DE325971C - Verfahren zur Ausscheidung von Blei aus einem Metalldampfgemisch - Google Patents

Description

• Verfahren zur Ausscheidung von Blei aus einem Metalldampfgemisch. Die meisten selteneren Metalle, wie Kupfer, Wismut, Nickel, werden in der Natur zumeist durch Bleizusätze verunreinigt vorgefunden. Vor allem gilt dies für das Zink, welches als Zinkerz, Galmei, Zinkerde o. dgl. fast durchweg in Verbindung mit Blei vorkommt. Um nun den Bleigehalt aus den Roherzen auszusondern, ist bereits vorgeschlagen worden, die Roherze zu verdampfen und das Metalldampfgemisch durch einen Filter aus feuerfestem Material, wie Lava, Schlacke, Koks, Holzkohle, Ziegelsteine oder ähnliche -poröse Stoffe, zu leiten. Dadurch wird der Durch-Ruß der Dämpfe verlangsamt und eine Absorption des sich schneller verdichtenden Bleies durch das feuerfeste Material bewirkt. Sind hierbei auch zu Anfang des Prozesses die entweichenden übrigen Metalldämfe fast vollständig bleifrei, so verschlechtert sich ihr Zustand mit zunehmender. Sättigung der porösen Absorptionsstoffe sowie mit ihrer Erhitzung.
• Aus diesem Grunde hat die Erfindung ein Verfahren zum Gegenstande, um vollkommen bleifreie Metalle bzw.Metallverbindungen aus den bleihaltigen Erzen zu erhalten. Die bleihaltigen Metallverbindungen werden nach dem neuen Verfahren über chemische Niederschlagsmittel geleitet, welche unter der Hitzeeinwirkung zersetzt werden, so daß die aus dem Niederschlagsmittel abgespaltenen Stoffe mit dem Blei des Metalldampfgemisches eine chemische Verbindung eingehen. Verwendet man z. B., als Niederschlagsmittel Sulfate, so. wird daraus Schwefeltrioxyd abgespalten, welches mit dem fein verteilten, metallischen Blei der Dämpfe zu Bleisulfat sich verbindet und als Sublimat abseits von den Niederschlagsmitteln ablagert. Die weiterstreichenden 'restlichen Metalldämpfe sind nunmehr vollkomen bleifrei, und durch ihre Kondensation in geeigneten Vorlagen wird dann der dem Ausgangsprodukt innewohnende Metallinhalt ohne jegliche Beimischung von Blei gewonnen.
• Das unterschiedliche dieses neuen Verfahrens beruht also darin, daß die Niederschlagsmittel im Gegensatz zu den Absorptionsmitteln des bekannten Verfahrens nicht beständig bleiben, und daß hier ein chemischer Prozeß sich abspielt. Die chemischen Verbindungen des Bleies mit den aus den Niederschlagsmitteln abgespaltenen Stoffen können zweckmäßig auch noch durch Absorptionsmittel aus dem Metalldampfgemisch entfernt werden. Statt der Sulfate können auch andere chemische Niederschlagsmittel benutzt werden, deren katalytische Eigenschaften an sich bekannt sind. So bilden sich bei Überleitung der Metalldämpfe über Kalzium, Kalziumkarbid oder Kalziumoxyd durch Entziehung des Bleigehalts aus den Dämpfen Kalzium-Bleiverbindungen, .die ebenfalls eine Befreiung der Metalldämpfe von Blei bewirken. Werden die Kalzium-Bleiverbindungen einem gesonderten Reduktionsprozeß unterworfen, während die von ,Blei befreiten übrigen Dämpfe kondensiert werden, so erhält man analog dem unter Zuhilfenahme von Sulfaten geschilderten Verfahren aus den bleihaltigen Metallverbindungen als Endprodukt einerseita Blei, an erseits bleifreie Metalle oder ketalhvdr$indu@nken.
• Durch die..Waül'j fier -Nie'deischlagsmittel ist man in den Stand gesetzt, eine Vorbestimmung der Temperatur zu treffen, bei welcher die Absonderung von Blei aus dem Dampfstrom eintritt. So wird z. B. Eisensulfat . bereits bei 6oo° zersetzt, Bariumsulfat dagegen erst bei etwa iooo°. Derartige Regelungen sind bei der bekannten Verwendung von Absorptionsmitteln nicht ausführbar.

Claims (1)

1. PATZNT-ANSp12'Uc1tVerfahren zur Ausscheidung von Blei aus einem Metalldampfgemisch, dadurch gekennzeichnet, daB dieses über chemische, unter Hitzeeinwirkung zersetzbare Niederschlagsmittel, z. B. Sulfate, Karbonate, Oxyde, Karbide und Gemische, daraus geleitet wird., wobei die durch Hitze abgespaltenen Teile der Niederschlagsmittel eine chemische Verbindung mit dem Blei des Metalldampfgemisches eingehen und durch nachträglichen Niederschlag den Dampfstrom von Blei befreien.