DE3225817A1 - Verfahren zum ausruesten von gegenstaenden mit verzierungen, kennzeichnungen oder dergleichen durch farbstoffuebertragung mittels diffusion - Google Patents
Verfahren zum ausruesten von gegenstaenden mit verzierungen, kennzeichnungen oder dergleichen durch farbstoffuebertragung mittels diffusionInfo
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Description
Glawe, DeIfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite ^ -
Beschreibung
Verfahren zum Ausrüsten von Gegenständen mit Verzierungen, Kennzeichnungen oder dergleichen
Die Erfindung betrifft das Ausrüsten von Gegenständen mit Verzierungen, Kennzeichnungen oder dergleichen, insbesondere
Verfahren zum Ausrüsten von Gegenständen in der genannten Weise durch übertragung von Farbstoffen
mittels Diffusion, d.h. Verfahren, bei denen ein Träger, der mit aus sublimierbaren Farbstoffen bestehenden Kennzeichnungen
bedruckt ist, auf eine Beschichtung, die diese Farbstoffe aufnehmen kann, auf die Oberfläche der
Gegenstände gelegt wird, wobei der Träger in enger Berührung mit der Beschichtung gehalten wird, während der
Gegenstand erhitzt wird, so daß mindestens ein Teil der Farbstoffe durch Sublimation bzw. Diffusion in die Beschichtung
wandert, wonach der Träger von dem Gegenstand entfernt wird.
Im Rahmen dieser Beschreibung bedeutet die Bezeichnung "Verzierung" das Aufbringen von Kennzeichnungen im weitesten
Sinne, wobei unter "Kennzeichnungen", sämtliche erdenklichen Aufdrucke bedeuten (für das Auge sichtbar
oder nicht), die auf ein Substrat mittels Drucken auf-
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Glawe, Delfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite
gebracht werden können, z.B. dekorative Muster, Farbflächen, Bilder, graphische Darstellungen oder beliebige
schriftliche Informationen.
Methoden zur übertragung von Farbmitteln durch Diffusion
werden seit langem im Textildruck angewendet; auf diesem Gebiet finden diese Methoden ihre breiteste Anwendung,
insbesondere bei Synthesefaserprodukten einschließlich Kleidern, Hemden, Haushaltsgeweben wie Vorhang- oder
Polsterstoffen sowie für das Anbringen persönlicher Kennzeichnungen auf T-Shirts und Sportkleidungen.
Die Dekoration durch Diffusionsfarbstoffübertragung wird verstärkt auch bei solchen Produkten angewendet, bei
denen zunächst eine geeignete Beschichtung aufgebracht wird und die keine Textilprodukte darstellen. So hat man
beispielsweise Haushaltsprodukte wie Kaminabdeckungen, Kochtöpfe und Toastergehäuse sowie andere Gebrauchsgegenstände
mit Erfolg auf diese Weise dekoriert. Zu den Materialien, die mit einer geeigneten Beschichtung versehen
und anschließend durch Diffusionsfarbstoffübertragung verziert werden können, sind nicht auf Metalle beschränkt;
man kann dieses Verfahren beispielsweise auch bei Holz oder Holzprodukten wie Preßspanmaterial anwenden.
Die Diffusionsfarbstoffübertragung kann auch direkt bei
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bestimmten keramischen Materialien angewendet werden,
nachdem man diese zunächst mit einer geeigneten Beschichtung versehen hat.
nachdem man diese zunächst mit einer geeigneten Beschichtung versehen hat.
Einige Substratmaterialien können Farbstoffe durch deren Sublimation aufnehmen, wobei die Farbstoffe in dem
Substrat ohne chemische Bindung verankert werden. Beispiel solche Materialien sind Polyesterfasern, für die
das genannte Verfahren seit langem in großem Umfang angewendet wird.
Die Gegenstände, die mit dem Verfahren der Erfindung verziert werden können, können für sämtliche erdenklichen
Zwecke bestimmt sein und aus jedem beliebigen Material bestehen. Das Verfahren der Erfindung ist jedoch von
besonderem Interesse für die Dekorierung von Metallbehältern, insbesondere Metalldosen des "Open-Top"-Typs, die häufig für Nahrungsmittel und für Getränke, z.B.
Bier und alkoholfreie Getränke, verwendet werden. Diese Behälter werden nach dem Füllen und Verschließen erhitzt, um den Inhalt zu pasteurisieren. Aus verschiedenen Gesichtspunkten ist die Verwendung von durch direkten Druck auf die Seitenwände dekorierten Dosen gegenüber der Aufbringung eines Papieretiketts von Konservenherstellern und ebenso von den Verbrauchern bevorzugt. Gegenwärtig besteht eine Tendenz zur Bevorzugung sogenannter zweiteiliger Dosen gegenüber den älteren Arten der "Open-Top"-Dosen, deren Körper aus Flach-
besonderem Interesse für die Dekorierung von Metallbehältern, insbesondere Metalldosen des "Open-Top"-Typs, die häufig für Nahrungsmittel und für Getränke, z.B.
Bier und alkoholfreie Getränke, verwendet werden. Diese Behälter werden nach dem Füllen und Verschließen erhitzt, um den Inhalt zu pasteurisieren. Aus verschiedenen Gesichtspunkten ist die Verwendung von durch direkten Druck auf die Seitenwände dekorierten Dosen gegenüber der Aufbringung eines Papieretiketts von Konservenherstellern und ebenso von den Verbrauchern bevorzugt. Gegenwärtig besteht eine Tendenz zur Bevorzugung sogenannter zweiteiliger Dosen gegenüber den älteren Arten der "Open-Top"-Dosen, deren Körper aus Flach-
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'Ad-
blech geformt wird. Flaches Metallblech kann leicht, in außerordentlich hoher Qualität und mit einer Vielzahl
von Farben und Mustern bedruckt werden. Der Körper von zweiteiligen Dosen wird andererseits einstückig durch
Ziehen von einem flachen Rohling hergestellt, gefolgt von einem erneuten Ziehen und/oder einem Glätten der
Seitenwände des Körpers. Die Beanspruchungen bei dieser Herstellung sind so groß, daß das Flachblech, aus dem
die Rohlinge hergestellt werden, praktisch nicht vorbedruckt werden kann (selbst unter Verwendung von Verzerrungsdrucktechniken)
, so daß es aussichtslos ist, auf diese Weise den fertigen Dosenkörper erfolgreich
zu dekorieren. Im Ergebnis müssen die Körper, wenn sie durch direkten Drück dekoriert werden sollen, nach der
Formung bedruckt werden. Dies geschieht häufig jedoch mittels üblicher Druckmethoden, die die direkte Anwendung
von nassen Druckfarben in der Kälte auf die Oberfläche der Dosen einschließen. Die gewöhnlich erhaltene
Druckqualität auf zweiteiligen Dosen ist stets schlechter als diejenige auf dreiteiligen Dosen, die
aus bedrucktem Flachblech hergestellt wurden, und zwar einzig und allein aus dem Grund, daß die Druckverfahren
für das Bedrucken bei hohen Geschwindigkeiten auf kleinen Oberflächen mit einem relativ geringen Krümmungsradius
abgestimmt werden müssen. Obwohl man bereits Verbesserungen erzielt hat und eine Anzahl von Vorschlägen
für die Adaption der üblichen Arbeitsverfahren zum Erreichen einer verbesserten Druckqualität bei der Dekoration
von vorgeformten Dosenkörpern mit hoher Geschwindigkeit bekanntgeworden sind, erfordern diese im
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allgemeinen jedoch die Verwendung von komplizierten und ziemlich teuren Maschinen. In diesem Zusammenhang bietet
die Diffusionsfarbübertragung, obwohl sie im allgemeinen
nicht für das Bedrucken von nicht-linearen Oberflächen mit hoher Geschwindigkeit angewendet wurden, die
Möglichkeit, eine wesentlich verbesserte Druckqualität auf vorgeformten Dosenkörpern unter Verwendung einer
relativ einfachen Ausrüstung zu erhalten.
Eine derartige Anwendung der Diffusionsfarbübertragungsverfahren
führt jedoch zu mindestens zwei Problemen, die im allgemeinen bei der gewöhnlichen Anwendung
derartiger Verfahren nicht auftreten, z.B. bei der Dekoration von Textilien oder anderen Gegenständen,
die nicht bei Produktionsgeschwindigkeiten in der Größenordnung, bei denen "Open-Top"-Dosen hergestellt
werden, gefertigt werden. Diese Probleme bestehen zum ersten in der erforderlichen, sehr raschen
Fixierung des Farbstoffes auf dem aufnehmenden Material und zum zweiten darin, daß die erhaltene Verzierung
die für die Pasteurisierung erforderliche Hitzebehandlung überstehen muß. Zusätzlich ist es erwünscht,
daß das aufnehmende Material ein Beschichtungsmaterial einer bereits für Dosenkörper üblichen und zugänglichen
Art sein soll und daher gut bekannte und untersuchte Eigenschaften haben soll.
Insbesondere das Erfordernis der Widerstandsfähigkeit
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gegenüber Hitze läßt wünschen, daß die Verankerung der Farbstoffe durch chemische Fixierung (Bindung)
der Farbstoffe auf dem aufnehmenden Material, das im Falle eines Dosenkörpers die Beschichtung auf der äusseren
Oberfläche der Seitenwandung des Körpers ist, erreicht wird.
Das Verfahren der Erfindung ist gemäß einer ersten Aus führungsform durch die folgenden Schritte gekennzeichnet:
Auf die Oberfläche des Gegenstandes wird zunächst eine Beschichtung, bestehend aus mindestens einer Schicht,
und die weiterhin eine äußere Schicht aus einem lichtdurchlässigen organischen Material umfaßt, aufgetragen;
man läßt die Beschichtung härten;
man bedruckt einen flexiblen Träger mit Kennzeichnungen aus einem sublimierbaren Farbmittel, der mindestens
einen organischen Farbstoff umfaßt;
man bringt den Träger in enge Berührung mit der Beschichtung,
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Glawe, DeIfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite
und erhitzt den Behälter, wobei der Träger in der genannten Berührung bleibt, so daß ein wesentlicher Anteil
des Farbmittels durch Sublimation in die Beschichtung übergeht,
wobei das Aufbringen der Beschichtung das Auftragen mindestens einer Schicht eines den Farbstoff aufnehmenden
Materials, enthaltend einen nicht-linearen vernetzten Polyester oder ein nicht-lineares, vernetztes, hitzehärtendes
Acrylharz, wobei das Material eine Vielzahl von reaktiven Gruppen pro Molekül aufweist, und das Bedrucken die
Verwendung eines Farbmittels oder mehrerer, enthaltend mindestens einen Anthrachinon- oder Chinolin-Farbstoff,
modifiziert durch Addition mindestens einer oder durch Substitution mit mindestens einer reaktiven Gruppe umfaßt,
und wobei weiterhin
die reaktiven Gruppen des farbstoffaufnehmenden Materials
einerseits und des Farbmittels andererseits eine Bindung des bzw. der Farbstoffe mit der bzw. den farbstoffaufnehmenden
Schichten bewirken.
Falls mindestens ein Farbstoff vom Anthrachinontyp eingesetzt
wird, weist dieser vorzugsweise die folgende Formel auf:
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in der mindestens zwei substituierte reaktive Gruppen an gesättigten oder ungesättigten, in den Positionen
1-8 befindlichen Seitenketten vorgesehen sind, wobei sich eine Gruppe an der Position 1 oder 8 bzw. eine andere
Gruppe an der Position 4 oder 5 befindet.
Wenn mindestens ein Farbstoff vom Chinolin-Typ verwendet
wird, weist dieser vorzugsweise die Formel auf:
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Glawe, DeIfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite
in der mindestens eine substituierte reaktive Gruppe an einer gesättigten oder ungesättigten, an den Positionen
1-7 befindlichen Seitenkette vorgesehen ist.
In einem bevorzugten Verfahren der Erfindung werden als Farbmittel Anthrachinon- oder Chinolin-Farbstoffe verwendet,
in die geeignete reaktive Gruppen (normalerweise Carboxyl- und/oder Hydroxylgruppen) an gesättigten oder
ungesättigten Seitenketten in einer Position bzw. in Positionen wie 1 oder 8, 2 oder 1, 3 oder 6, 4 oder 5 des
Anthrachinonmoleküls angeordnet sind, oder im Falle des
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Glawe, DeIfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite
Chinolins in Positionen entweder des homozyklischen oder des heterozyklischen Rings. Die gewählten Substifcutionspositionen
hängen in sämtlichen Fällen von den bereits in den Positionen befindlichen Gruppen
und von den dirigierenden Wirkungen dieser Gruppen ab.
Vorzugsweise werden die reaktiven Gruppen an den Farbstoffmolekülen
in ausreichender Entfernung von dem konjugierten Ringerüst angeordnet, so daß sie von sterischen
Effekten (bezogen auf die Molekülgröße) unbeeinflußt sind und zur chemischen Bindung mit der Matrix
der Dosenbeschichtung (aufnehmendes Material) unter den gewählten Bedingungen für Temperatur und Zeit für das
Sublimationsverfahren zur Verfügung stehen.
Das Verfahren der Erfindung erfordert die gemeinsame Auswahl von Farbmitteln und Beschichtungsmaterialien,
so daß diese gegenseitig verträglich sind und das gewünschte Ausmaß an Farbfestigkeit, Temperaturbeständigkeit
und Fixierungsgeschwindigkeit, daß für jede besondere Anwendung zu fordern ist, erreicht wird.
Die Beschichtungsmaterialien müssen daher mindestens eine organische Schicht, die als aufnehmendes Material
für das übertragene Farbmittel bzw. den Farbstoff dienen, einschließen. Wenn mehr als eine Schicht vorgesehen
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ist, ist vorzugsweise jede Schicht organisch. Mehr als eine Schicht ist erforderlich, wenn z.B. eine weiße
Grundschicht erforderlich ist, um den gewünschten optischen Eindruck der Dekorierung zu erhalten. In diesem
Falle wird die Grundschicht vor der optisch durchläs sigen Lackschicht aufgetragen; üblicherweise kann die
Grundschicht aus dem gleichen Material wie die zuletzt genannte Schicht bestehen, weist jedoch einen Zusatz an
einem geeigneten weißen Pigment auf. Andererseits kann der Fall eintreten, daß von der Dekorierung gefordert
wird, daß die Reflexionseigenschaften der metallischen
Oberfläche des Gegenstandes (sofern dieser aus Metall besteht) zur Erzielung von metallischen Effekten ausgenutzt
werden sollen. In diesem Falle wird normalerweise die optisch durchlässige Beschichtung direkt auf die
Oberfläche des Gegenstandes bzw. auf diejenigen Teile desselben, wo die reflektierenden Eigenschaften ausgenutzt
werden sollen, aufgetragen. Der Artikel kann eine lichtundurchlässige Grundbeschichtung auf seiner gesamten
Oberfläche oder nur auf Teilen derselben aufweisen, wobei die optisch durchlässige Lackschicht auf der
gesamten Oberfläche aufgetragen wird.
Die optisch durchlässige Lackschicht weist vorzugsweise eine Dicke von mindestens 0,5 μ/auf.
Die Beschichtung umfaßt vorzugsweise mindestens eines dieser farbstoffaufnehmenden Materialien in Form ent-
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weder eines nicht-linearen Polyesters, der mit mindestens einem Formaldehydharz vernetzt ist, oder eines nicht-linearen,
hitzehärtenden Harzes, das ein mit Epoxiden vom Bisphenol-A-Typ vernetztes Acrylharz umfaßt.
Polyesterbeschichtungsmaterialien unterscheiden sich hinsichtlich ihres chemischen Aufbaus erheblich von Polyesterfasern,
und daher ist der Farbfixierungsmechanismus etwas anders als der bei der Textilfärbung durch
Diffusionsübertragung in Polyesterfasern. Einerseits sind die Polyesterbeschichtungsmaterialien stark verzweigt,
im Gegensatz zu linearen Polyestern, und werden durch Kondensation zwischen mehrwertigen Alkoholen und Polycarbonsäuren
erhalten. In derartigen verzweigten Polymeren stehen mehr reaktive Gruppen zur Verfügung, die
sich an dem Polyestergrundgerüst, das Esterbindungen einschließt, befinden.
Das für eine Polyesterbesehichtung, die für das Verfahren der Erfindung geeignet ist, ausgewählte Vernetzungsharz
wird entsprechend den jeweiligen Anforderungen an die Oberflächenhärte und Flexibilität der
Beschichtung ausgewählt. Beispiele für derartige Vernetzungsharze sind Melamin-Formaldehyd und Harnstoff-Formaldehyd.
Wenn das zuerst genannte Harz verwendet wird, kann seine Menge variiert werden, so daß es zu
den gewählten Farbmitteln oder Farbstoffen paßt, indem man z.B. das Ausmaß der Methylolierung des Melamins und
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damit die Anzahl der zur Verfügung stehenden reaktiven Hydroxylgruppen variiert, und zwar nach dem Härten der
Beschichtung für die Reaktion mit dem Farbmittel.
Vorzugsweise setzt man einen geeigneten Säurekatalysator, z.B. p-Toluolsulfonsäure oder Phosphorsäure, mindestens
einer organischen Schicht der Beschichtung zu, um die erforderliche Härtungszeit zu beschleunigen. Am
Ende der Härtungsreaktion bleiben erhebliche Katalysatormengen zur Verfügung für diejenigen Fälle, in der für die
Reaktion zwischen dem Farbstoff und der Beschichtung eine Säurekatalyse erforderlich ist.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird ein dekorierter Gegenstand zur Verfügung
gestellt, wobei der Gegenstand eine Beschichtung aus einem Material aufweist, das einen nicht-linearen vernetzten
Polyester oder ein nicht-lineares vernetztes hitzehärtendes Acrylharz umfaßt, wobei das Material eine Vielzahl von reaktiven
Gruppen pro Molekül umfaßt. Der Gegenstand weist weiterhin eine Dekorierung auf, die ein Farbmittel in der
Beschichtung umfaßt, wobei das Farbmittel mindestens einen Farbstoff umfaßt und der bzw. die Farbstoffe mindestens
einen Anthrachinone oder Chinolin-Farbstoff umfassen, welche
durch Addition oder Substitution mindestens einer substituierten reaktiven Gruppe pro Molekül modifiziert sind,
und die Dekoration in der Beschichtung durch Kombination zwischen den reaktiven Gruppen des Beschichtungsmaterials
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und denjenigen des Farbstoffes gebunden ist.
Das Verfahren der Erfindung wird im folgenden anhand
von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei auf die Zeichnungen Bezug genommen wird. Es zeigen:
Figur 1
einen Schnitt durch einen Teil eines beschichteten Gegenstands unmittelbar
vor dem Erhalt einer Dekoration durch Diffusionsfarbstoffübertragung;
Figur 2
einen ähnlichen Schnitt wie in Figur 1 unmittelbar nach der übertragung des
Farbstoffs;
Figur 3
12 Formeldarstellungen (i) bis (xii) mit Beispielen für die molekulare
Struktur von Farbstoffen auf der Basis von Anthrachinon, die zur Verwendung
in einem Verfahren der Erfindung geeignet sind; und
Figur 4
die Molekularstruktur eines Beispiels für einen Chinolinfabstoff, der für
das Verfahren der Erfindung geeignet ist.
Ill
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Ά.
Gemäß den Figuren 1 und 2 umfaßt ein Gegenstand 12 ein
Metallsubstrat 12 mit einer weiß-pigmentierten organischen Grundbeschichtung 24 und einer organischen,
lichtdurchlässigen Lackschicht 28 mit einer Dicke von 1 μηι, die die Grundbeschichtung 24 überdeckt. Die Schichten
werden nacheinander in bekannter Weise aufgetragen, wobei die Grundschicht 24 vor dem Aufbringen der Schicht
28 und die Schicht 28 vor dem Bedrucken des Gegenstandes gehärtet werden.
Für das Bedrucken wird ein Träger 46 mit einem Farbmittel zur Ausbildung der gewünschten Kennzeichnung bedruckt, wobei
der Farbstoff in einer Bindemittelschicht 49 auf dem Papiersubstrat 47 des Trägers gehalten wird.Der Träger 46
wird auf die Lackschicht 28 gebracht und mit dieser in enger Berührung gehalten, während der Gegenstand 12 innerhalb
einer vorbestimmten Zeit bei einer vorbestimmten Temperatur erhitzt wird, üblicherweise 30 Sekunden bei 180C
- 22O°C. Hierdurch wandert ein Teil des Farbstoffes wie in Figur 2 angegeben, durch Sublimation bzw. Diffusion
in die Beschichtung des Gegenstandes. Der Träger 46 wird von dem Gegenstand (oder umgekehrt) abgenommen, nachdem
der Gegenstand sich abgekühlt hat oder abgekühlt wurde, um die Fixierung des Farbmittels auf dem Beschichtungsmaterial
zu bewirken oder zu beenden. Diese Fixierung wird mindestens teilweise durch chemische Reaktion erreicht.
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Glawe, Delfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite
Der Farbstoff bzw. die Farbstoffe und die Materialien der Schichten 24, 28 werden so gewählt, daß für diese
Reaktion reaktive Gruppen in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen, und zwar sowohl in dem Farbstoff als
auch in den Schichten der Beschichtung, so daß die einen mit den anderen reagieren können.
Der in Figur 2 gezeigte Gegenstand, d.h. ohne den Träger 46, ist ein dekorierter Gegenstand, dessen Beschichtung
aus den zwei Schichten 24, 28 besteht, wobei jede der Schichten aus einem Beschichtungsmaterial besteht,
das entweder einen nicht-linearen, vernetzten Polyester oder ein nicht-lineares, vernetztes, hitzehärtendes
Acrylharz umfaßt. Der Farbstoff bzw. die Farbstoffe, die die in der Beschichtung verankerten Kennzeichnungen liefern,
umfassen mindestens einen Anthrachinon- oder Chinolin-Farbstoff,
der durch Addition oder Substitution von mindestens einer substituierten reaktiven Gruppe pro Molekül
modifiziert ist; diese Gruppen werden mit denjenigen des Beschichtungsmaterials kombiniert.
In diesem Beispiel ist das Beschichtungsmaterial ein nichtlinearer Polyester, vernetzt mit Melamin-Formaldehyd, dessen
Methylolierungsgrad so bemessen ist, daß die Anzahl der reaktiven Hydroxygruppen in dem vernetzten Polymermolekül
gleich groß oder fast gleich groß wie die Zahl der reaktiven Gruppen pro Molekül des Farbstoffes ist, der von den ausgewählten
Farbstoffen die geringste Anzahl von reaktiven Grup-
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-
pen pro Molekül aufweist. Das Beschichtungsmaterial ent hält auch einen Säurekatalysator in Form von p-Toluolsulfonsäure
oder Phosphorsäure, sowie, lediglich in dem Falle des als Grundschicht 24 verwendeten Materials,das
bereits genannte weiße Pigment.
In diesem Beispiel besteht der (oder jeder) Farbstoff aus einem Anthrachinon-Farbstoff der Formel
mit zwei substituierten reaktiven Gruppen, die an gesättigten oder ungesättigten Seitenketten in den Po-
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Glawe, Delfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite *&· -
sitionen 1 oder 8 bzw. 4 oder 5 eingeführt sind. Es können auch weitere derartige Gruppen vorhanden sein.
Verschiedene Beispiele von geeigneten Farbstoffen dieser Art sind aus Figur 3 ersichtlich.
Alternativ kann der (oder jeder) Farbstoff oder einer oder mehrere dieser Chinolin-Fabstoffe der Formel
sein, wobei mindestens eine substituierte reaktive Gruppe in eine gesättigte oder ungesättigte Seitenkette in einer
Glawe, Delfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite
der Positionen 1 bis 7 eingeführt sein kann. Ein Beispiel für einen derartigen Farbstoff ist der gelbe Farbstoff gemäß
Figur 4.
O=O
■χ
Ο" Ό
vj=O
or=.v_>
c\j
NH.CH3
(viii)
NH.CH2CH2OCH2CH2OH
OH
NH.CH2CH2OH (X)
NH.CH2 CH2OM /G. 3 (viii-Kit)
OCH3
OH
OH
FlGA
(XIi)
Claims (12)
- Patentansprüche1i Verfahren zum Ausrüsten von Gegenständen mit Verzierungen, Kennzeichnungen oder dergleichen durch FarbstoffÜbertragung mittels Diffusion, dadurch gekennzeichnet, daß man auf eine Oberfläche der Gegenstände eine Beschichtung mit mindestens einer Schicht (24), umfassend eine äußere Schicht aus einem lichtdurchlässigen organischen Lack, aufbringt, die Beschichtung härtet, einen flexiblen Träger (46) mittels einem sublimierbaren Farbmittel, das mindestens einen organischen Farbstoff umfaßt, mit Verzierungen, Kennzeichnungen oder dergleichen bedruckt, den Träger in innige/2Glawe, Delfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite ^ -Berührung mit der Beschichtung bringt und den Gegenstand unter Beibehalt der Berührung zwischen Träger und Beschichtung zur übertragung eines wesentlichen Anteils des Farbstoffes durch Sublimation auf bzw. in die Beschichtung erhitzt, wobei das Aufbringen der Beschichtung das Auftragen mindestens einer Schicht eines den Farbstoff aufnehmenden Materials, enthaltend einen nicht-linearen, vernetzten Polyester oder ein nicht-lineares, vernetztes, hitzehärtendes Acrylharz, wobei das Material eine Viel1-zahl von reaktiven Gruppen pro Molikül umfaßt,und das Bedrucken die Verwendung eines Farbmittels oder mehrerer, enthaltend mindestens einen Anthrachinon- oder Chinolin-Farbstoff, modifiziert durch Addition mindestens einer oder durch Substitution mit mindestens einer reaktiven Gruppe, umfaßt, und wobei weiterhin die reaktiven Gruppen des farbstoffaufnehmenden Materials einerseits und des Farbmittels andererseits eine Bindung des bzw. der Farbstoffe mit der bzw. den farbstoffaufnehmenden Schichten bewirken.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Farbmittels, enthaltend einen Anthrachinon-Farbstoff der Formel/3Glawe, DeIfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seitein der mindestens zwei substituierte reaktive Gruppen an gesättigten oder ungesättigten, in den Positionen 1-8 befindlichen Seitenketten vorgesehen sind, wobei sich eine Gruppe an der Position 1 oder 8 bzw. eine andere Gruppe an der Position 4 oder 5 befindet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Farbmittels, enthaltend einen Chinolinfarbstoff der Formel/4Glawe, DeIfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite Jfin der mindestens eine substituierte reaktive Gruppe an einer gesättigten oder ungesättigten, an den Positionen 1-7 befindlichen Seitenkette vorge sehen ist.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die substituierten reaktiven Gruppen des mindestens einem Farbmittels Carboxylgruppen und/oder Hydroxylgruppen einschließen./5Glawe, Delfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der substituierten reaktiven Gruppen eines jeden Farbmittels an einer Seitenkette in ausreichender Entfernung von dem konjugierten Anthrachinon- oder Chinolin-Ringgerüst zur Vermeidung einer wesentlichen sterischen Hinderung und zur Verfügbarkeit für eine Reaktion mit den reaktiven Gruppen des farbstoffaufnehmenden Materials vorgesehen ist, um eine chemische Bindung des Farbmittels mit der farbstoffaufnehmenden Schicht bzw. den Schichten auszubilden.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß das farbstoffaufnehmende Material bzw. mindestens eines dieser Materialien ein mit mindestens einem Formaldehydharz vernetzter nicht-linearer Polyester ist.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw. die Formaldehydharze Melaminformaldehyd oder Harnstofformaldehyd umfassen.
- 8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw. die Formaldehydharze einen Melaminformaldehyd einschließen bzw. aus diesem bestehen, dessen Methylolierungsgrad zum Erhalt einer maxi-/6Glawe, Delfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite ST -Λ-malen Zahl von reaktiven Hydroylgruppen eingestellt ist.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht-lineare vernetzte Polyester einen Säurekatalysator sowohl für die Harzhärtung als auch für die anschliessende Ausbildung der Bindung zwischen Farbmitteln bzw. Farbstoffen und farbstoffaufnehmenden Schichten enthält.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator p-Toluolsulfonsäure oder Phosphorsäure verwendet.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Auftragung der Beschichtung in Form einer einzelnen Schicht das farbstoffaufnehmende Material ein nicht-lineares hitzehärtendes Harz, umfassend ein mit Epoxiden vom Bisphenol-A-Typ vernetztes Acrylharz, ist.
- 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei Auftragung der Beschichtung in Form von mehr als einer Schicht das forbstoffaufnehmende Material mindestens/7Glawe, DeIfs, Moll & Partner - P 10475/82 - Seite *Γ -einer, jedoch nicht jeder Schicht ein nicht-lineares hitzehärtendes Harz, umfassend ein mit Epoxiden vom Bisphonol-A-Typ vernetztes Acrylharz ist.
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