Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Begrenzung einer Last einer
Kraftmaschine und/oder einer von dieser angetriebenen, insbesondere
als Hochdruckpumpe ausgebildeten Arbeitsmaschine, die über eine
Schmiermittelpumpe zwangsgeschmiert sind, mit Hilfe des Schmiermit
teldruckes der Zwangsschmierung; sie betrifft weiter eine Vorrich
tung zum Durchführen des Verfahrens mit einer Kraftmaschine und ei
ner von dieser über eine ein- und ausrückbare Kupplung angetriebenen
Arbeitsmaschine, wobei eine Schmiermittelpumpe mit einer zu einem
Schmiermittelsumpf reichenden Ansaugleitung und einer abgehenden
Druckleitung zur Zwangsschmierung beider Maschinen und ein auf den
Schmiermitteldruck ansprechendes Druckventil vorgesehen sind.
Zwangsgeschmierte Maschinenteile, insbesondere zwangsgeschmierte An
triebsmotoren und/oder Hochdruckpumpen besitzen eine die Zwangs
schmierung bewirkende Ölumlaufpumpe, die das Schmiermittelöl in
die zu schmierenden Lagerstellen drückt. Bei Schmiermittelausfall
erfolgt unter Last in kurzer Zeit ein Festfressen, dies kann
besonders dann passieren, wenn die Maschinenteile auf Fahrzeugen
montiert sind, die unter extremer Schräglage arbeiten müssen. Wird
kein Öl mehr gefördert, fällt der Öldruck ab, die Maschinenteile
bleiben jedoch weiter unter Belastung, da auf den gefallenen Öl
druck nicht mit unverzüglicher Stillsetzung der Maschine geantwortet
werden kann.
Aus der DE-OS 21 43 339 ist eine Vorrichtung (und somit indirekt
auch ein Verfahren) zur Lastbegrenzung einer Kraftmaschine bekannt, die mit
tels einer Schmiermittelpumpe zwangsgeschmiert ist, mit Hilfe des
Schmiermitteldruckes der Zwangsschmierung. Die dort beschriebene Vor
richtung, die mit einer Verbrennungs-Kraftmaschine zusammen arbei
tet, fühlt im Betrieb den Schmiermitteldruck mittels eines Druck
fühlers ab und verringert mit Hilfe eines vom abgefühlten Schmier
mitteldruck gesteuerten Treibstoffventils mit fallendem Schmiermit
teldruck die Treibstoffzufuhr für eine Verbrennungs-Kraftmaschine
so, daß eine Gefahr des Festfressens z. B. der Lager von Arbeits-
und/oder Kraftmaschine infolge der mit der Treibstoffzufuhr-
Verringerung verbundenen Drehzahl- und damit Lastminderung nicht
mehr gegeben ist. Dabei wird die Aufgabe, die Kraftmaschine gegen
Schmiermittelmangel zu sichern, mit einem Eingriff in die
Treibstoffzufuhr der Kraftmaschine gelöst. Dieses Vorgehen setzt
jedoch immer eine Verbrennungskraftmaschine voraus, was nicht in
jedem Fall gegeben ist.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ausgehend von diesem
Stand der Technik ein Verfahren anzugeben, mit dessen Hilfe die
Kraft- und/oder die Arbeitsmaschine nur dann Last abgibt/aufnimmt,
wenn über den Schmiermitteldruck erkennbar das notwendige Schmier
mittel zur Verfügung steht, bei dem auf Zuführung von Fremdenergie
verzichtet werden soll und das einfach und betriebssicher durch
zuführen ist, wobei die Lösung unabhängig von der Art der Kraft
maschine sein soll; darüber hinaus besteht die Aufgabe weiter darin,
eine Vorrichtung zur bevorzugten Durchführung des Verfahrens anzu
geben.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Last
abgabe der Kraftmaschine durch die Lastaufnahme der Arbeitsmaschine
mittels einer die Leistungsaufnahme bestimmenden Kupplung erfolgt,
die mit einer Hydrauliksteuerung versehen ist und durch diese zum Er
reichen eines dem Leerlauf entsprechenden Betriebszustandes der
Kraftmaschine ausgerückt wird, wenn der Schmiermitteldruck einen vor
eingestellten unteren Schwellwert unterschreitet, wobei als Hydrau
likflüssigkeit ein abgezweigter Teil des von der Schmiermittelpumpe
geförderten Schmiermittels benutzt wird, mit dem über die Hydraulik
steuerung die Kupplung betätigt wird.
Diese Ausbildung ist besonders dann von Interesse, wenn die Kraft
maschine mit (nahezu) konstanter Drehzahl betrieben wird; sie ist
darüber hinaus unabhängig von der Art der Kraftmaschine des Antrie
bes. Das Verfahren und die zum Durchführen vorgeschlagene Vorrich
tung sind daher besonders geeignet, als Hilfsantriebe Verwendung zu
finden, wie sie beispielsweise bei Entsorgungsfahrzeugen benötigt
werden, um Vakuumpumpe oder Hochdruckpumpe unabhängig von dem Fahr
zeugmotor zu betreiben.
Während im ersten Fall unmittelbar ein Leerlauf der Kraftmaschine er
reicht wird, führen der zweite und der dritte Fall über eine Verrin
gerung der Lastaufnahme der Arbeitsmaschine letztendlich zu dem Leer
lauf bzw. zu einem dem Leerlauf entsprechenden Betriebszustand.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens, wobei im Kraftweg
zwischen der Kraft- und der Arbeitsmaschine eine hydraulische
Kupplung angeordnet ist, wird darin gesehen, daß das Ausrücken bei
einem oberen Schwellwert mit einer Verringerung des Kraftflusses
beginnt, der bei Erreichen des voreingestellten unteren
Schwellwertes zum Erreichen des dem Leerlauf entsprechenden
Betriebszustandes der Kraftmaschine unterbrochen wird.
Eine alternative Lösung der Aufgabe ist dadurch gegeben, daß die
Lastabgabe der Kraftmaschine durch die Lastaufnahme der Arbeitsma
schine mittels deren Leistungsaufnahme bestimmende Mittel, bei als
Hochdruckpumpe ausgebildeter Arbeitsmaschine vorzugsweise mittels
eines an sich bekannten, einstellbaren Bypass zwischen Ansaug- und
Ausstoßstutzen mit Ventil, erfolgt, wobei die Mittel bzw. das Ventil
mit einer Hydrauliksteuerung versehen ist, mit der die Arbeitsma
schine in einen dem Leerlauf entsprechenden Betriebszustand gebracht
wird, wenn der Schmiermitteldruck einen voreingestellten unteren
Schwellwert unterschreitet, wobei als Hydraulikflüssigkeit ein ab
gezweigter Teil des von der Schmiermittelpumpe geförderten Schmier
mittels benutzt wird, mit dem über die Hydrauliksteuerung die Last
aufnahme der Arbeitsmaschine begrenzt wird.
Eine vorteilhafte Weiterbildung für dieses Verfahren, bei dem das
Ventil im Bypass der Arbeitsmaschine als Stellventil ausgebildet ist,
ist dadurch gegeben, daß von einem oberen Schwellwert des Schmiermit
teldruckes ab das Stellventil zur Verringerung der Lastaufnahme der
Arbeitsmaschine und damit des Kraftflusses dem Schmiermitteldruck
entsprechend geöffnet wird, zum Erreichen eines dem Leerlauf entspre
chenden Betriebzustandes bei Erreichen des voreingestellten unteren
Schwellwertes des Schmiermitteldruckes.
In bevorzugte Ausbildung wird das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck des abgezweigten Schmiermittels vor Verwendung als
Hydraulikflüssigkeit erhöht wird, wobei die Druckerhöhung vorzugs
weise proportional dem Schmiermitteldruck bzw. der Differenz von
Schmiermitteldruck und Wert des voreingestellten unteren Schwell
wertes für den Schmiermitteldruck erfolgt.
Für die Durchführung des Verfahrens wird bei einer Vorrichtung mit einer
Kraftmaschine und einer von dieser über eine ein- und ausrückbare
Kupplung angetriebenen Arbeitsmaschine, wobei eine Schmiermittel
pumpe mit einer zu einem Schmiermittelsumpf reichenden Ansaugleitung
und einer abgehenden Druckleitung zur Zwangsschmierung beider Ma
schinen und ein auf den Schmiermitteldruck ansprechendes Druckventil
vorgesehen sind, die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Druckleitung der
Schmiermittelpumpe einen Abzweig mit dem druckvorgesteuerten Druck
ventil aufweist, dessen Ausgang mit der Hydrauliksteuerung der die
Lastabgabe der Kraftmaschine bestimmenden Kupplung zu deren Betäti
gung über eine Steuerleitung verbunden ist.
Für eine alternative Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens mit
einer Kraftmaschine und einer von dieser angetriebenen, mit Mitteln
zum Begrenzen der Lastaufnahme versehenen Arbeitsmaschine, wobei
eine Schmiermittelpumpe mit einer zu einem Schmiermittelsumpf rei
chenden Ansaugleitung und einer abgehenden Druckleitung zur Zwangs
schmierung beider Maschinen sowie ein auf den Schmiermitteldruck
ansprechendes Druckventil vorgesehen sind, besteht die Lösung der Aufgabe darin, daß
die Druckleitung der Schmiermittelpumpe einen Abzweig mit dem druck
vorgesteuerten Druckventil aufweist, dessen Ausgang mit der Hydrau
liksteuerung der die Lastaufnahme der Arbeitsmaschine begrenzenden,
bei Verwendung einer Hochdruckpumpe als Arbeitsmaschine vorzugsweise
als zwischen Ansaug- und Ausstoßstutzen angeordneten Bypass mit mit
der Hydrauliksteuerung gesteuerten Ventil ausgebildeten Mittel über
eine Steuerleitung verbunden ist.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung ist dadurch gegeben,
daß dem druckvorgesteuerten Druckventil eine Druckerhöhungspumpe
nachgeschaltet ist, deren Ausgang mit der Hydrauliksteuerung der die
Lastabgabe bestimmenden Kupplung bzw. die Lastaufnahme bestimmenden
Mittel verbunden ist.
Diese Ausbildung des Verfahrens sowie der Vorrichtung ist besonders
dann von Interesse, wenn die Kraftmaschine mit (nahezu) konstanter
Drehzahl betrieben wird; sie ist darüber hinaus unabhängig von der
Art der Kraftmaschine des Antriebes. Das Verfahren und die zum Durch
führen vorgeschlagene Vorrichtung sind daher besonders geeignet, als
Hilfsantriebe Verwendung zu finden, wie sie beispielsweise bei Ent
sorgungsfahrzeugen benötigt werden, um Vakuumpumpe oder Hochdruck
pumpe unabhängig von dem Fahrzeugmotor zu betreiben.
Ein Ausführungsbeispiel wird anhand des Schaltbeispiels nach der
einzigen Figur näher verdeutlicht und zeigt eine Kraftmaschine 1,
die über ihre Abtriebswelle 1.1 mit der Antriebswelle 2.1 einer Ar
beitsmaschine 2, als Hochdruckpumpe dargestellt, über ein Getriebe 3
verbunden ist. Aus dem Ölsumpf 1.2 der Kraftmaschine wird über die
Schmiermittelansaugleitung 5.1 von einer Schmiermittelförderpumpe 4
Schmiermittel entnommen und in die Schmiermittelleitungen 5.2 und
5.3 gefördert; diese Leitungen speisen die Schmierstellen der Kraft
maschine 1 und der Arbeitsmaschine 2; das durchgelaufene Schmieröl
sammelt sich in den Ölsümpfen 1.2 und 2.2, von letzterem fließt das
Öl über die Rückführleitung 2.3 zum Ölsumpf 1.2 der Kraftmaschine.
Von den Schmiermittelleitungen 5.2 und 5.3 zweigt eine Leitung 5.4
ab, die zu einem druckvorgesteuerten Druckventil 6 führt. Der
Schwellenwert des druckvorgesteuerten Druckventiles 6 ist dabei
einstellbar, wofür beispielsweise eine federvorgespannte Handein
stellung 6.1 vorgesehen ist. Nachdem das druckvorgesteuerte Druck
ventil 6, wenn der Schmiermitteldruck den eingestellten Schwellen
wert der Druckvorsteuerung übersteigt, geöffnet hat, wird ein Teil
des von der Schmiermittelpumpe 4 geförderten Schmiermittels als Hy
draulikflüssigkeit in die Leitungen 8.1 und 8.3 geleitet und steht
dort mit seinem Druck zur Steuerung zur Verfügung. Das Getriebe 3
ist als hydraulisch ansteuerbares Getriebe ausgebildet. Dabei ist es
gleichgültig, ob eine hydraulisch lösbare Kupplung vorgesehen ist
oder ob das Getriebe selbst hydraulisch steuerbar ist. Wesentlich
ist, daß die Kraftübertragung von der Kraftmaschine zur Arbeitsma
schine durch den Druck der Hydraulikflüssigkeit hergestellt und ge
löst werden kann. Reicht der Druck zum Ansteuern des hydraulischen
Stellgliedes nicht aus, wird eine Druckerhöhungspumpe 7 eingeschal
tet, die die Hydraulikflüssigkeit unter dem nunmehr erhöhten Druck
in die Leitung 8.2 drückt und einem hydraulischen Stellglied 9.1
eines Überströmventils 9 zuleitet, das die Lastaufnahme der bei
spielshaft dargestellten Hochdruckpumpe 2 bestimmt. Dabei verbindet
die Leitung 2.4 die Ausgangsleitung 2.5 mit der Ansaugleitung 2.6
über das Überströmventil 9. Durch diesen Bypass strömt die von der
Hochdruckpumpe 2 geförderte Flüssigkeit, wenn das Überströmventil 9
geöffnet hat. Die von der Antriebswelle 2.1 übernommene Leistung
geht dabei auf die Leistung zurück, die die Hochdruckpumpe 2 im
Leerlauf benötigt.
Fällt aus irgendeinem Grund die Schmierung von Arbeitsmaschine 1
und/oder Kraftmaschine 2 aus, weil die Schmiermittelpumpe 4 nicht
genügend Schmiermittel fördert, steht am druckvorgesteuerten Druck
ventil 6 kein hinreichender Schmiermitteldruck an: das druckvorge
steuerte Druckventil 6 ist geschlossen, ein Übertreten von Schmier
mittel in das Hydrauliksystem entfällt. Das Getriebe 3 erhält über
die Leitung 8.3 keinen Steuerdruck und trennt die Kraftübertragung
zwischen der Abtriebswelle 1.1 der Kraftmaschine 1 und der Antriebs
welle 2.1 der Arbeitsmaschine 2. Die Lastabgabe der Kraftmaschine 1
geht auf den Leerlaufwert zurück; die Lagerstellen der Kraftmaschine
1 werden nicht übermäßig belastet und können trotz ausgefallener
Schmierung nicht festfressen. Gleiches gilt für die Arbeitsmaschine
2, die - unterstellt, es wäre nicht das hydraulisch ausrückbare Ge
triebe vorgesehen - durch Öffnen des Ventils 9 bei Wegfall des Steu
erdrucks der Hydraulikflüssigkeit, der durch die Druckerhöhungspumpe
7 der Leitung 8.2 erzeugt werden soll, jedoch nach Schließen des
Ventiles 6 nicht erzeugt werden kann, ihrerseits auch in Leerlauf
betrieb geht. Auch hier werden die zu schmierenden Lagerstellen
lediglich mit den Kräften belastet, die im Leerlaufbetrieb auftreten
und die trotz Weiterlaufens der Arbeitsmaschine 2 nicht zu einem
Festfressen der Lager führen.
Ausgehend von dem Grundprinzip des Abzweigens eines Teiles des
Schmiermittels und Verwenden dieses abgezweigten Teiles als Hy
draulikflüssigkeit, wobei ein druckvorgesteuertes Druckventil vor
gesehen ist, das ein Übertreten des Schmiermittels in das Hydraulik
system nur dann gestattet, wenn der Schmiermitteldruck den Schwel
lenwert des druckvorgesteuerten Druckventils übersteigt, lassen sich
beliebig viele Anwendungsbeispiele angeben, die mit Hilfe dieser Er
findung gelöst werden können. Gemeinsam ist diesen Anwendungsbei
spielen immer eines: fällt - aus welchem Grund auch immer - die
Schmiermittelförderung für Kraft- und/oder Arbeitsmaschine aus, oder
verringert sich der Schmiermitteldruck auf einen Wert unterhalb ei
ner vorgegebenen Toleranzgrenze, wird die Leistungsabgabe und/oder
-aufnahme durch hydraulisch gesteuerte Glieder bis zum Leerlauf der
Maschinen verringert, wobei als Hydraulikflüssigkeit das Schmier
mittel selbst benutzt wird. Es versteht sich von selbst, daß Druck
entlastungsleitungen, die in dem dargestellten Schaltbeispiel aus
Gründen der Vereinfachung weggelassen wurden, ein schnelles Reagie
ren der hydraulisch angesteuerten Stellglieder ermöglichen.