DE3227722C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Abgasrückführsystem bei einer
mit einem Saugrohr, einem Abgassammelrohr und einem Ver
gaser mit Lufttrichter und in diesen an der engsten Stelle
mündenden Druckmeßleitung ausgerüsteten Brennkraftmaschine,
insbesondere in einem Kraftfahrzeug, bestehend aus einem
Verbindungskanal zwischen dem Abgassammelrohr und dem Saug
rohr und einem in dem Verbindungskanal angeordneten, als
Düsenventil ausgebildeten und von einem druckmittelbe
tätigten Servomotor in Abhängigkeit von einem Signaldruck
gegen die Kraft einer Schließfeder aufsteuerbaren Abgasrück
führventil, durch welches unabhängig von seinem Öffnungs
querschnitt die in das Saugrohr geleiteten Abgase über im
wesentlichen dem gesamten Unterdruckbereich im Saugrohr
mit Schallgeschwindigkeit strömen, wobei der Signaldruck
der an der engsten Stelle des Lufttrichters gemessene Unter
druck im Vergaser ist.
Ein solches Abgasrückführsystem ist aus der DE-OS 25 34 730
bekannt. Im Gegensatz zu anderen Abgasrückführsystemen,
bei denen das Abgasrückführventil als Teller- oder sonstiges
Ventil ausgebildet sind, wird mit einem solchen Düsenven
til erreicht, daß die in das Saugrohr geleiteten Abgase
unabhängig vom Öffnungsquerschnitt des Ventils über im
wesentlichen dem gesamten Unterdruckbereich im Saugrohr
mit Schallgeschwindigkeit strömen, so daß die rückgeführte
Abgasmenge sich proportional mit dem Düsenquerschnitt ändert.
Mit Hilfe eines solchen Düsenventils läßt sich deshalb im
Prinzip die rückgeführte Abgasmenge in Abhängigkeit vom
Unterdruck an der engsten Stelle des Lufttrichters im Ver
gaser optimal steuern.
Die Genauigkeit dieser Steuerung wird jedoch bei dem be
kannten Abgasrückführsystem dadurch beeinträchtigt, daß
ein herkömmlicher Unterdruck-Stellantrieb mit einer Membran
für das Düsenventil pneumatisch von einer Unterdrucksteuer
einrichtung angesteuert wird, die mit Hilfe wechselweise
sich zu einem Unterdruckspeicher an der Saugleitung und
einer unter Atmosphärendruck stehenden Kammer öffnenden Ven
tilen je nach der Größe des an der engsten Stelle des Luft
trichters im Vergaser gemessenen Signaldrucks einen Steuer
druck zwischen den Atmosphärendruck und dem Druck im Unter
druckspeicher erzeugt. Durch diese Einrichtung sowie Rei
bungswiderstände am Düsenventil können sich Abweichungen
ergeben, die das gewünschte Ergebnis verfälschen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ab
gasrückführsystem dahingehend
weiter zu verbessern, daß derartige Verfälschungen ausge
schlossen werden und eine strenge Abhängigkeit der Stellung
des Düsenventils und damit des wirksamen Querschnitts im
Abgasrückführventil vom Signaldruck gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Einrichtung dadurch gelöst, daß
der Servomotor für das Abgasrückführventil innerhalb eines
gemeinsamen Gehäuses mindestens zwei auf jeweils einer Seite
dem Atmosphärendruck ausgesetzte, getrennt voneinander ein
seitig federbelastete Membranen aufweist, von denen wenig
stens eine erste Membran auf ihrer anderen Seite dem Unter
druck an der engsten Stelle des Lufttrichters im Vergaser
unterworfen ist und eine zweite Membran auf ihrer anderen
Seite einem Betätigungsdruck über eine Drossel ausgesetzt
ist, und daß ein Überbrückungsventil zur Verbindung der
Betätigungsseite der zweiten Membran mit dem Atmosphären
druck vorgesehen ist, welches derart von der ersten Membran
bzw. den ersten Membranen auf- und zusteuerbar ist, daß
die zweite Membran ständig der Bewegung der ersten Membran
unter der Wirkung des Betätigungsdruckes folgt.
Die Verwendung von mehreren Membranen bei dem Unterdruck
versteller eines Abgasrückführventils ist an sich bereits
aus der DE-OS 24 44 275 bekannt. Das dortige Abgasrückführ
ventil ist jedoch kein Düsenventil, sondern ein doppeltes
Tellerventil, das in beiden Endlagen schließt, und die Ver
wendung von insgesamt drei starr mit dem Betätigungsstößel
für das Abgasrückführventil verbundenen Membranen hat die
Aufgabe, das dortige Ventil sowohl in Abhängigkeit von dem
Unterdruck an der engsten Stelle des Lufttrichters im Ver
gaser als auch dem Absaugrohr-Unterdruck an der Drossel
klappe des Vergasers zu steuern.
Dem gegenüber wird mit den mindestens zwei Membranen nach
der Erfindung eine Art Nachlaufsteuerung für das Abgasrück
führventil geschaffen, bei der wenigstens eine erste Mem
bran, die auf einer Seite vom Unterdruck an der engsten
Stelle des Lufttrichters im Vergaser und auf der anderen
Seite vom Atmosphärendruck beaufschlagt wird, eine reine
Steuerfunktion für ein reibungsarmes und damit äußerst
empfindliches Überbrückungsventil ausübt, das den Nachlauf
des mechanisch von der zweiten Membran betätigten Düsen
ventils in eine bestimmte, vom Überbrückungsventil vorge
gebene Stellung erzwingt.
Der Betätigungsdruck für die zweite Membran kann auf unter
schiedliche Weise erzeugt werden. Bei einer Brennkraftma
schine mit einer davon getriebenen Luftpumpe zur Luftein
blasung in die Abgassammelleitung wird nach einem ersten
Merkmal zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung der
Betätigungsdruck für die zweite Membran von dieser Luft
pumpe entnommen.
Alternativ hierzu kann der Betätigungsdruck für die zweite
Membran jedoch auch der Unterdruck im Vergaser im Bereich
der Drosselklappe sein, was eine Anwendung der Erfindung
auch in solchen Fällen ermöglicht, in denen die vorerwähnte
Luftpumpe zur Lufteinblasung in die Abgassammelleitung bei
der betroffenen Brennkraftmaschine fehlt.
Weitere Merkmale zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung einiger in der Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Ver
tikalschnitt durch ein ein Abgasrückführ
system nach der Erfindung enthaltendes
kombiniertes Saug- und Abgassammelrohr
mit darüber angeordnetem Vergaser,
Fig. 2 einen Horizontalschnitt nach Linie 2-2
in Fig. 1,
Fig. 3 in schematischer Darstellung das vordere
Ende der zugehörigen Brennkraftmaschine,
von oben betrachtet und die
Fig. 4 und 5 in größerem Maßstab Linksschnitte durch
zwei abgeänderte Ausführungsformen des
Servomotors für das Abgasrückführventil.
In Fig. 1 ist mit 10 das Gehäuse eines Fallstrom-Doppelver
gasers bekannter Ausführung dargestellt. Das Gehäuse 10
gliedert sich in einen Lufttrichterteil 12, einen Hauptge
häuseteil 14 und einen Drosselteil 16. Die üblichen Kanäle
18 sind an ihren oberen Enden 20 für den Eintritt frischer
Luft von einem (nicht gezeigten) Luftfilter offen und mit
ihren unteren Enden an das Saugrohr 30 einer Brennkraftma
schine angeschlossen. Im Querschnitt unveränderliche Luft
trichter 22 arbeiten mit Vorzerstäuberdüsen 23 zusammen,
durch welche der Hauptteil des Kraftstoffs mittels nicht
gezeigter Einrichtungen in die Lufttrichter 22 eingeleitet
wird.
Die Strömung von Luft- und Kraftstoff durch die Kanäle 18
wird mittels zweier Drosselklappen 24 gesteuert, von denen
eine jede auf einer Welle 25 befestigt ist, welche in den
Seitenwänden des Vergasergehäuses 10 gelagert ist.
In die Kanäle 18 münden außerdem zwei Meßbohrungen, nämlich
eine Meßbohrung 26 für den Unterdruck im Lufttrichter 12
und eine sogenannte Abgasrückleitungsunterdruck-Meßbohrung
28. Letztere befindet sich bei geschlossener Drossel
klappe 24 oberhalb derselben und wird von der Kante der
Drosselklappe überstrichen, wenn diese geöffnet wird. Da
durch gelangt die Meßbohrung fortschreitend unter den Unter
druck in der Saugleitung, und es wird in der Meßbohrung
28 ein Unterdruck erzeugt, der sich als Funktion der Dros
selklappenstellung ändert.
Der Drosselteil 16 des Gehäuses ist an seiner Unterseite
mit einem Flansch zum Befestigen auf dem Saugrohr 30 der
Maschine unter Zwischenschaltung eines Abstandhalters 32
versehen. Das Saugrohr 30 hat zwei senkrechte Steiger 34
die sich mit den Auslaßenden der Kanäle 18 des Vergasers
decken. Die Steiger 34 sind an ihren unteren Enden 36 zur
Umleitung des Kraftstoff-Luft-Gemischs aus der Zeichnungs
ebene zu den Einlaßventilen der Maschine rechtwinklig abge
bogen.
Das Abgassammelrohr der Maschine ist zum Teil bei 38 ange
deutet und enthält einen Abgasquerkanal 40. Letzterer er
streckt sich von dem Abgassammelrohr 38 auf der einen Seite
der Maschine zu der entgegengesetzten Seite unterhalb der
abgebogenen Teile der Saugleitung zur Schaffung des üblichen
Gemischvorwärmers unterhalb des Vergasers zwecks besserer
Zerstäubung des Kraftstoff-Luft-Gemischs.
Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, enthält der Ab
standhalter 32 eine Ausnehmung 42, die mit dem Querkanal
40, wie in Fig. 1 gezeigt, über eine Bohrung 44 unmittelbar
verbunden ist.
Von der Ausnehmung 42 geht ein Kanal 46 aus. Eine Zentral
bohrung 48 steht über zwei Kanäle 50 mit den Steigern 34
in Verbindung. An der einen Seite des Abstandhalters 32
befindet sich ein tassenförmiger Ansatz 52, der eine Kammer
54 umschließt, über welche die Kanäle 46 und 48 mitein
ander verbunden sind.
Um eine Abgasrückführung vom Querkanal 40 über die Kanäle
46, 48 und die dazwischen liegende Kammer 54 zur Unzeit
zu verhindern, ist ein Kanal 48 normalerweise durch ein
Abgasrückführventil 56 verschlossen, das mittels eines Ser
vomotors 58 in seine Offenstellung verstellt werden kann.
Das Abgasrückführventil 26 ist ein Schallströmungs-Steuer
ventil, d. h., die Wandungen 60 einer den Ventilsitz bil
denden Düse 62 sind so gestaltet, daß sie zusammen mit einem
Ventilkegel 63 einen konvergierenden und wieder divergieren
den Strömungskanal mit Strömung unter Schallgeschwindigkeit
an der engsten Stelle 66 für jede Öffnungsstellung des Ke
gelventils 56 bilden.
Wie aus Fig. 2 weiter hervorgeht, hat bei der dort gezeigten
Ausführungsform der Servomotor 58 ein aus zwei Hälften 80,
82 bestehendes Gehäuse, dessen Inneres durch eine in der
Mitte durchbrochene Trennwand 84 unterteilt ist. Zwei kra
genförmige, flexible Membranen 86, 88 dienen zum Unterteilen
einer jeden Gehäusehälfte in eine Unterdruckkammer 90, eine
Druckluftkammer 92 zwischen den Membranen und eine weitere
Druckluftkammer 94. Eine jede Membran 86, 88 ist mit ihrer
Umfangskante am Gehäuse 80, 82 dichtend befestigt und wird
von jeweils einer Spiraldruckfeder 96 bzw. 98 nach unten
in die jeweilige Null- oder Grundstellung gedrückt.
Der Innenrand der unteren Membran 88 ist zwischen zwei Hal
tescheiben 104 aufgenommen, an deren unterer eine Stange
106 zum Betätigen des Abgasrückführventils 56 befestigt
ist.
Die obere Haltescheibe 104 ist im zentralen Bereich zu einem
hutförmigen Hilfsgehäuse 108 mit einer Öffnung 110 am oberen
Ende geformt. Innerhalb des Hilfsgehäuses 108 ist ein Über
brückungsventil 112 aufgenommen, welches ein vorstehendes
Knopfende 114 und zwei sich quer erstreckende Seitenwände
116 aufweist, die so geformt sind, daß sie in die Innen
flächen des Hilfsgehäuses 108 eingreifen. Eine schwache
Druckfeder 118 drückt das Ventil 112 gegen das Hilfsgehäuse
und unterbricht dadurch die Luftverbindung zwischen der
Kammer 92 und der Kammer 94. Die Kammer 92 ist zur umgeben
den Atmosphäre über zwei Öffnungen 120 in der Gehäusehälfte
80 entlüftet. Die untere Haltescheibe 104 für die Membran
88 enthält zwei Öffnungen 121, um das Innere des Hilfsge
häuses 108 dem Luftdruck in der Kammer 94 zu unterwerfen.
Wenn das Überbrückungsventil 112 gegen die Kraft der Feder
118 nach unten bewegt wird, kann die Kammer 94 zu der unter
Atmosphärendruck stehenden Kammer 92 hin entlüftet werden,
wodurch der Druck in der Kammer 94 aufgehoben wird, so daß
das Abgasrückführventil 56 öffnet.
Das Überbrückungsventil 112 wird bei der in Fig. 2 gezeigten
Ausführung von einem Stößel 122 gesteuert, der verstellbar
an zwei Haltescheiben 123 angebracht ist, zwischen denen
der Innenrand der oberen Membran 86 gefaßt ist. Eine Auf
wärtsbewegung der unteren Membran 88 bewegt das Über
brückungsventil 112 gegen den Stößel 122 mit der Folge,
daß das Überbrückungsventil 112 gegen die Kraft der Feder
118 abgefangen wird und dadurch Luft unter Atmosphärendruck
in die Kammer 94 durch die Öffnungen 121 gelangen kann.
Dies dauert an, bis der Druck in der Kammer 94 soweit abge
sunken ist, daß die Feder 98 die Membran 88 abwärts zu be
wegen vermag und sich dadurch das Überbrückungsventil zur
Stabilisierung der Lage des Abgasrückführventils 56 wieder
schließen kann.
Die Bewegung des Stößels 112 nach oben wird durch einen
Anschlag 124 begrenzt, der einstellbar im Gehäuse befestigt
ist. Es versteht sich von selbst, daß eine Verstellung des
Stößels 122 ebenso wie des Anschlags 124 zu einer großen
Anzahl von Anschlagsstellungen für die Aufwärtsbewegung
des Stößels 122 führt und dadurch verschiedene maximale
Öffnungsstellungen für das Abgasrückführventil 56 liefert.
Die Gehäusehälfte 80 enthält eine obere Anschlußöffnung
mit einem Anschlußstück zur Verbindung mit einer Leitung
102, die in Fig. 1 zu der Meßbohrung 26 an der engsten
Stelle des Lufttrichters 22 im Vergaser 10 führt.
Die untere Kammer 94 ist beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2 über eine Verbindungsleitung 126 an den dritten Aus
laß 78 einer in Fig. 3 gezeigten Luftpumpe 70 angeschlossen.
Fig. 3 veranschaulicht schematisch in Draufsicht einen Teil
einer herkömmlichen 8-Zylinder-Brennkraftmaschine mit rech
ten und linken Reihen von Zylindern in V-Anordnung die je
weils eine Auslaßöffnung 68 aufweisen. Auch ist in Fig. 3
ein Lufteinblassystem gezeigt, das aus der erwähnten Luft
pumpe 70 besteht, die von der Brennkraftmaschine über einen
Riemen 72 angetrieben wird und Luft zu einer jeden Auslaß
öffnung der Zylinder über eine Verteilerleitung 74 und In
jektoren 76 befördert. Die Luft verbindet sich mit den un
verbrannten Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxiden, die
in das Abgassystem der Maschine gelangen, und reduziert
diese zu H2O und CO2. Die Luftpumpe hat in den erwähnten dritten
Auslaß 78 an welchen die untere Kammer 94 des Servomotors
58 über eine Verbindungsleitung 126 angeschlossen ist.
Der Kammer 94 wird somit fortlaufend Luft unter Überdruck
zugeführt, der mit der Maschinendrehzahl ansteigt. Dieser
Druck in der Kammer 94 liefert die Betätigungskraft für
das Abgasrückführventil 56. Da es sich hierbei um den Druck
der Luftpumpe handelt, der unabhängig vom Unterdruck im
Saugrohr ist, sind die normalerweise bei geringem Saugrohr
unterdruck auftretenden Probleme, die zu einem Unterbleiben
der Betätigung des Abgasrückführventils bei der Beschleuni
gung der Brennkraftmaschine führen, ausgeschaltet.
Wie oben festgestellt, ist das Abgasrückführventil ein
Schallströmungs-Steuerventil, was bedeutet, das die Strö
mungsmenge pro Querschnittseinheit, d. h., der Durchsatz
in jeder Stellung konstant ist, da die Geschwindigkeit und
der Druck der Strömung an der engsten Stelle des Ventils
in jeder Öffnungsstellung konstant sind. Demzufolge ändert
sich der Durchsatz direktproportional zum Öffnungsquer
schnitt des Ventils und unabhängig von dem Abgasgegendruck
oder den Drücken am Ventil.
Im Beispielsfall wird deshalb der Druck der Luftpumpe in
der Kammer 94 eine Verstellung des Abgasrückführventils
56 in Abhängigkeit von der Maschinendrehzahl bewirken. Dies
wird jedoch modifiziert durch das Überbrückungsventil 112,
das in Übereinstimmung mit der Stellung des Stößels 122
gesteuert wird, welcher seine Lage als Funktion der Änderun
gen des Unterdrucks im Lufttrichter 22 des Vergasers 10
einnimmt. Dieser Unterdruck verändert sich in Abhängigkeit
von der Luftströmung zur Maschine und nimmt stetig mit
progressiver Öffnung der Drosselklappe 24 zu.
Im Betrieb nehmen die Teile deshalb bei Leerlauf die in
Fig. 2 gezeigte Stellung ein. Mit geschlossener Drosselklap
pe 24 wird der Unterdruck im Lufttrichter 22 sehr gering
sein, ebenso der Druck der Luftpumpe wegen der geringen
Maschinendrehzahl. Demgemäß wird die obere Membran 86, wie
dargestellt, ihre unterste Stellung einnehmen, in welcher
der Stößel 122 gegen den Knopf 114 des Überbrückungsventils
112 anliegt und dieses in die offene Stellung gegenüber
dem Hilfsgehäuse 108 verstellt. Dies ermöglicht ein Abströmen
der unter dem Pumpendruck stehenden Luft aus der Kammer
94 durch die Löcher 121 und hinaus durch das geöffnete
Ventilloch 110 und damit ein Absinken des Drucks in der
Kammer 92 auf einen Wert, der nicht ausreicht, die Membran
86 aus der Schließstellung des Abgasrückführventils 56 her
aus zu bewegen.
Ein Öffnen der Drosselklappe 24 führt zu einem Anwachsen
des Luftstroms durch die Vergaserkanäle 18 und einem Anstei
gen der Maschinendrehzahl und dadurch wiederum einem Steigen
sowohl des Unterdrucks in den Lufttrichtern 22 als auch
des Drucks der Luftpumpe. Dies führt dazu, daß die obere
Membran 86 nach oben bewegt wird und das Überbrückungsventil
112 zur Bewegung in dessen Schließstellung freigibt. Der
Druck der Luftpumpe in der Kammer 94, der nun ansteigt,
wird nicht länger entlastet und wird deshalb die untere
Membran 88 anheben. Dadurch wird das Abgasrückführventil
56 um einen Betrag geöffnet, der von dem entsprechenden
Anwachsen des Unterdrucks in der Kammer 90 abhängt. Wie
oben festgestellt, setzt sich die Aufwärtsbewegung des Über
brückungsventils 112 fort, bis dieses gegen den Stößel 122
in seiner neuen Stellung, die von dem höheren Unterdruck
niveau im Lufttrichter bestimmt ist, abgefangen wird. Das
wiederholte Öffnen und Schließen des Überbrückungsventils
112 wird an einen neuen Gleichgewichtszustand für das Abgas
rückführventil 56 schaffen und dadurch einen neuen Durch
satzwert für die Abgase durch die Abgasrückführkanäle in
das Saugrohr der Maschine bestimmen.
Ein weiteres Öffnen der Drosselklappe 24 wird zu einem zu
nehmenden Öffnen des Abgasrückführventils 56 führen, bis
der höhere Unterdruck im Lufttrichter 22 auf die Membran
86 bewirkt, daß der Stößel 122 in Anlage gegen den Anschlag
124 gelangt. In diesem Zustand wird das Abgasrückführventil
56 maximal geöffnet sein und dadurch einen maximalen Durch
satz durch das Ventil gestatten. Dieser Durchsatz wird als
Konstante beibehalten, ungeachtet eines weiteren Ansteigens
des Drucks der Luftpumpe oder des Unterdrucks im Lufttrich
ter 22. Falls erwünscht, könnte ein genügend weit geöffneter
Drossel-Abschalt-Schalter oder ein entsprechendes Ventil
vorgesehen werden, um das Unterdrucksignal vom Lufttrichter
22 bei einer vorbestimmten Höhe der Ausgangsleitungen der
Maschine abzuschalten und dadurch das Überbrückungsventil
zu veranlassen so zu arbeiten, daß ein schließendes Abgas
rückführventil 56 und Betriebsbedingungen mit weit geöffne
ter Drosselklappe bewirkt wird.
Die Fig. 4 und 5 zeigen alternative Ausführungsformen des
Servomotors für das Abgasrückführventil 56 mit Verwendung
des Unterdrucks im Vergaser in Verbindung mit dem Atmos
phärendruck zum Erzeugen der Betätigungskraft für das Ven
til. Die unter Atmosphärendruck stehende Kammer 92 des Ser
vomotors nach Fig. 2 ist bei den Fig. 4 und 5 durch eine
Unterdruckkammer zur Schaffung der zum Betätigen des Abgas
rückführventils erforderlichen Druckdifferenz ersetzt und
arbeitet im wesentlichen in gleicher Weise wie gemäß der
vorstehenden Beschreibung zur Fig. 2.
Die Ausführungsform des Servomotors nach Fig. 4 weist ein
dreiteiliges Gehäuse 80′ auf, welches durch eine in der
Mitte angeordnete Trennwand 84′ in zwei ringscheibenförmige
Membranen 86′ und 88′ mehrfach unterteilt ist. Bei dieser
Ausführungsform dichtet die Trennwand 84′ die beiden Mem
branen bzw. die beiden Kammern voneinander ab, so daß die
obere Membran 86′ die obere Kammerhälfte wiederum in eine
Unterdruckkammer 90′ und eine Atmosphärendruckkammer 92′
unterteilt. Die Kammer 92′ ist über eine Anzahl Öffnungen
130 in der Gehäusehälfte 80′ zur Atmosphäre hin entlüftet.
Durch die Dichtwirkung der Trennwand 84′ wird eine untere
Unterdruckkammer 132 geschaffen, die über einen geeigneten
Anschluß 134 und ein (nicht gezeigtes) Konstantvakuum
reservoir an die in Fig. 1 gezeigte zweite Meßbohrung 28
angeschlossen werden kann. Die Bodenwand 138 der Gehäuse
hälfte 80 ist bei dieser Ausführungsform zur Schaffung einer
Luftlöcher 140 durchbrochen, um die Unterseite der Membran
88′ dem Atmosphärendruck auszusetzen.
Die Unterdruckwelle ist in diesem Fall von der zweiten Meß
bohrung 28 im Vergaser gebildet. Es ist jedoch klar, daß
jede geeignete Quelle mit konstantem Unterdruck einschließ
lich einem an das Saugrohr angeschlossenen Unterdruckspei
cher benutzt werden kann, um zwei Kammern mit unterschied
lichem Druckniveau zu schaffen und dadurch die für die Be
tätigung des Abgasrückführventils 56 erforderliche Druck
differenz zu liefern. Ein elektrisch steuerbares EIN/AUS-
Ventil könnte in die Leitung zur Kammer 132 eingefügt wer
den, um den Einlaß des Unterdrucks in gewünschter Weise
zu bestimmen. Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4
erstreckt sich der Stößel 122′, wie gezeigt, dichtend durch
die mittlere feste Trennwand 84′ in der Nähe des Überbrüc
kungsventils 112′ in einer Weise ähnlich der in Fig. 2.
Die Betätigung des Servomotors 58′ in Fig. 4 ist deshalb
im wesentlichen die gleiche wie in Fig. 2 mit der Ausnahme,
daß der atmosphärische Luftdruck in der Kammer 94′ angezapft
wird durch den Unterdruck in der Kammer 132 zum Steuern
des Öffnens und Schließens des Überbrückungsventils. Das
Abgasrückführventil 56 jedoch öffnet in gleicher Weise und
in Abhängigkeit von demselben Unterdruckniveau im Lufttrich
ter 22 wie bei Fig. 2.
Fig. 5 zeigt eine weitere abgeänderte Ausführungsform des
Servomotors 58′′ mit im wesentlichen derselben Wirkungsweise
wie bei den Ausführungsformen nach den Fig. 2 und 4. Gemäß
Fig. 5 ist ein einteiliges Gehäuse 80′′ durch eine Trennwand
84′′ in einen oberen und einen unteren Teil unterteilt. Der
obere Teil enthält eine Anordnung, die aus einer steifen
Hülse 140 besteht, an welcher zwei ringscheibenförmige
flexible Membranen 142 und 144 angebracht sind. Die Umfangs
kanten der Membranen 142, 144 sind im Gehäuse 80′′ unter
Zwischenlage von Trenngliedern 46 eingespannt. Die obere
Membran 142 teilt in dem Gehäuse 80′′ eine Luftkammer 150
ab, die über eine Entlüftungsöffnung 152 mit dem Atmosphären
druck in Verbindung steht. Der Raum zwischen den Membranen
142, 144 bildet eine Vakuumkammer 153, die über eine Öffnung
154 an den Unterdruck im Lufttrichter 22 des Vergasers ange
schlossen ist. Die untere Kammer 92′′ zwischen der Membran
144 und der festen Trennwand 84′′ bildet eine Luftkammer,
die über eine Entlüftungsöffnung 158 wiederum mit dem Atmos
phärendruck in Verbindung stehen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist ein Stößel 122′′
in das hohle Innere der Hülse 140 eingesetzt. Der Stößel
122 ist Teil eines Überbrückungsventils 112′′, welches mit
einer entsprechend gestalteten Ventilbohrung 123 in der
Trennwand 84′′ zusammenwirkt. Das Ventil stützt sich gegen
eine flache Platte ab. Eine Rückstell-Druckfeder 160 dient
dazu, das Überbrückungsventil 112′′ nach aufwärts vorzuspan
nen und die Stellung des Abgasrückführventils 56 festzuhal
ten.
Das Überbrückungsventil 112′′ bewegt sich senkrecht zur
Steuerung des Überbrückungsluftstroms von der unter Atmos
phärendruck stehenden Kammer 92′′ in die Unterdruckkammer
132′′, die zwischen der Trennwand 84′′ und der unteren Membran
88′′ gebildet ist. Die Kammer 132′′ ist wie beim Ausführungs
beispiel nach Fig. 4 über einen Konstantvakuumspeicher an
eine beliebige Unterdruckwelle wie beispielsweise den Unter
druck in der Meßbohrung 28 nahe der Drosselklappe 24 des
Vergasers oder den Unterdruck im Saugrohr oder jede andere
beliebige Unterdruckwelle angeschlossen. Erforderlich ist
nur, daß eine Druckdifferenz geschaffen wird, die ein mo
difiziertes Verstellen des Abgasrückführventils 56 in der
gleichen Weise wie bei den Ausführungsbeispielen gemäß den
Fig. 2 und 4 gestattet. Die untere Membran 88′′ schließt
bei dieser Ausführungsform das Gehäuse 80′′ an seinem unteren
Ende ab. Ihre Unterseite ist unmittelbar den Atmosphären
druck unterworfen und hat keinerlei Löcher oder Öffnungen
zum Abzapfen dieses Drucks für das Verstellen des Abgasrück
führventils. Eine Feder 162 spannt normalerweise die Membran
88′′ nach unten vor, um dem Überbrückungsventil die Möglich
keit des Öffnens zu geben.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 wird der Kammer 153
zwischen den Membranen 142 und 144 zugeführte Unterdruck
des Lufttrichters 22, der auf die Differenzfläche zwischen
den beiden Membranen und dem Stützglied 140 wirkt, eine
Aufwärtsbewegung des Stößels 122′′ bewirken. Zur gleichen
Zeit wird der Steuerunterdruck in der Kammer 132′′ beginnen
anzusteigen, sobald der Stößel 122′′ dem Überbrückungsventil
112′′ gestattet, eine Schließstellung einzunehmen, wodurch
eine Aufwärtsbewegung des Abgasrückführventils 56 in seine
Stellung in Abhängigkeit von dem Wert des Unterdrucks im
Lufttrichter verursacht wird. Die Wirkungsweise dieser Aus
führungsform ist deshalb im wesentlichen dieselbe wie die
jenige bei der Ausführungsform nach Fig. 4. Die Aufwärts
bewegung des Abgasrückführventils 56 dauert fort, bis der
Unterdruck im Lufttrichter 22 die Hülse 140 dazu gebracht
hat, sich gegen einen Maximal-Anschlag 180 anzulegen.
Claims (6)
1. Abgasrückführsystem bei einer mit einem Saugrohr, einem
Abgassammelrohr und einem Vergaser mit Lufttrichter und
in diesen an der engsten Stelle mündenden Druckmeßlei
tung ausgerüsteten Brennkraftmaschine, insbesondere in
einem Kraftfahrzeug, bestehend aus einem Verbindungs
kanal zwischen dem Abgassammelrohr und dem Saugrohr und
einem in dem Verbindungskanal angeordneten, als Düsen
ventil ausgebildeten und von einem druckmittelbetätigten
Servomotor in Abhängigkeit von einem Signaldruck gegen
die Kraft einer Schließfeder aufsteuerbaren Abgasrück
führventil, durch welches unabhängig von seinem Öffnungs
querschnitt die in das Saugrohr geleiteten Abgase über
im wesentlichen den gesamten Unterdruckbereich im Saug
rohr mit Schallgeschwindigkeit strömen, wobei der Signal
druck der an der engsten Stelle des Lufttrichters ge
messene Unterdruck im Vergaser ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Servomotor (58;
58′, 58′′) für das Abgasrückführventil (56) innerhalb
eines gemeinsamen Gehäuses (80, 82; 80′, 80′′) mindestens
zwei auf jeweils einer Seite dem Atmosphärendruck ausge
setzte, getrennt voneinander einseitig federbelastete
Membranen (86, 88; 86′, 88′; 142, 144, 88′′) aufweist,
von denen wenigstens eine erste Membran (86; 86′; 142,
144) auf ihrer anderen Seite dem Unterdruck an der eng
sten Stelle (26) des Lufttrichters (18) im Vergaser (10)
unterworfen ist und eine zweite Membran (88; 88′; 88′′)
auf ihrer anderen Seite einem Betätigungsdruck über eine
Drossel ausgesetzt ist, und daß ein Überbrückungsventil
(112, 112′; 112′′) zur Verbindung der Betätigungsdruck
seite der zweiten Membran (88; 88′; 88′′) mit dem Atmos
phärendruck vorgesehen ist, welches derart von der er
sten Membran (86; 86′) bzw. den ersten Membranen (142,
144) auf- und zusteuerbar ist, daß die zweite Membran
ständig der Bewegung der ersten Membran
unter der Wirkung des Betätigungsdruckes folgt.
2. Abgasrückführsystem nach Anspruch 1 bei einer Brenn
kraftmaschine mit einer davon getriebenen Luftpumpe zum
Einblasen von Luft in die Abgassammelleitung, da
durch gekennzeichnet, daß der Be
tätigungsdruck für die zweite Membran (88) von der Luft
pumpe (70) entnommen ist.
3. Abgasrückführsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Betätigungsdruck
für die zweite Membran (88; 88′) der Unterdruck im Ver
gaser (10) im Bereich der Drosselklappe (24) ist.
4. Abgasrückführsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Überbrückungs
ventil (112; 112′) an der zweiten Membran (88; 88′) ange
ordnet ist und ein in Schließrichtung federbelastetes
Ventilglied aufweist, das von der ersten Membran (86;
86′) gegen die Wirkung einer Schließfeder (118) auf
steuerbar ist.
5. Abgasrückführsystem nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Membran
(86; 86′) einen Stößel (122; 122′) zum Betätigen des
Überbrückungsventils (112; 112′) trägt.
6. Abgasrückführsystem nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stößel (112; 112′)
in Betätigungsrichtung verstellbar an der ersten Membran
(86; 86′) befestigt ist.
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