-
Verfahren zum Rangieren bzw. Umsetzen von schienengängigen
-
Bahnwagen, Rangier- bzw. Umsetzanlage zur Durchführung eines solchen
Verfahrens und Portal triebwagen für die Verwendung bei einem solchen Verfahren
Beschreibung: Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Rangieren bzw. Umsetzen
von schienengängigen Bahnwagen, insbesondere Güterwagen, bzw. von von diesen aufzunehmenden
straßengängigen Gutbehälterwagen oder Gutbehältern für die Zugbildung und Zugzerlegung
auf Gleisgruppenanlagen, eine Rangier- bzw.
-
Umsetzanlage zur Durchführung eines solchen Verfahrens sowie einen
Portal triebwagen für die Verwendung bei einem solchen Verfahren und in einer solchen
Anlage.
-
Für Sammlung, Überführung, Transport, Umstellung und Verteilung von
schienengebundenen Wagen, wie Güterwagen, sind eine Vielzahl von Rangierbahnhöfen
erforderlich. Das Ziel, möglichst lange Züge zwischen Quell- und Zielgebieten zu
fahren, erfordert bei der großen Zielstreuung der Bahnwagen für Zugbildung und Zugzerlegung
bisher zeit- und kostenaufwendige Rangier- und Umstellungstätigkeiten. Für das Rangieren
bzw.
-
Umsetzen wird eine ebenfalls schienengebundene Rangierlokomotive verwendet.
Sie bewegt die Güterwagen ziehend, drückend oder abstoßend in Sägebewegungen zu
dem jeweiligen Zielpunkt Außerdem werden bei großen Rangierbahnhöfen die Bahnwagen
beim Ablaufbetrieb mit Abdrücklokomotiven, Bremsen, Hemmschuhlegern oder Flurförderungseinrichtungen
"rangiert", Die Zugzerlegung und Zugbildung mit Rangierlokomotiven bereitet deswegen
Schwierigkeiten, weil die Rangierlokomotive beim Rangieren an Stellen der Bahnwagenreihe
zwischen Bahnwagen gelangt, wo sie ".eingeklemmt" ist. Auch Besetzen und Blockieren
Leerlokomotiven auf der Fahrt zu ihrem neuen Einsatzort häufig im Gegenverkehr Gleise
und Weichen, die vom Stellwerk schritthaltend umgestellt werden müssen. Die Rangierlokomotive
muß daher jeweils relativ große Wege zurücklegen, um zu ihrem nächsten Einsatzort
zu gelangen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der gattungsgemäßen
Art vorzuschlagen, welches mit geringerem Zeit- und Kostenaufwand auskommt, und
mit welchem insbesondere die Bahnwagen von ankommenden Zügen nach der Entkupplung
unmittelbar in Anschlußzuggruppen oder Anschlußzüge überführt und gekoppelt werden
können. Diese Umstellung soll ungestört von rücklaufenden Zugkräften erfolgen. Gleichzeitig
soll eine Rangier- bzw. Umsetzanlage für ein solches Verfahren und eine besondere
"Rangierlokomotive" zur Verwendung bei einem solchen Verfahren vorgeschlagen werden.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich zur Lösung dieser Aufgabe
durch die Verwendung eines straßengängigen Portaltriebwagens mit einer Kuppel- und/oder
Hubeinrichtung für die Bahnwagen bzw. Gutbehälterwagen oder Gutbehälter sowie einer
Portalöffnung und einer Spurbreite aus, die das Überfahren der zu rangierenden bzw.
mit Gutbehälterwagen oder Gutbehältern bestückten oder zu bestückenden Bahnwagen
in Gleisrichtung gestatten.
-
Für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet man also in neuartiger
Weise als "Rangierlokomotive" einen straßengängigen Portaltriebwagen, wie er seiner
grundsätzlichen Art nach für den Containerumschlag in Seehäfen an sich bekannt ist.
Er ist aber bezüglich seiner besonderen Dimensionierung der Portalöffnung und der
Spurbreite so ausgebildet, daß er beispielsweise einen Güterzug bis zu dem von ihm
zu erfassenden Güterwagen in Gleisrichtung unter dem Fahrdraht überfahren, den Güterwagen
mit der Kuppel- und/oder Hubeinrichtung erfassen und diesen bis zu dem geplanten
Stellplatz ziehen, drücken, heben und/oder transportieren kann. Dabei laufen beispielsweise
die beidseitigen Laufräder des Portaltriebwagens neben den Gleisen bzw. Weichen
der Gleisgruppenanlage ohne notwendige Schienenbindung. Der neuartige Portaltriebwagen
kann leer oder beladen, d.h. ohne oder mit umzusetzenden Bahnwagen längs oder quer
zu den Gleisen fahren, um auf möglichst kurzem Wege zu seinem Ziel zu kommen. Damit
werden gegenüber dem bisherigen Verfahren viele Rangiervorgänge erspart und kürzere
Wegstrecken für die Zugbildung und Zugzerlegung benötigt.
-
Die Rangier- bzw. Umsetzanlage zur Durchführung eines solchen Verfahrens
zeichnet sich nach der Erfindung durch eine Gleisgruppenanlage für die Bahnwagen
und eine der Gleisgruppenanlage zugeordnete Straßennetzanlage für den Portaltriebwagen
aus.
-
Die Straßennetzanlage kann dabei im einfachsten Fall eine einzige
zu der Gleisgruppenanlage höhengleiche Fahrbahnfläche für den Portaltriebwagen bilden,
in welche die Gleise eingebettet sind. Der Portaltriebwagen kann daher leer, d.h.
ohne Bahnwagen, oder einen Bahnwagen tragend über das gesamte Gelände der Rangier-
bzw. Umsetzanlage in beliebigen Richtungen quer und längs der Gleise der Gleisgruppenanlage
verfahren
werden. Der Einsatz des Portaltriebwagens ist daher
sehr flexibel. Die Höhengleichheit, d.h. die im wesentlichen gleiche Höhenlage der
Fahrbahnfläche mit der Oberkante der Gleise, erleichtert das Verfahren des Portaltriebwagens
quer zu den Gleisen.
-
Der Aufwand für die Straßenfahrbahnen kann dann gesenkt werden, wenn
die Straßennetzanlage nur zu beiden Seiten der Gleise längs der Gleise und quer
zu den Gleisen der Gleisgruppenanlage verlaufende einzelne Straßenfahrbahnstreifen
für die Laufräder des Portaltriebwagens aufweist. Nur diese Straßenfahrbahnstreifen
bilden dann die Straßennetzanlage. Durch diese Kombination von Gleisgruppenanlage
und Straßennetzanlage nach Art der Überlagerung einer "Gleismaske" mit einer "Strassenmaske"
ist der erfindungsgemäße Rangier- und Umsetzbetrieb von Bahnwagen, z.B. Güterwagen,
mit dem straßengängigen Portaltriebwagen möglich.
-
Das gleisunabhängige Verfahren des Portaltriebwagens kann dabei erleichtert
werden, wenn die längs der Gleise verlaufenden Straßenfahrbahnstreifen wenigstens
in Weichenbereichen der Gleisgruppenanlage und die quer zu den Gleisen verlaufenden
Straßenfahrbahnstreifen wenigstens in den Gleisüberquerungsbereichen (nach Art herkömmlicher
Bahnübergänge) in Gleishöhe verlaufen.
-
Durch Induktionsschleifen, Sensoren und dgl. Einrichtungen kann Spurführung,
Ortung und/oder Lenkhilfe des Portaltriebwagens undXoder der Bahnwagen in der Rangier-
bzw. Umsetzanlage sichergestellt werden.
-
Mit Hilfe von Spurführungsschienen für den Portal triebwagen längs
der Gleise kann eine Spurführung des Portaltriebwagens
auch an
besetzten Gleisen entlang sichergestellt werden.
-
Die Betriebsführung in der erfindungsgemäßen Rangier- und Umsetzanlage
kann von einer Rechner-Leitzentrale aus erfolgen, welche beispielsweise über Funk
mit den Portaltriebwagen in Verbindung steht, so daß die Rangier- und Umsetzaufträge
sicher ausgeführt werden können.
-
Ein Portal triebwagen für die Verwendung bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren bzw. in der erfindungsgemäßen Anlage zeichnet sich im wesentlichen aus
durch eine Kuppel- und/oder Hubeinrichtung für die Bahnwagen bzw. Gutbehälterwagen
oder Gutbehälter sowie eine Portalöffnung und eine Spurbreite, die das Überfahren
einer zu rangierenden bzw. mit Gutbehälterwagen oder Gutbehälter bestückten oder
zu bestückenden Bahnwagen in Gleisrichtung gestatten.
-
Die Kuppel einrichtung kann beispielsweise einen zwischen zwei Bahnwagen
einschwenkbaren und/oder absenkbaren Kuppelbalken aufweisen. Mit Hilfe des Kuppelbalkens
kann ein Bahnwagen durch das Gleis gezogen oder geschoben werden. Der Kuppelbalken
kann auch nach außen geschwenkt werden zum Bewegen nebenstehender Wagen.
-
Der Kuppelbalken hat beispielsweise ein Kuppelglied für das Ankuppeln
eines passenden Kuppelgliedes eines Bahnwagens, so daß der Portaltriebwagen den
Bahnwagen nach einfacher Ankupplung längs des Gleises wegziehen kann.
-
Zweckmäßigerweise hat der Kuppelbalken aber auch Puffer in Höhe der
Puffer der Bahnwagen zum Wegdrücken von Bahnwagen mittels des Portaltriebwagens
längs des Gleises.
-
Der Kuppelbalken kann auch ein Traglager für die Aufnahme eines als
Sattelauflieger ausgebildeten straßengängigen Gutbehälterwagens
haben
sowie anhebbar und absenkbar sein. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Portaltriebwagens
können also Sattelauflieger, die benachbart der Rangier- und Umsetzanlage von üblichen
straßengängigen Sattelschleppern abgestellt worden sind, auf Bahnniedrigwagen gezogen
und wieder zurückgebracht werden, da der Portaltriebwagen die Bahnniedrigwagen in
Gleislängsrichtung überfahren kann.
-
Wenn der Kuppelbalken ein Kuppelglied für das Anheben, Wegziehen und
Lenken der Deichsel eines als Straßenlastwagenanhängers ausgebildeten Gutbehälterwagens
aufweist, kann der Portal triebwagen in gleicher Weise wie Sattelauflieger auch
Straßenlastwagenanhänger für den schienengebundenen Transport auf Bahnniedrigwagen
überführen.
-
Ferner ist es möglich, daß Kuppelglieder für das Anheben und Wegziehen
des Vorderteiles (Chassis oder Vorderräder) eines Straßenzugfahrzeuges, z.B. eines
Motorwagens oder einer Zugmaschine vorzusehen, so daß auch derartige Straßenzugfahrzeuge
von dem erfindungsgemäßen Portal triebwagen gehandhabt werden können.
-
Vorteilhafterweise ist die Hubeinrichtung auch für das Aufnehmen,
Anheben, Absenken und Absetzen von Transportbehältern (Containern oder Wechselbehältern)
ausgebildet, so daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Portaltriebwagens auch die üblichen
Container und Wechselbehälter auf und von Güterwagen umgesetzt werden können.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens hat der
Portal triebwagen eine Hubeinrichtung mit Traglagern für das Untergreifen und Anheben
eines Bahnwagens insgesamt. Damit kann der Transport des Bahnwagens mit dem erfindungsgemäßen
Portaltriebwagen losgelöst von den Gleisen erfolgen. Der Bahnwagen braucht nur geringfügig,
nämlich etwas mehr als die Höhe der Spurkränze, angehoben zu werden. Auf diese Weise
können
mit dem erfindungsgemäßen Portal triebwagen Bahnwagen beispielsweise auch seitlich
aus einem Zugverband herausgehoben und an einer beliebigen anderen freien Gleisstelle
abgestellt werden. Der Transport der Bahnwagen ist hierbei also nicht mehr an das
Ziehen oder Drücken auf den Gleisen gebunden.
-
Die Traglager untergreifen den Bahnwagen am Fahrwerk, vorzugsweise
an den Achslagern bzw. an den Rädern.
-
Die Traglager sind zweckmäßigerweise mittels vertikaler Teleskopbalken
od. dgl. anhebbar und absenkbar, um den erforderlichen Aushub der Bahnwagen aus
dem Gleis und das Absetzen an einer anderen Gleisstelle sicher zu gewährleisten.
-
Die Teleskopbalken od. dgl. können beispielsweise an horizontalen
Portalbalken gegebenenfalls drehbar und/oder horizontal verschiebbar aufgehängt
sein. Die Drehbarkeit kann beispielsweise dazu benutzt werden, Greifer mit den Traglagern
unter die Achssätze des Bahnwagens zu schwenken. Die horizontale Verschiebbarkeit
dient einer möglichen Anpassung an unterschiedliche Bahnwagenbreiten.
-
Wenn die Traglager von anhebbaren und absenkbaren, in Wagenlängsrichtung
verlaufenden Hubbalken gebildet sind, wird eine Unabhängigkeit der Funktionsweise
von der Lage der aufzunehmenden Achslager in Wagenlängsrichtung erreicht. So können
beispielsweise die beiden Achslager eines Drehgestelles unabhängig von deren Abstand
oder die Achslager von Einzelachsen unabhängig'von ihrem Abstand in Bezug. auf die
Bahnwagenlänge gleichzeitig aufgenommen werden. Eine Einstellung der Traglager in
Wagenlängsrichtung ist dann nicht erforderlich.
-
Die Hubeinrichtung kann bei einer noch weiteren Ausgestaltung des
Erfindungsgedankens auch in Wagenlängs- und/oder
-querrichtung
verlaufende anhebbare und absenkbare Hubbalken mit Traglagern zum Ein-, Unter- oder
Angreifen von Gutbehältern aufweisen. Die Hubbalken erstrecken sich vorzugsweise
seitlich über die gesamte Länge des Portaltriebwagens, so daß Gutbehälter (Container)
beliebiger Länge bis zur Gesamtlänge des Portaltriebwagens aufgenommen werden können.
-
Diese Hubbalken sind vorzugsweise bis auf eine solche Höhe anhebbar,
daß sich die Unterkante des aufgenommenen Gutbehälters oberhalb der Oberkante eines
Bahnwagens befindet. Der Portal triebwagen kann daher nach dem hinreichenden Anheben
des Gutbehälters die weiteren auf dem Gleis stehenden Bahnwagen ohne weiteres bis
zum nächsten Freiplatz überfahren.
-
Das Anheben und Absenken der Hubbalken erfolgt vorteilhafterweise
dadurch, daß die Hubbalken an Teleskopstützen gehalten sind. Die oberen horizontalen
Portalbalken können bei einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens teleskopartig
verkürzbar und verlängerbar oder einknickbar sein. Auf diese Weise kann der Portaltriebwagen
so schmal gemacht werden, daß er selbst auf einen Bahnwagen verladen und mit einem
Zug mitgeführt werden kann.
-
In diesem Zusammenhang kann es auch zweckmäßig sein, daß die vertikalen
Stützen der horizontalen Portalbalken als Teleskopstützen ausgebildet sind. Hierdurch
kann der Portaltriebwagen auch so niedrig gemacht werden, daß seine Oberkante, auf
einen Bahnwagen verladen, die Oberkante eines üblichen Bahnwagens nicht übersteigt.
Die Ausbildung der vertikalen Stützen der horizontalen Portalbalken als Teleskopstützen
kann auch dazu dienen, die Traglager bzw. Hubbalken für die Aufnahme der Bahnwagen
bzw. der Gutbehälter auf die richtige Höhe abzusenken und wieder anzuheben.
-
Vorzugsweise sind die in Wagenlängsrichtung verlaufenden Verbindungsbalken
der Teleskopstützen der Hubbalken und/oder der vertikalen Stützen der horizontalen
Portalbalken in ihrer Länge teleskopartig verstellbar. Auf diese Weise kann der
Portal triebwagen in seiner Länge und damit die Lage der Traglager in Bezug auf
die aufzunehmenden Unterstützungspunkte der aufzunehmenden Bahnwagen oder Bahnbehälter
verstellt werden.
-
Die Laufräder des erfindungsgemäßen Portaltriebwagens sind vorzugsweise
um eine vertikale Achse angetrieben allseitig verschwenkbar. Auf diese Weise wird
dem Portaltriebwagen eine gute Manövrierfähigkeit gegeben. Der Portaltriebwagen
kann dann beispielsweise nach der Aufnahme eines Bahnwagens seitlich rechtwinklig
vom Gleis weg und zu seinem neuen Bestimmungsort fortfahren.
-
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens hat
der Portaltriebwagen Fühler für die Spurführung des Portaltriebwagens an den Gleisen,
einer gesonderten Spurführungs schiene oder einer Informationsschleife.
-
Der Portal triebwagen kann entweder mittels Verbrennungs-und/oder
elektrischer Energie, vorzugsweise aus dem Fahrdraht der Bahnoberleitung, antreibbar
sein.
-
Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der beiliegenden Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen
oder deren Rückbeziehung.
-
Es zeigt: Fig. 1 schematisch in Draufsicht eine die Erfindung aufweisende
Rangier- bzw. Umsetzanlage, Fig. 2 schematisch in Draufsicht zwei hintereinanderstehende
Bahnwagen mit darüber gefahrenem Portaltriebwagen nach der Erfindung am Startplatz
(Fig. 2a) und am Zielplatz (Fig. 2b), Fig. 3a und 3b schematisch in stirnseitiger
Ansicht den die Erfindung aufweisenden Portaltriebwagen in zwei unterschiedlichen
Ausführungsformen in über einen Güterwagen gefahrener Position, Fig. 4 schematisch
in längsseitiger und stirnseitiger Ansicht die besondere Ausgestaltung einer Kuppelbalkens
des Portaltriebwagens nach der Erfindung, Fig. 5a und Sb schematisch in Seitenansicht
und in stirnseitiger Ansicht die Position des erfindungsgemäßen Portaltriebwagens
beim Transport eines Sattelaufliegers auf einen Bahnniedrigwagen, Fig. 6a und 6b
schematisch in Seitenansicht und in stirnseitiger Ansicht den erfindungsge mäßen
Portaltriebwagen beim Transport eines Lastwagenanhängers auf einen Bahnniedrigwagen,
Fig.
7 schematisch in Seitenansicht den erfindungsgemäßen Portaltriebwagen beim Transport
eines Straßenlastzugfahrzeuges auf einen Bahnniedrigwagen, Fig. 8a und 8b schematisch
in stirnseitiger Ansicht und in Draufsicht eine andere Einsatzmöglichkeit des erfindungsgemäßen
Portaltriebwagens seitlich eines Gleiskörpers, Fig. 9a, 9b, 9c schematisch in stirnseitiger
Ansicht, Seitenansicht und Draufsicht einen Portaltriebwagen gemäß einer anderen
Ausführungsform der Erfindung, Fig. 10 schematisch mehr im Detail ein Traglager
zur Aufnahme eines Achslagers eines Bahnwagens nach der Erfindung, Fig 11a bis 11e
schematisch in Seitenansicht verschiedene Möglichkeiten zum Anheben eines Bahnwagens
mit Hilfe der Hubeinrichtung eines Portaltriebwagens nach der Erfindung, Fig. 12a
und 12b schematisch in Seitenansicht und in stirnseitiger Ansicht eine noch weitere
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Portaltriebwagens zum Fördern von Gutbehältern,
und Fig. 13a und 13b schematisch in Draufsicht und in Seitenansicht einen die Erfindung
aufweisenden Portaltriebwagen mit verschiedenen Verstellmöglichkeiten in Breite,
Höhe und Länge.
-
Die in Fig. 1 dargestellte Rangier- und Umsetzanlage besteht aus einer
Gleisgruppenanlage 2 und einer Straßennetzanlage 8.
-
Die Straßennetzanlage 8 weist insbesondere längs von Gleis 9 der Gleisgruppenanlage
2 verlaufende Straßenfahrbahnstreifen 10 und quer dazu verlaufende Straßenfahrbahnstreifen
11 (Gassen) auf. Die Gleise 9 der Gleisgruppenanlage 2 sind von gleisgängigen Bahnwagen
1, wie übliche Güterwagen, befahrbar.
-
Die Straßenf-ahrbahnstreifen 10, 11 der Straßennetzanlage 8 sind für
das Befahren mit einem straßengängigen Fahrzeug, im vorliegenden Fall einem erfindungsgemäßen
Portal triebwagen 3 bestimmt. Die mehreren benachbarten Gleise 9 der Gleisgruppenanlage
2 sind über Weichenverbindungen 22 miteinander verbunden.
-
Gemäß den Fig. 2 und 3 umhüllt der Portaltriebwagen 3 aufgrund seiner
entsprechend großen Portalöffnung 5 und Spurbreite 6 die Bahnwagen 1 in der Weise,
daß der Portaltriebwagen 3 über die einzelnen Bahnwagen 1 hinweggefahren werden
kann, wobei die Laufräder 21 des Portaltriebwagens 3 seitlich des Gleiskörpers 9
auf den Straßenfahrbahnstreifen 10 laufen. Gleisachse und Straßenachse sind für
die längs verlaufenden Straßenfahrbahnstreifen 10 der Straßennetzanlage 8 gleich.
Im Bereich der Weichenverbindungen 22 sind die Straßenfahrbahnstreifen 10 und im
Bereich der Gleisüberquerungen die Straßenfahrbahnstreifen 11 auf gleicher Höhe
wie die Oberkanten der Gleise 9.
-
Die unterschiedliche Höhe zwischen längs und quer verlaufenden Straßenfahrbahnstreifen
10, 11 können durch kleine Rampen ausgeglichen sein. Das kombinierte Gleisgruppen-
und Straßennetz für den Verkehr von einerseits schienengängigen Bahnwagen 1, wie
Güterwagen, und dem straßengängigen Portaltriebwagen 3 besteht also aus einer Überlagerung
einer "Gleismaske" und einer "Straßenmaske".
-
Der Portaltriebwagen 3 ersetzt die herkömmliche Rangierlokomotive
zum Umsetzen von Bahnwagen 1 zwischen einem Startplatz (Fig. 2a) und einem Zielplatz
(Fig. 2b). Aufgrund seiner
Profilgestaltung kann der Portal triebwagen
3 bis zu dem von ihm zu rangierenden Bahnwagen 1 die auf dem betreffenden Gleis
9 stehenden Bahnwagen 1 eines Zuges abweichend von einer üblichen Rangierlokomotive
überfahren, ohne zwischen den einzelnen Bahnwagen 1 "eingeklemmt" zu werden.
-
Zum Ankuppeln des zu rangierenden Bahnwagens 1 hat der Portaltriebwagen
3 gemäß Fig. 2a bis 4 sowie 8a und 8b eine Kuppel-bzw. Hubeinrichtung 4 mit einem
Kuppelbalken 12, der in den Zwischenraum zwischen zwei aneinandergrenzenden Bahnwagen
1 einsenkbar (Fig. 3a) bzw. einschwenkbar (Fig. 3b, 8a, 8b) ist.
-
Bei der ersten Ausführungsform gemäß den Fig. 2abis 4 hat der Kuppelbalken
12 zur Ankupplung der zu ziehenden oder zu drückenden Bahnwagen 1 nach beiden Seiten
(in Gleislängsrichtung gesehen) Kuppelglieder 13 zum Ankuppeln passender Kuppelglieder
14 der Bahnwagen 1 sowie Puffer 15, die sich in Höhe der Puffer 16 der Bahnwagen
1 befinden. Mit Hilfe des eingesenkten bzw. eingeschwenkten Kuppelbalkens 12 kann
der Portal triebwagen 3 aufgrund seines Treibstoff- oder Elektroantriebmotors den
oder die betreffenden Bahnwagen 1 wegziehen oder wegdrücken. Solange der Portaltriebwagen
3 längs der Gleise 9 für die Verschiebung von Bahnwagen 1 fährt, kann er mit Hilfe
geeigneter Fühler und gegebenenfalls einer parallel der Gleise 9 verlaufenden Spurführungsschiene
geführt werden.
-
Der Leer-Portaltriebwagen 3 kann sich bei diesem Ausführungsbeispiel
von der Bewegung längs der Gleise 9 lösen und entsprechend den quer verlaufenden
Straßenfahrbahnstreifen 11 (Gassen) auch quer zu den Gleisen 9 der Gleisgruppenanlage
2 verfahren werden.
-
Entsprechend den Fig. 5a und 5b kann der erfindungsgemäße Portaltriebwagen
3 auch für das Beladen und Entladen von Sattelaufliegern auf schienengängigen Güterwagen
1 eingesetzt
werden. Zu diesem Zweck hat beispielsweise der Kuppelbalken
12 ein entsprechendes Traglager 17 für die Aufnahme des Vorderteils des als Sattelauflieger
ausgebildeten straßengängigen Gutbehälterwagens 7.
-
Nach der Ausgestaltung gemäß den Fig. 6a und 6b dient der erfindungsgemäße
Portaltriebwagen 3 dem Beladen und Entladen von als Lastzuganhänger ausgebildeten
Gutbehälterwagen 7. Hierbei wird die Anhängerdeichsel 19 von einem Kuppelglied 18
des Kuppelbalkens 12 zur Anhebung und Lenkung der Deichsel 19 aufgenommen und der
Gutbehälterwagen 7 von dem Portaltriebwagen 3 auf einen schienengängigen Portal
triebwagen 3 auf einen schienengängigen Güterwagen 1 gezogen.
-
Die Ausgestaltung des Portaltriebwagens 3 gemäß Fig. 7 dient dem Beladen
und Entladen von Motorwagen und Zugmaschinen auf Bahnniedrigwagen 1. Dabei wird
mit Hilfe eines Kuppelgliedes 20 das Vorderteil (Chassis oder Räder) des- straßengängigen
Gutbehälterwagens 7 angehoben und mit den so angehobenen Lenkrädern transportiert.
-
Fig. 8 veranschaulicht eine andere Art der Betriebsweise des erfindungsgemäßen
Portaltriebwagens 3, bei welcher der Kuppelbalken 12 seitlich aus dem Portaltriebwagen
3 ausklappbar ist, so daß der Portaltriebwagen 3 zum Transportieren des entsprechenden
Bahnwagens 1 neben dem Gleis 9 verfahren werden kann.
-
Die verschiedenen Ausführungsformen gemäß den Fig. 2a bis 8b zeigen,
daß der erfindungsgemäße Portaltriebwagen 3 nicht nur für das Rangieren und Umsetzen
schienengebundener Bahnwagen 1 geeignet ist und dabei gegenüber herkömmlichen Rangierlokomotiven
erhebliche Vorteile aufweist, sondern darüber hinaus auch für das Verladen von straßengängigen
Gutbehälterwagen 7, wie Sattelauflieger, Lastwagenanhänger, Lastwagentriebwagen
und Zugmaschinen geeignet ist. Die Kuppel- bzw. Hubeinrichtung
4
kann aber darüber hinaus auch so ausgestaltet sein, daß herkömmliche Gutbehälter
(Container), wie dies beispielsweise in Seehäfen üblich ist, verladen werden können.
-
Der Portaltriebwagen 3 gemäß Fig. 9a bis 9c dient dem Anheben eines
Bahnwagens 1 insgesamt.. Zu diesem Zweck hat der Portaltriebwagen 3 an oberen horizontalen
Portalbalken 27 hängend je zwei Teleskopbalken 26, an deren unterem Ende Traglager
24 für das Untergreifen eines Bahnwagens 1, insbesondere unter dessen Achslager
25 oder deren Räder 35 vorgesehen sind. Mit einer solchen Hubeinrichtung kann also
ein Bahnwagen 1 insgesamt von dem Gleis 9 abgehoben und beispielsweise aufgrund
der allseitigen Verdrehbarkeit der Laufräder 21 des Portaltriebwagens 3 eventuell
nach vorheriger Abstützung 36 um eine vertikale Achse seitlich von dem Gleis weggefahren
und zu einem neuen Bestimmungsort gefördert werden. Statt der Teleskopbalken 26
oder zusätzlich können auch die Stützen 31, von welchen die Portalbalken 27 gehalten
werden, teleskopartig verkürzt oder verlängert werden, um die Traglager 24 auf die
richtige Höhe zu bringen. Die Stützen 31 sind gemäß Fig. 9b und 9c über Verbindungsbalken
33 miteinander verbunden. Auch diese können teleskopartig verkürzt oder verlängert
werden, um die Traglager 24 auf die richtige Lage in Bezug auf die aufzunehmenden
Achslager 25 zu bringen.
-
Fig. 10 veranschaulicht, wie das Traglager 24 einer Hubeinrichtung
4 in eine entsprechende Ausnehmung 34 des Achslagers 25 eines Bahnwagens eingreifen
kann, so daß ein seitliches Abrutschen vermieden wird.
-
Die Fig. 11a bis 11c veranschaulichen die verschiedenen Möglichkeiten,
wie ein Traglager 24, außer an dem Korpus des Bahnwagens 1 selbst, im Bereich der
Bahnwagenachsen angreifen kann. Fig. 11a zeigt dabei die Möglichkeit, wie sie aus
Fig.
10 ersichtlich ist. Fig. 11b zeigt das Anheben im mittleren Bereich eines Drehgestelles
und Fig. 11c das Angreifen eines horizontalen Hubbalkens 28 mit zwei äußeren Traglagern
24, die an den beiden Achsen der Räder eines Drehgestelles angreifen. Ein solcher
Hubbalken kann sich auch über die gesamte Länge des Portaltriebwagens erstrecken.
Die Fig. 11d und 11e zeigen den Angriff der Hubeinrichtung 4 mit Traglagern 24a
an die Räder 35 des Bahnwagens 1.
-
Die Ausgestaltung des Portaltriebwagens 3 nach Fig. 12a eignet sich
insbesondere zum Transport von Gutbehältern 23. Zu diesem Zwecke hat der Portaltriebwagen
3 zwei seitliche anhebbare und absenkbare, in Wagenlängsrichtung verlaufende Hubbalken
29, die aus einer untersten Stellung unterhalb des Bahnwagens 1 bis in eine obere
Stellung des gegebenenfalls beladenen Bahnwagens 1 (vgl. Fig. 12b) bewegbar ist.
Aus der untersten Stellung können die Hubbalken 29 beispielsweise auch dazu dienen,
einen Bahnwagen 1 insgesamt vom Gleis 9 abzuheben. Die mittlere Stellung von Fig.
12b veranschaulicht die Position beim Eingriff in seitliche Eingriffsöffnungen eines
Gutbehälters 23, um diesen vom Bahnwagen 1 abzuheben. Die in den Fig.
-
12a und 12b veranschaulichte oberste Stellung zeigt, daß diese so
hoch liegt, daß der Portaltriebwagen 3 trotz Beladung mit einem Gutbehälter 23 die
Bahnwagen 1 überfahren kann, so daß der Teil-Gutbehälter 23 gemäß Fig. 12a z.B.
in der dort mit Pfeil angedeuteten Richtung transportiert und auf einem anderen
Bahnwagen 1, der auch auf einem anderen Gleis 9 stehen kann, abgesetzt werden kann.
Die Hubbewegung des Hubwagens 29 kann entweder dadurch bewerkstelligt werden, daß
der Hubbalken 29 an Portalbalken 27 höhenverstellbar aufgehängt ist. Er kann aber
auch an vertikalen Stützen 30 höhenverstellbar angeordnet sein oder die Stützen
30 können selbst teleskopartig in ihrer Länge verstellt werden.
-
Gemäß den Fig. 13a und 13b kann der erfindungsgemäße Portaltriebwagen
3 nicht nur in seiner Länge durch Verstellung der
Verbindungsbalken
33, sondern auch in seiner Breite durch Einknicken der horizontalen Portalbalken
27 um Gelenke 32 verringert werden, so daß er insgesamt auf einem Bahnwagen 1 mitgeführt
werden kann. Die Breitenverstellung über die Gelenke 32 kann beispielsweise durch
den Antrieb der Laufräder 21 in entsprechender Schwenkstellung und Antriebsrichtung
selbst bewerkstelligt werden. Die Breitenverstellung hat auch den Vorteil, daß der
erfindungsgemäße Portaltriebwagen 3 keine Überbreite im Sinne der Straßenverkehrszulassungsordnung
mehr hat und daher jedenfalls über geringere Strecken auch auf öffentlichen Straßen
benutzt werden kann. Gemäß Fig. 13b kann der Portaltriebwagen 3 auch in seiner Höhe
verstellt werden, indem die vertikalen Stützen 31 teleskopartig verkürzbar sind.
-
Dies kann nicht nur dem zuvor geschilderten Zweck dienen, die Traglager
24 auf die erforderliche Höhe in Bezug auf die Angriffspunkte an dem aufzunehmenden
Bahnwagen 1 zu bringen, sondern auch für die Mitführung des Portaltriebwagens 3
mit einem Bahnwagen 1 dienen, damit die erforderliche Gesamthöhe, z.B. beim Durchfahren
von Tunnels od. dgl., nicht überschritten wird.
-
Die Betriebsführung des Portaltriebwagens 3 kann beispielsweise von
einer Rechner-Leitzentrale aus erfolgen, welche über Funk mit dem oder den Portaltriebwagen
3 in Verbindung steht, um die sichere Ausführung der Rangier- und Umsetzaufträge
auszuführen.
-
Bezugszeichenliste: 1 Bahnwagen 2 Gleisgruppenanlage 3 Portal triebwagen
4 Kuppel- bzw. Hubeinrichtung 5 Portalöffnung 6 Spurbreite 7 Gutbehälterwagen 8
Straßennetzanlage 9 Gleise 10 längs verlaufende Straßenfahrbahnstreifen 11 quer
verlaufende Straßenfahrbahnstreifen 12 Kuppelbalken 13 Kuppelglied 14 Kuppelglied
15 Puffer 16 Puffer 17 Traglager 18 Kuppelglied 19 Deichsel 20 Kuppelglied 21 Laufräder
22 Weichenverbindungen 23 Gutbehälter 24 Traglager 24a Traglager 25 Achslager 26
Teleskopbalken 27 Portalbalken 28 Hubbalken 29 Hubbalken 30 Teleskopstützen
31
Stützen 32 Gelenke 33 Verbindungsbalken 34 Ausnchmung 35 Räder 36 Stütze
Xr
Leerseite