DE3246508A1 - Drahtseil mit einer mehrzahl von litzenlagen - Google Patents
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Description
: ■'■· ;;";": 32Λ6508
Dr.-Ing. W. Bernhardt Kobenhüttenweg 43, 6600 Saarbrücken
_, . . μ Telefon (0681) 65000
Patentanwalt v '
Drahtseilwerk Saar GmbH, D-6654 Kirkel 1 - Limbach
"Drahtseil mit einer Mehrzahl von Litzenlagen11
Die Erfindung betrifft ein Drahtseil mit einer Mehrzahl von Litzenlagen.
Drahtseile sind hauptsächlich beim Lauf über Rollen, aber auch an
anderen Führungen, auf Trommeln u.a.m. Verschleiß ausgesetzt. Das gilt nicht nur für die äußere Litzenlage, sondern im Falle mehrlagiger
Seile auch für die innere(n) Litzenlage(n) infolge der Abstützung der äußeren Litzenlage auf und der relativen Bewegung der
Außenlitzen gegenüber dem die innere(n) Litzenlage(n) umfassenden Seilkern sowie ggf. innerhalb des Seilkerns.
Zum Schutz und zur Schonung der Seile bei dieser Beanspruchung sind
Seilummantelungen aus Kunststoff bekannt, die das Seil polstern und im übrigen vor Korrosion schützen sollen.
Diese Seilummantelungen haben sich jedoch nicht bewährt. Sie scheuern
sich meist bald durch und hängen dann in Fetzen herum. Dagegen helfen auch Verankerungen der Ummantelung, die z.B. schwalbenschwanzförmig
zwischen die Litzen greifen, nur wenig. Wählt -nan ein dauerhafteres Kunststoff material, wird das Seil zu steif. Auch bleiben
die Drahtbrüche verdeckt, an denen man die Ablegereife des
4 -
Seils erkennt.
Als eine Abwandlung der Kunststoffummantelung eines Drahtseils ist
aus der DE-OS 1 510 073 der Vorschlag bekannt, die erwähnten schvalbenschwanzförmigen Verankerungen zu Buckeln an der Seiloberfläche
zu erweitern, die die Auflagedrücke des Seiles aufnehmen und weitgehend über die erwähnten Verankerungen nach innen leiten,
so daß die Außenlitzen nicht unmittelbar betroffen werden. Da diese Funktion auf dem in den Zwischenräumen der Außenlitzen vorhandenen
Kunststoff beruht und nicht unbedingt die vollständige Ummantelung
des Seils verlangt, können hier auch die Scheitellinien der Außen- '
litzen mit dem Seilprofil abschließen, d.h. ihre obersten Drahtbuckel können freiliegen.
Dieser Gestaltung haften im wesentlichen die gleichen Nachteile an
wie der normalen Ummantelung einschließlich der mangelhaften Erkennbarkeit von Drahtbrüchen. Hinzu kommt eine schwierige Herstellung.
Diese Seile konnten sich nicht einführen.
Ein weiteres Mittel zur Schonung der Drahtseile ist, sie über Kunststoff
rollen laufen zu lassen.
Während jedoch die Verankerungen der Ummantelungen in dieser oder jener Form immer auch Kunststoffeinlagerung im Seilinneren bringen
und damit dort gleichfalls gewisse verschleißmindernde. Polsterungen
erzeugen, schonen die Kunststoff rollen sehr bevorzugt die Außenlitzen und besonders deren äußere Umfangsabschnitte. Daraus erwächst
eine gefährliche Unsicherheit in Bezug auf das rechtzeitige Erkennen der Ablegereife, weil im Inneren schon Drahtbrüche auftreten,
während außen noch alles intakt ist. Außerdem sind die Kunststoffrollen anfällig gegen Schrägzug.
Im Normalfall, in dem Drahtseile einfach mit blanken Außenlitzen auf
Stahlrollen laufen, verschleißen die Außenlitzen meist entschieden eher als der Seilkern und verlangen damit das Ablegen des Seils in
einem Zeitpunkt, in dem der Kern durchaus noch brauchbar wäre. Insgesamt betrachtet, ist damit die Lebensdauer des Seils unnötig
vermindert.
Der Erfindung liegt gegenüber diesem Stande der Technik die Aufgabe
zugrunde, die äußere Litzenlage eines mehrlagigen Drahtseils in einem gewünschten Ausmaß zu schonen. Dabei sollen Drahtbrüche in der
äußeren Litzenlage erkennbar sein. Weitere Vorteile sind unten erwähnt.
Gemäß der Erfindung wird der angestrebte Zweck dadurch erfüllt, daß
in einem Drahtseil mit einer Mehrzahl von Litzenlagen mindestens ein viertel und höchstens drei viertel der Außenlitzen eine Kunststoffummantelung
aufweisen, die über den die anderen Außenlitzen umschreibenden Kreis des Drahtseils hinausragt.
Bei dieser Lösung sind die Außenlitzen des Seils nur zum Teil durch
eine Polsterung geschont, nämlich die ummantelten Litzen. Die anderen Litzen erhalten eine gewisse Schonung dadurch, daß der sie umschreibende
Kreis des Drahtseils von den Ummantelungen überragt wird und sie dadurch nicht oder weniger tragen. Das gewünschte Maß
der Schonung der äußeren Litzenlage läßt sich einstellen mit dem Zahlenverhältnis zwischen den ummantelten und den anderen Litzen
und mit dem Ausmaß des Überstehens der Ummantelungen. Die nicht ummantelten Litzen lassen Drahtbrüche an ihnen ohne jede Hinderung
erkennen.
Darüber hinaus kann man den Abrieb der Ummantelungen in die Rechnung einbeziehen. Man kann höher oder weniger abriebfesten
Kunststoff einsetzen, die Ummantelung dicker oder dünner bemessen und die Anzahl der ummantelten Litzen auch unter Berücksichtigung
des Abriebs wählen. So läßt sich auch durch zeitlich unterschiedliche Beanspruchung die Lebensdauer der äußeren Litzenlage in dieser wie
in jener Richtung beeinflussen. In dem Maße, indem sich die Ummantelung abnutzt und ihr Überstand über den die anderen, nicht
ummantelten Litzen umschreibenden Kreis verringert, sind auch diese fortschreitender Berührung und stärkeren Querpressungen ausgesetzt.
BAD ORIGINAL
Liegen die ursprünglich ummantelten Litzen schließlich außen ganz frei, ist die Beanspruchung der Litzenlage ähnlich derjenigen eines
Seils mit normalen Außenlitzen. Dann sind auch an den ursprünglich ummantelten Litzen Drahtbrüche zu erkennen. Auch um dessentwillen
kann man vollständigen Abrieb der Kunststoffummantelung vorsehen.
Die zumindest eine Zeitlang stattfindende Aufnahme der Querkräfte
hauptsächlich durch die ummantelten Litzen schont ferner den Seilkern, vor allem dadurch, daß diese Querkräfte an der Unterseite der ummantelten
Litzen wiederum gepolstert an den Seilkern weitergegeben werden. Die, erhöhte, Lebensdauer des Seilkerns kann, da man nach
dem vorstehenden die Lebensdauer der äußeren Litzenlage nahezu beliebig anpassen kann, fast vollständig in Lebensdauer des Seiles im
ganzen umgesetzt werden. Man braucht mit der Lebensdauer der äußeren Litzenlage nur geringfügig unter der des Seilkerns zu bleiben,
um die Ablegereife rechtzeitig zu erkennen. Störende Fetzen treten beim Verschleiß der im Vergleich zur Ummantelung
eines gesamten Seils nur geringfügigen Kunststoff mengen und -abmessungen einzelner Litzenummantelungen nicht auf.
Jedenfalls dann, wenn vollständiger Abrieb der Litzenummantelungen
innerhalb der Lebensdauer des Seiles vorgesehen ist, wird man den metallischen Querschnitt der kunststoffummantelten Außenlitzen den
genannten umschreibenden Kreis berühren oder geringfügig schneiden lassen, damit die freigelegte Litze weiterhin Querkräfte mitträgt. Ein
geringfügiges Schneiden des umschreibenden Kreises und Überstehen kann für das Mittragen erforderlich sein zum Ausgleich des elastischen
Einsinkens der Litze in den an ihrer Unterseite weiterhin vorhandenen Kunststoff, das dabei jeweils zu erwarten ist. Es könnte jedoch auch
Gründe geben, die ummantelten Litzen nachher gar nicht mehr tragen zu lassen. Zu diesem Zweck kann man ihren metallischen Querschnitt
vollständig innerhalb des genannten umschreibenden Kreises halten.
Um den kunststoffummantelten Außenlitzen eine möglichst sichere und
dauerhafte Abstützung auf dem Seilkern zu geben, kann man sie unter
— 7 —
— 7 —
Anformung der Kunststoffummantelung an der Litzenunterseite an den
Seilkern, ggf. ferner unter leichter Abflachung an der Litzenoberseite, in den Seilquerschnitt eindrücken.
Besonders vorteilhaft ist in dieser Beziehung im Ergebnis die Verfahrensweise,
daß die kunststoff ummantelten Außenlitzen unter Wärmeverformung der Kunststoffummantelung an dem, vorher erhitzten, Seilkern
und/oder den, vorher erhitzten, anderen Außenlitzen in den Seilquerschnitt eingedrückt werden. Der Kunststoff verformt sich dann
gerade dort, wo er es soll, und dort nicht, wo er es nicht soll: An der Unterseite der Litze drückt er sich infolge der Erwärmung durch
das dortige Umgebungsmaterial in die Zwischenräume der Litzen hinein,
so daß dies nicht erst im Laufe des Gebrauchs geschehen und die Seilstruktur lockern kann, vielmehr die Litze gleich ein festes,
endgültiges Bett erhält, und an der nicht erwärmten Oberseite bleibt
die Ummantelung, ziemlich wie sie ist, erhalten.
Soweit sich die ummantelten Litzen jedoch erst nach der Verseilung im
Lauf der Benutzung tiefer in den Seilquerschnitt eindrücken und sich dadurch - was beim Eindrücken während der Verseilung noch durch
ein relatives Zurückhalten dieser Litzen ausgeglichen werden kann lockern würden, kann man dem dadurch entgegenwirken, daß die
kunststoffummantelten Außenlitzen etwas weniger elastisch als die anderen Außenlitzen und als der die Litzen unter den Außenlitzen umfassende
Seilkern gewählt sind. Die Lockerung wird dann durch die größere Dehnfähigkeit der anderen Seilelemente verhindert.
Für den Normalfall bewegter Seile "ist zu empfehlen, daß jeweils auf
den beiden Seiten der kunststoff ummantelten Außenlitzen andere, nicht ummantelte, Litzen verlaufen, weil die Litzen sich dann wegen des
weitaus geringeren Reibwerts Kunststoff/Stahl gegenüber Kunststoff/Kunststoff ungehindert gegeneinander verschieben können, wie für
die Verbiegungen des Seils erforderlich.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht in
einem Seil von Warrington-Machart mit dickeren und dünneren Außen-
litzen, in dem die kleineren Außenlitzen die Kunststoff ummantelung
aufweisen. Denn bei dieser Konstruktion füllen die genannten kleineren Litzen nur Lücken aus und haben keine tragende Funktion, das Seilgefüge
ist ohne sie stabil.
Es versteht sich, daß man die kunststoff ummantelten Außenlitzen möglichst
gleichmäßig über den Seilumfang verteilen wird.
Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder. Sie zeigt einen Querschnitt durch ein Warrington-Seil.
Auf einer Kernlitze 1 sind in einem Arbeitsgang eine innere Litzenlage
aus fünf Litzen 2 und eine äußere Litzenlage aus fünf größeren Litzen 3 und fünf kleineren Litzen 4 verseilt. Die größeren Litzen 3
liegen in den Rillen zwischen den Litzen 2 der inneren Litzenlage. Die kleineren Litzen 4 sitzen auf den Buckeln der Litzen 2 in den
Zwischenräumen zwischen den Litzen 3.
Die Litzen 4 sind mit einer aufextrudierten Ummantelung 5 aus Kunststoff
versehen. Sie sind bei der Verseilung derart eingedrückt worden, daß die Ummantelung an der Unterseite der Litzen 4 etwas verformt
worden ist, d.h. sich der Wölbung der Litzen 2 angepaßt und seitlich
in die Zwickelräume zwischen den Litzen 2 und den Litzen 3 etwas hineingedrückt hat.
An der Oberseite der Litzen 4 steht die Ummantelung 5 über den umschreibenden
Kreis 6 des metallischen Seilquerschnitts über.
Die Litzen sind sämtlich Parallelschlaglitzen. Die Durchmesser betragen:
Kernlitze 1: 2,30 mm, Litzen 2: 2,92 mm, Litzen 3: 3,35 mm, Litzen 4
ohne Ummantelung: 2,20 mm, Litzen 4 mit Ummantelung: 2,80 mm, umschreibender
Kreis 6: 13,2 mm.
Der Überstand der Ummantelungen 5 über den umschreibenden Kreis 6 beträgt 0,30 mm. Er könnte bei dem beschriebenen Seil etwa in einem
Bereich von 0,10 bis 0,50mm, vorzugsweise von0,20 bis 0,40 mm,
verändert werden. Bei Seilen anderen Durchmessers würden sich diese
Werte etwa verhältnisgleich vergrößeren bzw. verkleinern.
Die aus der Zeichnung erkennbare Schonung des Seilinneren durch die
Abpolsterung der ummantelten - und die Querkräfte hauptsächlich
aufnehmenden - Außenlitzen an der Unterseite ist von besondsrem Vorteil
auch bei Normal-Seilen, insbesondere drehungsfreien Seilen, in denen die Außenlitzen die Litzen der nächstinneren Litzenlage überkreuzen
und durch die Polsterung die hohe Flächenpressung an den Überkreuzungen gemildert wird.
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Leerseite
Claims (8)
1. ^Drahtseil mit einer Mehrzahl, von Litzenlagen,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein viertel und höchstens drei viertel der Außenlitzen
(4) eine Kunststoff ummantelung (5) aufweisen, die über den die anderen Außenlitzen (3) umschreibenden Kreis (6) des Drahtseils
hinausragt.
2. Drahtseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Querschnitt der kunststoffummantelten Außenlitzen
(4) den genannten umschreibenden Kreis (6) berührt oder geringfügig über ihn hinausragt.
3. Drahtseil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die kunststoffummantelten Außenlitzen (4) gleichmäßig über den Seilumfang verteilt sind.
A- Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils auf den beiden Seiten der kunststoffummantelten Außenlitzen (A) andere, nicht ummantelte, Außenlitzen (3) verlaufen.
5. Drahtseil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Seil von Warrington-Machart mit dickeren (3) und dünneren (4) Außenlitzen die kleineren Außenlitzen (4) die Kunststoff
ummantelung (5) aufweisen.
6. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die kunststoff ummantelten Außenlitzen (4) weniger elastisch als die anderen Außenlitzen (3) und als der die Litzen (1,2) unter
den Außenlitzen umfassende Seilkern (1,2) gewählt sind.
7- Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die kunststoff ummantelten Außenlitzen (4) unter Anformung der
Kunststoff ummantelung an der Litzenunterseite an den Seilkern (1,2),
ggf. ferner unter leichter Abflachung der Kunststoffummantelung an der Litzenoberseite, in den Seilquerschnitt eingedrückt sind.
8. Drahtseil nach einem der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet,
daß die kunststoff ummantelten Außenlitzen (4) unter Wärmeverformung
der Kunststoffummantelung (5) an dem, vorher erhitzten, Seilkern (1,2) und/oder den, vorher erhitzten, anderen Außenlitzen
(3) in den Seilquerschnitt eingedrückt sind.
-V,
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