DE3235963C2

DE3235963C2 - Verfahren zum Herstellen einer strahlendurchlässigen Kunststoffscheibe

Info

Publication number: DE3235963C2
Application number: DE19823235963
Authority: DE
Inventors: Bernd 5630 Remscheid Melchior
Original assignee: Imchemie Kunststoff Gmbh, 5632 Wermelskirchen
Priority date: 1982-09-29
Filing date: 1982-09-29
Publication date: 1987-04-16
Also published as: DE3235963A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer strahlendurchlässigen Kunststoffscheibe mit einer Strahlen teils durchlassenden, teil reflektierenden und/oder absorbierenden Schicht, insbesondere aus Metall oder Metalloxid. Die Schicht wird auf die Oberfläche einer glatten Grundplatte aufgedampft. Danach wird auf oder an die bedampfte Grundplattenfläche flüssiger oder weicher Kunststoff gegossen oder gedrückt, und nach dem teilweisen oder völligen Erhärten des Kunststoffs wird die entstandene Kunststoffscheibe mit der Bedampfungsschicht von der Grundplatte abgehoben.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer strahlendurchlässigen Kunststoffscheibe mit einer dünnen aufgedampften oder aufgesprühten, Strahlen teils durchlassenden, teils reflektierenden und/oder absorbierenden Schicht, insbesondere aus Metall oder Metalloxid, bei dem die Schicht auf die glatte Oberfläche eines Trägers aufgedampft oder aufgesprüht wird, bei dem der Kunststoff auf die Schicht aufgebracht wird und bei dem nach dem teilweisen oder völligen Erhärten des Kunststoffs der entstandene Verbund mit der vom Kunststoff durchdrungenen Schicht von dem Träger abgehoben wird.
Es ist bekannt, bei einem Zweischeibenisolierglas die Innenseite einer der beiden Scheiben mit einem Metall oder Metalloxid zu beschichten, um den Strahlenreflexionsgrad der Scheibe zu erhöhen. Ein Teil der Sonnenstrahlen dringt hierdurch nicht in den Raum ein, sondern wird zurückreflektiert, und dasselbe geschieht mit der vom Raum zum Fenster gelangenden Wärmestrahlung, die teilweise nicht durch das Fenster hindurchtritt, sondern zum Raum zurückgeworfen wird. Diese Scheiben sind aufwendig, von hohem Gewicht und teuer in der Herstellung. Ferner wird die Wärmestrahlung zu wenig reflektiert, da diese Strahlen zuerst durch Glasschichten hindurchdringen müssen, ehe sie zur reflektierenden Schicht gelangen können. Während dieses Hindurchtretens werden sie aber von diesen Schichten absorbiert und erwärmen die gesamte Glasscheibe, so daß durch Konvektion ein Großteil dieser Energie nach außen abgeführt wird.
Aus der DE-A 24 13 225 ist es an sich bekannt, einen weichen und plastischen Kunststoffilm auf eine Metallschicht aufzudrücken, die auf einem zweiten festen Kunststoffilm nur leicht anhaftend aufliegt. Diese Metallschicht kann sehr dünn und durch Aufdampfen hergestellt sein, so daß sie porös ist. Auf diese poröse Metallschicht wird der weiche plastische Kunststoffilm aufgedrückt, so daß der plastische Film an den Stellen durch die Metallschicht hindurchtritt, wo diese Poren besitzt. Der weiche plastische Kunststoffilm übt hiermit Haftkräfte auf die Metallschicht aus und hebt hiermit die Metallschicht von dem festen Kunststoffilm ab. Ein solcher weicher plastischer Kunststoffilm tritt zwar durch Öffnungen der Metallschicht hindurch, aber untergreift nicht die Metallschicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Strahlung reflektierende Scheibe der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß ein hoher Reflexionsgrad insbesondere der Wärmestrahlung erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Kunststoff monomerer Methacrylsäuremethylester verwendet wird.
Die aufgedampften Metallteilchen werden aufgrund des sehr wäßrigen Zustandes eines monomeren Methacrylsäuremethylesters von diesem unterkrochen, so daß sie nach dem Erhärten des Kunststoffs in der Oberfläche des Kunststoffs eingebunden bzw. eingebettet sind. Die Metallteilchen liegen dabei sehr dicht unter der Oberfläche der Kunststoffscheibe, so daß die zu reflektierende Wärmestrahlung maximal eine Kunststoffschicht durchlaufen muß, die kleiner als ihre Wellenlänge ist (< 1 mm bis 0,78 µm). Wird eine solche Scheibe mit der Oberfläche, die die Metallteilchen enthält, der Wärmequelle zugewandt, so wird die Wärmestrahlung nicht absorbiert, sondern vollständig reflektiert.
Die Metallteilchen liegen geschützt in der Oberfläche, so daß eine weitere Schicht nicht erforderlich ist. Allerdings kann bei bestimmten Anwendungszwecken noch eine sehr dünne Schicht, ähnlich einem Lack, aufgebracht werden. In der Oberfläche sind die Metallteilchen abriebfest enthalten. Die Scheibe weist ein geringes Gewicht auf, ist einfach und preiswert herstellbar und von hoher Haltbarkeit. Sie dient dem Sonnenschutz und der Wärmedämmung. Sie ist nachträglich leicht bearbeitbar, insbesondere verformbar nach Erwärmung. Die Metallteilchenschicht wird hierdurch weder zerstört noch ungleichmäßig.
Zwischen der Schicht aus Metall oder Metalloxid und der Grundplattenfläche sollte ein Haftvermittler fehlen, so daß diese Schicht vom aufgegossenen oder aufgedrückten Kunststoff leicht abgehoben werden kann.
Eine besonders einfache Herstellungsweise wird dadurch erreicht, wenn der bedampften Grundplatte im Abstand der gewünschten Dicke der Kunststoffscheibe eine zweite Platte parallel gegenübergestellt oder -gelegt wird, die Ränder abgedichtet werden und der Zwischenraum durch Kunststoff ausgegossen wird.
Die Erfindung eignet sich für die verschiedensten Anwendungsgebiete. Beispielhaft werden die folgenden aufgezählt:
Sonnenschutz und Wärmedämmung für Häuser, insbesondere Wohnhäuser, Hallen, gewerbliche Räume, Gewächshäuser, Sonnenschutz und Wärmedämmung für Fahrzeuge, insbesondere für Schiebedächer und Sonnenhebeldächer von LKW, Omnibus und Wohnwagen,
nachträgliche, insbesondere zusätzliche Verglasung innen und außen vor Fenstern,
in Streifen bzw. Profilen gefertigt für Rolläden und Jalousien,
zur Abdeckung von Sonnenzellen, -kollektoren, -absorbern,
als Bestandteil von Diebstahlsicherungsanlagen,
als aufheizbare Scheiben für Häuser und Fahrzeuge gegen Beschlagen durch Wasser, gegen Eis und Schnell.
Ein Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in den Fig. 1 bis 3 dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine waagerechte glatte Grundplatte mit aufgebrachter Bedampfung;
Fig. 2 einen Schnitt nach Fig. 1 mit aufgegossener oder aufgedrückter Kunststoffschicht; und
Fig. 3 einen Schnitt nach Fig. 2 nach Erhärten des Kunststoffs und seiner Abnahme von der Grundplatte.
Auf die glatte, ebene Oberseite eines Trägers 1, insbesondere in Form einer Platte aus Glas wird ein Metall oder Metalloxid, wie z. B. Gold, aufgedampft oder aufgesprüht. Dabei besteht zwischen der Schicht 2 aus Metall oder Metalloxid und der Oberfläche des Trägers kein Haftvermittler.
Auf die bedampfte Oberfläche des Trägers 1 wird Metacrylsäuremethylester aufgegossen, um danach zu polymerisieren und nach dem Erhärten eine Kunststoffscheibe zu bilden.
Die aufgedampften Metallteilchen werden von Kunststoff unterkrochen, so daß sie nach dem Erhärten des Kunststoffs in die Oberfläche des Kunststoffs eingebunden und vollständig eingebettet sind. Der Kunststoff bildet so mit der Schicht 2 einen Verbund 3. Der Verbund 3 läßt sich leicht von dem Träger 1 abheben.
Wird der Kunststoff auf den Träger 1 aufgegossen, so müssen seitliche Begrenzungen bzw. Abdichtungsstreifen vorgesehen werden, die in Fig. 2 und 3 nicht dargestellt sind.
Der Träger 1 kann auch eine Platte zweier zueinander parallel im Abstand angeordneter Platten sein, wobei dann die Metallschicht 2 auf der Innenseite angebracht wurde und danach der Zwischenraum von Kunststoff ausgegossen wird. Dabei können die Platten schräg oder senkrecht stehen. Auch können beide Innenseiten beider Platten 1 mit Metall oder Metalloxid bedampft sein, wodurch der hergestellte Verbund 3 in beiden seitlichen Oberflächen eingebettete Metallschichten 2 besitzt. Dabei können Art und Stärke dieser beiden Metallschichten je nach Anwendungsfall verschieden ausgeführt sein, so daß unterschiedliche Reflexionsverhalten erreichbar sind.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen einer strahlendurchlässigen Kunststoffscheibe mit einer dünnen aufgedampften oder aufgesprühten, Strahlen teils durchlassenden, teils reflektierenden und/oder absorbierenden Schicht, insbesondere aus Metall oder Metalloxid, bei dem die Schicht (2) auf die glatte Oberfläche eines Trägers (1) aufgedampft oder aufgesprüht wird, bei dem der Kunststoff auf die Schicht aufgebracht wird und bei dem nach dem teilweisen oder völligen Erhärten des Kunststoffs der entstandene Verbund (3) mit der vom Kunststoff durchdrungenen Schicht von dem Träger (1) abgehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff monomerer Methacrylsäuremethylester verwendet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bedampften Grundplatte (1) im Abstand der gewünschten Dicke der Kunststoffscheibe eine zweite Platte parallel gegenübergestellt oder -gelegt wird, die Ränder abgedichtet werden und der Zwischenraum durch Kunststoff ausgegossen wird.