DE3302671A1

DE3302671A1 - Blasform

Info

Publication number: DE3302671A1
Application number: DE19833302671
Authority: DE
Inventors: Ernst 5330 Königswinter Wurzer
Original assignee: Mauser Werke GmbH
Current assignee: Mauser Werke GmbH
Priority date: 1983-01-27
Filing date: 1983-01-27
Publication date: 1984-08-02
Also published as: DE3302671C2

Description

BLASFORM Die Erfindung betrifft eine mehrteilige Blasform rnit daran geführten Formschiebern und einer durch die Gesamt form verlaufenden Längsteilung zur erstellung eines Hohlkörpers aus thermoplastischem Kunststoff, dessen Mantelfläche hinterschnittene Abstufungen mit gegen die Formöffnungsbewegung gerichteten Stufensprüngen aufweist, und bei der der Hohlkörper aus einem in der längsgeteilten Hohlform nach deren Formschluß eingespannten und durch Druckluftzuführung ausgereckten, schlauchförmigen Vorformling gebildet ist, dessen hinterschnittene Abstufungen nach Schließung der Formschieber aus dem noch warmen Mantel ausgeformt sind.
Derartige Blasformen werden beispielsweise zur Herstellung von Spundfässern mit unmittelbar aus dem Faßmantel ausgeformten Transportringen verwendet. Die in Kopf- und Bodennähe des Fasses angeordneten, über den Faßumfang verlaufenden Transportringe können "L"-förmige Querschnittsform haben. An den waagerechten, radial aus dem faßmantel vorstehenden Schenkel des jeweiligen Ringes schließt sich der senkrecht nach oben bzw. nach unten gerichtete Ringschenkel an, wobei die Richtung durch die Lage der Rinye in Kopf- und Bodennähe des Spundfasses vorgegeben ist.
Die Hohlform ist durch die Längsteilung in zwei Formhälften aufgeteilt, die zur Aufnahme des extrudierten Vorformlings auseinander gefahren werden. Sodann wird durch Schlicssen der Formhälften der Schlauch eingespannt, nachdem zuvor das unten offene Schlauchende über die Blasdorne gestülpt wurde. Die Blasdorne waren vorher in ihre SpreitzstellUll<J auseinander tJefallren bis zu ihrer in(lstelluntJ vor den entsprechenden Formausnehmunqenin der Teilungsebene der Formschieber.
Bei geschlossenen Formhälften umfassen diese im sogenannten Quetschnahtbereich oben den Schlauch hinter der Extrusionsdüse und unten den offenen Schlauch mit den darin stehenden Blasdornen. Nunmehr ist der Schlauch allseits geschlossen und der Aufblasvorgang beginnt.
Die Hohlform ist in ihrem oberen und unteren Bereich zur Ausbildung der Transportringe nochmals horizontal geteilt sodaß ein oberer und ein unterer Formschieber mit einer dem Profil der Transportringe entsprechenden inneren Formgebungen entsteht.
Während des Aufblasvorganges bleiben die beiden Formschieber nach oben bzw. nach unten geöffnet, sodaß zum Faßinnern hin offene Formtaschen entstehen, in die das Schlauchmaterial beim Aufblasen eindringt. Es entstehen nach innen offene Flanschringe am Faßmantel. Sodann werden die Formschieber geschlossen, daß heißt nach unten bzw. oben gegen die Hauptform verfahren.
In den horizontalen Formteilungsflächen sind der Transportringform entsprechende Profilierungen vorgesehen, in die das eingelagerte Mantelmaterial beim Schieberschluß umgeformt wird und zwar zu der "L"-förmigen Querschnittsform mit einem jeweils senkrecht nach oben bzw. nach unten gerichteten Schenkel.
Bei den so ausgebildeten Blasformen beginnt nach dem Abkühlungsvorgang des zu der entgültigen Faß form ausgeblasenen Matcrials nunmehr die Schwierigkeit des öffnens der Blasform, denn durch die senkrecht nach oben bzw. nach unten gerichteten Schenkel der "L"-Ringe wird die öffnungsbewegung der längsgeteilten Formhälften blockiert Auch das Auseinanderfahren der Formschieber nach oben und unten wird behindert, denn die nach außen gerichteten Spundkragen stehen der Öffnungsbewegung entgegen.
I)as gleiche gilt für die Butzenbildung des Schlauches im oberen und unteren Quetschnahtbereich.
Diese Schwierigkeiten treten bei allen Hohlkörpern mit hinterschnittenen Abstufungen auf, deren Stufenflächen gegen die Formöffnungsbewegung gerichtet sind.
Bisher wurde so verfahren, daß die Längshälften der Gesamtform gegen das eingeschlossene Kunststoffmaterial auscinander gefahren wurden. Man nahm dabei eine gewaltsame Materialreckung bis zur Uberdehnung in Kauf, um den ferti<Jen Hohlkörper mit seinen Hinterschneidungen aus der Blasform herauszulösen. Die hierbei auftretenden Uberbeanspruchungen können folgeschwere Materialrisse herbeiführen.
Es handelt sich um die Aufgabe, eine Blasform so zu gestalten, daß eine gewaltlose und materialschonende Herauslösung des fertigen Erzeugnisses aus der sich öffnenden Form ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Formschieber mit Abstand zu beiden Seiten ihrer Hauptteilunf3 abermals geteilt sind, wobei die Teilungsebenen der so entstehenden %wischenschieber parallel zur Plauptteilunq dcr Blasform verlaufen, und wobei weiterhin die einwell1ctl Schieberteile relativ zueinander und gegenüber der Hauptform der Blasform in Achsrichtung verschiebbar gefahrt sind.
Lurch die Aufgliederung der Formschieber kann nunmehr ohne Zwangsdehnung des Hohlkörpermantels die Form geöffnet werden, indem die neben den durch die Unterteilung gebildeten Zwischenschiebern liegenden Formschieberteile zuerst geöffnet werden, sodaß die Hinterschneidungsflächen frei werden. Unbehelligt kann nunmehr die Offnung der Gesamtform erfolgen.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 schematisch eine teilweise geöffnete Blasform in Schrägansicht, Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Blasform, Fig. 3 die Draufsicht auf die Blasform nach Fig. 1 und Fig. 4 einen vergrößerten Teilausschnitt der Blasform im Blasdornbereich.
In Fig. 1 ist mit 9 der aus dem Extruder ausgetretene, schlauchförmige Vorformling aus thermoplastischem Kunststoff bezeichnet, der in die Blasform 1 eingeführt und durch Zusammenfahren der Formhälften 7 zusammen mit den daran geführten Formschiebern 2 und 3 in die llohlform eingespannt ist. Der ursprünglich unten offene Schlaucl-9 ist über die in der Konsole 8 verschiebbar, drehbar sowie heb- und senkbar geführten Blasdorne 4 gestülpt und zwischen den unteren Zwischenschiebern 6 des geteilten Formschiebers 3 dichtend eingespannt. Die Blasdorne 4 sind dabei angehoben und befinden sich in entsprechenden Ausnehmungen der Zwischenschieber 6. Im oberen Formschieber 2 ist der Schlauch zwischen den Zwischenschiebern 5 dichtend eingespannt. Sämtliche Formschieberteile sind gegenüber der Grundplatte 8 in Pfeilrichtung verschiebbar gelagert. Die Blasdorne 4 können zusätzlich drehbar um ihre Achsen gelagert sein.
Aus Gründen besserer Ubersicht sind die Außenteile der beiden Hälften des unteren Formschiebers 3 in die Offnungsstellung gefahren, während die Zwischenschieber 6 in ihrer Schließstellung gegen die geschlossenen Formhälften 7 der länqsgeteilten Blasform 1 anliegen.
In Fig. 1 ist zu erkennen, daß in der Oberfläche des Formschiebers 3 die Konturen des zugehörigen Transportringes eingefräst sind. Noch deutlicher ist dies in Fig. 2 sichtbar.
Während des Blasvorganges, bei dem die Druckluft über die Blasdorne 4 in den Schlauch 9 bei geschlossener Blasform eingeleitet wird, bleiben die Formochieber 2 und 3 nach oben bzw. unten in ihrer öffnungsstellung, sodaß zum Hohlkörperinnern hin offene Nuten 10 entstehen, in die das Schlauchmaterial beim Ausrecken des Schlauches eintritt, sodaß ein Faßkörper 11 mit nach außen gerichteten Hohlringen entsteht. Nach beendetem Blasvorgang werden die Formschieber 2 und 3 in ihre Schließstellung verfahren und dabei die Hohlringe zu den in Querschnitt "L"-förmigen Transportringen 12 zusammengestaucht.
Die oberen und unteren Formschieber 2 und 3 sind zu beiden Seiten ihrer liauptteilung nochmals geteilt, sodaß die Zwischenschieber 5 und 6 entstehen. Die Teilungsebenen verlaufen parallel zur Hauptteilung der Blasform 1.
Nach Ausformung der Transportringe 12 unmittelbar aus dem Mantel des Spundfasses 11 fahren, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die außeren Formschieberteile in die Offnungsstellung, sodaß die Hinterschneidungen der Transportrinnen frei werden. Die Gesamtform kann sodann zusammen mit den Zwischenschiebern ebenfalls nach links und rechts ir die öffnungsstellung verfahren werden. Dabei ist so vorzugehen, daß nach Öffnung der äußeren Formschieberteile zunächst ein vergleichsweise kleiner Öffnungsweg der Hauptform nach links und rechts zurückgelegt wird. Dieser erste öffnünxgsschritt ist in seiner Länge durch die Hinterschneidungen an den Spundflanschen 13 und den Einspannbutzen 14 bestimmt. Fig. 4 veranschaulicht diese Situation. Die äußeren Teile des Formschiebers 3 sind nach unten ausgefahren. Nunmehr ist der Öffnungsweg der Gesamtform und der Zwischenschieber 6 bis zum Schulterabfall des Faßmantels frei.
Dieser Weg genügt, um eine Öffnungsbewegung nach links und rechts durchzuführen, bis die Spundhinterschneidungen und die Butzen 14 freiliegen, sodaß auch die Zwischenschieber nach unten verfahren werden können.
Der Öffnungsweg für die gesamte Blasform 1 nach links und rechts ist somit freigegeben. während des Offnungsvorganges am Anfang werden die Blasdorne aus ihrer Kalibrierstellung nach unten herausgedreht.

Claims

PATENTANSPRUCH: 1.)Mehrteilige Hohlform mit daran geführten Formschiemund einer durch die Gesamtform verlaufenden Längsteilung zur Herstellung eines Hohlkörpers aus thermoplastischem Kunststoff, dessen Mantelfläche hinterschnittene Abstufungen mit gegen die Formöffnungsbewegung gerichteten Stufensprüngen aufweist, und bei der der Hohlkörper aus einem in der längsgeteilten Hohlform nach deren Formschluß eingespannten und durch Druckluftzuführung ausgereckten, schlauchförmigen Vorformling gebildet ist, dessen hinterschnittene Abstufungen nach Schließung der Formschieber aus dem noch warmen Mantel ausgeformt sind, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t , daß die Formschieber (2,3) mit Abstand zu beiden Seiten ihrer Hauptteilung abermals geteilt sind, wobei die Teilungsebenen der so entstandenen Zwischenschieber (5,6) parallel zur Hauptteilung der Blasform (1) verlaufen, und wobei weiterhin die einzelnen Schieberteile relativ zueinander und gegenüber der Hauptform der Blasform (1) in Achsrichtung verschiebbar geführt sind.