DE3223978A1 - Verfahren zur aeroben aufbereitung von abwasser oder abwasserschlaemmen - Google Patents

Verfahren zur aeroben aufbereitung von abwasser oder abwasserschlaemmen

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DE3223978A1
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Eberhard Dr.med.vet. DDR Schiffner
Alfred Dipl.-Ing. Wagner
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LEIPZIG CHEMIEANLAGEN
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LEIPZIG CHEMIEANLAGEN
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    • C02F3/1205Particular type of activated sludge processes
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Description

  • Verfahren zur aeroben Aufbereitung von Abwasser oder Ab-
  • wasserschlämmen Die Erfindung ist in der Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und Kommunaiwirtschaft anwendbar. Sie wird insbesondere dort angewendet, wo große Stallanlagen bestehen und die dort anfallende Gülle aufbereitet werden muß.
  • Bei der industriemäßig betriebenen Tierproduktion fallen täglich große Mengen von Gülle an, die für die Betreiber der Stallanlagen eine erhebliche Belastung darstellen.
  • Um diesem Mißstand abzuhelfen, gibt es zahlreiche Vorschläge zur Aufbereitung der Gülle.
  • Dabei geht man in letzter Zeit davon aus, daß die Gülle einen erheblichen Anteil an Wertstoffen enthält, die es entweder zurückzugewinnen oder aufzubereiten gilt.
  • Man arbeitet hier entweder im mesophilen Bereich, im thermophilen Bereich, d.h. bei Temperaturen oberhalb von 42 OC, oder in der Kombination von beiden Bereichen. Die einfachere Arbeitsweise ist die im Wirkungsbereich der mesophilen Mikroorganismen. Hierzu sind bereits schon eine Reihe von Verfahren bekannt geworden.
  • So wird beispielsweise in der DD-PS 98819 ein Verfahren zur Gewinnung eines eiweißreichen Futtermittels aus Gülle beschrieben, bei dem die Gülle zunächst einer Fest-Flüssig-Trennung unterworfen und die dabei anfallende flüssige Phase durch Einleiten eines sauerstoffhaltigen Gases mikrobiologisch aufbereitet wird.
  • Der hierbei anfallende Bioschlamm wird abgetrennt und gemeinsam mit den bei der Fest-Flüssig-Trennung anfallenden Feststoffen als eiweißreiches Futtermittel eingesetzt.
  • Bei einem anderen Verfahren gemäß der FR - PS 2307 477 wird die aus den Stallanlagen kommende Gülle zunächst in einem Biolysebottich enzymatisch aufgeschlossen. Nach einer Feststoffabtrennung wird die Gülle mit einer Impflösung versetzt und durch Einleiten von Luft mikrobiologisch aufbereitet. Die hierbei entstehende Biomasse wird abgetrennt und steht danach als Futtermittel zur Verfügung.
  • Bei diesen bekannten Verfahren, die im Bereich der mesophilen Mikroorganismen arbeiten, wird jeweils die in dem Belüftungsbehälter entstehende Biomasse (evtl. nach einer Trocknung) der Verfütterung zugeführt. Der Trckensubstanzgehalt dieser Biomasse ist in seiner Zusammensetzung gleicher Art wie jener der in dem Belüftungsbehälter vorliegenden Biomasse, d.h., diese Biomasse setzt sich zusammen aus unveratmetem organischem Substrat, einem Bakterienspektrum und mineralischen Salzen. Diese ungleichmäßige Zusammensetzung und der relqtiv hohe Salzgehalt schränken die Verfütterungsfähigkeit der gewonnenen Biomasse ein.
  • Um eine keimfreie Biomasse und ein mit der gleichen Eigenschaft behaftetes Abwasser zu erhalten, ist es bekannt, den mikrobiologischen Prozeß im Wirkungsbereich der thermophilen Mikroorganismen durchzuführen.
  • So ist beispielweise aus der DE - AS 1904 239 ein Verfahren zur Gewinnung von Tierfutter mit hohem Proteingehalt bekannt, bei dem eine wäßrige Suspension biologisch abbaubarer organischer Abfallstoffe mit einer aeroben Mikroorganismenkultur gemischt wird, der pH-Wert der Mischung auf 5,5 bis 8,5 eingestellt wird und in die Mischung ein sauerstoffhaltiges Gas eingeleitet wird. Der mikrobiologische Prozeß wird bei Temperaturen von 45 bis 90 OC durchgeführt.
  • Bei diesem Prozeß entsteht ein eiweißartiges zelliges Material, welches als Tierfutterzusatz verwendbar ist.
  • Weiterhin ist aus der DD - PS 133 786 ein Verfahren zur kontinuierlichen Aufarbeitung von Gülle durch aerobe Mikroorganismen bekannt, bei dem die Gülle in einer ersten Stufe bei Temperaturen bis zu 65 0C einer bevorzugten Umwandlung der organischen, biologisch abbaubaren Gülleinhaltsstoffe in Biomasse unterworfen wird. Der Rest der abbaubaren Gülleinhaltsstoffe wird anschließend in einer zweiten Stufe nach dem Belebtschlammverfahren mit dem Ziel einer weitgehenden Veratmung dieser Inhaltsstoffe behandelt. Danach wird die Gülle mikrobiell denitrifiziert und anschließend durch Adsorption an oberflächenaktive Materialien oder durch Flockung geschönt.
  • In der DD - PS 140 447 wird ein Verfahren zur Behandlung von organischem Material in wäßrigen Flüssigkeiten beschrieben, bei dem die zu behandelnden Flüssigkeiten nach Einbringen einer Starterkultur durch Begasen bis zu einem mesophilen Optimum gebracht wird. Daran anschließend wird durch erneute Umwälzung und Begasung im thermophilen Bereich auf Grund der mikrobiologischen Umwandlung Bakterieneiweiß gewonnen.
  • Darüber hinaus ist aus der DD - PS 92 881 ein Verfahren zur biologischen Zersetzung von organischem Material mit Hilfe thermophiler Mikroorganismen bekannt, bei dem die das organische Material enthaltende Flüssigkeit bei Temperaturen von 42 bis 58 0C intensiv mit einem sauerstoffhaltigen Gas in Berührung gebracht wird. Es wird darauf hingewiesen, daß der bei der biologischen Zersetzung gebildete Schaum zur besonderen Verwendung, wie z.B. zur Rückgewinnung des Proteingehaltes des Schaumes für Futterzwecke, aus dem Begasungsbottich entfernt werden kann.
  • Bei allen diesen Verfahren wird die Biomasse bei erhöhten Temperaturen, also im thermophilen Bereich, gewonnen. Sie ist daher zwar weitgehend frei von pathogenen Bakterien-und Virusarten, Wurmeiern und dgl.; weist aber andererseits einen hohen Asche- bzw. Mineralsalzgehalt auf. Dieser hohe Aschenanteil führt bei der Verfütterung der Biomasse zu einer Verdauungsdepression und somit zu einer schlechteren Ausnutzung der verdaulichen Anteile. Daher ist eine mit Hilfe dieser bekannten Verfahren hergestellte Biomasse nur in begrenztem Maße zur Verfütterung geeignet.
  • Ziel der Erfingung ist es, Abwasser oder Abwasserschlämme mit geringem ökonomischen Aufwand so aufzubereiten, daß einerseits eine vielseitig verfütterbare Biomasse und andererseits ein Abwasser entsteht, welches ohne Nachteile für die Landwirtschaft auf die Felder gebracht werden kann.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Aufbereitung von Abwasser oder die Abwasserschlämmen zu entwikkeln, bei dem das Abwasser oder die Abwasserschlämme so behandelt werden, daß einerseits eine proteinreiche, aschearme Biomasse und andererseits ein geruchiiiirmes Abwasser entsteht, das weitgehend frei von pathogenen Keimen und von invasionsfähigen Parasitenstadien ist.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß aus dem Abwasser oder den Abwasserschlämmen zunächst die darin befindlichen Feststoffe mechanisch weitgehend abgetrennt werden. Die dabei entstehende feststoffarme Flüssigkeit, auch Fugat genannt, wird anschließend in 3 Stufen belüftet. In der ersten Stufe wird durch einen mäßigen Sauerstoffeintrag das Bakterienwachstum aktiviert. Da dies bei der Umgebungstemperatur erfolgt, werden in dieser Stufe die mesophilen Bakterien wirksam. Der hierbei entstehende Schaum wird mechanisch zerstört, wobei die bei der Schaumzerstörung entstehende flüssige Phase ständig in den Behälter zurückgeführt wird, in dem die erste Stufe des Verfahrens realisiert wird.
  • In der zweiten Stufe erfolgt die Belüftung des Fugates mit der gleichen Intensität und unter den gleichen Bedingungen wie in der ersten Stufe. Jedoch wird im Gegensatz zu der ersten Stufe die bei der Schaumzerstörung anfallende flüssige Phase nicht in den Belüftungsbehälter zurückgeführt, sondern aus dem Schaumzerstörer abgezogen, in einen gesonderten Behälter geführt und auf diese Weise von dem zu belüftenden Fugat getrennt. Diese bei der Schaumzerstörung anfallende flüssige Phase enthält eine Biomasse, welche andere Eigenschaften aufweist, als die in dem zu belüftenden Fugat befindliche Biomasse. Die bei der Schaumzerstörung abgezogene flüssige Phase besitzt einen doppelt so hohen Trockensubstanzgehalt wie das in dem Belüftungsbehälter befindliche Fugat. Der Proteingehalt der abgezogenen flüssigen Phase ist erheblich höher als der des in dem Belüftungsbehälter verbleibenden Fugates. Auf diese Weise erfolgt eine Trennung der durch den mikrobiologischen Prozeß gewonnenen hochwertigen Biomasse von dem in dem Fugat enthaltenen unveratmeten organischen Substrat.
  • In der dritten Stufe des Verfahrens wird die Belüftungsintensität stark intensiviert, wodurch der Sauerstoffeintrag in das zu belüftende Fugat erheblich vergrößert wird. Durch das größere Sauerstoffangebot wird der mikrobiologische Prozeß aktiviert, was mit einem Temperaturanstieg des Fugates verbunden ist. Der Prozeß wird anschließend so stark aktiviert, daß die Temperatur des Fugates auf über 42 0C ansteigt. In diesem Temperaturbereich werden die mesophilen Mikroorganismen verdrängt, dafür werden aber die thermophilen Mikroorganismen wirksam. Diese thermophilen Bakterien geben infolge ihrer hohen Stoffwechsel leistungen vermehrt Wärme an das Substrat, wodurch im Substrat Temperaturen zwischen 42 und 70 °C erreicht werden können.
  • Bei diesen Temperaturen werden die vorwiegend im mesophilen Bereich lebenden pathogenen Keime und Parasiten durch Hitzedenaturierung ihres Zellproteins inaktiviert.
  • Im Ergebnis dieser Intensivblüftung bei erhöhter Temperatur entsteht ein Abwasser, das weitgehend frei von pathogenen Keimen und Parasitenstadien ist.
  • Dieses Abwasser kann auf Feldern ohne Nachteile für die Landwirtschaft verregnet werden.
  • Enthält das zu belüftende Fugat die für den beschriebenen Prozeß erforderlichen mesophilen oder thermophilen Mikroorganismen nicht, so kann es mit derartigen Organismen beimpft werden. Zweckmäßigerweise wird jedoch bei den diskontinuierlich geführten Prozessen in den Belüftungsbehältern ein Teil der Flüssigkeit des vorangegangenen Belüftungsvorganges belassen und auf diese Weise für das Vorhandensein dieser Mikroorganismen als Startkultur für die nächste Charge gesorgt. Bei kontinuierlich geführten Belüftungsprozessen braucht die Startkultur nur am Beginn des mikrobiologischen Prozesses zugefügt werden, sofern die erforderlichen Mikroorganismen nicht bereits in dem Fugat enthalten sind.
  • Zur Belüftung des Fugates benutzt man bekannte Begasungseinrichtungen, insbesondere Druckstrahler, wie sie in der DD - PS 117 353 beschrieben sind. Zur Zerstörung des bei der Belüftung entstehenden Schaumes werden Schaumzerstörer, wie in der DD - PS 137 942 beschrieben, eingesetzt. Bei der Realisierung der zweiten Verfahrensstufe sind diese Schaumzerstörer jedoch so ausgebildet, daß die bei der Schaumzerstörung entstehende flüssige Phase nicht zurück in den Belüftungsbehälter, sondern in einen gesonderten Sammelbehälter geführt wird.
  • Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, in der ersten und zweiten Stufe des Verfahrens etwa 24 Stunden lang 0,3 bis 0,35 kg/m3h Sauerstoff in das zu belüftende Fugat einzutragen. In der zweiten Stufe wird die bei der Zerstörung des Schaumes entstehende flüssige Phase etwa 24 Stunden lang abgezogen.
  • In der dritten Stufe des Verfahrens werden etwa 24 Stunden lang 0,6 bis 1,2 kg/m3h Sauerstoff eingetragen. Die bei der Zerstörung des Schaumes entstehende flüssige Phase wird in der dritten Stufe des Verfahrens in den gleichen Belüftungsbehälter zurückgeführt, in dem der Schaum entstanden ist.
  • Zweckmäßig ist es weiterhin, die in der zweiten Stufe des Verfahrens abgezogene flüssige Phase einem Eindickungs-oder Entwässerungsprozeß zu unterwerfen. Die dabei entstehende Anreicherung von Biomasse kann schließlich getrocknet werden, wodurch ein hochwertiges Trockenfuttermittel entsteht. Der Trocknungsprozeß stellt gleichzeitig eine Sterilisation der gewonnenen Biomasse dar.
  • Im Sinne der Erfindung werden unter Abwasser und Abwasserschlämmen alle kommunalen Abwässer und Abwässer der Landwirtschaft, also auch Gülle, verstanden. Ferner werden darunter auch Industrieabwässer verstanden, sofern diese organisches Material (z.B. Zellulose) enthalten, welches mit Hilfe von Mikroorganismen in Biomasse umsetzbar ist.
  • Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß ohne einen besonderen Trennprozeß verfahrensbedingt hochwertige Biomasse von dem im Belüftungsbehälter vorliegenden Gemisch aus unveratmetem organischen Substrat, Mikroorganismen und mineralischen Salzen abgetrennt wird. Dadurch kann eine mineralsalzarme, leicht verdaubare Biomasse gewonnen werden, welche sich vor allem durch einen geringen Aschegehalt und eine hohe Verdaulichkeit auszeichnet.
  • Ausführungsbeispiel Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung ist das Schema eines Gülleaufbereitungsverfahrens dargestellt.
  • In der Stallanlage 1 für 30000 Schweine fallen täglich etwa 300 m3 Gülle an. Die Gülle wird in dem offenen Becken 2 gesammelt. Dieses Becken ist mit einem Rührwerk versehen, um die Gülle zu homogenisieren. Aus der Gülle werden durch eine mechanische Trennung in dem Dekanter 3 die Feststoffe entfernt. Da diese Feststoffe vorwiegend aus für das Schwein nicht verdaulichen zellulosehaltigen Futteranteilen bestehen, können die mit dem Dekanter abgetrennten Feststoffe nochmals an Rinder verfüttert oder kompostiert werden.
  • Das bei der Feststoffabtrennung anfallende Fugat wird zunächst in dem Stapelbehälter 4 gesammlt. Dieses Fugat besitzt einen BSB5-Gehalt von etwa 23 kg/m', einen CSV-Cr-Gehalt von 27 kg/m3, einen Feststoffgehalt von 26 kg/m3 und einen Aschegehalt von 7,5 kg/M3. Das Fugat wird in dem ersten Belüftungsbehälter 5 etwa 24 Stunden lang mit einer Intensität von 0,3 bis 0,35 kg Sauerstoff/mah belüftet. Bei dieser Belüftung steigt die Temperatur des Fugates in Abhängigkeit von der Außentemperatur von selbst auf etwa 30 0C an. Der mikrobiologische Prozeß findet daher im Wirkungsbereich der mesophilen Mikroorganismen statt. Bei der Belüftung entsteht in erheblichem Maße Schaum. Dieser Schaum wird durch Schaumzerstörer, die auf dem Dach des ersten Belüftungsbehälters 5 angeordnet sind, mechanisch zerstört, wobei die bei dieser Schaumzerstörung entstehende flüssige Phase ständig in den ersten Belüftungsbehälter zurückgeführt wird.
  • Diese 24stündige Belüftung des Fugates mit mäßigem Sauerstoffeintrag stellt die erste Stufe des Verfahrens dar.
  • In dieser ersten Stufe des Verfahrens wird das Bakterienwachstum aktiviert. Dabei sinkt der CSV-Cr-Gehalt auf etwa 19 kg/m3.
  • Im Anschluß an die erste Stufe wird das belüftete Fugat in den zweiten Belüftungsbehälter 6 gefördert. Dort wird das Fugat mit der gleichen Intensität wie in der ersten Stufe, also mit 0,3 - 0,35 kg Sauerstoff/m3h, 24 Stunden lang weiterbelüftet. Der hierbei entstehende Schaum wird ebenso wie in der ersten Stufe ständig mechanisch zerstört. Im Unterschied zur ersten Stufe wird die bei der Schaumzerstörung entstehende flüssige Phase jedoch nicht wieder in den zweiten Belüftungsbehälter 6 zurückgeführt, sondern aus dem Schaumzerstörer direkt in die Vorlage 7, in der sie zunächst gesammlt wird. Die bei dem mikrobiologischen Prozeß gebildete Biomasse wird durch selektive Flotationswirkung mit dem Schaum nach oben g#fördert.
  • Da diese Biomasse bei der Schaumzerstörung in der dabei anfallenden flüssigen Phasesverbleibt, stellt diese flüssige Phase eine eiweißreiche Fraktion dar. Sie weist einen Feststoffgehalt von etwa 58 kg/m3 auf. Die bei der Schaumzerstörung anfallende flüssige Phase wird in die Eindampfanlage 9 gefördert und dort eingedickt. Anschließend erfolgt dann z.B. in einem Sprühtrockner, welcher in der Zeichnung nicht dargestellt ist, die Trocknung des Produktes. Die dabei anfallende Biomasse besitzt einen Proteingehalt von 42 Gew.-%, ihre Pepsinverdaulichkeit beträgt 87 Gew.-%. Die Biomasse besitzt nur einen Aschegehalt bis zu 9 kg/m3. Diese Eigenschaften zeigen, daß es sich hierbei um ein qualitativ hochwertiges Produkt handelt, das als Futterzusatzstoff für Monogastriden, besonders für Schweine und Geflügel, geeignet ist. Pro Tag fallen etwa 3,5 t dieser Biomasse an.
  • Während der 24stündigen Begasung in dem zweiten Belüftungsbehälter 6 werden etwa 15 bis 20 % des Behälterinhaltes als Schaum bzw. bei der Zerstörung des Schaumes anfallende flüssige Phase weggeführt. Entsteht jedoch auf Grund der Zusammensetzung der Gülle und des mesophilen Bakterienwachstums eine größere Schaummenge, dann führt man die bei der Schaumzerstörung anfallende flüssige Phase solange in die Vorlage 7, bis die Schaumbildung rückläufig ist bzw. bis der Proteingehalt sinkt und der Mineralsalzgehalt steigt. Dies ist in erster Näherung an dem Ammoniakgeruch der Abluft erkennbar. In diesem Fall ist von der 24 Stundenzeitvorgabe abzuweichen und über einen längeren Zeitraum zu belüften.
  • Die Begasung des Fugates in dem zweiten Belüftungsbehälter 6 stellt die zweite Stufe des Verfahrens dar. In der zweiten Stufe steigt die Temperatur des Fugates in Äbhängigkeit von der Außentemperatur bip auf etwa 30 bis 35 0C an, so daß der mikrobiologische Prozeß im Wirkungsbereich der mesophilen Mikroorganismen liegt. Unter diesen Bedingungen sinkt der CSV-Gehalt auf 14 kg/m3.
  • Zur Durchführung der dritten Stufe des Verfahrens wird das Fugat in den dritten Belüftungsbehälter 8 gefördert und dort intensiv belüftet. Dabei werden etwa 24 Stunden lang 0,6 bis 1,1 kg Sauerstoff/m3h eingetragen. Dies führt zu einer erheblichen Intensivierung des mikrobiologischen Prozesses, wodurch die Temperatur der zu belüftenden Flüssigkeit auf 50 bis 55 0C ansteigt. In diesem Temperaturbereich werden die mesophilen Mikroorganismen durch thermophile Mikroorganismen verdrängt; diese bilden die Leitflora. Durch die von den thermophilen Keimen erzeugte Stoffwechselwärme, die in das Substrat abgegeben wird, erfolgt eine Hitzedematurierung der mesophilen Flora. Dadurch werden fast alle ursprünglich im Fugat enthaltenen pathogenen Keime, Parasitenstadien und dgl. inaktiviert.
  • Beim Wachstum der thermophilen Mikroorganismen werden die in dem Fugat noch enthaltenen organischen Stoffe weitgehend veratmet oder mineralisiert. Es entsteht ein Abwasser, das nahezu aus einer Monokultur thermophiler gporenbildner besteht, dessen CSV-Cr-Gehalt kleiner als 10 kg/m3 ist und dessen Feststoffgehalt 20 kg/m3 beträgt.
  • Der Gehalt an organischen Stoffen ist aber noch so groß, daß es nicht in einen Vorfluter gegeben werden kann, sondern in der Landwirtschaft auf Feldern verregnet wird.
  • Da es weitgehend frei von pathogenen Keimen und invasionsfähigen Parasitenstadien und fast geruchlos ist, bringt dies für die Landwirtschaft nur geringe Nachteile mit sich.
  • Der in der dritten Verfahrensstufe entstehende Schaum wird ebenso wie in den vorangehenden Stufen mechanisch zerstört und die dabei anfallende flüssige Phase ständig in den dritten Belüftungsbehälter zurückgeführt.
  • Um die Wärmeverluste in den Belüftungsbehältern 5, 6 und 8 möglichst niedrig zu halten, sind diese mit einer Wärmeisolationsschicht versehen. Die den dritten Behälter 8 verlassende Flüssigkeit tritt vor ihrer Verregnung in den zweiten Stapelbehälter 10, in dem sie gesammelt wird und außerdem zur Wärmerückgewinnung zur Verfügung steht.
  • Es ist nicht unbedingt erforderlich, die erste und die zweite Stufe des Verfahrens in unterschiedlichen Belüftungsbehältern durchzuführen. Beide Verfahrensstufen können auch nacheinander in dem gleichen Belüftungsbehälter durchgeführt werden. Dabei wird in der zweiten Stufe lediglich die in dem Schaumzerstörer anfallende flüssige Phase direkt in die Vorlage 7 geführt. Dies kann in dem ersten oder zweiten Belüftungsbehälter 5 oder 6 erfolgen.
  • Schließlich ist es auch möglich, alle 3 Verfahrensstufen nacheinander in dem gleichen Belüftungsbehälter durchzuführen.
  • Hierzu ist es allerdings erforderlich, daß die Belüftungsbehälter mit den für den jeweiligen Sauerstoffbedarf entsprechenden Druckstrahlern und Schaumzerstörern ausgerüstet sind.
  • Das Verfahren kann auch über die 3 Stufen sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich geführt werden. Bei größerem Gülleanfall, wie in diesem Beispiel genannt, ist der kontinuierlich geführte Prozeß ökonomischer.
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Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur aeroben Aufbereitung von Abwasser oder Abwasserschlämmen, bei dem die in dem Abwasser oder in den Abwasserschlämmen befindlichen Feststoffe mechanisch abgetrennt werden und das dabei anfallende Fugat belüftet wird, gekennzeichnet dadurch, daß bei der Belüftung des Fugates in einer ersten Stufe durch einen mäßigen Sauerstoffeintrag das Bakterienwachstum aktiviert wird, in einer zweiten Stufe bei gleichbleibender Belüftung die bei der Zerstörung des Schaumes entstehende flüssige Phase abgezogen wird und in einer dritten Stufe durch einen intensiven Sauerstoffeintrag eine Mineralisierung der organischen Bestandteile im thermophilen Temperaturbereich erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß in der ersten Stufe 24 Stunden lang 0,3 bis 0,35 kg/m3h Sauerstoff eingetragen werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß in der zweiten Stufe die bei der Zerstörung des Schaumes entstehende flüssige Phase 24 Stunden lang abgezogen wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß in der dritten Stufe etwa 24 Stunden lang 0,6 bis 1,2 kg/m3h Sauerstoff eingetragen werden.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß die in der zweiten Stufe abgezogene flüssige Phase entwässert und/oder getrocknet wird.
DE19823223978 1981-07-08 1982-06-26 Verfahren zur aeroben aufbereitung von abwasser oder abwasserschlaemmen Withdrawn DE3223978A1 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5435914A (en) * 1992-04-07 1995-07-25 Ieg Industrie-Engineering Gmbh Clarifying arrangement for waste water

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US5435914A (en) * 1992-04-07 1995-07-25 Ieg Industrie-Engineering Gmbh Clarifying arrangement for waste water

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