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Kabelhalterung für Gestelle der Fernmeldetechnik
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Die Erfindung betrifft eine Kabelhalterung für Gestelle der Fernmeldetechnik
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In der Fernmeldetechnik ist es üblich, die Vermittlungseinrichtungen
in Gestellen unterzubringen, deren Kabelzuführungen, vor allem bei größeren Anlagen,
über einen Flächen rost erfolgt, der über den in Reihen zusammengefaßten Gestellen
angeordnet ist. Obwohl die meisten Kabel auf den Rohren des Flächen rostes liegen,
ist es aus verschiedenen Gründen, wie elektrische Beeinflussung, kurze Kabelführung
für benachbarte Gestelle, Verdichtung der Vermittlungseinrichtungen und damit verbundene
Erhöhung der Kabelmenge, notwendig geworden, zwischen dem Flächenrost und den Gestellen
Kabelhalterungen anzubringen, auf denen weitere Kabel verlegt werden können. Sie
werden von im Grundaufbau L-förmigen Kabelhaltern gebildet, die sich sinnvoll in
bestehende Anordnungen einfügen lassen. Derartige Kabelhalter und ihre Befestigung
sind z.B. in der DE-AS 21 18 656 und 26 47 707 beschrieben.
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Bei kleineren Anlagen besteht das Problem nicht, weil die Kabel für
die wenigen Gestelle (oder Schränke) vom Boden eingeführt oder an der Wand befestigt
und keine besonderen
Kabelhalter erforderlich sind. Innerhalb der
Gestelle sind die Kabel in vertikaler Richtung in Schächten geführt, die von profilierten
Blechen oder von einfachen, in gleichmäßigen Abständen angebrachten Winkeln oder
Bügeln gebildet werden. Im letzteren Fall können die Winkel zugleich als Umlenkhaken
benutzt werden, über die Kabel in die Horizontale zum Anschluß an Baugruppen und
deren Träger gezogen werden (DE-PS 20 34 177).
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Durch die fortschreitende Elektronisierung hat jedoch die Packungsdichte
der elektrischen Bauelemente weiter erhebtich zugenommen, was mit einer Erhöhung
der Anschlüsse und damit der Kabel einhergeht. Es ist nun nicht mehr ausreichend,
die Kabel ausschließlich in seitlichen Kanälen unterzubringen, sondern sie müssen
zunehmend auch über die Gestellfläche verteilt in beiden Koordinaten angeordnet
werden. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kabelhalterung zu schaffen,
die an vielen Stellen der Gestellrückseite oder -vorderseite an den Baugruppenträgern
befestigbar ist. Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Die erfindungsgemäße Kabelhalterung hat den Vorteil, daß sie an den
verschiedensten Stellen am Gestell befestigt werden kann. Der Fuß des Kabelhalters
ist so gestaltet, daß er sowohl an den Querschienen der Baugruppenträger als auch
an den Kontaktleistenträgern anschraubbar ist. Versetzte Langlöcher schaffen Versatzmöglichkeit
und Toleranzausgleich. Der Rastarm kann in drei verschiedenen, jeweils um 90° gegeneinander
verdrehten Stellungen auf den Schenkel des Bügels geschoben werden, so daß er nicht
nur mit diesem eine Kabelführungskammer bilden kann, sondern auch mit benachbarten
Kabelhaltern, deren Rastarm jeweils in die entgegengesetzte Richtung gedreht ist.
Eine zusätzliche Verbindung beider Rastarme durch ein aufgeschobenes
Flachprofil
ist möglich. Durch die vielseitige Verwendbarkeit ist eine kostengünstige Montage
der Kabel gegeben.
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Durch die Kammerbildung mittels Rastarme können die Kabel leicht sortiert
werden. Abbindearbeit an den Kabeln entfällt, womit Lohnkosten gespart werden. Durch
die Variabilität der Kabelhalterung hinsichtlich ihrer Kammergröße wie auch ihrer
Anbringung am Gestell kann viel zusätzlicher Raum für die Kabelführung bereitgestellt
werden.
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Die Erfindung wird nachstehend an Beispielen näher beschrieben, die
in den zugehörigen Zeichnungen dargestellt sind. Es zeigen: Fig. 1a eine erfindungsgemäße
Kabelhalterung an einem und Ib ausschnittsweise und schematisch dargestellten Gestell
montiert, in Seitenansicht und in Vorderansicht; Fig. lc den Rastarm der Kabelhalterung
nach Fig. 1a in vergrößerter Seitenansicht, teilweise geschnitten; Fig. 1d eine
andere Ausführung des Rastarmes in Seiten ansicht, teilweise geschnitten; Fig. 2
einen Querschnitt durch den Kabelhalter nach Fig. ib; Fig. 3 die Befestigung der
Kabelhalterung zusammen mit einem Kontaktleistenträger an einer Querschiene eines
Baugruppenträgers wie in Fig. 1a, ausschnittsweise vergrößert dargestellt; Fig.
4a zwei Möglichkeiten der Befestigung der Kabel-und 4b halterung an der oberen oder
unteren Querschiene von Baugruppenträgern;
Fig. 5a die Befestigung
einer Kabelhalterung mit an-und 5b -derer Ausführung ihres Querschenkels einmal
an einem Kontaktleistenträger und zum anderen an einer Querschiene; Fig. 6a eine
weitere Ausführung der Kabelhalterung und und 6b ihre Befestigung an einem Gestell
in Seiten-und Vorderansicht.
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Die in Fig la und 1b gezeigte Kabelhalterung 1 besteht aus einem U-förmigen
Bügel 2 und einem Rastarm 3, der auf den einen Schenkel 4 des Bügels aufgeschoben
ist. Der Bügel besteht vorzugsweise aus Kunststoff, kann jedoch auch aus Metall
gefertigt sein Die Kabelhalterung 1 ist mfttels zweier Schrauben 5 an Querschienen
6 und 7 in einem Gestell bebefestigt. Die Querschiene 6 ist die untere Schiene eines
Baugruppenträgers für z.B. Leiterplatten-Baugruppen und die Querschiene 7 die obere
des darunter sitzenden Baugruppenträgers.
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An den Querschienen 6 und 7 liegen die Rückwandverdrahtung der Baugruppenträger
bildende Leiterplatten 8 an. Auf diesen sitzen die Kontaktleistenträger 9, an deren
Kontaktleisten die Kabelstecker 10 angesteckt sind. Die Befestigungsschrauben 5
der Kontaktleistenträger 9 werden zugleich für die Befestigung der Kabelhalterung
1 benutzt. Alle Gestell teile, die für die Erfindung von sekundärer Bedeutu#ng sind,
sind strichpunktiert in ihren Umrissen angedeutet.
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Der Querschenkel 11 des Bügels 2 der Kabelhalterung 1 ist so konstruiert,
daß er zwischen die Kontaktleistenträger 9 paßt. Wie der Querschnitt in Fig. 2 erkennen
läß-t, sind im Querschenkel 11 in der Mitte ein rundes Loch 12 und seitlich Langlöcher
13 und 14 vorgesehen, die gegeneinander um 900 gedreht sind. Auf diese Weise lassen
sich alle Toleranzen und Versätze des Gestells bzw der Baugruppenträger ausgleichen.
Im Bereich des Loches 12 ist
auf der Außenseite eine abgestufte
Nase 15 am Querschenkel 11 angeformt, die als Fixierungshilfe dient, wie weiter
unten noch beschrieben wird.
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Der Schenkel 4, auf den ein oder mehrere Rastarme 3 oder 47 aufgeschoben
werden können, hat quadratischen Querschnitt und ist vorzugsweise auf drei Seiten
mit einer zahnförmigen Oberfläche versehen, die das Aufschieben der Rastarme erleichtert,
ein selbsttätiges Lösen aber verhindert. Der andere Schenkel 16 des U-förmigen Bügels
2 weist etwa in der Mitte seiner Länge eine Schwächung auf, die durch eine längliche
Ausnehmung 17 auf seiner Innenseite zustandekommt. Dadurch entsteht zwischen dem
Ende des Rastarmes 3 und dem Schenkel 16 an diesem Bereich ein Abstand, der das
Durchdrücken einzelner Kabel K gestattet, was außerdem durch die gesteigerte Elastizität
im geschwächten Bereich gefördert wird.
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Anschließend an die Ausnehmung 17 in Richtung auf den Querschenkel
ragt eine am Schenkel 16 angeformte Nase 18 in den Innenraum der Kabelhalterung,
die das Gegenteil der Ausnehmung bewirkt, d.h. einerseits wirkt sie versteifend
und andererseits schließt ein bis auf diese Höhe eingeschobener Rastarm 3 mit der
Nase 18 den eingeschlossenen Kabelraum vollständig ab.
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Der Rastarm 3 ist, wie besonders aus Fig. 1c ersichtlich ist, an der
Wurzel verdickt und mit einer quadratischen öffnung 19 versehen, deren Querschnitt
dem des Schenkels 4 des Bügels 2 entspricht. An der Wurzel sitzt einseitig der flache
Ausleger 20, der am freien Ende wiederum nach einer Seite zugespitzt sein kann (Fig.
Ib), um das Einfädeln von Kabeln zu erleichtern Auf der Auslegerseite ist eine in
die Uffnung 19 ragende Wulst 21 angespritzt, die mit der Rastverzahnung des Schenkels
4 korrespondiert. Auf der gegenüber-
Liegenden Seite der bffnung
durchsetzt ein Schlitz 22 deren Seitenwände, so daß die Stirnwand zu einem weitgehend
elastischen Lappen 23 wird. Dies wirkt sich günstig beim Lösen des Rastarmes auf
dem Schenkel 4 aus, da er dabei nur so weit gegen diesen verkantet werden muß, bis
die Wulst 32 aus den Rastzähnen gehoben ist, was ohne weiteres zu bewerkstelligen
ist, weil der Lappen 23 nach außen nachgibt.
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In dieser verkanteten Stellung läßt sich der Rastarm 3 leicht vom
Schenkel 4 des Bügels 2 abziehen.
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Die Ausführung des Rastarmes 47 nach Fig. 1d ähnelt der zuvor geschilderten,
jedoch ist hier die Wulst 21 und der Schlitz 22 entfallen. Dafür befindet sich auslegerseitig
am Rand der öffnung 19 eine freigeschnittene Zunge 48, deren freies Ende in die
Uffnung hineinragt. Weit die Zunge im spitzen Winkel zur öffnung 19 steht, läßt
sich der Rastarm 47 in einer Richtung leicht verschieben, während sich die Zunge
in der entgegengesetzten Richtung gegen die Zähne des Schenkels 4 verstemmt. Die
Zunge 48 steht mindestens auf einer Seite über die Außenseite des Rastarmes vor,
so daß sie entriegelt werden kann, wenn der Rastarm in die entgegengesetzte Richtung
bewegt werden soll.
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Aus der Vorderseite der Kabelhalterung nach Fig. ib, in der alle Gestellteile
weggelassen sind, geht hervor, wie durch Aufschieben zweier Rastarme eine Halterung
sowohl für senkrecht als auch für waagerecht Laufende Kabel erreicht wird.
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Der zuerst aufgeschobene Rastarm 3' ist um 90° gegen den zuletzt aufgesetzten
Rastarm 3 verdreht. Er erstreckt sich in waagerechter Richtung gegen einen weiteren
Rastarm 3", der zu einer benachbarten Kabelhalterung gehört. Ist der Abstand zwischen
beiden Rastarmen 3' und 3" so groß, daß Kabel K ungewollt herausschlüpfen können,
so wird die Lücke durch ein Flachrohrprofil 24 geschlossen, das auf die beiden Rastarme
aufgeschoben ist.
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Die Fig. 3 zeigt in vergrößerter Darstellung Einzelheiten der Befestigung
der Kabelhalterung am Gestell nach Fig. 1a.
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Die Schraube 5 durchsetzt den Bügel 2, den Kontaktleistenträger 9,
die Leiterplatte 8 und dringt in die längsgeschlitzte Querschiene 6 ein, wo sie
mit einem eingesetzten Gewindestreifen oder einer Schiebemutter 25 verschraubt ist.
Der Bügel 2 liegt mit seiner abgestuften Nase 15 zwischen den Kanten der Kontaktleistenträger
9, von denen nur einer abgebildet ist.
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In den Fig. 4a und 4b sind Möglichkeiten der Befestigung der Kabelhalterung
direkt an den Querschienen 6 oder 7 ohne
Einfügung von Leiterplatten
und Kontaktleistenträgern gezeigt. Da die Abstufung der Nase 15 des Bügels 2 auch
in die Schlitze der Querschienen 6 und 7 paßt und dort als Verdrehsicherung dient,
ist entweder eine Befestigung mit Versatz um das Maß A nach unten (Fig. 4a) oder
eine mit Versatz um das Maß B nach oben (Fig. 4b) von der Mitte beider Querschienen
möglich. Je nach Gestaltung können die Maße A und B gleich sein. Die Verschraubung
erfolgt durch das mittlere Loch 12 mit nur einer Schraube 5.
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In Fig. 5a und 5b sind zwei Befestigungsbeispiele einer anderen Ausführung
der Kabelhalterung ausschnittsweise dargestellt. Der Querschenkel 27 dieses Bügels
26 besitzt keine abgestufte Nase auf der Unterseite, sondern ist statt dessen zwischen
den beiden Langlöchern 13 und 14 mit einer Längsnut 28 und zwei Quernuten 29 versehen.
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Zur Montage wird eine gesonderte Platte 30 verwendet, die auf der
einen Seite quer zu ihrer Längsrichtung eine Anschlagrippe 31 hat. Bei der Befestigung
auf einem Kontakt-Leistenträger 9 (Fig. 5a) wird die Platte so beigelegt, daß die
Anschlagrippe 31 am Träger 9 anstößt. Wird der Bügel 26 jedoch direkt an die Querschiene
6 geschraubt, so wird die Platte um 1800 gedreht eingelegt, weil dann die Anschlagrippe
an der Querschiene anstößt. In beiden Fällen ist nur eine Schraube 5 zur Befestigung
nötig, da. die Lage von Platte 30 und Bügel 26 durch die Anschlagrippe fixiert ist.
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Auf der anderen Seite ist die-Platte 30 mit einander kreuzenden Rippen
32 und 33 versehen. Die Längsrippe 32 greift in die Längsnut 28 des Querschenkels
27 ein, die Querrippe 33 in eine Quernut 29. Da noch eine weitere Quernut (nicht
dargestellt) vorhanden ist, und die Schraube 5 das Langloch 13 durchsetzt, läßt
sich der Bügel 26 um den Abstand der beiden Langlochachsen bzw. der beiden Quernute
29 nach unten versetzen
Eine weitere Ausführung der Kabelhalterung
ist in den Fig. 6a und 6b gezeigt, und mit 34 bezeichnet. Auf den Schenkel 36 mit
der säg-ezahnförmigen Oberfläche sind die beiden Rastarme 3 und 3' um 900 versetzt
aufgeschoben.
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Eine dritte Stellung des Rastarmes 3' ist in Fig. 6b strichpunktiert
angedeutet. Sie entspricht zusammen mit dem entgegenstehenden Rastarm 3" der bereits
anhand von Fig. Ib geschilderten Anordnung.
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Zum Unterschied zu den zuvor geschilderten Ausführungen ist in der
Nähe des Querschenkels 40 des U-förmigen Bügels 35 ein Sperrfinger 37 fest am Rastschenkel
36 angeformt, der gegen den anderen Schenkel 43 gerichtet ist. Nahe seinem freien
Ende weist der Sperrfinger eine Einkerbung bzw.
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ein Filmscharnier 38 auf, so daß das Endstück 44 abgebogen werden
kann, um das Ein- oder Herausziehen von Kabeln K in den Raum hinter diesen Sperrfinger
zu erleichtern.
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Gegenüber dem Endstück 44 des Sperrfingers 37 ist am anderen Schenkel
43 des Bügels 35 eine nach innen gerichtete Nase 39 angespritzt, an der sich das
Endstück anlegen kann. In dem Raum hinter dem Sperrfinger 37 können z.B. Stromversorgungskabel
eingelegt werden, da diese nur selten wieder geändert bzw. umgelegt werden müssen.
Im Raum darüber, der durch einen Rastarm 3 abgeteilt wird, werden die Signalkabel
untergebracht. Natürlich läßt sich auch jede andere Kabelaufteilung realisieren.
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Anders als bei den oben geschilderten Ausführungen ist auch der Querschenkel
40 des Bügels 35 gestaltet. Auf der dem Gestell zugewandten Seite stehen nahe der
Mitte zwei Stützlappen 41 vor. Flankiert werden sie von zwei Rastfingern 42, die
von den Enden des Querschenkels bogenförmig nach innen vorspringen und die Stützlappen
übergreifen.
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Die Enden der Rastfinger stehen einander gegenüber. Der
Vorteil
dieser Ausführung liegt darin, daß zu ihrer Befestigung keine Schrauben notwendig
sind, also beim Nachrüsten auch keine Verschraubung gelöst werden muß. Dafür müssen
am Gestell jedoch Schienen 46 vorgesehen sein, auf die die Kabelhalterung 34 aufgerastet
werden kann. Wie aus Fig. 6a gut ersichtlich ist, sitzt die Schiene zwischen den
Leiterplatten 8 und Kontaktleistenträgern 9 der Baugruppenträger an deren Querschienen
6 und 7.
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Die Schiene 46 hat im wesentlichen rechteckiges Profil, das auf der
Ober- und Unterseite jeweils mit einer Kerbe 45 versehen ist, in die die Rastfinger
42 einrasten können.
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Von den Kerben ist die Schiene 46 zum freien Ende hin leicht konisch
zugespitzt, so daß beim Aufsetzen der Kabelhalterung 34 deren beide Stützlappen
41 ein wenig gespreizt werden, und eine sowohl form- als auch kraftschlüssige Verbindung
zustandekommt.
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