DE323962C

DE323962C - Dampfkessel mit elektrischer Heizung

Info

Publication number: DE323962C
Application number: DE1918323962D
Authority: DE
Original assignee: BROWN AG; BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BROWN AG; BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1918-07-16
Filing date: 1918-07-16
Publication date: 1920-08-14

Description

Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. in Baden, Schweiz. Die Erfindung betrifft einen Dampfkessel mit elektrischer Heizung, bei dem das zu verdampfende Wasser selbst- den elektrischen-Heizwiderstand bildet. Im Innern des Kessels befindet sich eine Vorrichtung, welche einen Wasserstrahl zwischen den beiden Elektroden verschiedener Polarität erzeugt. Dieser bildet zusammen mit dem in den Wasserraum des Kessels zurückfließenden Wasser den Heizwiderstand. Erfindungsgemäß -befinden sich im Kessel Düsen, welche mit dem einen Netzpol verbunden sind, und aus diesen wird das Wasser in Strahlform gegen im Dampfraum des Kessels angeordnete, schirmförmige Elektroden der anderen Polarität geschleudert. Die stromführende Wassersäule befindet sich daher in heftiger, künstlich erzeugter, stetigex Bewegung, besitzt verhältnismäßig geringen Querschnitt und daher eine bedeutende Stromdichte, wodurch eine hohe Dampfausbeute erzielt wird, und ferner ist sie nach Längen-und Querschnittsbemessung genau bestimmt.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele für die Erfindung dargestellt, in denen a die isoliert in den stehenden Kessel b eingeführte Schirmelektrode und c das mit dem Kessel und der Gegenelektrode elektrisch verbundene Strahlrohr mit der Düsc .d bedeutet. Wie man erkennt, sind die schirmförmigen Elektroden a in Glockenform ausgeführt, so daß sich in ihnen die Richtung des gegen ihre Mitte gerichteten Wasserstrahles f umkehrt und das Wasser als Schleier g in den Kessel zurückfällt. Die Glockenform ist als Sonderfall der Schirmform anzusehen und hat den Vorteil, daß dabei auch das von der Glocke zurückfließende Wasser ein zusammenhängendes Gebilde (Zylinder- oder Kegelfläche) bleibt und sich daher ebenfalls an der Stromführung beteiligen kann; auch dient es wohl als Wärmeschutz zwischen dem leitenden Wasserstrahl und dem ihn umgebenden Dampf. Der Druck zur Erzeugung des Wasserstrahles wird außerhalb des Kessels von einer besonderen Pumpe lz geliefert, die das Wasser dem Kessel bei i entnimmt und es durch die Düse d in den Dampfraum desselben zurückschickt. Diese Pumpe kann gegebenenfalls mit der Speisepumpe des Kessels vereinigt werden.
Die Anpassung der Dampferzeugung an den Verbrauch erfolgt durch Regelung der Länge, des Querschnittes oder der Geschwindigkeit des Wasserstrahles f. Nach Fig. i wird der Widerstand durch Längenänderung des Wasserstrahles geregelt, -indem die mit Gewinde versehene Düse d durch Drehung des unteren, mit Muttergewinde ausgerüsteten Rohres c in senkrechter Richtung verschoben werden kann-Nach Fig. z findet die Regelung durch Querschnittsänderung des Wasserstrahles statt, indem hier innerhalb der Düse d der Dorn e verstellt werden kann. Eine dritte Regelungsmöglichkeit besteht in der Druckregelung des Wasserstrahles durch Regelung der Pumpendrehzahl.
Sämtliche Regelungsarten können selbsttätig verwendet werden in Abhängigkeit vom Dampfverbrauch oder vom Dampfdruck. Dient der Kessel zur Speisung einer eine Dynamo treibendem Dampfmascblne, so läßt sich die gewünschte Abhängigkeit in leichter Weise durch einen selbsttätigen elektrischen Schnellregler erreichen.
Zur Einstellung des Stromverbrauches kann man dem Wasserstrahl einen Metallwiderstand k vorschalten. Bringt man diesen im Kessel b an, so unterstützt er die Wasserheizung; außerhalb desselben angeordnet kann er zur Dampfüberhitzung dienen, wie in Fig. i angedeutet.

Claims

PATENT-ANSPRücHE: i. Dampfkessel mit elektrischer Heizung, bei dem das zu verdampfende Wasser selbst den elektrischen Heizwiderstand bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der stromführende Teil des Kesselwassers aus mit dem einen Netzpol verbundenen Düsen als Strahl gegen im Dampfraum des Kessels angeordnete schirmförmige Elektroden der anderen Polarität geschleudert wird.
2. Dampfkessel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck zur Erzeugung des Wasserstrahles außerhalb des Kessels von einer besonderen, vom Dampfdruck des Kessels unabhängigen Pumpe geliefert wird, die das Wasser dem Kessel entnimmt.
3. Dampfkessel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe zur Eizeugung des Wasserstrahles das Wasser teils dem Kessel, teils der Speiseleitung entnimmt. q..
Dampfkessel nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß die schirmförmigen Elektroden glockenförmig sind, so daß sich in ihnen die Richtung des gegen ihre Mitte gerichteten Wasserstrahles umkehrt. g.
Dampfkessel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine in ihrem Abstand von der Schirmelektrode veränderbare Düse angeordnet ist.
6. Dampfkessel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der freien Düsenöffnung einstellbar gestaltet ist.
7. Dampfkessel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des Wasserstrahles eine in ihrer Drehzahl veränderbare Pumpe angeordnet ist.