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Lichtempfindliches fotografisches Silberhalogenid-
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Aufzeichnungsmaterial Die Erfindung betrifft ein fotografisches Si-lbrhalogenid-Aufzeichnungsmaterial
mit verbesserter Lagerstabilität.
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Es ist bekannt, farbfotografische Bilder durch chromogene Entwicklung
herzustellen, d.h. dadurch, daß man ein bildmäßig belichtetes Aufzeichnungsmaterial
mit mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschicht in Gegenwart geeigneter Farbkuppler
mittels sogenannter Farbentwickler entwickelt, wobei das in Übereinstimmung mit
dem Silberbild entstehende Oxidationsprodukt der Entwicklersubstanzen mit dem Farbkuppler
unter Bildung eines Farbstoffbildes reagiert.
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An die Farbkuppler sowie an die daraus durch chromogene Entwicklung
erhaltenen Farbstoffe werden in der Praxis eine Reihe von Forderungen gestellt.
Die Farbkuppler sowie die daraus erhaltenen Farbstoffe müssen hinreichend stabil
sein gegenüber Licht, erhöhter Tempe-
ratur und Feuchtigkeit. Dies
gilt sowohl für frisches Material, als auch für verarbeitetes Material.
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Als Purpurkuppler, d.h. als Farbkuppler, die zur Erzeugung des purpurnen
Farbbildes geeignet sind, werden im allgemeinen Verbindungen verwendet, die sich
vom 5-Pyrazolon ableiten.
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Insbesondere bei Verwendung derartiger Pyrazolonkuppler stellt sich
in zunehmendem Maße deren Reaktivität mit Formalin als Nachteil heraus. Durch Reaktion
mit Formalin, das in Spuren in der Atmosphäre vorhanden ist und insbesondere von
Holz oder Kunststoffen, wie sie bei der Möbelherstellung verwendet werden, über
längere Zeit freigesetzt wird, wird die Empfindlichkeit und maximale Farbdichte
der farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien nachteilig beeinflußt. Dieser Effekt
wirkt sich besonders gravierend aus, wenn ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial
mit solchen Farbkupplern belichtet oder unbelichtet längere Zeit in einer formalinhaltigen
Umgebung, z.B. in neueren Kunststoffschränken oder in Schränken, die mit Phenol-Formaldehyd
Harzen verleimt wurden, aufbewahrt wird, bevor es zur Entwicklung gelangt.
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Ferner müssen die Gelatineschichten, aus denen das fotografische Material
aufgebaut ist, zur Erzielung'mechanischer Festigkeit gehärtet werden. Werden zu
diesem Zweck Aldehyde als Härtungsmittel eingesetzt, so können die genannten Nachteile
auf treten, weil überschüseiges Härtungsmittel mit dem Pyrazolonkuppler reagiert.
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Zur-Behebung dieses Nachteils sind schon verschiedene Vorschläge gemacht
worden. So ist z.B. aus der DE-OS 1 772 816 bekannt, fotografischen Schichten, beispielsweise
N,N -Ethylenharnstoff, 2,.3-Dihydroxynaphthalin oder Dimedon zuzusetzen, um Formaldehyd
zu fixieren.
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In der DE-OS 2 332 426 wird ein fotografisches Aufzeichnungsmaterial
beschrieben, das in einer seiner Kolloidschichten neben einem Vinylsulfonylhärter
einen acyclischen Harnstoff als Aldehydentferner enthält. Die US-PS 3 652 278 betrifft
ein Verfahren zur Verminderung des Schleiers in fotografischen Materialien, die
in einer Formaldehyd enthaltenden Atmosphäre gelagert werden. Danach wird der Silberhalogenidemulsion
des Materials eine Verbindung aus der Gruppe N,N'-Ethylenharnstoff, 2,3-Dihydroxynaphthalin
und 1,1-Dimethyl-3,5-diketocyclohexah einverleibt. Weiter ist aus JP-PS 76 023 908
bekannt, daß 2,4-Dioxoimidazoline als Aldehydentferner in Colormaterialien geeignet
sind.
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Um die beschriebenen, durch Aldehyde verursachten, Nachteile zu vermeiden,
hat man versucht, fotografische Materialien, die einen Aldehydhärter enthalten,
in Gegenwart einer organischen Verbindung zu verarbeiten, die mit dem Aldehyd zu
reagieren vermag. Zu den Verbindungen gehören Hydroxylamine, Hydrazine, Hydrazoverbindungen,
Semicarbazide, Naphthalindiamine und Dimethyldihydroresorcin. Auch die US-PS 3 168
400 betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung fotografischer Bilder. Das Verfahren
besteht darin, das Bindemittel des fotografischen Materials vor der Entwicklung
des Materials und nach der Belichtung mit einem Aldehyd zu härten
und
dann den unverbrauchten Aldehyd durch Behandlung mit der wäßrigen Lösung einer Aminverbindung
zu entfernen. Geeignete Ämine sind z.B. Hydroxylamin, Semicarbazid, Hydrazin, Biuret,
Aminoguanidin usw. Aldehydhaltige fotografische Materialien werden nach der DE-OS
2 227 144 in Bädern behandelt, die Hydroxylamin oder ein wasserlösliches Salz von
Hydroxylamin und eine aromatische Polyhydroxylverbindung mit 2 Hydroxylgruppen in
ortho-Stellung, z.B. eine o-Dihydroxyverbindung aus der Benzolreihe, enthält.
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Durch keine dieser bekannten Maßnahmen läßt sich die durch die beschriebene
Wirkung der Aldehyde verursachte Beeinträchtigung eines fotografischen Materials
in zufriedenstellender Weise verhindern. Vor allem macht sich die starke Feuchtigkeitsabhängigkeit
der Wirksamkeit der genannten Aldehydfänger nachteilig bemerkbar.
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Eine der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, die Stabilität
fotografischer Aufzeichnungsmaterialien zu verbessern. Insbesondere liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, die Stabilität von Purpurkupplern insbesondere gegenüber Aldehyden
zu erhöhen.
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Es wurde nun ein neues fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit wenigstens
einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und wenigstens einer Schicht,
die einen Farbkuppler enthält, gefunden. Erfindungsgemäß enthält das fotografische
Material sowohl eine aromatische Verbindung mit wenigstens zwei Hydroxylgruppen,
die direkt an das aromatische System gebunden sind, als auch eine Aminocarbonsäure.
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Bevorzugte aromatische Verbindungen sind 1,3-Dihydroxyverbindungen,
insbesondere Verbindungen folgender Struktur (I)
worin R1 bis R gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, einen gegebenenfalls
substituierten Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkoxy- oder aromatischen Rest oder eine SO3H-Gruppe
bedeuten können und wobei R3 und R4 zusammen den Rest zur Vervollständigung eines
gegebenenfalls substituierten ankondensierten Ringes bedeuten können.
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Bei den Substituenten handelt es sich um in fotografischen Aufzeichnungsmaterialien
übliche Substituenten.
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In besonders bevorzugten Ausführungsformen bedeuten: R1 H; R2 bis
R4 H, Methyl oder Phenyl und/oder R3 zusammen mit R4 den Rest zur Bildung eines
Naphthalinringes.
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Ganz besonders geeignete aromatische Verbindungen mit wenigstens zwei
Hydroxygruppen sind in folgender Tabelle 1 angegeben:
Tabelle 1
Nr. Verbindung
Bei den erfindungsgemäß zu verwendenden Aminocarbonsäuren handelt
es sich insbesondere um basisch reagierende Aminocarbonsäuren, Basische Aminocarbonsäuren
sind mit einer zweiten Aminogruppe oder einer anderen basischen Gruppe substituiert.
Besonders geeignete Aminocarbonsäuren entsprechen folgender Formel (II)
worin R5 einen Rest mit einer basischen Gruppe bedeutet.
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R5 steht insbesondere für den Rest -(CH2)n-X, worin X einen basischen
Rest und n eine ganze Zahl, insbesondere 1 bis 6 bedeutet.
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Basische Reste, für die X stehen kann, sind insbesondere
und
Besonders geeignete Aminocarbonsäuren sind in der folgenden Tabelle 2 angegeben.
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Tabelle 2 Nr. Verbindung
Die Verwendung von Arginin in fotografischen Materialien ist aus der US-PS 4 189
319 bekannt, jedoch zur Entwicklungsbeschleunigung.
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Die erfindungsgemäß zu verwendenden aromatischen Hydroxyverbindungen
und Aminocarbonsäuren können im fotografischen Aufzeichnungsmaterial getrennt voneinander,
vorzugsweise aber in der gleichen Schicht, angewandt werden. Sie können in eine,
aber auch in mehrere Schichten eingebracht werden. Bei farbkupplerhaltigen Aufzeichnungsmaterialien
mit wenigstens einer Schicht, die einen Purpurkuppler enthält, sind die erfindungsgemäß
zu verwendenden Verbindungen in einer bevorzugten Ausführungsform vom Schichtträger
weiter entfernt als die oberste Schicht, die einen Purpurkuppler enthält.
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Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen können in allen mit
Wasser mischbaren Lösungsmitteln und auch in Wasser selbst in das Material eingebracht
werden. Von Vorteil sind beispielsweise niedrig siedende Lösungsmittel, die beim
Beguß des fotografischen Aufzeichnungsmaterials leicht entfernt werden können, wie
z.B. Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol, Aceton, Methylethylketon und Acetonitril.
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Die optimalen Mengen der erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen
lassen sich leicht feststellen. Um farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien gegen
Schäden während der Lagerung durch Aldehyde wirksam zu schützen, werden im allgemeinen
pro m2 des zu schützenden Aufzeichnungsmaterials wenigstens 0,1 g der aromatischen
Hydroxyverbindung und wenigstens 0,05 g der Aminocarbonsäure verwendet. Als besonders
günstig erwiesen sich 0,1 bis 1,5 g/m2, insbesondere
0,2 bis 1,0
g/m2 der aromatischen Hydroxyverbindung und 0,05 g bis 0,6 g, insbesondere 0,1 g
bis 0,4 g/m2 der Aminocarbonsäure. Als besonders günstig erwies es sich, wenn pro
Mol der Aminocarbonsäure etwa 2 bis 7 Mol der aromatischen Hydroxyverbindung eingesetzt
werden.
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Üblicherweise enthalten die farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien
mindestens je eine Silberhalogenidemulsionsschichten-Einheit für die Aufzeichnung
von Licht jedes der drei Spektralbereiche Rot, Grün und Blau.
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Jede der genannten Silberhalogenidemulsionsschicht-Einheiten kann
eine einzige Silberhalogenidemulsionsschicht oder auch mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten
umfassen. Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien mit Doppelschichten für die
verschiedenen Spektralbereiche sind beispielsweise aus den US-Patentschriften 3
663 228, 3 849 138 und 4 184 876 bekannt.
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Den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten sind im allgemeinen
nicht-diffundierende Farbkuppler zugeordnet, die mit den Farbentwickleroxidationsprodukten
unter Bildung eines nicht-diffundierenden Farbstoffes zu reagieren vermögen und
in der lichtempfindlichen Schicht selbst oder in enger Nachbarschaft hierzu untergebracht
werden.
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Die gegebenenfalls den zwei oder mehr Teilschichten gleicher Spektralempfindlichkeit
zugeordneten Farb-
kuppler brauchen nicht notwendigerweise identisch
zu sein. Sie sollen lediglich bei der Farbentwicklung die gleiche Farbe ergeben,
normalerweise eine Farbe, die komplementär ist zu der Farbe des Lichtes, für das
die lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten empfindlich sind, obwohl
auch andere Zuordnungen möglich sind. Den rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
ist in der Regel mindestens je ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung
des blaugrünen Teilfarbenbildes zugeordnet, in der Regel ein Kuppler vom Phenol-
oder cL-Naphtholtyp. Die grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten enthalten
in der Regel mindestens je einen nichtdiffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung
des purpurnen Teilfarbenbildes, wobei üblicherweise Farbkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons,
des Indazolons oder des Pyrazolobenzimidazols Verwendung finden. Die blauempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten schließlich enthalten in der Regel mindestens
je einen nicht-diffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes,
in der Regel einen Farbkuppler mit einer offenkettigen ß-Diketomethylen-oder ß-Diketomethin-gruppierung.
Farbkuppler dieser Arten sind in großer Zahl bekannt und in einer Vielzahl von Patentschriften
beschrieben. Beispielhaft sei hier auf die Veröffentlichungen "Farbkuppler" von
W. Pelz in "Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/München",
Band III, Seite 111 (1961), K. Venkataraman in "The Chemistry of Synthetic Dyes",
Vol. 4, 341 bis 387, Academic Press (1971), und T.H.
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James, "The Theory of the Photographic Process, 4. Ed.
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S. 353 - 362 verwiesen.
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Bei den Farbkupplern kann es sich z.B. um 6-, 4- und um 2-,Nquivalentkuppler
handeln, darunter die sogenannten Weißkuppler, die bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
keinen Farbstoff ergeben, sowie DIR-Kuppier.
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Bei Bedarf können Farbkupplermischungen verwendet werden, um einen
gewünschten Farbton oder eine gewünschte Reaktivität einzustellen. Beispielsweise
können wasserlösliche Kuppler in Kombination mit hydrophoben wasserunlöslichen Kupplern
verwendet werden.
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Geeignete Purpurkuppler haben z.B. die Struktur:
Bezüglich weiterer geeigneter Zusätze zu den erfindungsgemäßen
farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien oder zu einer seiner Schichten sei verwiesen
auf den Artikel in der Zeitschrift "Product Licensing Index", Band 92, Dezember
1971, Seiten 107 bis 110.
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Die in den erfindungsgemäßen Materialien verwendeten Silberhalogenidemulsionen
können als Halogenid Chlorid, Bromid und Iodid bzw. Mischungen davon enthalten.
Vorzugsweise werden Bromid und Bromidiodid-Emulsionen verwendet.
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Die Emulsionen sind vorzugsweise chemisch sensibilisiert, z.B. durch
Zusatz schwefelhaltiger Verbindungen bei der chemischen Reifung, beispielsweise
Allylisothiocyanat, Allylthioharnstoff und Natriumthiosulfat.
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Als chemische Sensibilisatoren können ferner auch Reduktionsmittel,
z.B. die in den belgischen Patentschriften 493 464 oder 568 687, beschriebenen Zinnverbindungen,
ferner Polyamine wie Diethylentriamin oder Aminoinethylsulfinsäurederivate, z.B.
gemäß der belgischen Patentschrift 547 323, verwendet werden. Geeignet als chemische
Sensibilisatoren sind auch Edelmetalle bzw. Edelmetallverbindungen wie Gold, Platin,
Palladium, Iridium, Ruthenium oder Rhodium. Es ist ferner möglich, die Emulsionen
mit Polyalkylenoxidderivaten zu sensibilisieren, z.B. mit Polyethylenoxid eines
Molekulargewichts zwischen 1000 und 20 000, ferner mit Kondensationsprodukten von
Alkylenoxiden und Alkoholen, aliphatischen Carbonsäuren, aliphatischen Aminen, aliphatischen
Diaminen und Amiden.
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Die Emulsionen können in an sich bekannter Weise optisch sensibilisiert
werden, z.B. mit den üblichen Polymethinfarbstoffen, wie Neutrocyaninen, basischen
oder sauren Carbocyaninen, Rhodacyaninen, Hemicyaninen, Styrylfarbstoffen, Oxonolen
und ähnlichen. Derartige Sensibilisatoren sind in dem Werk von F.M. Hamer "The Cyanine
Dyes and related Compounds", (1964), beschrieben. Verwiesen sei diesbezüglich insbesondere
auf Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 18, Seiten 431
ff.
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Als Stabilisatoren sind besonders geeignet Azaindene, vorzugsweise
Tetra- oder Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen
substituiert sind. Derartige Verbindungen sind z.B. in dem Artikel von Birr, Z.Wiss.Phot.
47 (1952), 2 bis 58, beschrieben. Weitere geeignete Stabilisatoren sind u.a. heterocyclische
Mercaptoverbindungen, z .3. Phenylmercaptotetrazol, quaternäre Benzthiazolderivate
und Benzotriazol.
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Für die erfindungsgemäßen Materialien können die üblichen Schichtträger
verwendet werden, z.B. Träger aus Celluloseestern wie Celluloseacetat oder Celluloseacetobutyrat,
ferner Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat oder Polycarbonate, insbesondere
auf Basis von Bisphenylolpropan. Geeignet sind ferner Papierträger, die gegebenenfalls
wasserundurchlässige Polyolefinschichten, z.B. aus Polyethylen oder Polypropylen,
enthalten können, ferner Träger aus Glas oder Metall.
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Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des Aufzeichnungsmaterials
sind die üblichen hydrophilen filmbildenden Mittel geeignet, z.B. Proteine, insbesondere
Gelatine, Alginsäure oder deren Derivate wie Ester, Amide oder Salze, Cellulose-Derivate
wie Carboxymethylcellulose und Cellulosesulfate, Stärke oder deren Derivate oder
hydrophile synthetische Bindemittel wie Polyvinylalkohol, teilweise verseiftes Polyvinylacetat,
Polyvinylpyrrolidon und andere. Die Schichten können im Gemisch mit den hydrophilen
Bindemitteln auch andere synthetische Bindemittel in gelöster oder dispergierter
Form enthalten wie Homo- oder Copolymerisate von Acryl-oder Methacrylsäure oder
deren Derivaten wie Estern, Amiden oder Nitrilen, ferner Vinylpolymerisate wie Vinylester
oder Vinylether.
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Die Schichten des fotografischen Materials können in der üblichen
Weise gehärtet sein, beispielsweise mit Härtern des Epoxidtyps, des heterocyclischen
Ethylenimins und des Acryloyltyps. Weiterhin ist es auch möglich, die Schichten
gemäß dem Verfahren der deutschen Offenlegungsschrift 2 218 009 zu härten, um farbfotografische
Materialien zu erzielen, die für eine Hochtemperaturverarbeitung geeignet sind.
Es ist ferner möglich, die fotografischen Schichten bzw. die farbfotografischen
Mehrschichtenmaterialien mit Härtern der Diazin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe
zu härten oder mit Härtern vom Vinylsulfon-Typ.
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Geeignete Farbentwicklersubstanzen für das erfindungsgemäße Material
sind insbesondere solche vom p-Phenylendiamintyp, z.B.:
N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin,
4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-methoxyethylanilin, 2-Amino-5-diethylaminotoluol, N-Butyl-N-
-sulfobutyl-p-phenylendiamin, 2-Amino-5- (N-ethyl-N-ß-methansulfonamidethyl-amino)
-toluol, N-Ethyl-N-ß-hydroxyethyl-p-phenylendiamin, N,N-Bis- (ß-hydroxyethyl) -p-phenylendiamin,
2-Amino-5-(N-ethyl-N-ß-hydroxyethylamino)-toluol. Weitere brauchbare Farbentwickler
sind beispielsweise beschrieben in J.Amer.Chem.Soc. 73, 3100 (1951).
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Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise gebleicht
und fixiert. Bleichung und Fixierung können getrennt voneinander oder auch zusammen
durchgeführt werden.
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Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen verwendet werden,
z.B. Fe3+ -Salze und Fe3+-Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche
Kobaltkomplexe usw. Besonders bevorzugt sind Eisen-III-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren,
insbesondere z.B.
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Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure,
N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure und von entsprechenden Phosphonsäuren.
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Die folgenden Beispiele, die bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
beschreiben, sollen die Erfindung näher erläutern. Prozentangaben bedeuten, wenn
nicht anders angegeben, Gewichtsprozent.
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Beispiel 1 Den nachfolgenden Beispielen liegt folgender Schichtaufbau
zugrunde: Auf einem mit einer Lichthofschutzschicht und einer Haftschicht versehenen
Cellulosetriacetatträger werden nacheinander die unten angegebenen Schichten aufgetragen.
Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 2 1 m . Der Schichtaufbau entspricht
im wesentlichen dem aus Beispiel 1 der Deutschen Offenlegungsschrift 3 037 912 bekannten
Aufbau.
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1. Eine weniger empfindliche rotsensibilisierte Silberbromidjodidemulsionsschicht
mit dispergierten Blaugrünkupplern, einem DIR-Kuppler und einer Rotmaske.
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2. Eine hochempfindliche rotsensibilisierte Silberbromidjodidemulsionsschicht
mit Blaugrünkupplern.
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3. Eine Zwischenschicht aus Gelatine.
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4. Eine weniger empfindliche grünsensibilisierte Silberbromidjodidemulsionsschicht
mit 0,6 g darin dispergiertem Farbkuppler der Formel M-7, 0,3 g des Farbkupplers
der Formel M-8, einem DIR-Kuppler und einem Gelbmaskenkuppler.
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5. Eine hochempfindliche grünsensibilisierte Silberbromidjodidemulsionsschicht
mit 0,12 g darin dispergiertem Farbkuppler der Formel M-7 und einem Gelbmaskenkuppler.
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6. Eine Zwischenschicht aus Gelatine.
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7. Eine Carey Lea-Silberfilterschicht.
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8. Eine niederiger empfindliche blausensibilisierte Silberhalogenidemulsionsschicht
mit einem darin dispergierten Gelbkuppler.
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9. Eine hochempfindliche blausensibiliserte Silberhalogenidemulsionsschicht
mit einem darin dispergierten Gelbkuppler.
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10. Eine Deckschicht aus Gelatine.
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11. Eine Deckschicht aus Gelatine mit einem Carbamoylpyridiniumsalz.
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Das so hergestellte Material ist ein Vergleichsmaterial (Probe 0).
In den aus der folgenden Tabelle 3 ersichtlichen Mengen wurden einem derartigen
Material zusätzlich Resorcin und Lysin in unterschiedlichen Abmischungen in Form
einer 5 %igen wäßrigen Lösung zur Schicht 6 zugefügt.
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Zur Prüfung auf Aldehydstabilität wurden die so erhaltenen Proben
in einem geschlossenen Gefäß mit einem Volumen von 20 1 gelagert. Unter Testbedingungen
A befanden sich die Proben 7 Tage über einem Gemisch aus 154 g Glycerin, 39 g Wasser
und 7 ml Formalin (30 Eig) bei einer Temperatur von 230C und einer rel. Luftfeuchtigkeit
von ca. 55 %. Unter Testbedingungen B wurden die Proben
14 Tage
über einem Gemisch aus 130 g Glycerin, 70 g Wasser und 1 ml Formalin (30 %ig) bei
einer Temperatur von 230C und einer rel. Luftfeuchtigkeit von ca. 70 % gelagert.
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Nach der Lagerung wurden die Proben hinter einem graduellen Stufenkeil
belichtet und einer üblichen Farbnegativentwicklung nach dem aus der Zeitschrift
"British Journal of Photography", Juli 1974, Seiten 597-598 bekannten Verfahren
entwickelt.
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Weiterhin wurde ein Vergleichsmaterial (ohne Resorcin und ohne Lysin)
wie oben angegeben hergestellt, belichtet und entwickelt, ohne daß es einer Lagerung
in Anwesenheit von Formaldehyd ausgesetzt wurde. Es wurde die Belichtungsintensität.
bestimmt, die bei diesem Material erforderlich ist, um eine Purpurfarbdichte D =
1,5 über Schleier zu erhalten. Bei dem unter Testbedingungen A und B gelagerten
Material wird die Purpurfarbdichte über Schleier bestimmt, die bei gleicher Belichtung
noch vorliegt. Die auf diese Weise bestimmte noch vorliegende Farbdichte wird als
Restfarbdichte bezeichnet und in Tabelle 3 in Prozenten der oben angegebenen Dichte
D angegeben.
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Tabelle 3 Probe Resorcin Lysin2 Restfarbdichte in % [mg/m2] /mg/m
7 Testbedingung A 0 ohne ohne 30 1 400 ohne 55 2 ohne 400 30 3 300 100 75 (Erfindung)
4 200 200 65 (Erfindung) Beispiel 2 Beispiel 1 wird wiederholt, mit der Abänderung,
daß nunmehr die in Tabelle 4 angegebenen Verbindungen in den aus Tabelle 4 ersichtlichen
Mengen als 5 %ige wäßrige Lösungen in die Schicht 6 eingebracht werden. Die Bestimmung
der Restfarbdichte erfolgt wie in Beispiel 1 angegeben
Tabelle
4 Probe Zusatz der Verbindung (mg/m²) Restfarbdichte nach Testbehandlung (s. Tabelle
1) (s. Tabelle 2) A B 1 - - 25 20 2 1.1. (600) - 70 50 3 1.1. (400) 2.1. (200) 80
75 4 1.3. (400) 2.1. (200) 80 50 5 1.2. (400) 2.1. (200) 85 65 6 Ethylendiharnstoff
(600) 80 35
Aus Tabelle 4 geht deutlich die Verbesserung der Stabilität
der fotografischen Materialien bei der erfindungsgemäßen kombinierten Anwendung
einer aromatischen Hydroxyverbindung und einer Aminocarbonsäure hervor. Die Verwendung
des aus dem Stand der Technik bekannten Ethylendiharnstoffs (Probe 6 der Tabelle
4) zeigt insbesondere unter den Testbedingungen B, also unter hoher Luftfeuchtigkeit,
einen bei weitem nicht so guten Schutz wie das erfindungsgemäße Material.