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T i t e 1 : Verfahren und Vorrichtung zur Hochleistungs-Behäl-
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terung von Fischen,bswi Ausgestaltung eines vorteilhaften Schwimmkäfiges
fifr das Verfahren Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Hochleistungs-Haltung von Fischen, insbesondere in Totwässern, wie Bergwerksteichen.
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Wegen der sich verstärkenden Verunreinigung der Wässern ist die Hochleistungs-Haltung
von Fischen ein immer größeres
Problem geworden. Aus gesundheitlichen
Gesichtspunkten einerseits und der Qualität des Fischfleisches andererseits, ist
die Haltung der Fische in einem klaren Wasser sehr wichtig geworden.
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Zwar ist das Wasser von Bergwerksteichen vielfach genügend klar, doch
ist dieses für die Fischwirtschaft oft ungeeignet, weil diese Teiche im allgemeinen
groß und tief sind, und demzufolge deren Wasser kühl und arm an Nährstoffen ist,
wie auch die Zerklüftung des Teichbodens den Fischfang unmöglich macht. Wegen der
erwähnten Nachteile können diese Teiche bestenfalls für die Ziele des Sportangelns
in Anspruch genommen werden, sie scheiden aber für die kommerzielle Fischwirtschaft
in der Regel aus. Diese erwähnten Nachteile der Bergwerksteiche lassen sich aber
für die Haltung von Fischen in kommerzieller Weise nutzen, wenn die Haltungsprobleme
gelöst werden können, wozu vorzüglich sogenannte Schwimmkäfig-Systeme dienen.
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Schwimmkäfige für die Haltung von Fischen sind bereits bekannt, vgl.
z.B. US-PS 4.003.338; 4.013.042 und 4.079.698.
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Zwar dienen solche Verfahren und die dazu konzipierten Schwimmkäfige
für das Halten von Fischen, sie eignen sich aber nur für kleinere Fischmengen und
sind für die Hochleistungs-Haltung von Fischen in der Fischwirtschaft nicht wirtschaftlich
einsetzbar.
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Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zu schaffen, durch die das Halten
von Fischen in Totwässern, wie Bergwerksteichen, in größeren Mengen und auf längere
Zeit möglich ist, und zudem ein schneller und bequemer Transport der Fische und/oder
deren Nährstoffe von der Vorrichtung oder zu dieser ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß mindestens
ein Schwimmkäfig als Fischbehälter ins Wasser
hineingelegt, die
Fische gegen Parasiten desinfiziert, die desinfizierten Fische in den Käfig im Zunahmeverhältnis
3 120 kg/m so gehalten werden, daß die Fische der gleichen Zuchtrasse oder solche,
sich im Einzelgewicht um ca. 30 % abweichende Fische in je einen Käfig über 100
C, oder bis max. 0° C Abkühlung, abhängig von den Fischarten gelangen, ferner in
jedem Käfig mindestens ein Fischfutterer untergebracht ist, in den Futterer ein
Fischfutter mit der den Fischarten entsprechenden Zusammensetzung von Eiweiß, Pflanzenresten,
Vitaminen dosiert wird, außserdem in der Nähe der Käfige eine, insbesondere handantreibbare,
Wasserrtihreinrichtung aufgestellt ist, die am Anfang der Vereisung der Wasseroberfläche
(- 40 C bis 0° C) eingeschaltet wird, und bei dem der Fischfang in der gesamten
Vorrichtung so bemessen wird, daß ein Zunahmeverhältnis des Fischbestandes sich
dem Wert von 120 kg/m3 desto besser annähert.
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Eine diesem Verfahren Rechnung tragende Vorrichtung zeichnet sich
gemäß der Erfindung dadurch aus, daß die horizontalen Halter, die der Aufhängung
des Netzes dienen, mindestens bei den Enden auf Bojen liegen, die Bojen einen Schwimmkörper
und darüber eine Säule haben, daß die Säulen mit einem Element mit insbesondere
horizontaler Bohrung für die Unterstützung der horizontalen Halter versehen sind,
und bei Anwendung von mindestens zwei Käfigen mindestens je zwei Bojen den Käfigen
paarweise aneinander gereiht werden, und daß zur Sicherung des konstanten Abstandes
unter und/ader zwischen den Bojen zwei Bojen mit einem Abstandselement zusammengebunden
sind, und daß auf mindestens einem Teil der Abstandselemente eine Gehbahn angebracht
ist, und für das Anschließen der Abstandselemente ein entsprechendes Element, in
einer insbesondere horizontalen Bohrung, in der Säule der Bojen vorgesehen ist und
sowohl die horizontalen Halter, die der Aufhängung des Netzes dienen, als auch die
Abstandselemente gegen Längsverschiebung durch ein lösbares Element an der Säule
gesichert sind.
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Durch diese Maßnahmen ist die Hochleistungs-Haltung von Fischen in
klaren Wässern möglich, was nicht nur Vorteile hinsichtlich der Fischgesundung bringt,
sondern auch den besonderen Vorteil bedeutet, daß das Fischfleisch während der Haltung
von den früheren Verunreinigungen weitgehend gereinigt und dessen Qualität verbessert
werden kann.
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Wah-rend der Haltung stehen die Fische unter Kontrolle von Spezialisten,
was eine weitere Qualitätssicherung bedeutet.
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Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahmen kann noch darin gesehen werden,
daß eine sehr große Fischmenge gleichzeitig gehalten werden kann, und diese in der
Regel nur von der Größe des Teiches beschränkt wird, was eine gute Versorgung der
Verbraucher, selbst im Winter, ermöglicht.
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Der einzelne Schwimrnkäfig ist einfach gestaltet und leicht bedienbar,
und es können die einzelnen Käfige leicht stillgelegt und nach Wahl der Vorrichtung
angeschlossen werden.
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In den Zeichnungen ist eines der möglichen Ausführungsbeispiele der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt: Fig, 1 eine perspektivische Ansicht
auf die Vorrichtung zur Haltung von Fischen, Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung
auf einige, zusammenhängende Schwimmkäfiget Fig. 3 eine perspektivische Ansicht
auf nur eine Boje nebst Teilen eines Schwimmkäfigs und Fig. 4 einen Längsmittelschnitt
durch die Säule einer Boje.
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In einem Totwasser, z.B. einem Bergwerksteich, mit mindestens drei
Metern Wassertiefe sind Schwimmkäfige, z,B. in zwei Reihen, angeordnet. Die Schwimmkäfige
sind voneinander unabhängig und nur über Bindeelemente aneinander angeschlossen.
Nutzinhalt der einzelnen Schwimmkäfige ist 60 m3, Zwischen den beiden Reihen ist
ein- Gehsteig 6 vorgesehen, und es ist dieser auf Anschlußelementen der Schwimmkäfige
angeordnet. In den Schwimmkäfigen, die im wesentlichen eine 1 m2 flache Korbform
aus Netz haben, deren unteres Teil und der untere Teil der jeweiligen Seitenwand
in einer Höhe von ca. 10 cm mit Folie bedeckt ist, können Fischfutterer -8 aufgehängt
werden. Am unteren Ende der Käfigreihe ist ein über einen Elektromotor angetriebenes
Flügelrad 10, welches auf kleineren Flößen 9 angebracht ist, vorgesehen.
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Zur Vorrichtung kann ein Dienstgebäude 11 am Ufer gehören, in dem
das Futter für die Fische dosiert und in welchem eine Pumpe für das Dosieren aufgestellt
sein kann, Rohre 12 der Fischpumpe führen aus dem Wasser, wodurch der Fischfang
durch Absaugen der Fische aus den Käfigen äußerst einfach ist.
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Das Verfahren wird gemäß dem hier dargestellten Ausftihrungs beispiel
am Beispiel der Haltung des Karpfens vorgestellt.
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Die auf verschiedene Art gezüchteten Karpfen werden von den Fischwirtschaften
vor Einbruch des Winters aus anderen Teichen ausgefischt. Die Karpfen werden danach
mit Fahrzeugen zu dem Totwasser, d.h. dem Bergwerksteich, gebracht.
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Der Transport der Karpfen bzw. Fische erfolgt - in der bekannten Weise
- in sauerstoffreichen Wasserbehältern. Die angelieferten Fische werden zuerst desinfiziert,
da an ihnen hängende Parasiten wegen ihrer raschen Zunahme eine erhöhte Gefahr für
die Fischkultur bedeuten. Zu diesem Zweck wird ein Desinfiziermittel in das Wasser
des Transportbehälters gegossen, und die Fische werden darin ca. 15 Minuten gelassen.
Die Zusammensetzung des Desinfektionsmittels kan-n z.B.
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wie folgt vorgenommen sein: zu 1 m3 Wasser werden 2 kg Salz, 2 Stück
FLIBOL E, 10 gr. KMnO4 gegeben.
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Die desinfizierten Fische werden aus dem Behälter mit einem Netz ausgehoben
und in einen - zum Ufer geschleppten Schwimmkäfig - eingelassen. Die Schwimmkäfige
werden bis 120 kg/m3 aufgefüllt, danach zurückgeschleppt. Die Lebensfunktionen der
Fische werden mit stufenweiser Senkung der Wassertemperatur langsamer, bis die Fische
bei einer für die Fscharten charakteristischen Temperatur keine Nahrung nehr aufnehmen.
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Im Falle von Karpfen erfolgt dies bereits bei einer Temperatur von
10 0C. Bis zu dieser Temperatur ist die Fütterung der Fische zu sichern. Ein Futter
er 8 wird in den Schwimmkäfig untergebracht, und es wird die Futtermenge eingestellt.
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Der Futterer 8 beinhaltet 30 - 50 % tierisches Eiweiß, z.B.
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Schlachthof-Fleischabfall, 10 - 50 % Pfanzenfasern, 30 -40 % Kohlehydrate,
6 - 8 % Fette, Sojaöl, Kalk und Vitamine.
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Diese angegebene Menge ist bei einer durchschnittlichen Herst-Wassertemperatur,
d.h. bei 16 - 180 C nötig, mit Senkung der Temperatur kann diese Menge so vermindert
werden, daß diese Menge an Futter bei 100 C noch 0,5 % des gesamten Gewichtes der
im Schwimmkäfig befindlichen Fische entspricht, unter 100 C ist dann kein Futter
mehr nötig.
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Da in Totwässern bzw. Bergwerksteichen wenige oder keine sauerstoffatmenden
Lebewesen sind, kann das Wasser Sauerstoff nur aus der Luft aufnehmen. Darum ist
eine Vereisung der Wasseroberfläche, mindestens oberhalb der Schwimmkäfige, selbst
im Winter zu verhindern. Das Wasser wird von den Fischen wegen deren großen Zunahmeverhäitnisses
so bewegt, daß ein Einfrieren desselben erst bei ca. - 360 C erfolgt.
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Der Fltigelrad-Wasserltifter 10 ist in diesem Fall einzuschalten.
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Von der Flügelrad-Wasserrühreinrichtung 10 wird durch die Bewegung
der Wasseroberfläche nicht nur das Einfrieren verhindert,
sondern
auch die Aufnahme des Sauerstoffes erleichtert, und es wird die Wasserrühreinrichtung
auch bei wärmerem Wetter für 1 Stunde/Tag eingeschaltet.
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Die Ausfischung wird so durchgeführt, daß der ausgewählte Schwimmkäfig
abgekoppelt, zum Ufer geschleppt und die Fische mit einer Fischpumpe in den Fischbehälter
herübergesaugt werden.
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Die anderen Fischarten können auf ähnliche Weise gehalten werden.
Die Abweichungen können dabei folgende sein: Bei dem Wels beinhaltet das Futter
mindestens 50 % tierisches Eiweiß und höchstens 5 % Pflanzenfasern.
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Bei der Forelle ist die Zusammensetzung des Futters im wesentlichen
mit dem des Welses gleich, aber es werden die Lebensfunktionen bei niedrigen Temperaturen
langsamer. In diesem Fall ist eine Futtermenge von 0,5 % des Gewichtes der Fische
auch bei 0° C Wassertemperatur zu sichern, darunter bedarf es aber keiner Fütterung.
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Bei der Forelle ist es nicht notwendig, das Futter im Futter rer 8
zu speichern.
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Die Fische können auch gemischt in folgenden zwei Weisen gehalten
werden.
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In einem der Schwimmkäfige - unabhängig von deren Einzel abmessungen
- werden Fische, die die gleichen Verhältnisse beanspruchen, z.B. Karpfen, Amur,
Busa, gehalten. Mit den erwähnten Fischen in gemeinsamen Schwimmkäfigen kann der
Wels gehalten werden. In diesem Fall soll die Einzelgröße der Fische beinahe gleich
sein und sie sollte eine Abweichung von höchstens 30 % betragen.
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Bei Busa ist der Sauerstoffgehalt des Wassers in erhöhtem Maße zu
sichern. Zu diesem Zweck ist die Wasserrühr-Einrichtung je 1 Stunde und 2 - 3 mal-
pro Tag einzuschalten.
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Der vorteilhafte Hochleistungs-Fischbehalter kann bei den Systemen
zur Anwendung kommen. Die Aufstellung der erfindungsgemäßen Schwimmkäfige wird anhand
eines Beispieles erläutert (Fig. 2): Ein Netz 13 ist auf die horizontalen Halter
14 und die Quer-und die dazu senkrechten Längshalter 16, 17 gehängt. Die Quer- und
Längshalter 16, 17 sind aus korrosionsgeschützten Stahl rohren gefertigt, auf denen
das Netz 13 so gehängt wird, daß die entsprechende Tiefe und eine rechteckige Form
des Netzkorbes gesichert wird, z.B. 6 x 4 m Grundfläche, 2,5 m Nutztiefe (unter
dem Wasser) und 60 m3 Nutzinhalt.
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Die horizontalen Halter 14, 15, 16, 17 sind auf Bojen 18, 19, 20,
21 22, 23 angeordnet. Die Bojen 18 bis 23 bestehen aus einem Schwimmkörper 24 und
einer auf dem Deckel der Bojen aufgebauten Säule 25 (Fig. 4), Gegen eine Verschiebung
sind die horizontalen Halter 14 bis 23 durch Bolzen 30, in die Bohrungen der horizontalen
Halter eingesteckt sind, gesichert. Bei Fütterung ausschließlich aus den Futterern
8 kann ein weiterer Halter für die Aufhängung des Futterers auf die Bojen montiert
werden. An einer Bohrung 26 der Bojen 19 und 22, die die beiden horizontalen Längshalter
in der Mitte unterstützen, wird ein Halter 31 gestützt, dessen Ausgestaltung gleich
mit denen des Querhalters 14, 15 ist.
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Ein Futterer 32 ist an dem Halter 31 angehängt.
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Die Schwimmkäfige 13 können in Reihen aufgestellt werden und so aneinander
gereiht werden, daß sie mit ihren kürzeren Seiten nebeneinander gelangen, so daß
die benachbarten Bojen 20, 23 bzw. 21, 34 der Käfige mit den biegsamen
Abstandselementen
35, 36 zusammengebunden werden. Auf beide-n Enden des Abstandselementes 35, 36 ist
ein hochfestes Leineneinlage-Gummirohr in je einem Rohrstück gesteckt, aber es ist
auch möglich, anstatt des Gummirohres einen dünnen Stahldraht mit ca. 10 mm vorzusehen.
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Mehrere Käfigreihen können zusammengebunden werden. Die Verbindung
kann mit den erwähnten Abstandselementen- 35, 36 gelöst werden. Dessen ungeachtet
ist es zweckmäßiger, zwischen den einzelnen Reihen der Käfige eine Gehbahn für die
Bedienung dieser Käfige vorzusehen.
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Zu diesem Zweck sind die benachbarten Bojen 21, 37, 22, 38 bzw. 23,
39 mit den starren Abstandselementen 40, 41, 42 zusammengeschaltet. Das Rohr des
jeweiligen Abstandselementes 40 bzw. 42 und die Rohre des Netzhalters 14 bis 17
sind aus dem gleichen Werkstoff gefertigt. Auf den starren Abstandselementen 40
bis 42 kann die Gehbahn 7 untergebracht werden.
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In der Säule 25 der Bojen, z.B. 24b sind die schon erwähnten, unteren
Bohrungen 28 und 29 vorgesehen, die den biegsamen und starren Abstandselementen
35, 36 bzw. 40 bis 42 dienen.
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Die Abstandselemente 35, 36 werden auch von den Bolzen 30 gehalten.