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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine wassergeschmierte Lageranordnung zur Lagerung
einer Welle beispielsweise bei einem Gezeiten-, Tidehub- oder Meeresströmungskraftwerk.
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Gezeiten-,
Tidehub- oder Meeresströmungskraftwerke nutzen die im fließenden
Wasser enthaltene kinetische Energie zur Stromgewinnung. Dieser Vorgang
ist aus den herkömmlichen Windkraftanlagen bekannt, die
die kinetische Energie der Luftströmung nutzen. Zur Lagerung
der Hauptwellen und auch der Pitch-Verstellung, falls vorhanden,
werden in der Regel Gleitlager oder Wälzlager eingesetzt.
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Diese
Art der Kraftwerke, wie Gezeiten-, Tidehub- oder Meeresströmungskraftwerke,
befinden sich derzeit größtenteils noch im Entwicklungsstadium.
Es gibt bisher keine etablierte Technologie. Die Lagerungen werden,
soweit bekannt, mit Wälzlagern und Abdichtungen ausgeführt.
Die gesamte Anlage befindet sich dabei normalerweise unter Wasser.
Abgedichtete Lösungen mit berührenden Dichtungen haben
jedoch den Nachteil, dass sie eine hohe Reibleistung aufweisen.
Dies führt außerdem dazu, dass diese Lagerungen
erheblich verschleißbehaftet sind. Ferner benötigen
sie zur Aufrechterhaltung der Dichtwirkung zum Teil große
Mengen an Schmierstoff. Dabei besteht die Gefahr, dass der Schmierstoff auch
nach außen dringt und beispielsweise als Ölteppich
auf dem Wasser zu einer Verschmutzung der Umwelt führen
kann.
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Des
Weiteren sind wassergeschmierte Radialgleitlager bekannt. Bei Pumpen
verschiedener Bauart werden sie zur Lagerung der Pumpwellen eingesetzt.
In letzter Zeit werden wassergeschmierte Führungslager
verstärkt in Wasserkraftwerken, in der Regel in Kaplan-Turbinen,
eingesetzt. Im Schiffbau kommen sie in Stevenlagerungen der Schiffsschraube
vor.
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Aus
der
DE 24 27 065 ist
ein mit Wasser geschmiertes Traglager bekannt, insbesondere für Schiffswellen.
Das Traglager weist dabei einen Lagerstuhl auf, in welchem eine
Lagerbüchse angeordnet ist. In der Lagerbüchse
ist weiter auf seiner Innenwand ein elastisches Tragelement angeordnet,
das mit einer Lagerauskleidung versehen ist. Auf diese Weise wird
ein zusammengesetztes Tragelement gebildet. Hierbei sind Schmiernuten
vorgesehen, die in das elastische Tragelement eingeschnitten sind,
so dass sie das elastische Tragelement an diesen Stellen freilegen
und dadurch die Lagerauskleidung in getrennte Abschnitte unterteilen.
Mittels des Lagers wird eine Welle gelagert auf welcher eine weitere
Lagerbüchse aufgeschrumpft ist und mit dieser rotiert. Ein
solches Traglager mit einem elastischen Tragelement hat jedoch den
Nachteil, dass es nicht geeignet ist zur Lagerung einer Rotorwelle
beispielsweise eines Gezeitenkraftwerks und der Aufnahme der dabei entstehenden
Kräfte.
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Des
Weiteren ist aus der
DE 26 02
692 ein Elastomerlager mit Flüssigkeitsschmierung
bekannt. Das Elastomerlager besteht dabei aus einem inneren, geformten,
vulkanisierten Elastomerring, der ringförmige Lagerteile
mit Zwischenräumen enthält, auf denen die umlaufende
Welle zu lagern ist. Der Ringkörper weist hierbei eine
Anzahl radial nach außen weisender Nuten zwischen den Lagerteilen
auf, um einen Durchtritt von Wasser und/oder im Wasser suspendierenden
Fettteilchen zu gestatten. Das Lager weist des Weiteren einen äußeren,
starren, zylindrischen Mantel auf, mit dem der elastische Elastomerring,
beispielsweise durch Bindemittel, fest verbunden ist. Der starre
Mantel weist eine zusammengesetzte, nichtmetallische Struktur auf,
die im Wesentlichen aus einer Faserkomponente in Form einer Anzahl
ringförmig angeordneter, radial aneinander liegender Gewebelagen
besteht, die gleichmäßig durch und durch in einer
vulkanisierten Masse aus synthetischer Kautschukmischung verteilt
sind, in welche sie eingebettet sind. Eine solches Elastomerlager
hat jedoch ebenfalls den Nachteil, dass es zum Einsatz als Lagerung
für eine Rotorwelle beispielsweise eines Gezeitenkraftwerks
nicht geeignet ist, da es die dabei entstehenden Kräfte
nicht geeignet aufnehmen kann.
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Aus
der
DE 32 48 097 ist
weiter ein Radialgleitlager bekannt, beispielsweise für
eine Kaplan-Turbine. Das Radialgleitlager weist dabei eine obere
und eine untere Gummi-Lagerschale auf, wobei die untere Gummi-Lagerschale
in einer starren Lagerbuchse sitzt. Ein zwischen einer zu lagernden Welle
und den beiden Lagerschalen gebildeter Lagerspalt mündet
an seinen beiden Stirnseiten in je eine Ringkammer, die gegenüber
dem das Radialgleitlager umgebenden Medium durch elastische Ringdichtungen
abgedichtet ist. Die Ringdichtung ist schlauchförmig ausgebildet,
ortsfest angeordnet und liegt unter der Wirkung einer Vorspannung
abdichtend an einer mit der Welle umlaufenden starren Dichtfläche
an, die als Konus ausgebildet ist, welcher sich in Richtung auf
die Lagerschalen verjüngt. An eine unbelastete Lagerzone
ist eine Schmierwasser-Zufuhr angeschlossen, die bei Betrieb eine
vollhydrodynamische Lagerschmierung gewährleistet. Ein
solches Lager hat jedoch den Nachteil, dass es zu einer erheblichen
Reibung zwischen der Dichtung und der mit der Welle umlaufenden
starren Dichtfläche kommt. Ein solches Dichtungskonzept
hat außerdem den Nachteil, dass aufgrund des hohen Reibwerts
ein Wirkungsgrad einer Anlage verschlechtert wird, in welche das
Lager eingebaut ist. Des Weiteren ist es fraglich, ob ein Lager
mit einer solchen Dichtung eine Lebensdauer von 10 Jahre erreichen
kann.
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Weiter
ist aus der
DE 199
48 198 A1 ein Meeresstrom-Kraftwerk bekannt. Das Meeresstrom-Kraftwerk
weist ein ringförmiges Gehäuse auf, in welchem
ein Rotor drehbar gelagert ist. Das ringförmige Gehäuse
ist dabei als Konzentrator ausgebildet, so dass die Strömungsgeschwindigkeit
des in den Ring eintretenden Wasser erhöht wird. Im zentralen
Bereich des Gehäuses ist dabei der Rotor angeordnet, welcher
von der Strömungsgeschwindigkeit des Wassers angetrieben
wird. Dabei treibt der Rotor gleichzeitig einen Generatorläufer
eines Generators an zur Stromgewinnung. Die auf den Rotor wirkenden
Kräfte werden dabei von Lagern aufgenommen, die auf einem
Tragstern ruhen, welcher den Gehäusering durchsetzt. Die
Form der Lagerung des Rotors ist hierbei jedoch nicht näher
bezeichnet.
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Demnach
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserter
wassergeschmierte Lageranordnung bereitzustellen, zur Lagerung einer Welle
in einer Einrichtung zur Energiegewinnung aus einer Wasserströmung,
wie beispielsweise einem Gezeiten-, Tidehub- oder Meeresströmungskraftwerk.
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Die
gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Lageranordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Demgemäß wird
erfindungsgemäß eine Lageranordnung bereitgestellt,
zur Lagerung einer Welle einer Einrichtung zur Energiegewinnung
aus einer Wasserströmung,
- – wobei
die Lageranordnung wenigstens ein Radialgleitlager und wenigstens
ein Axialgleitlager aufweist und
- – wobei die Lageranordnung durch von außen eindringendes
Wasser schmierbar ist.
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Eine
solche Lageranordnung hat den Vorteil, dass auf eine Abdichtung
der Lageranordnung gegen umgebendes Wasser, beispielsweise Meerwasser, verzichtet
werden kann. Stattdessen kann das umgebende Wasser in die Lageranordnung
eindringen und wird zur Schmierung genutzt. Auf diese Weise kann eine
Lageranordnung bereitgestellt werden, die es ermöglicht,
dass eine Drehbewegung der zu lagernden Welle kontinuierlich über
einen langen Zeitraum übertragen werden kann. Im Gegensatz
zum Stand der Technik ist die Lageranordnung nicht auf unbelastete
Lagerzonen beschränkt, sondern kann zur Lagerung beispielsweise
einer Rotorwelle eingesetzt werden und die dabei entstehenden Kräfte
aufnehmen. Des Weiteren ist es möglich die erfindungsgemäße
Lageranordnung in langen Wartungsintervallen zu warten, da deutlich
weniger Verschleiß auftritt als wie bei Lagerungen mit
Dichtungen, wie sie zuvor mit Bezug auf den Stand der Technik beschrieben wurden.
Darüber hinaus ist die Lageranordnung umweltfreundlich,
da kein Schmieröl zur Schmierung der Lageranordnung verwendet
wird.
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Diese
sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung weist die Lageranordnung ein Radialgleitlager
und zwei Axialgleitlager auf. Dies ist sinnvoll, wenn beispielsweise
Rotorblätter eines Rotors bzw. Propellers, der auf der
Welle angeordnet ist, beidseitig belastet werden. Nur ein Axiallager
reicht dagegen aus, wenn die Anströmung des Rotors immer
nur aus der gleichen Richtung kommt, so dass dessen Rotorblätter
im Wesentlichen oder hauptsächlich nur von einer Seite
belastet werden.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
der Lageranordnung ist jeweils eine Wellenscheibe für ein
Axiallager vorgesehen. Das Axiallager kann hierbei beispielsweise
an der Wellenscheiben oder an dem Gehäuse der Einrichtung
zur Energiegewinnung aus einer Wasserströmung befestigt
werden und sich entsprechend gegen das Gehäuse bzw. die
Wellenscheibe Abstützen. Diese Anordnung des jeweiligen
Axiallagers ist einfach zu realisieren, wobei die Erfindung nicht
darauf beschränkt ist.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
lagert die Lageranordnung eine Rotorwelle der Einrichtung zur Energiegewinnung
aus einer Wasserströmung. Die Welle kann aber wahlweise
zusätzlich oder alternativ beispielsweise zur Lagerung
des Generators verwendet werden oder einer anderen Einrichtung.
Entscheidend ist, dass die Lageranordnung nicht auf lastfreie Lagerzonen
beschränkt ist, sondern Radial- und Axialkräfte
aufnehmen kann, wie sie beispielsweise bei einer Rotorwelle auftreten
können. Gemäß einer anderen erfindungsgemäßen
Ausführungsform ist das Radialgleitlager beispielsweise
ein zylindrisches Gleitlager, ein Zitronenlager, ein Mehrflächengleitlager
oder ein radial segmentiertes Gleitlager, beispielsweise je nach dem
auftretenden Belastungsfall.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Axialgleitlager beispielsweise ein Mehrflächengleitlager
oder ein segmentiertes Mehrflächengleitlager mit einem
festen oder einstellbarem Anstellwinkel. Solche Mehrflächengleitlager haben
den Vorteil, dass sie gute Laufeigenschaften und eine hohe Belastbarkeit
aufweisen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Mehrflächengleitlager
als Axialgleitlager beschränkt. Grundsätzlich
kann jeder andere Axialgleitlagertyp ebenfalls verwendet werden.
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In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird die wassergeschmierte Lageranordnung beispielsweise über
Seewasser bzw. Meerwasser oder Süßwasser geschmiert.
Das bedeutet, dass die Lageranordnung beispielsweise in einem Gezeitenkraftwerk
vorgesehen werden kann, das im Meer angeordnet ist, wobei das Meerwasser
als Schmiermittel selbst genutzt werden kann.
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Gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann das Schmierwasser beispielsweise vor dem Eindringen in die
Lageranordnung gefiltert werden, um Partikel oder Stoffe herauszufiltern,
die zu einer Beeinträchtigung der Lageranordnung führen
können. Grundsätzlich ist ein solches Filtern
aber nicht zwingend erforderlich, wenn beispielsweise das Schmierwasser
ausreichend sauber ist bzw. frei von unerwünschten Partikeln
bzw. Stoffen.
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In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden als Lagerwerkstoff beim Einsatz insbesondere in einer Seewasserumgebung, beispielsweise
seewasserbeständige Weißmetalle, Bronzelegierungen,
Messinglegierungen, Sinterwerkstoffe mit wahlweise eingelagerten
Zusatzschmierstoffen, wie beispielsweise PTFE, MoS2,
Graphit, WS2 (Wolframsulfid) und/oder Faserverbundwerkstoffe
verwendet. Solche Werkstoffe oder Werkstoffkombinationen haben den
Vorteil, dass eine Lageranordnung bereitgestellt werden kann, die
ausreichend stabil ist, um Kräfte aufzunehmen, die beispielsweise
durch die zu lagernde Welle induziert werden. Auf diese Weise kann
eine Lageranordnung erzielt werden mit einer langen Lebensdauer.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf diese Werkstoffe
beschränkt, grundsätzlich sind weitere Metallwerkstoffe
bzw. Metalllegierungen, ebenso Keramikwerkstoffe, Polymerwerkstoffe,
Faserverbundwerkstoffe, Sinterwerkstoffe usw. denkbar, um nur einige weitere
Beispiele zu nennen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand des in der schematischen Figur
der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigt:
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1 eine
Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Lageranordnung, welche in einer Einrichtung zur Energiegewinnung
aus einer Wasserströmung eingebaut ist.
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Gemäß der
Erfindung wird eine Welle, beispielsweise eine Rotorwelle, einer
Einrichtung zur Energiegewinnung aus der Wasserströmung über
die erfindungsgemäße Lageranordnung drehbar gelagert.
Eine solche Einrichtung zur Energiegewinnung aus einer Wasserströmung
ist beispielsweise ein Meeresströmungs-, Tidenhub- oder
Gezeitenkraftwerk.
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Die
erfindungsgemäße Lageranordnung lagert die Welle
hierbei über eine Kombination aus wenigstens einem Radiallager
und einem Axiallager. Damit die Dichtungsproblematik umgangen werden kann,
arbeitet hierbei das Radialgleitlager und Axialgleitlager mit Wasser
als Schmiermedium, wobei das Schmiermedium dabei frei durch den
Lagerraum fließen kann, ohne dass eine Abdichtung der Lageranordnung
nach außen vorgesehen werden muss. Es ist hierbei beispielsweise
ausreichend, wenn das Wasser nur grob gefiltert wird, um frei durch
den Lagerbauraum zu fließen. Ob das Wasser gefiltert wird und
wenn ja, wie fein bzw. grob das Wasser gefiltert wird, hängt
beispielsweise davon ab, ob das Wasser verschmutzt ist bzw. Stoffe
oder Partikel enthält, die die Funktionsweise der Lageranordnung
beeinträchtigen können, wenn diese in die Lageranordnung
gelangen. Solche Partikel bzw. Stoffe sollten dann nach Möglichkeit
herausgefiltert werden.
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Die
Einrichtung zur Energiegewinnung aus einer Wasserströmung
weist ein Gehäuse auf, in welchem eine Welle gelagert ist.
Auf der Welle ist hierbei, wie zuvor beschrieben, ein Propeller
angeordnet, der über die Strömung des umgebenden
Wassers angetrieben wird. Dieser Propeller kann wiederum einen Generator
antreiben bzw. mit diesem gekoppelt sein zur Energiegewinnung. Die
Einrichtung zur Energiegewinnung aus einer Wasserströmung
kann beispielsweise in Meerwasser angeordnet werden. Grundsätzlich
ist aber auch eine Anordnung beispielsweise in Süßwasser
ebenfalls möglich. Dies gilt für alle Ausführungsformen
der Erfindung. Bei einer Anordnung in Süßwasser
können bei der Herstellung der Lageranordnung daher auch
Werkstoffe verwendet werden, die nicht seewasser- bzw. salzwasserbeständig
sind.
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Die
Lagerung der Welle im Gehäuse wird dabei gemäß der
Erfindung durch eine wassergeschmierte, im nachfolgenden Beispiel
meerwassergeschmierte, Gleitlageranordnung vorgenommen. Die Gleitlageranordnung
teilt sich dabei, wie im nachfolgenden anhand von 1 dargestellt
ist, beispielsweise auf in ein Radialgleitlager und zwei Axialgleitlager,
wenn die Rotorblätter des Propellers bzw. Rotors beispielsweise
beidseitig belastet werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform (nicht dargestellt)
kann sich die Gleitlageranordnung beispielsweise auch auf ein Radialgleitlager
und ein Axialgleitlager aufteilen, wenn die Anströmung
beispielsweise immer aus der gleichen Richtung kommt. Bei den Ausführungsformen
der Erfindung kann je nach Belastung das Radialgleitlager hierbei
beispielsweise als zylindrisches Gleitlager, Mehrflächengleitlager
oder Mehrflächen-Segmentgleitlager ausgeführt
werden. Die Axialgleitlager sind beispielsweise Mehrflächengleitlager
oder Segmentgleitlager mit festem oder einstellbaren Winkel.
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Die
Rotorwelle der Einrichtung zur Energiegewinnung aus einer Wasserströmung
wird, wie zuvor genannt, durch wenigstens einen Propeller angetrieben.
Im Gehäuse, das gegen die Wasserumgebung dabei nicht abgedichtet
sein muss, ist die Welle beispielsweise radial im Gehäuse
gelagert. Die Welle ist hierbei mit einem geeigneten Gleitbelag
als Radiallagerung ausgebildet, wobei der Gleitlagerbelag entsprechend
dem Einsatzbereich geeignet gewählt ist und beispielsweise
zum Einsatz in Meerwasser oder Süßwasser geeignet
ausgeführt ist. Die durch die Belastung der Rotorblätter
auftretende Axialkraft Fax wird in dem jeweiligen
Axialgleitlager aufgenommen. Der gesamte Bauraum der Lageranordnung
ist dabei mit dem umgebenden Was ser, beispielsweise Meerwasser,
geflutet. Ein Wasseraustausch mit der Umgebung muss dabei nicht
notwendigerweise stattfinden. Es kann beispielsweise sinnvoll sein,
wie zuvor beschrieben, in das Lagergehäuse eintretendes Wasser
zu filtern, um eine grobe Verschmutzung von der Lageranordnung fernzuhalten.
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In 1 ist
nun ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Lageranordnung 10 in einer Schnittansicht dargestellt,
wobei ein Teil des Gehäuses 12 der Einrichtung
zur Energiegewinnung aus einer Wasserströmung 14 gezeigt
ist, in welchem die Lageranordnung 10 vorgesehen ist, um
eine Rotorwelle 16 zu lagern. Die Darstellung des Propellers und
des Generators wurde hierbei aus Gründen der Übersichtlichkeit
weggelassen. Die Lageranordnung 10 teilt sich dabei in
ein Radialgleitlager 18 und zwei Axialgleitlager 20, 22 auf.
Alternativ, kann sich die Lageranordnung 10 auch in ein
Radialgleitlager und ein Axialgleitlager aufteilen, wenn die Anströmung
beispielsweise immer aus der gleichen Richtung kommt.
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Ein
Propeller bzw. Rotor (nicht gezeigt) der Einrichtung zur Energiegewinnung
aus einer Wasserströmung 14 befindet sich in der
Darstellung in 1 links, beispielsweise außerhalb
des Gehäuses 12 und induziert eine Axialkraft
Fax. Ein Generator, welcher ebenfalls nicht
gezeigt ist, befindet sich in der Darstellung in 1 bei
Position A. Die Darstellung der Anordnung von Propeller und Generator
ist dabei in 1 lediglich beispielhaft und
stark vereinfacht.
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Bei
der Darstellung in 1 ist außerdem lediglich
ein Ausschnitt des Gehäuses 12 gezeigt, in welchem
die Lageranordnung 10 angeordnet ist. Auf die Darstellung
der gesamten Umgebungskonstruktion der Einrichtung zur Energiegewinnung
aus einer Wasserströmung 14 wurde dabei verzichtet
aus Gründen der Übersichtlichkeit.
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Die
Lageranordnung 10 weist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
das Radialgleitlager 18 und die zwei Axialgleitlager 20, 22 auf.
Das Radialgleitlager 18 stützt eine auftretende
Radialkraft Frad gegen die Welle 16 ab.
Zwischen dem Radialgleitlager 18 und der Welle 16 bildet
sich ein Schmierfilm 24 aus. Das Schmiermedium ist im vorliegenden
Fall das Seewasser bzw. Meerwasser, dass sich in der Umgebung der
Lagerstelle 26 befindet und beispielsweise durch den Dichtungsspalt 28 oder
durch eine sonst wie geartete Wasserzuführung in das Gehäuse 12 gelangt.
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Zur
Aufnahme auftretender Axialkräfte Fax dienen
die beiden ersten und zweiten Axialgleitlager 20, 22.
Die Axialgleitlager 20, 22 sind dabei an einer ersten
und zweiten Wellenscheiben 30 und 32 befestigt
und stützen sich gegen das Gehäuse 12 ab.
Alternativ können die Axialgleitlager 20, 22 auch
am Gehäuse 12 befestigt sein und sich über
die jeweiligen Wellenscheiben 30 und 32 an der
Welle 16 abstützen (nicht dargestellt). Auch hier
bildet sich ein wassergefüllter Schmierspalt 34 aus.
Die Darstellung des Gehäuses 12 ist in 1 stark
vereinfacht und rein schematisch. Das Gehäuse 12 ist
beispielsweise geteilt ausgebildet, um die Axialgleitlager 20, 22 und das
Radialgleitlager 18 einzusetzen. Die Teilung des Gehäuses
ist in 1 hierbei nicht dargestellt.
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Das
Radialgleitlager 18 kann in seiner geometrischen Ausführungsform,
wie in 1 gezeigt ist, als ein zylindrisches Gleitlager
ausgebildet sein. In weiteren Ausführungsformen kann das
Radialgleitlager 18 auch beispielsweise als Zitronenlager,
Mehrflächengleitlager oder radial segmentiertes Gleitlager ausgeführt
sein. Des Weiteren können die Axialgleitlager 20, 22,
wie zuvor genannt, beispielsweise als Mehrflächengleitlager
oder segmentierte Mehrflächengleitlager mit festem oder
einstellbarem Anstellwinkel ausgeführt werden. Dieses sind
jedoch lediglich Beispiele für die Ausführungsformen
der Radialgleitlager und Axialgleitlager. Die Erfindung ist nicht auf
diese Ausführungsformen beschränkt.
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Als
Lagerwerkstoff kommen, bei einer Anwendung der erfindungsgemäßen
Lageranordnung 10 beispielsweise in Seewasser, vorzugsweise
Werkstoffe zum Einsatz, die seewasserbeständig sind, dazu
zählen zum Beispiel bestimmte Weißmetalle, Bronze-
oder Messinglegierungen, Sinterwerkstoffe wahlweise mit eingelagerten
Zusatzschmierstoffen, wie beispielsweise PTFE, MoS2,
Graphit, WS2 (Wolframsulfid) u. s. w., Gleitbeläge
aus PTFE sowie Faserverbundwerkstoffe mit eingelagerten Schmierstoffen.
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Die
Gegenlauffläche der Radial- und Axialgleitlager 18, 20 und 22 sind
vorzugsweise hierbei ebenfalls aus seewasserbeständigen
Werkstoffen oder Werkstoffkombinationen hergestellt oder weisen eine
hinreichend dicke Beschichtung mit eben diesen Werkstoffen bzw.
Werkstoffkombinationen auf.
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Alle
Oberflächen, an denen keine Relativbewegung stattfindet,
können auf herkömmliche Art und Weise gegen Korrosion
oder Fouling geschützt werden. Beispielsweise kann die
Bewuchs-Resistenz durch Anstriche und Beschichtungen z. B. auf Basis von
Epoxidharzen oder Silikonharzen, sowie weiteren, teilweise kupferhaltigen,
organischen Verbindungen erhöht werden. Als Korrosionsschutz
können beispielsweise galvanisch aufgebrachte Korrosionsschutzbeschichtungen
vorgesehen werden, beispielsweise auf Zn-Fe- oder Cr-Basis, sog.
Corotect-Beschichtungen usw. aufgebracht werden. Die Erfindung ist
jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung vorstehend anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele beschrieben
wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar. Die zuvor beschriebenen Ausführungsformen
sind dabei miteinander kombinierbar, insbesondere einzelne Merkmale
davon.
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Insbesondere
ist die Erfindung nicht auf die zuvor beschriebene Ausführungsform
einer Einrichtung zur Energiegewinnung aus einer Wasserströmung
beschränkt. So kann die erfindungsgemäße Lageranordnung
dazu verwendet werden eine Welle zu lagern auf welcher wenigstens
ein Rotor und/oder ein Generator angeordnet ist, wobei der Rotor
bzw. der Generator beliebig auf der Welle bzw. im oder außerhalb
des Gehäuses angeordnet werden kann. Grundsätzlich
kann die Lageranordnung aber auch jede andere Welle lagern, wobei
sie geeignet ist Radial- und Axialkräfte aufzunehmen.
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- 10
- Lageranordnung
- 12
- Gehäuse
- 14
- Einrichtung
zur Energiegewinnung aus einem Wasserstrom
- 16
- Rotorwelle
- 18
- Radialgleitlager
- 20
- erstes
Axialgleitlager
- 22
- zweites
Axialgleitlager
- 24
- Schmierfilm
- 26
- Lagerstelle
- 28
- Dichtungsspalt
- 30
- erste
Wellenscheibe
- 32
- zweite
Wellenscheibe
- 34
- Schmierspalt
- A
- Position
des Generators
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2427065 [0005]
- - DE 2602692 [0006]
- - DE 3248097 [0007]
- - DE 19948198 A1 [0008]