DE3303387C2 - - Google Patents
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- C08G2190/00—Compositions for sealing or packing joints
Description
Vorliegende Erfindung betrifft hitzehärtbare, Epoxygruppen
enthaltende Zusammensetzungen, ein Verfahren zur Herstel
lung dieser Zusammensetzungen sowie ihre Verwendung.
Herkömmliche Heißschmelzkleber sind thermoplastische
Klebstoffe, die bei Zimmertemperatur fest sind, bei höheren
Temperaturen jedoch weich und flüssig werden, wobei sie
bei erhöhten Temperaturen eine gute Benetzbarkeit auf
dem zu verklebenden Körper zeigen. Diese Klebstoffe lassen
sich leicht im geschmolzenen Zustand zwischen den zu
verklebenden Körpern anwenden, wobei beim Abkühlen und
Härten eine stark klebende thermoplastische Bindung ent
steht.
Thermoplastische Klebstoffe, die in Form von Lösungen,
Dispersionen oder Feststoffen eingesetzt werden, bilden
die Bindung gewöhnlich durch rein physikalische Mittel
aus. Das wahrscheinlich wichtigste Verfahren zur Anwendung
thermoplastischer Klebstoffe ist das Heißschmelzverfahren,
beim dem die Klebebindung auftritt, wenn die Polymerschmelze
zwischen den zu verklebenden Materialien sich verfestigt.
Die so erhaltenen Bindungen erreichen ihre endgültige
Festigkeit schneller als solche Bindungen, die mit Klebern
vom Lösungstyp erhalten werden. Offensichtlich macht
die thermische Stabilität das thermoplastische Harz beson
ders geeignet als Heißschmelzkleber. Damit der Thermoplast
als Heißschmelzkleber eingesetzt werden kann, muß er
auch eine niedrige Schmelzviskosität haben, um zwischen
den zu verklebenden Materialien mit annehmbarer Geschwindig
keit angewandt werden zu können. Das bedeutet in der
Regel, daß das Polymere ein niedriges Molekulargewicht
haben muß. Viele thermoplastische Materialien können
jedoch nicht als Heißschmelzkleber angewandt werden,
weil sie bei den für diese Anwendung erforderlichen niedri
gen Molekulargewichten keine ausreichende Haftfestigkeit
besitzen. Beispielsweise werden die niedermolekularen
Polyolefine, insbesondere die niedermolekularen Poly
ethylene niederer Dichte, häufig in Heißschmelzklebern
verwendet zum Abdichten von Wellpappkartons, für Falze
von mehrwandigen Beuteln usw., sie haben aber nicht die
ausreichende Festigkeit, um für bauliche Zwecke eingesetzt
werden zu können, z. B. bei der Sperrholzherstellung.
Außerdem besitzen sie keine ausreichende Wärmebeständig
keit, um als Klebstoffkomponente verwendet zu werden,
die zeitweise höheren Temperaturen ausgesetzt sind, wie
z. B. bei Anwendungen unter der Kraftfahrzeughaube. Das
bedeutet, daß thermoplastische Klebstoffe nicht angewandt
werden können, bei denen der Kleber in situ erneut erhöhten
Temperaturen ausgesetzt wird, wodurch der Klebstoff er
weicht wird und die Bindung brechen kann.
Das Prinzip der Hitzehärtbarkeit oder Vernetzung von
Harzklebern ist bereits bekannt. Viele Harzkleber, die
einer irreversiblen, chemischen und physikalischen Änderung
unterliegen und im wesentlichen unlöslich werden, sind
bekannt. Hitzehärtbare Kleber, die aus Kondensations-
und Additionspolymeren bestehen, sind ebenfalls bekannt.
Beispiele hierfür sind Harnstoff-Formaldehyd-, Phenol-Form
aldehyd- und Melamin-Formaldehyd-Kleber; ferner Epoxy
harzkleber, Kleber auf der Basis ungesättigter Polyester
und Polyurethankleber. Aus US-PS 37 23 568 ist die Verwen
dung von Polyepoxiden und gegebenenfalls Epoxypolymeri
sationskatalysatoren bekannt. Die US-PS 41 22 073 be
schreibt ein hitzehärtbares Harz aus Polyisocyanaten,
Polyanhydriden und Polyepoxiden. Hierbei wird die Ver
netzung durch Umsetzung mit in den Grundpolymeren vorhande
nen Stellen erreicht. Die US-PS 41 37 364 beschreibt die
Vernetzung eines Ethylen/Vinylacetat/Vinylalkohol-Terpolyme
ren unter Verwendung von Isophthaloyl-bis-caprolactam oder
Vinyltriethoxysilan, wobei die Vernetzung vor der Hitzeak
tivierung eintritt und eine zusätzliche Vernetzung durch
Erwärmen nach Anwendung des Klebers induziert wird.
In der US-PS 41 16 937 wird ebenfalls ein Verfahren zum
thermischen Vernetzen beschrieben, bei dem eine Klasse
von elastischen Polyimiden auf der Basis von Polyamino-bis-
maleinsäureimid verwendet wird, d. h. Verbindungen, die
bei einer Temperatur bis zu 150°C heißschmelz-extrudiert
werden können und die bei darüber liegenden Temperaturen
vernetzen. In den beiden zuletzt genannten Patenten wird
die thermische Vernetzung auch durch Umsetzung des besonde
ren Vernetzungsmittels mit bestimmten Stellen des Grund
polymeren erreicht.
Aus US-PS 39 34 056 sind Harzzusammensetzungen von hoher
Haftkraft bekannt, die aus Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren,
chlorierten oder chlorsulfonierten Polyethylenen, ungesät
tigten Carbonsäuren und einem organischen Peroxid bestehen.
Ein anderer hitzehärtbarer Klebstoff ist aus US-PS
39 45 877 bekannt, der sich aus Steinkohlenteerpech,
Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren und Ethylen/Acrylsäure-
Copolymeren zusammen mit einem Vernetzungsmittel, z. B.
Dicumylperoxid, zusammensetzt.
Viele dieser bekannten hitzehärtbaren Klebstoffzusammen
setzungen bestehen aus einer Mischung aus 2, 3 oder 4
Komponenten, die erforderlich sind, um eine hitzehärtbare
Bindung zu erhalten. Dabei hängt die erhaltene Bindung
von der Homogenität der Mischung ab. Ferner müssen in
vielen Fällen, beispielsweise bei Epoxyharzklebern, 2
oder mehr Komponenten unmittelbar vor der Herstellung
der Bindung zusammengemischt werden. Dies erfordert eine
schnelle Anwendung, da die Vernetzungsreaktion unmittelbar
nach dem Vermischen beginnt und irreversibel ist.
Die Herstellung von 1-Cyano-3-phenylharnstoff ist bekannt.
Dieses Produkt hat einen Schmelzpunkt im Bereich von
122 bis 126°C, wobei es sich zersetzt. Es bildet während
der Zersetzung keine klare Schmelze. Siehe hierzu "Organic
Synthesis IV, Seiten 213-216 (J. Wiley & Sons, Inc., 1963).
Eine praktische Verwendung dieser Verbindung ist nicht
bekannt.
Ferner ist bekannt, daß Epoxyharze mit Dicyandiamid gehär
tet werden können.
Vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
lösungsmittelfreie Zusammensetzung zu schaffen, die als
Klebstoff, Abdichtungsmittel oder Beschichtungsmittel
verwendet werden kann. Ferner soll die zu schaffende
Zusammensetzung als ein Heißschmelzkleber sowie als ein
durch Pumpen förderbares System verwendet werden können.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die
Schaffung einer Zusammensetzung, die in einem möglichst
kurzen Zeitraum hitzehärtbar ist. Ferner wird mit vorliegen
der Erfindung das Ziel verfolgt, eine lagerungsbeständige,
Epoxygruppen enthaltende Einkomponentenzusammensetzung
zu schaffen, die als Klebstoff, Abdichtungsmittel oder
Beschichtungsmittel verwendet werden kann und beim Erhitzen
hitzehärtbare Materialien ergibt. Weiterhin soll erfindungs
gemäß ein neues Härtungsmittel geschaffen werden, das in
Kombination mit einem Epoxyharz beim Erhitzen eine hitze
härtbare Beschichtung, einen Klebstoff oder ein Abdichtungs
mittel ergibt. Ferner wird mit der Erfindung angestrebt,
eine thermoplastische Zusammensetzung zu schaffen, die als
Heißschmelzkleber angewendet werden kann und anschließend
bei einer erhöhten Temperatur mit einem thermisch ausge
lösten neuen Härtungsmittel zu einem hitzehärtbaren Kleb
stoff, Abdichtungsmittel oder Beschichtungsmittel gehärtet
werden kann.
Dies Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
hitzehärtbare, Epoxygruppen enthaltende Zusammensetzung,
die gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an einem Epoxy
harz und einer Cyanharnstoff-Verbindung der Formel
in der R ein organischer Rest eines Mono- oder Polyiso
cyanats ist, der nach der Umsetzung der Isocyanatgruppen
zur Bildung von Cyanharnstoffgruppen übrigbleibt, und
n=1 oder größer ist, wobei das Äquivalentverhältnis
von Epoxid zu N-Cyanharnstoff 1 bis 30 : 2 beträgt.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist in der oben
angegebenen Formel für die Cyanharnstoffverbindung n=1
bis 2. Das Epoxyharz-Härtungsmittelsystem ist bei Raumtempe
ratur stabil und härtet bei Temperaturen oberhalb von 100°C
zu einem vernetzten festen Material aus, das als Klebstoff,
Abdichtungsmittel oder Beschichtungsmittel geeignet ist.
Die polymere Cyanharnstoff-Verbindung kann in einem Lösungs
mittel gelöst und mit einem Epoxyharz gemischt werden,
wobei beim Erhitzen auf über 100°C ein hitzehärtbarer
Klebstoff, ein Abdichtungsmittel oder Beschichtungsmittel
gebildet wird.
Die monomere Cyanharnstoffverbindung kann durch Umsetzung
eines Mono- oder Polyisocyanats mit Cyanamid hergestellt
werden, z. B. gemäß der folgenden Reaktionsgleichung:
In der Reaktionsgleichung (1) werden die Reaktionspartner
in Mengen umgesetzt, die im Bereich von einer stöchiome
trischen Menge bis zu einem 5%igen molaren Überschuß
eines der beiden Reaktionsteilnehmer liegen. Die Umsetzung
wird unter atmosphärischen Bedingungen durchgeführt, sie
kann aber auch in einer inerten Atmosphäre, z. B. unter
Stickstoff, durchgeführt werden, um eine Reaktion zwischen
den Isocyanatgruppen und Wasser, das in der Atmosphäre
enthalten ist, zu vermieden. Die Umsetzung wird vorzugswei
se bei Raumtemperatur durchgeführt. In einigen Fällen
wird das Cyanamid jedoch über seinen Schmelzpunkt erhitzt,
beispielsweise auf etwa 50°C, mit dem Mono- oder Poly
isocyanat gemischt und dann die Umsetzung bei Raumtempera
tur durchgeführt.
Obgleich die Reaktion gewöhnlich in Abwesenheit eines
Lösungsmittels abläuft, können, falls gewünscht, auch
organische Lösungsmittel wie Dioxan und Toluol verwendet
werden. Die Reaktion kann auch in einem wäßrigen Medium
durchgeführt werden, indem man das Cyanamid in einer
Natriumhydroxidlösung und das Isocyanat in einem inerten
wasserlöslichen Lösungsmittel, z. B. in n-Methylpyrrolidon,
Dioxan und 2-Ethoxyethylether, löst, wobei folgende Um
setzungen ablaufen:
Die Vollständigkeit der Reaktion kann durch ein Verfahren
bestimmt werden, bei dem die Abnahme des NCO-Gehalts
mit Hilfe der IR-Spektroskopie ermittelt wird. Säure-
oder Säurechlorid-Stabilisatoren wie Benzoylchlorid,
p-Toluolsulfonsäure und p-Toluolsulfonsäurechlorid werden
gewöhnlich der Reaktion zugefügt, um eine Polymerisation
des erhaltenen monomeren Produktes zu vermeiden.
Die gemäß Reaktionsgleichung (1) zur Bildung der neuen
Cyanharnstoffverbindungen erfindungsgemäß eingesetzten
Mono- und Polyisocyanate können aromatische, aliphatische
und/oder cycloaliphatische Verbindungen sein. Bevorzugt
werden die Diisocyanate, aber auch Mono-, Tri- und Tetra
isocyanate können verwendet werden. Beispiele für geeignete
Monoisocyanate sind Phenylisocyanat, Chlorphenylisocyanat,
Octadecylisocyanat und Cyclohexylisocyanat. Beispiele
für Diisocyanate sind 2,4-Toluol-diisocyanat, m-Phenylen
diisocyanat, Xylylol-diisocyanat, 4-Chloryl-1,3-phenylen-
diisocyanat, 4,4′-Biphenylen-diisocyanat, 1,4-Tetramethy
len- und 1,6-Hexamethylen-diisocyanat, 1,4-Cyclohexylen-
diisocyanat, 1,5-Tetrahydronaphthalin-diisocyanat, Methy
len-diphenyl-diisocyanat und Methylen-dicyclohexyl-diiso
cyanat. Die Isocyanate, bei denen jede der Diisocyanat
gruppen direkt an einen Ring gebunden sind, werden in
der Regel bevorzugt, da sie gewöhnlich rascher reagieren.
Andere Diisocyanate, die eingesetzt werden können, sind
hochmolekulare Diisocyanate, die bei der Reaktion von
Polyisocyanaten mit Polyaminen mit entständigen primären
oder sekundären Aminogruppen oder zweiwertigen Alkoholen
erhalten werden. Beispielsweise werden 2 Mole Diisocyanat
R₅(NCO)₂ mit 1 Mol eines Diols OH-R₆-OH umgesetzt, wobei
ein kettenverlängertes Diisocyanat gebildet wird, nämlich
wobei R₅ und R₆ zweiwertige organische Reste darstellen.
Zur Kettenverlängerung des Diisocyanat-Reaktionsteilnehmers
sind Alkan- und Alkenpolyole, z. B. 1,5-Penten-diol, Ethylen
glykol, Polyethylenglykol, Propylenglykol, Polypropylen
glykol, "Bisphenol-A" und substituiertes "Bisphenol-A"
geeignet. Diese Diole können hohe Molekulargewichte im
Bereich von etwa 200 bis etwa 20 000 besitzen.
Außerdem können auch ungesättigte Diisocyanate verwendet
werden. Diese Verbindungen können beispielsweise aus
Diolen hergestellt werden, wie z. B. aus der Familie der
Butadienhomo- und copolymeren mit entständigen Hydroxylgruppen.
Zu diesen Harzen gehören
Butadien-Homopolymere der Formel
in der n etwa 50 ist, sowie copolymere Styrol-Butadien-
und Acrylnitril-Butadien-Diole der Formel
in der
X=O für das Styrol-Butadien-Copolymere
a=0,75
b=0,25
n=54
b=0,25
n=54
X=CN für das Arcylnitril-Butadien-Copolymere
a=0,85
b=0,15
n=78-87.
b=0,15
n=78-87.
1 Mol dieser ungesättigten Polyole reagiert mit 2 Molen
eines Diisocyanats unter Bildung eines kettenverlängerten
Diisocyanats mit ungesättigten Bindungen in der Kette.
Die erfindungsgemäße monomere Cyanharnstoffverbindung
polymerisiert sehr rasch zu einem Polymeren mit der wieder
kehrenden Strukturformel
d. h. N,N′Biscarbamyl-N-cyanoguanidin-Einheiten, miteinan
der verbunden über die R-Gruppe des Carbamylrestes, wobei
m größer als 2 ist. R ist der organische Teil eines Poly
isocyanats, der nach der Umsetzung der Isocyanatgruppen
zu Cyanharnstoffgruppen übriggeblieben ist. Die Polymeri
sation wird als Block- oder Lösungspolymerisation in
einem organischen Lösungsmittel bei Raumtemperatur über
einen Zeitraum von 24 bis 100 Std. durchgeführt. Für
die Polymerisation geeignete organische Lösungsmittel
sind beispielsweise N-Methylpyrrolidon, N,N-Dimethylacet
amid, N,N-Dimethylformamid und Tetramethylensulfoxid.
Diese Polymeren können auch direkt aus der Mischung von
Diisocyanat und Cyanamid in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie z. B. N-Methylpyrrolidon, hergestellt werden, d. h.
also ohne den Umweg über das N-Cyanharnstoff-Zwischenpro
dukt, nämlich gemäß der folgenden Reaktionsgleichung:
wobei die Reaktion bei Raumtemperatur 72 Std. oder länger
durchgeführt wird. Zwar ist ein Katalysator für die Poly
merisationsreaktion nicht erforderlich, es wurde aber
festgestellt, daß Triethylamin oder Wasser in katalytischen
Mengen die Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen kann.
Die Herstellung der erfindungsgemäß als Härtungsmittel
für Epoxyharze sowohl in monomerer als auch in polymerer
Form eingesetzten Cyanharnstoffverbindungen ist in der
parallelen US-Patentanmeldung, Serial Nr. 3 31 951 beschrie
ben, die am 18. Dezember 1981 eingereicht wurde. (US-PS 44 65 825).
Das zur Herstellung eines gehärteten, hitzehärtbaren
Materials erfindungsgemäß vorgesehene Epoxyharz umfaßt
solche Materialien, die wenigstens eine und vorzugsweise
mehr als eine Epoxygruppe enthalten. Diese Verbindungen
können gesättigt oder ungesättigt sein, sie können alipha
tisch, cycloaliphatisch, aromatisch oder heterocyclisch
sein und gegebenenfalls Substituenten enthalten, wie
z. B. Chlor, Hydroxylgruppen, Ethergruppen u. dgl. Sie
können ferner monomer oder polymer sein.
Für viele der Polyepoxide und insbesondere derjenigen
vom polymeren Typ werden zur Verdeutlichung die "Epoxyäqui
valentwerte" angegeben. Die Bedeutung dieses Ausdrucks
ist in US-PS 26 33 458 erläutert. Viele Polyepoxide werden
in dieser Anmeldung durch ihre Epoxyäquivalentwerte bezeich
net. Der Ausdruck "Epoxyäquivalent" bezieht sich auf
die Anzahl von Epoxygruppen im Durchschnittsmolekül des
gewünschten Materials. Die Epoxyäquivalenz wird dadurch
erhalten, daß man das durchschnittliche Molekulargewicht
des Polyepoxids durch das Epoxid-Äquivalentgewicht
dividiert. Das Epoxid-Äquivalentgewicht wird durch 20
minütiges Erhitzen einer 1-g-Probe des Polyepoxids mit
einem Überschuß an Pyridiniumchlorid, das in Pyridin
beim Siedepunkt gelöst ist, bestimmt. Der Überschuß an
Pyridiniumchlorid wird dann mit 0,1 n Natronlauge mit
Phenolphthalein als Indikator zurücktitriert. Bei der
Berechnung des Epoxidwertes wird ein HCl als Äquivalent
für ein Epoxid gesetzt. Dieses Verfahren wird bei der
Bestimmung sämtlicher hier angegebener Epoxidwerte verwen
det.
Wenn die Polyepoxide einzelne monomere Verbindungen dar
stellen, bei denen sämliche Epoxygruppen intakt sind,
dann sind ihre Epoxyäquivalenzen ganze Zahlen, wie bei
spielsweise 1, 2, 3, 4 und 5. Wenn jedoch Polyepoxide vom
polymeren Typ vorliegen, dann können viele dieser Materia
lien einige monomere Monoepoxide enthalten, oder es können
einige Epoxidgruppen hydratisiert oder auf andere Weise
umgesetzt sein und/oder Makromoleküle von unterschiedlichem
Molekulargewicht enthalten, und die Epoxy-Äquivalentwerte
können sehr klein sein und gebrochene Zahlen enthalten.
Das polymere Material kann beispielsweise Epoxy-Äquivalent
werte wie 1,5, 1,8, 2,5 u. dgl. aufweisen. Die in der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung und in dem erfindungs
gemäßen Verfahren eingesetzten Polyepoxide zeigen eine
Epoxyäquivalenz von mindestens 1,0.
Zahlreiche Beispiele von Polyepoxiden, die in der erfin
dungsgemäßen Zusammensetzung und in dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet werden können, sind in der US-PS
26 33 458 beschrieben. Weitere Beispiele sind die epoxidier
ten Ester von polyethylenisch ungesättigten Monocarbon
säuren, wie z. B. epoxidiertes Leinöl, Sojaöl, Perillaöl,
Oiticicaöl, Holzöl, Walnußöl und dihydratisiertes Ricinus
öl, Methyllinoleat, Butyllinoleat, Ethyl-9,12-octadecadien
oat, Butyl-9,12,15-octadecatrienoat, Butyl-elaeostearat,
Monogylceriden der Holzölfettsäuren, Monoglyceriden des
Sojaöls, des Sonnenblumenöls, des Rapsöls, des Hanfsamen
öls, des Sardinenöls und des Baumwollsaatöls u. dgl.
Eine weitere Gruppe von Epoxygruppen enthaltenden Materia
lien, die erfindungsgemäß eingesetzt werden kann, sind
die epoxidierten Ester von ungesättigten einwertigen
Alkoholen und Polycarbonsäuren. Beispiele hierfür sind
Di-(2,3-epoxybutyl)-adipat, Di-(2,3-epoxybutyl)-oxalat,
Di-(2,3-epoxyhexyl)-succinat, Di-(3,4-epoxybutyl)-maleat,
Di-(2,3-epoxyoctyl)-pimelat, Di-(2,3-epoxybutyl)-phthalat,
Di-(2,3-epoxyoctyl)-tetrahydrophthalat, Di-(4,5-epoxy
dodecyl)-maleat, Di-(2,3-epoxybutyl)-tetraphthalat, Di-
(2,3-epoxypentyl)-thiodipropionat, Di-(5,6-epoxytetradecyl)-
diphenyl-dicarboxylat, Di-(3,4-epoxyheptyl)-sulfonyl-
dibutyrat, Tri-(2,3-epoxybutyl)-1,2,4-butantricarboxylat,
Di-(5,6-epoxypentadecyl)-tartrat, Di-(4,5-epoxytetradecyl)-
maleat, Di-(2,3-epoxybutyl)-azelat, Di-(3,4-epoxybutyl)-
citrat, Di-(5,6-epoxyoctyl)-cyclohexan-1,2-dicarboxylat,
Di-(4,5-epoxyoctadecyl)-malonat.
Eine weitere Gruppe besteht aus epoxidierten polyethyle
nisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen, wie z. B. epoxidier
tes 2,2-bis(2-Cyclohexenyl)-propan, epoxidiertes Vinyl
cyclohexen und epoxidiertes Dimeres des Cyclopentadiens.
Eine weitere Gruppe umfaßt die epoxidierten Polymeren
und Copolymeren von Diolefinen, wie z. B. Butadien. Beispie
le hierfür sind Butadien-Acrynitril-Copolymere,
Butadien-Styrol-Copolymere u. dgl.
Eine andere geeignete Gruppe umfaßt Glycidylgruppen enthal
tende Stickstoffverbindungen, wie z. B. Diglycidylanilin
und Di- und Triglycidylamin.
Die für die Verwendung in den erfindungsgemäßen Zusammen
setzungen besonders bevorzugten Polyepoxide sind die
Glycidylether und insbesondere die Glycidylether mehrwerti
ger Phenole und mehrwertiger Alkohole. Die Glycidylether
mehrwertiger Phenole werden durch Umsetzung von Epichlor
hydrin mit den gewünschten mehrwertigen Phenolen in Ge
genwart von Alkali erhalten. Beispiele solcher Polyepoxide
sind die in US-PS 26 33 458 beschriebenen Polyether-A
und Polyether-B. Weitere Beispiele sind die Polyglycidyl
ether von 1,1,2,2-Tetrakis-(4-hydroxyphenyl)-ethan (Epoxy
wert 0,45 Äqu./100 g), Schmelzpunkt 85°C; der Polyglycidyl
ether von 1,1,5,5-Tetrakis-(hydroxyphenyl)-pentan (Epoxy
wert 0,514 Äqu./100 g) sowie Mischungen dieser Verbindungen.
Weitere Beispiele für geeignete Epoxyharze sind
Diglycidyl
isophthalat, Diglycidylphthalat, o-Glycidylphenylglycidyl
ether, Diglycidylether des Resorcins, Triglycidylether
des Phloroglucins, Triglycidylether des Methylphloro
glucins, 2,6-(2,3-Epoxypropyl)-phenylglycidylether,
[4-(2,3-Epoxy)-propoxy-N,N-bis(2,3-epoxypropyl)]-anilin,
2,2-bis[p-2,3-Epoxypropoxy)-phenyl]-propan, Diglycidyl
ether des Bisphenol-A, Diglycidylether des Bisphenol
hexafluoraceton, Diglycidylether des 2,2-bis(4-Hydroxy
phenyl)-nonadecan, Diglycidylphenylether, Triglycidyl-
4,4-bis(4-hydroxyphenyl)-pentansäure, Diglycidylether
des Tetrachlorbisphenol-A, Diglycidylether des Tetra
brombisphenol-A, Triglycidylether des Trihydroxybiphenyls,
Tetraglycidoxybiphenyl, [Tetrakis(2,3-epoxypropoxy)-
diphenylmethan], [2,2′, 4,4′-Tetrakis(2,3-epoxypropoxy)]-
benzophenon, 3,9-bis[2-(2,3-Epoxypropoxy)-phenylethyl]-
2,4,8,10-tetraoxaspiro[5,5]-undecan, Triglycidoxy-1,1,3-
triphenylpropan, Tetraglycidoxy-tetraphenylethan, Poly
glycidylether des Phenol-Formaldehydharzes Novolac, Poly
glycidylether des o-Kresol-Formaldehydharzes Novolac,
Diglycidylether des Butandiols, Di-(2-methyl)-glycidyl
ether des Ethylenglykols, Polyepichlorhydrin-di-(2,3-
epoxypropyl)-ether, Diglycidylether des Polypropylengly
kols, epoxidiertes Polybutadien, epoxidiertes Sojaöl,
Triglycidylether des Glycerins, Triglycidylether des
Trimethylolpropans, Polyallylglycidylether, 2,4,6,8,10-
Pentakis-[3-(2,3-epoxypropoxy)-propyl]2,4,6,8,10-penta
methylcyclopentasiloxan, Diglycidylether von Diolen der
1,4,5,6,7,7-Hexachlor-(2,2,1)-5-heptan-2,3-dicarbonsäure
Diglycidylether des Dioxandiols, Diglycidylether des
Endomethylencyclohexandiols, Diglycidylether des hydrierten
Bisphenol-A, Vinylcyclohexan-dioxid, Limonen-dioxid,
Dicyclopentadien-dioxid, p-Epoxycyclopentenylphenylglyci
dylether, Epoxydicyclopentenylphenylglycidylether,
o-Epoxycyclopentenylphenylglycidylether, bis-Epoxydicyclo
pentylether des Ethylenglykols, [2-3,4-Epoxy)-cyclohexyl-
5,5-spiro(3,4-epoxy)-cyclohexan-m-dioxan],
1,3-bis[3-(2,3-Epoxypropoxy)propyl]-tetramethyldisiloxan,
epoxidiertes Polybutadien, Triglycidylester der trimeren
Linolsäure, epoxidiertes Sojaöl, Diglycidylester der
dimeren Linolsäure, 2,2-bis[4-(2,3-Epoxypropyl)-cyclo
hexyl]propan, 2,2-(4-[3-Chlor-2-(2,3-epoxypropoxy)-propylol]-
cyclohexyl)-propan, 2,2-bis(3,4-Epoxycyclohexyl)-propan,
bis(2,3-Epoxycyclopentyl)-ether (flüssiges Isomeres),
bis(2,3-Epoxycyclopentyl)-ether (festes Isomeres), 1,2-
Epoxy-6-(2,3-epoxypropoxy)-hexahydro-4,7-methanoindan,
3,4-Epoxycyclohexylmethyl-(3,4-epoxy)-cyclohexan-carboxylat,
3,4-Epoxy-6-methylcyclohexylmethyl-4-epoxy-6-methylcyclo
hexan-carboxylat und
bis(3,4-Epoxy-6-methylcyclohexyl methyl)-adipat,
ferner tri- und tetrafunktionelle Epoxide, wie Triglycidylisocyanurat und Epoxytetraphenylolethan.
bis(3,4-Epoxy-6-methylcyclohexyl methyl)-adipat,
ferner tri- und tetrafunktionelle Epoxide, wie Triglycidylisocyanurat und Epoxytetraphenylolethan.
Das Äquivalentverhältnis von Epoxid zu N-Cyanharnstoff
kann innerhalb weiter Bereiche variiert werden. Geeignete
Äquivalentverhältnisse von Epoxid zu N-Cyanharnstoff,
die beim Erhitzen der Zusammensetzung zu einem hitzehärt
baren Material führen, liegen im Bereich von 1 bis 30 : 2.
Ferner muß zur Erhaltung eines hitzehärtbaren Materials
mindestens eine Cyanharnstoffgruppe vorliegen.
Das System Epoxyharz-Härtungsmittel kann auf 3 verschiede
nen Wegen hergestellt werden:
- (1) Die Cyanharnstoffverbindung kann in der monomeren Form zugemischt werden, wobei ein pumpbares, hoch festes, 100% reaktionsfähiges Material entsteht, das beim Erhitzen auf über 100°C ein vernetztes Mate rial ergibt.
- (2) Die monomere Cyanharnstoffverbindung kann bei Raum temperatur mit dem Epoxyharz vermischt werden, worauf man die Mischung längere Zeit stehen läßt, z. B. etwa eine Woche lang, in der sich das monomere Material zu einem Polymeren umwandelt; es entsteht dabei ein fester Trockenfilm-Klebstoff oder ein reaktionsfähiger Heißschmelzkleber. Beim Erhitzen auf über 100°C ent steht ebenfalls ein vernetztes klebendes Abdichtungs mittel.
- (3) Das Epoxyharz kann auch mit dem Härtungsmittel in polymerer Form in Gegenwart eines Lösungsmittels, z. B. Aceton, vermischt werden und als ein Beschichtungs mittel auf Basis Lösungsmittel angewendet werden. Beim Erhitzen auf über 100°C wird das Lösungsmittel abgetrieben, und es entsteht eine vernetzte Beschich tung.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter
erläutert, ohne auf diese Beispiele beschränkt zu sein.
Falls nicht anders angegeben, sind alle Teil- und Prozent
angaben Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozente.
Die Überlappungscherfestigkeit der Klebstoffe wurde auf
einer Instron-Zerreißmaschine unter Verwendung der ASTM-
Methode D-1002 gemessen.
76 g Polypropylenglykol (Molekulargewicht=725 g/Mol)
wurden tropfenweise innerhalb von 6 Stunden zu 50 g in
einer Flasche unter Stickstoffatmosphäre befindlichem
Toluoldiisocyanat gegeben. Die Reaktion wurde 6 Stunden bei
Raumtemperatur unter Rühren fortgesetzt. Das erhaltene
kettenverlängerte Produkt mit entständigen Isocyanatgruppen
wird nachfolgend als Diisocyanat-Addukt (A) bezeichnet.
126 g des Diisocyanat-Adduktes (A) aus Beispiel 1 wurden
auf 50°C erhitzt und mit 12 g Cyanamid und 0,8 g Benzoyl
chlorid als Stabilisator vermischt. Die Reaktionsteilnehmer
wurden auf Raumtemperatur gekühlt und die Umsetzung unter
Rühren 3 Stunden lang forgesetzt. Das IR-Spektrum des
erhaltenen viskos-flüssigen Cyanharnstoffproduktes der
Formel
zeigte, daß keine -NCO-Gruppe (2340 cm-1) mehr vorhanden
war; eine starke Absorptionsbande erschien bei 2270 cm-1
(-C=N). Dieses Produkt wird nachfolgend als Härtungsmittel
(A) bezeichnet.
Zu 10 g eines aus Epichlorhydrin und Bisphenol A hergestellten Epoxyharzes
wurden 2,5 g Härtungsmittel
(A) aus Beispiel 2 zugefügt. Man ließ die Mischung bei
Raumtemperatur etwa 2 Monate lang stehen, wobei festge
stellt wurde, daß während dieser Zeit die Mischung chemisch
und physikalisch stabil blieb. Ein Teil der stabilen
Mischung wurde dann unter einstündigem Erwärmen auf 100°C
und zweistündigem Erhitzen auf 155°C gehärtet. Das erhal
tene hitzegehärtete Produkt war hart und besaß eine gute
Schlagfestigkeit.
Ein anderer Teil der stabilen Mischung wurde auf ein
Aluminiumsubstrat aufgetragen und durch einstündiges
Erhitzen auf 100°C und weiteres zweistündiges Erhitzen
auf 150°C gehärtet. Die erhaltene hitzegehärtete Beschich
tung besaß ein ausgezeichnetes Haftvermögen auf dem Alu
minumsubstrat.
12,6 g des Diisocyanat-Adduktes (A) aus Beispiel 1 wurden
auf 50°C erwärmt und mit 12 g Cyanamid gemischt. Die
Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur gekühlt und
danach 30 Tage lang stehengelassen, wobei man ein polymeres
Produkt erhielt, das im IR-Spektrum eine Verschiebung
der Absorption der Cyan-Gruppe von 2270 cm-1 auf 2180 cm-1
zeigte. Das Polymere wurde in Aceton gelöst und mit 55,2 g
des im Beispiel 3 beschriebenen Epoxyharzes gemischt. Diese Lösung wurde
auf ein Aluminumsubstrat aufgebracht, an der Luft getrock
net und zwei Stunden lang bei 170°C gehärtet. Die gehärtete
Beschichtung besaß ein ausgezeichnetes Haftvermögen auf
dem Aluminumsubstrat.
100 g Polycaprolacton-Diol
mit einem
Molekulargewicht von 530 g/Mol wurden tropfenweise inner
halb von 4 Stunden zu 65,7 g Toluol-diisocyanat unter
Stickstoffatmosphäre zugefügt. Das Rühren des auf diese
Weise gebildeten Adduktes mit entständigen Isocyanatgruppen
wurde über Nacht fortgesetzt. Nach dem Erwärmen auf 50°C
wurden 15,8 g Cyanamid zu der Mischung zugefügt. Sobald
die Mischung homogen war, wurde sie auf Raumtemperatur
abgekühlt. Nach zweistündigem Rühren wurde die Mischung
in mehrere Partien aufgeteilt, zu denen verschiedene
Mengen an dem in Beispiel 3 beschrieben Epoxyharz zugefügt wurden. Die Zusammensetzungen
der verschiedenen Systeme Epoxyharz-Härtungsmittel (Äqui
valentzahl des Epoxids/Äquivalentzahl des N-Cyanharnstoffs)
sowie ihr Adhäsionsvermögen nach Aushärten durch einstündi
ges Erhitzen auf 100°C und nachfolgendes zweistündiges
Erhitzen auf 100°C an einer 3,226 cm² großen überlappen
den Substratfläche aus Stahl bzw. Aluminium bzw. aus
einer glasfaserverstärkten Polyesterformmasse (SMC) sind
in der beigefügten Figur dargestellt.
Die Anteile aus Mischungen des Epoxyharzes und des Här
tungsmittels aus Beispiel 5 wandelten sich bei zweiwö
chiger Lagerung aus einer ursprünglich pumpbaren Flüssig
keit in einen zähen Heißschmelzkleber um. Das IR-Spektrum
zeigte an, daß die Epoxid-Absorptionsbande unabhängig
von der Alterung bei Raumtemperatur blieb und daß die
Absorptionsbande der Cyangruppe von 2270 cm-1 auf 2180-1
verschoben wurde. Nach zweistündigem Erhitzen auf 170°C
waren sowohl die Cyan- als auch die Epoxygruppen verschwun
den. Das Adhäsionsvermögen der gealterten Mischungen
auf den gleichen zu verklebenden Materialien und unter
den gleichen Härtungsbedingungen waren ebensogut wie
das Härtungsvermögen der frischen Mischungen aus Beispiel 5.
Die Bestandteile der hier beschriebenen härtbaren Zusammen
setzungen können vor dem Härten mit anderen monomeren
und polymeren Materialien vermischt werden, z. B. mit
thermoplastischen Harzen, elastomeren oder monomeren
oder polymeren hitzehärtbaren Harzzusammensetzungen.
Die erhaltene Mischung kann den Härtungsbedingungen für
die verschiedenen Bestandteile der Mischung unterworfen
werden, wobei gehärtete Produkte mit ungewöhnlichen physika
lischen Eigenschaften erhalten werden.
Die erfindungsgemäßen zu härtenden Zusammensetzungen
können auch, falls gewünscht, weitere Zusätze enthalten,
wie z. B. Antioxydationsmittel, Beschleunigungsmittel,
Farbstoffe, Inhibitoren, Aktivatoren, Füllstoffe, Pigmente,
antistatische Mittel, feuerhemmende Mittel, Dickungsmittel,
thixotrope Mittel, oberflächenaktive Mittel, Mittel zur
Änderung der Viskosität, Verschnittöle, Weichmacher,
klebrig machende Mittel u. dgl. Solche Zusätze werden
gewöhnlich mit dem Epoxyharz oder dem Härtungsmittel
vorgemischt, und zwar vor oder während der eigentlichen
Mischstufe. Geeignete Füllmittel sind natürliche oder
synthetische Harze, Ruß, Glasfasern, Holzmehl, Ton, Kiesel
erde, Aluminiumoxid, Carbonate, Oxide, Hydroxide, Silikate,
Glasflocken, Glaskugeln, Borate, Phosphate, Diatomeenerde,
Talk, Kaolin, Bariumsulfat, Calciumsulfat, Calciumcarbonat,
Antimonoxid u. dgl. Die vorstehend genannten Zusätze können
in Mengen bis zu 200 Gewichtsteilen oder mehr pro 100
Gewichtsteile der Epoxyharz-Härtungsmittel-Zusammensetzung,
vorzugsweise von etwa 0,005 bis etwa 100 Gewichtsteile
pro 100 Gewichtsteile der Zusammensetzung, vorliegen.
Bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es
zur Erhaltung eines hitzegehärteten festen Klebstoffes,
Abdichtungsmittel oder Beschichtungsmittels erforderlich,
die Zusammensetzung über Zimmertemperatur zu erwärmen.
Zur Erhaltung des hitzegehärteten Materials ist es aus
reichend, die Zusammensetzung auf eine Temperatur im
Bereich von 100 bis 250°C zu erhitzen.
Es besteht auch die Möglichkeit, die erfindungsgemäße
Zusammensetzung in Form eines 2-Komponenten-Systems auszu
führen. In diesem Falle kann das Epoxyharz mit dem Mono
oder Polyisocyanat bei Temperaturen im Bereich von 0
bis 80°C in Abwesenheit eines Katalysators zusammengemischt
werden, wobei die eine Komponente gebildet wird, während
die andere Komponente das Cyanamid ist. Danach können
die beiden Komponenten unmittelbar vor dem Gebrauch zusam
mengemischt werden. Obwohl die exotherme Reaktionswärme,
die bei der Umsetzung des Isocyanats mit dem Cyanamid
auftritt, zuweilen ausreicht, um ein gehärtetes, Epoxy
gruppen enthaltendes Produkt zu bilden, wird durch Wärmezu
fuhr zu dem System, so daß es auf eine Temperatur im
Bereich von 100 bis 250°C gebracht wird, sichergestellt,
daß man ein hitzegehärtetes Produkt erhält.
Claims (10)
1. Hitzehärtbare, Epoxygruppen enthaltende Zusammen
setzung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem
Epoxyharz und einer Cyanharnstoff-Verbindung der
Formel
in der R ein organischer Rest eines Mono- oder Polyiso
cyanats ist, der nach der Umsetzung der Isocyanat
gruppen zur Bildung von Cyanharnstoffgruppen übrig
bleibt, und n=1 oder größer ist, wobei das Äquivalent
verhältnis von Epoxid zu N-Cyanharnstoff 1 bis 30 : 2
beträgt.
2. Hitzehärtbare Zusammensetzung, bestehend aus
- a) einem Epoxyharz und
- b) einem Polymeren mit wiederkehrenden Strukturein heiten der folgenden Formel: in der R ein organischer Rest eines Polyisocyanats ist, der nach der Umsetzung der Isocyanatgruppen zur Bildung von Cyanharnstoffgruppen übrigbleibt, und m wenigstens 2 ist, wobei das Äquivalentgewicht von Epoxid zu N-Cyanharnstoff 1 bis 30 : 2 beträgt.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie ein Lösungsmittel enthält.
4. Verfahren zur Herstellung einer hitzehärtbaren, Epoxy
gruppen enthaltenden Zusammensetzung, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Epoxyharz mit einer Cyanharnstoff
verbindung der Formel
in der R ein organischer Rest eines Mono- oder Polyiso
cyanats ist, der nach der Umsetzung der Isocyanatgrup
pen zur Bildung von Cyanharnstoffgruppen übrigbleibt,
und n=1 oder größer ist, auf eine Temperatur über
100°C erhitzt wird, wobei das Äquivalentverhältnis
von Epoxid zu N-Cyanharnstoff 1 bis 30 : 2 beträgt.
5. Verfahren zur Herstellung einer hitzehärtbaren, Epoxy
gruppen enthaltenden Zusammensetzung, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Epoxyharz mit einem Polymeren mit
den folgenden sich wiederholenden Struktureinheiten
in der R ein organischer Rest eines Polyisocyanats ist,
der nach der Umsetzung der Isocyanatgruppen zur Bildung
von Cyanharnstoffgruppen übrig bleibt, und m wenigstens
2 ist, auf eine Temperatur über 100°C erhitzt wird,
wobei das Äquivalentverhältnis von Epoxid zu N-Cyan
harnstoff 1 bis 30 : 2 beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß ein Lösungsmittel zugefügt wird.
7. Verfahren zum Verkleben von 2 Substraten, dadurch
gekennzeichnet, daß auf wenigstens eines der Substrate
eine hitzehärtbare Zusammensetzung aufgetragen wird,
die ein Epoxyharz und eine Cyanharnstoffverbindung
der Formel
enthält, in der ein organischer Rest eines Mono-
oder Polyisocyanats ist, der nach der Umsetzung der
Isocyanatgruppen zur Bildung von Cyanharnstoffgruppen
übrigbleibt, und n=1 oder größer ist, wobei das
Äquivalentverhältnis von Epoxid zu N-Cyanharnstoff
1 bis 30 : 2 beträgt, und daß man die Substrate mit
der dazwischenliegenden Zusammensetzung in Berührung
bringt und das Ganze auf eine Temperatur über 100°C
erhitzt.
8. Verfahren zum Verkleben von zwei Substraten, dadurch
gekennzeichnet, daß auf wenigstens eines der Substrate
eine hitzehärtbare Zusammensetzung aufgetragen wird,
die
- (a) ein Epoxyharz und
- (b) ein Polymeres mit den folgenden wiederkehrenden Struktureinheiten enthält, in der R ein organischer Rest eines Polyisocyanats ist, der nach der Umsetzung der Isocyanatgruppen zur Bildung von Cyanharnstoff gruppen übrigbleibt, und m wenigstens 2 ist, wobei das Äquivalentverhältnis von Epoxid zu N-Cyanharnstoff 1 bis 30 : 2 beträgt, und daß man die Substrate mit der dazwischenliegenden Zusammen setzung in Berührung bringt und die so in Berührung gebrachten Substrate auf eine Temperatur über 100°C erhitzt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Zusammensetzung zusammen mit einem Lösungs
mittel eingesetzt wird.
10. Verwendung der hitzehärtbaren Zusammensetzung nach
den Ansprüchen 1 bis 3 als Abdichtungsmit
tel und Beschichtungsmittel.
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