DE3225124C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine gewebte Binde mit Raschel- Struktur.

Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf das technische Gebiet von Vorsorge- und hygienischen Bandagen für den menschlichen und tierischen Körper.

Gewisse Maschenbinden, welche man häufig als "allseitig elastisch" bezeichnet, weisen trotz des Interesses und der Vorteile, welche sie bieten, in einer Art, welche genau der Realität entspricht, durch Addition der Mehrfachwirkungen der Verformung der Maschen, Verformungseigenschaften unter gewissen Winkeln auf. Diese Binden sind elastisch in gewissen Richtungen oder unter gewissen Streckwinkeln und in anderen Richtungen deformierbar.

Dieser Stand der Technik ergibt sich insbesondere aus der DE-OS 29 25 165, der DE-OS 25 36 023, der GB-PS 20 62 033 und der US-PS 31 83 685.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Binde der eingangs genannten Art zu schaffen, die tatsächlich nach allen Seiten elastisch ist, d. h. daß hauptsächlich die Streckung der elastischen Fäden bewirkt wird, wie auch immer die Belastungswinkel sind, unter denen die Binde beansprucht wird. Die Binde gemäß der Erfindung hat eine begrenzte Dehnbarkeit, die nicht überschritten werden kann. Diese Dehnbarkeit kann gemäß den therapeutischen Erfordernissen vorausberechnet und eingerichtet werden.

Die gestellte Aufgabe wird durch eine Binde gemäß Anspruch 1 gelöst. Eine weitere Ausgestaltung der Binde gemäß der Erfindung ist im Anspruch 2 angegeben, gemäß welchem die gespannten, elastischen Kettenfäden derart gewebt werden, daß nach Herstellung die nicht dehnbaren Ketten zusammengezogen sind.

Gemäß Anspruch 3 können die nicht dehnbaren, die Maschenketten bildenden Fäden und die Umspinnung der querverlaufenden Fäden aus Baumwolle oder Viskose bestehen.

Ferner können nach Anspruch 4 die dehnbaren Längsfäden einfach mit den Ketten verflochten sein, und die Querfäden können aus elastischen Fäden aus Gummi oder Elastomeren bestehen.

Anhand der Zeichnung soll am Beispiel einer bevorzugten Ausführungsform der Gegenstand der Erfindung näher erläutert werden.

Die Zeichnung zeigt, zum besseren Verständnis, in einem vergrößerten Maßstab den grafischen Plan der Ausführungsform eines Teiles der Binde mit allseitiger elastischer Spannung gemäß der Erfindung.

Die Binde gemäß der Erfindung ist in ihrer Gesamtheit mit A bezeichnet. Diese Binde wird auf RACHEL-Nadelstühlen durch folgende Kombination der in ihrem Zustand und ihrer Bearbeitung betrachteten Fäden hergestellt.

Die Fäden 1 sind nichtdehnbare Fäden, welche mit allen Nadeln des Stuhles zusammenarbeiten, um kleine längsverlaufende Ketten 1 a zu bilden. Diese Fäden können Baumwollfäden, Viscosefäden oder andere geeignete, nicht dehnbare Fäden sein.

Die Fäden 2 sind längsdehnbare, nichtvermaschte Fäden, die jedoch mit den Ketten 1 a verflochten sind. Diese elastischen Fäden sind Gummi- oder Elastomerfäden von bekannter Art, welche im allgemeinen nicht umsponnen sind.

Die Fäden 3 sind querverlaufende, dehnbare Fäden, welche sich mindestens auf zwei Ketten 1 a erstrecken und auf drei Ketten im dargestellten Ausführungsbeispiel. Diese Fäden verziehen sich und sind in bekannter Weise mit den Ketten 1 a verbunden und vereinigt. Wie sich rechts unten aus der Zeichnung ergibt, bestehen die dehnbaren Fäden aus einem dehnbaren Faden oder einer dehnbaren Seele 3 a, welche mit wenigstens einem nichtdehnbaren Faden 3 b umsponnen ist. Die Fäden 3 a sind elastische Fäden aus Gummi oder einem Elastomer, und die nichtdehnbaren Fäden bestehen aus Baumwolle, Viscose od. dgl.

Bei der in der Figur gezeigten Ausführungsform ist ein quadratisches Liniennetz dargestellt, dessen senkrechte Linien die Hauptarbeit der nicht dargestellten Nadeln des Stuhles zeigen, während die horizontalen Linien schematisch die Maschenreihen und die Bewegungen der Reihennadelbarren zeigen. Die Punkte, die bei den Schnittpunkten dieser Linien bei D dargestellt sind, zeigen den Durchgang der Nadeln in einem gewissen Moment ihrer Aktion.

Unter Bezugnahme auf das dargestellte quadratische Liniennetz und die Numerierung an der Unterseite dieses Netzes, deren Zahlen in an sich bekannter Weise die Auswürfe nach rechts und links in Bezug auf die Linie B, welche die Arbeit der Nadeln darstellt, bezeichnen, kann man die gegebenen Techniken der Kreuzung und Verknüpfung der Fäden bei dem dargestellten Beispiel nach der folgenden Tafel für die Fäden, ausgehend von der ersten Kette rechts, bestimmen:

Es ist vorgesehen, daß die dehnbaren Längsfäden 2 gespannt derart gewebt werden, daß nach der Herstellung am Ausgang des Webstuhles die Ketten mit den nichtdehnbaren Fäden 1 eingezogen sind, indem sie der Binde ein waffelartiges, granuliertes Aussehen verleihen, welches die Haftung begünstigt.

Bei der Maschenstruktur dieser Binde kann man durch Modifizierung der Querschnitte (denier) der Fäden, ihrer Art und Qualität, spannbare Binden erhalten, die den Verwendungen und verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten entsprechen.

Die erhaltenen Vorteile und Möglichkeiten der spannbaren Binde gemäß der Erfindung sind Folgende:

• - Infolge der Regelmäßigkeit und der Eigenschaften der Maschenstruktur ist der eingeprägte Druck durch die Binde auf ihrer gesamten Länge regelmäßig, wodurch örtliche Einschnürungen vermieden werden.
• - Durch die Wirkung ihrer besonderen Maschenstruktur wird die Binde belüftet, und es wird jede Einweichung unter der Binde vermieden, entsprechend den Bedingungen der Bequemlichkeit und der Temperatur. Die Binde ist unter jeder Beanspruchung weich und behindert das freie Gelenkspiel nicht (Dies ist sehr wichtig, um nicht die Gefahr einer Gelenkversteifung, beispielsweise des Fußknöchels, hervorzurufen). Die Binde ist leicht und fein und erleichtert das Abnehmen bei ambulanten Patienten bei Vermeidung übermäßiger Dicke.
• - Die Binde ist tatsächlich allseitig elastisch durch die Dehnung der Fäden. Sie verformt sich, während man sie anlegt, und paßt sich gut dem anatomischen Profil an. Nach dem Abnehmen der Binde kann man durch Ausstrecken die Verformungen verschwinden lassen, was durch die Verschiebung gewisser Maschen erreicht wird.
• - Durch die aufgezeigten Eigenschaften und verschiedenen Möglichkeiten kann man Binden in harmonischer Abstufung herstellen, die den Bedürfnissen der erforderlichen Spannung, ausgehend von einer leichten Spannung bis zu einer sehr starken Spannung, entspricht. Man kann Binden herstellen, um im Anwendungsbereich jedes Bindentyps sehr progressive Vergrößerungen der Spannung und daher des Drucks zu erhalten. Man erreicht ferner eine Sicherheit des Sitzes, denn außerhalb extremer Spannungen kann man für jede Bindenbeanspruchung Drücke erhalten, welche nahe den gewünschten Spannungen bleiben.

Claims (4)

1. Gewebte Binde mit Raschel-Struktur, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:

• a) durch von allen Nadeln des Nadelstuhles aus nicht dehnbaren Maschenfäden (1) gebildete, längsverlaufende Ketten,
• b) elastische, nicht vermaschte, jedoch mit den nicht dehnbaren Ketten (1 a) verflochtene Kettenfäden (2) und
• c) querverlaufende, elastische Fäden (3), die mit mindestens einem nicht elastischen Faden (3 b) umsponnen sind, wobei die genannten querverlaufenden Fäden (3) sich auf mindestens zwei Ketten (1 a) erstrecken, welche durch die querverlaufenden Fäden verbunden und vereinigt sind.

2. Binde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gespannten, elastischen Kettenfäden (2) derart gewebt werden, daß nach Herstellung die nicht dehnbaren Ketten (1 a) zusammengezogen sind.

3. Binde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht dehnbaren, die Maschenketten (1 a) bildenden Fäden und die Umspinnung der querverlaufenden Fäden aus Baumwolle oder Viskose bestehen.

4. Binde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dehnbaren Längsfäden einfach mit den Ketten verflochten sind und die Querfäden aus elastischen Fäden aus Gummi oder aus Elastomeren bestehen.