DE3245642C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bügeln einer Jacke o. dgl., mit einer nichtbeweg­ lichen unteren Schneiderpuppe und einem beweglichen oberen Formkörper, wobei der Formkörper einerseits längs einer vertikalen Achse verschiebbar ist und so auf die Schneiderpuppe aufgelegt werden kann, und an­ dererseits um eine horizontale Achse verschwenkbar ge­ lagert ist.

Bekanntlich ist im Arbeitszyklus eines Kleidungsunter­ nehmers ein Bügelvorgang vorgesehen, durch den dem fertigen Kleidungsstück das endgültige Aussehen ver­ liehen wird.

Dieser Bügelvorgang wird mit entsprechenden Bügelma­ schinen durchgeführt, die einen zweckmäßig differen­ zierten Aufbau je nach der Art des nachzubearbeitenden Kleidungsstück haben. Zum Bügeln von Kleidungsstücken mit Männerkragen werden zum Verleihen des endgültigen Aussehens im Bereich der Kragen und Aufschläge gewöhnlich ins­ besondere Bügelmaschinen mit austauschbarer Schneider­ puppenpresse verwendet.

Zum Bügeln von Kragen und Aufschlägen ist es heutzuta­ ge nämlich notwendig, zwei getrennte Maschinen zu ver­ wenden bzw. die zum Kragenbügeln ausgebildeten Maschi­ nen mit weiteren seitlichen Einrichtungen auszurüsten und dem Schneiderpuppenträger oder den seitlichen Einrichtungen zweckmäßige Hin- und Herbewegungen, Drehbewegungen und/oder Translationsbewegungen aufzuerteilen.

Die DE-OS 24 04 710 offenbart eine Bügelpresse für Sakkos o. dgl., bei der für den Kragen und das Revers eines Sakkos zwei voneinander unabhängige Preßplatten vorgesehen und dem Gesamtkonzept entsprechend erfor­ derlich sind. Diese Bügelpresse weist für alle zu bü­ gelnden Partien eines Sakkos eine entsprechende Preß­ platte auf und bedarf somit keiner Schwenkeinrichtung.

Die US-PS 30 52 388 zeigt eine Bügelmaschine zum Bü­ geln des Kragens und der Schulterpartie einer Jacke. Diese Bügelmaschine ist jedoch nicht zum Bügeln des Revers′ geeignet. Die Preßform selbst ist um eine ho­ rizontale Achse verschwenkbar und kann so auf eine Schneiderpuppe mit dem zu bügelnden Sakko aufgepreßt werden.

Es ist bisher keine Preßplatte bekannt, die in einer ersten Stellung einen ersten Teil und in einer zweiten Stellung einen zweiten anderen Teil einer Jacke bügeln kann. Aus diesem Grunde mußten bisher entweder ver­ schiedene Bügelvorrichtungen verwendet werden oder die Handhabung beim Bügeln einer Jacke war schwierig und umständlich zu bewerkstelligen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bügelvorrichtung zu schaffen, bei der mit einer einstückig ausgebildeten Bügelform sowohl der Kragen als auch das Revers einer Jacke gebügelt werden kann.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Formkörper einen sich abwärts erstreckenden, der Form eines Jacken-Revers′ angepaßten Ansatz aufweist und an einer horizontalen Platte befestigt ist, daß die horizontale Platte zwei sich gegenüberliegende, abwärts gerichtete vertikale Arme aufweist, daß eine gabelförmige Aufhängung vorgesehen ist, die einerseits zwei abwärts gerichtete Schenkel aufweist und anderer­ seits mittels der Kolbenstange einer doppelt wirkenden Zylinderanordnung bewegbar ist, daß die vertikalen Ar­ me der horizontalen Platte über einen Schwenkbolzen schwenkbar mit den Schenkeln gekoppelt sind, wodurch die horizontale Schwenkachse des Formkörpers definiert ist, so daß der Formkörper einerseits vertikal abwärts bewegt werden kann, um einen Jacken-Kragen zu bügeln, und andererseits um die horizontale Schwenkachse ver­ schwenkt werden kann, um mittels des Ansatzes das Jacken-Revers zu bügeln, wobei die Verschwenkung des Formkörpers über eine Kolben-Zylinder-Anordnung be­ wirkt wird, die an der gabelförmigen Aufhängung an­ greift, und der auf das Jacken-Revers ausgeübte Bügel­ druck mittels einer manuell bedienbaren Verstellein­ richtung einstellbar ist.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist es nunmehr möglich, das Bügeln von Kragen und Aufschlägen mit ei­ nem einzigen mit der festen Schneiderpuppe verbundenen Formkörper zu arbeiten, den ausgeübten Bügeldruck all­ mählich einzustellen und eine bessere Arbeitsleistung zu erreichen, da die zwischen dem Kragenbügelvorgang und dem Bügelvorgang der Aufschläge verlaufende Zeit verkürzt ist.

Außerdem kann man beide Aufschläge zugleich bügeln und in deren unteren Abschnitt einen ziemlich breitge­ krümmten Umschlag belassen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist von einfacher Bauweise und bietet somit größte Betriebszuverlässig­ keit.

In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die gabelförmige Aufhängung mit zwei Schultern versehen ist, von denen die eine eine pneumatische Kolben-Zylinder-Anordnung und die andere eine mit ei­ nem drehbaren Handrad versehene Gewindespindel über eine Schraubenkupplung trägt.

Vorteilhaft ist es, wenn die pneumatische Kolben-Zy­ linder-Anordnung an der zugehörigen Schulter angelenkt ist und eine Kolbenstange hat, die an einem kleinen Block angelenkt ist, der mit der horizontalen Platte zur Halterung des Formkörpers fest verbunden ist, wo­ bei die Gewindestange einen Endanschlag aufweist, der zur Abstützung einer gegenwirkenden Feder dient.

Die Rotationsachse des Formkörpers kann während des Bügelvorganges im wesentlichen in der Höhe der Schul­ tern der Schneiderpuppe angeordnet sein.

Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer vereinfachten perspektivischen Stirnansicht und bei angehobenem Formkörper,

Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt, der die Kupp­ lung zwischen dem Formkörper und deren Trag­ konstruktion erkennen läßt,

Fig. 3 die vorgenannte Gruppe bestehend aus dem Formkörper und der Tragkonstruktion in einer Seitenansicht und

Fig. 4, 5 und 6 die drei Relativstellungen, die der Formkörper in bezug auf die Schnei­ derpuppe während des Bügelvorgangs einnehmen kann.

Gemäß Fig. 1 weist die Vorrichtung zum Bügeln von Kragen und Aufschlägen bzw. Revers eine feste Schneiderpuppe 1 von im wesentlichen herkömmlicher Ausbildung auf.

Mit dieser Schneiderpuppe wirkt ein Formkörper 2 zu­ sammen, der einen vorderen Ansatz 2′ aufweist, der sich nach unten als entsprechend geformter Ansatz ver­ längert.

Der Formkörper 2 ist auf einer horizontalen Platte 3 montiert, die im Bereich der Enden mit abwärts gerich­ teten vertikalen Armen 4 versehen ist, die unten über einen Zapfen 5 mit den Schenkeln 6 einer gabelförmigen Aufhängung 7 gekuppelt sind. Diese ist mit der Kolben­ stange 8 eines doppeltwirkenden Zylinders mit senk­ rechter Achse fest verbunden, der in der Lage ist, den Formkörper 2 mit der Schneiderpuppe 1 in Berührung zu bringen und entsprechend an diese zu drücken.

Die gleiche gabelförmige Aufhängung 7 ist mit zwei Schultern 9 und 9′ versehen, von denen die eine einen pneumatischen Zylinder 10 und die andere eine mit einem drehbaren Handrad 12 versehene Gewindespindel 11 über eine Schraubenkupplung trägt.

Der genannte pneumatische Zylinder 10 ist an der Stelle 13 an der zugehörigen Schulter angelenkt und hat eine Kolbenstange 14, die an der Stelle 15 an einem Block 16 angelenkt ist, der mit der horizontalen Platte 3 zur Halterung des Formkörpers 2 fest verbunden ist.

Die Gewindespindel 11 weist ihrerseits einen Endan­ schlag 17 auf, der zur Abstützung einer gegenwirkenden Feder 18 dient. Demzufolge ist es durch Einwirken auf den pneumatischen Zylinder 10 möglich, den Formkörper 2 um seinen Schwenkbolzen 5 zu drehen. Der Formkörper bewirkt durch Absenken auf die Schneiderpuppe 1, über die vorher ein Kleidungsstück gelegt wurde, das Bügeln des Kragens dieses Kleidungsstückes (Fig. 4).

Anschließend (Fig. 5) wird der Formkörper 2 über eine zweckmäßig begrenzte Strecke von der Schneiderpuppe 1 abgehoben und durch die Kolben-Zylinder-Anordnung 10 um einen vorbestimmten Winkel derart gedreht, daß sein unterer Ansatz 2′ eine der Senkrechten näherliegende Stellung einnimmt.

Danach wird der Formkörper 2 wieder mit der Schneider­ puppe 1 in Berührung gebracht, wobei der Formkörper 2 nach der vor­ erwähnten Drehung mit dem Ansatz 2′ auf die Schneiderpuppe drückt und daher die Aufschläge bzw. Revers bügeln kann (Fig. 6).

Insbesondere ist es durch Einstellen der gegenwirkenden Feder 18 mittels des Handrads 12 möglich, den von dem Ansatz 2′ auf die Aufschläge ausgeübten Druck größer oder kleiner einzustellen.

Es ist ferner zu unterstreichen, daß der Schwenkbolzen 5 des Formkörpers 2 während des Bügelvorganges im we­ sentlichen in der Höhe der Schulter der Schneiderpuppe 1 liegt.

Durch diese Maßnahme ist die von dem Ansatz 2′ nach dem Drehen des Formkörpers eingenommene Stellung der­ art, daß der Ansatz 2′ selbst nicht auch auf das untere Ende der Aufschläge drückt.

Aus den obigen Ausführungen und aus der Betrachtung der verschiedenen Figuren der beiliegenden Zeichnungen gehen die gute Funktionstüchtigkeit und praktische Anwendbarkeit deutlich hervor, die die Maschine zum Bügeln von Kragen und Aufschlägen gemäß der vorliegen­ den Erfindung kennzeichnen.

Selbstverständlich wurde diese Maschine vorstehend rein beispielsweise und ohne Beschränkung beschrieben und dargestellt, und zwar lediglich zum Beweis der praktischen Anwendbarkeit derselben und der allgemei­ nen Merkmale der vorliegenden Erfindung, wobei es sich versteht, daß an derselben alle jene Abänderungen und Umwandlungen ausgeführt werden können, die im Fachwis­ sen des Fachmannes liegen und in den Schutzumfang des oben erläuterten Erfindungsgedanken fallen.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Bügeln einer Jacke o. dgl., mit einer nichtbeweglichen unteren Schneiderpuppe (1) und einem beweglichen oberen Formkörper (2), wobei der Formkörper (2) einerseits längs einer verti­ kalen Achse verschiebbar ist und so auf die Schnei­ derpuppe (1) aufgelegt werden kann, und anderer­ seits um eine horizontale Achse verschwenkbar ge­ lagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (2) einen sich abwärts erstrecken­ den, der Form eines Jacken-Revers′ angepaßten An­ satz (2′) aufweist und an einer horizontalen Platte (3) befestigt ist, daß die horizontale Platte (3) zwei sich gegenüberliegende, abwärts gerichtete vertikale Arme (4) aufweist, daß eine gabelförmige Aufhängung (7) vorgesehen ist, die einerseits zwei abwärts gerichtete Schenkel (6) aufweist und ande­ rerseits mittels der Kolbenstange (8) einer doppelt wirkenden Zylinderanordnung bewegbar ist, daß die vertikalen Arme (4) der horizontalen Platte (3) über einen Schwenkbolzen (5) schwenkbar mit den Schenkeln (6) gekoppelt sind, wodurch die horizon­ tale Schwenkachse des Formkörpers (2) definiert ist, so daß der Formkörper (2) einerseits vertikal abwärts bewegt werden kann, um einen Jacken-Kragen zu bügeln, und andererseits um die horizontale Schwenkachse (5) verschwenkt werden kann, um mit­ tels des Ansatzes (2′) das Jacken-Revers zu bügeln, wobei die Verschwenkung des Formkörpers (2) über eine Kolben-Zylinder-Anordnung (10) bewirkt wird, die an der gabelförmigen Aufhängung (7) angreift, und der auf das Jacken-Revers ausgeübte Bügeldruck mittels einer manuell bedienbaren Verstelleinrich­ tung (12) einstellbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gabelförmige Aufhängung (7) mit zwei Schultern (9,9′) versehen ist, von denen die eine die pneu­ matische Kolben-Zylinder-Anordnung (10) und die an­ dere eine mit einem drehbaren Handrad (12) versehe­ ne Gewindespindel (11) über eine Schraubenkupplung trägt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Kolben-Zylinder-Anordnung (10) an der zugehörigen Schulter (9) angelenkt ist und eine Kolbenstange (14) hat, die an einem kleinen Block (16) angelenkt ist, der mit der horizontalen Platte (3) zur Halterung des Formkörpers (2) fest verbun­ den ist, wobei die Gewindestange (11) einen Endan­ schlag (17) aufweist, der zur Abstützung einer ge­ genwirkenden Feder (18) dient.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsachse (5) des Formkörpers (2) während des Bügelvorgangs im wesentlichen in der Höhe der Schultern der Schneiderpuppe (1) angeordnet ist.