DE3226533A1 - Verfahren zum foerdern von wasser aus einem grundwasservorkommen - Google Patents
Verfahren zum foerdern von wasser aus einem grundwasservorkommenInfo
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Description
71 —
Verfahren zum Fördern von Wasser aus einem Graniwasservorkomraen
3 2 2 ΰ 5 3 3
Die vorliegende 3rfindung betrifft ein Verfahren zum Fördern von
Nasser aus einem Grundwasservorkommen, worin in den Boden mindestens
zwei separata Förderrohre eingeführt werden, mit denen Wasser
aus Schichten gehoben wird, die hinsichtlich der Wasserqualität verschieden sind.
Das Fördern von Wasser aus einem tiefen Grundwasservorkommen z.B. durch einen gebohrten Tiefbrunnen geschieht in der Regel mit Verwendung
im Brunnen fest eingebauter, mit Pumpen ausgerüsteter Förderrohre· Um die Kapazität des Brunnens zu erhöhen, können in ein
und demselben Brunnen mehrere Förderrohre eingebaut sein, und dabei war e3 bisher üblich, eines der Bohre nahe an den Boden des Brunnens
hinabzuführen, womit man den Erhalt von Wasser auch dann gewährleistet, wenn der Wasserspiegel im Brunnen aus diesem oder
jenem Grunde außergewöhnlich weit absinkt.
Ein häufig auftretendes Problem im Anschluß an dae Fördern und die
Verwendung von Grundwasser stellen die im Wasser in Lösung anwesenden
Bisen- und Manganverbindungen dar. Falls diese Verbindungen nicht aus dem Wasser entfernt werden, schlagen sie sich im Wasserleitungsnetz
nieder und bewirken mit der Zeit Verstopfung der Leitungen. Eine Lösung zum umgehen die3e3 Problems ist in der
finnischen Auslegeschrift Nr. 43352 angegeben, laut welcher der Brunnen mit Rohren umringt wird, durche welche man sauerstoffhaltiges
Wasser in die Erde hineinleitet. Diese Lösung bezweckt Oxydation der Bisen- und Manganionen zu unlöslicher Form, womit sie
als Niederschlag im Boden verbleiben und man im Brunnen ausschlioßlich
reinos Wasser erhält. In der Praxis hat dan Verfahren
in zahlreichen Fällen vorzüglich gearbeitet, d.h. man hat die erwünschte langzeitige Reinigungswirkung mit einer sehr geringen
Menge in den Boden einegleiteten Speisewasser erreicht, aber
andererseits gibt es auch viele Anlagen, wo man genötigt gewesen ist, Speisewasser lange Zeit und in großen Mengen in den Boden zu
leiten, ehe die Eisen- und Mangangehalte im Wasser des Brunnens begonnen haben herabzugehen. In solchen Fällen wird das Anwenden
des Verfahrens nichtlohnend, insofern damit das erwünschte Ziel überhaupt erreicht wird.
Insbesondere in KUstenregionen kommen in Grundwässern ferner als
Verunreinigung härteerzeugende iCalaium- und Magnesiumsalze vor. Man
kennt keinerlei Verfahren zum Beseitigen der· fasserhärte bereite im
Boden in einer entsprachenden Weise wie oben dargelegt.
Es hat' sich jetzt erwieaens daß xa Vorkommen von sowohl Eisen und
Mangan als auch von härteerzeugenden Salzen im Grundwasser oft. starke Schichtung zutage tritt. Dies bedeutet, daß der Gehalt der
besagten Verunreinigungen im Grundwasser in einer bestimmten Tiefe
im Bodea hoch ist, während dagegen das höher oder tiefer gelegende
Grundwasser wesentlich reiner und sogar praktisch gesehen völlig rein ist. Der gewöhnliehe Fall ist, daß die Verunreinigungen in der
obersten Grundwasserschicht nahe an der Erdoberfläche konzentriert sind. Diese Beobachtung erklärt die Probleme ia der Anwendung des
Verfahrens semäß der Auslegeschrift Kr. 43852 dadurch, daß man das
eauerstoffhaltige Speisewasser einfach zu tief in den Boden hinein
geleitet hat. Ferner liefert die Beobachtung auch eine Erklärung für die oft wahrgenommene Erscheinung, daß der Eisengehalt de3
Wassers im Brunnen im Laufe der Benutzung allmählich ansteigt. Hier
tritt nämlich folgendes ein: Beim Entnehmen von reinem, eisenfreiem Wasser aus großer Tiefe im Brunnen fließt in den Brunnen zur
Ergänzung reichlich Eisen enthaltendes Wasser aus der obersten Grundwasserschicht, welches mit weiter fortgesetzter Förderung sich
ia Brunnen allmählich immer tiefer hinab ausbreitet und mit der
Zeit diejenige Tiefe erreicht, wo das Ende des Förderrohrs sich befindet.
Die vorliegende Erfindung bezweckt das Hervorbringen eines einfachen,
auf der obengenannten Bsoabchtung aufbauenden Verfahrens, mittels dessen man von einem Grundwasservorkommen zum Verbrauch
reines Wasser in solcher Weise gewinnt, daß die Qualität des Wassers sich selbst bei lange andauerndem Pumpen unverändert hält.
Kennzeichnend für fie Erfindung ist, daß die Förderrohre den in
verschiedenen Schichten bestehenden verschiedenen Gehalten der im Grundwasser vorhandenen Eisen- und Manganverbindungen, härteerzeugenden
Salze oder anderen schädlichen Stoffe entsprechend 30 plaziert werden, daß man aus den Rohren Wasser von untereinander
verschiedener Qualität bezieht, daß Wasser mit beiden Förderrohren
gleichzeitig gehoben wird und daß nur das Wasser besserer Qualität
dem" normalen Verbrauch zugeleitet wird.
In dem erfindungsgemäßen·· Verfahren kann man die aus verschiedenen
Tiefen gehobenen Wassermengen derart regeln, daß so gut wie keine Vermischung des Wassers zwischen, den verschiedenen. Schichten
stattfindet. Diese Regelung kann an Hand einer Messung des Gehalts
der schädlichen Verunreinigung in dem vom Brunnen geförderten Wasser geschahen, wobei dann unveränderte Gehalte ein Anzeichen
dessen sind, daß das Verhältnis der mit den verschiedenen Rohren gehobenen Wa3sermengen das richtige ist.
Ein Vorzug der Erfindung z.B. im Vergleich mit dem in der Auslegeschrift
Hr. 43852 offenbarten Verfahren ist, daß keine separaten, um den Brunnen herum anzubringenden Speiserohre benötigt werden.
Zum Anwenden des Verfahrens genügt ein üblicher gebohrter Tiefbrunnen, der mit zwei oder mehreren in verschiedene Tiefen hinabreichenden
Förderrohren ausgerüstet ist. Bas aus dem Brunnen gewonnene Wasser schlechterer Qualität kann man wegwerfen oder zu
einem Z*eck verwenden, wo die Verunreinigung im Wasser keinen
Schaden anrichtet. Nur das ist wesentlich, daß dieses "Wasser nicht
mit dem ausj dem Brunnen gewonnenen Wasser besserer Qualität vermischt wird', welch letzteres zumeist so wie es ist in das Wasserleitungsnetz
geleitet werden kann.
Die Erfindung wird im Folgenden näher mit Hilfe von Beispielen mit
Hinweis auf die beiliegende Zeichnung, beschrieben, worin
Fig. 1 einen Tiefbrunnen darstellt, wo das zum Verbrauch gehende Wasser vom Boden des Brunnens gehoben wird,
Fig. 2 einen Tiefbrunnen darstellt, wo das zum Verbrauch gehende Wasser aus dem oberen Teil des Brunnens gehoben wird, und
Fig. 3 einen Tiefbrunnen darstellt, wo zum Verbrauch gehendes Wasser sowohl vom Boden des Brunnens als auch aus dessen oberem
Teil gehoben wird.
In Fig. 1 ist ein tief in die Grundwasser führsnde Erdschicht
hineinreichender Tiefbrunnen 1 gezeigt, der ztrei getrennte Wasserförderrohre
2 und 3 enthält. Jedes Förderrohr is mit einer am Ende des Rohrs angebrachten Tauchpumpe 4 versehen= In der Figur ist
femer mit der Bezugsnummer 5 die Erdoberfläche angezeigt, mit 6
der Spiegel der Grundwaaserschicht im Boden, und mit/? der obere
Rand des Siebteils des Brunfieas°
In Grundwässern treten allgemein als Verunreinigung Eisen- und
Manganverbindungen sowie härteeraeugende Salze auf, die überdies
oft nur in einer bestimmten Schicht in dem Grandwasser führenden Boden konzentriert sind. In. dem FaIl5 den Fig. 1 wiedergibt, ist
das unreine Wasser nahe bei der freien Oberfläche 6 der. Grundwasserschicht
konzentriert; dies ist der in der Praxis am häufigsten vorkommende Fall. Mit dem Förderrohr 2, dessen Ende sich nahe
bei dam oberen Rand 7 des Siebteils des Brunnens befindetj erhält
man dann unreines Wasser, während dagegen mit dam Förderrohr 3>
dessen Ende nahe am Boden des Brunnens liegt, reines Wasser gewonnen wird. Man benutzt die Förderrohre 2 und 3 in der tfaise,
daß aus dem Brunnen Wasser gleichzeitig mit beiden Rohren geschöpft
wird, aber nur das mit dem Rohr 3 gewonnene reine Wasser in das
Wasserleitungsnetz.geleitet wird.
Das. mit dem Rohr 2 gewonnene unreine Wasser wird entweder weggeworfen
oder zu einem solchen Zweck vertfendets >ro aus der Unreinheit
des Wassers kein Nachteil erwächst, beispielsweise zum Bewässern
von Pflanzungen. Die Bedeutung des Hebens von unreinem Wasser liegt darin, daß man mit dessen Hilfe die Vermischung des Wassers in der
Tiefeurichtung des Brunnens wesentlich verringern, kann, die durch
die Wasserentnahme verursacht wird und die andernfalls einen Anstieg der Konzentration der Verunreinigungen bei dem Ende desjenigen
Rohrs herbeiführen würde, das zum Verbrauch gehendes Wasser ansaugt. Mit der gleichzeitigen Verwendung der Förderrohre 2 und
aötzt man nicht notwendigerweise voraus, daß die Rohr© immer "im
Schritt" arbeiten müßten - das Wesentliche iet, da3 ianerhalb einer
bestimmten, verhältnismäßig kurzen Zeitspanne mit beiden Rohren Wasser gehoben wird, so daß sich das Wasser in der Tiefenrichtuag
de»3 Brunnens nicht nennenswert mischen kann.
7 "■'■" *
In dem. in Pig. 2 wiedergegebenen Fall ist die Menge der Verunreinigungen
im Wasser am Boden des Brunnens am höchsten, und daher
hat man das Ende des Rohrs 2, das Wasser von schlechterer Qualität
fördert, an den Boden des Brunnens hinabgeführt und das Ende des sum Verbrauch gehendes Wasser habenden Rohrs 3 im oberen Teil des
Brunnens plaziert. In Fig. 3 ist seinerseits ein Fall gezeigt, in
dem der mittlere Teil des Brunnens den maximalen Verunreingungsgehalt
aufweist. Man hat dementsprechend das Ende des Rohrs 2, welches unreines Wasser fördert, ungefähr in der Mittelhöhe des
Brunnens angeordnet, und zum Heben des zum Verbrauch gehenden Wassers werden zwei getrennte Rohre 3 benutzt, wobei das Ende des
(einen auf dem Brunnenboden und das Ende des andren im oberen Teil des Brunnene angeordnet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde in einem Brunnen ausprobiert,
aus dem zuvor 1200 l/min Wasser unter Verwendung eines einzigen Förderrohrs gehoben worden war, dessen Ende sich etwa in der lutte
des mit Sieb versehenen Teils des Brunnens befand. Dabei betrüg jder
■Eisengehalt des geförderten Wassers 1,0-1,5 mg/1 und sein Mangangehalt 0,20-0,25 mg/1. Nachdem festgestellt worden war, daß die
Gehalte von Eisen und Mangan im obaren Teil des Brunnens nahe an der Wasseroberfläche am höchsten waren, wurden im Brunnen zwei
getrennte Förderrohre eingebaut, mit ihren Enden im oberen Teil bzw. auf dem Boden des Brunnene. Diese Rohre wurden alsdann
gleichzeitig betrieben, indem mit dem erstgenannten Rohr aus dem oberen Teil des Brunnens 300 l/min und mit dem letzteren 1200 l/min
vom Boden des Brunnens gefördert wurden. Im Wasser von dem ersten Rolir wurde der Eisengehalt 2,4 mg/1 und der Mangangehalt 0,6 nig/1
gemessen, während das Wasser vom letzteren Rohr 0,02 mg/1 Eisen und
0,03 mg/1 Mangan enthielt. Es gelang somit, den Eisen- und Mangangehalt des aus dem Brunnen erhaltenen Wassers auf einen Bruchteil
der zeitigeren Werte herabzudrUcken, obgleich die Kapazität des Brunnens beim Alten blieb.
Ein zweiter Versuch wurde in einem Brunnen ausgeführt, aus dem man
600 l/min Wasser mit Eisengehalt 2,1 mg/1 herausgeholt hatte. In diese® Fall wu.rd,Q der- h.@eh.stg Iigengghalt auf d.e,m Boden des
Bcannens festgestellt, und daher wurden in den Brunnen zwei
Förderrohre eingebaute, deren Enden das eine auf dem Boden des Brunnens und das andere nahe an der oberen Fläche des Brunnens
plaziert -/rurden. Anschließend wurden mit dem erstgenannten Rohr vom
Boden des Brunnens 200 l/min und mit dem letzteren von der Oberfläche
des Brunnens 60Ö l/min gefördert= In dea vom erstgenannten
Rohr geförderten Wasser ergab die Messung den Sissngehalt 6„8 mg/1
und in dem Wasser vom letzgenaanten Bohr 0,01 mg/1»
Es ist dem Fachmann einleuchtend„ daß dis verschiedenen AusfUhrungsformen
der Erfindung nicht auf die obeastehead dargelegten
Beispiele eingeschränkt sind und vielmehr im Rahmen der nachstehenden
Patentansprüche variieren können» So müssen die Wasserförderrohre 2 und 3 nicht unbedingt beide im gleichen Brunnen
liegen; sie können sich in verschiedenen Brunnan befinden, die nahe beieinander liegen» Außerdem kann dio 554hl der Brunnen und der
Wasserförderrohre je nach der Situation mehr als zwei sein. I4aa kann aus einem Brunnen reines und aus den übrigen Brunnen unreines
Wasser heben, oder umgekehrt.
ί Die Grenzfläche zwischen, dem reinsn und unreinen Wasser ist nicht
j immer waagerecht in dem S rund wasservorkommen.; sie kann sogar sehr
steil schrägstehend sein. Wenn man in einer solchen Lage zwei
Brunnen nebeneinander anlegt, kann der Fall eintreten, daß reines Wasser und unreines Wasser aus gleicher Höhe, aber hinsichtlich
der Qualität des Grundwassers aus verschiedenen Schichten gefördert
wird.
Claims (2)
1. Verfahren zum Fördern von Wasser au3 einem Grundwasser-Vorkommen,
worin im Boden mindestens zwei getrennte Förderrohre (2,5) eingesetzt werden, mit denen Wasser aus hinsichtlich der
Qualität des Grundwassers verschiedenen Schichten gehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Föi-derrohre (2,3) den in verschiedenen
Schichten bestehenden verschiedenen Gehalten der im Grundwasser enthaltenen Eisen- oder Hanganverbindungen, härteerzeugenden
Salze oder sonstigen schädlichen Stoffe entsprechend so plaziert werden, daß man aus den Rohren Wasser von untereinander verschiedener
Qualität erhält, daß Wasser iait beiden Förderrohren gleichzeitig gehoben wird und daß nur da3 Wasser von besserer Qualität
zum normalen Verbrauch geleitet wird.
2. Verfahren ge\aäß Anspruch 1j dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
in dein zum Verbrauch geleiteten Wasser dor Gehalt dor nchUdlichen
Stoffe mittels dauernder oder regelmäßig wiederholter Messungen verfolgt wird.
3· Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Förderrohren (2,3) gehobenen Viassermengen so geregelt
werden, daß die Vermischung des Wassers zwischen den Wasser verschiedener Qualität enthaltenden Schichten möglichst gering ist.
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