulsenmit den geneigten Stellen,
an denen entsprechend geneigte Stellen und Vorsprünge der angerollten Hülsen des
anderen Scharnierlappens entlanggleiten aufgrund der Schwerkraft der mit dem einen
Scharnierlappen verbundenen Tür, erhält man eine sichere Gleitbewegung beim Schließen,
wobei die Steigung derart klein gehalten werden kann (im allgemeinen nicht mehr
als 3,5 mm), daß ein Benutzer der Tür das Ansteigen beim öffnen und Absenken beim
Schließen kaum wahrnimmt. Eine besondere Behandlung der aufeinander gleitenden Teile,
z. B. eine spezielle Härung der verwendeten Metalle, bewirkt eine lange Lebensdauer.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläuter,
in der vorteilhafte Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Türangel dargestellt
sind.
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Es zeigen: Figur 1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Scharnierlappens vor dem Rollvorgang, einmal in Draufsicht und einmal in perspektivischer
Ansicht, Figur 1-1 eine Draufsicht und eine perspektivische Ansicht eines mit angerollten
Hülsen versehenen erfindungsgemäßen Scharnierlappens, Figur 2 eine Draufsicht und
eine perspektivische Ansicht des zweiten mit dem ersten zusammenwirkenden Scharnierlappens,
Figur 2-1 eine Draufsicht und eine perspektivische Ansicht des zweiten Scharnier
lappens mit angerollten Hülsen gemäß der Erfindung.
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Figur 3 eine auseinandergezogene Ansicht der erfindungsgemäßen Türangel
mit zwei Scharnierlappen und einem Bolzen, Figur 3-1 eine Draufsicht und eine perspektivische
Ansicht der erfindungsgemäßen Türangel im zusammengebauten Zustand, Figur 4 eine
Draufsicht und eine perspektivische Ansicht der Türangel im Offnungszustand von
900, Figur 4-1 eine Draufsicht und eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Türangel im Öffnungszustand von 180°, Figur 5 eine Ansicht der zwischen Türrahmen
und Türblatt eingebauten Angel, Figur 5-1 eine Gesamtansicht einer mit zwei Angeln
versehenen Tür, Figur 6 eine auseinandergezogene Ansicht eines anderen Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Türangel Figur 6-1 zwei Ansichten der in Figur 6 gezeigten
Angel im zusammengebauten Zustand, Figur 7 eine dreidimensionale auseinandergezogene
Ansicht einer erfindungsgemäßen Türangel, die nach beiden Seiten geöffnet werden
kann, Figur 7-1 diese beidseitig sich öffnende Türangel im zusammengebauten Zustand,
Figur 7-2 eine Darstellung der beidseitig zu öffnenden Türangel im eingebauten Zustand
zwischen Türrahmen und Türblatt,
Figur 7-3 die sich beidseitig öffnende
Türangel im -eingebauten Zustand zwischen Türrahmen und Türblatt, Figur 7-4 eine
Darstellung dieser sich beidseitig öffnenden Türangel, wobei die Tür nach rechts
geöffnet ist, und Figur 7-5 eine Ansicht der sich beidseitig öffnenden Türangel,
wobei die Tür nach links geöffnet ist.
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In Figur 1 ist mit 1 ein Scharnierlappen bezeichnet, der mit Öffnungen
versehen ist, um ihn mit dem Türblatt bzw.
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mit dem Türrahmen zu verbinden. Der Scharnierlappen weist im dargestellten
Ausführungsbeispiel drei Vorsprünge auf, die in einem weiteren Bearbeitungsschritt
zu angerollten Hülsen verformt werden können. Der oberste Vorsprung 11 ist dabei
rechteckig ausgeführt, während der mittlere Vorsprung 12 und der untere Vorsprung
eine sich über einen Teil ihrer Oberfläche erstreckende Neigung 121 aufweisen, die
innerhalb des Kreises vergrößert dargestellt ist. Die Neigung 121 kann linear oder
kurvenförmig ausgestaltet sein, wobei sich beidseits der Neigung waagrechte Strecken
der Oberseite der Vorsprünge anschließen.
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Wie aus der vergrößerten Darstellung innerhalb des Kreises von Figur
1 hervorgeht, schließt sich an die der Schließstellung
der Tür
entsprechende waagrechte Stelle mit einer Steigung von 0° eine' relativ steile Stufe
an bis etwa 100, die den Zweck hat, daß beim Verschwenken des einen Scharnierlappens
relativ zum anderen Scharnierlappen um den gemeinsamen Bolzen in Richtung der Schließstellung
der Tür hin, diese eine zusätzliche Beschleunigung erfährt, kurz bevor die Tür geschlossen
ist, so daß ein eventueller Widerstand des Türschnappers überwunden wird. Anschließend
steigt die Neigung 121 mit einer geringeren Steigung an, bis zu etwa 850 Öffnungswinkel
der Tür, mit der ein freies Passieren des Türrahmens möglich ist. Wird nun bei dieser
Stellung die Tür losgelassen, so schließt sie sich von alleine durch Abgleiten des
entsprechend geformten zweiten Scharnierlappens auf der Neigung des ersten Scharnierlappens.
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Bei einem weiteren Öffnen des Scharnierlappens 1 bezüglich des noch
näher zu beschreibenden zweiten Scharnierlappens, d. h. bei einem Uberschreiten
des Offnungswinkels von 900, verbleibt die Tür aufgrund des Abstützens der angerolltenHülse
des zweiten Scharnierlappens auf der ebenen Stelle, die sich an die Neigung 121
anschlieBtfin ihrer Offenstellung. Die Hebung der Tür beim Durchlaufen der Neigung
121 beträgt ca. 3,4 mm, so daß dieses kaum wahrnehmbar ist.
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In Figur 1-1 ist der Scharnierlappen 1 mit den angerollten Hülsen
11,12 dargestellt, wobei bei der perspektivischen Abbildung von Figur 1-1 ersichtlich
ist, an welcher Stelle der Oberseite der angerolltenHilsen. die Neigung 121 angeordnet
ist, um bei einem Verschwenken der Tür mit dem entsprechenden Scharnierlappen von
0° bis etwa 850 ein selbsttätiges Rückkehren in die Schließstellung
zu
gewährleisten. Bei einem Scharnierlappen mit drei Vorsprüngen sind, wie dargestellt,
nur die unteren beiden Vorsprünge mit Neigungen versehen.
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Figur 2 zeigt den zweiten1 zur erfindungsgemäßen Türangel gehörenden
Scharnierlappen 2, der ebenfalls mit Öffnungen zum Befestigen an dem Türblatt bzw.
dem Türrahmen versehen ist. Dieser Scharnierlappen weist beim gewählten Ausführungsbeispiel
zwei Vorsprünge 21 auf, die derort angeordnet sind, daß sie in die Aussparungen
zwischen den drei Vorsprüngen des Scharnierlappens 1 eingreifen können. Diese Vorsprünge
21 sind nun an ihrer Unterseite mit Neigungen 222 versehen, die linear oder kurvenförmig
ausgestaltet sein können und an die sich ein abgerundeter Vorsprung 221 anschließt,
auf den wiederum ein waagrechtes Teil der Unterseite des Vorsprungs folgt. Figur
2-1 zeigt nun diesen zweiten Scharnierlappen 2 mit den angerollten beiden Hülsen,
die, wie es in Figur 3 angedeutet ist, derart ineinandergreifen können, daß sie
durch einen gemeinsamen Bolzen 10 miteinander verbindbar sind. Die erfindungsgemäße
Türangel ist im zusammengebauten Zustand in Figur 3-1 dargestellt, wobei im geschlossenen
Zustand, d. h. bei parallel nebeneinander liegenden Scharnierlappen 1 und 2 der
abgerundete Vorsprung 221 an der Unterseite der Hülse 21 auf dem waagrechten Stück
der Hülse 11 ruht, an einer Stelle vor dem Einsetzen der Neigung 121. Es ist ohne
weiteres ersichtlich, daß beim Öffnen der Türangel eine schraubenförmig nach oben
gerichtete Gleitbewegung des Scharnierlappens 2 bezüglich des Scharnierlappens 1
um den Bolzen 10 herum erfolgt, wobei die Gleitflächen vorzugsweise mit Schmierfett
versehen sind.
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Um ein ungestörtes Ansteigen der Hülsen 21 zu ermöglichen, ist ein
ausreichender Abstand 20 von z. B. 3,5 mm zwischen denjenigen Unterseiten und Oberseiten
benachbarter Hülsen
vorgesehen, die nicht mit entsprechenden angepaßten
Neigungen 121, 222, versehen sind. Figur 4 zeigt den Zustand der Türangel bei dem
der Scharnier lappen 2 relativ zum Scharnierlappen 1 um einen Betrag von 900 verschwenkt
istund dabei eine Steighöhe von etwa 3,5 mm erreicht hat. Figur 4-1 zeigt einen
öffnungszustand der Türangel von 1800, wobei nunmehr die Rückstellkraft aufgehoben
ist, da der abgerundete Vorsprung 221 sich nicht mehr auf der Neigung 121 befindet,
sondern auf dem sich daran anschließenden waagrechten Teil der Oberseite der angerollten
Eulsen 11. Damit entfällt auch ein weiteres Ansteigen des Scharnierlappens 2 bezüglich
des Scharnierlappens 1, so daß der gewählte Abstand 20 in Höhe von 3,5 mm ausreichend
ist, um die Tür um mehr als 900 zu öffnen. Es sei darauf hingewiesen, daß die üblichen
Toleranzen von Türblättern und Türrahmen in der Größenordnung von 4 bis 5 mm liegen,
so daß die erfindungsgemäßen Türangeln in vorhandene Türen eingebaut werden können,
ohne daß Schwierigkeiten aufgrund der Steigung von 3,5 mm auftreten.
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Figur 5 zeigt nun die erfindungsgemäße Türangel, die mit einem Türblatt
3 und einem Türrahmen 4 verbunden ist, wie es bei den herkömmlichen Angeln der Fall
ist. Figur 5-1 zeigt eine Gesamtansicht einer mit den erfindungsgemäßen Angeln versehene
Tür.
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In Figur 6 ist ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem die angerolltenHülsenmehrteilig aufgeführt sind. So sind die
angerolltenEElsen des einen Scharnierlappens 1 an ihrer Oberseite nur mit einer
Nut 111 verstehen, während die Oberseite im übrigen waagrecht verläuft, während
ein geeignetes Zusatzstück 12 derart ausgestaltet ist, daß es mit einem Vorsprung
122 in
die Nut 111 einsetzbar ist. Die Oberseite des Einsetzstückes
12 weist die vorige Neigung 121 auf, wohingegen die angerolltenHülsen des Scharnierlappens
2 an ihrer Unterseite mit einer Nut 211 versehen sind, in die ein Vorsprung 222
eines Einsetzstückes 22 eingreifen kann, das an seiner Unterseite mit den bisher
beschriebenen Neigungen und Vorsprüngen 221 versehen ist.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es möglich, die beiden Scharnierlappen
1 und 2 ohne die Einsetzstücke 22 so zusammenzubauen, so daß eine normale Türangel
erhalten wird, die sich ohne relative Verschiebung der Scharnierlappn öffnen läßt
und demzufolge auch nicht selbsttätig rückstellbar ist. Durch Einsetzen der Einsetzstücke
22, 12 wird eine Türangel geschaffen, wie sie im Zusammenhang mit den Figuren 1
bis 5 beschrieben worden ist. Figur 6-1 zeigt eine derartig zusammengebaute Türangel.
In Figur 7 ist ein: weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Türangel
dargestellt, die sich nach beiden Seiten öffnen läßt. Hierbei ist ein Scharnierlappen
1 und 2 mit den angerollten Hülsen 11, 21 ein dritter Scharnierlappen 5 zugeordnet,
mit entsprechenden angerollten Hülsen 51,52 wobei der dritte Scharnierlappen 5 ebenfalls
entsprechende Neigungen 121 und mit Vorsprüngen versehene Neigungen 222 an den entsprechenden
Oberseiten bzw. Unterseiten der ihm zugeordneten Hülsen aufweist; wie Figur 7-1
deutlich erkennen läßt, sind nunmehr zwei Bolzen 10 erforderlich, um die Scharnierlappen
1 und 2 mit dem Scharnierlappen 5 zu verbinden. Figur 7-2 zeigt den zusammengefalteten
Zustand dieser beidseitig sich öffnenden Türangel, wobei bei öffnungsrichtung in
jeder Seite eine Rückstellung bis zu einem öffnungswinkel von etwa 90° erfolgt.
Die Figuren 7-3, 7-4, 7-5, zeigen den eingebauten Zustand dieser Türangel, die sich
in beiden Richtungen öffnen läßt und dabei eine Steigung des Türblattes um etwa
3,5 mm ermöglicht.
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Mit der erfindungsgemäßen Türangel wird also der Vorteil erz-ielt,
daß auf einfache Art und Weise die bisher bestehenden Schwierigkeiten vermieden
sind, insbesondere durchHärtung der Neigungen 222, 121 eine lange Lebensdauer der
Türangel erzielt wird und daß ein leichter Einbau in bereits bestehende Türen bzw.
Türrahmen ermöglicht wird.
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