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Beschreibung:
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Die Erfindung geht aus von einer Anlage mit den im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
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Eine solche Anlage ist aus der DE-AS 1 942 801 bekannt. Die bekannte
Anlage enthält einen als Haube ausgebildeten, unten offenen Schutzgasofen, welcher
an einer schwenkbaren Trageinrichtung aufgehängt ist und in welchem die gasdichte,
aber unten offene Retorte befestigt ist. Zum Beschicken des Ofens mit den zu behandelnden
Werkstücken ist ein Tisch mit einer Hebeeinrichtung vorgesehen. Auf diesen Tisch
stellt man ein Chargiergestell mit den zu behandelnden Werkstücken, schwenkt den
Ofen über den Beschickungstisch, hebt diesen an und bewegt dadurch das Chargiergestell
in die Retorte hinein, wo es verriegelt wird.
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Das Chargiergestell kann eine Fußplatte besitzen, mit welcher sich
ggfs. die unten liegende Ofenöffnung verschließen läßt. Zum Umsetzen der Chargiergestelle
unter Schutzgas in andere t3ehandlungsbehälter (z.B.
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zum Abschrecken in ein Abschreckbad) muß der Ofen möglichst dicht
über den anderen Behälter verfahren werden und dieser andee Behälter benötigt eine
Hubeinrichtung, um das Chargiergestell übernehmen-und z.B.
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denrdas Abschreckbad absenken zu können. Nicht zuletzt wegen /Schwere
des Ofens erfordert diese Anlage einen erheblichen konstruktiven Aufwand.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, welche mit
vermindertem konstruktiven
Aufwand das Beschicken des Ofens und ein Umsetzen der im Ofen behandelten Werkstücke
in andere Behälter unter Schutzgas bei minimalen Schutzqasverlusten gestattet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anlage mit den im Anspruch 1
angegebenen Merkoien. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist der Ofen nicht hängend angeordnet und nach unten
offen, sondern stehend angeordnet und nach oben offen. Die tieschickung mit den
zu behandelnden Werkstücken geschieht daher von oben. Um den Ofen während der Wärmebehandlung
gasdicht abschließen und um die zu behandelnden Werkstücke unter Schutzgas umsetzen
zu können, ist der Ofen erfindungsgemSß mit einer aushebbaren, nach unten offenen,
im übrigen aber gasdichten Retorte versehen. Die Retorte enthält die nötigen Anschlußarmaturen
für die Zuführung von Schutzgas sowie in der Regel auch den Ventilator zu der üblicherweise
praktizierten Schutzgasumwälzung während der Wärmebehandlung. Die Beschickung des
Ofens mit den zu behandelnden Werkstücken geschieht wle üblich mit Hilfe von Chargiergestellen
von einem Beschickungstisch aus, welcher jedoch nicht hebbar zu sein braucht.
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Vielmehr wird mittels eines Hebezeuges die aushebbare Retorte über
ein auf dem Beschickungstisch vorbereitetes Chargiergestell abgesenkt, das Chargiergestell
in der
Retorte verriegelt,anschließend die Retorte angehoben, über
den Ofen vorfahren und in diesen hinein abgesenkt, wobei die eingosetzte Retorte
den qasdichten Abschluß der Ofenkammer bewirkt. Zum Umsetzen des Chargiergestells
unter Schutzgas wird die heiße Retorte samt dem darin verriegelten Chargiergestell
mittels Hebezeug aus dem Ofen herausgehoben,über einen anderen Behälter, z.B. einen
Abschreckbehälter, verfahren. Im Falle eines Abschreckbehälters wird das Chargierqestell
auf einen absenkbaren Hubtisch abqesetzt, entriegelt und in das Abschreckbad abgesenkt.
Zwar ist die Retorte beim Umsetzen unten offen, doch ist das heiße Schutzgas spezifisch
lelcEltPr als Luft; dadurch'verbleibt es in der Retorte und verhindert den Zutritt
von Luftsauerstoff beim Umsetzvorgang. Nachdem das Chargiergestell in das Abschreckbad
abgesenkt wurde, ist die Retorte zur Aufnahme einer neuen Charge bereit. Aus dem
Abschreckbad wird das Chargiergestell anschließend mittels eines TransportgeSells
weitertransportiert.
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Im Vergleich mit dem beschriebenen Stand der Technik ist der konstruktive
Aufwand erheblich vermindert.
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Statt eines kompletten Kammerofens samt Retorte wird bei der erfindungsgemäßen
Anlage nur noch eine aus dem Kammerofen aushebbare Retorte hänqend bewegt.
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Das benötigte Hebezeug kann wesentlich leichter ausgebildet sein und
kann auch das Absenken der Charqierqestelle in andere Behandlungsbehälter bewirken,
welche deshalb keine eigene Hebeeinrichtung benötigen.
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Ein bequeme Haltern der Chargiergestelle im Innern der Retorte und
ihr späteres Freigeben ist möglich durch von aunen drehbare Tragstäbe, welche gasdicht
durch den Deckel der Retorte nach oben geführt sind (Ansprüche 2-5). Die Traqstäbe
werden vorzugsweise durch den Ringraum zwischen der Retorte und einer konzentrisch
in ihr angeordneten Gasleitmuffel, in deren Innenraum (ie Chargiergestelle eingeführt
werden, geführt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten schematischen
Zeichnungen dargestellt.
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igur 1 zeigt eine teilweise senkrecht geschnittene Ansicht einer aushebbaren
Retorte mit Gasleitmuffel, Figur 2 zeigt als Detail in der Seitenansicht ein Halteelement
am Ende eines Tragstabes, Figur 3 zeigt als Detail eine Draufsicht auf das Halteelement
aus Fiq. 2, Figur 4 zeigt als Detail in der Seitenansicht ein anderes ialteelement
am Ende eines Tragstabs, Figur 5 zeigt als Detail eine Draufsicht auf das Halteelement
aus Fig. 4,
Figur 6 zeigt eine Seitenansicht einer ersten Wärmebehandlungsanlage
mit Abschreckbad unter Verwendunel der Retorte aus Fig. 1, Figur 7 zeigt die Draufsicht
auf die Anlage aus Fig. 6, und Figur 8 zeigt eine Seitenansicht einer zweiten Wärmebehandlungsanlage
unter Verwendung der Retorte aus Fig. 1 und mit Behältern für unterschiedliche Behandlungen.
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Übereinstimmende oder einander entsprechende Teile sind in den vorschiedenon
Fiquren mit übereinstimmenden Bezuqszahlen bezeichnet.
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Die in Fig. 1 dargestellte Retorte 1 besitzt einen zylindrischen,
gasdichten Mantel aus Stahl, welcher oben durch einen Aufsatz 12 abgeschlossen ist,
welcher feuerfestes Wärmedämmaterial 13 enthält. In der Retorte 1 ist konzentrisch
eine zylindrische Gasleitmuffel 2 angeordnet. Zwischen dem oberen Ende der Gasleitmuffel
2 und dem Aufsatz 12 befindet sich ein Ventilator 3 mit lotrechter Achse, welcher
mittels eines auf dem Deckel 14 befestigten Motors 15 angetrieben wird. Der eine
Ventilator 3 saugt Gas axial durch/Offnung im oberen Ende der Gasleitmuffel 2 an
und bläst das Gas in radialer Richtung aus, odan es im Ringraum zwischen Gasleitmuffel
2 und Retorte 1 abwärts strömt und im Innern der Gasleitmuffel 2 aufsteigt.
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Im Ringraum zwischen Gasleitmuffel 2 und Retorte 1 verlaufen wenigstens
zwei drehbare Tragstäbe 4, welche gasdicht durch den Aufsatz 12 und den Deckel 14
nach außen geführt sind. Am unteren Ende der Tragstäbe 4 befinden sich im Bereich
zwischen dem unteren Rand der Retorte 1 und dem höher gelegenen unteren Rand der
Gasleitmuffel 2 fingerartige Halteelemente 4.1, 4.3 (Fig. 2-5) zum Untergreifen
eines Chargiergestells 16. Beispiele geeigneter Halteelemente sind in den Fig. 2
- 5 dargestellt. Die Fig 2 und 3 zeigen die Verwendung von zwei diametral vom Tragstab
4 abstehenden Fingern 4.1 im Zusammenhang mit einem Chargiergestell 16, welches
am Umfang seiner Fußplatte radiale Ausschnitte 17 aufweist, deren Ränder durch die
- bezogen auf die Achse der Retorte 1 - radial gestellten Finger 4.1 nicht erreicht,
nach Drehung der Tragstäbe 4 um 90° jedoch untergriffen werden.
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Die Fig. 4 und 5 zeigen im Zusammenhang mit einem Chargierqestell
16.1 mit kreisrunder Fußplatte einen vom unteren Ende des Tragstabes 4 rechtwinklig
abstehenden Haltefinger 4.3, welcher bei - bezogen auf die Achse der Retorte 1 -
radial ausgerichtetem Finger das Chargiergestell 16.1 untergreift, nach Drehung
des Tragstabes 4 um 900 den Rand des Chargiergestells 16.1 jedoch nicht erreicht.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Wärmebehandlungsanlage bestehend aus
einem elektrisch beheizten Kammerofen 5,
dessen Ofenkammer oben
offen und mit einer gasdichten, metallischen Ummantelung 5.1 ausgekleidet ist. In
~diesen Ofen 5 ist die in Fig. 1 dargestellte Retorte 1 einsetzbar bzw. aushebbar.
Bei eingesetzter Retorte 1 schließt deren Deck 14 die Ofenkammer gasdicht ab. Zwischen
dem Deckel 14 und der Oberseite des Ofens 5 kann zu diesem Zweck eine Dichtung vorgesehen
sein. Neben dem Ofen 5 befindet sich ein oben offener Abschreckbehälter 8, z.B.
mit einem Ölbad. Zwischen dem Abschreckbehälter 8 und dem Ofen 5 ist ein Beschickungstisch
7 angeordnet, und Abschreckbehälter 8, Ofen 5 und Beschickungstisch 7 sind auf einem
Kreisbogen angeordnet, in dessen Mitt:elpunkt ein schwenkbares Hebezeug fi steht,
welches die Retorte 1 über ein auf dem Beschicktngstisch 7 stehendes Chargiergestell
16 absenken, die Retorte 1 mit dem durch Drehen der Tragstäbe 4 darin arretierten
Chargiergestell 16 in den Ofen 1 überführen und später in den AbschreckbehAlter
8 umsetzen kann; im Abschreckbehälter 8 befindet sich für die Aufnahme des Chargiergestells
16 ein Hubtisch 8.1 t mit welchem die Charge nach Freigabe durch die Tragstäbe 4
in das Ölbad eingetaucht und wieder herausgehoben wird. Die Entnahme des Chargiergestells
16 aus dem Abschreckbehälter 8 kann wiederum mit dem Hebezeug 6 erfolgen.
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Die Fig. 8 zeigt eine Wärmebehandlungsanlage mit mehreren Behandlungsstatlonen,
welche nicht auf einem
Kreisbogen, sondern linear angeordnet sind
und von einem an einer Laufschiene 6.1 linear verfahrbaren Hebezeug 6.2 bedient
werden. Die Anlage enthält (von links nach rechts) einen Behälter 11 zum Abkühlen
von wärmebehandelten Werkstücken unter Schutzgas, einen Kammerofen 5 mit aushebbarer
Retorte 1 wie in Fig. 6 und 7, einen Beschickungstisch 7, einen Abschreckbehälter
8 mit Hubtisch 8.1 wie in Fig. 6 und 7, einen Waschbehälter 9 sowie einen Ofen 10
zum Anlassen von Werkstücken unter Schutzgas. Eine gesonderte Hebeeinrichtung 8.1.
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neben dem Hebezeug 6.2 benötigt man lediglich für den Abschreckbehälter
8, um die Retorte 1 nicht in das Abschreckbad eintauchen zu müssen. Alle übrigen
Stationen der Anlage benötigen keine gesonderte Hebeeinrichtung für die Chargiergestelle
16, sondern können durch das linear verfahrbare Hebezeug 6.2 bedient werden.
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