DE3226983A1

DE3226983A1 - Vollbelag-scheibenbremse

Info

Publication number: DE3226983A1
Application number: DE19823226983
Authority: DE
Inventors: Erich 3167 Burgdorf Reinecke
Original assignee: Wabco Westinghouse Fahrzeugbremsen GmbH
Current assignee: Wabco Westinghouse Fahrzeugbremsen GmbH
Priority date: 1982-07-19
Filing date: 1982-07-19
Publication date: 1984-01-26

Description

Vollbelag-Scheibenbremse
Die Erfindung betrifft eine Vollbelag-Scheibenbremse, insbesondere druckmittelbetätigte Vollbelag-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Vollbelag-Scheibenbremsen verfügen über eine Betätigungseinrichtung, welche aus einer Spreizeinrichtung besteht, deren Spreizelemente in der Regel als Ringkolben und Ringzylinder ausgebildet sind.
Eine Vollbelag-Scheibenbremse mit einer derartigen Spreizeinrichtung ist in der DE-OS 30 32 828 beschrieben.
Die aufeinander gleitenden Flächen der beiden Spreizelemente, d.h. der Außendurchmesser des Ringkolbens undder Innendurchmesser des Xingzylinders müssen unter Einhaltung bestimmter Toleranzen paßgenau gefertigt sein, wobei diese Ringflächen einen derartigen Bearbeitungsgrad aufweisen müssen, daß zwischen dem Außendurchmesser und dem Innendurchmesser angeordnete Dichtringe keinem hohen Verschleiß unterworfen sind und eine einwandfreie Abdichtung der zwischen dem Ringkolben und dem Ringzylinder befindlichen Ringkammer gewährleisten. Als Schutz gegen Verschmutzung der Gleitflächen müssen außerdem Maßnahmen getroffen werden, welche das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit verhindern. Hierfür werden in der Regel Faltenbälge vorgesehen.
Die beiden genannten Fertigungsmerkmale erfordern einen hohen Arbeitsaufwand, da die Qualität der Abdichtung der zwischen den Spreizelementen angeordneten Ringkammer einen wichtigen Faktor für die Sicherheit der Bremse darstellt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vollbelag-Scheibenbremse der eingangs erwähnten Art mit einer Betätigungseinrichtung auszurüsten, deren Fertigung weniger Aufwand erfordert.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Die Einbeziehung einer Membran oder membranähnlicher Bauelemente in die Funktion der Spreizbewegung sowie deren gleichzeitige Verwendung als Dichtelement für die Ringkammer, ergeben eine erhebliche Einsparung an Bearbeitung der Spreizelemente. Auf einen zusätzlichen Schutz gegen Verschmutzung kann verzichtet werden. Die Fläche der Membran kann im Gegensatz zu Kolben und Zylinder unrund ausgeführt werden, d.h.
die Fläche der Membran kann unrunden Ausbildungen der Bauteile folgen, so daß durch einen dadurch erzielten Flächengewinn eine vorteilhafte Druckreduzierung erzielt werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Fig. zeigt eine Vollbelag-Scheibenbremse, welche ein Gehäuse umfaßt, das aus zwei Bremsscheiben 1,2 besteht und das mittels Schrauben an der Nabe einer nicht dargestellten und sich unter dem Zeichnungsrand befindlichen Fahrzeugachse befestigt ist. Die feststehenden Teile der Scheibenbremse bestehen aus Bremsringen 5,6 mit daran befestigten, beim Bremsen mit den umlaufenden Bremsscheiben 1,2 in reibschluß stehenden Bremsbelägen 3,4, welche in Umfangsrichtung fest, axial frei beweglich an dem Bremsträger eines Achsflansches befestigt sind.
Die Betätigungseinrichtung der Bremse besteht aus einer zwischen den Bremsringen 5,6 gelagerten Spreizeinrichtung, welche aus ringförmigen Spreizelementen 7,8 gebildet ist.
Zwischen den Spreizelementen 7,8 ist eine bezüglich der Radachse ringförmige elastische Membran 9 vorgesehen, welche mit ihrem Innen- und Außenrand 9a, 9b an einem an dem Spreizelement 8 anliegenden Metall-Ringelement 11 befestigt ist. Die Befestigungen 9a, 9b der Membran 9 an dem Ringelement 11 sind druckdicht, so daß zwischen dem Ringelement 11 undder an dem anderen Spreizelement 7 anliegenden Membran 9 eine Ringkammer 10 gebildet ist. Das Ringelement 11 verfügt über einen Anschluß 12, über welchen die Kammer 10 mit Druckmittel beaufschlagbar ist.
Die dargestellte Vollbelag-Scheibenbremse verfügt über eine zwischen dem Spreizelement 8 und dem Bremsring 6 angeordnete Bremsbelagverschleiß-Nachstelleinrichtung 13, deren Aufbau und Funktion in der erwähnten DE-OS 30 32 828 beschrieben ist.
Die Funktion der Vollbelag-Scheibenbremse ist wie folgt: Beim Betätigen eines Bremsventils wird die Ringkammer 10 über den Anschluß 12 mit Druckmittel beaufschlagt.
Der in dieser Kammer 10 sich aufbauende Druck löst eine Spreizbewegung der beiden Spreizelemente 7,8 aus, so daß sich das Ringelement 11 mit dem Spreizelement 8 in Richtung auf die Bremsscheibe 2 zu und die Membran 9 mit dem Spreizelement 7 in Richtung auf die Bremsscheibe 1 zu bewegen. Dabei werden der Bremsbelag 4 gegen die Bremsscheibe 2 und der Bremsbelag 3 gegen die Bremsscheibe 1 gepreßt. Ein Verschleiß der Bremsbeläge 3,4 wird durch die Bremsbelagverschleiß-Nachstelleinrichtung 13 automatisch bei einem Bremshub des Spreizelementes 8 kompensiert.
Es ist vorstellbar, daß anstelle der einteiligen, am Außendurchmesser und Innendurchmesser der Betätigungs einrichtung befestigten Membran zwei elastische Membranglieder verwendet werden, die einerseits am Außendurchmesser zwischen den Spreizelementen 7,8 und andererseits am Innendurchmesser zwischen den Spreizelementen 7,8 angeordnet sind. Entsprechend können die zwei ringförmigen Membranglieder auch zwischen dem Ringelement 11 und dem Spreizetement 7 angeordnet sein.
Auch ist es vorstellbar, daß der Druckmittelanschluß 12 dann statt am Ringelement 11 an einem der beiden Spreizelemente 7,8 vorgesehen ist.
Die einteilige Membran kann auch auf ihrem mittleren Teilstück eine Verstärkung wie z.B. eine ringförmige Metallplatte aufweisen.
Die Kombination einer Verschleiß-Nachstelleinrichtung und einer Ringmembran gemäß Anspruch 9 ergibt eine einfache und unempfindliche Bremsbetätigungseinrichtung, die kleine Wege (Spreizhübe) zuläßt.

Claims

Patentansprüche l. Vollbelag-Scheibenbremse, insbesondere druck-, mittelbetätigte Vollbelag-Scheibenbremse Ib el für Kraftfahrzeuge, die folgende Merkmale umfaßt: a) zwischen zwei mit einer Nabe verschraubten Bremsscheiben (1,2) sind zwei je einer Bremsscheibe zugeordnete, mit Bremsbelägen (3,4) versehene Bremsringe (5,6) angeordnet; b) zwecks Anpressung der Bremsbeläge (3,4) an die Bremsscheiben (1,2) ist zwischen den Bremsringen (5,6) eine aus mindestens zwei ringförmigen Spreizelementen (7,8) bestehende, als Spreizeinrichtung ausgebildete Bremsbetätigungseinrichtung angeordnet; gekennzeichnet durch folgende Merkmale: c) zwischen den Spreizelementen (7,8) ist mindestens eine ringförmige Membran (9) vorgesehen; d) zwischen der Membran (9) und einem der beiden Spreizelemente (7,8) befindet sich eine mit Druckmitteln beaufschlagbare Ringkammer (10).
2. Vollbelag-Scheibenbremse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) die Membran (9) ist mit ihrem Außen- und Innenrand (9a, 9b) an einem Ringelement (11) druckdicht befestigt; b) die Ringkammer (10) wird von der Membran (9) und dem Ringelement (11) begrenzt.
3. Vollbelag-Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ringelement (11) über einen Druckmittelanschluß (12) für das Druckmittel verfügt.
4. Vollbelag-Scheibenbremse nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) die Membran (9) wird aus mindestens zwei elastischen Elementen gebildet; b) die elastischen Elemente sind als druckdichte Verbindungen der Spreizelemente (7,8) an deren Außen- und Innendurchmessern ausgebildet.
5. Vollbelag-Scheibenbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmittelanschluß (12) an einem der beiden Spreizelemente vorgesehen ist.
6. Vollbelag-Scheibenbremse nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmittelanschluß an einer der beiden druckdichten Verbindungen vorgesehen ist.
7. Vollbelag-Scheibenbremse nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (9) direkt an einem der beiden Spreizelemente (7,8) befestigt ist.
8. Vollbelag-Scheibenbremse nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (9) aus mindestens zwei an dem Ringelement (11) oder an einem der Spreizelemente (7,8) befestigten elastischen Elementen und aus mindestens einem Metallelement besteht.
9. Vollbelag-Scheibenbremse nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem Spreizelement (7,8) und einem Bremsring (5,6) eine Verschleiß-Nachstelleinrichtung (13) angeordnet ist.