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Garnknüpfer zum Knoten und Schneiden eines Garn stranges beim Umschnüren
von Ballen in landwirtschaftlichen Ballenpressen
Garnknüpfer zum
Knoten und Schneiden eines Garn stranges beim Umschnüren von Ballen in landwirtschaftlichen
Ballenpressen Die Erfindung betrifft einen Garnknüpfer zum Knoten und Schneiden
eines von einer Pressennadel geführten Garnstranges beim Umschnüren von Ballen in
landwirtschaftlichen Ballenpressen, mit einem Knüpferhaken mit beweglicher Zunge
sowie einer Klemm- und Schneideinrichtung, bestehend aus zwei relativ zueinander
zangenartig bewegbaren Teilen mit zusammenwirkenden Klemmflächen und Schneidkanten,
die in Wirkstellung in oder dicht neben der Bewegungsebene des von der Pressennadel
herangeführten Garnstranges angeordnet und jeweils nach der Bildung eines Knotens
vorübergehend zu öffnen und nach dem Einführen des Garnstranges in den Spalt zwischen
den Klemmflächen und zwischen den Schneidkanten wieder schließbar sind, Die OS 29
16 o14 beschreibt eine Knüpfvorrichtung, die verhältnismäßig einfach und zuverlässig
ist, weil die Schneideinrichtung und die Garnhalterung miteinander kombiniert sind
und gleichzeitig betätigt werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß zur Vermeidung
von Störungen unter praktischen Einsatzbedingungen noch Verbesserungen angebracht
sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Garnknüpfer
der genannten Art zu schaffen, der dauerhaft zuverlässig schneidet, und diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schneidkanten und Klemmflächen im geöffneten
Zustand der Schneideinrichtung und der Garnhalterung einen sich nach außen scherenförmig
erweiternden Spalt bilden.
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Durch die Erfindung wird wirksam verhindert, daß sich der zu schneidende
Faden zu tief in die Schneideinrichtung hineinzieht und dort nicht mehr richtig
von den Schneidkanten erfaßt wird. Es wurde dabei überraschend gefunden, daß beim
Schließen scherenförmig gespreizter Klemmbacken und Schneidkanten der Faden nicht
aus dem V-förmigen Spalt zwischen ihnen herausgedrängt wird und der Schließvorgang
mittels Federkraft so schnell ablaufen kann, daß auch-ein stark gesapnnter Faden
unmittelbar nach dem Schneiden noch mit dem zu haltenden Ende zwischen den Klemmflächen
erfaßt und festgeklemmt werden kann.
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Eine besonders hohe Fadenspannung entsteht und kann zum Fadenbruch
führen, wenn bei fester Klemmung des Fadens der Knüpferhaken bei der Bildung eines
Knotens versucht, Faden nachzuziehen. Um hier Abhilfe zu schaffen, ist in bevorzugter
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Klemm-und Schneideinrichtung insgesamt
in Richtung zum Knüpferhaken hin gegen Federkraft auslenkbar ist.
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Eine weitere Ursache für Störungen bestand bisher darin, daß das abgeschnittene
Fadenende beim nächsten Schneidvorgang noch einmal zwischen die Schneidkanten und
Klemmflächen geriet, was dazu führt#, daß Fadenreste die Klemm- und Schneideinrichtung
verstopften. Um dies zu vermeiden, wird in zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung
vorgeschlagen, daß auf der dem Knüpferhaken abgewandten Seite der Klemm-und Schneideinrichtung
ein Fadenbweiser angeordnet ist, durch welchen der geklemmte, sich über die Oberkante
der Klemm- und Schneideinrichtung erstreckende Faden seitlich vom Klemmspalt fort
auslenkbar ist.
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Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Garnknüpfers macht es erforderlich,
daß der Knüpferhaken in der Grundstellung schräg zur Förderrichtung der Ballen steht,
damit der Faden unmittelbar von der Pressennadel auf den Garnknüpfer gelegt werden
kann. Bei dieser Stellung bereitet es jedoch Schwierigkeiten am Ende den Knoten
vom Knüpferhaken abzuziehen.
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Zur Beseitigung dieses Mangels schlägt die Erfindung vor, daß auf
der der Klemm- und Schneideinrichtung gegenüberliegenden Seite des Knüpferhakens
neben diesem ein Abstreiferhebel zum Abstreifen des Knotens vom Knüpferhaken nach
dem Schneiden des Fadens schwenkbar gelagert ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Garnknüpfers, Fig. 2 eine weitere Seitenansicht
des Garnknüpfers nach Fig. 1 von der gegenüberliegenden Seite aus; Fig. 3 eine Draufsicht,
zum Teil im Schnitt, auf die Klemm- und Schneideinrichtung des Garnknüpfers nach
Fig. 1 und 2.
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Der als Ausführungsbeispiel gezeigte Garnknüpf er hat einen insgesamt
mit 10 bezeichneten Rahmen, der mit zwei Lagern 12, 14 auf der mit 16 bezeichneten
Knüpferantriebswelle gelagert und mittels einer Lasche 18 und nicht gezeigter Schrauben
am Pressenkanal einer landwirtschaftlichen Ballenpresse festgelegt ist.
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Bei der beispielhaft dargestellten Konstruktion besteht der Rahmen
10 aus zwei senkrechten Stehbolzen oder Rohren 20,22, die durch eine obere Traverse
24 und eine untere Traverse 26 miteinander verbunden sind. Die obere Traverse 24
ist mit einer Lagernabe 28 versehen und trägt den darin drehbar gelagerten Knüpferhaken
30. An diesem ist eine um eine horizontale Achse 32 verschwenkbare Zunge 34 gelagert,
die an ihrem hinteren Ende eine drehbare Rolle 36 trägt. Der Drehantrieb des Knüpferhakens
30 erfolgt durch die Knüpferantriebswelle 16 über eine Zahnscheibe 38 und ein drehfest
mit dem Knüpferhaken verbundenes Kegelrad 40. Die Zahnscheibe 38
ist
nur auf einem Teil ihres Umfangs mit einer Verzahnung 42 versehen, die grade so
viel Zähne hat, daß der Knüpferhaken bei einer Umdrehung der Knüpferantriebswelle
16 nur eine einzige Umdrehung ausführt, während sich die segmentförmige Verzahnung
42 mit dem Kegelrad 40 in Eingriff befindet. Solange während der Umdrehung der Zahnscheibe
38 die Zähne nicht in Eingriff sind, verhindert die Zahnscheibe die Drehung des
Knüpferhakens und hält diesen in einer schräg zur Förderrichtung weisenden Grundstellung,
die im Hauptpatent beschrieben ist.
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An der Lagernabe 28 des Knüpferhakens 30 ist bei 44 ein Abstreiferhebel
46 verschwenkbar gelagert, der mit einer an seinem oberen Ende gelagerten Rolle
48 an der Rückseite der Zahnscheibe 38 anliegt und durch eine am Rahmen befestigte
Feder 50 in dieser Anlage an der Zahnscheibe gehalten wird.
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In der in Fig. 2 gezeigten zurückgezogenen Stellung des Abstreiferhebels
46 stört er den Fadenlauf über den Knüpferhaken 30 nicht. Nachdem jedoch ein Knoten
gebildet, der Faden abgeschnitten und der Knoten im Maul des Knüpferhakens 30 festgezogen
worden ist, trifft die Rolle 48 auf einen Nocken 52 an der Zahnscheibe 38, wodurch
der Abstreiferhebel 46 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt wird und den Knoten
vom Knüpferhaken 30 abstreift. Zum Festziehen des Knotens im Maul des Knüpferhakens
30 ist ähnlich wie bei der Hauptanmeldung neben dem Knüpferhaken ein mittels einer
Feder 54 gehaltenes Leitblech 56 angeordnet, welches derart gegen die Rolle 36 am
hinteren Ende der Zunge 34 des Knüpferhakens 30 drückt, daß das Hakenmaul geschlossen
wird und der Knoten nur bei Überwindung der Kraft der Feder 54 vom Haken abgezogen
werden känn Zum Öffnen des Hakenmauls läuft die Rolle 36- auf eine Nockenfläche
an deriLagernabe 28 des Knüpferhakens 3G auf, wie dies im Hauptpatent beschrieben
ist.
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An der unteren Traverse 26 ist eine Achse 58 gelagert, an deren einen
Ende die Lasche 18 befestigt ist Außerdem ist auf der Achse 58 eire insgesamt mit
60 bezeichnete Klemm- und Schneidvorrichtung gelagert. Diese wird durch eine nicht
gezeigte
Feder in im wesentlichen sepkrechter Lage gegen einen
nicht gezeigten Anschlag gedrückt oder gezogen, kann aber unter Überwindung der
Federkraft un einen begrenzten Winkel in der Richtung um die Achse 58 verschwenken,
daß sich dabei die Klemmflächen der Klemm- und Schneideinrichtung 60 dem Knüpferhaken
30 nähern.
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Im einzelnen besteht die Klemm- und Schneideinrichtung 60 aus einer
auf der Achse 58 gelagerten Tragplatte 62, an der zwei zusammenwirkende Klemm- und
Schneidhebel 64 und 66 um Drehachsen 68 bzw. 70 schwenkbar gelagert sind. Die Anordnung
ist derart getroffen, daß ausgehend von der gechlossenen Stellung bei Drehung des
Hebels 64 entgegen dem Uhrzeigersinn eine an diesem Hebel angebrachte Nase 72 am
Hebel 66 angreift und diesen mit Bezug auf Fig. 1 im Uhrzeigersinn in Öffnungsrichtung
dreht. Da die in verhältnismäßig großem Abstand- vom Drehzentrum 68 des Hebels 64
angeordnete Nase 72 am Hebel 66 verhältnismäßig nahe von dessen Drehzentrum 70 angreift,
ist die Öffnungsbewegung des Hebels 66 schneller als die des Hebels 64, wie dies
in Fig. 1 sichtbar dargestellt ist. Zum Verschwenken der Hebel 64 und 66 in Öffnungsrichtung
muß die Kraft einer zwischen dem Hebel 66 und der Tragplatte 62 aufgespannten Zugfeder
74 überwunden werden.
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Die Öffnung wird bewirkt durch einen undrehbar auf der Welle des Knüpferhakens
30 sitzenden Nocken 76.mit einer daran gelagern Rolle 78, die gegen das hochgezogene
obere Ende des Hebels 74 drückt, wenn der Knüpferhaken eine Umdrehung ausführt.
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Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Klemm- und Schneidorgane an den
Hebeln 64 und 66. Am nächsten zum Knüpferhaken 30 befinden sich zwei zusammenwirkende
Schneidkanten 76, 78. Daneben befinden sich ähnlich wei beim, Hauptpatent mäanderförmig
gestaltete, ineinander passende Klemmflächen 80 und 82 an den beiden Hebeln 64 und
66. Schließlich ist an diesen ein Fadenabweiser angebracht, der aus einer parallel
zu den Klemmflächen 80 am Hebel 64 angeordneten, an der Seitenfläche des Hebels
66 gleitenden Platte 84 und einem gerundeten
Vorsprung oder Nocken
86 an der oberen äußeren Kante des Hebele 66 neben dessen Klemmflächen 82 besteht.
Der Fadenabweiser 84,86 bewirkt, daß ein von der Pressennadel in die Klemm- und
Schneideinrichtung eingelegter Garnfaden, welcher durch die Schneidkanten 76, 78
abgeschnitten wird, von dem drt gebildeten Fadenende aus sich zunächst zwischen
den Klemmflächen 80, 82 erstreckt, dann von der Platte 84 zur Seite des Hebels 66
hin ausgelenkt wird, diese Auslenkung durch den Nocken 86 noch verstärkt wird, und
der Faden dann weit genug neben den Klemmflächen 80, 82 und den Schneidkanten 76,
78 über die Oberseite des Hebels 66 zum Knüpferhaken verläuft, um beim nächsten
Öffnen der Klemm- und Schneideinrichtung 60 nicht zwischen die Klemmflächen und
Schneidkanten zu geraten.
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Es versteht sich, daß die Klemmflächen und der Fadenabweiser auch
eine andere als die in Fig. 3 gezeigte Form haben können. Dasselbe gilt auch für
den Abstreiferhebel 46 gemäß Fig. 2 und dessen Antrieb.
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