DE3249101C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Nivelliervorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Theodoliten und andere Vermessungsinstrumente enthalten Vor
richtungen zur Korrektur oder Kompensation eines ungenauen
Aufbaus des Vermessungsinstruments, der beispielsweise durch
unkontrollierte Bewegungen des Stativs und der Alhidade, d. h.
der drehbaren Grundplatte des Instruments, verursacht sein
kann. Bekannte Korrektur- oder Kompensationsvorrichtungen
haben verschiedene Nachteile, wie etwa einen erheblichen
Platzbedarf sowohl in vertikaler als auch in horizontaler
Richtung, so daß sie für eine Montage auf oder nahe der
vertikalen Drehachse der Grundplatte nicht geeignet sind.
Weiter haben die bekannten Vorrichtungen eine unerwünschte
Hysterese, die zu Stabilitätsproblemen führt, oder sie sind
nicht hinreichend empfindlich.
In der US-PS 27 11 590 ist eine Nivelliervorrichtung der
eingangs genannten Gattung beschrieben, welche ein elektrisches
Ausgangssignal abgibt, anhand dessen die Nivellierung durch
geführt werden kann. Sie umfaßt in einem Behälter zwei Platten
kondensatoren, zwischen denen eine Quecksilberschicht enthalten
ist, die bei einer Verkippung aus der Horizontalen unterschied
liche Kapazitätswerte der beiden Plattenkondensatoren bewirkt.
Diese Art einer Nivelliervorrichtung weist einen einfachen
Aufbau auf und läßt wegen des elektrischen Ausgangssignals
eine rasche Auswertung zu, jedoch zeigt sich in der Praxis,
daß die erzielbare Meßgenauigkeit gering ist.
Aus der DE-OS 23 01 511 ist ferner ein Gerät zum Messen des
Neigungs- und Rollwinkels bekannt, das auch als Nivellier
vorrichtung eingesetzt werden kann, bei dem das Ausgangs
signal auf Impedanzveränderungen beruht, die durch gravi
tationsbestimmte Abstandsänderungen eines in einem Gehäuse
aufgenommenen Pendels hervorgerufen werden. Das Ausgangssignal
entspricht dabei jeweils der Auslenkung des Pendels aus der
Vertikalen. Dieser Vorrichtung entsprechen im elektrischen
Ersatzschaltbild zwei jeweils gegenphasig mit Wechselspannung
gespeiste Kondensatoren, wobei das Ausgangssignal über einen
Verstärker an der den Kondensatorpaaren gemeinsamen Elektrode
abgegriffen wird.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe steht darin,
eine Nivelliervorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1
genannten Gattung zu schaffen, die eine verbesserte Meßgenauig
keit besitzt.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im Anspruch
1 genannten Merkmale gelöst.
Dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung liegt die Erkenntnis zu
grunde, daß die Meßgenauigkeit in starkem Maß durch die stets
vorhandene Streukapazität des leitenden Bezugselements gegen
Erde beeinträchtigt wird. Diese Streukapazität ist nämlich in
Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen, von der Temperatur
und vom Abstand und der Lage bezüglich des Erdpotentials ver
änderlich.
Ausgehend von dieser Erkenntnis ist daher erfindungsgemäß vor
gesehen, daß das Paar der zur Messung verwendeten Kondensatoren
mit gegenphasigen Wechselspannungen derart gespeist wird, daß
das Produkt aus Kapazität und anliegender Spannung an den beiden
Kondensatoren dann gleich groß ist, wenn die Bezugsfläche hori
zontal nivelliert ist. Unter diesen Bedingungen ist es möglich,
mit einem den invertierenden Verstärker vom Ausgang zum Ein
gang überbrückenden Rückkopplungskondensator die unerwünschte
Streukapazität zu kompensieren, so daß diese ihren Einfluß
auf die Meßgenauigkeit verliert.
Zusätzlich und in besonders vorteilhafter Weise ist es mit
dieser Anordnung überdies möglich, auch Temperatureinflüsse
auf das Meßergebnis der Nivelliervorrichtung zu vermindern,
sofern der Kapazitätswert des Rückkopplungskondensators ent
sprechend eingestellt wird.
Wenn die Nivelliervorrichtung gemäß der Erfindung zum Ni
vellieren beispielsweise der Alhidade oder der drehbaren
Grundplatte eines Theodoliten benutzt werden soll, so kann
diese Nivellierung selbsttätig oder aber von Hand erfolgen.
Im ersteren Fall wird das Ausgangssignal der Vorrichtung
zur Steuerung von Nivelliermotoren benutzt, welche die Lage
der Grundplatte verändern, bis das Ausgangssignal der Vor
richtung zu Null geworden ist. Im letzteren Fall stellt der
Benutzer die Lage der Grundplatte von Hand nach, bis das
Ausgangssignal zu Null geworden ist.
Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Nivelliervorrichtung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung nach der Erfindung
in beispielsweise gewählter Ausführungsform schematisch ver
einfacht dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt längs der Linie I-I in Fig. 2 durch
eine Nivellierzelle, die einen Teil der Vorrich
tung nach der Erfindung bildet;
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Nivellierzelle nach Fig. 1;
Fig. 3 ein Blockschaltbild mit einer Vorrichtung nach
der Erfindung;
Fig. 4 ein vereinfachtes Schaltbild eines Teils der
Fig. 3;
Fig. 5 ein äquivalentes Schaltbild entsprechend der
Fig. 4;
Fig. 6 eine andere Elektrodenanordnung für die Nivel
lierzelle;
Fig. 7 ein äquivalentes Schaltbild einer Vorrichtung
mit einer Elektrodenanordnung gemäß Fig. 6;
Fig. 8 eine weitere Art der Anordnung der Elektroden;
Fig. 9 ein äquivalentes Schaltbild einer weiteren Aus
führungsform der Vorrichtung nach der Erfindung;
Fig. 10 und 11 eine perspektivische Darstellung und einen
Schnitt durch eine weitere Ausführungsform der
Nivellierzelle als Bestandteil der Vorrichtung
nach der Erfindung.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine erste Ausführungsform der me
chanischen Konstruktion der Nivellierzelle. Ein als Schale 1
ausgebildeter Behälter aus elektrisch isolierendem Werkstoff
mit einem nach außen weisenden, zu dem Boden der Schale 1 pa
rallelen Rand enthält als Bezugselement eine leitende Flüssig
keit 2 wie etwa Quecksilber. Die Außenfläche der Schale 1 ist
mit einem leitenden Überzug 3 versehen.
Über der Schale 1 befindet sich eine plane starre Platte
4 aus elektrisch isolierendem Werkstoff. Die Platte 4 ist
mit einem leitenden Muster 5′ versehen, das etwa denselben
Durchmesser wie der Boden der Schale 1 hat. Vorzugsweise be
findet sich das Muster 5′ an der Unterseite der Platte, d. h.
der der Flüssigkeit 2 zugekehrten Seite der Platte. Die obe
re Seite der Platte 4 kann ebenso mit einem leitenden Über
zug 5′′ versehen sein. Dieser Überzug kann geerdet sein; ein
Teil des leitenden Musters 5′ kann jedoch auch auf dieser
Seite angebracht sein.
Der Raum zwischen der Flüssigkeit 2 und der Platte 4 ist
mit einem dielektrischen Fluid gefüllt, bei dem es sich um
Luft oder ein inertes Gas handeln kann. Um jedoch Oberflä
chenwellen der Flüssigkeit, die von Erschütterungen des mit
der Nivellierzelle ausgestatteten Instruments herrühren kön
nen, zu unterdrücken, wird bevorzugt, diesen Raum mit einer
dämpfenden dielektrischen Flüssigkeit zu füllen. Wenn die
leitende Flüssigkeit Quecksilber ist, kann ein gegenüber
Quecksilber inertes Silikonöl mit einer Viskosität, die die
Bildung von Quecksilbertröpfchen verhindert, benutzt werden.
Wenn das dielektrische Fluid Luft oder ein inertes Gas
ist, hat die Wärmeausdehnung der Flüssigkeit 2 keinen nen
nenswerten nachteiligen Effekt auf die mechanische Stabili
tät der Vorrichtung. Die Schale 1 kann dann aus nachgiebigem
oder starrem Werkstoff bestehen. Wenn andererseits das dielek
trische Fluid eine dämpfende Flüssigkeit ist, besteht die
Schale 1 bevorzugt aus einem weichen oder elastischen Werk
stoff, der die Wärmedehnungen der leitenden Flüssigkeit auf
nehmen kann. Es ist jedoch auch möglich, die Schale 1 aus
einem starren Werkstoff herzustellen und eine getrennte Aus
dehnungskammer, die mit der Schale 1 kommuniziert, vorzu
sehen.
Über der Platte 4 befindet sich ein Deckel 6 aus einem
leitenden Werkstoff oder aus einem nichtleitenden Werkstoff
mit einem leitenden Überzug. Der Deckel 6 hat die Form einer
umgekehrten Schale ähnlich der Schale 1.
Die Schale 1, die Platte 4 und der Deckel 6 sind mittels
dreier Schrauben zusammengespannt, die in gleichen Abständen
am Umfang der Zelle angeordnet sind. Die Zelle ist auf oder
nahe der vertikalen Drehachse des nicht dargestellten Theodo
liten oder eines anderen Vermessungsinstruments angebracht
und mit der nicht dargestellten Grundplatte oder Alhidade
über drei Lappen 7, 8 und 9 verbunden.
Obwohl die Schale 1 gemäß der in den Fig. 1 und 2 darge
stellten Ausführungsform bevorzugt kreisförmig ist, sind auch
andere Formen möglich. Wesentlich ist jedoch, daß die Schale
in der Aufsicht symmetrisch zu waagerechten Achsen ist, die
sich in den Richtungen erstrecken, in denen eine Abweichung
von der nivellierten Position festgestellt werden soll. In
allen in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen wird
eine Abweichung von der nivellierten Position in zwei zuein
ander orthogonalen Richtungen festgestellt, jedoch ist dies
nicht im Sinne einer Beschränkung zu verstehen, sondern eine
Lageabweichung kann auch in mehr als zwei Richtungen oder in
zwei nicht orthogonalen Richtungen festgestellt werden. Im
Fall von zwei orthogonalen Richtungen kann die Schale 1 kreis
förmige, elliptische, rechteckige, achteckige oder ähnliche
Gestalt haben.
In der Mitte des Bodens der Schale 1 ist ein leitender
Durchführungszapfen 10 in einer isolierenden Lagerung 11
angeordnet. Um einen guten elektrischen Kontakt zwischen der
Flüssigkeit 2 und dem Zapfen 10 zu erzielen, ist der Boden
der Schale 1 mit einer leitenden Beschichtung 10′ versehen,
mit der der Zapfen 10 verbunden ist. Der Zapfen 10 muß daher
nicht sehr weit in die Flüssigkeit 2 hineinreichen. Hierdurch
wird die Bewegung der Flüssigkeit 2 zufolge einer Bewegung
des die Nivellierzelle enthaltenden Instrumentes beim Ein
richten gering gehalten. Der Zapfen 10 befindet sich vorzugs
weise genau in der Mitte der Beschichtung 10′.
Ein Blockschaltbild der hier vorgeschlagenen Vorrichtung
mit einer Zelle nach den Fig. 1 und 2 ist in Fig. 3 wieder
gegeben. Das leitende Muster 5′ auf der Platte 4 ist in fünf
Teile A, B, C, D und E unterteilt, von denen die vier Teile
A, B, C und D Dreieckteile sind, die zwei sich nahe dem Mit
telpunkt der Platte 4 schneidende Seiten und eine längs eines
Kreisbogens in der Nähe des Umfangs der Platte verlaufende
dritte Seite haben. Die vier Teile A, B, C, D sind in gleichen
Abständen angeordnet und bilden ein Muster, das zu zwei ortho
gonalen Achsen X und Y symmetrisch ist, die sich in der Mitte
der Platte 4 schneiden.
Die Teile A bis E des leitenden Musters 5′ dienen jeweils
als eine Platte oder Elektrode eines Kondensators, dessen
andere Platte oder Elektrode aus der leitenden Flüssigkeit
2 besteht. Festzuhalten ist, daß es für eine befriedigende
Arbeitsweise nicht notwendig ist, daß die Teile oder Elektro
den A bis D kongruent sind. Die einzigen wesentlichen Bedin
gungen, die erfüllt sein müssen, bestehen darin, daß das Pro
dukt der Kapazität jedes Kondensators und der an ihn angeleg
ten Spannung für je zwei auf derselben Achse X oder Y liegen
de Kondensatoren gleich sein muß, wenn die durch die Achsen
definierte Ebene parallel zu der schwerkraftnivellierten Be
zugsfläche ist, die durch die leitende Flüssigkeit 2 definiert
ist, und daß die Teile oder Elektroden A, B und C, D auf je
der Achse X und Y symmetrisch zu der anderen Achse Y bzw. X
sind, so daß Rückwirkungen der Achsen vermieden werden kön
nen.
Das fünfte Teil oder die fünfte Elektrode E hat die Form
eines Kreuzes, dessen Ränder symmetrisch zwischen benachbar
ten geraden Seiten der Teile A bis D liegen.
Der leitende Überzug 3 der Schale 1 und der Deckel 6 sind
geerdet.
Zu der Vorrichtung gehört weiterhin eine Wechselspannungs
quelle mit zwei Transformatoren 12 und 13. Die Primärwicklung
des Transformators 12 wird mit einer Wechselspannung v (0°)
versorgt. Eine Mittenanzapfung der Sekundärwicklung ist geer
det, während die jeweiligen Wicklungsenden mit den Elektroden
A bzw. B verbunden sind. Die Primärwicklung des Transforma
tors 13 wird mit einer Wechselspannung v (90°) versorgt, die
in bezug auf die Spannung v (0°) eine Phasenverschiebung von
90° hat. Die Sekundärwicklung hat ebenfalls eine geerdete
Mittenanzapfung und ihre Wicklungsenden sind mit den Elektro
den C bzw. D verbunden.
Der Zapfen 10 verbindet die leitende Flüssigkeit 2 mit dem
negativen oder invertierenden Eingang eines Operationsver
stärkers 14, dessen positiver oder nichtinvertierender Eingang
geerdet ist.
Der Verstärker 14 ist mit einem Rückkopplungskondensator
geschaltet, der ein getrennter Kondensator sein kann. Vor
zugsweise ist jedoch statt dessen der Ausgang des Verstär
kers mit der Elektrode E verbunden, da dann eine Temperatur
kompensation erzielt werden kann, wie nachfolgend noch ge
nauer beschrieben werden wird.
Der Ausgang des Verstärkers 14 ist mit einem ersten Pha
sendetektor 15 verbunden, der das Ausgangssignal während der
jenigen Phasenintervalle der Wechselspannung v (0°) erfaßt,
während derer die der Flüssigkeit 2 über die zwischen ihr
und den Elektroden A und B gebildeten Kondensatoren zuge
führten Spannungen Änderungen des Ausgangssignals in der
gleichen Richtung bewirken, wobei in der Mitte des gleichen
Phasenintervalls die der Flüssigkeit 2 über die zwischen ihr
und den anderen Elektroden C und D gebildeten Kondensatoren
zugeführten Spannungen einen Nulldurchgang haben. Dasselbe
gilt für einen zweiten Phasendetektor 17 zur Feststellung
von Abweichungen von der nivellierten Lage, wenn die zu den
Elektroden C und D gehörigen Kapazitäten verschieden werden.
Um die obenerwähnten Meßintervalle festzulegen, wird dem
Phasendetektor 15 eine Rechteckspannung mit derselben Pha
senlage wie die an dem Transformator 12 anliegende Spannung
v (0°) und dem Phasendetektor 17 eine Rechteckspannung mit
derselben Phasenlage wie die an dem Transformator 13 anlie
gende Spannung v (90°) zugeführt.
Das Ausgangssignal des Phasendetektors 15 während einer
Halbwelle wird in einem Verstärker 16 verstärkt. Das Aus
gangssignal dieses Verstärkers hat eine bestimmte Beziehung
zu der Winkelabweichung der Platte 4 längs einer durch die
Flächenschwerpunkte der Elektroden A und B (X-Achse) gezoge
nen Linie gegenüber der Horizontalen oder der Nivellierlage.
Das Ausgangssignal des Phasendetektors 17 während einer
Halbwelle wird in einem Verstärker 18 verstärkt. Das Aus
gangssignal dieses Verstärkers steht in einer bestimmten Be
ziehung zu der Winkelablage der Platte 4 längs einer durch
die Flächenschwerpunkte der Elektroden C und D gezogenen
Linie (Y-Achse) gegenüber der Horizontalen oder Nivellier
position.
Das Ausgangssignal des Verstärkers 14 kann auch in ande
rer Weise detektiert werden, zum Beispiel nur während vor
gegebener Phasenlagen oder zu bestimmten Phasenwinkeln ab
gefühlt werden.
Fig. 4 zeigt ein vereinfachtes Schaltbild und Fig. 5 ein
äquivalentes Schaltbild zu Fig. 3 für denjenigen Teil der
Vorrichtung, der die Elektroden A, B und E und den Opera
tionsverstärker 14 umfaßt, also für denjenigen Teil, der
die Winkelabweichung um die X-Achse liefert. Die angelegten
Wechselspannungen haben die gleiche Amplitude, jedoch eine
gegenseitige Phasenverschiebung von 180° und werden den
Elektroden A und B zugeführt.
Wenn die Zelle genau nivelliert ist, sind die Kapazitäten
der durch die Elektroden A bzw. B und die Flüssigkeit 2 ge
bildeten Kondensatoren C A bzw. C B gleich groß. Wenn die Vor
richtung um die Y-Achse verkippt ist, so daß die Platte 4
mit den Elektroden A, B und E nicht mehr parallel zu der
Flüssigkeitsoberfläche ist, ändern sich die Kapazitäten der
Kondensatoren C A und C B in gegensinniger Richtung. Zwischen
der Flüssigkeit und dem geerdeten Anschluß tritt eine Wechsel
spannung auf. Diese Wechselspannung wird dem phaseninvertie
renden Eingang des Verstärkers 14 zugeführt und wird vom Aus
gang dieses Verstärkers rückgekoppelt über den Kondensator
C E , der zwischen der Elektrode E und der Flüssigkeit gebil
det ist. Durch diese Maßnahme wird die Flüssigkeit 2 wieder
auf ein Potential gebracht, das zumindest annähernd gleich
0 V ist.
Festzuhalten ist, daß für je zwei zusammengehörende Elektro
den das Produkt aus der angelegten Spannung und der Kapazität
des zugehörigen Kondensators gleich groß sein muß. Dies bedeu
tet, daß dann, wenn an eine von zwei zusammengehörigen Elek
troden eine Spannung angelegt wird, die doppelt so groß ist
wie die an der anderen Elektrode anliegende Spannung, die
Fläche der ersten Elektrode halb so groß sein muß wie die
Fläche der zweiten Elektrode. Es ist also ohne weiteres mög
lich, zusammenwirkende Elektroden unterschiedlicher Größe vor
zusehen.
Da mit der hier vorgeschlagenen Vorrichtung nur kleine Win
kelabweichungen von der Nivellierposition detektiert werden,
sind die Kapazitäten C A , C B , C E proportional zu der Fläche A
der Elektroden, dividiert durch den Abstand d zwischen den
Elektroden und der Flüssigkeitsoberfläche, d. h. proportional
zu A / d . Berechnungen haben gezeigt, daß eine Temperaturkom
pensation der Vorrichtung erreicht werden kann, wenn die
Elektroden A, B, C, D auf der Oberseite der Platte 4 (vgl.
Fig. 1) und das Muster E auf der Unterseite der Platte 4
angeordnet werden und die Dicke der Platte 4 etwa gleich
dem Abstand zwischen der Platte 4 und der Oberfläche der
Flüssigkeit 2 ist. Dies gilt für alle in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsformen.
In der in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichten Ausführungs
form wird das Potential der Flüssigkeit 2 unmittelbar abge
fühlt. Da Potentialabweichungen von einem Mittelwert in be
stimmten Phasenpositionen die am meisten interessierende
Größe darstellen, kann der Abgriff auch kapazitiv erfolgen.
Dies ist in der Ausführungsform gemäß den Fig. 6 und 7 der
Fall. Fig. 6 zeigt das Muster auf der Platte 4 und Fig. 7
zeigt ein äquivalentes Schaltbild der Vorrichtung mit Aus
nahme der auf den Verstärker 14 folgenden Schaltungsteile
einschließlich der Phasendetektoren 15 und 17 (vgl. Fig. 3).
Im Gegensatz zu Fig. 5 zeigt Fig. 7 das äquivalente Schalt
bild sowohl für die X-Achse als auch für die Y-Achse, d. h.
das Schaltbild enthält sämtliche Kondensatoren C A , C B , C C
und C D .
Wie in Fig. 3 ist das leitende Muster in Quadranten un
terteilt. In der Mitte des Musters ist ein kreisförmiger
Teil F angeordnet. Dieser kreisförmige Teil ist mit dem
phaseninvertierenden Eingang des Operationsverstärkers 14
verbunden; der detektierende Kondensator C F besteht zwi
schen dem Teil F und der Flüssigkeit 2. Der Rückkopplungs
kondensator C E wird aus dem Teil E′ des Musters gebildet,
der aus einem den kreisförmigen Teil E′ umgebenden Ring be
steht. Von dem Ring aus erstrecken sich vier in gleichmä
ßigen Abständen angeordnete Arme radial nach außen zum Um
fang.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform ist das
Muster in Quadranten I, II, III, IV unterteilt, die durch
zwei zueinander orthogonale Durchmesserlinien durch die Arme
des Elektrodenmusters definiert sind.
Wie aus Fig. 7 hervorgeht, ist die geerdete Anzapfung der
Sekundärwicklung des Transformators 12 gegenüber der elektri
schen Mitte der Wicklung derart versetzt, daß die Spannung
über den einen Wicklungsabschnitt der Sekundärwicklung dop
pelt so groß ist wie die Spannung über den anderen Wicklungs
abschnitt. Um dasselbe Ergebnis wie bei der Ausführungsform
nach Fig. 3 zu erzielen, muß die Fläche der Elektrode A′, die
mit dem äußeren Anschluß des die Spannung 2u liefernden
Wicklungsabschnittes verbunden ist, halb so groß sein wie
die Elektrode B′, die mit dem Anschluß des die Spannung u lie
fernden Wicklungsabschnittes verbunden ist. Wie aus Fig. 6
ersichtlich, sind die Elektroden A′ und C′ halb so breit wie
die Elektroden B′ und D′.
In den Fig. 6 und 7 ist eine Möglichkeit zur Kompensation
einer mechanisch fehlerhaften Ausrichtung der Nivellierzelle
gezeigt. Diese Kompensation wird durch Elektrodensegmente A′′,
B′′, C′′, D′′ erzielt, die zwischen jedem Arm des Elektroden
segmentes E′ und den benachbarten Rändern der Elektrodenseg
mente A′ bis D′ angeordnet sind. Die Elektrodensegmente A′′
auf gegenüberliegenden Seiten der Elektrode A′ sind außerhalb
des Musters miteinander verbunden, ebenso die Elektrodensegmen
te B′′ zu beiden Seiten der Elektrode B′ usw. Vorzugsweise sind
die Elektrodensegmente A′′ bis D′′ in demselben Abstand von der
Flüssigkeitsoberfläche wie der Teil E′ angeordnet.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich, wird die Kompensation mittels
eines Potentiometers 20 erzielt, das parallel zu der Sekun
därwicklung des Transformators 12 liegt, wobei die Elektro
densegmente A′′, B′′ mit dem Potentiometerschleifer verbun
den sind, sowie mittels eines Potentiometers 21, das paral
lel zu der Sekundärwicklung des Transformators 13 liegt, wo
bei die Elektrodensegmente C′′ und D′′ mit dem Potentiometer
schleifer verbunden sind.
Um zu verhindern, daß die große Kapazität zwischen der
Flüssigkeit 2 und dem Überzug 3 einen merklichen Einfluß auf
die Auswerteschaltung hat und um gleichzeitig den Überzug
"zu erden", um eine Abschirmwirkung zu erreichen, kann der
Überzug 3 über eine sogenannte bootstrap-Schaltung 19 mit
demselben Potential wie die Flüssigkeit verbunden werden. In
Fig. 7 ist die bootstrap-Schaltung in Form eines Verstär
kers mit dem Verstärkungsfaktor 1 gezeichnet.
In Fig. 7 ist auch die Kapazität C S zwischen der Flüssig
keit 2 und der Abschirmung 6 symbolisch dargestellt. Diese
Kapazität sollte so klein als möglich sein, läßt sich jedoch
nicht vollständig vermeiden.
In Fig. 7 ist die Flüssigkeit 2 nicht unmittelbar mit dem
phaseninvertierenden Eingang des Verstärkers 14 verbunden.
Statt dessen werden die Potentialveränderungen kapazitiv über
den Kondensator C F abgefühlt.
In den Fig. 8 und 9 ist eine weitere Ausführungsform der
hier vorgeschlagenen Vorrichtung dargestellt. Diese Ausfüh
rungsform des leitenden Musters und der Schaltung ist gegen
wärtig die vorteilhafteste. In dieser Ausführungsform werden
die Einrichtungen zur Detektierung einer Winkelabweichung um
die X-Achse und die Y-Achse getrennt und abwechselnd mit
Spannung versorgt. Es ist ein einziger Transformator 22 vor
gesehen, dessen Sekundärwicklung eine geerdete Mittelanzap
fung hat. Der eine Anschluß der Sekundärwicklung ist mit dem
einen Anschluß von zwei Schaltern 23, 24 verbunden, der an
dere Anschluß der Wicklung ist mit zwei Schaltern 25, 26 ver
bunden. Die Schalter 23 bis 26 werden durch einen Betätiger
SW wiederholt und gemeinsam betätigt, so daß die Schalter
23, 25 geöffnet sind, wenn die Schalter 24, 26 geschlossen
sind und umgekehrt. Die Periodendauer des Schaltzyklus ist
wesentlich länger als die Periodendauer der an der Primär
wicklung des Transformators 22 anliegenden Wechselspannung.
Somit sind in der einen Schaltstellung die Kondensatoren C a ,
C b wirksam, so daß die Vorrichtung Winkelabweichungen von
der Nivellierlage längs der X-Achse (also um die Y-Achse)
feststellt.
Das leitende Muster auf der Platte 4 ist in Fig. 8 darge
stellt. In dieser Ausführungsform sind Korrekturelektroden
a′, b′, c′, d′ auf gegenüberliegenden Seiten jeder Elektrode
a, b, c, d angeordnet und miteinander durch leitende, gebo
gene Streifen verbunden, die radial innerhalb der zugehöri
gen Elektrode a-d verlaufen. Wie in der in den Fig. 6 und 7
dargestellten Ausführungsform sind die Korrekturelektroden a′,
b′ mit dem Schleifer eines Potentiometers 20 verbunden, der
parallel zu den Elektroden a und b liegt, während die Korrek
turelektroden c′, d′ mit dem Schleifer eines Potentiometers
21 verbunden sind, das parallel zu den Elektroden c und d
liegt.
Die Flüssigkeit 2 ist unmittelbar leitend (galvanisch) mit
einer Pufferstufe verbunden, die aus einem Verstärker 27 mit
dem Verstärkungsfaktor 1 und einem hohen Eingangswiderstand
besteht. Der Ausgang des Verstärkers 27 ist mit dem phasen
invertierenden Eingang des Operationsverstärkers 14 verbun
den, dessen Ausgang mit der Elektrode e verbunden ist, die
eine symmetrische Kreuzform hat. Der Ausgang des Verstärkers
14 ist weiterhin mit einem Phasendetektor 28 verbunden. Der
Transformator 22 hat eine weitere Sekundärwicklung 29, deren
einer Anschluß geerdet ist und deren anderer Anschluß mit
dem Eingang des Phasendetektors 28 verbunden ist. Der Phasen
detektor 28 stellt die Größe des Ausgangssignals des Ver
stärkers 14 während einer Halbwelle der Versorgungsspannung
fest. Ein Umschalter 30, der gemeinsam (im Synchronismus)
mit den Schaltern 23 bis 26 betätigt wird, ist mit seinem
beweglichen Schaltkontakt mit dem Ausgang des Phasendetek
tors 28 verbunden. Seine feststehenden Kontakte sind jeweils
mit einer mittelwertbildenden Schaltung 31 bzw. 32 verbunden.
Jede dieser Schaltungen errechnet den Mittelwert des Ein
gangssignals über die Zeitdauer dessen Anliegens. Eine sehr
einfache Ausführungsform einer mittelwertbildenden Schal
tung besteht in einem Tiefpaßfilter, das rasche Signalän
derungen ausfiltert. An der einen Schaltung 31 liegt ein
Signal an, wenn die Elektroden c und d mit der Versorgungs
spannung verbunden sind. Das Ausgangssignal dieser Schaltung
bezieht sich ausschließlich auf die Winkelabweichung längs
der Y-Achse (also um die X-Achse).
Der anderen Schaltung 32 wird ein Signal zugeführt, wenn
die Elektroden a und b mit der Versorgungsspannung verbunden
sind. Das Ausgangssignal dieser Schaltung bezieht sich aus
schließlich auf die Winkelabweichung längs der X-Achse (al
so um die Y-Achse).
Der Überzug 3 kann mit der Flüssigkeit in der in Fig. 7
gezeigten Weise verbunden sein. Der Überzug kann auch mit
dem Ausgang des Verstärkers 27 verbunden werden. In diesem
Fall ist eine äußere Abschirmung (zum Beispiel eine geerdete
Abschirmung - nicht dargestellt -) außerhalb des Überzuges 3
angeordnet und umschließt den gesamten mechanischen Teil in
einer solchen Entfernung, daß die Kapazität gegenüber der Ab
schirmung klein ist. Wenn jedoch eine äußere Abschirmung um
die mechanischen Teile herum angeordnet ist, kann der elek
trisch leitende Überzug 3 auch völlig entfallen.
Die Fig. 10 und 11 zeigen eine zweite Ausführungsform der
mechanischen Konstruktion der Nivellierzelle.
In dieser Ausführungsform ist die leitende Flüssigkeit
in der Schale 3 in Fig. 1 durch eine horizontale leitende
Platte 33 ersetzt, die an ihrem Umfang einen nach unten
weisenden Ringflansch hat. Die Platte 33 ist an drei Fäden
34, 35, 36 aufgehängt, von denen jeder mit seinem einen En
de mit dem unteren Ende des Ringflansches und mit seinem an
deren Ende mit der Grundplatte (nicht dargestellt) des zu
nivellierenden Instrumentes verbunden ist und somit auch mit
der Platte 37, die der Platte 4 in Fig. 1 entspricht. Vor
zugsweise sind die Fäden schräg angeordnet wie in den Fig.
10 und 11 dargestellt, um eine erhöhte Stabilität der Vor
richtung zu gewährleisten. Die drei Fäden sind symmetrisch
über den Umfang der Platte verteilt angeordnet. Die Anzahl
und Anbringung der Fäden kann jedoch auch anders als in den
Fig. 10 und 11 gewählt werden.
Die Platte 37 trägt ein gedrucktes leitendes Muster A 1,
B 1, C 1, D 1. Zur Erzielung einer Temperaturkompensation ist
der Teil E 1 des Musters, der die Elektrode des Rückkopplungs
kondensators des Operationsverstärkers 14 bildet, auf der
Unterseite der Platte 37 angeordnet, während die Teile A 1
bis D 1 des Musters, die die Elektroden bilden, an denen die
Versorgungswechselspannungen anliegen, auf der Oberseite der
Platte 37 vorgesehen sind. Das leitende Muster und seine
Verbindung mit der elektrischen Schaltung kann wie in den
Fig. 3 bis 9 gezeigt ausgeführt sein. Zur Herstellung einer
galvanischen Verbindung der Platte 33 mit dem phaseninver
tierenden Eingang des Verstärkers 14 kann wenigstens einer
der Fäden 34 bis 36 leitend sein und ist dann mit seinem
oberen Ende mit dem Verstärkereingang verbunden. Auf der
Unterseite der Platte 33 und umgeben von deren Ringflansch
ist eine Magnetanordnung 38 befestigt. Diese Magnetanordnung
ist zum Mittelpunkt in der Weise symmetrisch, daß gleichna
mige Pole dem Ringflansch zugewandt sind. Der Zweck dieser
Magnetanordnung besteht in der Unterdrückung von Wirbelströ
men, die entstehen, wenn die Platte 33 sich relativ zu der
Platte 37 bewegt. Außerdem wirkt die Magnetanordnung als Be
schwerung und hat damit einen stabilisierenden Effekt auf
die Nivellierzelle.
Die vollständige, in den Fig. 10 und 11 dargestellte Zel
le kann in einem Gehäuse angeordnet sein, das zumindest mit
einem Überzug aus einem leitenden Werkstoff versehen ist,
der geerdet ist. Es ist festzuhalten, daß die in den Fig. 10
und 11 gezeigte Zelle auch in umgekehrter Lage eingebaut
werden kann, ohne ihre Wirkungsweise zu verändern. In diesem
Fall sind die Fäden, an denen die Platte 33 aufgehängt ist,
entfernt von der Platte 33 oberhalb derselben befestigt.
Eine Reihe weiterer Ausgestaltungen des vorliegenden Vor
schlages ist möglich. Beispielsweise kann anstelle der in
den dargestellten Ausführungsformen angelegten sinusförmigen
Spannung eine aus Pulsen bestehende Spannung angelegt wer
den. Die Pulse können gleichzeitig und mit unterschiedlichen
Polaritäten an die jeweils zusammengehörigen zwei Elektroden,
die von Teilen des leitenden Musters gebildet werden, ange
legt werden.
Die Form des Musters kann ebenfalls abgewandelt werden.
Beispielsweise kann der Kondensator C F aus einem Ringmuster
teil bestehen, der das in Fig. 3 gezeigte Muster umschließt.
Das leitende Muster muß auch nicht auf einer planen Fläche
aufgebracht werden. Es kann auf einer leicht nach oben ge
wölbten Schale vorgesehen werden.
Gemäß den zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbei
spielen ist eine einzige elektrische Schaltung, die den Ope
rationsverstärker 14 enthält, mit der Nivellierzelle verbun
den. Alternativ kann auch ein getrennter Operationsverstärker
für jede Meßrichtung vorgesehen sein, jedoch muß das leiten
de Muster dann getrennte Teile E für die unterschiedlichen
Richtungen haben, damit getrennte Rückkopplungskondensatoren
C E zur Verfügung stehen.
Sofern in der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 das
Potential der leitenden Flüssigkeit statt über die Durchfüh
rung 10, 11 durch den Boden der Schale 3 direkt abgenommen
werden soll, kann das leitende Muster 5 auf der Platte 4 in
Fig. 6 verwendet werden. In der Mitte der Platte kann ein
Zapfen befestigt und elektrisch mit dem Teil F des Musters
verbunden sein. Der Zapfen erstreckt sich von der Platte
nach unten in die Flüssigkeit 2.
Claims (16)
1. Nivelliervorrichtung zur Feststellung der Abweichung
der Lage einer Ebene von einer Bezugslage, mit einem schwer
kraftnivellierten leitenden Bezugselement (2), das eine ho
rizontale Bezugsfläche festlegt, mit mindestens einem Paar
von starr angeordneten leitenden Fühlelektroden (A, B; C,
D), die gemeinsam die Ebene festlegen und nahe der Bezugs
fläche dieser gegenüberstehend angebracht sind, weiterhin
mit einem dielektrischen Fluid zwischen der Bezugsfläche und
den Fühlelektroden (A, B; C, D), wobei das Bezugselement (2),
das Paar der Fühlelektroden und das dielektrische Fluid mit
einander zwei Kondensatoren (C A , C B ) bilden, deren Kapazitä
ten sich bei Abweichungen der Lage der Ebene von der Paral
lelität zwischen der Bezugsfläche und einer die Fühlelektro
den (A, B; C, D) verbindenden Linie gegensinnig ändern, und
mit einer Schaltung zur Detektierung von Änderungen der Ka
pazität der beiden Kondensatoren (C A , C B ), die eine Wechsel
spannungsquelle enthält, welche mit den beiden Kondensatoren
(C A , C B ) verbunden ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wechselspannungsquelle den Kon
densatoren (C A , C B ) gegenphasige erste und zweite Wechsel
spannungen (v (0°), v (90°)) derart zuführt, daß das Produkt
aus Kapazität und anliegender Spannung für beide Kondensa
toren (C A , C B ) dann gleich groß ist, wenn die Bezugsfläche
und die Linie parallel sind, und daß die Schaltung einen in
vertierenden Verstärker (14) mit einem Rückkopplungskonden
sator (C E ) hat, dessen Eingang mit dem Bezugselement (2) ver
bunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie auf oder nahe der vertikalen
Drehachse eines Theodoliten oder eines anderen Vermes
sungsinstruments angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bezugselement (2)
und die Fühlelektroden (A-D) von einer geerdeten, leiten
den Abschirmung (3, 6) umschlossen sind, und daß die Wechsel
spannungen (v (0°), v (90°)) einerseits über die Abschirmung
(3, 6) und andererseits über die betreffenden Fühlelektroden
(A, B; C, D) zugeführt werden.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine zusätzliche Elektrode
(E), die gegenüber dem Bezugselement (2) angeordnet und
in bezug auf die Fühlelektroden (A-D) unbeweglich ist und
daß die zusätzliche Elektrode (E) mit dem Ausgang des Ver
stärkers (14) verbunden ist und zusammen mit dem Bezugs
element (2) als Rückkopplungskondensator für eine kapazitive
Rückkopplung des Verstärkerausgangssignals dient.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zusätzliche Elektrode (E) in ei
nem Abstand vom Bezugselement (2) angeordnet ist, der
kleiner als der Abstand zwischen dem Bezugselement und den
Elektroden (A-D) ist und vorzugsweise die Hälfte dieses
Abstandes beträgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektroden (A-E) auf einer
elektrisch isolierenden Platte (4) angeordnet sind, daß
die Fühlelektroden (A-D) auf der dem Bezugselement (2)
abgewandten Seite des Platte (4) angeordnet sind und daß
die zusätzliche Elektrode (E) auf der dem Bezugselement
(2) zugewandten Seite der Platte (4) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bezugs
element (2) eine leitende Flüssigkeit in einer Schale (1)
mit kreisförmigem Umriß ist, die mittig in einem Theodoliten
oder einem anderen Vermessungsinstrument angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Außenseite der Schale (1) mit
einem leitenden Überzug (3) versehen ist, der über eine
bootstrap-Schaltung (19) mit der leitenden Flüssigkeit
verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bezugselement ein
fester ebener Körper (33) ist, der eine schwerkraftnivellie
rende Aufhängung hat, die eine Anzahl von Fäden (34, 35, 36)
umfaßt, die am Umfang des ebenen Körpers (33) in Abständen
befestigt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der von den Fühlelektroden
(A, B; C, D) abgewandten Seite des ebenen Körpers (33) eine
Magnetanordnung (38) angebracht ist, die symmetrisch zu
einer Achse des ebenen Körpers (33) ist und Wirbelströmen
in dem ebenen Körper (33) entgegenwirkt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Paare
von Fühlelektroden (A, B; C, D) vorgesehen sind, von denen
jedes Paar auf einer von zwei Linien (X, Y) liegt, die
in den Ebenen liegen und zwischen sich einen Winkel ein
schließen.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Eingang
des Verstärkers (14) über eine weitere Elektrode (F)
kapazitiv mit dem Bezugselement (2) gekoppelt ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens
einem Paar von Fühlelektroden (A′, B′) Hilfselektroden
(A′′, B′′) zugeordnet sind, die symmetrisch und benachbart
zu den Fühlelektroden (A′, B′) angeordnet sowie mit dem
Schleifer eines Potentiometers (20) verbunden sind, das
parallel zu den Fühlelektroden dieses Paares ange
schlossen ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Wechsel
spannungsquelle so ausgebildet ist, daß sie eine erste
und eine zweite Spannung sequentiell und wiederholt liefert,
und daß die Detektorschaltung die Ausgangssignale des
Verstärkers getrennt für jedes Paar von Fühlelektroden
während der Intervalle mißt, während derer die Spannungen
an dem entsprechenden Elektrodenpaar anliegen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 mit zwei
Paaren von Fühlelektroden, dadurch gekenn
zeichnet, daß die an den Fühlelektroden an
liegenden Wechselspannungen für die verschiedenen Paare
unterschiedliche Phase haben und daß für jedes Paar
ein Detektor (15, 17) mit dem Ausgang des Verstärkers
während eines vorgegebenen Phasenintervalls der an
diesem Paar anliegenden Spannung verbunden ist, wobei
in der Mitte dieses Intervalls die an dem anderen
Elektrodenpaar anliegende Spannung einen Nulldurchgang
hat.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, gekenn
zeichnet durch eine Verarbeitungsschaltung
(31, 32; 16, 18), die für jedes Paar von Fühlelektroden
den Mittelwert des von diesen gelieferten Signals während
einer Zeit bildet, die wesentlich länger als die Perioden
dauer der ersten und der zweiten Wechselspannung ist.
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