DE1454947C - Verfahren und Vorrichtung zum Blasen von mit Öffnung versehenen Hohlkörpern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Blasen von mit Öffnung versehenen HohlkörpernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Blasen von mit Öffnung
versehenen Hohlkörpern nach Art von Flaschen, Ampullen, Kanistern, Rohrfittings od. dgl. aus einem bevorzugt
schlauchförmigen Rohling, mit Blasluftzufuhr vom Extruder her in dessen Längsachse, wobei jeder
Hohlkörper nach dem Abdichten des Rohlings durch die durch eine in Richtung quer zur Längsachse des
Rohlings eingestochene Zusatzblasdüse strömende Blasluft fertiggeblasen wird.
Bei der Herstellung solcher Hohlkörper ist es bekannt, daß man zwei getrennte, zueinander parallel
verlaufende, mit ihren Breitflächen gegenüberstehende Bänder verwendet, die mit ihren beiden Längskanten
an den Blasdüsen für das Druckmedium vorbeigeführt werden und beim Schließen der Formhälften
die plastischen Bänder um die Blasdüsen abdichten, so daß nach Einführen des Druckmediums die
Bänder zu Hohlkörpern aufgeblasen wurden. Es ist auch statt der beiden getrennten Bänder ein U-förmiges
Band verwendet worden. In diesem Falle erfolgt die Luftzuführung durch die Blasdüsen nur von
der offenen Seite. Die Reihe der Blasdüsen kann eine Länge fast gleich der Bandlänge haben, wobei die
Hohlkörperöffnungen quer zur Auspreßrichtung des Bandes liegen, was bisher bei schlauchförmigen Rohlingen
nicht möglich ist.
Diese vorbekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß es leicht vorkommt, daß die Bänder
sich beim Schließen der Form berühren und zusammenkleben und dadurch das Aufblasen verhindert
wird. Auch ist ein U-förmiges Band oder sind zwei glatte Bänder schwieriger herzustellen und zu beherrschen
als ein schlauchförmiger Rohling.
Bei Verwendung von schlauchförmigen Rohlingen gibt es ein bekanntes Verfahren zum Blasen von mit
Öffnung versehenen Hohlkörpern nach Art von Flaschen, Ampullen, Kanistern, Rohrfittings od. dgl., mit
Blasluftzufuhr vom Extruder her in dessen Längsachse, wobei jeder Hohlkörper durch eine Zusatzblasdüse
in Richtung quer zur Längsachse des Rohlings fertiggeblasen wird. Bei diesem bekannten Verfahren
wird vom Extruder her nur Stützluft in den Schlauchrohling gegeben, während die Zusatzblasdüse den
Hohlkörper aufbläst, wobei sie in den Halsteil des zu bildenden Hohlkörpers einsticht. Der Einstich der
Zusatzblasdüse liegt nahe der geschlossenen Decke des zu blasenden Hohlkörpers. Diese Decke des
Hohlkörpers muß — um diesem eine Füllöffnung zu verleihen — in einem gesonderten Arbeitsgang später
abgetrennt werden. Mit diesem bekannten Verfahren kann aber je Extruderblasdüse nur immer ein
einzelner Hohlkörper geblasen werden.
Es ist weiterhin'an sich bekannt, beim Blasen von Hohlkörpern zweistufig zu arbeiten. Bei diesem bekannten
Vertahren handelt es sich um die Herstellung geschlossener Hohlkörper. Dabei wird so vorgegangen,
daß nach dem Abdichten des schlauchförmigen Rohlings innerhalb der noch nicht vollständig geschlossenen
Form ein Zwischenhohlkörper erzeugt wird, der größer ist als das Fertigerzeugnis. Beim
nachfolgenden vollständigen Schließen der Blasform werden dann die Ränder des Hohlkörpers ringsum
abgequetscht. Hier wird also im Gegensatz zum erfindungsgemäßen Verfahren nicht mit Zusatzblasdüsen
gearbeitet, die die Behälteröffnungen bilden.
iis ist ferner bekannt, einen abgedichteten Rohling vor dem Fertigblasen innerhalb der noch nicht
vollständig geschlossenen Blasform zu einem Zwischenhohlkörper aufzublasen, der kleiner ist als der
fertige Hohlkörper. Bei diesem vorbekannten Verfahren besitzt der Fertig-Hohlkörper aber eine öffnung,
die sich auf der dem Extruder gegenüberliegenden. Seite befindet, wo auch die Blasdüse vorgesehen
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung
ίο die vorgenannten Mängel zu vermeiden und das Verfahren
so zu entwickeln, daß durch dessen Anwendung jedwede Gefahr gebannt wird, daß die Wandungen
des noch klebrigen Rohlings aneinanderschlagen, wobei es bei einem schlauchförmigen Rohling
erstmalig ermöglicht wird, bei einer Extruderdüse mehrere Hohlkörper mit fertiger Behälteröffnung zu
blasen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der abgedichtete Rohling vor dem Fertigblasen
in an sich bekannter Weise innerhalb der noch nicht vollständig geschlossenen Blasform durch die
Extruderblasluft zu einem Zwischenhohlkörper aufgeblasen wird und daß beim Fertigblasen eine oder
mehrere Behälteröffnungen gebildet werden, indem der Werkstoff des Rohlings im Bereich der Einstichstelle
durch den Druck der Luft an dem sich von der Einstichstelle nach hinten erweiternden Teil der Zusatzblasdüse
zur Anlage gebracht und die Behälteröffnung kalibriert wird.
Durch dieses mehrstufige Verfahren wird zunächst durch die Extruderblasluft ein Zwischenhohlkörper
aufgeblasen, wodurch das Zusammenschlagen der Schlauchwände zuverlässig verhindert wird. Danach
wird die Blasform vollständig geschlossen, wobei ein oder mehrere Hohlkörper entstehen, die dann durch
die die Behälteröffnimg oder -Öffnungen bildende Zusatzblasdüse bzw. -blasdüsen zu einem oder mehreren
Fertighohlkörpern aufgeblasen werden. Dabei wird der Schlauchwerkstoff durch den Überdruck im
Bereiche der Einstiehstelle nach außen verdrängt und über die sich nach hinten erweiternde Zusatzblasdüse
hinweg aufgeweitet und dabei die entstehende erweiterte Halsöffnung kalibriert.
Bei eine Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens kann zum dichten Abklemmen des Rohlings
ein mehrteiliger Rahmen vorgesehen sein, dessen Rahmenteile nach verschiedenen Seiten von der
Achse der Zusatzblasdüse wegbewegbar sind. Bei der Herstellung von Rohrfittings ist es tunlich, wenn die
Rahmenteile im Bereiche der Einstichstellen der Zusatzblasdüsen zur Innenseite der Form hin etwa halbkugelförmige Ausnehmungen aufweisen.
Und endlich kann es von Vorteil sein, wenn zur Kalibrierung der Quetschnaht im Bereich beiderseits
der Formteilfuge innerhalb der Zusatzblasdüsen ein Kalibrier-Schieberpaar vorgesehen ist, das durch
Keile od. dgl. steuerbar ist.
Die praktische Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens bringt für die Praxis den entscheidenden
Vorteil mit sich, daß es jetzt durch die Bildung eines durch die Extruderblasdüse teilaufgeblasenen Zwischenhohlkörpers nicht mehr vorkommen
kann, daß die Wandteile des Rohlings aufeinanderkleben.
Es kann hier ein zuverlässiges sowie völlig reibungsloses Arbeiten durchgeführt werden, was auch dann
zutrifft, wenn man nicht — wie dies bevorzugt vorgeschlagen wird — von einem Schlauchwerkstoff,
sondern von einem U-förmigen Band oder zwei Einzelbändern ausgeht.
Bei der praktischen Verwirklichung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens kann an jeder
beliebigen Stelle in einem Blaskörper eine Behäiteröffnung gebildet werden, die beim Öffnen der Form
bereits gebrauchsfertig ist. Es kann z. B. bei einem Kanister außerhalb der Formteilung eine Entlüftungsöffnung
ohne nachträgliche Bearbeitung angebracht werden. Das Zuführen des Druckmediums erfolgt
durch die Ausfüllöffnung. Das gleiche gilt bei der Herstellung von z. B. Rohrfittings aller Art, Kreuzstücken,
T-Stücken, Abzweigen u. dgl.
Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens wird nachfolgend an Hand der auf den Zeichnungen
wiedergegebenen Ausführungsbeispiele beschrieben; und zwar zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer geteilten
Form mit mehreren ampullenförmigen Einsätzen,
Fig. 2 einen waagerechten Schnitt gemäß der Linie A-A der Fig. 1,
F i g. 3 einen senkrechten Schnitt durch die F i g. 1 in einer um 90° gedrehten Ebene,
F i g. 4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus der Fig. 2 mit vollkommen geschlossener Form und eingeführtem
Kalibrierdorn,
F i g. 5 zeigt ein Anwendungsbeispiel nach F i g. 1 bei einem Rohrfitting,
F i g. 6 einen waagerechten Schnitt nach der Linie B-B der F i g. 5 und
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie C-C der Fig. 6.
In Fig. 1 zeigt 11 eine Schlauchdüse, aus der ein plastischer schlauchförmiger Rohling 16 austritt.
Falls nicht in einer Wärme gearbeitet wird, kann an Stelle der Schlauchdüse 11 eine Wärmekammer vorgesehen
sein, aus der ein wiederaufgewärmtes Rohr als plastischer Schlauch nach unten austritt und zwischen
die geteilte Form 12 gelangt, die beiderseitig durch Leisten oder zu einem Rahmen geschlossene
Rahmenteile 13 umgeben wird. Diese Leisten oder Rahmenteile 13 sind in Bewegungsrichtung der Form
12 beweglich und stehen durch die Kraft von Federn 14 (F i g. 2 und 3) bei geöffneter Form 12 über die
Formschlußfläche je nach Größe des zu blasenden Hohlkörpers vor, so daß beim Schließen der Form
12 diese Leisten oder Rahmenteile 13 den Rohling 16 unten und gegebenenfalls oben verschließen, wobei
in dem oberen Rahmenteil 13 a eine Bohrung für einen Vorblasdorn 15 vorgesehen ist und der Rohling
16 auf die ungefähre Größe bzw. Breite des herzustellenden Hohlkörpers aufgeweitet wird, so daß er
an dem seitlichen Rahmenteil 13 b fast zum Anliegen kommt. Ein weiteres Rahmenteil kann auf der gegenüberliegenden
Seite angeordnet sein. Bei der weiteren Schließbewegung der Form 12 wird der Rohling
16 durch Schneidkanten 17 rundiierum um den zu
blasenden Hohlkörper 18 abgeklemmt und verschweißt. Die in dem Rohling 16 befindliche Luft
verhindert dessen Zusammenschlagen, so daß die Form 12 durch einen fast fertig geformten Zwischenformling
ohne öffnung ausgefüllt wird.
Nun wird eine Zusatzblasdüse 20 mit Halsteil 19 in Richtung des Blasteiles in Bewegung gesetzt, der
Zwischenformling an der Halsstelle durchstochen und über ein mechanisches wegabhängiges Ventil durch
die Zusatzblasdüse 20 Druckmedium weiter in den Zwischenformling eingeblasen. Durch den Überdruck
im Zwischenformling und den kleineren Durchmesser der Zusatzblasdüse 20 gegenüber dem Halsdurchmesser
21 wird das die Halsstelle verschließende Material aufgeweitet, so daß die Zusatzblasdüse 20 dieses Material
22, wie aus F i g. 4 ersichtlich, nicht in den Hohlkörper hineinschiebt, sondern an die Halswand
anpreßt und auf bekannte Weise durch die Kante 23 das Abfallmaterial vom Blaskörper abtrennt.
Der obere abgefederte Rahmenteil 13 a ist nicht
ίο unbedingt erforderlich. Wichtig ist jedoch, daß durch
die Schlauchdüse 11 Luft- bzw. Druckmedium in den durch das untere Rahmenteil 13 verschlossenen Rohling
16 eingepreßt werden kann, so daß sich der Rohling 16 auf die ungefähre Größe des Blasteiles aufweitet.
Es kann selbstverständlich auch umgekehrt verfahren werden.
Die F i g. 5 zeigt die Anwendung des Verfahrens beim Herstellen eines T-Fittings. In diesem Falle ragt
die Zusatzblasdüse 20 bereits in die halbkugelförmige
20. Ausnehmung im Rahmen hinein, so daß der Rohling.
16 beim Vorblasen an diesen Stellen durchstochen wird. Das Vorblasen erfolgt durch die Schlauchdüse
11 oder die untere Zusatzblasdüse 20, so daß der Hohlraum, der durch die beiden Rahmenteile 13 gebildet
wird, durch den Zwischenformling ungefähr ausgefüllt wird. Während der weiteren Schließbewegung
werden die seitlichen halbkugelförmigen Ausnehmungen 24 ebenfalls ausgefüllt und durch die
seitlichen Zusatzblasdüsen 20 durchstochen. Nach Vollendung der Schließbewegung wird wiederum
durch die Schneidkanten 17 das plastische Material verschweißt und abgetrennt. Nach Vollendung der
Schließbewegung oder aber kurz davor werden durch eine mechanische Betätigung, z. B. einen Hydraulik-
oder Preßluftzylinder, der die Federn 14 ersetzt, beiderseitig die Rahmenteile 13 zurückgezogen, so daß
die noch plastischen Halbkugeln in den Ausnehmungen 24 den Halt in der Form verlieren. Der Rahmen
könnte unter Umständen auch mehrteilig ausgebildet sein und die Rahmenteile 13 in verschiedenen Richtungen
von der Kalibrierdornachse wegbewegt werden. Durch den Innendruck, der jetzt durch die Zusatzblasdüsen
20 aufrechterhalten wird, wird die beim Einstechen gebildete öffnung weiter aufgeweitet, so
daß die Zusatzblasdüse 20 in den Fitting eingeführt werden k'ann, ohne daß das Abfallmaterial in den
Hohlkörper mit hineingeschoben wird. Das Abfallmaterial wird ebenfalls, z. B. wie in F i g. 4 dargestellt,
vom Blasteil abgetrennt. Man erhält dadurch einen gebrauchsfertigen Fitting.
Ein Teil der Fittings wird mit einem Rundwulst versehen, in die zum Abdichten der Verbindung eine
Rundschnur einlegbar ist. Dieser Rundwulst bläst sich einwandfrei bis auf die Quetschnaht auf. An dieser
Stelle würde normal die Nute ohne Nacharbeit unsauber. Um diese Nacharbeit zu ersparen, ist in der
' Zusatzblasdüse 20, wie in F i g. 6 dargestellt, in einem
Querdurchbruch ein Kalibrier-Schieberpaar 25 eingesetzt, das durch einen Keil 26 in der üblichen Weise
betätigt wird, so daß auch diese Wulstfittings gebrauchsfertig
geblasen werden können.
Die Bewegungen der Vorrichtungsteile können von Hand ebenso durchgeführt werden wie auch mechanisch,
tunlichst sogar selbsttätig.
Claims (4)
1. Verfahren zum Blasen von mit Öffnung versehenen Hohlkörpern nach Art von Flaschen,
Ampullen, Kanistern, Rohrfittings od. dgl. aus einem bevorzugt schlauchförmigen Rohling, mit
Blasluftzufulir vom Extruder her in dessen Längsachse, wobei jeder Hohlkörper nach dem Abdichten
des Rohlings durch die durch eine in Riehlung quer zur Längsachse des Rohlings eingestochene
Zusatzblasdüse strömende Blasluft fertiggeblasen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der abgedichtete Rohling vor dem Fertigblasen in an sich bekannter Weise innerhalb
der noch nicht vollständig geschlossenen Blasform durch die Extruderblasluft zu einem Zwischenhohlkörper
aufgeblasen wird und daß beim Fertigblasen eine oder mehrere Behälteröffnungen gebildet werden, indem der Werkstoff des
Rohlings im Bereich der Einstichstelle durch den Druck der Luft an dem sich von der Einstichstelle
nach hinten erweiternden Teil der Zusatzblasdüsen zur Anlage gebracht und die Behälter-Öffnung
kalibriert wird.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Extruder mit
einer Auspreßvorrichtung zum Auspressen eines schlauchförmigen Rohlings, mit einer Bläsluftzufuhreinrichtung
vom Extruder her, mit einer quer zur Längsachse des Rohlings bewegbaren Zusatzblasdüse
zum Einstechen in den Rohling und mit einer geteilten Form mit der Gestalt,des Hohlkörpers
entsprechenden Ausnehmungen, dadurch gekennzeichnet, daß zum dichten Abklemmen des
Rohlings (16) ein mehrteiliger Rahmen vorgesehen ist, dessen Rahmenteile (13) nach verschiedenen
Seiten von der Achse der Zusatzblasdüse (20) wegbewegbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, speziell zur Herstellung von Rohrfittings, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rahmenteile (13) im Bereich der Einstichstellen der Zusatzblasdüsen (20) zur
Innenseite der Form hin etwa halbkugelförmige Ausnehmungen (24) aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kalibrierung der Quetschnaht
im Bereich beiderseits der Formteilfuge innerhalb der Zusatzblasdüsen (20) ein Kalibricr-Schieberpaar
(25) vorgesehen ist, das durch Keile (26) steuerbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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