DE3302671C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine mehrteilige, durch eine vertikal verlaufende Längsteilungsebene in zwei horizontal verschieb­ bare Formhälften geteilte Blasform zum Herstellen eines aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden Hohlkörpers, der je­ weils hinterschnitten ausgebildete Umfangsring sowie hinter­ schnitten ausgebildete, in der Längsteilungsebene angeordnete Flansche der Spundlöcher aufweist und der aus einem schlauchförmigen, in die Blasform eingespannten Vorform­ ling durch Aufblasen gebildet ist, wobei die Blasform zum Formen der Umfangs­ ringe Ringausnehmungen und daran angrenzende, axial verschieb­ bare Formschieber aufweist, mit denen die Umfangsringe durch Stauchen aus dem Kunststoffmaterial des Ringbereiches ausge­ bildet sind.

Eine derartige Blasform ist aus der US-PS 41 70 623 bekannt; sie dient zur Herstellung von Kunststoff-Spundfässern mit unmittelbar aus dem Faßmantel ausgeformten Transportringen. Die in Kopf- und Bodennähe des Fasses angeordneten, über den Faßumfang verlaufenden Transportringe können "L"-förmige Querschnittsform haben. An den waagerechten, radial aus dem Faßmantel vorstehenden Schenkel des jeweiligen Ringes schließt sich der senkrecht nach oben bzw. nach unten gerichtete Ring­ schenkel an, wobei die Richtung durch die Lage der Ringe in Kopf- und Bodennähe des Spundfasses vorgegeben ist. Die Hohlform ist durch die Längsteilung in zwei Formhälften aufgeteilt, die zur Aufnahme des extrudierten Vorformlings aus­ einander gefahren werden. Sodann wird durch Schließen der Form­ hälften der Schlauch eingespannt, nachdem zuvor das unten offene Schlauchende über die Blasdorne gestülpt wurde. Die Blasdorne waren vorher in ihre Spreizstellung auseinander gefahren bis zu ihrer Endstellung vor den entsprechenden Formausnehmungen in der Teilungsebene der Formschieber. Bei geschlossenen Formhälften umfassen diese im sogenannten Quetschnahtbereich oben den Schlauch hinter der Extrusions­ düse und unten den offenen Schlauch mit den darin stehenden Blasdornen. Nunmehr ist der Schlauch allseits geschlossen und der Aufblasvorgang beginnt. Die Hohlform ist in ihrem oberen und unteren Bereich zur Aus­ bildung der Transportringe nochmals horizontal geteilt, so daß ein oberer und ein unterer Formschieber mit einem dem Profil der Transportringe entsprechenden inneren Formgebung entsteht. Während des Aufblasvorganges bleiben die beiden Formschieber nach oben bzw. nach unten geöffnet, so daß zum Faßinneren hin offene Formtaschen entstehen, in die das Schlauchmaterial beim Aufblasen eindringt. Es entstehen nach innen offene Flanschrin­ ge am Faßmantel. Sodann werden die Formschieber geschlossen, d. h. nach unten bzw. oben gegen die Hauptform verfahren. In den horizontalen Formteilungsflächen sind der Transportring­ form entsprechende Profilierungen vorgesehen, in die das einge­ lagerte Mantelmaterial beim Formschieberschluß umgeformt wird und zwar zu der "L"-förmigen Querschnittsform mit einem jeweils senkrecht nach oben bzw. nach unten gerichteten Schenkel. Bei einer so ausgebildeten Blasform beginnt nach dem Abkühlungs­ vorgang des zu der endgültigen Faßform ausgeblasenen Materials nunmehr die Schwierigkeit des Öffnens der Blasform, denn durch die senkrecht nach oben bzw. nach unten gerichteten Schenkel der "L"-Ringe wird die Öffnungsbewegung der längsgeteilten Formhälften blockiert. Auch das Auseinanderfahren der Formschieber nach oben und nach unten wird behindert, denn die nach außen gerichteten Spundkra­ gen stehen der Öffnungsbewegung entgegen. Das gleiche gilt für die Butzenbildung des Schlauches im oberen und unteren Quetsch­ nahtbereich.

Diese Schwierigkeiten treten bei allen Hohlkörpern mit hin­ terschnittenen Abstufungen auf, deren Stufenflächen gegen die Formöffnungsbewegung gerichtet sind.

Bisher wurde so verfahren, daß die Längshälften der Gesamt­ form gegen das eingeschlossene Kunststoffmaterial auseinander gefahren wurden. Man nahm dabei eine gewaltsame Materialrec­ kung bis zur Überdehnung in Kauf, um den fertigen Hohlkörper mit seinen Hinterschneidungen aus der Blasform herauszulösen. Die hierbei auftretenden Überbeanspruchungen können folgen­ schwere Materialrisse herbeiführen.

Aus der US-PS 36 72 799 ist zudem eine in Horizontalebene zusätzlich geteilte Blasform zum Herstellen von Kunststoff- Kanistern bekannt. Bei dieser Blasform werden jedoch keine Um­ fangsringe mittels Formschiebern an den Hohlkörper angestaucht; weiterhin liegt der angeformte Kanistergriff in der Hauptteilungs­ ebene der Blasformhälften, während die Einfüll- bzw. Spundstut­ zen mittels in die unteren zusätzlich geteilten Formhälften ein­ gesetzte, in Axialrichtung ausschraubbare Formeinsätze ausgebil­ det werden.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Blasform der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß ein gewaltloses und materialschonendes Herauslösen des fertigen Kunststoff-Hohl­ körpers mit hinterschnitten ausgebildeten Umfangsringen und Spundlochflanschen aus den sich öffnenden Blasformhälften er­ möglicht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder der Formschieber mit Abstand parallel zur Längsteilungsebene geteilt ist, wodurch je ein äußerer Abschnitt des Formschiebers sowie ein innerer, als Zwischenschieber ausgebildeter Abschnitt des jeweiligen Formschiebers entsteht, wobei der äußere Abschnitt des Formschiebers und der Zwischenschieber in Axialrichtung rela­ tiv zueinander und relativ zu seiner Formhälfte verschiebbar ge­ führt ist.

Durch die Aufgliederung der Formschieber in einen äußeren Formschieberabschnitt und einen inneren Zwischenschieber kann nunmehr ohne Zwangsdehnung des Hohlkörpermantels die Blasform geöffnet werden, indem die neben den durch die Unterteilung gebildeten Zwischenschiebern liegenden äußeren Formschieberab­ schnitte zuerst geöffnet werden, so daß die Hinterschneidungs­ flächen frei werden. Unbehelligt kann nunmehr die Öffnung der Gesamtform erfolgen.

In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 schematisch eine teilweise geöffnete Blasform in perspektivischer Schrägansicht,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Blasform,

Fig. 3 eine Ansicht von unten auf die Blasform gemäß Fig. 1 und

Fig. 4 einen vergrößerten Teilausschnitt der Blasform im Blas­ dornbereich.

In Fig. 1 ist ein aus dem Extruder ausgetretener, schlauch­ förmiger Vorformling 9 aus thermoplastischem Kunststoff in eine Blasform 1 eingeführt und durch Zusammenfahren der Formhälften 7 zusammen mit den daran geführten Formschiebern 2 und 3 in der Blasform 1 eingespannt. Der ursprünglich unten offene Schlauch 9 ist über zwei in einer Konsole 8 verschiebbar, dreh­ bar sowie heb- und senkbar geführten Blasdorne 4 gestülpt und zwischen den unteren inneren Formschiebern 6 des geteilten Form­ schiebers 3 dichtend eingespannt. Die Blasdorne 4 sind dabei an­ gehoben und befinden sich in entsprechenden Ausnehmungen der Zwi­ schenschieber 6.

Im oberen Formschieber 2 ist der Schlauch 9 zwischen den inneren Zwi­ schenschiebern 5 dichtend eingespannt. Sämtliche Formschie­ berteile sind gegenüber der Konsole 8 in Pfeilrichtung verschiebbar gelagert. Die Blasdorne 4 sind zusätzlich dreh­ bar um ihre Achsen gelagert.

Aus Gründen besserer Übersicht sind die Außenabschnitte der beiden Hälften des unteren Formschiebers 3 in die Öffnungs­ stellung gefahren, während die inneren Zwischenschieber 6 in ihrer Schließstellung gegen die geschlossenen Formhälften 7 der längsgeteilten Blasform 1 anliegen.

In Fig. 1 ist zu erkennen, daß in der Oberfläche des Form­ schiebers 3 die Konturen des zugehörigen Transportringes ein­ gefräst sind.

Noch deutlicher ist dies in Fig. 2 sichtbar. Während des Blas­ vorganges, bei dem Druckluft über die Blasdorne 4 in den Schlauch 9 bei geschlossener Blasform 1 eingeleitet wird, blei­ ben die Formschieber 2 und 3 nach oben bzw. unten in ihrer Öff­ nungsstellung, so daß zum Hohlkörperinneren hin offene Nuten 10 entstehen, in die das Schlauchmaterial beim Ausrecken des Schlau­ ches 9 eintritt, so daß ein Faßkörper 11 mit nach außen gerichte­ ten Hohlringen entsteht. Nach beendetem Blasvorgang werden die Formschieber 2 und 3 in ihre Schließstellung verfahren und da­ bei die Hohlringe zu den in Querschnitt "L"-förmigen Transport­ ringen 12 zusammengestaucht.

Die oberen und unteren Formschieber 2 und 3 sind zu beiden Seiten ihrer Hauptteilung nochmals geteilt, so daß innere Zwischen­ schieber 5 und 6 entstehen. Die Teilungsebenen verlaufen parallel zur Hauptteilung der Blasform 1.

Diese Blasformgestaltung ist auch in Ansicht der Blasform 1 von unten in Fig. 3 ersichtlich.

Nach Ausformung der Transportringe 12 unmittelbar aus dem Mantel des Spundfasses 11 fahren die äu­ ßeren Formschieberabschnitte in die Öffnungsstellung, so daß die Hinterschneidungen der Transportringe 12 frei werden (Fig. 2). Die Gesamtform kann sodann zusammen mit den Zwischenschiebern 5 und 6 ebenfalls nach links und rechts in die Öffnungsstellung verfahren wer­ den. Dabei ist so vorzugehen, daß nach Öffnung der äußeren Formschieber 2 und 3 zunächst ein vergleichsweise kleiner Öffnungsweg der Hauptform nach links und rechts zurückgelegt wird. Dieser erste Öffnungsschritt ist in seiner Länge durch die Hinterschneidungen an den Spundflanschen 13 und den Ein­ spannbutzen 14 bestimmt.

In Fig. 4 ist diese Situation veranschaulicht. Die äußeren Abschnitte des Formschiebers 3 sind nach unten ausgefahren. Nunmehr ist der Öffnungsweg der Gesamtform und der inneren Zwi­ schenschieber 6 bis zum Schulterabfall des Faßmantels frei. Dieser Weg genügt, um eine Öffnungsbewegung nach links und rechts durchzuführen, bis die Spundhinterschneidungen und die Butzen 14 freiliegen, so daß auch die Zwischenschieber 6 nach unten verfahren werden können. Der Öffnungsweg für die beiden Blasform­ hälften 7 nach links und rechts ist somit freigegeben. Während des Öffnungsvorganges am Anfang werden die Blasdorne 4 aus ihrer Kalibrierstellung nach unten herausgedreht.

Claims (1)

1. Mehrteilige, durch eine vertikal verlaufende Längsteilungsebene in zwei horizontal verschiebbare Formhälften geteilte Blasform zum Herstellen eines aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden Hohlkörpers, der jeweils hinterschnitten ausgebildete Umfangsringe sowie hinterschnitten ausgebildete, in der Längsteilungsebene angeordnete Flansche der Spundlöcher aufweist und der aus einem schlauchförmigen, in die Blasform eingespannten Vorformling durch Aufblasen gebildet ist, wobei die Blasform zum Formen der Umfangsringe Ringausnehmungen und daran angrenzende, axial verschiebbare Formschieber aufweist, mit denen die Umfangsringe durch Stauchen aus dem Kunststoffmaterial des Ringbereiches ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Formschieber (2 und 3) mit Abstand parallel zur Längsteilungsebene geteilt ist, wodurch je ein äußerer Abschnitt des Formschiebers (2 bzw. 3) sowie ein innerer, als Zwischenschieber (5 bzw. 6) ausgebildeter Abschnitt des jeweiligen Formschiebers (2 bzw. 3) entsteht, wobei der äußere Abschnitt des Formschiebers (2 bzw. 3) und der Zwischenschieber (5 bzw. 6) in Axialrichtung relativ zueinander und relativ zu seiner Formhälfte (7) verschiebbar geführt ist.