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Schiießzylinder- Flachschlüssel
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Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder-Flachschlüssel gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiger Schließzylinder-Flachschlüssel ist bekannt aus dem
DE-GM 7 045 397, wobei das U-Profil sich bis zur Schlüsselhandhabe fortsetzt.
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Dort ist der Schließzylinder-Flachschlüssel mittels eines Gelenkzapfens
dem eine Schlüsseltasche darstellenden U-Profil schwenkbar zugeordnet.
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In der Verstecklage des Schließzylinder-Flachschlüssels liegen die
Schließkerben unmitteibar dem Steg des U-Profils gegenüber, während vor die Rücken
kante ein von dem einen U-Schenkel ausgehender Haltevorsprung tritt. Um das Ausschwenken
des Flachschlüssels zu ermöglichen, ist in dem eine geringere Höhe aufweisenden
U-Schenkel eine halbkreisförmige Aussparung vorgesehen, um den Schlüsselschaft erfassen
zu können.
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Diese Ausgestaltung ist herstellungstechnisch aufwendig. Ferner kann
diese Ausgestaltung bei einem schwergängigen Schloß dazu verführen, das U-Profil
als Hebelarm zu benutzen, so daß unvertretbar hohe Kräfte auf den Schließzylinder-Flachschlüssel
einwirken, was zu einem Abbrechen des Schließzylinder- Flachschlüssels führen kann.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder-Flachschlüssel
der vorausgesetzten Art in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten,
daß neben einer ständig geschützten Anordnung des Schlüsselschaftes eine erleichterte
Betätigung gegeben ist und daß unerwünschte große Hebelarme am Schließzylinder^
Flachschlüssel nicht auftreten.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der Steg des dem Schlüsselschaft
starr zugeordneten U-Profils neben der Rücken kante des Schlüsselschafts verläuft.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Schließzylinder-Flachschlüssel
von erhöhtem Gebrauchswert angegeben. Der Schlüssel schaft verläßt niemals seine
Lage zum U-Profil, selbst wenn der Flachschlüssel in den Schließzylinder eingeführt
werden sollte. Dies erleichtert die Handhabung des Schließzylinder-Flachschlüssels
erheblich. Es muß nicht zum Zwecke des Schließens der Schlüsselschaft aus dem U-Profil
herausbewegt werden. Ferner führt die starre Zuordnung des U-Profils zum Schlüsselschaft
zu einer Querschnittsverstärkung des Schlüsselschafts. Die U-Schenkel sind so lang
bemessen, daß die Schließkerben die U-Schenkel-Schmalkanten nicht überragen. Daher
kann von den Schließkerben keine Verletzungsgefahr ausgehen. Insbesondere erweist
sich diese Bauform als günstig, wenn der Schließzylinder-Flachschlüssel in Badeanstalten
verwendet wird und der Benutzer eines Schließfaches den Flachschlüssel bspw. am
Handgelenk trägt. Sodann ist eine Nachbearbeitung des Schlüsselschaftes im Sinne
eines Flachfeilens erschwert. Zufolge der starren Zuordnung des U-Profils zum Schlüsselschaft
ist es verständlich, daß der Zylinderkern des Schließzylinders einen entsprechenden
Einschub kanal ausbilden muß.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung ist darin zu sehen, daß das U-Profil
einstückig an der Handhabe angeformt ist. Dies bringt kostensparende Vorteile bei
der Herstellung des Schließzylinder-Flachschlüssels. Der
Flachschlüsselschaft
kann durch eine Steckverbindung der Handhabe zugeordnet werden.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß das U-Profil spitzenseitig
in Richtung des Steges schräg abfallend verläuft. Diese Abschrägung kann derjenigen
des Schlüsselschafts angepaßt sein, so daß die Spitze des Flachschlüssels das U-Profil
nicht überragen.
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Zur Stabilisierung der Lage des Schlüsselschafts auf ganzer Länge
zum U-Profil trägt die Tatsache bei, daß die Schlüsselschaft-Rückenkante formschlüssig
mit dem Steg des U-Profils verbunden ist.
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Weiterhin ist es noch günstig, daß die Außenfläche des U-Steges konvex
gewölbt ist. Sie paßt sich damit der Drehfuge an und erhält an dieser eine Abstützung.
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Zufolge der Maßnahme, daß der Einschubkanal für das U-Profil zur Drehfuge
des Zylinderkerns hin offen ist, tritt der überraschende Effekt ein, daß bei fehlendem
U-Profil bei ca. um 1800 gedrehtem Zylinderkern die Gehäusestifte in den Einschubkanal
einfallen und damit ein voliständiges Schließen verhindern bzw. sogar den Schlüsselschaft
einfangen.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Fig. 1 - 7 erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen in einen Schließzylinder eines Pfandschlosses
eingesteckten Flachschlüssel,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung
einen Längsschnitt durch den Schließzylinder mit in der Abzugsstellung befindlichem
Flachschlüssel, Fig. 3 in stark vergrößerter Darstellung den Schnitt nach der Linie
lil-lil in Fig. 2, Fig. 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2, Fig. 5 eine
Ansicht des Schließzylinder-Flachschlüssels, und zwar gegen die Breitfläche eines
U-Schenkels des U-Profils gesehen, Fig. 6 eine Unteransicht der Fig. 5 und Fig.
7 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, wobei ein Flachschlüssel mit fehlendem
U-Profil in den Zylinderkern eingesteckt und um ca. 1800 gedreht ist.
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Einer im Ausschnitt dargestellten Türe 1 ist innenseitig ein Pfandschloß
2 zugeordnet. Dieses besitzt einen von einem Schließzylinder 3 ausschließbaren Riegel
4. Der Schließzylinder ist an einer das Schloßeingerichte überfangenden Schloßrückwand
5 befestigt und durchsetzt eine Öffnung 6 der Türe 1.
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Im einzelnen besitzt der Schließzylinder 3 ein im Querschnitt kreisförmiges
Zylindergehäuse 7 mit einer exzentrischen Bohrung 8 für einen Zylinder-
kern
9. Das innere Ende 9' desselben trägt ein mit dem Riegel 4 zusammenwirkendes Schließglied
10.
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Das Zylindergehäuse 7 enthält eine Reihe radial zum Zylinderkern 9
liegende Bohrungen 11 für von Stiftfedern 12 in Richtung des Zylinderkerns 9 belasteten
Gehäusestiften 13. Mit den Bohrungen 11 fluchten in Abzugsstellung eines Flachschlüssels
14 zylinderkernseitige Bohrungen 15, die Kernstifte 16 aufnehmen. In der Ebene der
Kernstiftreihe erstreckt sich gegenüberliegend zu den Kernstiften ein querschnittsprofilierter
Schlüsselkanal 17 zur Aufnahme des Schiüsseischafts 18 des Flachschlüssels 14. Letzterer
weist an seiner der Rücken kante 19 gegenüberliegenden Schlüsselschmalkante 20 mit
den Kernstiften 16 zusammenwirkende Schließkerben 21 auf. Ist der Schlüsselschaft
18 vollständig eingeführt, werden durch die Schließkerben 21 die Kernstifte 16 so
weit verlagert, daß die Trennfuge zwischen den Kernstiften 16 und den mit ihnen
korrespondierenden Gehäusestiften 13 in der Drehfuge F des Zylinderkerns 9 liegt,
vergl. Fig. 3. Dann kann der Zylinderkern gedreht werden.
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Dem Schlüsselschaft 18 ist ein U-Profil 22 starr zugeordnet, dessen
U-Schenkel 23 sich mit Abstand zu den Schlüsselschaft-Breitflächen erstrecken. Die
Schlüsselschaft-Rückenkante 19 greift formschlüssig in eine Nut 24 an der Innenseite
des Steges 25 des U-Profiles 22 ein, vergl.
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Fig. 3.
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Die U-Schenkel 23 entsprechen in ihrer Höhe derjenigen des Schlüsselschaftes
18. Das bedeutet, daß die an der der Rückenkante gegenüber-
liegenden
Schlüssel schmal kante 20 befindlichen Schließkerben 21 das U-Profil 22 nicht überragen
und sich somit in geschützter Lage befinden.
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Insbesondere ist aus Fig. 5 ersichtlich, daß die U-Schenkel 23 des
U-Profils 22 spitzenseitig in Richtung des Steges 25 schräg abfallend verlaufen.
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Die diesbezüglichen Schrägflächen 26 an den U-Schenkeln 23 entsprechen
der spitzenseitigen Schräge 27 des Schlüsselschaftes 18. Diese Schräge 27 verlagert
beim Einschieben des Flachschlüssels 14 die Kernstifte 16.
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Das U-Profil 22 ist einstückig an der im Querschnitt rechteckigen
Handhabe 28 angeformt. Um den Schlüsselschaft 18 mit der Handhabe 28 verbinden zu
können, besitzt diese eine Ausnehmung 29 zur Aufnahme einer Verlängerung 18' des
Schlüsselschafts 18.
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Seitlich der Ausnehmung 29 erstreckt sich ein Durchzugsschlitz 30
in der Handhabe 28 für ein nicht dargestelites I Haltebändchen. Quer zur Ausnehmung
29 ist am rückwärtigen Ende der Handhabe 28 ein Schlitz 31 vorgesehen. In diesen
mündet eine Durchtrittsbohrung 32 für einen etwaig anzubringenden Zapfen für eine
Aufhängeöse oder dergleichen.
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Um den von dem U-Profil 22 umkleideten Schlüsselschaft 18 in den Schließzylinder
3 einführen zu können, weist der Zylinderkern 9 einen den Schlüsselkanal 17 flankierenden
Einschubkanal 33 auf, der dem Querschnitt des -U-Profils 22 angepaßt ist. Der Abstand
zwischen den Einschubkanal-Schenkeln und der mit den U-Schenkeln 23 des U-Profils
22 ist größer als die Dicke der Kernstifte 16. Beim Ausführungsbeispiel
verbleiben
daher zwischen dem Schlüssel kanal 17 und den Einschubkanal-Schenkeln Materialstege
34. Diese könnten gegebenenfalls auch entfallen.
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Aus Fig. 3 ist ersichtiich, daß der U-Steg 25 an seiner Außenfläche
konvex gewölbt und damit der Drehfuge F angepaßt ist.
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Beim Einstecken des Flachschlüssels 14 durchwandert das U-Profil 22
den U-profilierten Einschubkanal 33, während der Schlüsselschaft 18 mit seinen Schließkerben
21 die Zuhaltungsstifte steuert.
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Wird ein Flachschlüssel 35, dem das U-Profil 22 fehlt, in den Schlüsselkanal
17 eingeführt, so ordnet er die Zuhaltungsstifte ein und erlaubt anschließend ein
Drehen des Zylinderkerns 9. Es ist jedoch nur eine Drehbewegung in Pfeilrichtung
x um ca. 1800 möglich; dann greifen nämlich die federbeaufschlagten Gehäusestifte
13 in den durch den Einschubkanal 33 geschaffenen Zylinderkernraum ein und treten
sperrend vor die eine Längskante 36 des Einschubkanals 33, siehe Fig. 7. Bei einem
anschließenden Drehen des Zylinderkerns entgegen der Pfeilrichtung x beaufschlagt
dann die andere Längskante 37 des Einschub kanals 33 die Drehbewegung. Einerseits
ist damit das vollständige Schließen nicht möglich und andererseits der Schlüsselschaft
eingefangen. Eine unbefugte Benutzung ist daher weitgehend verhindert.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.
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