DE3240898C2 - Mehrlagiges Litzenseil für Schwerlasten - Google Patents
Mehrlagiges Litzenseil für SchwerlastenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein mehrlagiges Litzenseil für Schwerlasten, das wie Förderseile in Längsrichtung Schwingungen ausgesetzt ist und mit Fasern zwischen den Litzenlagen versehen ist. Mindestens zwischen die am stärksten auf Reibverschleiß beanspruchten Litzenlagen ist Kunststoff eingebracht. Alternativ sind mindestens die Litzen der am stärksten auf Reibverschleiß beanspruchten Litzenlagen mit Natur- und/oder Kunstfasern bzw. -bändern umwickelt.
Description
Die Erfindung betrifft ein mehrlagiges Litzenseil für Schwerlasten, das wie Förderseile in Längsrichtung
Schwingungen ausgesetzt und mit Fasern zwischen den Litzenlagen versehen ist Es kann sich dabei um reine
Flach- oder Rundlitzenseile oder um aus Flach- und Rundlitzen bestehende Seile handeln. Solche mehrlagigen
Litzenseile werden z. B. als Förderseile im Bergbau, Bagger- oder Kranseile für Schwerlasten eingesetzt,
wobei in der Regel die Lasten hängend gefördert werden. Dabei unterliegen die Seile dynamischen Zugschwellbeanspruchungen.
Den Zugkräften überlagern sich außerdem Torsions- und Biegekräfte, die die Gefahr
frühzeitiger Seilbrüche durch Ermüdung hervorrufen.
Da es bei der dynamischen Zugschwellbeanspruchung zu Reibung zwischen den Litzen benachbarter
Litzenlagen kommt, hat man bereits mindestens zwischen den am stärksten auf Reibverschluß beanspruchten
Litzenlagen Fasern eingelegt. Diese Fasern verhindern einen direkten metallischen Kontakt zwischen benachbarten
Litzenlagen, durch den es zum Fressen und Reibkorrosion kommen könnte und damit zu einem vorzeitigen
Ermüdungsbruch, der häufig von außen am Seil gar nicht zu erkennen ist sondern nur durch eine zeit-
und kostenaufwendige Seilprüfung nachgewiesen werden kann.
Es hat sich jedoch gezeigt daß der Schütz durch die zwischen die Litzenlagtn eingelegten Fasern nicht ausreichend
ist weil es dennoch häufig zu Seilbrüchen kommt Dies macht aus Sicherheitsgründen Seilprüfungen
in kurzen Abständen und häufig einen frühzeitigen Ersatz eines gebrochenen Seils erforderlich. Da sowohl
Seilprüfungen als auch der Seilaustausch einen Stillstand
der gesamten Förderanlage nach sich zieht ist der Bedarf für ein Seil groß, das den Beanspruchungen länger
standhält und nicht so häufig geprüft und ersetzt werden muß wie bisher.
Die vorstehend aufgezeigte Problematik und Lösungsvorschläge, die sich auf einen geänderten Seilaufbau
richten, sind in »Glückauf-Forschungshefte«, 43
(1982) Heft 2, S. 31 bis 37 geschildert
Aus der DE-OS 18 17 678 ist ein Litzenspiralseil in Parallelschlagmachart bekannt dessen aus dem Herzdraht
und den Drähten gebildetes Kernseil eine Einlage aus Kunststoff aufweist Das bekannte Spiralseil soll als
Baggerseil verwenfiet werden. Es ist daher nicht wie Förderseile Schwingungen in seiner Längsrichtung ausgesetzt
Dementsprechend fehlen in der DE-OS 18 17 678 Hinweise darauf, wie man ein Längsschwingungen
ausgesetztes Förderseil vor vorzeitigem Verschleiß und Bruch schützen kann.
Die DE-OS 22 18 402 gibt ebenfalls ein Drahtseil bekannt, bei dem die Kernlitze mit Kunststoffband umwikkelt
ist Auch hier fehlt ein Hinweis auf die Möglichkeit einer Standzeiterhöhung eines Förderteils, Das Umwikkeln
der Kernlitze bringt keine Verlängerung der Lebensdauer des Seils, weil dieser nicht der kritische Abschnitt
eines Seils ist
Aus der DE-OS 31 49 783 ist ein Drahtseil mit einer Füllelementeinlage bekannt Als Füllmaterial wird insbesondere
thermoplastischer Harz vorgesehen, der alle Spalte und Zwischenräume in dem Seil füllen soll. Hierdurch
verspricht man sich einen höheren Abnutzungswiderstand, verbesserte Ermüdungsfestigkeit ohne Verschlechterung
der Biegsamkeit oder Ablösen des Füllmaterials. Es hat sich jedoch gezeigt, daß solche bekannten
Drahtseile für die Förderung von Schwerlasten keine ausreichende Standzeit besitzen.
so Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Litzenseil
der eingangs genannten Gattung dahingehend zu verbessern, daß eine metallische Berührung der Litzenlagen
über eine längere Zeit hin, als es bei der bisherigen Verwendung von Fasern zwischen den Lagen gelang, zu
vermeiden und dadurch die Lebensdauer des Seils insgesamt zu erhöhen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem mehrlagigen Litzenseil für Schwerlasten, das
wie Förderseile in Längsrichtung Schwingungen ausgesetzt und mit Fasern zwischen den Litzenlagen versehen
ist, vorgeschlagen, daß mindestens die der äußeren Litzenlage benachbarten Litzen der am stärksten auf Reibverschleiß
beanspruchten inneren Litzenlage mit Natur- und/oder Kunstfasern bzw. -bändern umwickelt sind
und daß Kunststoff-Profildrähte so geformt und mit den Litzen verseilt sind, daß benachbarte Litzen der äußeren
Litzenlage durch einen Steg und die Litzen der äußeren Lage von denen der benachbarten inneren Lage auf
Abstand gehalten sind und daß die Freiräume zwischen den einzelnen Litzenlagen vollständig durch Kunststoff
ausgefüllt sind.
Eine alternative Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daC mindestens die der äußeren Litzenlage benachbarten
Litzen der am stärksten auf Reibverschleiß beanspruchten inneren Litzenlage mit einer Kunststoffumhüllung
versehen sind und daß Kunststoff-Profildrähte so geformt und mit den Litzen verseilt sind, daß benachbarte
Litzen der äußeren Litzenlage durch einen Steg und die Litzen der äußeren Lage von denen der benachbarten
inneren Lage auf Abstand gehalten sind und daß die Freiräume zwischen den einzelnen Litzenlagen vollständig
durch Kunststoff ausgefüllt sind. Als Kunststoff eignet sich insbesondere Polyamid. Der Kunststoff wird
zweckmäßigerweise durch Extrudieren in das Seil eingebracht-
Die Fasern sind bevorzugt zwischen den Litzen der inneren Seillagen angeordnet Den Fasern in Verbindung
mit den Kunststoff-Profildrähtea, welche die Litzen der äußeren Lagen gegeneinander abstützen,
kommt die Bedeutung eines Stützkorsetts zu. Die Kunststoffeinlage mit den stützenden Fasern und Profildrähten
verzögert den metallischen Reibverschleiß zwischen den einzelnen Litzenlagen, wodurch die Lebensdauer
des Schwerlastseils beträchtlich erhöht wird.
Die Erfindung ist nicht auf einen bestimmten Litzenseiltyp beschränkt Das gilt sowohl hinsichtlich der
Form der Litzen (flach, rund oder flach und rund) als auch der Schlagrichtung (rechts, links oder abwechselnd
rechts und links), auch nicht ob die Umwicklung mit Fasern, Bändern o. ä. vorgenommen wird oder ob Naturstoffe,
Kunststoffe, Kunstfasern o. ä. eingesetzt werden.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieie
wird die Erfindung näher erläutert. In allen Figuren ist ein dreilagiges Flachlitzenseil im Querschnitt
gezeigt, dessen Lagen abwechselnd links und rechts geschlagen sind.
F i g. 1 zeigt den Querschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels eines mehrlagigen Litzenseils und
F i g. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel ebenfalls im Querschnitt
Gleiche Teile sind in den Abbildungen mit denselben Bezugszeichen versehen.
Das mehrlagige Litzenseil 1 besteht aus den drei Lagen
2,3,4 von Flachlitzen 5. Zwischen die Litzen 5 der
inneren Litzenlage 3 sind Fasern 6 eingelegt.
Kunststoff-Profildrähte 8 sind so geformt und zwischen
die Litzen 5 eingelegt und mit ihnen verseilt, daß so benachbarte Litzen 5 derselben (äußeren) Litzenlage 4
und die Litzen 5 dieser Lage 4 und die der inneren Lage 3 auf Abstand gehalten und von metallischer Berührung
untereinander abgehalten werden. Der Querschnitt der Profildrähte 8 ist in etwa sternförmig mit drei Sternzakken.
Mit seinem Steg 9 hält jeder Profildraht 8 zwei benachbarte Litzen 5 der äußeren Litzenlage 4 auf Abstand
und mit den beiden übrigen die Litzen 5 der äußeren 4 und der inneren Lage 3. Unterstützend wirken die
eingelegten Fasern 6. Dadurch ergibt sich eine Minderung
der Flächenpressung der am stärksten auf Reibverschleiß beanspruchten inneren Litzenlage 3.
Die gesamten Zwischenräume zwischen den Litzen aller Lagen 2,3,4 sind durch eingepreßten Kunststoff 10
ausgefüllt, in den die Tasern 6 eingebettet sind.
Bei der Ausführung gemäß F i g. 1 sind die Litzen 5 der mittleren Litzenlage 3 mit Natur- und/oder Kunstfasern
11 umwickelt.
Bei dem in F i g. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist für die Litzen 5 der mittleren Litzenlage 3 eine
Kunststoffumhüllung 12 anstelle der Umwicklung mit Natur- und/oder Kunstfasern 11 vorgesehen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Mehrlagiges Litzenseil für Schwerlasten, das wie Förderseile in Längsrichtung Schwingungen
ausgesetzt und mit Fasern zwischen den Litzenlagen versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die der äußeren Litzenlage (4) benachbarten Litzen (5) der am stärksten auf Reibverschleiß
beanspruchten inneren Litzenlage (3) mit Natur- und/oder Kunstfasern (11) bzw. -bändern
umwickelt sind und daß Kunststoff-Profildrähte (8) so geformt und mit den Litzen (5) verseilt sind, daß
benachbarte Litzen (5) der äußeren Litzenlage (4) durch einen Steg (9) und die Litzen (5) der äußeren
Lage (4) von denen der benachbarten inneren Lage (3) auf Abstand gehalten sind und daß die Freiräume
zwischen den einzelnen Litzenlagen (2,3,4) vollständig
durch Kunststoff (10) ausgefüllt sind.
Z Mehrtägiges Litzenseil für Schwerlasten, das wie Förderseile in Längsrichtung Schwingungen
ausgesetzt und mit Fasern zwischen den Litzenlagen versehen ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
die der äußeren Litzenlage (4) benachbarten Litzen (5) der am stärksten auf Reibverschleiß beanspruchten
inneren Litzenlage (3) mit einer Kunststoffumhüllung (12) versehen sind und daß Kunststoff-Profildrähte
(8) so geformt und mit den Litzen (5) verseilt sind, daß benachbarte Litzen (5) der äußeren
Litzenlage (4) durch einen Steg (9) der Profildrähte (8) urd die Litzen (5) der äußeren Lage (4)
von denen der benachbarten inneren Lage (3) auf Abstand gehalten sind und daß die Freiräume zwischen
den einzelnen Litzenlage'; (2,3,4) vollständig
durch Kunststoff (10) ausgefüllt sind.
3. Utzenseil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet
daß der Kunststoff (10) ein Polyamid ist.
4. Litzenseil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (6) zwischen den Litzen
(5) der inneren Seillagen (2,3) angeordnet sind.
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