DE3248727C1 - Zielsuchsteuereinrichtung fuer Torpedos - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zielsuchsteuereinrichtung für
Torpedos der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten
Gattung.
Eine Zielsuchsteuereinrichtung mit einer im Frequenzbereich
der Geräuschquelle sensitiven passiven akustischen
Zielsuchvorrichtung zur Detektion und Peilung der Ge
räuschquelle ist aus DE-PS 15 78 299 bekannt. Angriffe
von mit einer solchen Zielsuchsteuereinrichtung ausge
rüsteten Torpedos versucht ein Oberflächenschiff mit
Hilfe geschleppter akustischer Störer abzuwehren. Diese
Störer erzeugen ein sehr starkes Störgeräusch, das das
Schiffsgeräusch verdeckt. Die angreifenden akustisch ortenden
Torpedos werden dadurch zum Störer hin gesteuert
und verfehlen das Schiff. Da die Störer die Torpedos bereits
über große Entfernungen hinweg anlocken sollen,
strahlen diese nur im unteren Frequenzbereich bis ca.
80 kHz akustische Störsignale aus und erfassen so die
Ortungsfrequenzen der Ortungsapparatur in der Zielsuch
steuereinrichtung, der sog. Torpedosonare, lückenlos.
Zielsuchsteuereinrichtungen der eingangs genannten Art
verfügen daher über mehr oder weniger wirksame Mittel
zur Umgehung der Störer.
Bei einer bekannten Zielsuchsteuereinrichtung wird in
Richtung einer georteten starken Geräuschquelle eine
Stelle extremer akustischer Unempfindlichkeit gelegt,
und zwar durch Kompensation des aus dieser Peilrichtung
einfallenden Wellenfelds, und die übrigen räumlichen
Richtungen werden nach weiteren, zuvor verdeckten Ge
räuschquellen abgesucht.
Dieses von der Radartechnik her bekannte Prinzip zeigt
im Wasser jedoch nur sehr beschränkt brauchbare Ergebnisse.
Schallstreuungen am Meeresboden und an der Wasseroberfläche,
Schichtungen im Seewasser mit unterschiedlicher
Schallausbreitung (Schallgeschwindigkeitsprofile)
und die Dynamik von Torpedo, Störer und Ziel werfen insofern
erhebliche Probleme auf, da dadurch nur sehr selten
ein hohärentes Wellenfeld des akustischen Störers
entstehen kann, das zum Zwecke der Erzeugung der Unemp
findlichkeitsstelle des Torpedosonars kompensiert werden
könnte. Nur unter sehr selten auftretenden günstigen Be
dingungen lassen sich daher befriedigende Ergebnisse erzielen.
Der erforderliche Aufwand steht jedoch in keinem
Verhältnis zu dem gelegentlich erzielbaren Nutzen.
Eine demgegenüber vereinfachte Methode zur Umgehung
eines Störers besteht im wiederholten Anlauf des Torpedos
auf den Störer zwecks Ermittlung von dessen Kurs
und Geschwindigkeit. Diese Parameter werden in ein Lauf
programm eingegeben, das den Torpedo blind, d. h. ohne
weitere akustische Ortung, zum Unterlaufen des Schiffes
steuert. Bei dieser Methode muß der Torpedo erhebliche
Umwege zum Ziel machen. Durch die achterliche Lage des
nachfolgenden Angriffs auf das Ziel sind darüber hinaus
seitens des angegriffenen Ziels Abwehrmaßnahmen leicht
zu treffen. Bei geschert geschleppten Störern versagt
die Methode völlig.
In der US-PS 37 38 270 ist ein zum Abwurf aus der Luft
konzipierter Torpedo beschrieben, der eine Zielsuch
steuereinrichtung der eingangs genannten Art mit zwei
passiven akustischen Zielsuchvorrichtungen aufweist.
Die erste Zielsuchvorrichtung, deren Suchbeam in Vorausrichtung
des Torpedos liegt,wird während der Verfolgungsphase
des Ziels durch den Torpedo genutzt und dient
dazu, den Torpedo ins Ziel zu lenken. Diese Zielsuchvorrichtung
ist daher ständig mit der Torpedo-Lenkvorrichtung
verbunden. Die zweite oder Zusatz-Zielsuchvorrichtung, deren
Suchbeam quer zur Längsachse des Torpedos liegt, wird
während der vertikalen Tauchfahrt des Torpedos unmittelbar
nach Abwurf und Eintauchen des Torpedos ins Wasser
dazu benutzt, das Ziel zu erfassen und dessen Lage be
züglich der Torpedolängsachse grob zu bestimmen. Die Zusatz-
Zielsuchvorrichtung ist mit einer Steuereinheit verbunden,
die bei Zielauffassung durch die Zusatz-Zielsuchvorrichtung
den Torpedo um 90° in die Horizontale
schwenkt, so daß nunmehr die erste Zielsuchvorrichtung
das Ziel zu erfassen vermag. Der bekannte Torpedo verfügt
über keinerlei Mittel zur Störererkennung und ist mit
den herkömmlichen Störern problemlos vom angegriffenen
Ziel abzulenken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zielsuch
steuereinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die den Torpedo trotz Störer auf kürzestem Weg zuverlässig
ins eigentliche Ziel lenkt.
Die Aufgabe ist bei einer Zielsuchsteuereinrichtung der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art erfindungsgemäß
durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruchs
1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Zielsuchsteuereinrichtung steuert
zunächst den Torpedo mittels der den Störer ortenden
Zielsuchvorrichtung in Richtung auf den Störer. In einer
zur Auffaßreichweite der Zielsuchvorrichtung relativ
geringen Entfernung vom Ziel erfaßt die hochfrequente
Zusatz-Zielsuchvorrichtung die im Kavitationsgeräusch
des Schiffspropellers enthaltenen hohen Frequenzen.
Durch Abschalten der Zielsuchvorrichtung wird deren
Einfluß auf die Torpedolenkung eliminiert, die nunmehr
von der Zusatz-Zielsuchvorrichtung übernommen wird. Der
Torpedo wird damit exakt und auf kürzestem Weg ins Ziel
gelenkt. Untersuchungen haben ergeben, daß unter üblichen
Verhältnissen die Auffaßreichweite der Zusatz-Zielsuchvorrichtung
im Bereich um 120 kHz mehr als 300 m beträgt,
was selbst bei hoher Laufzeitgeschwindigkeit des Torpedos
ausreichend für das rechtzeitige Einleiten von Lenkmanövern
ist. Dadurch, daß als Umschaltkriterium für den Umschalter
ein Vorhaltwinkel zwischen der von der Zusatz-
Zielsuchvorrichtung ausgegebenen Peilrichtung und der
von der Zielsuchvorrichtung ausgegebenen Peilrichtung
definiert ist, werden darüber hinaus hochfrequente Ge
räuschquellen, die aufgrund ihrer Position nicht das
den Störer schleppende Überwasserschiff sein können,
eliminiert, so daß eine Fehllenkung des Torpedos aus
geschlossen wird. Werden z. B. hochfrequente Signale
in Peilrichtung des Störers und hochfrequente Signale
im Vorhalt zur Peilrichtung detektiert, so wird die
Peilung der Zusatz-Zielsuchvorrichtung auf die Lenk
vorrichtung erst dann aufgeschaltet, wenn diese zur
Peilung der Zielsuchvorrichtung, bezogen auf den Kurs
des Ziels, im Vorhalt liegt. Somit kann der Torpedo
nicht von vom Störer selbst ggf. erzeugten hochfrequenten
Sigalen angelockt werden. Eine solche einfache Ab
wehrmaßnahme wäre völlig wirkungslos. Der Torpedo kann
aber nach wie vor bei einem Angriff von achtern durch Unter
laufen des Störers das Ziel erreichen.
Die hochfrequente Zusatz-Zielsuchvorrichtung der erfin
dungsgemäßen Zielsuchsteuereinrichtung ergibt darüber
hinaus bei drahtgelenkten Torpedos die Möglichkeit, die
von der Zusatz-Zielsuchvorrichtung erfaßten hochfrequenten
Signale in der Torpedolenkstation mit bekannten elektronischen
Auswerteverfahren, wie spektraler Energiedetektion,
spektraler Peilwertbildung, spektralem Mustervergleich
u. ä., zu analysieren und den Torpedoanlauf
auf den angesteuerten Zielkomplex bereits weit vor Erreichen
des Störers zu optimieren.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt
sich auch aus Anspruch 4. Hierdurch wird nicht nur eine
einfache und kostengünstige Ausführung der Zusatz-
Zielsuchvorrichtung erreicht, sondern auch eine kostengünstige
Möglichkeit geschaffen, den gesamten Frequenzbereich
der Zusatz-Zielsuchvorrichtung insgesamt selektiv
auszuwerten bei bezüglich der Torpedolängsachse fest
stehenden Hauptrichtungen der spektralen Richtcharakteristiken.
Bei drahtgelenkten Torpedos kann dadurch
von der Torpedolenkstation aus der bekannte Spektralverlauf
von Zielkomplexen richtungsselektiv abgeprüft
und damit der Torpedoanlauf optimiert werden.
Die erfindungsgemäße Zielsuchsteuereinrichtung läßt
sich bei allen Torpedolenkverfahren einsetzen, also
sowohl bei dem Proportionalnavigationsverfahren
als auch bei dem Schielwinkelverfahren, als dessen
Sonderfall das Lenken des Torpedos auf einer Hundekurve
anzusehen ist.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispiels im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Zielsuch
steuervorrichtung für einen Torpedo,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines
Torpedokopfes mit einem Blockschaltbild
einer Zusatz-Zielsuchvorrichtung
gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Bahn
eines ein Überwasserschiff angreifenden,
mit der Zielsuchsteuereinrichtung
gemäß Fig. 1 ausgerüsteten Torpedos in
einem horizontalen, nordweisenden Koordinatensystem.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Zielsuchsteuereinrichtung
für einen Torpedo weist eine herkömmliche
passive akustische Zielsuchvorrichtung 10 zur Detektion
und Peilung einer im wesentlichen niederfrequenten
Geräuschquelle auf. Hierzu besitzt die Zielsuchvorrichtung
10 in bekannter Weise eine mechanisch
oder elektrisch schwenkbare Empfangsantenne oder
Empfangsbasis und eine entsprechende Signalverarbeitung
zur Bestimmung eines Peilwinkels σ zur Geräuschquelle,
bezogen auf die Torpedolängsachse (Seitenpeilung).
Die Empfangsantenne der Zielsuchvorrichtung 10
ist für einen Frequenzbereich von 20 bis 80 kHz ausgelegt.
Die Zielsuchsteuereinrichtung weist weiterhin eine
ebenfalls passive akustische Zusatz-Zielsuchvorrichtung
11 auf, die in einem Frequenzbereich zwischen
80 und 150 kHz sensitiv ist und damit einen Frequenzbereich
oberhalb des Frequenzbereiches der Zielsuchvorrichtung
10 überdeckt. Die Zusatz-Zielsuchvorrichtung
11 ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. Sie
weist eine akustische Empfangsantenne 12 auf, die in
eine Anzahl von Antennenelementen 13 mit räumlich,
d. h. bezüglich der Torpedolängsachse 14, fester Richt
charakteristik unterteilt ist. Die Antennenelemente
13 sind längs der Kopfteilkontur 15 des Torpedos
angeordnet und relativ zueinander derart ausgerichtet,
daß die einzelnen Richtcharakteristiken gegeneinander
um einen festen Winkel geschwenkt sind. Die
Richtcharakteristiken der Antennenelemente 13 sind
in Fig. 2 durch die strichpunktiert dargestellten
Hauptachsen 16 der einzelnen Richtcharakteristiken
symbolisiert. Vorzugsweise sind die Antennenelemente
13 so angeordnet und ausgerichtet, daß die Richt
charakteristiken der Antennenelemente bzw. deren
Hauptachsen 16, jeweils mit einer der vorgesehenen
Detektionsrichtungen der Zielsuchvorrichtung 10
zusammenfallen. Die Summe der Schwenkwinkel der
einzelnen Hauptachsen 16 gegeneinander entspricht
damit dem Voraus-Suchbereich der Zielsuchvorrichtung
10. Wie im einzelnen nicht dargestellt ist,
weist jedes Antennenelement 13 eine Vielzahl von
in einer Ebene angeordneten elektroakustischen
Wandlern auf und bildet eine sogenannte Flachbasis.
Die von den Wandlerelementen der einzelnen Antennen
elementen 13 abgegebenen Signale werden einer gleichen
Signalverarbeitung zur Bestimmung des Peilwinkels
σZ unterzogen, wie sie auch bei der Zielsuch
vorrichtung 10 erfolgt. Hierzu sind die Ausgänge
der Antennenelemente 13 über einen durchstimmbaren
Bandpaß 24 mit einem Detektor 25 zur Zielauffassung
und einem Peilwinkelrechner 26 zur Bestimmung des
Peilwinkels σZ des aufgefaßten Ziels bezüglich der
Torpedolängsachse 14 verbunden.
Die Ausgänge der Zielsuchvorrichtung 10 und der Zusatz-
Zielsuchvorrichtung 11 sind über einen gesteuerten
Umschalter 17, der hier als Multiplexer ausgebildet
ist, mit einer Torpedo-Lenkvorrichtung 18 verbunden.
Der Multiplexer 17 wird von einem Komparator 19
gesteuert, dessen Eingänge jeweils mit dem Ausgang
der Zielsuchvorrichtung 10 und der Zusatz-Zielsuch
vorrichtung 11 verbunden sind. Der Komparator 19
vergleicht den am Ausgang der Zielsuchvorrichtung 10
anstehenden Peilwinkel σ mit dem an dem Ausgang der
Zusatz-Zielsuchvorrichtung 11 anstehenden Peilwinkel
σZ und steuert den Multiplexer 17 derart, daß
entweder die Zielsuchvorrichtung 10 oder die Zusatz-
Zielsuchvorrichtung 11 mit der Torpedo-Lenkvorrichtung
18 verbunden ist. Die Steuerung erfolgt
derart, daß zunächst die Zielsuchvorrichtung 10 auf
die Torpedo-Lenkvorrichtung 18 aufgeschaltet wird,
so daß der Torpedo über die Zielsuchvorrichtung 10 gesteuert
wird. Sobald die Zusatz-Zielsuchvorrichtung 11
eine hochfrequente Geräuschquelle detektiert und einen
Peilwinkel σZ an den Komparator 19 gibt, prüft
dieser, ob die von der Zusatz-Zielsuchvorrichtung 11
ausgegebene Peilrichtung im Vorhalt zu der Peilrichtung
der Zielsuchvorrichtung 10 liegt. Ist dies der
Fall, so schaltet der Komparator 19 den Multiplexer 17
um, und die Zusatz-Zielsuchvorrichtung 11 wird auf
die Torpedo-Lenkvorrichtung 18 aufgeschaltet und
übernimmt die Torpedosteuerung. Wird der Torpedo
auf Kollisionskurs nach dem Proportionalnavigations
verfahren gelenkt, so gibt der Komparator 19 dann
ein Umschaltsignal aus, wenn der Peilwinkel σZ
der Zusatz-Zielsuchvorrichtung 11 kleiner ist als
der Peilwinkel σ der Zielsuchvorrichtung 10. Wird
hingegen der Torpedo auf Verfolgungskurs nach dem
Schielwinkelverfahren gelenkt, so gibt der Komparator
19 an den Multiplexer 17 dann ein Umschaltsignal
zum Aufschalten der Zusatz-Zielsuchvorrichtung
11 auf die Torpedo-Lenkvorrichtung 18, wenn
der Peilwinkel σZ der Zusatz-Zielsuchvorrichtung 11
größer ist als der Peilwinkel σ der Zielsuchvorrichtung
10. In beiden Fällen liegt jeweils die Peilrichtung
der Zusatz-Zielsuchvorrichtung 11 im Vorhalt
zur Peilrichtung der Zielsuchvorrichtung 10,
bezogen auf den Kurs des vom Torpedo angelaufenen
Ziels.
Die Torpedo-Lenkvorrichtung 18 weist in bekannter
Weise einen Kurskreisel 20, einen Kursrechner 21
und einen Ruderverstärker 22 auf. Sobald die Ziel
suchvorrichtung 10 eine Geräuschquelle detektiert
und die Peilrichtung zur Geräuschquelle bestimmt
hat, berechnet der Kursrechner aus dem Peilwinkel σ
und dem von dem Kurskreisel 20 eingegebenen Kurs ϕT
des Torpedos einen auf eine Himmelsrichtung, hier
Norden, bezogenen Winkel α. Wird der Torpedo, wie
im Beispiel angenommen, auf Kollisionskurs nach dem
Proportionalnavigationsverfahren gesteuert, so wird
über den Ruderverstärker 22 das Ruder 23 des Torpedos
so eingestellt, daß der Winkel α stets konstant
ist.
In Fig. 3 ist schematisch die Bahn eines Torpedos T
dargestellt, der mit der vorstehend beschriebenen
Zielsuchsteuereinrichtung ausgerüstet ist und nach
dem Proportionalnavigationsverfahren auf Kollisionskurs
zu einem Überwasserschiff Ü gelenkt wird, und
zwar in einem nordweisenden horizontalen Koordinatensystem.
Das von einem angreifenden Fahrzeug, z. B.
einem U-Boot, geortete Überwasserschiff Ü fährt auf
dem Kurs ϕÜ und schleppt zur Torpedoabwehr einen
Störer S nach. Der Torpedo T wird von dem angreifenden
Fahrzeug unter dem Torpedokurswinkel ϕT gestartet.
Der Torpedokurswinkel ϕT wird durch den
Kurskreisel 20 laufend gemessen und durch Beeinflussung
des Ruders 23 zunächst konstant gehalten.
Zum Zeitpunkt t₀ faßt die niederfrequente Zielsuch
vorrichtung 10 erstmals das aus Überwasserschiff Ü
und Störer S bestehende Ziel auf und peilt den
Störer S, dessen Störgeräusch das Schiffsgeräusch
überdeckt, unter dem Peilwinkel σ bezüglich der
Torpedolängsachse. Dieser Peilwinkel σ wird über
den Multiplexer 17 dem Kursrechner 21 eingegeben.
Der Kursrechner 21 errechnet aus diesem Winkel
und dem vom Kurskreisel 20 ausgegebenen Torpedo
kurswinkel ϕT den auf die Nordrichtung bezogenen
raumfesten Winkel α. Da der Torpedo T von der Torpedo-
Lenkvorrichtung 18 nach dem Proportionalnavigations
verfahren gelenkt wird, wird über den Ruderverstärker
22 nachfolgend das Ruder 23 des Torpedos
T laufend so korrigiert, daß der Winkel α konstant
bleibt. Würde der Torpedo T unverändert auf
diesem Verfolgungskurs gehalten, so würde er zum
Zeitpunkt tK den Störer S unterlaufen und damit das
Überwasserschiff Ü verfehlen.
Zum Zeitpunkt tA hat der Torpedo T seine Entfernung
zum Ziel so weit verringert, daß dieses in die Reichweite
der Zusatz-Zielsuchvorrichtung 11 gelangt.
Damit faßt diese die im Kavitationsgeräusch des
Propellers des Überwasserschiffs Ü enthaltenen
hohen Frequenzen auf. Die Zusatz-Zielsuchvorrichtung
bestimmt nunmehr die Peilrichtung zu dieser
hochfrequenten Geräuschquelle, also dem Überwasserschiff
Ü selbst, und bestimmt den Peilwinkel σZ
bezüglich der Torpedolängsachse. Dieser Peilwinkel
σZ wird ebenso wie der Peilwinkel σ der Ziel
suchvorrichtung 10 dem Komparator 19 zugeführt.
Der Komparator 19 stellt fest, daß der Peilwinkel
σZ kleiner ist als der Peilwinkel σ, damit also
die hochfrequente Geräuschquelle im Vorhalt zu
der niederfrequenten Geräuschquelle liegt, und
gibt einen Umschaltimpuls an den Multiplexer 17.
Dieser schaltet um und trennt die Zielsuchvorrichtung
10 von der Torpedo-Lenkvorrichtung 18 und
schaltet die Zusatz-Zielsuchvorrichtung 11 auf
die Torpedo-Lenkvorrichtung 18 auf. Der Kursrechner
21 bestimmt nunmehr aus dem Torpedokurswinkel
ϕT zum Zeitpunkt tA und dem Peilwinkel σZ
zum Zeitpunkt tA einen neuen raumfesten Winkel αZ.
Der Torpedo wird nunmehr weiter nach Proportional
navigation auf Kollisionskurs gesteuert, bei welchem
der raumfeste Winkel αZ konstant gehalten
wird. Der ursprüngliche Kurs des Torpedos T wird
damit korrigiert, wie aus der schematisch dargestellten
Knickung der Torpedobahn im Zeitpunkt tA
ersichtlich ist. Zum Zeitpunkt tE wird der Torpedo
T das Heck des Überwasserschiffes Ü, unbeeinflußt
von dem Störer S, unterlaufen.
Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. So ist die Art
der Zielpeilung der Zielsuchvorrichtung 10 oder der
Zusatz-Zielsuchvorrichtung 11 beliebig. Wesentlich
ist nur, daß die beiden Zielsuchvorrichtungen einen
auf die Torpedolängsachse bezogenen Peilwinkel zum
Ziel ermitteln. Auch ist es keineswegs zwingend, daß
der Torpedo nach dem Proportionalnavigationsverfahren
gelenkt wird. Gleiche Ergebnisse werden auch
dann erzielt, wenn die Torpedo-Lenkvorrichtung 18
nach dem Schielwinkelverfahren den Torpedo auf Ver
folgungskurs steuert, von dem die Hundekurve ein
Sonderfall ist.
Claims (9)
1. Zielsuchsteuereinrichtung für Torpedos mit einer
passiven akustischen Zielsuchvorrichtung zur Detektion
und Peilung einer Geräuschquelle, mit
einer mit der Zielsuchvorrichtung verbundenen
Torpedo-Lenkvorrichtung und mit einer passiven
akustischen Zusatz-Zielsuchvorrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusatz-Zielsuchvorrichtung
(11) in einem oberhalb des von der Zielsuchvorrichtung
(10) überdeckten Frequenzbereichs liegenden
Frequenzbereich sensitiv ist und mittels
eines in der Verbindungsleitung von Zielsuchvorrichtung
(10) und Torpedo-Lenkvorrichtung (18)
liegenden gesteuerten Umschalters (17) unter Ab
schalten der Zielsuchvorrichtung (10) auf die Torpedo-
Lenkvorrichtung (18) aufschaltbar ist und daß
der Steuereingang des Umschalters (17) mit einem
die Peilungen von Zielsuchvorrichtung (10) und Zusatz-
Zielsuchvorrichtung (11) vergleichenden logischen
Steuerglied (19) verbunden ist, das derart
ausgebildet ist, daß die Umschaltung der Torpedo-
Lenkvorrichtung (18) auf die Zusatz-Zielsuchvorrichtung
(11) nur dann erfolgt, wenn die Peilrichtung
der Zusatz-Zielsuchvorrichtung (11) im Vorhalt
zur Peilrichtung der Zielsuchvorrichtung (10) liegt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1 für einen auf Kollisionskurs
nach dem Proportionalnavigationsverfahren
gelenkten Torpedo, dadurch gekennzeichnet, daß
das logische Steuerglied ein Komparator (19) ist,
der dann ein Umschaltsignal ausgibt, wenn der auf
die Torpedolängsachse (14) bezogene Peilwinkel (σZ)
der Zusatz-Zielsuchvorrichtung (11) kleiner ist als
der Peilwinkel (σ) der Zielsuchvorrichtung (10).
3. Einrichtung nach Anspruch 1 für einen auf Verfolgungskurs
nach dem Schielwinkelverfahren gelenkten
Torpedo, dadurch gekennzeichnet, daß das logische
Steuerglied ein Komparator (19) ist, der dann ein
Umschaltsignal ausgibt, wenn der auf die Torpedo
längsachse (14) bezogene Peilwinkel (σZ) der Zusatz-
Zielsuchvorrichtung (11) größer ist als der Peilwinkel
(σ) der Zielsuchvorrichtung (10).
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusatz-Zielsuchvorrichtung
(11) eine akustische Empfangsantenne (12)
aufweist, die in eine Vielzahl von Antennenelementen
(13) mit räumlich fester Richtcharakteristik unterteilt
ist, und daß die Antennenelemente (13) relativ
zueinander derart angeordnet sind, daß die einzelnen
Richtcharakteristiken (16) gegeneinander um
einen festen Winkel geschwenkt sind, wobei die Summe
der Schwenkwinkel im wesentlichen dem Suchwinkel der
Zielsuchvorrichtung (10) entspricht.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Richtcharakteristiken (16) der Antennenelemente
(13) jeweils mit einer der um Winkelschritte versetzten
Detektionsrichtungen der Zielsuchvorrichtung
(10) zusammenfallen.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Antennenelemente (13) längs
der Kopfteilkontur (15) des Torpedos (T) angeordnet
sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Antennenelement (13)
eine Vielzahl von in einer Ebene angeordneten elektro
akustischen Wandlern aufweist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umschalter als Multiplexer
(17) ausgebildet ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zielsuchvorrichtung
(10) einen Frequenzbereich von 20 bis 80 kHz und
die Zusatz-Zielsuchvorrichtung (11) einen Frequenzbereich
von 80 bis 110 kHz überdeckt.
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1982
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GB2266974B (en) | 1994-04-06 |
NO834809L (no) | 1993-05-12 |
GB2266974A (en) | 1993-11-17 |
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