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PROGRAMMAUTOMAT FÜR WEBSTÜHLE
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Die Erfindung betrifft einen Programmautomaten für Webstühle zur Anwendung
in der Textilindustrie und besonders in der Weberei und Strickerei.
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Aus der BG-PS 14 496 ist ein Programmautomat für Webstühle mit Programmeinheiten
bekannt, dessen Block zur Schußprogrammierung aus drei oder mehreren elektronischen
Serienzählern mit Zehner-Dekodern, einem elektronischen Zähler mit einem Dekoder
oder zwei Dekadenzählern mit Dekodern und logischen UND-Schaltungen mit vier Eingängen,
deren Anzahl von der Zahl der Ausgänge des Dekoders des elektronischen Schalters
abhängt, besteht. Bekannt ist ebenfalls, daß mittels Zehnpositions-Schaltern,die
mit den Ausgängen der Dekoder und den Eingängen der logischen UND-Schaltungen verbunden
sind, das Programm realisiert wird. Es ist bekannt, daß sämtliche im Programmautomat
angewendeten elektronischen Zähler zur Programmumkehr reversierbar sind, was sich
aus den technologischen Anforderungen der Weberei ergibt, d.h., der Notwendigkeit
des Zurückwebens mehrerer Schüsse für den Fall, daß der Schußwächter versagt, um
Gewebe fehler zu vermeiden.
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Die modernen elektronischen Zähler sind reversierbar und weisen zwei
Eingänge auf, nämlich einen zum Addieren und einen zum Subtrahieren. Also können
sie von 0 bis 9 addieren, wenn sie dezimal sind, und von 0 bis 15, wenn sie hexadezimal
sind. Umgekehrt können sie von 9 bis 0 oder von 15 bis 0 subtrahieren und den Zyklus
sowohl beim Addieren als auch beim Subtrahieren wiederholen. Für solche Operationen
bestehen keine Hindernisse, auch wenn die Zähler in Reihe geschaltet sind, d.h.,
zum Zählen der 1., 2., 3. usw. Grö-Benordnung der Mantisse.
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Der bekannte Programmautomat für Webstühle ist so ausgeführt, daß
mit einer Mindestzählerzahl und bei einer minimalen Programmierzeit große Rapporte
realisiert werden. Z.B. wird mit drei Zählern ein Programm von 1600 Schüssen nur
innerhalb von zwei Minuten mit 16 Farbbändern im Rapport realisiert. Zu diesem Zweck
werden lediglich zwei Zähler, und zwar für die 1. und 2. Größenordnung der Mantisse
und ein Zähler-Umschalter angewendet, wobei bei jeder der 16 Farben nach dem Abzählen
einer Farbe die zwei Zähler auf Null gesetzt werden und wieder zu zählen beginnen.
Bei der gegebenen Lösung des Programmautomaten bestehen beim Weben (Addieren) keine
Schwierigkeiten. Beim Zurückweben (Subtrahieren), wenn Schüsse von der Farbe zurückgewebt
werden müssen, auf der sich der Zähler-Umschalter befindet, bestehen auch keine
Probleme.
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Der Nachteil des bekannten Automaten besteht darin, daß, wenn das
Zurückweben auch auf der anderen Farbe des Rapports fortgesetzt werden soll, Schwierigkeiten
beim Zurückstellen des Zähler-Umschalters und bei den in Reihe geschalteten Zählern
und speziell beim Subtrahieren der Ziffer, z.B. 100-16, 100-24, 100-36, 100-17 usw.
bestehen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Entwickung eines Programmautomaten
für Webstühle, in dessen Block zur Schußprogrammierung ein Block zum Zurückweben
bei komplizierten Programmen mit der Möglichkeit zur Fortsetzung des Zurück-
webens
der anderen Farbe im Rapport enthalten ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Programmautomaten für
Webstühle gelöst, der aus einem mit der Kurbelwelle des Webstuhls und mit dem Block
zur Schußprogrammierung verbundenen Geber besteht. Der Unterprogrammblock ist durch
eine Rückkopplung mit dem Block zur Schußprogrammierung verbunden. Weiter ist der
Geber verbunden mit einem Block zur Programmierung der Bindung, der seinerseits
mit einem elektronischen Schalterblock verbunden ist. Diese elektronischen Schalter
sind mit einem Block zur elektromagnetischen Steuerung verbunden, der zwei Elektromagnetblöcke
steuert und mit dem Geber verbunden ist. In den Block zur Schußprogrammierung und
im Unterprogrammblock ist ein Block zum Zurückweben bei komplizierten Programmen
eingebaut, der einen Umkehrschalter und eine UND-Schaltung enthält, deren Ausgang
mit dem einen Eingang eines statischen Doppeleingangstriggers verbunden ist, dessen
anderer Eingang mit den Ausgängen einer UND- Schaltung des Programmautomaten für
Webstühle gekoppelt ist, wobei die UND-Schaltung auch mit dem Subtrahiereingang
des Zähler-Umschalters verbunden ist; ein Rechteckimpulsgenerator ist mit einer
UND-Schaltung mit zwei Eingängen verbunden, deren zweiter Eingang mit einem der
Ausgänge des statischen Triggers und dessen Ausgang durch ein ODER-Gatter mit dem
Subtrahiereingang des Zählers für die 1.
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Größenordnung der Mantisse verbunden ist, mit dem auch der Geber zur
Impulsgabe der Kurbelwelle des Webstuhls gekoppelt ist.
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Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigen: Fig. 1 das Blockschaltbild eines Progic7mmautomaten für Webstühle
und Fig. 2 den in den Schußprogrammierblock und in den Unterprogrammblock
zum
Zurückweben bei komplizierten Programmen eingebauten Block.
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Der Programmautomat für Webstühle besteht aus einem Geber 1, der mit
der Kurbelwelle des Webstuhls verbunden ist. Der Geber 1 ist mit einem Schußprogrammierblock
18 verbunden, der mit einem Unterprogrammblock 19 und Elektromagneten mit Servomechanismen
20 gekoppelt ist. Der Unterprogrammblock 19 ist durch eine Rückkopplung mit dem
Schußprogrammierblock 18 verbunden. Der Geber 1 ist mit einem Bindungs-Programmierblock
21 verbunden, der seinerseits mit einem elektronischen Schalter 22 gekoppelt ist.
Der elektronische Schalter 22 ist mit einem Magnetsteuerblock 23 verbunden, der
zwei Elektromagnetblöcke 24 und 25 steuert. Der Geber 1 ist auch mit einem Elektromagnetsteuerblock
23 verbunden. Dabei bilden der Bindungs-Programmgeber 21, der aus einem programmierbaren
Speicher besteht, der elektronische Schalter 22 (im Schaltbetrieb arbeitender Gleichstromverstärker),
der Magnetsteuerblock 23 und die Elektromagnetblöcke 24, 25 zusammen die automatische
Programmeinrichtung für die Gewebebildung. Der Magnetsteuerblock 23 schaltet aufeinanderfolgend
die Impulse vom elektronischen Schalter 22 auf die Elektromagnetblöcke 24, 25. Der
Servomechanismus 20 ist die Arbeitseinheit zur Steuerung der Schuß-Zuführmechanismen
(Elektromagnete oder Stufentreiber).
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Der Block zum Zurückweben bei komplizierten Programmen (Fig.
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2) besteht aus einem Umkehrschalter 2, der mit einem Inverter 3 verbunden
ist, dessen Ausgang mi-t dem einen Eingang einer UND-Schaltung 4 mit drei Eingängen
verbunden ist, deren zwei weitere Eingänge mit den Null-Ausgängen von Dekodern 17
und 15, und deren Ausgang mit dem einen der Eingänge eines statischen Triggers 5
verbunden ist, wobei der zweite Eingang des statischen Triggers 5 mit dem Ausgang
einer UND-Schaltung 11, und der eine Ausgang des statischen Triggers 5 mit dem einen
Eingang
einer UND-Schaltung 8 mit zwei Eingängen verbunden ist, deren zweiter Eingang mit
dem Ausgang des Taktgenerators 6 gekoppelt ist. Der Ausgang der UND-Schaltung 8
ist über ein ODER-Gatter 10 mit dem Subtrahiereingang des Zählers 16, und der zweite
Ausgang des statischen Triggers 5 über die UND-Schaltung 7 mit dem ODER-Gatter 10
verbunden. Der Subtrahiereingang des Zähler-Umschalters 12 ist mit dem Ausgang der
UND-Schaltung 4 verbunden. Dem Zähler-Umschalter 12 ist ein Dekodierer 13 nachgeschaltet,
der seinerseits an einen Eingang der UND-Schaltung 11 angeschlossen ist.
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Die Wirkung des Programmautomaten für Webstühle und speziell des Blocks
zum Zurückweben bei komplizierten Programmen ist folgende: Die Programmierung des
Automaten ist in der BG-PS 14 496 gezeigt. Bei der Ausführung des jeweiligen Programms
vom Rapport setzt ein vom Koinzidenzkreisblock 11 gegebener Impuls die Zähler 16,
14 für die 1. bzw. 2. Mantissen-Größenordnung (Einer, Zehner) auf Null und versetzt
gleichzeitig den Zähler-Umschalter 12 um eine Position.
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Falls ein Zurückweben notwendig ist, d.h. ein Zurückstellen des Programms,
wird der Schalter 2 eingeschaltet und am Ausgang des Inverters 3 erscheint eine
logische Eins. Mit dem Geber 9 werden Impulse über die UND-Schaltung 7 gegeben,
die durch das ODER-Gatter 10 oder den Subtrahiereingang des Zählers 16 laufen. Nachdem
die addierten Zahlen vom Zähler für die 1. Mantissengrößenordnung und Zähler 14
für die 2. Mantissengrößenordnung subtrahiert sind, sind die beiden Zähler 16 und
14 zu einem bestimmten Zeitpunkt beide auf Null. Auf den weiteren zwei Eingänge,
der UND-Schaltung 4 erhält man ebenfalls logische Einsen und am umgang eine logische
Null.
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In diesem Augenblick wird der statische Ligger 5 eingeschaltet und
man erhält an seinem Ausgang eine logische Eins, die UND-Schaltung 8 wird betätigt,
der Generator 6 wird eingeschaltet
und die Zähler 16 und 14 subtrahieren
von 99 auf 0 bis zu einem Zeitpunkt des Programms, der durch die UND-Schaltung des
Blocks 11 bestimmt wird. Der von der UND-Schaltung 4 gegebene Impuls stellt auch
den Zähler-Umschalter 12 um eine Position zurück. Bei einer Programmkoinzidenz der
jeweiligen UND-Schaltung des Blocks 11 wird an seinem Ausgang eine logische Eins
zugeführt, die den statischen Trigger 5 umschaltet und auf diese Art und Weise auch
den Generator 6 ausschaltet.
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Die Möglichkeiten des Programms für die Folge der unterschiedlichen
Farben der Schußfäden werden durch die Möglichkeiten der drei Arten der Zähler 12,
14 und 16 bestimmt. Dieses Programm enthält Subroutinen. Jedes Ausgangssignal des
Dekoders 13 zum UND-Gatter 11, das mit den jeweiligen Dekadenschaltern verbunden
ist, die an die Dekoder 15, 17 angeschlossen sind, bilden eine Subroutine. Beim
Weben der durch die Dekadenschalter programmierten Anzahl von Schuß fäden gibt das
entsprechende UND-Gatter zum Eingang des Zählers 12 einen Impuls zur übertragung
in eine andere Position (d.h. in eine andere Subroutine. Die Impulse werden den
beiden Zählern 14, 16 zum Rücksetzen zugeführt und es beginnt die Zählung der für
die nächste Subroutine notwendigen Schuß fäden.
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Die in der automatischen Programmeinrichtung verwendeten Zähler sind
Auf-Ab-Zähler. Mit diesen Zählern kann vorwärts (addiert) und rückwärts (subtrahiert)
gczählt werden. Sind jedoch 16 Subroutinen vorhanden, für deren Ausführung eine
Position des Zählers 12 angenommen wird, und nehmen die beiden in Reihe geschalteten
Dezimalzähler 14, 16 an allen Subroutinen teil (die Zähler 14, 16 sind durch die
Dezimalschalter hinsichtlich des Zählbereichs jeder Subroutine programmiert), so
ergibt sich zur Lösung des Problems die Notwendigkeit einer speziellen Schaltung,
die es erlaubt, die Schaltung durch Abwärtszählung in die Ausgangsstellung zu bringen.
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piese Schwierigkeiten beruhen auf zwei Ursachen: bei der Ausführung
der Subroutinen zählen die beiden Zähler 14, 16 nicht bis 99, sondern z.B. bis 17,
45, 67 usw., unterschiedliche Kombinationen. Wenn daher die Zähler abwärts zählen,
müssen sie beispielsweise die Kombination 67 eliminieren, d.h., die Einer von 9
bis 7 und die Dezimalen von 9 bis 6. Diese Eliminierung muß zwischen den Umdrehungen
der Welle sehr schnell erfolgen, auf der der Geber 9 befestigt ist, der die Impulse
zum Abwärtszählen gibt (in diesem Fall zum Zurückweben, was bedeutet, daß die Maschine
rückwärts läuft und das Fach mit dem gerissenen Faden sucht).
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Dieses Problem wird durch die Schaltung der Fig. 2 gelöst.
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Der Schalter 2 ist symbolisch dargestellt. Er kann aus einem Drehrichtungsgeber
bestehen, der die Schaltung bei einer komplexen Wiederholung automatisch zum Zurückweben
startet.
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Dies geschieht folendermaßen: die Kurbelwelle der Webmaschine dreht
sich rückwärts und der Inverter 3 führt dem UND-Gatter 4 Impulse zu. Der Geber 9
gibt Impulse zur Eingabe der Abwärtszählung ab. Die Zähler kehren in die Stellung
0 zurück, was der Ausgangs- oder Anfangsstellung der gegebenen Subroutine entspricht.
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Das technologische Erfordernis besteht dabei darin, zur Front-Subroutine
überzugehen, d.h., den Zähler-Umschalter 12 zurückzuschalten. Sobald die Zähler
14, 16 auf 0 zurückgekehrt sind, wird am Eingang ein Impuls abgegeben, durch den
Zähler 12 abwärts zählt und um eine Stellung zurückgeht. Diese Stellung hat eine
Beziehung zur Front-Subroutine, die 67 Schußfäden zählt. Der vom UND-Gatter 4 des
Zählers 12 (Abwärtszählung) abgegebene Impuls wird gleichzeitig dem Flip-Flop 5
zugeführt, das über das UtXD-Gatter 8 den Taktgenerator 6 schaltet. Seine Impulse
werden dem Abwärts-Zähleinqang des Zählers 16 zugeführt. Erreichen die beiden Dekoder
15, 17 die Position 67, so wird über das UND-Gatter 11 dem zweiten Eingang des Flip-Flops
5 ein Impuls zugeführt, der den Generator ausschaltet.
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Der Geber gibt solange Impulse ab, bis die beiden Zähler wiederum
die Stellung 0 erreichen, usw., wodurch die Rücksetzung des Programms durch aufeinanderfolgende
Rücksetzung der Folge der Subroutinen vollendet wird.
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Die Wirkung des Generators ist schnell und erfolgt zwischen zwei Impulsen,
die vom Geber 9 gegeben wurden. Auf die gleiche Art und Weise geschieht der Programmrücklauf
auch auf andere farbige "Felder" im jeweiligen Schußrapport.
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