DE3217412C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Balgengerät für fotografische Kameras, mit einem Gestell zur Halterung und Führung einer hinteren und einer vorderen Standarte, deren Abstand veränder­ bar ist und einem an den Standarten befestigten und diese ver­ bindenden Balgen, sowie elektrischen Leitungen, die die beiden Standarten miteinander verbinden.

Es sind fotografische Kameras bekannt, bei denen zwischen dem Objektiv und der Kamera eine elektrische Verbindung vorgesehen ist. Diese elektrische Verbindung dient in erster Linie dazu, vom Objektiv an die Kamera ein Signal zu übertragen, aus dem sich beispielsweise ergibt, welches Objektiv an der Kamera benützt wird. Dieses Signal dient dann zur entsprechenden Einstellung der Kamera, beispielsweise zur Regelung der Belichtungszeit.

Es sind auch fotografische Kameras bekannt, bei denen das Objektiv auf elektrischem Wege betätigt wird oder wobei die jeweilige Einstellung des Objektivs der Kamera signalisiert wird. Auch in diesen Fällen sind elektrische Verbindungen zwischen dem Objektiv und der Kamera vorge­ sehen.

Da die Objektive der vorstehend beschriebenen Art von der Kamera abnehmbar sind, um beispielsweise durch andere Objektive ausgetauscht zu werden, sind zwischen der Kamera und dem Objektiv Kontakte für die elektrischen Ver­ bindungen vorgesehen.

Werden solche fotografischen Kameras mit den entsprechenden Objektiven bei einem Balgengerät verwendet, ergibt sich die Notwendigkeit, zwischen den Standarten des Balgen­ gerätes elektrische Leitungen vorzusehen. Da der Abstand der beiden Standarten, von denen die hintere Standarte die Kamera und die vordere Standarte das Objektiv trägt, ver­ änderbar ist, müssen sich auch die elektrischen Verbindungs­ leitungen dieser Längenänderung anpassen. Die Verwendung von Kabeln als elektrische Leitungen, die beispielsweise im Gestell des Balgengerätes verlegt sind, führt zu um­ ständlichen und aufwendigen Bauweisen. Solche Kabelver­ bindungen sind auch störungsanfällig.

In der DD-PS 1 38 371 ist ein Balgengerät beschrieben, bei dem zwischen den Standarten zwei scherenförmige Hebel angeordnet sind, die sowohl untereinander als auch mit den Standarten gelenkig verbunden sind. Mittels eines Index und einer Meßscala an den Hebeln, kann der Abstand der beiden Standarten voneinander abgelesen werden. Die Hebel sind als Hohlprofile ausgebildet, und in den Hohlräumen sind elektrische Kabel eingelegt.

Wenn es nur darum geht, die elektrischen Kabel zu verlegen, ist die Verwendung einer Hebelanordnung umständlich und auf­ wendig.

Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einem Balgengerät der eingangs beschriebenen Art, elektrische Verbindungsmittel vorzusehen, die einen möglichst geringen Aufwand verursachen und auch bei längerem Gebrauch störungsfrei arbeiten.

Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Balgengerät der eingangs beschriebenen Gattung. Erfindungsge­ mäß wird vorgeschlagen, daß die elektrischen Leitungen in den faltbaren Teilen des Balgens als dünne, faltbare Leiter ver­ legt sind.

Durch die Erfindung ergibt sich eine überraschend einfache Lösung des Problems. Da der Balg eine Faltenkonstruktion darstellt, zu dem Zweck die Längenänderung zwischen den Standarten auszugleichen und zu überbrücken, bereitet es keinen nennenswerten zusätzlichen Aufwand, diese Falten­ konstruktion auch zur Führung bzw. Verlegung der elektrischen Leiter zu benützen. Bei ausreichend dünner Ausgestaltung der elektrischen Leiter können diese in gleicher Weise ge­ faltet werden, wie das Material des Balgens, wobei noch der Vorteil gewonnen wird, daß der Balg mindestens teilweise als Stütz- und Schutzkonstruktion für die elektrischen Leiter dient. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Leiter als dünne Folienstreifen ausgebildet.

Die Leiter können beispielsweise auf dem Material des Balgens aufgeklebt und durch eine Schicht abgedeckt sein. Da der Balgen im allgemeinen ohnehin aus zwei Schichten besteht, beisielsweise einer inneren Gewebeschicht und einer äußeren lichtdichten Kunststoff-Folienschicht, können die elektrischen Leiter zwischen diesen beiden Schichten angeordnet werden, so daß zusätzliche Mittel zur Führung oder Isolierung der elektrischen Leiter ganz entfallen.

Es empfiehlt sich, wenn mindestens eine der Standarten, vor­ zugsweise beide Standarten, Platten tragen, an denen die Enden der Leitungen angeschlossen, insbesondere angelötet sind.

Dabei ist es günstig und vereinfacht die Bauweise, wenn die Enden der Folienstreifen direkt an den Leiterplatten angelötet sind.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Balgengerätes in erfindungsgemäßer Ausgestaltung und

Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt durch einen Teil des Balgens und einer Standarte gem. Fig. 1.

Das Balgengerät, das in der Fig. 1 gezeigt ist, besteht, wie an sich bekannt, im wesentlichen aus dem Gestell 13, das beispielsweise durch vier Stangen 14 gebildet ist. Am vorderen Ende sind die Stangen 14 durch die Platte 15 ver­ bunden und am hinteren Ende in die hintere Standarte 3 eingesetzt. Auf den oberen beiden Stangen 14 ist die vordere Standarte 4 geführt und kann auf diesen Stangen verschoben werden, so daß sich der Abstand zur hinteren Standarte 3 verändern läßt.

Die Verschiebung und die Fixierung der Standarte 4 erfolgt mittels der Betätigungs- und Feststellknöpfe 16 und 17, welchem Zweck auch die Verzahnung 18 dient.

Beim praktischen Gebrauch des Balgengerätes trägt die vordere Standarte 4 das Objektiv und die hintere Standarte 3 die Kamera. Die Kamera und das Objektiv sind nicht darge­ stellt.

Die vordere Standarte 4 trägt auf ihrer Vorderseite eine Platte 10, die als Leiterplatte ausgebildet ist und an der die Enden 11 und 12 der Leiter 1 und 2 angelötet sind. Von den Lötstellen sind die Leitungen 1 und 2 zu den Kontakt­ stellen 19 und 20 geführt und das aufgesetzte Objektiv be­ sitzt Gegenkontakte, die mit den Kontaktstellen 19 und 20 zusammenwirken.

An der hinteren Standarte kann sich eine gleichartige Aus­ bildung mittels einer entsprechenden Platte befinden.

Zwischen den Standarten 3 und 4 ist der Balg 5 verlegt, der, wie die Fig. 2 deutlich macht, die Leiter 6 und 7 aufnimmt. Die beiden Leiter 6 und 7 die Teile der Leitungen 1 und 2 sind, sind dabei auf die innere Schicht 8 aufgeklebt, die beispielsweise als Gewebeschicht ausgebildet ist und die durch die äußere Schicht 9, die eine Kunststoffolie bildet, abgedeckt sind.

Die elektrischen Leiter 6 und 7 bestehen beispielsweise aus Kupfer und haben eine Dicke von etwa 0,03 mm. Die Breite kann beispielsweise 2 mm betragen.

Es ist klar, daß bei der geringen Stärke und Breite kein nennenswerter, zusätzlicher Platzbedarf entsteht und daß auch die Beweglichkeit des Balgens durch den Leiter nicht be­ einträchtigt wird.

Der Balg 5 ist an der Standarte 3 bzw. 4 durch eine Scheibe 22 gehalten. Die Leiter auf der Platte 10 sind mit 21 bezeichnet.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind am Balg 5 zwei Leiter 6 und 7 vorgesehen. Es bereitet jedoch keine Schwierigkeiten, auch eine größere Zahl von Leiter unter­ zubringen, wenn dies notwendig sein sollte. Für die An­ ordnung der Leiter stehen alle Balgflächen zur Verfügung, entsprechendes gilt bei Balgen anderer Konstruktion, beispielsweise bei sechseckigem Balgen oder bei Balgen mit kreisförmigem Querschnitt.

Claims (6)

1. Balgengerät für fotografische Kameras, mit einem Gestell zur Halterung und Führung einer hinteren und einer vorderen Standarte, deren Abstand veränderbar ist und einem an den Standarten befestigten und diese ver­ bindenden Balgen, sowie elektrischen Leitungen, die die beiden Standarten miteinander verbinden, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die elektrischen Leitungen (1, 2) in den faltbaren Teilen des Balgens (5) als dünne, faltbare Leiter (6, 7) verlegt sind.

2. Balgengerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (6, 7) als dünne Folienstreifen ausgebildet sind.

3. Balgengerät nach einem oder beiden der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (6, 7) auf dem Material (8) des Balgens (5) aufgeklebt und von einer Schicht (9) abgedeckt sind.

4. Balgengerät nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (6, 7) zwischen zwei Schichten (8, 9) des Balgens angeordnet sind.

5. Balgengerät nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Standarten (3, 4) eine Platte (10) trägt, an der die Enden (11, 12) der Leitungen (1, 2) angeschlossen, insbesondere angelötet sind.

6. Balgengerät nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (11, 12), der Folienstreifen an der Platte (10) angelötet sind.