DE3245451A1 - Spruehvorrichtung fuer reaktorkerne - Google Patents
Spruehvorrichtung fuer reaktorkerneInfo
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Description
32
/SPRÜHVORRICHTUNG FÜR REÄKTORKERNE _
Die Erfindung betrifft eine Sprühvorrichtung für einen Reak- .."
torkern eines Kernreaktors, wobei die Sprühvorrichtung dazu dient, den oberen Bereich des Reaktorkerns dann mit Kühlwasser
zu besprühen und: somit schnell abzukühlen, wenn ein Kühlwasserverlust
(Unfall) erfolgt.
Bei Kernreaktoren, insbesondere Leichtwasserreaktoren, bei denen
der von einem Schutzmantel umgebene Reaktorkern in einem Reaktor-Druckkessel untergebracht ist, kann ein KühlWasserverlüst dann
auftreten, wenn im Wasserführungssystem ein Bruch erfolgt und das Wasser aus dem Reaktorkern herausfließt· Dabei fällt dann
der Wasserspiegel derart ab, daß die Brennelemente freigelegt werden, der Reaktorkern also mit zu wenig oder ohne Kühlwasser
arbeitet,· was eine Überhitzung und Zerstörung der Brennelemente
zur Folge haben kann.
Um einen solchen Betrieb des Reaktorkerns ohne Kühlwasser zu
vermeiden werden üblicherweise oberhalb des Reaktorkerns Sprüh—
Vorrichtungen (Sprinkleranlagen) angeordnet, die im Notfall
Kühlwasser zuführen. So ist eine übliche Sprühvorrichtung vom sogenannten Horizontaltyp längs der Umfangswand des Schutzmantels angeordnet, und zwar zwischen dem oberen Teil des Reaktorkerns und einer Mantelkappe, die lösbar am oberen Teil des
Schutzmantels befestigt ist und diesen abschließt. ·
Bei einer solchen Sprühvorrichtung vom Horizontaltyp wird das
Kühlwasser horizontal gegen die Mittelachse des Reaktorkerns gesprüht, und zwar mit Hilfe von Sprühdüsen,- die an einer
Ringleitung angebracht sind, beispielsweise Sprührohren, die
längs des Umfangs des Schutzmantels verteilt sind
Diese Sprühvorrichtung vom Horizontaltyp erbringt jedoch^beträchtliche
und schwerwiegende Probleme bezüglich einer sol~ chen gleichmäßigen Besprühung von Kühlwasser, daß im Fall eines
Kühlwasserverlustes auch der zentrale Mittelboreich des Roak- :
torkerns erreicht wird. Insbesondere wird durch das in Ilorizon-
BÄD ORIGINAL
talrichtung gesprühte Kühlwasser der vom Reaktorkern aufsteigende Dampf kondensiert, mit der Folge, daß das Kühlwasser
den Mittelbereich des Reaktorkerns kaum mehr erreichen kann, es also nicht zu einer gleichmäßigen Verteilung des Kühlwassers
über den gesamten Bereich des Reaktorkerns kommt. Darüberhinaus ist die Temperaturverteilung im Reaktorkern in
Radialrichtung bezüglich des Umfangsbereichs und des Mittelbereichs
unterschiedlich, so daß das Problem besteht, dem Mittelbereich des Reaktorkerns genügend Wasser zuzuführen, was
eine äußerst wirksame Kühlung erforderlich macht, was bedeutet, daß die Brennelemente nahe dem Umfang des Reaktorkerns nur
mit einer vergleichsweise niedrigen Leistung arbeiten dürfen, wohingegen die Brennelemente nahe dem Mittelteil mit vergleichsweise
hoher Leistung arbeiten. Die Folge ist, daß die abgesprühten Wassertropfen dazu neigen, sich am Umfang des Reaktorkerns
niederzuschlagen. Darüberhinaus wird der aufsteigende Dampf durch das eingesprühte Kühlwasser nahe dem Umfang des .Reaktorkerns
weitgehend kondensiert, während im Mittelbereich des Reaktor-, kerns nahezu keine Kondensation stattfindet, weil die Unterkühlungstemperatur
im Bereich des Kernumfangs hoch und im Zentralbereich nahezu Null ist. Die Kühlwirkung im Mittelbereich
des Reaktorkerns sinkt somit beträchtlich ab.
Um die beschriebenen Nachteile zu vermeiden^ ist vorgeschlagen
worden, eine Sprühvorrichtung so auszubilden, daß sie eine große Menge an unter Druck stehendem Kühlwasser ausstößt, so
daß eine ausreichende Kühlwassermenge den Mittelbereich des Reaktorkerns erreicht. Eine derart ausgelegte Sprühvorrichtung
erbringt jedoch Probleme bezüglich der Anordnung und Verteilung der Sprühdüsen sowie der Gestaltung und Größe der gesamten
Sprühvorrichtung, wenn diese das Kühlwasser wirkungsvoll und gleichmäßig zuführen soll.
Zur Überwindung der Nachteile der bekannten Sprühvorrichtungen
vom Horizontaltyp sind auch Sprühvorrichtungen vom Vertikaltyp vorgeschlagen worden, bei denen das Kühlwasser von einem Bereich
oberhalb des Reaktorkerns aus auf diesen gesprüht wird, wobei die Temperaturverteilung und die notwendige Sprühmenge des Kühlwassers
längs der Radialrichtung des Reaktorkerns in Betracht
gezogen worden sind. '^*
Eine übliche Sprühvorrichtung vom Vertikaltyp wird an der Mantelkappe
angebracht, so daß das Kühlwasser nach unten auf den Reaktorkern gesprüht wird, wobei diese Sprühvorrichtung mit
einer Zuführungsleitung verbunden ist, die an der Wand des Reaktor-Druckkessels angebracht ist und diesen durchsetzt, wobei diese Zuführungsleitung der Sprühvorrichtung Kühlwasser zuführt.
Bei dieser Sprühvorrichtung ist es jedoch erforderlich, die Konstruktion der Mantelkappe zu ändern, und darüberhinaus
ergibt sich zum Zeitpunkt der Anbringung bzw. der Entfernung der Mantelkappe die Erfordernis eines mühsamen Verbindend bzw.
Lösens der Sprühvorrichtung mit bzw. von der Kühlwasser-Zuführleitung zur Sprühvorrichtung.
Die selben Probleme treten bei einer anderen Sprühvorrichtung vom Vertikaltyp auf,bei welcher die mit Düsen versehene Sprühvorrichtung an der Innenseite der Mantelkappe angebracht ist
und das Kühlwasser nach unten sprüht.Zusätzlich wird dabei das
Gewicht der Mantelkappe wesentlich erhöht,
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Vermeidung der erwähnten Nachteile der vorbekannten Sprühvorrichtungen
und die Schaffung einer verbesserten, kompakten Sprühvorrichtung
vom Vertikaltyp, die in der Lage ist, den Reaktorkern in
gleichmäßiger Weise mit Kühlwasser zu besprühen. Dabei soll die
Sprühvorrichtung mit Sprühdüsen versehen sein, die sich oberhalb
des Reaktorkerns befinden und sie soll auf einfache Weise
in eine Position bewegt werden können, in welcher sie den Austausch von Brennstäben nicht behindert.
Die Erfindung geht aus von einer Sprühvorrichtung zum Sprühen
von Kühlwasser auf einen in einem Reaktorkessel befindlichen Reaktorkern bei Auftritt eines Kühlwasserverlusts, die in dem
Zwischenraum zwischen dem von einem Schutzmantel umgebenen Reaktorkern und einer auf dem Schutzmantel befindlichen Mantelkappe untergebracht ist, wobei die Vorrichtung gekennzeichnet
ist durch eine Rohranordnung längs des Innenumfangs des Schutz-
mantels, durch eine Vielzahl von Speichenrohren, die schwenkbar mit der Rohranordnung verbunden und zwischen einer horizontalen
und einer vertikalen Position bewegbar sind, und durch eine Vielzahl von Düsen, die an den Speichenrohren angeordnet
sind und Kühlwasser nach unten auf den Reaktorkern sprühen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und anhand der Zeichnungen.
Auf der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Reaktor-Druckkessel mit Sprühvorrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Sprühvorrichtung nach der Erfindung,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Sprühvorrichtung von Fig. 2, die an der Schutzhülle eines Kernreaktors angebracht
ist,
Fig. 4 ein Beispiel der Anbringung eines Sprührohrs an einem Ringrohr gemäß der Erfindung,
Fig. 5 die Sprühvorrichtung von Fig. 2 mit Vertikalstellung der Sprührohre,
Fig. 6 ein Beispiel der Verbindung des Sprührohrs mit einem Speicherrohr,
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform der ■ Erfindung, und
Fig. 8 eine Draufsicht auf eine Abwandlungsform der Erfindung.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Kernreaktor befindet sich ein Reaktorkern
in einem Reaktor-Druckkessel 10 und wird von einem Schutzmantel 3' umgeben, dessen oberer Teil durch eine Mantelkappe
3 abgedeckt ist. Im Zwischenraum zwischen Mantelkappe 3 und Reaktorkern 1 befindet sich eine Sprühvorrichtung 11, die
mit einer Leitung 17 verbunden ist, welche an der Mantelkappe 3' angebracht ist und sich durch diese und den Druckkessel 10
hindurcherstreckt, wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist.
Eine Ausführungsform der Sprühvorrichtung 11 ist in Fig. 2 in
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vergrößertem Maßstab dargestellt, wobei gebogene Rohre 12, bei
dieser Ausführungsform sind es zwei Rohre, so miteinander verbunden
sind, daß sie eine im wesentlichen kreisförmige Rohranordnung 12 bilden, die sieh oberhalb des Reaktorkerns 1 längs
des Umfangs des Mantelkopfes 3' erstreckt. Eine Vielzahl von Speichenrohren 14 ist mit gleichem Abstand schwenkbar an der
Rohranordnung 12 befestigt, und zwar mit Hilfe von Verbindungskörpern 15, derart, daß die Speichenrohre 14 sich zur Mittelachse
des Reaktorkerns hin erstrecken, wenn sie in die Horizontallage
verschwenkt sind. An jedem Speichenrohr 14 ist eine Vielzahl von Düsen 13 befestigt. Weiterhin ist an der Rohranordnung
12 eine gekrümmte Rohrleitung 17 angebracht, die dazu
dient, der Sprühvorrichtung 11 Kühlwasser zuzuführen. Die Rohrleitung
17, die vom Schutzmantel 3' und der Wandung des Reaktor-Drudkkessels
10 getragen wird, ist am besten aus Fig. 3 zu ersehen. Gemäß der Erfindung ist es deshalb nicht notwendig,
die Sprühvorrichtung von der Kühlwasser-Rohrleitung 17 zu trennen, wenn die Mantelkappe 3 abgenommen wird.
Während des normalen Betriebs des Kernreaktors befindet sich
die Sprühvorrichtung 11 in der in Fig. 3 gezeigten Position^
und die Innenenden der Speichenrohre 11 sind durch einen kreisförmigen Ringkörper 20 miteinander verbunden, und zwar durch
bekannte Verbindungselemente, etwa den in Fig. 4 gezeigten Bajonettverschluß, wobei das Bezugszeichen 25 eine Blattfeder
bezeichnet, tiie an der unteren Oberfläche des Ringes 20 angebracht und so ausgebildet ist, daß sie an einem Hakenkörper
26 angreift, der mit dem oberen Teil des Speichenrohres 14 verbunden
ist..
Wenn die Mantelkappe 3 zum Zweck des Austausches von Brennstäben
oder Brennstabanordnungen 2 entfernt werden soll, dann wird zunächst der Ring 20 abgenommen, worauf die Speichenrohre
14 an den Verbindungskörpern 15 um etwa 90° nach oben in die
Vertikale geschwenkt werden, wie dies in Fig. 5 gezeigt ist, wobei die Hakenkörper in einen Kran eingehängt werden. Die
Brennstäbe 2 können dann ungehindert ausgetauscht werden, ohne daß es erforderlich ist, die Sprühvorrichtung 11 abzunehmen.
Die Speichenrohro 14 sind so aiinqeb.i1.det, daß iilo In ihrer ver-
BAD 'ORIGINAL
tikalen und in ihrer horizontalen Position verbleiben, undfzwar
durch Verwendung nicht gezeichneter Anschlagkörper. Um ein sanftes Verschwenken der Speichenräder 14 zu erreichen^ist es notwendig, gerade Verbindungskörper 15 zu verwenden, wie sie in
Fig. 6 dargestellt sind, mit deren Hilfe eine Verbindung mit den gebogenen Rohren 12 hergestellt wird. Aus diesem Grund Kann es
auch vorteilhaft sein, eine mehreckige Rohranordnung 12 zu verwenden,
wie sie schematisch in Fig. 7 dargestellt ist.
Der Kreisring 20 kann durch eine kleine Scheibe 21 ersetzt werden, wie sie in Fig. 8 dargestellt ist. Auch die Scheibe 21
kann an den Innenenden der Speichenrohre 14 durch bekannte Bajonettverschlüsse
oder durch Bolzen befestigt werden. Nach einer anderen. Ausführungsform kann der Ring 20 bzw. die Scheibe 21
durch einen Stützkörper (nicht gezeichnet) gehalten werden, der an der Mantelkappe 3 befestigt ist.
Die Anzahl und Verteilung der Düsen 13 an den Speichenrohren 14 ist je nach dem Anwendungszweck beliebig wählbar.
Bei einem Kühlwasserverlust tritt die erfindungsgemäß aufgebaute
Sprühvorrichtung 11 in Abhängigkeit von einem Notsignal
in Aktion und führt dem Reaktorkern Kühlwasser zu, und zwar von der Kühlwasser-Zuführungsleitung 17 über die Rohranordnung
12, die Speichenrohre 14 und die Düsen 13. Das Kühlwasser wird in vorgegebener Menge durch die verteilten Sprühdüsen 13.nach
unten gesprüht. Zwar werden die Speichenrohre 14 durch das nach unten ausgestoßene Kühlwasser einer Gegenkraft in Richtung nach
oben unterworfen, weil jedoch die Innenenden der Speichenrohre 14 durch den Kreisring 20 oder die Scheibe 21 miteinander verbunden
sind, verbleiben die Speichenrohre 14 in ihrer horizontalen Lage und werden nicht nach oben verschwenkt. Gemäß der
Erfindung befindet sich also die Sprühvorrichtung oberhalb des Reaktorkerns und ist mit einer Vielzahl von Speichenrohren
versehen, die sich vom Schutzmantel aus nach innen gegen den zentralen Bereich des Reaktorkerns erstrecken, wobei jedes
Speichenrohr längs der Radialrichtung mit Düsen versehen ist, die in der Lage sind, eine erforderliche Kühlwassermenge gleichmäßig
und wirkungsvoll dem Reaktorkern dann zuzuführen, wenn
ein Kühlwasserverlust auftritt. Die Speichenrohre können aus
ihrer horizontalen Lage in eine vertikale Lage verschwenkt werden,
so daß es nicht erforderlich ist, die Sprühvorrichtung zu entfernen, wenn zum Zweck eines Austauschs von Brennstäben
oder Brennstabanordnungen die Mantelkappe abgenommen werden
muß.
Claims (6)
- 245PATENTANSPRÜCHE.) Sprühvorrichtung zum Sprühen von Kühlwasser auf eineneinem Reaktor-Druckkessel befindlichen Reaktorkern, bei Kühlwasserverlust, die in einem Zwischenraum zwischen dem von einem Schutzmantel umgebenen Reaktorkern und einer auf dem Schutzmantel befestigten Mantelkappe angeordnet ist, gekennzeichnet durch eine sich längs des.Innenumfangs des Schutzmantels erstreckende Rohranordnung (12), eine Vielzahl von Speichenrohren (14) , Δ1& schwenkbar an der Rohranordnung (12) befestigt und zwischen einer horizontalen und einer vertikalen Position verschwenkbar sind, und durch eine Vielzahl von Düsen (13), die an den Speichenröhren (14) sitzen und Kühlwasser nach unten auf den Reaktorkern (1) sprühen.
- 2. Sprühvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet/ daß sich die Speichenrohre (14) in ihrer horizontalen Position zum Zentrum des Reaktorkerns (1) hin erstrecken und daß ein Verbindungskörper (20, 21) vorgesehen ist, der die in ihrer Horizontalposition befindlichen Speichenrohre (14) fest miteinander verbindet.
- 3. Sprühvorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen an den Speichenrohren-(14) befestigten Kreisring (20).
- 4. Sprühvorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine an den Innenenden der Speichenrohre (14) befestigte Scheibenplatte (21).
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohranordnung (12) aus einer Mehrzahl gebogener Rohrstücke besteht,, die durch an den Außenenden der Speichenrohre (14) angebrachte, gerade Verbindungskörper (15) zu einem Kreisring zusammengefaßt sind. :
- 6. Sprühvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohranordnung eine Vielzahl von Rohrabschnitten aufweist, die jeweils aus einem geraden Mittelteil und zwei kur-zen, geraden Armen bestehen, die mit den gegenüberliegenden Enden des Mittelteils verbunden sind, und daß gerade Verbindungskörper die Rohrstücke zu einer im wesentlichen kreisförmigen Anordnung zusammenfassen, wobei jeder Verbindungskörper mit dem Außenende eines Speichenrohres verbunden ist.
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