DE3226796C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Nut
zung des Aufschlämmwassers einer Kraftwerkskühlanlage zur Aufzucht
von nutzbaren Fischen, - mit einem Fischbecken, einer Belebtschlamm-
Reinigungsanlage und einem Vorfluter, wobei das aus der Kraftwerks
kühlanlage ablaufende Abschlämmwasser in das Fischbecken einführ
bar und der Ablauf aus dem Fischbecken über die Belebtschlamm-
Reinigungsanlage und den Vorfluter in ein fließendes Gewässer ab
gebbar oder in den Kühlkreislauf zurückführbar ist, wobei ferner
eingesetzte Fische in dem Fischbecken unter Beigabe von Fischfutter
aufgezogen werden. - Kraftwerkskühlanlagen meint die Kühlanlagen
von Dampfkraftwerken, die einen Kühlwasserkreislauf aufweisen, dessen
wassertechnische Parameter durch Zurückführung von Frischwasser
und Abführung von Abschlämmwasser konstant gehalten werden. Das
Abschlämmwasser besitzt zumeist eine Temperatur im Bereich von
19 bis 26°C. Bei der Aufzucht von Fischen im Abschlämmwasser wird
die Tatsache ausgenutzt, daß sehr viele nutzbare Fische bei einer
Temperatur von etwa 24°C besonders gut gedeihen und daß diese
Temperatur in einem Fischbecken hinter der Kraftwerkskühlanlage
ganzjährig zur Verfügung gestellt werden kann. Die Temperaturein
stellung kann auf verschiedene Weise, z. B. durch Beimischung von
Frischwasser und/oder Bypassführung von Abschlämmwasser, erfolgen.
Fischbecken der angegebenen Art und Zweckbestimmung werden in der
Praxis auch als Fischaufzuchtbecken oder Fischproduktionsbehälter
bezeichnet.
Bei der aus der Praxis bekannten gattungsgemäßen Anlage, die teil
weise in den Literaturstellen DE-OS 24 60 387 und DE-Z. "Landtechnik" (1978),
S. 32 ff, beschrieben ist, funktioniert das Fischbecken gleichsam als
Fischteich. Ähnliche Maßnahmen beschreibt die Literaturstelle DE-Z. "Land
technik" (1980), S. 218 ff. Die Fischzucht erfolgt in dem Abschlämm
wasser, die Fische werden gefüttert. Das dem Fischbecken zufließende
Abschlämmwasser ist im abwassertechnischen Sinne ein sauberes Was
ser. Es könnte unmittelbar dem Vorfluter zugeführt werden. Durch
die Fischzucht in dem Abschlämmwasser wird das Abschlämmwasser
mit Verunreinigungen beladen, und zwar mit den Stoffwechselprodukten
der Fische und mit Futterresten. Die Belebtschlamm-Reinigungsanlage
ist nachgeschaltet, um das aus dem Fischbecken ablaufende, durch
die Fische verunreinigte Wasser biologisch zu reinigen. Das Fisch
becken selbst ist nicht Bestandteil der Reinigungsanlage. Das Fisch
becken selbst ist auch verfahrensmäßig in die biologische Abwasser
reinigung nicht integriert. Allerdings ist es aus den Literaturstellen
DE-OS 24 41 788 und DE-Z. "Landtechnik" (1979), S. 364 ff, bekannt, das ge
reinigte Wasser im Kreislauf zu führen und dabei in das Fischbecken
wieder zurückzuführen. Die Literaturstelle DE-Z. "Landtechnik" (1979), S.
364 ff, beschreibt im übrigen auch eine Durchlaufführung des Was
sers. - Im Rahmen von bekannten Maßnahmen hat man das Fisch
becken auch als großflächiges Bauwerk nach Art eines Fischteiches
im klassischen Sinne ausgeführt, wobei die Aufenthaltszeit des Ab
schlämmwassers in dem Fichteich mehrere oder viele Tage beträgt.
Das bedeutet, daß ein solches Fischbecken praktisch mit stehendem
Wasser betrieben und natürlich belüftet wird. In dem Fischteich findet
eine natürliche Reinigung des Wassers statt, welches durch den
Fischbesatz und dessen Fütterung verunreinigt wird, und zwar unter
dem Einfluß von hauptsächlich aeroben und ggf., in tieferen Schichten,
auch anaeroben Bakterien unter Bildung von organischem Schlamm,
der sich auf dem Boden des Fischteiches ablagert, wie im klassischen
Fischteichbereich üblich, von Zeit zu Zeit personalaufwendig
entfernt werden muß, wozu zumeist der Fischteich entleert und folglich der
Fischbesatz umgesetzt werden muß.
In der Technik der Reinigung von häuslichem und industriellem Ab
wasser kennt man sog. Oxidationsgräben, wie sie beispielsweise in
der Literaturstelle DE-Z. "gwf-Wasser/Abwasser" (1973), S. 537 ff, beschrie
ben sind. Auch hier erfolgt auf verschiedene Weise eine Einführung
von Luft oder Sauerstoff oder steuerbare und regelbare Belüfter
aggregate, wobei auch der Sauerstoffgehalt gemessen wird. Zur Wei
terentwicklung der gattungsgemäßen Anlagen hat die lange bekannte
Anordnung von Oxidationsgräben in Abwasserreinigungsanlagen nichts
beigetragen, obgleich Fischbecken mit entsprechenden Einrichtungen
für die Zuführung von Sauerstoff an sich bekannt sind (DE-OS
21 10 091, DE-OS 26 02 181).
In der Technik der Reinigung von häuslichem und industriellem Ab
wasser kennt man auch Abwasserfischteiche. Hier sind die Fische
gleichsam ein biologisches Element der Abwasserreinigung, nämlich
integraler Bestandteil der sog. heterotrophen Phase des biologischen
Kreislaufes in dem Teich. Eine Zuführung von Fischfutter findet nicht
statt. Im Gegenteil, die im Abwasser mitgeführten Verunreinigungen
sollen letzten Endes für die Aufzucht der Fische ausgenutzt werden.
Die Abwasserfischteiche sind zum Zwecke der biologischen Abwasser
reinigung künstlich angelegt oder ausgebaute Teiche, die mit mecha
nisch vorgeklärtem und verdünntem Abwasser so beschickt werden,
daß die entstehenden Sauerstoff- und Nahrungsverhältnisse eine wirt
schaftliche Aufzucht von Fischen ermöglichen. Abwasserfischteiche ge
hören zu den sog. großräumigen, biologischen Reinigungsverfahren,
wie sie anders auch mit Belebtschlamm durchgeführt werden. Zur
Nutzung des Abschlämmwassers von Kraftwerkskühlanlagen haben die
bekannten, der Abwassertechnik angehörenden Abwasserfischteiche
nichts beigetragen, zumal das Abschlämmwasser, wie eingangs dar
gelegt, einer entsprechenden abwassertechnischen Behandlung und
Reinigung an sich und für sich nicht bedarf und praktisch keine
Verunreinigung enthält, die als Nahrung für Fische dienen könnten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine An
lage der eingangs genannten Art so weiter auszubilden und anzulegen, daß das Fischbecken in
tegraler Bestandteil der Belebungs-Reinigungsanlage wird und nicht
mehr als klassischer Fischteich funktioniert.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß das Fischbecken
als Oxidationsgraben der Belebtschlamm-Reinigungsanlage ausgeführt
und für eine Aufenthaltsdauer des Abschlämmwassers von weniger als
zehn Stunden, vorzugsweise etwa zwei Stunden, eingerichtet ist, und
daß die Belebtschlamm-Reinigungsanlage außerdem ein dem Oxidations
graben nachgeschaltetes Rundbecken mit umlaufender oder schwenken
der Belüfterbrücke aufweist, die eine Mehrzahl von unabhängig von
einander steuerbaren und/oder regelbaren Belüfteraggregaten besitzt,
daß im Ablauf des Rundbeckens eine Sauerstoffmeßvorrichtung ange
ordnet ist, die zusammen mit dem Belüfteraggregat in einen Regel
kreis einbezogen ist, und daß der Sauerstoffgehalt durch den Regel
kreis unter Zuschaltung und/oder Abschaltung von einzelnen Belüfter
aggregaten und/oder Steuerung der einzelnen Belüfteraggregate ein
stellbar ist.
Die Maßnahme, im Ablauf eines Rundbeckens eine
Sauerstoffmeßvorrichtung anzuordnen, die zusammen mit einem Be
lüfteraggregat in einen Regelkreis einbezogen ist, wobei der Sauer
stoffgehalt durch den Regelkreis unter Steuerung des Belüfteraggre
gates einstellbar ist, ist an sich bekannt (DE-OS 26 22 373). Oxida
tionsgräben bezeichnet in der Abwassertechnik und im Rahmen der
Erfindung langgestreckte, in einer Richtung durchströmte (oft auch
U-förmig oder im Umlauf geführte) Becken, bei denen eine künstliche
Belüftung den wesentlichen Teil der Sauerstoffversorgung übernimmt
und den gesamten Beckeninhalt so umwälzt, daß alle Sinkstoffe in
der Schwebe gehalten werden (vgl. "Lehr- und Handbuch der Ab
wassertechnik", Bd. II (1975), S. 696 bis 698). Die Aufzucht von
Fischen ist in solchen Oxidationsgräben der Abwassertechnik nicht
möglich. Der Betrieb der Oxidationsgräben erfolgt vielmehr klassisch
so, daß besondere Biozönosen sich ausbilden und daß ein besonderer
biologischer Abbauvorgang stattfindet. Erfindungsgemäß erfolgt ein
solcher klassischer Betrieb des Oxidationsgrabens nicht. Erfindungs
gemäß erfolgt der Betrieb vielmehr so, wie es die Fischaufzucht, die
im übrigen mit Hilfe vom Fischfutter erfolgt, verlangt. Nichtsdesto
weniger geschieht bei der erfindungsgemäßen Anlage in dem Oxida
tionsgraben auch ein Abbau der organischen Verunreinigungen, die
hauptsächlich aus den Stoffwechselprodukten der Fische und Fisch
futterresten bestehen. Dabei handelt es sich wegen der kurzen Auf
enthaltsdauer des Abschlämmwassers in dem Oxidationsgraben der er
findungsgemäßen Anlage um einen Teilabbau. Die Belastung des Was
sers im Oxidationsgraben mit organischen Verunreinigungen läßt sich
durch Einstellung des Fischbesatzes und damit auch der Futtermenge
in Grenzen halten. Sie liegt vorteilhaft bei einem BSB5-Gehalt (Bezugsgröße für die Schlammbelastung) von
etwa 15 mg/l. Der Ablauf aus dem Oxidationsgraben kann in das
nachgeschaltete Belebtschlamm-Reinigungsbecken ohne eine (nach der
herrschenden Lehre der Abwassertechnik vorzuschaltende) Vorklärung
eingeleitet werden. Überraschenderweise erfolgt in dem Belebtschlamm-
Reinigungsbecken bei geringer Belastung und mit einer Aufenthalts
dauer von 2-3 h eine sehr wirksame Reinigung, was auf die Vor
bereitung des eingeführten Ablaufes durch den Teilabbau der or
ganischen Verunreinigungen infolge Selbstreinigung über aerobe
Bakterien im Oxidationsgraben zurückgeführt wird. Im Ergebnis kann
die erfindungsgemäße Anlage so betrieben werden, daß ein klassischer
Fischteichbetrieb mit dem eingangs beschriebenen Aufwand in räum
licher und personeller Hinsicht nicht mehr erforderlich ist. Die er
findungsgemäße Anlage arbeitet wie ähnlich aufgebaute Anlagen der
Abwassertechnik und mit den Hilfsmitteln der modernen Steuerungs-
und Regeltechnik praktisch personalfrei, übliche Wartungsarbeiten
ausgenommen. Es versteht sich, daß bei der erfindungsgemäßen An
lage auch die Zuführung des Fischfutters automatisch erfolgen kann.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglich
keiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung. Aus fischzuchttech
nischen Gründen kann es zweckmäßig sein, in dem Oxidationsgraben
eine Mehrzahl von Fischaufzuchtabteilungen nebeneinandergereiht anzu
ordnen, die von dem Abschlämmwasser parallel durchströmbar sind,
was in der Fischzucht an sich bekannt ist (DE-OS 27 53 074). Das
erlaubt es, in den einzelnen Fischaufzuchtabteilungen unterschied
liche Fische aufzuziehen, und zwar auch solche, die in einem Fisch
becken üblicherweise nicht gemeinsam gehalten werden können. Dabei
besteht die bedeutungsvolle Möglichkeit, die Anordnung und Ausle
gung so zu treffen, daß die einzelnen Fischaufzuchtabteilungen
unterschiedlichen Fischbesatz aufweisen, und daß der Ablauf aus dem
Oxidationsgraben durch den unterschiedlichen Fischbesatz (und/oder
Fischfuttergabe und Nahrungsaufnahme zu unterschiedlichen Zeiten)
auf einen zeitlich möglichst wenig schwankenden BSB5-Gehalt einge
stellt ist. Folglich kann das Belebtschlamm-Reinigungsbecken ent
sprechend konstant gefahren werden. Es versteht sich, daß man die
erfindungsgemäße Anlage auch bezüglich der Mengenströme konstant
fährt. Überschüssiges Abschlämmwasser kann über eine Umgehungs
leitung dem Vorfluter zugeführt werden.
Die erfindungsgemäße Anlage erlaubt eine sehr energiesparende Be
triebsweise. Im Rahmen der Erfindung liegt es, eine erfindungs
gemäße Anlage mehrfach hintereinander zu schalten. Dazu lehrt die Er
findung, daß zwischen Belebtschlamm-Reinigungsbecken und Vorfluter
ein weiteres, als Oxidationsgraben ausgeführtes Fischbecken mit
nachgechaltetem Belebtschlamm-Reinigungsbecken angeordnet ist,
- und gegebenenfalls mehrfach, gleichsam kaskadenförmig, so weiter
fort. Es versteht sich, daß man in einer erfindungsgemäßen Anlage
mehrere Oxidationsgräben und mehrere Belebtschlamm-Reinigungs
becken anordnen kann, und zwar in Parallel- und/oder Hintereinan
derschaltung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich ein Aus
führungsbeispiel darstellenden Zeichnungen ausführlicher erläutert. Es
zeigt in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Anlage zur Aufzucht von nutzbaren Fischen,
Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 vergrößerter Darstellung einen Oxidations
graben der Anlage nach Fig. 1,
Fig. 3 in nochmals vergrößerter Darstellung einen Schnitt in Richtung
A-A durch den Oxidationsgraben nach Fig. 2,
Fig. 4 im Maßstab der Fig. 2 ein Belebtschlamm-Reinigungsbecken
aus der Anlage nach Fig. 1, und
Fig. 5 im Maßstab der Fig. 4 einen Schnitt in Richtung B-B durch
das Becken der Fig. 4.
Die in den Figuren dargestellte Anlage dient zur Nutzung des Ab
schlämmwassers einer Kraftwerkskühlanlage zur Aufzucht von nutz
baren Fischen. Zur Anlage gehören ein Fisch
becken 1 und ein Vorfluter 2. Das aus der nicht gezeichneten Kraft
werkskühlanlage ablaufende Abschlämmwasser wird in das Fischbecken
1 über einen Kanal 3 eingeführt. Der Ablauf aus dem Fischbecken 1 ist
über den Vorfluter 2 in ein fließendes Gewässer abgebbar oder auch
in den Kühlkreislauf zurückführbar. In dem Fischbecken 1 befinden
sich eingesetzte Fische, die unter Beigabe von Fischfutter aufgezogen
werden.
Insbesondere aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 bis 3 ent
nimmt man, daß das Fischbecken 1 als Oxidationsgraben im abwasser
technischen Sinne ausgeführt ist. Dieser Oxidationsgraben 1 ist für
eine Aufenthaltsdauer des Abschlämmwassers von weniger als zehn
Stunden, vorzugsweise von etwa zwei Stunden, eingerichtet. Im ein
zelnen erkennt man in dem Oxidationsgraben 1 eine Luftzuführungs
leitung 11 mit Belüftungskerzen 12 sowie eine doppelte Wasser
zuführungsleitung 13. Der Ablauf erfolgt bei 14. Zwischen Oxidations
graben 1 und Vorfluter 2 ist ein Belebtschlamm-Reinigungsbecken 4
angeordnet. In diesem ist einerseits eine Nitrifikation und anderer
seits eine Denitrifikation durchführbar. Überschußschlamm ist aus
dem Belebtschlamm-Reinigungsbecken 4 oder aus einem nicht gezeich
neten Nachklärbecken abziehbar. Er erfährt die in der Abwasser
technik übliche Schlammbehandlung, beispielsweise wird er zu Dünger
weiterverarbeitet. Der Ablauf aus dem Oxidationsgraben 1 kann über
die Leitung oder einen Kanal 5 vorklärungsfrei unmittelbar in das Be
lebtschlamm-Reinigungsbecken 4 eintreten. Der Ablauf aus dem Belebt
schlamm-Reinigungsbecken 4 ist über eine Leitung oder einen Kanal 6 un
mittelbar in den Vorfluter 2 einführbar, er kann aber auch ganz
oder teilweise in den Oxidationsgraben 1 zurückgeführt werden.
Aus der Fig. 2 entnimmt man, daß in dem Oxidationsgraben 1 eine
Mehrzahl von Fischaufzuchtabteilungen 7 nebeneinandergereiht ange
ordnet ist. Diese sind von dem Abschlämmwasser parallel durchström
bar. Die einzelnen Fichaufzuchtabteilungen 7 sind mit unterschied
lichem Fischbesatz versehen. Dabei ist die Auswahl des Fischbesatzes
so getroffen, daß der Ablauf aus dem Oxidationsgraben 1 durch den
unterschiedlichen Fischbesatz und einen zeitlich möglichst wenig
schwankenden BSB5-Gehalt eingestellt ist. Aus einer vergleichenden
Betrachtung der Fig. 4 und 5 entnimmt man, daß das Belebtschlamm-
Reinigungsbecken 4 als Rundbecken mit umlaufender oder schwenken
der Belüfterbrücke 8 ausgeführt ist. Diese besitzt eine Mehrzahl von
unabhängig voneinander steuerbaren oder regelbaren Belüfteraggre
gaten 9 a, 9 b, 9 c. Die Belüftungsluft, gegebenenfalls angereichert mit
Sauerstoff, tritt im Bereich des Bodens des Belebtschlamm-Reinigungs
beckens 4 über sogenannte Lüfterkerzen 10 aus. Sind diese außer Be
trieb, so können sie nach oben aus dem Wasser im Belebtschlamm-
Reinigungsbecken 4 herausgeschwenkt werden. Im Bereich der Be
lüftungskerzen 10 erfolgt die Nitrifikation. In dem übrigen Bereich
tritt eine Denitrifikation ein. Um möglichst energiesparend zu arbei
ten, ist die Anordnung so getroffen, daß im Ablauf des Belebtschlamm-
Reinigungsbeckens 4 eine Sauerstoff-Meßvorrichtung 15 angeordnet
ist, die zusammen mit dem Belüfteraggregt 9 a, 9 b, 9 c in einen
Regelkreis einbezogen ist, und daß der Sauerstoffgehalt durch den
Regelkreis unter Zuschaltung und Abschaltung einzelner Belüfter
aggregate 9 a, 9 b, 9 c auf einen vorgegebenen Wert einstellbar ist.
- Ohne weiteres entnimmt man aus Fig. 1, daß die Möglichkeit be
steht, zwischen Belebtschlamm-Reinigungsbecken 4 und Vorfluter 2 ein
weiteres als Oxidationsgraben ausgeführtes Fischbecken 1 mit nach
geschaltetem Belebtschlamm-Reinigungsbecken 4 anzuordnen, und ge
gebenenfalls mehrfach, gleichsam kaskadenförmig, so weiter fort.
Claims (5)
1. Anlage zur Nutzung des Aufschlämmwassers einer Kraftwerkskühl
anlage zur Aufzucht von nutzbaren Fischen, - mit
- einem Fischbecken,
- einer Belebtschlamm-Reinigungsanlage, und
- einem Vorfluter,
wobei das aus der Kraftwerkskühlanlage ablaufende Abschlämmwasser
in das Fischbecken einführbar und der Ablauf aus dem Fischbecken
über die Belebtschlamm-Reinigungsanlage und den Vorfluter in ein
fließendes Gewässer abgebbar oder in den Kühlkreislauf zurückführ
bar ist, wobei ferner eingesetzte Fische in dem Fischbecken unter
Beigabe von Fischfutter aufgezogen werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Fischbecken als Oxidationsgraben
(1) der Belebtschlamm-Reinigungsanlage ausgeführt und für eine Auf
enthaltsdauer des Abschlämmwassers von weniger als zehn Stunden,
vorzugsweise etwa zwei Stunden, eingerichtet ist, und daß die Be
lebtschlamm-Reinigungsanlage außerdem ein dem Oxidationsgraben
nachgeschaltetes Rundbecken (4) mit umlaufender oder schwenkender
Belüfterbrücke (8) aufweist, die eine Mehrzahl von unabhängig von
einander steuerbaren und/oder regelbaren Belüfteraggregaten (9 a,
9 b, 9 c) besitzt, daß im Ablauf des Rundbeckens (4) eine Sauerstoff
meßvorrichtung (15) angeordnet ist, die zusammen mit dem Belüfter
aggregat (9 a, 9 b, 9 c) in einen Regelkreis einbezogen ist, und daß
der Sauerstoffgehalt durch den Regelkreis unter Zuschaltung und/
oder Abschaltung von einzelnen Belüfteraggregaten (9 a, 9 b, 9 c) und/
oder Steuerung der einzelnen Belüfteraggregate (9 a, 9 b, 9 c) einstell
bar ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Oxidationsgraben (1) eine Mehrzahl von Fischaufzuchtabteilungen
(7) nebeneinandergereiht angeordnet ist, die von dem Abschlämm
wasser parallel durchströmbar sind.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzel
nen Fischaufzuchtabteilungen (7) unterschiedlichen Fischbesatz auf
weisen, und daß der Ablauf aus dem Oxidationsgraben (1) durch den
unterschiedlichen Fischbesatz auf einen zeitlich möglichst wenig
schwankenden BSB5-Gehalt eingestellt ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen Rundbecken (4) und Vorfluter (2) ein weiteres,
als Oxidationsgraben ausgeführtes Fischbecken mit nachgeschaltetem
Belebtschlamm-Reinigungsbecken (4) angeordnet ist, - und ggf. mehr
fach, gleichsam kaskadenförmig, so weiter fort.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3226797A1 (de) * | 1982-07-17 | 1984-01-26 | Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, 4300 Essen | Anlage zur aufzucht von nutzbaren fischen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3226797C2 (de) | 1988-07-07 |
DE3226797A1 (de) | 1984-01-26 |
DE3226796A1 (de) | 1984-01-26 |
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