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Kabelkette, Verfahren zur Herstellung der Kabelkette
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sowie Verwendung der Kabelkette zur Herstellung von Kabelbäumen Die
Erfindung betrifft eine Kabelkette, ein Verfahren zur Herstellung der Kabelkette
sowie die Verwendung der Kabel kette zur Herstellung von Kabelbäumen.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, die ein elektrisches Kabel (Leiterdraht)
von einer Kabeltrommel abziehen, ablängen, zumindest ein Ende abisolieren und an
das entisolierte Ende einen Verbinder crimpen. Der mit dem oder den Verbindern bestückte
Leiterdraht wird z.- B. in einer Auffangwanne gesammelt (US-PS 3 029.494).
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Es sind ferner Vorrichtungen bekannt, die gleichzeitig mehrere Leiterdrähte
transportieren und dabei abisolieren und die Enden mit einem Verbinder versehen
(DE-OS 2 014 146). Am Ende der Bearbeitungsstrecke werden die bestückten Leiterdrähte
ebenfalls in einen Auffangbehälter befördert.
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Wenn die in den beschriebenen Vorrichtungen produzierten Produkte
in Gehäuse eingesetzt werden sollen, geschieht
dies in der Regel
von Hand. Zum automatischen Bestücken von Gehäusen sind Vorrichtungen entwickelt
worden, die den an einen Verbinder gecrimpten Leiterdraht unmittelbar nach dem Crimpen
hinter der Crimpstelle ergreifen und in eine Gehäusekammer einschieben (DE-OS 27
40 377, DE-OS30 06237). Mit diesen Vorrichtungen können zwar Kabelbäume oder Teilkabelbäume
mit Leiterdrähten- ggf.
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auch unterschiedlicher Dicke, jedoch gleicher Länge und gleichen Verbindern,hergestellt
werden; denn die Vorrichtungen können nur eine Spule, auf die die in Reihe miteinander
verbundenen gleichen Verbinder aufgespult sind, und eine Kabeltrommel verarbeiten.
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Zur Herstellung von insbesondere Teilkabelbäumen sind Vorrichtungen
bekannt (DE-OS 2 702 188, US-PS 3 766 624), in denen von mehreren Kabeltrommeln
vorzugsweise gleichzeitig mehrere Kabel abgezogen, gleich oder ungleich abgelängt,
anschließend mehrere abgelängte Kabel zu einer Gruppe zusammengefaßt, weitertransportiert,
dabei die Kabel ein- oder beidseitig abisoliert, ein- oder beidseitig mit ggf. unterschiedlichen
Verbindern versehen werden und mindestens ein mit einem Verbinder bestücktes Ende
eines Kabels in eine Gehäusekammer eingesetzt wird. Die mit diesen Vorrichtungen
herstellbaren Kabelbäume, insbesondere Teilkabelbäume, können eine Gruppierung mehrerer,
gleich oder unterschiedlich langer und/ oder dicker mit oder ohne Leiterkralle (Verbinder)
bestückter Kabel sein, die mindestens einseitig in Kammern eines Gehäuses eingesetzt
und insoweit gruppiert sind.
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Die hervorragende Variabilität der bekannten Vorrichtungen kann jedoch
nur mit einem erheblichen Aufwand gewährleistet werden, indem eine Vielzahl von
Einzelvorrichtungen miteinander kombiniert werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist, die Weiterverarbeitung mit mindestens einem
elektrischen Verbinder versehener Leiterdrähte, sogenannter konfektionierter Leitungen,
insbesondere für das Bestücken von Gehäusen, und die Herstellung von Kabelbäumen,
vornehmlich Teilkabelbäumen, zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kabelkette gelöst, die
aus mehreren hintereinander gereihten, zumindest einendig mit einem elektrischen
Verbinder versehenen elektrischen Leiterdrahtstücken besteht. Vorzugsweise sind
die aneinandergereihten Leiterdrähte gleich ausgebildet, d.h. gleich dick und gleich
lang sowie mit gleichen elektrischen Verbindern bestückt. Die Kabelkette befindet
sich zweckmäßigerweise in einer Speichervorrichtung; sie ist vorzugsweise auf einer
Spule aufgespult, weil sie von der Spule sehr einfach wieder abgespult werden kann.
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Eine solche erfindungsgemäß aufgespulte Kabelkette läßt sich mit einfachen,
handelsüblichen, sogenannten Crimp-Vollautomaten, herstellen, die das Kabel automatisch
von einer Speichertrommel abziehen, ablängen, abisolieren und mit mindestens einem
elektrischen Verbinder versehen.
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Nach der Erfindung wird der vordere oder hintere Endbereich des als
Kabel stück anfallenden Leiterdrahtes mit dem vorderen oder hinteren Endbereich
des vorangehenden Leiterdrahtes derart verbunden, daß eine Kabelkette entsteht.
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Die Verbindung kann beispielsweise dadurch gewährleistet werden, daß
die elektrischen Verbinder ineinandergesteckt werden, wenn ein Ende des einen Kabel
stücks mit einer Steckerhülse und das Ende des anderen Kabel stücks mit
einem
passenden Steckerstift ausgerüstet ist. In der Regel werden jedoch Kabel stücke
miteinander zu verbinden sein, deren in Reihe benachbarten Enden jeweils an gleiche
Verbinder gecrimpt sind oder von denen ein Ende lediglich eine Trennstelle oder
einen abisolierten Bereich aufweist. Für diese Fälle sieht die Erfindung vor, Verbindungsstücke,
vorzugsweise Verbindungscl ipse oder Klammern oder Muffen, zu verwenden, die die
benachbarten bestückten oder unbestückten Endbereiche in Reihe hintereinander oder
diagonal versetzt zueinander oder nebeneinander angeordnet haltern, zweckmäßigerweise
festklemmen. Die Verbindungsstücke sind erfindungsgemäß derart ausgebildet, daß
sie gewährleisten, daß die Kabelkette aufgespult, bzw. in einen Speicher befördert
und von dort wieder abgezogen werden können, ohne daß die Kette zerreißt und daß
die gehalterten Endbereiche der Kabel stücke der Kabelkette mit einfachen Mitteln
wieder getrennt bzw. gelöst werden können. Die erfindungsgemäßen Verbindungsstücke
können Steckschlitze oder dergleichen Steckelemente aufweisen, in die z. B. die
elektrischen Verbinder (Leiterkrallen) derart einsteckbar sind, daß sie gerastet
oder geklemmt gehaltert werden. Das Lösen der Kette kann durch einfaches Auseinanderziehen
oder Aufclipsen des Verbindungsstückes oder seitliches Herausdrücken der Leiterdrahtenden
erfolgen. Die einfachste Art, die konfektionierten Kabelstücke zur Kabelktte zusammenzufügen,
ist, Klebebänder zu verwenden oder die Endbereiche zwischen zwei aufeinandergedrückte
Klettverschlußbänder zu lagern.
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Aus der Erfindung resultiert, daß man mit bekannten Konfektioniervorrichtungen
eine Kabelkettenspule mit bestimmten konfektionierten Kabelstücken, aber auch beliebig
viele andere Kabelkettenspulen mit anderen
und anders konfektionierten
Kabel stücken herstellen kann; denn die meisten bekannten Konfektioniervorrichtungen
können verschieden dicke Kabel und verschiedene elektrische Verbinder verarbeiten.
Die erfindungsgemäßen Kabelkettenspulen können dazu dienen, ohne weiteres an Verbraucher
geliefert zu werden, die konfektionierte gleiche Kabel stücke verwenden wollen.
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Die Kabelketten, insbesondere die Kabelkettenspulen, ermöglichen in
diesem Fall eine einfachere Handhabung bei der Versendung, der Lagerung und der
bestimmungsgemäßen Weitererarbeitung.
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Mehrere Kabelkettenspulen mit unterschiedlich konfektionierten Leitungen,
die nacheinander mit ein und derselben Konfektioniervorrichtung oder mit mehreren
gleichen oder verschiedenen Konfektioniervorrichtungen gleichzeitig und/oder nacheinander
hergestellt sein können, können mit besonderen Vorteilen zur Herstellung von Kabel
bäumen und/oder Teilkabelbäumen verwendet werden, indem die Kabelketten durch eine
Übernahmestation jeweils von einer Spule abgezogen, in der Ubernahmestation die
Ketten gelöst, die vereinzelten konfektionierten Kabelstücke in eine Bestückungsstation
geleitet und dort die Verbinder in die Kammern eines Verbindergehäuses eingesetzt
werden. Diese Art der Herstellung von Kabel bäumen erfordert die Kombination wesentlich
weniger Maschinen; ggf. ist nur eine Konfektioniermaschine erforderlich, wobei Störungen
sich nicht auf die Weiterverarbeitung auswirken. Durch die Bildung einer Kabelkettenspule
wird ein Vorrat geschaffen, der beliebig ergänzbar-ist.
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Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch das Prinzip der Bildung einer Kabelkettenspule,
Fig. 2 schematisch eine erfindungsgemäße Verwendung von, mehreren Kabelkettenspulen
zur Herstellung von Kabelbäumen, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines Verbindungsstückes
zur Bildung einer Kabel kette, Fig. 4 eine Seitenansicht des Verbindungsstückes
nach Fig. 3 mit eingesetzten konfektionierten Kabel stücken, Fig. 5 eine Draufsicht
auf das Verbindungsstück nach Fig. 3, Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie A-B
in Fig. 5.
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In den beiden Konfektioniervorrichtungen 1 und 2 werden mit elektrischen
Verbindern versehene Leiterdrahtstücke 3 erzeugt und mit z. B. einer Muffe 4 hintereinander
gereiht, so daß Kabelketten 5 und 6 entstehen. Die Kabelketten 5 und 6 werden jeweils
mit einer Haspel 7 auf eine Spule 8 gewickelt. Die Kabelkette 5 setzt sich - wie
aus der Fig. 1 ersichtlich - aus längeren Leiterdrahtstücken 3 zusammen als die
Kabelkette 6. Die Konfektioniervorrichtungen 1 und 2 können gleicher oder verschiedener
Bauart sein und können Kabel unterschiedlicher Dicke und Länge und unterschiedlichen
Querschnitts mit verschiedenen elektrischen Verbindern vorne und/oder hinten bestücken
und liefern die konfektionierten Leitungen zur Kettenbildung vorzugsweise in Richtung
der Längsachse des Kabels.
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Zur Erzeugung von Kabelbäumen werden mehrere Spulen 8 mit gleichen
und/oder verschiedenen Kabel ketten gemäß
Fig. 2 zusammengestellt.
Von geeigneten Einrichtungen einer Übernahmestation 9 werden die Kabelketten 5,
6, 10, 11, 12, 13, 14 und 15 von den Kabelkettenspulen 8 abgespult und die Verbindungen
zwischen den konfektionierten Leiterdrahtstücken 3 gelöst. Die freien konfektionierten
Leiterdrahtstücke 3 werden in der Bestückungseinrichtung 16 in an sich bekannter
Weise in Gehäusekammern eingeschoben, so daß sich die erwünschten Kabelbäume ergeben.
In einer Umwickelstation 17 können die Kabelbäume in an sich bekannter Weise umwickelt
werden.
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Ein zur Bildung einer Kabelkette geeignetes Verbindungsstück 4 wird
in den Fig. 3, 4, 5 und 6 dargestellt. Es ist eine Art Muffe aus z. B. Kunststoff,
die einen längsgestreckten, quaderförmigen Körper 18 mit seitlichen Führungsleisten
19 aufweist. Mit den Führungsleisten 19 kann die Muffe in schienenartigen Führungselementen
während der Kettenbildung und Auflösung der Kette geführt werden. Im Körper 18 ist
von einer Seitenwandung ausgehend ein vorne und hinten offener Längsschlitz 20 eingebracht,
der sich seitlich zumindest bis zur Längsmitte des Körpers 18 erstreckt. Vorzugsweise
sind in die Oberfläche des Schlitzes 20 Konturen 21 (Stufen, Kanten, Stege, Nuten
oder dergleichen) ein gebracht, die zur Lagerung und Halterung eines elektrischen
Verbinders dienen. Zur Kabelkettenbildung werden die mit einem elektrischen Verbinder
22 bestückten Kabelenden 23 zweier konfektionierter Kabel stücke seitlich in den
Schlitz 20 eingeführt. Die Verbinder 22 werden durch die Querstege 24 gegen Herausziehen
in Längsrichtung der Kabelkette gesichert. Zum Lösen der Kabelkette werden die Kabelenden
23 zusammen mit den Verbindern 22 mit geeigneten Mitteln seitlich aus dem
Schlitz
20 der Muffe herausgedrückt.
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Die Fig. 3 bis 6 zeigen lediglich eine Möglichkeit auf, konfektionierte
Kabel stücke zur Kabel kette zusammenzufügen bzw. aneinanderzureihen. Die erfindungsgemäße
Aufgabe, Kabelketten aus konfektionierten Kabel stücken zu bilden, eröffnet viele
Varianten für den Durchschnittsfachmann auf der Basis der Aufgabenerfindung.
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Grundlegend ist nämlich allein der erfinderische Einfall der Kabelkettenbildung,
der überraschende Vereinfachungen für die Weiterverarbeitung konfektionierter Kabel
stücke, insbesondere für die Herstellung von Kabelbäumen und Teilkabelbäumen zuläßt.
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