DE3226079C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Kabel mit einem
zylindrischen Kabelkern und einer äußeren Verseillage, deren
wenigstens ein Verseilelement unter einem Schlagwinkel verseilt
ist.
Kabel mit einer oder mehreren Verseillagen sind in
vielfältigen Anwendungsformen bekannt, darunter als Nachrichtenübertragungskabel,
wie Koaxialkabel, vielpaarige Kabel
oder Lichtleiterkabel. Unter "Verseillage" wird auch ein
äußerer schraubenförmiger Wickel verstanden, der als Armierung
eines solchen Kabels dient. Weitere schraubenförmige
Wickelelemente schließen Streifen, Junststoffbänder, Schnüre
und dergleichen ein. Schraubenförmige Verseilelemente aus
leitendem Material können auch bei der Übertragung von elektrischer
Leitung oder elektrischer Information verwendet
werden.
Derartige schraubenförmige Verseilelemente führen
typischerweise zu einem Drehmomentverhalten des Kabels, wenn
keine Schritte dagegen unternommen werden. Wenn demgemäß
eine axiale Kraft an das Kabel angelegt wird, die zu dessen
Längung führt, ist eine Dreh-Neigung des Kabels zu bemerken.
Je nach der Ausbildung des Kabels kann diese Drehung entweder
in der Richtung erfolgen, welche den schraubenförmigen Wickel
enger macht oder in der Richtung, welche zur Lösung bzw. Abwicklung
des Wickels führt. Wenn das Kabel von einer Trommel
abgewickelt wird oder während der Installation in anderer
Weise gehandhabt wird, kann dieses Dreh-Verhalten in einigen
Fällen dazu führen, daß das Kabel knickt. Die Dreh-Tendenz
kann auch zu anderen Schwierigkeiten bei der Verlegung führen.
Das Dichterwerden oder Lockerwerden des schraubenförmigen
Elements kann ferner die Güte des Kabels nachteilig beeinflussen.
Es ist möglich, der Dreh-Tendenz von einer oder
mehreren schraubenförmigen Verseillagen dadurch entgegenzuwirken,
daß für eine entgegengesetzte Dreh-Tendenz in einer
anderen schraubenförmigen Verseillage gesorgt wird ("Kabel-
und Leitungen" von Jan Artbauer, Berliner Union Stuttgart,
S. 158-167). Beispielsweise kann der Wirkung einer Verseillage
in der einen Richtung durch eine darüberliegende Verseillage
in der entgegengesetzten Richtung entgegengewirkt
werden. Untersuchungsmethoden zur Analyse der Dreh-Tendenz
von verseilten Kabeln sind entwickelt worden, um den Schlagwinkel
eines entgegenwirkenden Verseilelements zu berechnen,
beispielsweise in dem Aufsatz "Mechanical Characterization
of Cables Containing Helically Wrapped Reinforcing Elements"
von T. C. Cannon und M. R. Santana in den "Proceedings of the
24th International Wire and Cable Symposium" (1975) Cherry
Hill, New Jersey.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Kabel mit einem schraubenförmigen Verseilelement zu versehen,
welches einen zylindrischen Kabelkern umgibt und im
wesentlichen keine Drehtendenz erzeugt, wenn das Kabel axial
belastet wird.
Nach der Erfindung wird der Schlagwinkel R des
Verseilelementes gemäß der Formel
R=tan-1[N -1/2]
gewählt, wobei
und R c der Radius des Kerns,
L c die Länge eines zu testenden Kernabschnitts, Δ L c die
Längenänderung dieses Kernabschnitts infolge einer gewählten
axialen Zugspannung und Δ R c die entsprechende Änderung des
Radius des Kerns infolge der gewählten Zugspannung bedeutet.
Diese und weitere Merkmale der Erfindung werden
unter Bezugnahme auf die Zeichnung im nachfolgenden näher
erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Prüfaufbau zur Bestimmung der Parameter,
die zur Errechnung des Schlagwinkels des Verseilelementes
verwendet werden, und
Fig. 2 ein optisches Faserkabel mit einer schraubenförmigen
Bewehrungsschicht gemäß Erfindung.
In der nachfolgenden Beschreibung wird ein mit
äußeren Verseilelementen umwickeltes Kabel behandelt, wobei
ein Null-Drehmomentverhalten in einer einzelnen Verseillage
erhalten wird, d. h., die Verseillage, ein äußerer schraubenförmiger
Wickel, überträgt kein Drehmoment auf den Kabelkern,
wenn am Kabel gezogen wird. Wenn demnach der Kabelkern ein
im wesentlichen Null-Drehmomentverhalten vor der Entwicklung
mit dem Verseilelement hat, erhält das resultierende Kabel
mit dem Verseilelement ebenfalls ein im wesentlichen Null-
Drehmomentverhalten, wenn eine axiale Spannung angelegt wird.
Wie in der erwähnten Schrift von Cannon und
Santana gezeigt, steht die Spannung im Verseilelement (ε s )
zur axialen Spannung im Kabel gemäß folgender Gleichung (1)
in Beziehung:
ε s =ε c (cos²R-N sin²R)-Φ(Π R s sin 2 R) (1).
Dabei ist ε c die axiale Spannung im Kabel, R der Schlag oder
Steigungswinkel des Verseilelements (der Winkel zwischen der
Längsachse des Kabelkerns und der Achse des Verseilelements),
R ist die Kabeldrehung in Drehung pro Längseinheit infolge
der axialen Spannung, R s ist der radiale Ort des Verseilelements
und N ist die radiale Dehnung pro Einheit der axialen
Dehnung, die der Kabelkern bei dem Verseilelement infolge
der axialen Spannung erfährt, und zwar gemäß der Gleichung
(2):
wobei R c der Radius des Kerns ist, auf welchem das Verseilelement
gewickelt ist, und L c die Länge eines Abschnittes
des Kerns bedeutet.
Es wurde festgestellt, daß ein Null-Drehmomentverhalten
erhalten werden kann, indem die Gleichung (1) wie
folgt gelöst wird: Durch Auferlegung der Randbedingung Null-
Drehung (R=0), folgt aus Gleichung (3):
ε s =ε c (cos²R-N sin²R) (3).
Unter der Bedingung des Drehmoments Null wird ε s , die
Dehnung im Verseilelement, zu Null. Dies trifft ein, wenn der
Schlag bzw. Steigungswinkel 0 gemäß folgender Gleichung gewählt
wird:
R=tan-1 [N-1/2] (4).
Durch Einsetzen der Werte Δ R c /R c und Δ L c /L c kann der Schlagwinkel
bestimmt werden, bei welchem das Drehmoment Null erzielt
wird.
Ein Prüfaufbau zur Bestimmung dieser Werte ist
in Fig. 1 gezeigt. Die Quelle zur Erzeugung der Spannung
kann eine ziehende Ratschwinde 11 sein, die mit dem Kabelkern
über ein viertelzölliges Stahlseil 12 verbunden ist.
Ein Haken 13 ist über eine schwenkbare Verbindung mit dem
Seil 12 und über eine Greifeinrichtung 14 mit dem getesteten
Kabelkern 16 verbunden. Eine weitere Greifeinrichtung 17
dient zur Befestigung des zu testenden Kabelkerns mit einer
Lastmeßeinrichtung 18, die wiederum bei 19 ortsfest befestigt
ist. Es kann eine Meßdose Tyco Modell JP-2000 der Data
Instruments Inc. verwendet werden. Ausgehend von einer gegebenen
Spannungsbedingung, beispielsweise Null, wird die
Längenänderung des Kabelkerns über eine bestimmte Meßlänge
L infolge des angelegten Zugs ermittelt. Die Meßlänge wird
unter Berücksichtigung des durchhängenden Kabelkerns einschließlich
von Durchhang ermittelt. Dadurch liegt der Wert
von L c fest, während die Längsänderung Δ L c gemessen wird.
Ebenso wird der Durchmesser des zu testenden Kabelkerns gemessen,
beispielsweise durch einen Instron Querdehungssensor
des Modells 6-57-11. Der Durchmesser wird unter den
gleichen Spannungszuständen gemessen, bei denen die Meßlänge
bestimmt wird, und dann wiederum beim gleichen angelegten
Zug, bei dem Δ L c gemessen wird. R c entspricht dem halben
Durchmesser und Δ R c der halben Durchmesseränderung unter den
erläuterten angelegten Spannungen.
Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Bestimmung
von N wird verbessert, wenn die obigen Daten über eine
Serie von unterschiedlichen Spannungen gemessen und die
erhaltenen Werte von N gemittelt werden. Eine noch bessere
Methode in vielen Fällen besteht darin, die erhaltenen
Daten von aufeinanderfolgenden Messungen in eine Regressionsformel
einzufügen; die Methode der kleinsten quadratischen
Abweichung kann verwendet werden. Wenn die Spannung
Null bei einigen sehr kleinen Vorspannungen angenommen
wird, kann die Formel (5) verwendet werden, wobei
ε r die radiale Dehnung des Kerns, e L die axiale Dehnung
des Kerns und K eine Konstante ist.
ε r =-N e L +K (5)
In dieser Formel wird jeder Satz von Datenpunkten
Δ R c /R c , Δ L c /L c diagramm-mäßig aufgetragen oder in anderer
Weise auf einen Schrieb aufgezeichnet, wobei e r und ε L
die Koordinatenachsen darstellen. Die Werte von N und
K werden dann so gewählt, daß eine Linie mit einer minimalen
(kleinste Fehlerquadrate) Abweichung von den Daten
erhalten wird. Alternativ kann eine numerische Berechnung
verwendet werden, um N und K aus den Datenpunkten gemäß
bekannten Methoden zu erhalten.
Diese Verfahrensweise ist erfolgreich auf ein
Lichtleiterkabel angewendet worden. Bei Lichtleiterkabeln
ist es wichtig, die Gefahr des Kabelknicks während der
Verlegung zu reduzieren. Dies wird erleichtert, wenn
eine Bewehrungsschicht auf dem Kabel mit dem Null-Drehmomentverhalten
erzielt wird. Als Beispiel der angewendeten
Verfahrensweise wird ein Lichtleiterkabel mit optischen
Fasern gemäß US-PS 42 41 979 gemessen, um den
richtigen Steigungswinkel einer schraubenförmigen Bewehrungsschicht
zu bestimmen.
Ein Lichtleiterkabel, wie im wesentlichen in Fig. 2 gezeigt,
ist gemäß folgender Beschreibung aufgebaut. Als
Kern des Kabels werden alle Teile innerhalb der schraubenförmigen
Bewehrungsschicht 209, 210 angesehen. Im Mittelpunkt
des Kerns ist ein Raum für Lichtleiter 201, die
in Form von Bändern gepackt sein können. Typischerweise
weist jedes Band 201 zwölf optische Fasern auf, wobei
aus Darstellungsgründen weniger gezeigt worden sind.
Die Bänder können in verdrillter Form eingebaut sein,
wobei eine Dehnung auf 46 cm bei dem gezeigten Kabel
kommt. Ein ungesintertes Polytetrafluoräthylen-Band von
ca. 21 mm Breite, 0,08 mm Dicke ist in Längsrichtung
mit überlappenden Saum über die Bänder 201 aufgebracht
und wirkt als thermische Barriere. Ein Rohr 202 aus Polytetraäthylen
ist über das Polytetrafluoräthylen-Band
extrudiert und wirkt als Schutzkammer für die Bandstruktur.
Es wird Hochdruckpolyäthylen verwendet und mit kontinuierlicher
Extrusion gearbeitet. Der Innendurchmesser
beträgt 6,35 mm und die Wanddicke 0,71 mm. Ein gesponnenes
Polyester-Band 203 liegt über dem Polyäthylen-Rohr und
ist 2,54 cm breit und 0,2 mm dick. Das Band liegt in
Längsrichtung mit überlappendem Saum. Die nächste Schicht
weist 14 Drähte 204 aus rostfreiem Stahl des Typs 302,
die jeweils einen Durchmesser von 0,43 mm haben, auf.
Die Drähte komplettieren eine Windung im Längsabstand
von 25,4 cm. Über den Stahlplatten liegt ein Mantel aus
Hochdruckpolyäthylen 205, welches kontinuierlich extrudiert
wurde und eine Wandstärke von 0,69 mm sowie einen
Außendurchmesser von 9,78 mm besitzt. Ein gesponnenes
Polyester-Band 206 wird dann angelegt, wobei das Band
2,54 cm brei und 0,2 mm dick ist. Das Band wird in Längsrichtung
aufgelegt, und es wird ein Spalt von ungefähr
5,6 mm gelassen. Die nächste Schicht besteht aus 14 Drähten
207 aus rostfreiem Stahl des Typs 302, und zwar mit
entgegengesetzter Schlagrichtung zu den vorhergehenden
Drähten bei einer Schlaglänge von 38,4 cm. Der Drahtdurchmesser
beträgt 0,43 mm. Die nächste Schicht wird durch
einen Mantel aus Polyäthylen 208 gebildet, in welchen
die Stahldrähte eingebettet sind. Die Dicke des Mantels
beträgt 1,02 mm, der Außendurchmesser 12,2 mm. Dieser
Kabelkern zeigt im wesentlichen ein Null-Drehmomentverhalten.
Der Kabelkern war im experimentellen Aufbau gemäß
Fig. 1 zur Bestimmung des Wertes von N verwendet worden. Der
Kabelkern war genügen lang, um eine Meßlänge von ungefähr
297 cm als Durchhang zwischen den Rollen 15 zu bilden. Der
Durchmesser des Kabels wurde ungefähr in der Mitte gemessen,
und zwar mit dem Instron Dehnungssensor. Es wurde Zug auf
das Kabel mit Hilfe der Winde 11 angelegt, was zu einer Längung
Δ L c von 0,79 mm führte. Der Dehnungssensor wurde erneut zur
Messung des Durchmessers und zur Bestimmung des Wertes von
Δ R c verwendet. Der axiale Zug durch die Winde wurde vergrößert,
um eine zusätzlich Längung von 0,79 mm zu erzeugen, und die
Messungen wurden wiederholt. Dieses Verfahren wurde bei 24
aufeinanderfolgenden Spannungswerten ausgeführt, wodurch eine
Gesamtlängung von 1,91 cm erhalten wurde. Für jeden unterschiedlichen
Spannungswert wurden die Werte von Δ L c /L c und
Δ R c /R c bestimmt. Nach Erhalt der gesamten Datenpunkte wurden
die Werte von N und K nach dem Verfahren der kleinsten
Fehlerquadrate für die Gleichung (5) bestimmt. Drei separate
Serien von Dehnungen, die jeweils von ungefähr der Spannung
Null ausgingen, wurden durchgeführt. Der Mittelwert von N
wurde dabei zu 0,32 bestimmt. Dabei wurde unter Benutzung
der Gleichung (4) der Wert des Schlagwinkels R errechnet,
und zwar zu ungefähr 57°. Dies führt für den beschriebenen
Kabelkern zu 12 Windungen pro 0,3 m der schraubenförmigen
Bewehrungsschicht. Eine richtige Bewehrungsschicht umfaßt
zwei schraubenförmige Stahlwinkel mit einem Schlagwinkel von
57°. Jeder Winkel hatte die folgenden Merkmale: 16,3 mm
Breite, 0,127 mm Dicke, Überlappung 5,59 mm auf jeder Seite.
Diese Wickel können in zwei sich teilweise überlappenden
Teilen 209, 210 angewendet werden, wie in Fig. 2 dargestellt,
um sicherzustellen, daß keine Spalte während der Biegung des
Kabels zustande kommt. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
können diese Wickel als Verseillage angesehen werden,
dessen Verseilelemente den gleichen Steigungswinkel und die
gleiche Schlagrichtung aufweisen, d. h. beide eine rechtshändige
oder linkshändige Schraube bilden und im wesentlichen
den gleichen Abstand vom Mittelpunkt des Kerns einnehmen.
Statt abwechselnde Überlappungssäume vorzugeben, wie in Fig. 2
dargestellt, kann einer der Wickel so angelegt werden, daß
er den anderen Wickel an beiden Kanten überdeckt. Zusätzliche
Wickel können in ähnlicher Weise vorgesehen sein, und das
Ganze kann doch noch als eine einzelne Verseillage betrachtet
werden. Schließlich kann ein Mantel von Hochdruckpolyäthylen
211 über die schraubförmige Bewehrungsschicht extrudiert
werden. Das erhaltene Kabel hat ein Drehmomentverhalten von im
wesentlichen Null.
Um das Drehmomentverhalten eines Kabels zu bestimmen,
besteht eine einfache Annäherung darin, die unbehinderte
Verdrehung des Kabels zu messen, wenn dieses gespannt wird.
Ein Kabel kann vertikal aufgehängt und mittels eines Gewichts
gespannt werden. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
wird ein Kabel mit einem Drehmomentverhalten von im wesentlichen
Null betrachtet, wenn die Kabelverdrehung weniger als
3 Drehungen pro 100 m des vertikal aufgehängten Kabels ausmacht,
bei 1% Dehnung. Dieses Kriterium kann für andere
Längen und andere Verdrehungswinkel entsprechend umgerechnet
werden, d. h. eine Verdrehung von weniger als 0,3 Umdrehungen
für ein 10 m langes Kabel, bei 1% Dehnung. Eine weitere
Meßmethode, die im wesentlichen die gleiche Information
liefert, besteht darin, das Drehmoment des Kabels zu messen,
wenn dieses gegen Drehung festgehalten wird, und den Wert
durch das Drehwiderstandsmoment bzw. die Torsionssteifigkeit
des Kabels dividieren. Beispielsweise kann der experimentelle
Aufbau nach Fig. 1 dazu verwendet werden, wenn ein Drehmomentmeßgerät
anstelle der Druckmeßdose eingefügt wird. Ein
passender Drehmomentwandler ist das Modell TQ 1600 der Vibrac
Corporation. Für eine gegebene Dehnung wird das Drehmoment
in Newton-Metern bestimmt. Dann wird die Torsionssteifigkeit
der gleichen Kabellänge nach bekannten Verfahren bestimmt.
Das Dehnungsmaß der Verdrehung, dividiert durch die Torsionssteifigkeit,
ergibt eine Güteziffer mit den Einheitsdrehungen
pro Meter auf die Dehnungseinheit. Auf ein Kabel mit einer
Güteziffer von weniger als 3 Umdrehungen pro Meter auf die
Dehnungseinheit, durch das Meßverfahren ermittelt, wird für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung als ein Drehmomentverhalten
von im wesentlichen Null betrachtet. In einigen Fällen
kann ein Wert kleiner als 1 Drehung pro Meter pro Dehnungseinheit
in kommerzieller Praxis unter Verwendung der vorliegenden
Technik erzielt werden.
Bei der modernen Kabelherstellung ist es möglich,
einen Schlagwinkel innerhalb ±1° des Sollwerts zu erhalten.
Beim Kabel des obigen Beispiels entspricht dies ±1/2 Drehung
pro 0,3 m Differenz gegenüber dem Sollwert von 12 Umdrehungen
pro 0,3 m.
Da eine im wesentlichen drehmoment-freie einzelne
Verseillage existiert, ist ersichtlich, daß auch andere
Techniken angewendet werden können, um den richtigen Schlagwinkel
zu finden. Das direkteste Verfahren besteht einfach
darin, den Schlagwinkel zu variieren, indem mehr oder weniger
Windungen pro Längseinheit des Verseilelementes auf den Kern
aufgebracht werden und das Drehmomentverhalten des Kabels zu
testen. Auf diese Weise kann eine im wesentlichen drehmomentfreie
äußere Verseillage erhalten werden. Normalerweise hat
der Kern, auf den eine solche drehmomentfreie äußere Verseillage
aufgebracht wird, im wesentlichen ein Drehmomentverhalten
von Null. Deshalb hat auch das Gesamtkabel ein Drehmomentverhalten
von im wesentlichen Null. Es ist jedoch auch möglich,
eine äußere Verseillage mit Drehmomentverhalten Null gemäß
der vorliegenden Technik auf Kerne aufzubringen, welche kein
Drehmomentverhalten von im wesentlichen Null aufweisen. Wenn
bei dem erhaltenen Kabel die Verdrehung verhindert wird, dann
ist das Drehmomentverhalten im wesentlichen das gleiche wie
das des Kerns vor Anlage des Verseilelementes.
Der Wert von N in Gleichung (4) kann auch durch
andere Verfahren bestimmt werden als die beschriebene Testmethode.
Wenn beispielsweise der Kern aus einem im wesentlichen
isotropen, inkompressiblen Material besteht, kann der
Wert von N theoretisch errechnet werden, und zwar zu 0,5. Bei
nichtisotropem Kernmaterial wird die obige experimentelle
Methode zur schätzungsweisen Ermittlung von N verwendet, insbesondere
wenn N vom obigen theoretischen Wert um mehr als
10% abweicht, d. h. wenn N kleiner als 0,45 oder größer als
0,55 ist. Verseillagen, die nicht zur Bewehrung dienen, können
ebenfalls angewendet werden, beispielsweise Bandwickel oder
Seilwickel. Derartige Variationen und Abweichungen werden zur
Erfindung gehörig betrachtet.
Claims (3)
1. Kabel mit einem zylindrischen Kabelkern
(201-208) und einer äußeren Verseillage, deren wenigstens
ein Verseilelement (209, 210) unter einem Schlagwinkel (R)
verseilt ist.
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlagwinkel (R) des äußeren Verseilelementes (209, 210)
R=tan-1[N -1/2]beträgt, wobei
und
R c Radius des Kerns (201-208),
L c Länge eines zu testenden Kernabschnittes,
Δ R c Längenänderung des Kernabschnittes infolge einer gewählten Zugspannung und
Δ R c Änderung des Kernradius infolge der gewählten (zugehörigen) axialen Zugspannung ist.
R c Radius des Kerns (201-208),
L c Länge eines zu testenden Kernabschnittes,
Δ R c Längenänderung des Kernabschnittes infolge einer gewählten Zugspannung und
Δ R c Änderung des Kernradius infolge der gewählten (zugehörigen) axialen Zugspannung ist.
2. Kabel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kabelkern (201-208) mindestens
eine optische Faser oder einen Lichtleiter (201) aufweist.
3. Kabel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verseillage (209, 210)
metallische Bewehrungen enthält.
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