DE3235530C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuereinrichtung zur veränder
baren Druckmittelzufuhr zu einem Schaltglied eines automatischen
Kraftfahrzeug-Getriebes zwecks Betätigung desselben gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Derartige hydraulische Steuereinrichtungen, bei denen die Druckmit
telzufuhr zu einem Schaltglied eines automatischen Kraftfahrzeug-Ge
triebes im wesentlichen in Abhängigkeit von dem sich vor dem Schalt
glied aufbauenden Druck gesteuert werden, sind beispielsweise aus der
DE-OS 25 02 347 bekannt. Bei diesen hydraulischen Steuervorrichtun
gen ging es darum, das Einrücken eines solchen Schaltgliedes einer
seits möglichst schnell, andererseits aber auch ausreichend komfort
voll zu gestalten, um unerwünschte Schaltstöße zu vermeiden. Die
Druckmittelzufuhr zu dem Schaltglied wurde daher mit Hilfe dieser
bekannten Steuervorrichtungen so gesteuert, daß bei niedrigem Gegen
druck der Leitungsquerschnitt für die Druckmittelzufuhr zunächst
voll geöffnet, bei infolge des Eingriffs des Schaltgliedes steigen
dem Gegendruck dagegen auf einen durch die Drosselstelle definierten
kleineren Querschnitt reduziert wurde. Dies bewirkte, daß bei Be
ginn des Schaltvorganges zum Einrücken des Schaltgliedes der diesem
zugeordnete Betätigungskolben zunächst sehr schnell bis in den Ein
griffsbereich gebracht wird und anschließend ein sanftes Einrücken
durch einen verzögerten Druckaufbau erreicht wird.
Diese allein von dem sich vor dem Schaltglied einstellenden Druck
abhängige Steuerung der Druckmittelzufuhr ist jedoch dann nicht
ausreichend, wenn es um den Anlegevorgang des Schaltgliedes während
der Fahrt des Fahrzeuges geht. Solche Schaltungen sind beispielswei
sen dann erforderlich, wenn aus Gründen der Kraftstoffeinsparung
in bestimmten Betriebszuständen während der Fahrt des Fahrzeugs,
insbesondere in Schubbetriebszuständen, das Schaltglied zur Unter
brechung der Verbindung zwischen dem Antriebsmotor und den angetrie
benen Rädern ausgerückt wird und nach Beendigung dieser Betriebszu
stände wieder eingerückt werden soll. Da mit dem Ausrücken des Schalt
gliedes, beispielsweise der sogenannten Vorwärtskupplung des automati
schen Getriebes, der Antriebsmotor auf Leerlaufdrehzahl abgefal
len ist, würde beim schlagartigen Einrücken des Schaltgliedes der Mo
tor durch die kinetische Energie der Fahrzeugmasse auf die unter
Berücksichtigung der Getriebeübersetzung der Fahrgeschwindigkeit ent
sprechende Drehzahl angehoben werden müssen. Eine solche Motorbeschleu
nigung läßt sich bis zu Fahrgeschwindigkeiten in der Größenordnung
von 60 bis 80 km/h ohne nennenswerte Komforteinbußen durchführen.
Bei höheren Fahrgeschwindigkeiten ist jedoch eine spürbare Fahrzeug
verzögerung als Reaktion auf diese Motorbeschleunigung feststellbar.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, eine
hydraulische Steuereinrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe der An
legevorgang eines Schaltgliedes eines automatischen Kraftfahrzeug-Ge
triebes auch nach solchen während des Betriebs des Fahrzeugs vorge
nommenen Schubbetriebs-Abschaltungen genügend komfortvoll gestaltet
werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß dem Kennzeichen des Patentan
spruchs 1.
Erfindungsgemäß soll also der Kolben des Schaltventils in Abhängig
keit von der Fahrgeschwindigkeit gesteuert werden, und zwar so, daß
oberhalb einer vorgegebenen Fahrgeschwindigkeit die Druckmittelzu
fuhr zu dem Schaltglied zunächst nur über die Drosselstelle, also
verzögert, vorgenommen wird, bis sich vor dem Schaltglied ein ge
nügend hoher Druck aufbaut, der ausreicht, um den Kolben entgegen
dem fahrgeschwindigkeitsabhängigen Druck wieder in die erste Stel
lung zu verschieben. Durch die Beaufschlagung des Kolbens mit dem
fahrgeschwindigkeitsabhängigen Druck ergibt sich dabei eine auto
matische Anpassung der Dauer der verzögerten Druckmittelzufuhr zu
dem Schaltglied an die Fahrgeschwindigkeit, so daß bei sehr hohen Ge
schwindigkeiten diese Verzögerung im Druckaufbau vor dem Schaltglied
und damit beim Einrückvorgang selbst besonders groß ist. Durch diese
Verzögerungen beim Einrückvorgang des Schaltgliedes wird dem Fahr
zeugmotor die Möglichkeit gegeben, entsprechend der Gaspedalstellung
frei hochzulaufen, so daß anschließend beim Einkuppelvorgang selbst
kaum noch größere Drehzahldifferenzen auszugleichen sind.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Steuereinrichtung gezeigt, die im folgenden näher erläutert werden.
Dabei zeigen in teils schematischer Darstellungsweise:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform und
Fig. 3 in einem Diagramm den Verlauf des Hauptdruckes, bei dem
die erfindungsgemäße Steuereinrichtung von einer in
die andere Stellung umschaltet.
In der Fig. 1 ist dabei ein Schaltventil schematisch dargestellt,
das insgesamt mit 1 bezeichnet ist und einen in einer Bohrung 3 ei
nes Gehäuses 2 gleitenden Kolben 4 aufweist, der zwei Kolbenbünde 5
und 6 mit einem zwischen diesen liegenden Kolbenabsatz 7 aufweist.
An der Gehäusebohrung 3 sind zwei ringförmige Druckmittelanschlüs
se 9 und 10 vorgesehen, die mit einer Druckmittelzuführungsleitung 8
verbunden sind, die Hauptdruck zur Betätigung eines hier nicht dar
gestellten Schaltgliedes zuführt. In dieser Druckmittelzuführungs
leitung 8 sind hier nicht weiter gezeigte Ventile angeordnet, die
zur Einschaltung des Schaltgliedes durch Druckbeaufschlagung der
Druckmittelzuführungsleitung 8 betätigt werden.
Der Gehäuseanschluß 10, der im übrigen etwa im Bereich des Kolben
absatzes 7 vorgesehen ist, ist über eine eine Drosselstelle 11 auf
weisende Zweigleitung 8b mit der Druckmittelzuführungsleitung 8
verbunden, während in der die Druckmittelzuführungsleitung 8 mit
dem Gehäuseanschluß 9 verbindenden Zweigleitung 8a keine der
artige Drosselstelle vorgesehen ist. Der ringförmige Gehäusean
schluß 10 ist weiter mit der zu dem Schaltglied führenden Druck
leitung 12 verbunden, so daß eine ständige Verbindung zwischen
der Druckmittelzuführungsleitung 8 und der Druckleitung 12 zur
Druckmittelzufuhr besteht, wobei allerdings in dieser ständig
zugeschaltet bleibenden Leitung die Drosselstelle 11 vorhanden
ist.
Der Kolben 4 des Ventils 1 wird an seiner linken Stirnseite von
einer Feder 17 belastet, die sich auf einem mittels eines Sicherungs
ringes 16 in der Bohrung 3 gehaltenen Stopfen 15 abstützt. Gleich
zeitig herrscht in diesem Federraum 14 der sich vor dem Schaltglied
aufbauende Druck, der über die von der Leitung 12 abzweigende Lei
tung 13 zugeführt wird und die in der Zeichnung linke Stirnseite
des Kolbenbundes 3 beaufschlagt.
An dem rechten stirnseitigen Ende des Kolbens 4, das heißt an der
in der Zeichnung rechten Stirnfläche des Kolbenbundes 6, lastet dem
gegenüber der fahrgeschwindigkeitsabhängige Druck, der über eine
Leitung 20 in den dieser Kolbenwirkfläche zugeordneten Druckbeauf
schlagungsraum 18 geleitet wird. Dieser fahrgeschwindigkeitsabhän
gige Druck wird bei herkömmlichen Getriebeschaltungen als sogenannter
Reglerdruck ohnehin verwendet und kann somit ohne größeren Aufwand
zur Verfügung gestellt werden.
An der rechten Seite der Zeichnung ist die Gehäusebohrung 3 durch
einen Deckel 19 abgeschlossen.
Der Kolben 4 des Schaltventils 1 steht nun einerseits unter dem Ein
fluß des sich vor dem Schaltglied aufbauenden Druckes sowie der
Kraft der Feder 17 und andererseits unter dem Einfluß des fahrge
schwindigkeitsabhängigen Druckes. Dabei versucht der in dem Druck
beaufschlagungsraum 18 herrschende fahrgeschwindigkeitsabhängige
Druck den Kolben 4 entgegen der Wirkung der beiden anderen Ein
flüsse aus seiner ersten Stellung, in der die Gehäuseanschlüsse 9
und 10 über den Kolbenabsatz 7 verbunden sind, in eine zweite,
in der Zeichnung angedeutete Stellung zu verschieben, in der
diese Verbindung zwischen den beiden Gehäuseanschlüssen 9 und 10
durch den Kolbenbund 6 unterbrochen ist. In dieser in der Zeich
nung gezeigten Stellung ist also die direkte, ungedrosselte Ver
bindung der Druckmittelzuführungsleitung 8 mit der zu dem Schalt
glied führenden Leitung 12 unterbrochen, so daß die Druckmittel
zufuhr nur über die die Drosselstelle 11 aufweisende Zweigleitung 8b,
also verzögert, erfolgen kann.
Die Feder 17 ist nun so bemessen, daß sie in der Lage ist, bis zu
einer Fahrgeschwindigkeit von 60 bis 80 km/h den Kolben 4 entgegen
dem fahrgeschwindigkeitsabhängigen Druck in der ersten, eine Verbin
dung der Gehäuseanschlüsse 9 und 10 ermöglichenden Stellung zu hal
ten. In diesen Fällen erfolgt der Druckaufbau an dem Schaltglied
ohne eine Verzögerung durch das Schaltventil 1. Bei höheren Fahrge
schwindigkeiten steht der Kolben 4 dagegen in der in der Zeichnung
gezeigten zweiten Stellung, in der die direkte Verbindung zwischen
den Gehäuseanschlüssen 9 und 10 unterbrochen ist. Der Druckaufbau
vor dem Schaltglied wird dann durch die in der zugeschaltet blei
benden Zweigleitung 8b angeordnete Drosselstelle 11 verzögert vor
genommen, und zwar so lange, bis der sich vor dem Schaltglied auf
bauende Druck genügend groß ist, um zusammen mit der Feder 17 den
Kolben 4 gegen die Wirkung des fahrgeschwindigkeitsabhängigen Druc
kes 4 in die erste Stellung zurückzuschieben. Fahrgeschwindigkeits
abhängig erfolgt also diese Umschaltung des Schaltventils 1 früher
oder später, das heißt die Verzögerung im Druckaufbau vor dem
Schaltglied wird mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
immer größer, so daß die damit bewirkte Verzögerung des Einrückvor
ganges des Schaltgliedes dem Antriebsmotor immer mehr Zeit gibt,
sich auf die der Fahrgeschwindigkeit entsprechende höhere Drehzahl
zu beschleunigen.
Bei kleineren Fahrgeschwindigkeiten unterhalb der angegebenen Ge
schwindigkeitsgrenze von 60 bis 80 km/h ist eine solche Verzögerung
des Einrückvorganges des Schaltgliedes nicht erforderlich, u. a.
da die sich bei dem normalen Einrücken des Schaltgliedes er
gebenden Verzögerungen ausreichen, um eine etwa notwendige Be
schleunigung des Antriebsmotors zu ermöglichen.
In der Fig. 2 der Zeichnung ist eine abgewandelte und in gewis
ser Hinsicht erweiterte Ausführung der erfindungsgemäßen Steuer
einrichtung dargestellt, bei der vergleichbare Positionen gegen
über der Ausführung nach der Fig. 1 mit einer um 100 vergrößer
ten Bezugsziffer versehen worden sind. So ist das Schaltventil
insgesamt mit 101 bezeichnet, das einen in einer Bohrung 103 eines
Gehäuses 102 gleitenden Kolben 104 aufweist, der neben einem Kol
benbund 105 noch weitere Kolbenbünde 106a, 106b und 106c aufweist.
Zwischen den Kolbenbünden 105 und 106a befindet sich ein Kolben
absatz 107, während zwischen den Kolbenabsätzen 106a und 106b ein
Kolbenabsatz 125 angeordnet ist. Die Gehäusebohrung 103 weist zwei
ringförmige Druckmittelanschlüsse 109 und 110 auf, von denen der
erste über eine Zweigleitung 108a mit einer Hauptdruck von hier
nicht gezeigten Ventilen zuführenden Druckmittelzuführungsleitung 108
verbunden ist, während der andere Anschluß 110 mit einer zu dem eben
falls hier nicht dargestellten Schaltglied führenden Druckmittellei
tung 112 verbunden ist. Diese zu dem Schaltglied führende Druckmit
telleitung 112 steht weiter mit der Druckmittelzuführungsleitung 108
unmittelbar über eine Zweigleitung 108b in Verbindung, die eine
Drosselstelle 111 aufweist und über die das Druckmittel unter Um
gehung des Schaltventils 101 geleitet werden kann.
Der Kolben 104 des Ventils 101 wird an seiner in der Zeichnung rech
ten Stirnseite von einer Feder 117 belastet, die sich auf einem mit
tels eines Sicherungsringes 116 und eines Deckels 115b in der Gehäu
sebohrung 103 gehaltenen Stopfen 115a abstützt. Gleichzeitig herrscht
in diesem Federraum 114 der sich vor dem Schaltglied aufbauende
Druck, der über die von der Leitung 112 abzweigende Leitung 113
zugeführt wird und dabei die in der Zeichnung rechte Stirnfläche
des Kolbenbundes 105 beaufschlagt.
An dem in der Zeichnung linken stirnseitigen Ende des Kolbens 104
lastet demgegenüber der fahrgeschwindigkeitsabhängige Druck, der
über eine Leitung 120 in einen Druckbeaufschlagungsraum 118 ge
leitet wird. Dabei ist die von diesem sogenannten Reglerdruck be
aufschlagte Stirnfläche des Kolbens 104 in zwei stufenförmig ange
ordnete Wirkflächen 122 und 123 unterteilt, von denen die erste 122 an
der linken Stirnseite des Kolbenbundes 106c und die zweite an der
in der Zeichnung linken ringförmigen Stirnfläche des Kolbenbundes 106b
ausgebildet ist. Je nach Stellung des Kolbens beaufschlagt dabei der
über die Leitung 120 zugeführte fahrgeschwindigkeitsabhängige Druck
entweder nur die Wirkfläche 122 oder zusätzlich auch noch die Wirk
fläche 123. Zu diesem Zweck ist der Wirkfläche 123 ein Druckbeauf
schlagungsraum 121 zugeordnet, der in der einen, in der Zeichnung
gezeigten Stellung über eine Verbindungsbohrung 119 mit dem Druck
beaufschlagungsraum 118 verbunden ist, während in der zweiten Stel
lung des Schaltventils 101 diese Verbindung durch Eintauchen des Kol
benbundes 106c in die Bohrung 119 unterbrochen wird und gleichzeitig
der Druckbeaufschlagungsraum 121 mit einer Auslaßleitung 126 verbun
den wird. Diese Verbindung erfolgt mit Hilfe einer in dem Kolbenbund
106b vorgesehenen Bohrung 124, die den Druckbeaufschlagungsraum 121
zunächst mit dem Kolbenabsatz 125 verbindet, der seinerseits in der
besagten zweiten Stellung des Schaltventils 101 mit der Auslaßlei
tung 126 korrespondiert.
Durch diese besondere Ausbildung der erfindungsgemäßen Steuerein
richtung, bei der die von dem geschwindigkeitsabhängigen Druck be
aufschlagte Stirnfläche des Kolbens je nach Stellung des Ventils
unterschiedlich groß ist, ergibt sich ein den Anforderungen an eine
solche Steuereinrichtung noch besser angepaßte Kennlinie, die im
Prinzip in der Fig. 3 der Zeichnung mit ausgezogenen Linien ange
deutet ist. In diesem Diagramm des Hauptdruckes über dem der Fahr
geschwindigkeit proportionalen Reglerdruck wird der Verlauf des Druckes
gezeigt, bei dem das Steuerventil von der einen in die andere
Stellung umschaltet. Dabei bleibt das Ventil ausgehend von der Ge
schwindigkeit 0 bis zu einem einer vorgegebenen Grenzgeschwindigkeit
Vgrenz entsprechenden Reglerdruck in der ersten Stellung,
in der die Feder 117 den Kolben 104 des in der Fig. 2 gezeigten
Schaltventils 101 nach links verstellt hat, in der der Kolben
bund 106c die Verbindungsbohrung 119 versperrt, der Druckbeauf
schlagungsraum 123 über die Querbohrung 124 und den Kolbenab
satz 125 mit der Auslaßleitung 126 verbunden ist und demzufolge
der fahrgeschwindigkeitsabhängige Druck der Leitung 120 nur auf
der kleinen ersten Wirkfläche 122 lastet. In dieser Stellung sind
die Gehäuseanschlüsse 109 und 110 über den Kolbenabsatz 107 direkt
miteinander verbunden, so daß unter Umgehung der Drosselstelle 111
das Schaltglied direkt mit dem vollen Hauptdruck belastet werden
kann, so daß sich eine schnelle Zuschaltung ergibt. Unabhängig von
der Höhe des sich vor dem Schaltglied einstellenden Druckes bleibt
der Kolben 104 dabei auch in dieser ersten Stellung.
Demgegenüber ergibt sich bei Überschreitung eines der Grenzgeschwin
digkeit Vgrenz entsprechenden Reglerdruckes eine Verschiebung des
Kolbens 104 in die in der Zeichnung gezeigte zweite Stellung, bei
der der fahrgeschwindigkeitsabhängige Druck nicht mehr nur auf der
ersten Wirkfläche 122, sondern zusätzlich auch an der zweiten ring
förmigen Wirkfläche 123 des Kolbenbundes 106 lastet, da in dieser
Stellung der Druckbeaufschlagungsraum 121 über die Bohrung 119 mit
dem Druckbeaufschlagungsraum 118 verbunden ist und gleichzeitig die
Auslaßleitung 126 durch den Kolbenbund 106b versperrt wird. In die
ser Stellung ist die direkte Verbindung der Gehäuseanschlüsse 109 und
110 durch den Kolbenbund 106a unterbrochen, so daß die Druckmittel
zuführungsleitung 108 nur über die die Drosselstelle 111 aufweisen
de Zweigleitung 108b mit der zu dem Schaltglied führenden Leitung 112
verbunden ist. Der Druckaufbau an dem Schaltglied erfolgt damit bei
einer Zuschaltung desselben erst allmählich, nämlich durch die Dros
selstelle 111 gedrosselt, bis ein genügend hoher Druck vor dem
Schaltglied erreicht ist, der ausreicht, den Kolben 104 aus der
in der Zeichnung gezeigten Position wieder nach links in die erste
Stellung zurückzuführen. Der dazu erforderliche Druck vor dem
Schaltglied, der über die Leitung 112 in den Federraum 14 rück
geführt wird, steigt natürlich dann proportional mit dem Regler
druck an, wodurch sich die in der Fig. 3 mit ausgezogenen Linien
angedeutete Kennlinie ergibt. Mit unterbrochenen Linien ist eine
zweite Kennlinie angedeutet, die sich bei Wahl einer anderen
Grenzgeschwindigkeit Vgrenz, ergibt, die sich durch entsprechen
de Veränderung der Vorspannung der Feder 117 beliebig einstel
len läßt.
Der Knick in der Kennlinie wird dadurch hervorgerufen, daß schlag
artig bei Erreichen der Grenzgsschwindigkeit bzw. des entsprechen
den Reglerdruckes der der zweiten Wirkfläche 123 zugeordnete Druck
beaufschlagungsraum 121 von der Auslaßleitung 126 abgeschnitten und
mit dem den fahrgeschwindigkeitsabhängigen Druck aufweisenden Druck
beaufschlagungsraum 18 verbunden wird, so daß der fahrgeschwindig
keitsabhängige Druck an dieser Stelle plötzlich auf einer wesent
lich größeren Wirkfläche lastet.
Die Kennlinie grenzt dabei zwei Bereiche voneinander ab, nämlich ei
nen unterhalb der Kennlinie, in dem das Schaltventil 101 in der in
der Zeichnung gezeigten zweiten Stellung steht, also das Schaltglied
nur verzögert über die Drossel 111 mit Druckmittel aus der Druckmit
telzuführungsleitung versorgt wird, und einen oberhalb der Kennli
nie liegenden Bereich ab, indem das Schaltventil 101 in der ersten
Stellung steht, in der das Schaltglied direkt durch Verbindung der
Gehäuseanschlüsse 109 und 110 unter Umgehung der Drosselstelle 111
mit Druckmittel versorgt wird.
Gegenüber einer ungeknickten Kennlinie, wie sie durch die mit strich
punktierten Linien angedeutete Linie dargestellt ist, die sich bei
einer Ausführung des Schaltventils gemäß der Fig. 1 ergeben würde,
wird der Vorteil erreicht, daß im niedrigeren Fahrgeschwindigkeitsbe
reich die verzögerte Druckmittelzufuhr gänzlich wegfällt, was ein
unter diesen Bedingungen möglicherweise sonst auftretendes unnötiges
Hochdrehen des Fahrzeugmotors wegen des nicht genügenden Zufassens
des Schaltgliedes vermeidet. Zum andern kann die Kennlinie in dem
Bereich oberhalb der festgelegten Grenzgeschwindigkeit durch entspre
chende Festlegung der einzelnen Kolbenabmessungen und Federkonstanten
beliebig flach gelegt werden, so daß mit Sicherheit vermieden wird,
daß bei Beendigung der Schaltung das Schaltventil noch in der in
der Zeichnung gezeigten zweiten Position bleibt, bei der die Druck
mittelversorgung des Schaltgliedes nur über die Drosselstelle er
folgt. Dies kann nämlich zu Unzuträglichkeiten insbesondere dann
führen, wenn die an dem Schaltglied auftretenden Leckverluste in
der Größenordnung der Durchtrittsmenge an der Drosselstelle 111 lie
gen. In diesem Fall würde nämlich vor dem Schaltglied nie der volle
Hauptdruck der Druckmittelzuführungsleitung 108 erreicht werden kön
nen und gegebenenfalls das Schaltglied infolge nicht vollen Zufas
sens erhöhtem Verschleiß unterworfen sein.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Steuer
einrichtung zusätzlich zu einer den Einrückvorgang des Schaltglie
des steuernden Steuereinrichtung, und zwar in Reihe zu dieser vor
gesehen sein kann. Während die erfindungsgemäße Steuereinrichtung
lediglich eine Verzögerung des Einrückvorganges zum Zwecke der
Ermöglichung des Hochlaufens des Antriebsmotors bewirken soll,
dienen andere an sich bekannte hydraulische Steuervorrichtungen,
die in Abhängigkeit von dem vor dem Schaltglied sich aufbauenden
Druck und eventuell in Abhängigkeit von einem motorlastabhängigen
Druck wirksam sind, dazu, einen kontrollierten Druckaufbau zum
Zwecke der Ermöglichung eines komfortablen Einrückvorganges sicher
zustellen. Auch bei diesen Anordnungen ist üblicherweise eine das
Ventil umgehende Bypaßleitung mit einer Drosselstelle vorgesehen,
die ständig zugeschaltet ist und bei bestimmten Zuständen, nämlich
vom Beginn des Greifens der Elemente des Schaltgliedes bis etwa
zum Abschluß des Einrückvorganges, allein die Druckversorgung des
Schaltgliedes steuert. Wenn also ein solches Ventil und ein er
findungsgemäßes Ventil hintereinander geschaltet sind, dann sollte
nur eine, beide Ventile umgehende Zweigleitung mit einer einzigen
Drosselstelle vorgesehen sein. Auch in diesem Fall soll das er
findungsgemäße Ventil dann allein eine Verzögerung des gesamten
Einrückvorganges des Schaltventils bewirken. Wenn dann die Ver
zögerungswirkung des erfindungsgemäßen Schaltventils durch entspre
chende Verstellung des Kolbens 4 in seine erste Stellung beendet
ist, setzt das andere, den eigentlichen Einrückvorgang steuernde
Ventil seine Arbeit fort. Solche den Einrückvorgang steuernde
Ventile sind beispielsweise in der DE-OS 25 02 347 und, mit noch
besserer Funktion, in einer etwa gleichzeitig mit dieser Anmel
dung eingereichten Anmeldung der Anmelderin beschrieben.
Claims (8)
1. Steuereinrichtung zur veränderbaren Druckmittelzufuhr zu ei
nem Schaltglied eines automatischen Kraftfahrzeug-Getriebes
zwecks Betätigung desselben mit einer in einer zu dem Schalt
glied führenden Druckmittelbeaufschlagungsleitung angeordne
ten Drosselstelle und mit einem in einer die Drosselstelle
umgehenden Umgehungsleitung angeordneten Ventil, das einen
von dem sich vor dem Schaltglied aufbauenden Druck beauf
schlagten Kolben aufweist, der die Umgehungsleitung in einer
ersten Stellung öffnet und in einer zweiten Stellung ver
schließt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (4) von ei
nem fahrgeschwindigkeitsabhängigen Druck entgegen dem Druck
vor dem Schaltglied zur Verstellung in die zweite Stellung
beaufschlagbar ist, derart, daß der Kolben bei Druckmittelzu
fuhr zu dem Schaltglied unterhalb einer vorgegebenen Fahrge
schwindigkeit die erste Stellung und oberhalb dieser vorgege
benen Fahrgeschwindigkeit zunächst die zweite Stellung ein
nimmt, bis der sich vor dem Schaltglied aufbauende Druck den
Kolben entgegen dem fahrgeschwindigkeitsabhängigen Druck wie
der in die erste Stellung verschiebt.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine den Kolben (4) entgegen dem fahrgeschwindigkeitsab
hängigen Druck belastende Feder (17) vorgesehen ist, die so
bemessen ist, daß sie den Kolben bis zum Erreichen der vorge
gebenen Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs in der ersten Stel
lung hält.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kolben (4) zwei Kolbenbünde (5, 6) mit ei
nem zwischen diesen gebildeten Kolbenabsatz (7) aufweist, in
dessen Bereich am Gehäuse (2) ein Anschluß (10) für eine zu
dem Schaltglied führende Druckbeaufschlagungsleitung (12)
vorgesehen ist, daß den beiden endseitigen Stirnflächen der
Kolbenbünde (5, 6) Druckbeaufschlagungsräume (14, 18) zuge
ordnet sind, die über Anschlußleitungen (13, 20) mit dem
Druck vor dem Schaltglied bzw. mit dem fahrgeschwindigkeits
abhängigen Druck beaufschlagt sind, und daß an einem Kolben
bund (6) eine Steuerkante vorgesehen ist, die die Verbindung
eines mit der Umgehungsleitung (8a) verbundenen Gehäusean
schlusses (9) mit dem Kolbenabsatz (7) steuert.
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Kolben (4) entgegen dem fahrgeschwindigkeitsab
hängigen Druck belastende Druckfeder (17) in dem mit dem
Druck vor dem Schaltglied beaufschlagten Druckbeaufschla
gungsraum (14) vorgesehen ist.
5. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kolben (104) an der von dem fahrgeschwindigkeits
abhängigen Druck beaufschlagten Stirnseite zwei stufenförmig ange
ordnete Wirkflächen (122, 123) aufweist, von denen eine erste (122)
ständig und eine zweite (123) nur in der ersten Stellung des Ven
tils (101) von dem fahrgeschwindigkeitsabhängigen Druck beaufschlag
bar ist.
6. Steuereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweiten Wirkfläche (123) des Kolbens (104) ein Druckbeauf
schlagungsraum (121) zugeordnet ist, der in der ersten Stellung
des Ventils (101) mit einer den fahrgeschwindigkeitsabhängigen
Druck führenden Leitung (120) und in der zweiten Stellung mit
einer Auslaßleitung (126) verbindbar ist.
7. Steuereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
der zweiten Wirkfläche (123) des Kolbens (104) zugeordnete Druck
beaufschlagungsraum (121) über eine in der ersten Stellung des
Ventils (101) von einem die erste Wirkfläche (122) aufweisenden
Kolbenbund (106c) verschließbare Verbindung (119) mit einem vom
fahrgeschwindigkeitsabhängigen Druck beaufschlagten Beaufschla
gungsraum (118) verbunden ist.
8. Steuereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der der zweiten Wirkfläche (123) des Kolbens (104) zugeordnete
Druckbeaufschlagungsraum (121) über eine in dem Kolben ange
ordnete Bohrung (124) mit einem Kolbenabsatz (125) verbunden
ist, der in der zweiten Stellung des Ventils mit der Auslaß
leitung (126) verbindbar ist.
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Applications Claiming Priority (2)
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DE3235530A1 DE3235530A1 (de) | 1983-07-21 |
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