DE32930C - Neuerung an Gefäfsen zum Abziehen oder Entnehmen von Flüssigkeiten, um dieselben vor dem Verdunsten und Verflüchtigen zu schützen - Google Patents
Neuerung an Gefäfsen zum Abziehen oder Entnehmen von Flüssigkeiten, um dieselben vor dem Verdunsten und Verflüchtigen zu schützenInfo
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F04—POSITIVE - DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS FOR LIQUIDS OR ELASTIC FLUIDS
- F04F—PUMPING OF FLUID BY DIRECT CONTACT OF ANOTHER FLUID OR BY USING INERTIA OF FLUID TO BE PUMPED; SIPHONS
- F04F10/00—Siphons
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
In den Fig. 1 und 2 ist A das Gefäfs oder
die Flasche von beliebiger Form und Gröfse. Ueber den Hals · dieses Gefäfses ist ein luftdichtes
Diaphragma B aus passendem Material gespannt, in welches in der Mitte das Heberrohr
F luftdicht eingesetzt ist. Das Diaphragma ist biegsam, und es ist einzusehen, dafs durch
einen leichten Druck auf dasselbe bezw. auf das Rohr F die im Gefä'fs befindliche Luft
comprimirt und dadurch der Heber F gefüllt wird. Sollen nur kleine Quantitäten Flüssigkeit
abgezogen werden, so regulire ich dies durch die Gröfse und Gestalt des Diaphragmas B.
Um aber gröfsere Quantitäten abzuziehen, bringe ich auf dem Diaphragma eine Klappe b an,
welche, nachdem das Heberrohr bereits mit der Flüssigkeit gefüllt ist, geöffnet wird, wodurch
ein beständiges Abfliefsen der Flüssigkeit durch den Heber gestattet wird.. Ein Verdunsten
der Flüssigkeit tritt hierbei nicht ein, weil nur so viel äufsere Luft eingezogen wird,
als Flüssigkeit abfliefst. Die Klappe b kann das Abfliefsen der Flüssigkeit reguliren; wird
,dieselbe geschlossen, so hört der Abflufs auf. In Fig. 3 endigt das Rohr C oberhalb des
Diaphragmas in einen Becher D. Durch Eintauchen des Pinsels in diesen Becher mit
leichtem Druck wird die Flüssigkeit in C hochsteigen und mit dem Pinsel in Berührung
kommen. Je nach der Stärke des Druckes wird eine gröfsere oder geringere Menge
Flüssigkeit nach oben steigen, während beim Aufhören des Druckes die überflüssige Flüssigkeit
wieder zurückfliefst. Eine Verdunstung kann nur auf der Querschnittsfläche des Rohres
C eintreten, dessen Querschnitt so klein als möglich zu machen ist.
Für dickere Flüssigkeiten mache ich das Diaphragma rund oder konisch, um einen
gröfseren Druck ausüben und die überschüssige Flüssigkeit schneller aus D zurückziehen zu
können.
In Fig. 4 ist eine Modification in der Anbringung des Diaphragmas B dargestellt, wodurch
ein leichteres Wiederfüllen der Flasche A erreicht ist. Ueber den Boden des Stöpsels G,
durch welchen das Rohr C hindurchgeht, das ebenfalls in einen Becher oder Trichter D
endigt, spanne ich das Diaphragma B. Der Trichter D ist so gestaltet, dafs er zum Eintauchen
einer Feder oder eines ähnlichen Instrumentes geeignet ist. Das Diaphragma B
befindet sich direct über der Flüssigkeit in A, kann also auf dieselbe wirken. Der Stöpsel G
ist bei g ausgehöhlt, um den Trichter D vor Beschädigungen zu bewahren, und ebenso
bei g\ um der Bewegung des Diaphragmas
Raum zu schaffen. Für den Fall, dafs die Flüssigkeit das Diaphragma zerfressen sollte,
setze ich das Rohr C luftdicht in G ein und ordne das Diaphragma über einem Loch in
dem Stöpsel an, ähnlich wie bei der Flasche links in Fig. 5, wo ein kleiner Druck auf B
genügt, um die Flüssigkeit im Rohr C aufj
steigen zu lassen. Eine ganz geringe Verdunstung tritt nur durch das Rohr C ein.
In Fig. 5 hat das Diaphragma B, welches über dem, Halse der Flasche A angeordnet ist,
die Gestalt eines Balles erhalten. Es wird hier, sofern ein luftdichter Abschlufs vorhanden
ist, dieselbe Wirkung haben wie das Diaphragma in Fig. 6, wo dasselbe über dem Stöpsel H der Flasche, durch welchen das
Rohr C hindurchgeht, angeordnet ist. Neben dem Rohr C befindet sich der Lufteinlafsstutzen
b, im Diaphragma B angebracht, und der Hut c zum Schliefsen von b. Wenn man
nun den Ball B nach unten zusammendrückt und dadurch die Luft in A comprimirt, so
füllt sich das Rohr C; nimmt man den Hut c vom Rohr b ab, so wird die Flüssigkeit in
einem continuirlichen Strahl aus C austreten, bis der Hut c wieder auf b aufgesetzt wird.
Alsdann bläht sich der Ball B wieder auf und zieht dadurch die in C zurückgebliebene
Flüssigkeit nach A zurück. Verschliefst man noch das untere Ende des äufseren Schenkels
von. C durch einen aufgesteckten Hut c1 oder
durch einen Hahn c2, so ist die in A befindliche Flüssigkeit vollkommen luftdicht verschlossen.
Um die Flasche A wieder zu füllen, verbindet man das Rohr C derselben durch einen
Schlauch J mit dem Rohr C1 des höher als A gelegenen Reservoirs A1, während der Ball -B
zusammengedrückt ist. Läfst man nun den Ball B wieder los, so bläht sich derselbe auf,
indem er durch CJC1 Luft aus A1 ansaugt,
und setzt dadurch den Heber C1 in Thätigkeit. Oeffnet man dann die Luftzutrittsrohre b b\
so wird die Flüssigkeit aus A1 nach A übertreten, während Luft nun in dem Mafse nach A1
eintritt, als Flüssigkeit austritt. Ein Verdunsten der Flüssigkeit tritt also nur in äufserst geringem
Mafse ein. Werden die Luftzutrittsrohre b bl der Flasche A und des Reservoirs A1
durch einen Schlauch J1 miteinander verbunden, so wird beim Abziehen der Flüssigkeit
aus A1 nach A die durch den Eintritt der Flüssigkeit in A verdrängte Luft direct nach A1
übertreten, so dafs also äufsere Luft gar nicht nach A1 einzutreten braucht.
Auf diese Weise kann eine flüchtige Flüssigkeit in beliebigen Quantitäten abgezogen werden,
ohne dafs die Stärke derselben durch Verflüchtigung vermindert wird.
Fig. 6 zeigt meine Erfindung als Controlapparat für die Dichtheit des Gefäfses. Durch
Niederdrücken des Diaphragmas füllt sich das Rohr C und wird in diesem Zustande verharren;
sobald irgend welche Undichtigkeit vorhanden ist, wird die Flüssigkeit zurückgehen,
ist aber alles vollständig luftdicht, so wird die Flüssigkeit in dem Rohr auf derselben
Höhe stehen bleiben.
Das Diaphragma B kann so eingerichtet werden, dafs es die Ausdehnung der im Gefäfs
eingeschlossenen Luft oder des Gases bei Temperaturveränderungen gestattet, ohne dafs
die Flüssigkeit in den Becher D hinaufgedrückt wird. Die Ausdehnung der eingeschlossenen
Luft oder des Gases wird häufig so grofs, dafs bei gewöhnlichen Flaschen der Stöpsel
gehoben wird und dann eine Verdunstung der Flüssigkeit eintritt.
Es ist ersichtlich, dafs flüchtige Firnisse durch das in Fig. 3 dargestellte Gefäfs bequem zu
verwenden sind, da durch den Druck des Pinsels nur so viel Flüssigkeit aus dem Gefäfs
entnommen wird, als nöthig ist, um den Pinsel mehr oder weniger zu füllen.
Das in Fig. 4 dargestellte Gefäfs eignet sich hauptsächlich zum Aufbewahren von Tinten
und Tuschen für Zeichner etc., indem hier ein Schlechtwerden oder Verdicken der Flüssigkeit
durch Luftzutritt nicht eintreten kann.
Macht man das Diaphragma elastisch genug, so kann sich die eingeschlossene Luft und
Flüssigkeit zur Genüge ausdehnen, ohne dafs ein Austreten der Flüssigkeit durch Rohr C
stattfindet.
Claims (2)
1. An Gefäfsen oder Behältern zum Aufbewahren
von Flüssigkeiten, namentlich leicht verflüchtigenden Flüssigkeiten, die Anordnung
eines mit bis nahe über den Boden des Gefäfses hinabreichendem Heber- oder Becherrohr C versehenen elastischen und
biegsamen Diaphragmas B, das event, mit einem Lufteinlafsventil versehen sein kann,
auf dem Flaschenmund oder dem Stöpsel der Flasche oder des Behälters, um durch
leichten Druck auf das Diaphragma bezw. das in demselben befindliche Rohr C Flüssigkeit
aus dem Behälter entnehmen zu können, ohne dafs ein Verdunsten derselben
eintritt.
2. Das mit Diaphragma B, Heberrohr C und Luftrohr b versehene Gefäfs A in Verbindung
mit dem Gefäfs ^L1 mit Heberrohr C\
Luftrohr δ1 und Verbindungsschläuchen JJ1,
von denen J1 die Luftrohre b und bl verbindet,
um das Gefäfs A füllen zu können, ■ ohne dafs äufsere Luft in A1 eintritt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE32930C true DE32930C (de) |
Family
ID=308916
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT32930D Expired - Lifetime DE32930C (de) | Neuerung an Gefäfsen zum Abziehen oder Entnehmen von Flüssigkeiten, um dieselben vor dem Verdunsten und Verflüchtigen zu schützen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE32930C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE917305C (de) * | 1952-04-13 | 1954-08-30 | Adolf Stahl | Fluessigkeitsheber |
DE1005494B (de) * | 1952-02-19 | 1957-04-04 | Karl Koelwel | Abfuellvorrichtung fuer die UEberfuehrung des Fluessigkeitsinhaltes eines Gefaesses in ein anderes Gefaess mit Hilfsmitteln zur Vermeidung von Spritzgefahr und Geruchsbildung |
-
0
- DE DENDAT32930D patent/DE32930C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1005494B (de) * | 1952-02-19 | 1957-04-04 | Karl Koelwel | Abfuellvorrichtung fuer die UEberfuehrung des Fluessigkeitsinhaltes eines Gefaesses in ein anderes Gefaess mit Hilfsmitteln zur Vermeidung von Spritzgefahr und Geruchsbildung |
DE917305C (de) * | 1952-04-13 | 1954-08-30 | Adolf Stahl | Fluessigkeitsheber |
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