DE3238620A1 - Stabile, nicht-blutdrucksenkende human-plasmaprotein-fraktion und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Stabile, nicht-blutdrucksenkende human-plasmaprotein-fraktion und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
Cutter Laboratories, Inc., USA
Stabile, nicht-blutdrucksenkende Human-Plasmaprotei.i-Fraktion
und Verfahren zu deren Herstellung
Die Erfindung betrifft eine stabile, nicht-blutdrucksenkende Human-Plasmaproteir.-Fraktion und ein Verfahren zu
deren Herstellung.
Es ist das besondere Ziel der Erfindung, Plasmaprotein-Fraktionen (human) zu erhalten, die im wesentlichen frei
von Acetationen sind, und solche Fraktionen, die im wesentlichen frei von blutdrucksenkenden Komponenten sind.
Weitere Ziele der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung hervor, wobei sich die Teile und Prozentzahlen,
wenn nicht anders angegeben, auf das Gewicht beziehen.
Lösungen von wärmebehandelten Human-Plasmaprotein-Fraktionen
(PPF), z.B. wie sie in US-PS 2,958,628 beschrieben werden, werden in grossem Masse in der Medizin bei zuständen
verwendet, die die Anwendung eines Plasmaexpanders erfordern, wie z.B. bei Schock, Hypoproteinämie und
dergleichen. Der Bedarf nach stabilem Human-PPF besteht, seit man entdeckt hat, dass gepooltes normales
Human-Plasma eine hohe Infektionsrate mit dem Virus der
homologen Serum-Gelbsucht hatte.
BAD ORIGINAL
In den meisten Fällen werden dem Patienten PPF-Lösungen mit langsamer Geschwindigkeit bei minimalen Nebeneffekten
verabreicht. In letzter Zeit hat man jedoch eine deutliche Senkung des Blutdruckes und eine Änderung des Koronarflusses
(im folgenden als blutdrucksenkende Aktivität (vasodepressor activity) bezeichnet) bei Patienten, welche
bei relativ hohen Geschwindigkeiten mit PPF-Lösungen infundiert wurden, beobachtet. Für viele Patienten ist diese
blutdrucksenkende Wirkung extrem gefährlich.
Die Anwesenheit einer "Depressor-Substanz" in Human-PPF
wird in US-PS 2,958,628 (im folgenden als '628 bezeichnet)
beschrieben. Die blutdrucksenkende Aktivität hat man der Fraktion IV-I zugeschrieben. Hink et al vermerken in Vox
Sang./ Band 2, Seiten 174-186 (1957) ,dass die Entfernung
der Fraktion IV-I aus PPF-Lösungen ein Material mit reduzierter
Depressor-Aktivität ergibt.
Eine weitere Verminderung der Depressor-Aktivität wird gemäss
US-PS 3,876,775 (im folgenden als '775 bezeichnet) erhalten. Die Erfinder beschreiben die blutdrucksenkende
Substanz als ein Polypeptid mit einem Molekulargewicht zwischen 1.000 und 10.000, welches in erster Linie während
des Erwärmens der PPF-Lösungen zu Sterilisationszwecken ge- bildet wird. Bei dem Verfahren gemäss '775 wurden die
war- mebehandelten PPF-Lösungen in Kontakt mit einem oberflä- chenaktiven Absorbens, einem Kationenaustauscher,
einer Ultrafiltrationsmembran oder Gelfiltrationspartikeln
ge- bracht.
US-PS 4,251,510 offenbart eine Plasmaprotein-Fraktion, welche im wesentlichen frei von Bradykinin, Kininogen und
Cut 58
Prekallikrein-Aktivatoren ist, wobei man festgestellt hat,
dass" diese der Proteinfraktion eine blutdrucksenkende Wirkung
verleihen. Bei dem patentierten Hink-Verfahren wird
der überstand II plus III bei neutralem pH-Wert mit einer siliciumdioxidhaltigen Substanz ausreichend lange
behandelt, um im wesentlichen eine vollständige Umwandlung von eigentlichem (intrinsic) Kininogen to Bradykinin zu
bewirken. Im folgenden wird nach Trennung von der Hink-Fraktion IV-I die Plasmaprotein-Fraktion
rekonstituiert, ausreichend lange stehen gelassen, um eine im wesentlichen vollständige Zerstörung des Bradykinins
durch Carboxypeptidase zu bewirken, und einer Ultrafiltration und/oder Diafiltration unterworfen, um
Ethanol und restliches Bradykinin zu entfernen. Dann wird das Retentat (Rückstand) mit Natriumcaprylat,
N-Acetyl-dl-tryptophan, Natriumcarbonat, Natriumchlorid
und Natriumacetat versetzt bzw. konstituiert.
In letzter zeit wurde in Journal of Dialysis, Band 2, Nr.
3, Seiten 235 - 242 (1978) und in Transactions of the American Society of Artificial Internal Organs, Band XXIII,
Seiten 399 - 405 (1977) beschrieben, dass Acetationen eine Blutdrucksenkung bewirken, wenn sie als eine "fixed base"
bei der Hämodialysebehandlung von Nierenversagen verwendet werden.
Natriumacetat wird bei der geläufigen handelsüblichen Herstellung von PPF (human) verwendet. Natriumacetat wird zusammen
mit stabilisierenden Agentien zu der Lösung des getrockneten Pulvers zugegeben, welches durch trocknen aus
der nassen Paste gewonnen wurde, die aus der Fraktion (effluent) IV-I ausgefällt worden ist, um die
Cut 5R
Natriumionen-Konzentration der Lösung von Human-PPF auf den Bereich, wie er für die medizinische Anwendung
erforderlich ist, nämlich 130 bis 160 Milliäquivalent pro
Liter (mäq/1), zu erhöhen.
Die Erfinder haben gefunden, dass die Gegenwart von Acetationen in PPF-Lösungen eine blutdrucksenkende Wirkung ergibt.
In anderen Worten bedeutet dies, Acetationen ergeben in Abwesenheit bekannter, blutdrucksenkender Komponenten
in Human-PPF eine Senkung des Blutdruckes und eine Erhöhung des Koronararterienflusses. Eine Lösung dieses Problems
besteht darin, die Zugabe von Acetationen bei der Herstellung von PPF zu vermeiden? dabei wurde eine andere
Natriumionen-Quelle, wie z.B. Natriumchlorid, in die PPF-Lösung
inkorporiert, um deren Natriumionen-Konzentration auf den vorstehend genannten Bereich zu erhöhen. Die Erfinder
konnten jedoch mit Erstaunen feststellen, dass die erhaltene Lösung immer noch eine blutdrucksenkende Wirkung
besass.
Die weiteren Untersuchungen zeigten überraschenderweise, dass Lösungen von Human-PPF, welches aus dem überstand
IV-I ausgefällt und unter Bedingungen weiterverarbeitet wurde, wonach kein Natriumacetat zu diesen Lösungen
zum Zwecke der Einstellung der Natriumionen-Konzentration zugegeben wurde, ca. 2,5 bis 5 mäq/1 Acetationen ("endogenes"
Acetat) enthielten. Es ist möglich, dass dieses endogene Acetat aus dem Acetatpuffersystem herrührt, welches
nach der patentierten Methode zur Herstellung von Human-PPF, d.h. gemäss dem Verfahren von '628, verwendet wird.
Cut 58
BAD ORIGINAL
Zur Lösung des vorstehenden Problems wurde ein stabiles Human-PPF hergestellt, welches im wesentlichen frei von
blutdrucksenkender Wirkung und im wesentlichen frei von Acetationen ist, d.h. welches weniger als ca. 2 mag Acetationen
pro Liter PPF-Lösung enthält, oder frei an blutdrucksenkenden Mengen des Acetations ist. Bei dem erfindungsgemässen
Verfahren wird die Lösung von Human-PPF, welche Acetationen enthalt, einer Diafiltration unterworfen,
um derartige Ionen zu entfernen. Dann wird das Human-PPF stabilisiert, in Abwesenheit von Acetationen auf
bestimmte erforderliche Ionenkonzentrationen gebracht und
pasteurisiert.
Der primäre Vorteil gemäss der Erfindung besteht darin,
dass den Patienten das verbesserte Human-PPF mit relativ raschen Infusionsraten verabreicht werden kann, ohne dass
dabei nachteilige blutdrucksenkende Wirkungen auftreten. Als Konsequenz ergibt sich daraus, dass die nach dem erfindungsgemässen
Verfahren hergestellten PPF-Lösungen sich einer breiteren Anwendung erfreuen werden und mehr Menschen
in der Lage sein werden, von den Vorteilen dieses nützlichen Plasmaexpanders Gebrauch zu machen.
Als Ausgangsmaterial dient bei dem erfindungsgemässen Verfahren
eine Plasmaprotein-Fraktion, welche blutdrucksenkende Mengen des Acetations enthält. Z.B. stellt ein bevorzugtes
Ausgangsmaterial die Plasmaprotein-Fraktion (human) dar, welche aus dem überstand IV-I präzipitiert wurde,
der nach dem Verfahren von '628 (auf welche hier Bezug genommen werden soll) hergestellt worden ist. Plasmaprotein-Fraktion
(human), PPF (human), ist die offizielle Nomenklatur, wie sie von US Food and Drug Administration
Cut 5B
(FADX 21 CFR 640.90 für das Produkt gemäss '628 verwendet
wird. PPF (human) enthält mindestens 83 % Albumin und nicht mehr als 17 % alpha- und beta-Globulin, mit nicht
mehr als 1 % Gammaglubulin. Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch für Human-Plasmapro- tein-Fraktionen
angewendet werden, die nach anderen Metho- den hergestellt
sind, wie z.B. .dem RivanolR-Ammoniumsul- fatverfahren,
und aus anderen Quellen stammen, als sie nach dem Stand
der Technik bekannt sind, z.B. Ganzblut (whole blood) und Placentablut. Gewöhnlicherweise werden
Human-Plasmaprotein-Fraktionen pasteurisiert (wärmebehandelt)
in Gegenwart bestimmter Stabilisatoren, um ein Hepatitisrisiko zu eliminieren, d.h. dieselben nicht-hepatitisinfektiös zu machen.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird
der Überstand IV-I gemäss '628 zunächst behandelt, um eine
ausgefällte Paste der Plasmaproteinfraktion zu erhalten,
indem man den Ethanolgehalt des Uberstandes auf ca. 30 %
bringt und den pH-Wert auf ca. 4,6 senkt, wie dies nach dem Stand der Technik bekannt ist. Die Paste wird in medizinisch
annehmbarem Wasser suspendiert, in welchem sie sich dann auflöst. Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren
wird die Lösung einer Diafiltration gemäss bekannten Verfahren unterworfen. Hierzu passiert die Suspension eine
Membran mit einem Molekulargewichts-Ausschlusswert (cutoff value) von 10.000, d.h. die Membran ist durchlässig für
Substanzen mit einem Molekulargewicht unterhalb ca. 10.000 und undurchlässig für Substanzen mit Molekulargewichten
über ca. 10.000. Geeignete Membranen, die bei diesem Schritt gemäss der Erfindung verwendet werden können, sind
beispielsweise und ohne dass dies eine Limitierung
Cut 58
AO
darstellen soll, Amicon PM 10 und Amicon UM 10 (Amicon
Corp., Lexington, Mass.), Millipore PTGC (Millipore Corp., Bedford, Mass.), Romicon PM 10 (Romicon Corp., Wicoburn,
Mass.) und dergleichen. Im allgemeinen passiert die Lösung eine Membran bei einer Temperatur, die über der Gefriertemperatur
des Gemisches liegt, die aber andererseits nicht soweit erhöht ist, dass dadurch ein bakterielles
Wachstum erleichtert würde, d.h. in dem Bereich von ca. 0 bis 35°C, vorzugsweise 2 bis 1O0C. Die Diafiltration wird
solange fortgesetzt, bis die Acetationen-Konzentration auf weniger als ca. 2 mäq/1, vorzugsweise weniger als 1 mäq/1,
reduziert ist; besonders bevorzugt ist es, dass der Acetationen-Gehalt auf das Niveau reduziert ist, welches man
üblicherweise im Human-Blutplasma vorfindet, nämlich 0,2
bis 0,65 mäq/1. Im allgemeinen sind 1 bis 24 h ausreichend, um dieses Ergebnis zu erzielen. Die entsprechende
Zeit ist abängig von der Probenmenge und der Oberfläche der Membran, wobei gilt, dass je grosser die Probe und je
kleiner die Oberfläche ist, umso langer ist der Zeitraum für die Diafiltration. Während dieser Zeitdauer werden ca.
3 bis 7 Teile des Diafiltrats pro Teil ursprünglicher Lösung, d.h. der Lösung vor Applikation der Diafiltration,
gesammelt. Die Erfinder haben festgestellt, dass der Diafiltrations-Schritt
mehr als 99 % wirksam ist, nachdem 5 Teile Diafiltrat pro Teil ursprünglicher Lösung gesammelt
wurden. Das Retentat (Rückstandslösung) enthält Human-PPF, welches im wesentlichen frei an Acetationen ist.
Das Retentat wird dann einer Behandlung unterworfen, um die "Endbehälter"-Bedingungen wie folgt herzustellen: Zur
Stabilisierung des PPF (human)-Produktes werden Natriumcaprylat und N-Acetyl-dl-tryptophan zu dem Retentat
Cut 58
BAD ORIGINAL
AA
-Sr-
zugegeben und zwar in den Grenzen, wie sie von FDA aufgestellt
sind. Ausserdem wird Natriumcarbonat zugegeben, um den pH-Wert auf mindestens den Bereich einzustellen, wie
er von FDA aufgestellt wurde, d.h. auf ca. 6,4 bis 7/4, jedoch vorzugsweise auf einen pH-Wert von ca. 6,7 bis 7,3.
Schliesslich wird Natriumchlorid in ausreichender Menge zu dem Retentat zugegeben, um eine Natriumionen-Konzentration
von ca. 130 bis 160 mäq/1 zu. erzielen, wie dies gemäss FDA erforderlich ist. Es wird hier insbesondere darauf hingewiesen,
dass die Stabilisierung und die Einstellung des pH-Wertes und der Ionenkonzentration in Abwesenheit von
Acetationen erfolgt.
Das erhaltene Retentat und Produkt weist in bezug auf die
genannten Substanzen die folgende Konzentration auf: Natriumionen,
130 bis 160 mäq/1; Chloridionen 100-bis
150 mäq/1; Caprylationen, 3,2 bis 4,8 mäq/1; N.-Acetyl-dltryptophanationen,
3,2 bis 4,8 mäq/1; Kaliumionen, weniger als 2 mäq/1; Protein 4,7 bis 5,3 %; und Acetationen, weniger
als ca. 2 mäq/1. Das Retentat wird mit Hilfe von Filtration
durch Nicht-Asbestfilter in Gegenwart von nicht mehr als ca. 0,5 g Diatomit pro Liter geklärt. Die geklärte
Lösung wird bei ca. 2 bis 100C für mindestens 48 h gehalten
und wird dann ca. 2 bis 3 h auf 55 bis 65°C erwärmt und im folgenden auf unterhalb 100C ohne Gefrieren gekühlt.
Die wärmebehandelte Lösung wird dann durch Filtration
durch ein Absolutfilter, üblicherweise mit der Dimension von 0,20 Mikron, steril gemacht. Das sterile Material
(bulk material) wird aseptisch in sterile Endbehälter gegeben und auf ca. 600C für ca. 10 h erwärmt, um dieses zu
pasteurisieren.
Cut 58
IAD ORIGINAL
Die Erfindung umfasst auch das Trocknen der PPF (human)-Paste nach Präzipitation aus dem Effluent IV-I, welches
gemäss dem Verfahren '628 erhalten wurde, und Herstellung
einer wässrigen Lösung mit gewöhnlich ca. 5 % PPF (human) des getrockneten Pulvers. Diese wässrige PPF (human)-Lösung
wird einer Diafiltration, wie vorstehend beschrieben, unterworfen, um die Acetationen-Konzentration auf weniger
als ca. 2 mäq/1, vorzugsweise weniger als 1 mäq/1, zu reduzieren.
Dann wird die Lösung stabilisiert und auf den geeigneten pH-Wert und die geeignete Ionen-Konzentration
eingestellt, wie dies vorstehend für die PPF (human)-Suspension angegeben wurde. Im folgenden wird die Lösung wie
vorstehend erwärmt, um sie zu pasteurisieren.
Nach einer weniger bevorzugten Ausführungsform gemäss der
Erfindung wird die vorstehend genannte Paste oder das Pulver zu einer wässrigen Lösung formuliert, die auf Endbehälter-Bedingungen
durch Zugabe der geeigneten Reagentien gebracht wird, und die dann geklärt und filtersterilisiert
wird. Die Lösung wird auf ca. 6O0C für einen Zeitraum von ca. 10 h erwärmt, um sie zu pasteurisieren. Nach
dem Pasteurisieren wird die Lösung unter den vorstehend genannten Bedingungen diafiltriert, um sie im wesentlichen
frei von Acetationen zu machen. Es werden dann wieder die Endbehälter-Bedingungen hergestellt und das Material in
sterile Endbehälter gegeben.
Ein anderes Verfahren zur Vermeidung der Anwesenheit von Acetationen in dem erfindungsgemässen Produkt besteht darin,
dass man während des Verfahrens gemäss '628 ein Nicht-Acetatpuffer-System verwendet. In anderen Worten
bedeutet dies, dass man bei den pH-Einstellungsschritten
Cut 58
BAD ORIGINAL
-JO-
gemäss '628 ein pharmazeutisch annehmbares Nicht-Acetatpuffer-System
anstelle des Natriumacetat-Essigsäure-*Systems
des patentierten Verfahrens verwendet. Auf diese Feise wird ein stabiles PPF-Produkt mit einer Acetationen-Konzentration
von weniger als ca. 2 mäq/1 erhalten.
Selbstverständlich ist es wichtig, dass bekannte blutdrucksenkende
Komponenten, wie Bradykinin, Prekallikrein-Aktivator und dergleichen, entfernt werden, wo dies erforderlich
ist, um sicherzustelllen, dass das Produkt im wesentlichen keine blutdrucksenkende Wirkung besitzt. Dies
kann nach bekannten Verfahren erzielt werden, wie z.B. den Verfahren, wie sie vorstehend zum Stand der Technik beschrieben
werden. Es soll jedoch festgestellt worden, dass das Diafiltrationsverfahren Bradykinin aus PPF, welches
eine derartige Substanz enthält, entfernt.
Die Erfindung wird durch die folgenden illustrativen Beispiele näher erläutert. Die hier untersuchte Plasmaprotein-Fraktion
stellte ein nach dem Verfahren gemäss Hink (•628) erhaltenes PPF (human) dar; dieses Produkt entsprach
in seiner Zusammensetzung den Spezifikationen, wie sie in den Abschnitten 640.91 und 640.92 von Titel 21 des
Code of Federal Regulations angegeben sind, auf den hier ebenfalls Bezug genommen werden soll.
Bei den physiologischen Experimenten wurden Hunde durch intravenöse Injektionen von Natriumpentobarbital, 30 mg/kg
Cut 58
_ rt -
(NembutalR, Abbott Laboratories) durch Intubation anästhesiert,
in liegende Dorsal-Stellung gebracht und mit Raumluft ventiliert. Es wurde am rechten Oberschenkel ein
Einschnitt vorgenommen und sowohl die Vene und die Arterie kannüliert. Erstere wurde mit einem Absperrhahn verbunden
und durch dinselben Testlösungen wie auch ergänzendes Anästhetikum
verabreicht; letztere wurde mit einem Statham p23db-Blutdruck-Umwandler verbunden, der mit einem Grass
Modell 7 Polygraph und geeigneten Verstärkern zur Aufzeichnung des systemischen Blutdruckes verbunden war.
Die linke Brusthälfte wurde geöffent und eine Statham Durchlfussmesser-Sonde (nicht-invasive) wurde mit der linken
vorderen absteigenden Herzarterie verbunden. Die Sonde (probe) war mit einem Statham Modell PS2002 Blutdurchflussmesser
verbunden, wobei das Ergebnis auf einem Polygraph-Diagramm aufgezeigt wurde. Sobald das System eine
Stabilisierung erreicht hatte, wurden Injektionen intravenös mit einer Geschwindigkeit von 60 ml/Min., in zeitlichen
Abständen von mindestens 5 Min. verabreicht. Um eine akurate Bewertung zu erzielen, wurden alle Ergebnisse in
Prozent der Kontrollwerte ausgedrückt.
Acetat wurde nach einer enzymatischen Bestimmungsmethode
gemessen, wie dies in Bergmeyer ("Methods of Enzymatic Analysis", Band 1, Seite 112, 1974) beschrieben ist. Diese
Methode basiert auf der Umwandlung von Acetat in Acetyl-Coenzym A, welches wiederum mit Oxaloacetat unter Bildung
von Zitronensäure reagiert. Die Extinktionszunahme bei 340 nm,% die auf eine Reduzierung von Nicotinamid-adenin-dinucleotid
bei der enzymatischen Reaktion zurückgeht, ist proportional der Acetatkonzentration.
Cub 58
A3
-Yl-
Das Produkt gemäss '628 wurde in einer Anzahl von Versuchsläufen
(A - F) hergestellt und in diesen unter Anwendung der vorstehend genannten Methode jeweils die Acetationen-Konzentration
analysiert.
Die Ergebnisse sind nachstehend zusammengefasst
Probe Acetat (mäq/1)
A | 3,56 |
B | 3,22 |
C | 3,61 |
D | . 2,44 |
E | 2,51 |
F | 4,75 |
Das Produkt gemäss '628 wurde nach dem patentierten Verfahren als ein mit Aceton gewaschenes, luftgetrocknetes
Pulver hergestellt. Eine 5 %ige Lösung (2 1)-Probe G, dieses
Pulvers wurde in Wasser-zur-Injektion (WFI) bereitet.
Ein Anteil (500 ml) dieser Lösung (Probe I) wurde einer Ultrafiltration gemäss dem in Beispiel 9 von '775 be-
Cut 58
schriebenen Verfahren unterworfen. Während dieser Ultrafiltration wurde das Volumen der Lösung auf 100 ml reduziert.
Zwei 500 ml Anteile der vorstehend genannten Lösung wurden unter Verwendung einer Amicon PM 10-Membran diafiltriert.
Die Diafiltration wurde gegen Wasser-zur-Injektion für
insgesamt sechs (Probe H (2)) und fünf (Probe H(I)) Volumenaustausche
(volume exchanges) vorgenommen.
Die Acetationen-Konzentration für jede Probe wurde nach der vorstehend genannten Methode bestimmt.
Die Ergebnisse sind nachstehend zusammengefasst:
Probe Acetatgehalt (mäq/1)
G Ausgangsmaterial 2,95
H Diafiltration
(1) Fünf Volumenaustausche 0,59
(2) Sechs Volumenaustausche 0,15 I Ultrafiltration 1,97
Die blutdrucksenkende Wirkung der Proben G und H (2) wurde mit Hilfe des vorstehend beschriebenen Tierversuches bestimmt.
Ausserdem wurde Probe G unter Zugabe von 10 mäq/1 (Probe J) und 20 mäq/1 (Probe K) Natriumacetat (NaAc) un-
tersucht. Die Ergebnisse sind in nachstehender Tabelle aufgeführt. Albumin (human) (5 %) wurde als Kontrolle verwendet.
ΓιιΙ Mi
Probe
Acetat Mittlerer Koronarartegehalt arteriel rienfluss
(mäq/1) ler Druck (% Änderung)
_(% Ander.)
H(2) diafiltriert G: Ausgangsmaterial J: G + 10 mäq/1 NaAo
K: G + 20 mäq/1 NaAc Kontrolle:
5 % Albumin (human)
0,15 | 2.-0 | 10 | ,3 |
2,95 | -0,3 | 13 | ,3 |
12,95 | -3,0 | 67 | |
22,95 | -11,0 | 112 |
0,7
17,3
Cut 58
Claims (10)
1. Stabile, nicht-blutdrucksenkende Human-Plasmapro-tein-Fraktion,
dadurch g e k e η η ζ e i c hnet,
dass sie im wesentlichen frei von Acetationen ist.
2. Fraktion gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Acetationenkonzentration
weniger als 2 Milliäquivalent pro Liter beträgt.
3. Fraktion gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Stabilisator
umfasst, vorzugsweise Natriumacetyltryptophanat, N-Acetyltryptophan oder Natriumcaprylat.
4. Fraktion gemäss einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch
gekennzeichnet , dass die Plasmaproteinfraktion im wesentlichen aus mindestens 83
Gew.-% Albumin und nicht mehr als 17 Gew„-% alpha-
und beta-Globulin besteht.
Cut 58
5. Fraktion gemäss einem oder mehreren der Ansprüche
bis 4, dadurch
gekennzeichnet , dass diese nicht he* patitis-infektiös ist.
6. Sterile wässrige Lösung einer stabilen Plasmaprotein-Fraktion gemäss einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, die geeignet ist zur raschen intravenösen Infusion, ohne eine nennenswerte blutdrucksenkende
Wirkung hervorzurufen, dadurch gekennzeichnet , dass sie ca. 5 Gew.-% einer stabilen Plasmaprotein-Fraktion mit
einem pH-Wert von 6,4 bis 7,4 enthält und eine Zusammensetzung aufweist, welche 130 bis 160 Milliäquivalent
pro Liter (mäq/1) Natriumionen, 100 bis 150 mäq/1 Chloridionen, stabilisierende Mengen an
Caprylationen und N-Acetyl-dl-tryptophanationen, weniger
als 2 mäq/1 Kaliumionen und weniger als 1 mäq/1 Acetationen umfasst.
7. Verfahren zur Herstellung einer stabilen Human-Plasmaprotein-Fraktion,
die im wesentlichen frei von Acetationen ist, dadurch
gekennzeichnet , dass es die folgenden Schritte umfasst:
Kontaktieren einer wässrigen Lösung einer stabilen Human-Plasmaprotein-Fraktion, welche Acetationen
enthält, mit einer Diafiltrationsmembran, welche über die Eigenschaft verfügt, dass sie Acetationen
passieren lässt, während sie den Durchtritt von im wesentlichen allen gewünschten Plasmaproteinen verhindert.
BAD ORIGINAL
8. ^ Verfahren gemäss Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass es im weiteren
den folgenden Schritt umfasst:
Erwärmen der wässrigen Lösung nach dem Kontakt mit der Membran auf eine Temperatur von ca. 6O0C für
eine entsprechende Zeitdauer, um diese zu pasteurisieren.
9. Verfahren zum Fraktionieren von Humän-Plasmaproteinen
durch fraktionierte Fällung mit kaltem Ethanol, dadurch
gekennzeichnet , dass die fraktionierte
Fällung in Abwesenheit von Acetationen und Essigsäure durchgeführt wird.
10. Verfahren zum Fraktionieren von Human-Plasmaproteinen
durch fraktionierte Fällung mit kaltem Ethanol " nach dem Schritt der Ausfällung eines Gemisches aus
Albumin, alpha-Globulin und beta-Globulin, dadurch gekennzeichnet , dass es das Kontaktieren
einer wässrigen Lösung des Gemisches mit einer Diafiltrationsmembran umfasst, wobei letztere
die Eigenschaft besitzt, dass sie Acetationen passieren lässt, während sie den Durchtritt von im wesentlichen
allen gewünschten Plasmaproteinen verhindert, bis die Plasmaproteinfraktion im wesentlichen
frei von Acetationen ist.
Cut 58
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US06/316,201 US4391801A (en) | 1981-10-29 | 1981-10-29 | Plasma protein fraction substantially free of acetate ions |
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