DE3248097C2 - - Google Patents

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Description

Die Erfindung betrifft ein Radialgleitlager zur Aufnahme einer Welle, insbesondere einer Wasserturbinen-Welle, mit einer aus elastomerem Material bestehenden Lagerfläche, einer in die unbelastete Lagerzone geführten Schmierwasserzufuhr, einer entlang der Lagerfläche geführten Schmierwasser-Verbindung zwischen der unbelasteten Lagerzone und einer Ringkammer und mit einer ortsfest angeordneten elastischen Ringdichtung, die die Ringkammer gegenüber dem das Radiallager umgebenden Medium abdichtet und abdichtend an einer mit der Welle umlaufenden starren Dichtfläche anliegt, wobei Schmierwasser aus der Ringkammer nach außen austreten kann.
Eine derartige Ausführungsform läßt sich der EP-A1-00 39 114 entnehmen. Als Anwendungsbereiche sind Baggerpumpen zur Förderung von Kies und Sand sowie zur Lagerung von Schiffswellen genannt. Die elastomere Lagerfläche wird durch fest in ein Rohrgehäuse eingesetzte Lagerbuchsen gebildet, in denen die Welle mit dreh­ fest auf ihr festgelegten Buchsen geführt ist, die in ihrer Mantelfläche zumindest eine Spiralnut aufweisen, um das Schmierwasser aus der unbelasteten Lagerzone in die genannte Ringkammer zu fördern. Die elastische Ringdichtung ist als Topfmanschette ausgebildet, die mit einer verhältnismäßig langen axialen Dichtfläche an einer drehfest auf der Welle sitzenden Buchse abdichtend anliegt. In der Mantelfläche dieser Buchse ist wiederum eine Spiralnut vorgesehen, die das aus dem Lagerbereich über die erwähnte Spiralnut angeförderte Schmierwasser aus dem Abdichtbereich nach außen abfördert.
Ein wesentlicher Nachteil dieser vorbekannten Ausführungsform ist darin zu sehen, daß bei Wellenstillstand und/oder bei Ausfall der externen Schmierwasserversorgung abrasive Partikel von außen über die genannten Spiralnuten in den Lagerbereich eindringen können. Nachteilig ist ferner die in ihrer Vorspannung unveränderbare, in axialer Richtung verhältnismäßig lang ausgebildete Dichtfläche der Ringdichtung, die die Anordnung der genannten Spiralnuten in der ihr zugeordneten Dichtfläche zur Kühlung der Reibflächen verlangt.
Die DE-A-Sch 15 570 XII/47b offenbart eine Lagerdichtung mit in die Ringnut eines Gehäuses radial beweglich eingesetztem Dich­ tungselement, das mit seinen Dichtflächen durch radial zur Welle wirksame Spannmittel in ständige dichtende Anlage an die Welle gebracht ist. Bei dem Dichtelement handelt es sich um einen entweder als Lippenring oder als Kunststoffring ausgebildeten Dichtungsring, der durch den sich gegen Wandungen einer eingear­ beiteten Ringnut abstützenden Schlauch gegen einen Walzenzapfen gedrückt wird. Dieser Schlauch, der mit einem komprimierbaren Mittel gefüllt sein kann, kann in radialer Richtung durch über Schrauben verstellbare Druckschuhe beaufschlagt werden, um so die Kompression des im Schlauch befindlichen Mittels zu erhöhen und beim Verschleiß des Dichtungsringes immer genügend hohen An­ preßdruck zu gewährleisten. Hierdurch soll Kühl- und Entsinte­ rungsmitteln der Weg in das Lager versperrt werden.
Die DE-OS 23 32 619 sowie die GB-PS 13 77 807 offenbaren hydro­ statische Lagerungen, die zur Erzielung einer möglichst flüssig­ keitsdichten Abdichtung über hydrostatisch vorgespannte Ring­ dichtungen abgedichtet sind.
Die DE-PS 26 29 185 offenbart ein hydrostatisches Stützlager, dessen Druckraum für eine Druckflüssigkeit und dessen Lagerflä­ che ausschließlich an einem gemeinsamen Körper aus einem gummi­ elastischen Material ausgebildet sind.
Die DE-PS 27 09 047 offenbart eine hydrostatische Stütz- und Drehvorrichtung für Wellen, insbesondere von Turbosätzen. Im Bereich der Druckölzuführung ist in die untere Lagerschale eine axiale Entlastungsnut eingeschnitten, die exzentrisch zu der durch die Lagerachse gehenden Vertikalachse angeordnet und in Drehrichtung der Welle verschoben ist. Nach Zuführung des Druck­ öls und Aufbau eines entsprechenden Öldruckes in der Ent­ lastungsnut wird die Welle nicht nur senkrecht nach oben, son­ dern auch geringfügig seitlich entsprechend der Exzentrizität der Entlastungsnut angehoben, so daß sich auf der gegenüberlie­ genden Seite ein geringfügiger Spalt zwischen der Welle und der Lagerschale ergibt. In diesem Spalt bildet sich eine tangentiale Ölströmung, so daß die Welle infolge der Reibung des unter hohem Druck fließenden Öles gedreht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für das eingangs er­ läuterte Radialgleitlager eine Ersatzlösung zu finden, bei der eine Verschmutzung des das Lager umgebenden Mediums durch aus dem Lager austretendes Fett vermieden wird.
Dabei kann es sich grundsätzlich um das Führungslager einer Wasserturbine mit vertikaler Wellenanordnung handeln. Vorzugs­ weise handelt es sich jedoch um die Aufnahme einer angenähert horizontal angeordneten Welle, wobei dann die Schmierwasser- Zufuhr in die unbelastete Lagerzone geführt ist.
Die Lagerung der Welle z. B. einer Kaplan-Turbine ist üblicher­ weise in Form einer starren Lagerschale mit Fettschmierung und zusätzlicher Wasserschmierung in der unbelasteten Lagerzone ausgelegt. Diese Lager haben sich grundsätzlich bewährt. Unter Berücksichtigung der verschärften Umweltschutzbedingungen erweist es sich jedoch als sehr nachteilig, daß das aus dem Lager austretende Fett unmittelbar in das Umgebungswasser, bei einer Kaplan-Turbine also in das Flußwasser gelangt. Vergleichbare Lagerkonstruktionen finden auch z. B. bei Kühlwasserpumpen Anwendung. Hier gelangt das aus den Lagern austretende Fett in den Kühlwasserkreislauf und kann sich dann als Fettfilm in den Kondensatorrohren niederschlagen.
Die vorstehend genannte Aufgabe wird in Verbindung mit den eingangs aufgeführten Merkmalen gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Radialgleitlager vollhydrodynamisch wasser­ geschmiert ist und folgende Merkmale aufweist:
  • a) eine aus Gummi bestehende Lagerschale;
  • b) die genannte Schmierwasser-Verbindung ist der zwischen Welle und Lagerschale gebildete Lagerspalt, der in seinen beiden Stirnseiten in je eine Ringkammer mündet;
  • c) die Ringdichtung ist schlauchförmig ausgebildet und mit einem eine Vorspannung erzeugenden Medium gefüllt;
  • d) der Hohlraum der Ringdichtung weist einen Anschluß für das genannte Medium auf, wobei die Vorspannung, mit der die Ringdichtung an der genannten Dichtfläche anliegt, so einstellbar ist, daß der gewünschte Schmierwasseraustritt zwischen Ringdichtung und starrer Dichtfläche erfolgt.
Es handelt sich also um ein vollhydrodynamisch wassergeschmier­ tes Gummilager, bei dem die beiden seitlich angeordneten Ring­ dichtungen den seitlichen Schmiermittelabfluß im Bereich der unbelasteten Lagerzone reduzieren sollen. Durch das hydro­ statische Prinzip stellt sich an den Ringdichtungen immer gleicher Druck ein, so daß man auch jeweils gleiche, also kontrollierte Schmiermittelabströmung erhält. In dem Anlage­ spalt zwischen Ringdichtung und starrer Dichtfläche erhält man eine laminare, radial austretende Verdrängungsströ­ mung in Verbindung mit einer tangential gerichteten Schleppströ­ mung. Durch die Vorspannung der Ringdichtung wird das Ein­ dringen von verschmutztem Wasser sowie abrasiver Bestand­ teile in das Gummilager verhindert.
Das Schmierwasser kann wie bisher in der unbelasteten Lagerzone zugeführt werden, das üblicherweise gefiltert bzw. auf andere Weise gereinigt worden ist. Die Ringdichtungen sind in den Lager- Schmiermittelkreislauf integriert.
Grundsätzlich wäre es möglich, die Vorspannung der Ringdichtung pneumatisch zu erzeugen. Jedoch erscheint es zweckmäßig, wenn der Hohlraum der Ringdichtung einen Anschluß für Druckwasser zur Er­ zeugung einer hydrostatischen Vorspannung aufweist. Dabei reicht ein Überdruck von ca. 0,5 bis 1,5 bar gegenüber dem Umgebungsdruck. Der Schmiermittelfluß hängt ab von der Auslegung der Schmierwas­ serpumpe, dem Durchflußwiderstand des Gummilagers und dem Druck­ abfall an der Ringdichtung. Daher ist es vorteilhaft, wenn die hydrostatische Vorspannung der Ringdichtung einstellbar ist, um so den Druckabfall an dieser Dichtung zu justieren. Die hydro­ statische Vorspannung läßt sich erzeugen durch einen von einer Pumpe beaufschlagten Speicher, der über einen Druckregler an den Hohlraum der Ringdichtung angeschlossen ist.
Die Halterung für die Ringdichtung ist vorzugsweise gekennzeich­ net durch einen als Ringflansch ausgebildeten und in die Ringkam­ mer ragenden Dichtungsträger, auf dessen der Lagerschale abge­ wandten Seite die Ringdichtung befestigt ist.
Die genannte starre Dichtfläche ist zweckmäßigerweise als Konus ausgebildet, der sich in Richtung auf die Lagerschale verjüngt, und an dem die Ringdichtung mit einem axial äußeren, radial innenliegenden Abschnitt anliegt. Dabei beträgt die Konizität vorzugsweise 45° zur Wellenachse. Die vorzugsweise weitgehend konstruktiv gleich ausgeführten Lagerabdichtungen erlauben somit eine ausreichende radiale und axiale Wellenverlagerung.
In dem an der starren Dichtfläche anliegenden Abschnitt der Ringdichtung kann zumindest eine Kapillare von außen in den Hohl­ raum der Ringdichtung geführt sein. Derartige Kapillaren können sich bei stark verschmutzten Wässern empfehlen, um so eine Spü­ lung in der Dichtzone zu erzielen. In diesem Fall wird dann die Vorspannung der Ringdichtung zusätzlich noch durch den Druckab­ fall an den Kapillaren beeinflußt.
In einer zweckmäßigen Ausführungsform kann sich die Ringdichtung auf ihrer radial außenliegenden Seite an einem auf dem Dichtungs­ träger zweckmäßig lösbar befestigten Stützring abstützen. Dabei kann dessen an der Ringdichtung anliegende Ringfläche als Konus ausgebildet sein, der sich in Richtung auf die Lagerschale er­ weitert und die eine Wandung einer hinterschnittenen Ringnut bil­ det, deren radial innenliegende Wandung durch den Dichtungsträger selbst gebildet sein kann. In dieser hinterschnittenen Ringnut ist der Fuß der Ringdichtung in Umdrehungsrichtung gesehen kraftschlüssig gehalten.
Die Ringdichtung weist im Querschnitt vorzugsweise angenähert die Form eines liegenden U auf, dessen freien Schenkelenden wulst­ artig verdickt sind. Im Hohlraum der Ringdichtung kann eine Spreizschiene angeordnet sein, die einen konischen Querschnitt aufweist und durch Anziehen von durch den Dichtungsträger geführ­ ten Spannschrauben die genannten U-Schenkel der Ringdichtung auseinanderspreizt und dadurch gegen die genannten Wandungen der hinterschnittenen Ringnut preßt. Dabei kann der Druckwasser­ anschluß für die hydrostatische Vorspannung in der Ringdichtung durch eine oder mehrere Bohrungen etwa auf dem Teilkreis der Spannschrauben geführt sein.
Die untere Gummi-Lagerschale liegt vorzugsweise in einer starren Lagerbuchse, die ihrerseits auf einem Lagerträger befestigt ist. Dichtungsträger, Stützring, Ringdichtung und Spreizeinrichtung bilden vorzugsweise eine Baugruppe, die an einem stirnseitigen Flansch der Lagerbuchse oder aber unmittelbar am Lagerträger lös­ bar festgelegt ist. Dadurch läßt sich die genannte Baugruppe und somit das gesamte Abdichtsystem sehr einfach ausbauen.
Da das Gummilager während des normalen Turbinenbetriebes voll­ hydrodynamisch geschmiert wird, ist eine hydrostatische Wellen­ stützung an sich nicht erforderlich. Um jedoch Beschädigungen der Lagerschale nach längeren Stillstandszeiten zu vermeiden, kann eine hydrostatische Lagerschmierung für die Anlaufphase vorgesehen werden. Hierfür können in den Bereich der maximalen Pressung der unteren Gummi-Lagerschale zumindest zwei Bohrungen münden, an die eine Druckwasserzufuhr angeschlossen ist. Der erforderliche Wasserdruck ist dabei abhängig von der Lagerbelastung, Gummihärte sowie der Dicke der Gummi-Lagerschale und wird in der Größen­ ordnung zwischen 10 und 20 bar liegen. In der Druckwasser-Zulei­ tung sollte ein Rückschlagventil vorgesehen sein, um nach dem Abschalten der Druckwasserpumpe ein Rückströmen von Wasser zu verhindern.
Bei der Montage der Welle drückt sich diese in die untere Gummi- Lagerschale ein. Dieses Eindrückmaß ist natürlich abhängig von der Shore-Härte sowie der Dicke des Lagergummis und von der spe­ zifischen Lagerpressung. Die Größenordnung der Lagereinpressung kann bei der Montage der Welle einer üblichen Kaplan-Turbine in einer Größenordnung von 1,5 mm liegen. Die erfindungsgemäße Lagerabdichtung ist so ausgelegt, daß sie dieser statischen Wel­ lenverlagerung folgen und dabei nicht nur radiale, sondern auch axiale Wellenverlagerungen in begrenztem Umfange aufnehmen kann.
Bei den in der Einleitung erläuterten, bisher üblichen Lager­ konstruktionen finden Labyrinthdichtungen mit engen Spalten so­ wie Messerringe aus Messing Verwendung. Wegen der vorstehend er­ läuterten statischen Wellenverlagerung müssen beim Umrüsten die­ ser Lagerungen auf Ausführungsformen gemäß der Erfindung alle diese Dichtelemente entfallen.
Um die üblicherweise vorgegebene maximal zulässige Wellenver­ lagerung von 0,8 mm bei der Welle einer Kaplan-Turbine nicht zu überschreiten, kann erfindungsgemäß vorgesehen werden, die starre Lagerbuchse um das Maß exzentrisch nach oben anzuordnen, um das sich die Welle bei ihrer Montage in die untere Gummi- Lagerschale eindrückt. Die Lagerverformung wird also durch exzentrische Lagerung der Lagerschale vollständig kompensiert, so daß die belastete Welle im Betrieb eine bezogen auf die Boh­ rung des Lagergehäuses zentrische Position einnimmt.
Die erfindungsgemäße Lagerausführung paßt sich im übrigen weit­ gehend an bisherige Lagerkonstruktionen an, so daß nur geringe Umbaumaßnahmen erforderlich sind. Die weiteren wesentlichen Vor­ teile lassen sich wie folgt zusammenfassen: Abdichtung und Schutz des Lagers gegen das Eindringen von Fremdkörpern und abrasiver Bestandteile aus dem Umgebungswasser; Schutz des Lager­ gummis gegen die Einwirkung chemisch aggressiver Wasser-Zumischun­ gen; Sicherung eines geordneten Schmiermittelflusses; Regulierung des Schmiermittelstromes; wirksamer Stillstandschutz des Gummi­ lagers; Gewährleistung konstanter Lagereigenschaften im lang­ jährigen Betrieb; Dämpfung von Wellenschwingungen.
In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 in verkleinertem Maßstab im Längsschnitt den Lagerbereich der Welle einer Kaplan-Turbine, wobei die Darstellung in eine linke Fig. 1a und eine rechte Fig. 1b unterteilt ist;
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab den in Fig. 1b darge­ stellten rechten oberen Lagerbereich und
Fig. 3 in einer Darstellung gemäß Fig. 2 den rechten unteren Lagerbereich.
Die in den Figuren dargestellte Lagerung einer Welle 1 umfaßt eine obere Gummi-Lagerschale 2 und eine untere Gummi-Lager­ schale 3, die in einer starren Lagerbuchse 4 sitzt, die an ihrer in der Zeichnung rechts liegenden Stirnseite einen Flansch 4 a trägt, über den die Lagerbuchse 4 mit einem Lagerträger 5 ver­ schraubt ist.
Der zwischen Welle 1 und Lagerschale 2, 3 gebildete Lagerspalt 6 mündet an seinen beiden Stirnseiten in je eine Ringkammer 7, die gegenüber dem das Radialgleitlager umgebenden Medium durch je eine elastische Ringdichtung 8 abgedichtet ist. Letztere ist schlauchförmig ausgebildet, ortsfest angeordnet und liegt unter Wirkung einer Vorspannung abdichtend an einer mit der Welle 1 um­ laufenden starren Dichtfläche 9 an, die als Konus ausgebildet ist, der sich in Richtung auf die Lagerschale 2, 3 verjüngt.
Die Ringdichtung 8 ist auf einem Dichtungsträger 10 befestigt, der als Ringflansch ausgebildet ist, in die Ringkammer 7 ragt und über Schrauben 11 mit dem Flansch 4 a der starren Lager­ buchse 4 bzw. dem Lagerträger 5 verschraubt ist. Ein Stützring 12 ist über Schrauben 13 auf dem Dichtungsträger 10 lösbar befestigt und weist eine konisch ausgebildete, sich in Richtung auf die Lagerschale 2, 3 erweiternde radial innenliegende Ringfläche 12 a auf, gegen die sich die Ringdichtung 8 abstützt. Letztere um­ schließt einen Hohlraum 14, in den eine im Querschnitt konisch ausgebildete Spreizschiene 15 eingelegt ist, die über durch den Dichtungsträger 10 geführte Spannschrauben 16 verstellbar ist. Die Figuren lassen erkennen, daß die Ringdichtung 8 im Quer­ schnitt angenähert die Form eines liegenden U aufweist, deren freien Schenkelenden 8 a wulstartig verdickt sind. Durch Anziehen der Spannschrauben 16 werden die U-Schenkel der Ringdichtung nach außen gespreizt und dadurch gegen die Wandungen einer hin­ terschnittenen Ringnut gepreßt, deren radial außenliegende Wan­ dung durch die Ringfläche 12 a des Stützringes 12 und die radial innenliegende Wandung 10 a durch den Dichtungsträger 10 gebildet sind.
Die Ringdichtung 8 liegt mit einem axial äußeren, radial innen­ liegenden Abschnitt 8 b an der konischen Dichtfläche 9 an. Durch den genannten Abschnitt 8 b sind Kapillaren 17 von außen in den Hohlraum 14 der Ringdichtung 8 geführt, um hier insbesondere beim Anlauf der Welle und bei starker Wasserverschmutzung eine Verbesserung der Schmierung zu erreichen.
Zur Erzielung einer hydrostatischen Vorspannung der Ringdich­ tung 8 steht deren Hohlraum 14 mit einem Anschluß 18 für Druck­ wasser in Verbindung und zwar über Bohrungen etwa auf dem Teilkreis der Spannschrauben 16. Die Zufuhr des Druckwassers erfolgt über eine Druckwasserleitung 19.
An die unbelastete Lagerzone 20 ist eine Schmierwasser-Zufuhr 21 angeschlossen, die beim Betrieb der Turbine eine vollhydrodynami­ sche Lagerschmierung gewährleistet. Für die Anlaufphase kann zu­ sätzlich eine hydrostatische Lagerschmierung vorgesehen sein. Hierfür sind zwei in den Bereich der maximalen Pressung der unte­ ren Gummi-Lagerschale 3 mündende Bohrungen 22 vorgesehen, an die eine Druckwasserzufuhr 23 angeschlossen ist.
Das durch die Schmierwasser-Zufuhr 21 in die unbelastete Lager­ zone 20 geleitete Schmierwasser gelangt durch den sich in der unbelasteten Lagerzone bildenden verhältnismäßig großen Lager­ spalt 6 in die beiden sich stirnseitig anschließenden Ringkam­ mern 7, aus denen es durch den Gleitbereich zwischen Ringdich­ tung 8 und konischer Dichtfläche 9 nach außen abströmt. Eine ge­ regelte Abströmmenge wird erreicht durch Einstellung eines be­ stimmten hydrostatischen Drucks im Hohlraum 14 der Ringdichtun­ gen 8 sowie eines bestimmten Pumpendrucks.

Claims (17)

1. Radialgleitlager zur Aufnahme einer Welle (1), insbesondere einer Wasserturbinen-Welle, mit einer aus elastomerem Mate­ rial bestehenden Lagerfläche, einer in die unbelastete La­ gerzone (20) geführten Schmierwasserzufuhr (21), einer ent­ lang der Lagerfläche geführten Schmierwasser-Verbindung zwischen der unbelasteten Lagerzone (20) und einer Ringkam­ mer (7) und mit einer ortsfest angeordneten elastischen Ringdichtung (8), die die Ringkammer (7) gegenüber dem das Radiallager umgebenden Medium abdichtet und abdichtend an einer mit der Welle (1) umlaufenden starren Dichtfläche (9) anliegt, wobei Schmierwasser aus der Ringkammer (7) nach außen austreten kann, dadurch gekennzeichnet, daß das Radialgleitlager vollhydrodynamisch wassergeschmiert ist und folgende Merkmale aufweist:
  • a) Eine aus Gummi bestehende Lagerschale (2, 3);
  • b) die genannte Schmierwasser-Verbindung ist der zwischen Welle (1) und Lagerschale (2, 3) gebildete Lagerspalt (6), der in seinen beiden Stirnseiten in je eine Ringkammer (7) mündet;
  • c) die Ringdichtung (8) ist schlauchförmig ausgebildet und mit einem eine Vorspannung erzeugenden Medium gefüllt;
  • d) der Hohlraum (14) der Ringdichtung (8) weist einen An­ schluß (18) für das genannte Medium auf, wobei die Vorspannung, mit der die Ringdichtung (18) an der genann­ ten Dichtfläche (9) anliegt, so einstellbar ist, daß der gewünschte Schmierwasseraustritt zwischen Ringdichtung (8) und starrer Dichtfläche (9) erfolgt.
2. Radialgleitlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (14) der Ringdichtung (8) einen Anschluß (18) für Druckwasser zur Erzeugung einer hydrostatischen Vorspannung aufweist.
3. Radialgleitlager nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen als Ringflansch ausgebildeten und in die Ringkam­ mer (7) ragenden Dichtungsträger (10), auf dessen der Lager­ schale (2, 3) abgewandten Seite die Ringdichtung (8) befestigt ist.
4. Radialgleitlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die genannte starre Dichtfläche (9) als Konus ausgebildet ist, der sich in Richtung auf die Lager­ schale (2, 3) verjüngt, und an dem die Ringdichtung (8) mit einem axial äußeren, radial innenliegenden Abschnitt (8 b) an­ liegt.
5. Radialgleitlager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch den genannten Abschnitt (8 b) der Ringdichtung (8) zumin­ dest eine Kapillare (17) von außen in den Hohlraum (14) der Ringdichtung (8) führt.
6. Radialgleitlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß sich die Ringdichtung (8) auf ihrer radial außenliegenden Seite zumindest über eine Teilhöhe ihrer axialen Länge an einem Stützring (12) abstützt.
7. Radialgleitlager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützring (12) auf dem Dichtungsträger (10) lösbar befe­ stigt ist.
8. Radialgleitlager nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich­ net, daß die an der Ringdichtung (8) anliegende, radial innen­ liegende Ringfläche (12 a) des Stützringes (12) als Konus aus­ gebildet ist, der sich in Richtung auf die Lagerschale (2, 3) erweitert.
9. Radialgleitlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß in den an dem Dichtungsträger (10) festgelegten Fuß der Ringdichtung (8) eine Spreizeinrich­ tung (15, 16) eingreift, die den Fuß in eine hinterschnittene Ringnut preßt.
10. Radialgleitlager nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die radial außenliegende Wandung (12 a) der hinterschnittenen Ringnut durch den Stützring (12), die radial innenliegende Wandung (10 a) aber durch den Dichtungsträger (10) selbst ge­ bildet sind.
11. Radialgleitlager nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Spreizeinrichtung (15, 16) aus einer im Hohl­ raum (14) der Ringdichtung (8) angeordneten Spreizschiene (15) sowie aus durch den Dichtungsträger (10) geführten Spann­ schrauben (16) besteht.
12. Radialgleitlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Ringdichtung (8) im Querschnitt angenähert die Form eines liegenden U aufweist, dessen freien Schenkelenden (8 a) wulstartig verdickt sind.
13. Radialgleitlager nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckwasseranschluß (18) für die hydrostatische Vorspannung in der Ringdichtung (8) durch zu­ mindest eine der Spannschrauben (16) geführt ist.
14. Radialgleitlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Gummi-Lagerschale (3) in einer starren Lagerbuchse (4) liegt, die an zumindest einer Stirn­ seite einen Flansch (4 a) aufweist, an dem der Dichtungs­ träger (10) lösbar befestigt ist.
15. Radialgleitlager nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß Dichtungsträger (10), Stützring (12), Ringdichtung (8) und Spreizeinrichtung (15, 16) eine Baugruppe bilden, die an der Lagerbuchse (4) oder einem Lagerträger (5) lösbar festgelegt ist.
16. Radialgleitlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß für eine hydrostatische Lager­ schmierung in den Bereich der maximalen Pressung der unteren Gummi-Lagerschale (3) zumindest zwei Bohrungen (22) münden, an die eine Druckwasserzufuhr (23) angeschlossen ist.
17. Radialgleitlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die starre Lagerbuchse (4) um das Maß exzentrisch nach oben angeordnet ist, um das sich die Welle (1) bei ihrer Montage in die untere Gummi-Lager­ schale (3) eindrückt.
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