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Zeilengießvorrichtung. Die Erfindung betrifft eine Zeilengießvorrichtung
mit einem zur Aufnahme der Matrizen dienenden, von der Vorrichtung unabhängigen
und a b n e h m b a r e n Halter. -Das Wesentliche der Erfindung besteht darin,
daß' der Halter die Form eines offenen Kastens besitzt, der eine drehbar angelenkte
Seitenwand hat, nach deren Niederklappen die Matrizen in den Halter eingesetzt oder
aus ihm entfernt werden können. Das Gießen der Zeilen kann ohne wesentliche Unterbrechung
stattfinden, indem die Halter auf der einen Seite der Vorrichtung (lern Gießer zugebracht,
auf der anderen Seite fortgeholt werden. Dies kann gegebenenfalls auf mechanischem
MTege, z. B. durch Förderbänder geschehen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß
die "Matrizen in dem Halter sicher festgehalten und auf dem Transport nicht herausfallen
können.
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Die Zeichnungen veranschaulichen beispielsweise eine Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes.
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Fig. i ist teilweise ein senkrechter Schnitt und teilweise eine Vorderansicht
einer Zeilengießmaschine, an welcher die Verbesserungen angeordnet sind.
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Fig. 2 ist ein Grundriß hierzu.
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Fig. 3 ist ein Grundriß der zur Aufnahme der Matrizen dienenden Haltevorrichtung
in geöffneter Stellung.
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Fig. 4 ist eine Ansicht des Halters, ebenfalls bei geöffneter Stellung.
` Fig. 5 ist ein Querschnitt durch den geschlossenen Halter mit darin gehaltenen
Matrizen. Fig. 6 ist ein vergrößerter Grundriß der Gießvorrichtung und zeigt den
Halter mit einem Satz von darin befindlichen Matrizen in Arbeitsstellung über der
Gießform.
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Fig. 7 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform des Maschinentisches.
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Fig. 8 zeigt im Grundriß eine abgeänderte Ausführungsform der zum
Sichern des Halterahmens iiz der Arbeitsstellung dienenden Vorrichtung, welche eines
der Merkmale der Erfindung bildet.
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Fig. 9, io und ii veranschaulichen im Querschnitt drei -verschiedene
Ausführungsformen von Matrizen, die zur Benutzung in der Gießvorrichtung geeignet
sind.
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Fig. x2 ist ein Querschnitt durch einen Satz solcher in der Haltevorrichtung
gesammelten Matrizen oberhalb der Gießform.
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Fig. 13 ist ein der. Fig. 12 ähnlicher Querschnitt, zeigt aber eine
abgeänderte Anordnung der Matrizen.
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Fig. 14 ist eine Seitenansicht einer Letternzeile, die mit Hilfe der
in Fig. 12 dargestellten Matrizenanordnung hergestellt ist.
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Fig..i5 ist eine ähnliche Ansicht einer Letternzeile, die mit Hilfe
der in Fig. 13 dargestellten Matrizenzusammenstellung hergestellt ist.
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Fig. 16 zeigt eine Anzahl von Zeilen, die gemäß der vorliegenden Erfindung,
und zwar mit Hilfe der gemäß Fig. 9 dargestellten Matrizenform, hergestellt sind;
die Figur läßt die Zusammenstellung der Zeilen in der Druckform erkennen.
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Fig. 17 ist eine ähnliche Ansicht einer Anzahl
von
Zeilen in abgeänderter Ausführungsform, wie sie mit Hilfe der gemäß Fig. io dargestellten
Matrizen hergestellt werden kann.
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Fig. 18 ist ein Querschnitt einer gemäß Fig. 16 dargestellten Letternzeile.
Die Schnittebene ist durch die Linie 18-i8 in Fig. 1q, dargestellt. .
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Fig. ig ist ein der Fig. g entsprechender Schnitt, zeigt aber eine
weitere Ausführungsform der Matrizenstäbe.
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Fig. 2o ist ein Grundriß eines Halters, in welchem .eine Anzahl von
Matrizenstäben von abgeänderter Ausführungsform, wie sie zum Gießen von Kursivschrift
benutzt werden, befestigt sind.
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Die allgemeine Ausbildung der Zeilengieß. maschine braucht nur kurz
beschrieben zu werden. Die Teile, welche hier in Betracht kommen, bestehen außer-
dem weiter unten zu beschreibenden Matrizenhalter nur in der Form i und dem Gießtiegel
z. Erstere ist in Fig. i in der Arbeitsstellung veranschaulicht und befindet sich
in einer Öffnung des wagerechten Tisches 3, der einen Teil des Rahmens q. der Vorrichtung
bildet. Die Form:[ liegt mit der Oberfläche des Tisches 3 bündig. Der Gießtiegel
ist so eingerichtet, daß seine Gießtülle 5 gegen die Unterseite der Form bewegt
und von ihr weggezogen werden kann. Wenn die Gießtülle sich in Berührung mit der
Unterseite der Form befindet, so kann geschmolzenes Metall dem Gießschlitz 6 der
Form zugeführt werden.
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Die Größe und Form des Tisches 3 sind ohne Bedeutung. Der Tisch dient
nur zum Tragen des Matrizenhalters und gestattet das Hinschieben desselben über
die Form und das Fortziehen desselben von der Form, wenn die Zeile gegossen worden
ist. Da der Tisch verhältnismäßig groß ist und eine durchweg geschlossene Platte,
nicht aber ein offenes Rahmenwerk bildet, wie dies sonst genügen würde, werden die
von dem Gießtiegel aufsteigende Hitze und die aufsteigenden Gase abgelenkt, so daß
ein wirksamer Schutz für den Arbeiter geschaffen wird. Es kann außerdem aus weiter
unten auseinandergesetzten Gründen wünschenswert sein, den Tisch 3 mit seitlichen
Fortsätzen 7 von bestimmter Länge zu versehen oder anstatt eines oder beider Fortsätze
Fördervorrichtungen vorzusehen, die zweckmäßig die Form eines Förderriemens 8 besitzen,
wie dies in Fig. 7 veranschaulicht ist. Mit Hilfe dieser Fördervorrichtung können
die Matrizenhalter der Gießform zugeführt und nach Gebrauch von ihr weggeschafft
werden.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Halter ist in den Fig.
3 bis .5 veranschaulicht. Hiernach besteht der Halter im wesentlichen aus einem
festen Metallrahmen, welcher Kastenform besitzt und an der einen Seite offen ist.
Eine der Seiten ro des Kastens ist außerdem beweglich, so daß das Innere des Kastens
leichter zugänglich ist. Wenn die Seite io niedergeklappt ist, so kann leicht eine
Anzahl von Matrizen ii in den Kasten eingesetzt werden. Letztere haben dieselbe
allgemeine Form wie die Matrizen,- die in den verschiedenen Arten von Zeilengießvorrichtungen
benutzt werden. Die Matrizen haben alle dieselbe Länge und Höhe, sind aber in ihrer
Breite verschieden, um sie den verschiedenen Schriftzeichen anzupassen. Jede Matrize
besitzt zwar eine -Anzahl von Schriftzeichen 12, indessen ist nur eines davon dargestellt.
Die Höhe der Matrize ist so bemessen, daß sie gerade um einen geringen Betrag aus
dem offenen Halter g herausragt (Fig. 5). Die Matrizen sind ferner an ihren Enden
mit Nuten versehen, die mit entsprechenden Vorsprüngen 1q. und 15 an den festen
und beweglichen Seitenwänden des Halters im Eingriff stehen. Die bewegliche Seitenwand
ist drehbar an der Grundfläche des Halters angeordnet, und eine Feder 16, die einerseits
an der Seitenwand io und andererseits an dem Rahmen g befestigt ist, hat das Bestreben,
die Seitenwand io in hochgeklapptem Zustande oder, wenn die Seitenwand niedergeklappt
ist, in niedergeklapptem Zustande zu erhalten, wobei die Seitenwand etwa bündig
mit dem Boden des Rahmens liegt (Fig. q.). Um die Matrizen in der Querrichtung des
Halters zusammen zu halten, ist eine Klemmplatte 17 vorgesehen, welche in ihrer
Form den Matrizen ii gleicht, aber zweckmäßig etwas stärker ausgebildet ist. Die
Klemmplatte 17 ist in der Längsrichtung des Halters verschiebbar. Zu diesem Zweck
ist eine Schraube 18 mit Knebel drehbar an der Platte 17 befestigt (Fig. 3). Das
Muttergewinde dieser Schraube befindet sich in einer Querseitenwand des Rahmens
g. Durch Anziehen der Schraube können die Matrizen gegeneinander gepreßt werden
(Fig.6). Da die niederklappbare-Seitenwand io des Halters etwa bündig mit dem Boden
desselben liegt, so wird das Einsetzen. der Matrizen in den Halter und das Ineinandergreifen
der Nuten und Fortsätze an den Matrizen bzw. an der feststehenden Seite des Halters
erheblich erleichtert.
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Die in dem Halter gesammelten Matrizen können durch Umkehren des Halters
mit ihren Schriftzeichen über den Gießschlitz 6 der Form i gebracht werden. Die
Matrizen, die in dem Halter in bestimmter Reihenfolge angeordnet sind, liegen quer
zu einer geraden Linie und werden durch die Wirkung der beweglichen Seitenwand io
genau ausgerichtet. Alsdann werden die Matrizen in der Längsrichtung des Halters
durch die Schraube 18 zusammengeprellt. Der Gießschlitz 6 (Fig. i) hat einen
oben
verbreiterten Teil, um den Kopf oder den verbreiterten Teil der fertigen Zeile zu
bilden. Dieser verbreiterte Teil des Gießschlitzes hat, wie bereits eingangs erwähnt,
den Zweck, dem Schlitz Matrizen von größeren Abmessungen anzupassen, für deren Handhabung
die vorliegende Vorrichtung besonders bestimmt ist.
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Um die Lage und Richtung der gesammelten Matrizen in einfacher Weise
si*hern zu könnqn, ist auf dem Tisch 3 ein Anschlag ig unter rechtem Winkel zu der
Längsrichtung des Gießschlitzes angeordnet; außerdem ist ein Vorsprung 2o vorgesehen,
der am besten aus einer -rechtwinkeligen Verlängerung des Anschlages ig besteht
(Fig. 6). Der Anschlag und der Vorsprung, deren Lage gegeneinander auch umgekehrt
werden kann, sind so angeordnet, daß die ausgerichteten Matrizen unmittelbar über
dem Gießschlitz 6 liegen, wenn der Halter mit der entsprechenden Ecke gegen den
Anschlag und dessen Vorsprung gebracht worden ist. Eine Klammer in Form einer Druckplatte
21 (Fig. i) kann alsdann gegen die Bodenfläche des Halters bewegt werden, die nun
nach oben gekehrt ist. Die Matrizen werden auf diese Weise fest gegen die obere
Fläche der Gießform gedrückt. Bei dieser Stellung der Teile findet das Gießen statt.
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Die allgemeine Arbeitsweise der Vorrichtung umfaßt also das Sammeln
der gewünschten Matrizen in dem Halter, wenn dieser sich in geöffnetem Zustande
gemäß Fig. 3 befindet; hierauf wird die Seitenwand io des Halters aufwärts geklappt,
so daß die Matrizen ausgerichtet werden. Schließlich werden durch Anziehen der Schraube
18 die Matrizen in ihrer gewünschten Stellung gesichert, so daß sie eine zusammengesetzte
Matrizenzeile bilden, die zwar getrennt von der Form ist, mit dieser aber zusammen
wirken kann. Der Halter wird alsdann umgekehrt und über die Gießform i gebracht,
wo er mit Hilfe des Anschlages ig und des Vorsprunges 2o genau eingestellt und mit
Hilfe der Klammer 2i gegen die Form gepreßt wird. Schließlich wird die Zeile abgegossen.
Durch Zurückziehen der Klammer wird der Halter wieder freigegeben, so daß er auf
der anderen Seite der Gießvorrichtung abgelegt werden kann.
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Es ist beabsichtigt, bei dem praktischen Gebrauch der Vorrichtung
eine Anzahl solcher Halter zu verwenden, wobei frisch gefüllte Halter von der einen
Seite zu dem Stand des Arbeiters, beispielsweise auf der linken Seite desselben,
gebracht werden; nach dem Abgießen der Zeile werden diese Halter auf der anderen
Seite abgelegt, von wo sie entfernt werden. Auf diese Weise kann die Vorrichtung
dauernd ohne jede Unterbrechung in Betrieb gehalten werden, die sonst -durch das
Zusammenstellen der einzelnen zusammengesetzten Matrizenzeilen eintreten würde.
Das Sammeln oder Zusammenstellen der Matrizen ist eine verhältnismäßig einfache
Arbeit, so daß Knaben oder ungelernte Arbeiter die Matrizen aus den Kästen nehmen
können, in denen sie untergebracht sind, und sie für den an der- Gießmaschine beschäftigten
Arbeiter in den Halter einsetzen können. Durch das einfache Hilfsmittel, die verschiedenen
Halter zu zeichnen, wird das Zurückschaffen ihres Inhaltes in den geeigneten Kasten
gesichert.
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Die Abänderung, welche in Fig. 8 dargestellt ist, die im allgemeinen
der Fig. 6 entspricht, besteht darin, daß Mittel zur Einstellung des Anschlages
ig oder, besser gesagt, des von diesem Anschlage getiagenen Vorsprunges 20 quer
zum Gießschlitz 6 vorgesehen sind. Diese Einstellung kann in der verschiedensten
Art und Wehe erfolgen, die dargestellte Anordnung umfaßt einfach zwei Klemmschrauben
25, welche durch Langlöcher 22 in dem Anschlag hindurchgehen und in dem Tisch 3
befestigt sind. Eine auf dem einstellbaren Anschlag befindliche Skala wirkt mit
einem Zeiger an dem Tisch zusammen und ermöglicht die Einstellung der Teile. Wenn
der Zeiger auf dem Nullstrich der Skala steht, so ist die Matrizenzeile in dem Halter
genau in der Mitte über dem Gießschlitz angeordnet, wie dies in dem Schnitt nach
Fig. g veranschaulicht ist.
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Durch Verschieben des Anschlages ig nach der einen oder anderen Seite
können die Matrizen in eine Stellung gebracht werden, wie sie beispielsweise in
Fig. io dargestellt ist. In beiden Fig. g und io ist eine gegenüber den Fig.4 und
5 etwas abgeänderte Ausführungsform der Matrizen dargestellt. In den Fig. g und
io sind anstatt der Form 24 die Matrizen 23 mit Vertiefungen versehen, um den oberen
verbreiterten Teil der zusammengestellten Matrize herzustellen. Bei dieser Ausführungsform
der Matrize -kann die soeben beschriebene Verschiebung des Halters dazu benutzt
werden, um die Form der Letternzeile zu verändern, d. h. wenn die Matrize nur ein
einzelnes Schriftzeichen i2 trägt.
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Die Matrize kann indessen verschiedene Schriftzeichen tragen, wie
in Fig. ii angeordnet ist, und die Möglichkeit der Quereinstellung gewinnt alsdann
insofern Bedeutung, als sie den Gebrauch einer beliebigen Reihe der Schriftzeichen
des Satzes gestattet.
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Die Stellung der zusammengesetzten Matrizenzeile, die durch einen
Satz von Einzelmatrizen gebildet wird, die in dem Halter gesammelt worden sind,
kann in der Längsrichtung gegenüber dem Gießschlitz in einfacher Weise dadurch verändert
werden, daß man eine oder mehrere Blankmatrizen an dem einen oder anderen Ende des
Satzes vorsieht. Auf .diese
Weise können die auf der Zeile ausgebildeten
Schriftzeichen in die Mitte der Zeile gebracht oder nach einer der beiden Seiten
der Spalte, von der sie später einen Teil bilden sollen; verschoben werden.
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Wo die in den Fig. 9 und io dargestellte Form der Matrize verwendet
wird, können die Matrizen anstatt den' sammelten Satz symmetrisch über der Längsrichtung
des Schlitzes der Form anzuordnen, wie in Fig. 6 und 8 dargestellt ist, mit dem
Halter in der einen oder anderen Richtung verschoben werden, wie in Fig. 12 und
13 im Querschnitt dargestellt ist. In diesem Falle wird die Zeile, welche von der
zusammengesetzten Matrizenzeile abgegossen worden ist, die in Fig. 14 bzw. 15 dargestellte
Form haben, d. h. die zum Tragen der Lettern dienenden Teile 30 der Zeile 31 werden
in der Längsrichtung gegenüber dem Zeilenkörper 32 verschoben sein. Diese Verschiebung
kann unter Umständen wünschenswert erscheinen, z. B. wo eine Zeile mit großen Lettern
von größerer Länge gewünscht wird, als der gewöhnlichen Spaltenbreite entspricht.
In solchem Falle kann es sich ereignen, daß der Raum, welcher an einer Zeile für
eine Spalte zurückbleibt, gerade um einen geringen Betrag zu schmal ist, um noch
ein Schriftzeichen, beispielsweise ein »W«, aufzunehmen, während durch Verschieben
dieses Buchstabens auf die nächste Zeile ein zu großer freier Raum innerhalb des
Wortes entstehen würde.
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Diese und ähnliche Schwierigkeiten können durch die verbesserte Ausführungsform
der Gießvorrichtung überwunden werden, da der obere, die Lettern tragende Teil der
ersten Zeile in solchem Falle einfach über den Zeilenkörper 32 hinaus verlängert
wird; wobei die letzte Matrize 23 die Oberfläche der Form überlappt, wie in Fig.
i2 dargestellt ist; das Ende der alsdann abgegossenen Zeile. hat die in Fig. 14
rechts dargestellte Form. Das Vorhandensein eines Vorsprunges am Kopf muß bei dem
Zusammenstellen der Matrizen für die nächste Zeile gebührend berücksichtigt werden,
und hier muß als erste Matrize eine Blankmatrize gewählt werden, deren Breite genau
dem Raum entspricht, um welchen der Kopf der vorhergehenden Zeile den Zeilenkörper
überragt (Fig. 13). Wenn die zweite Zeile abgegossen wird, so endet der Zeilenkopf
vor dem Ende des Zeilenkörpers. um einen Betrag, welcher gleich ist dem Vorsprung
des Kopfes der vorhergehenden Zeile, wie in Fig. 15 links dargestellt ist. Wenn
die beiden Zeilen zusammengesetzt werden, so ergibt sich eine fortlaufende Gesamtzeile,
was andernfalls unmöglich wäre.
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Man sieht, daß bei allen verschiedenen Ausführungsformen der Zeile,
die sich mit- Hilfe der . hier beschriebenen Gießvorrichtung herstellen läßt, der
Zeilenkörper 32 in Länge und Breite die gewöhnlichen Abmessungen. besitzt, d: h:
daß er genau so bemessen ist, als ob er Schriftzeichen von gewöhnlicher Größe trägt.
Der Zeilenkörper 32 ist aber an Höhe so viel geringer, als die Stärke des verbreiterten
Teiles oder des Kopfes beträgt. Auf diese Weise hat die ganze Zeile 31 die gewöhnliche
Höhe, so daß kein Zusatzmaterial bei Herstellung eines Satzes von Fettschrift mit
den so geformten Zeilen erforderlich wird, was der Fall sein würde, wenn ein gleicher
Satz von gewöhnlicher Schrift hergestellt werden würde.
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Die Art und Weise, in welcher Letternzeilen der Art, wie sie mit Hilfe
der vorliegenden Vorrichtung hergestellt werden, in der Druckform gesammelt weiden
können, ist in Fig. 16 und 17 dargestellt, aus welcher hervorgeht; daß die Zeilen
Seite an Seite mit ihren Köpfen 30 in seitlicher Berührung angeordnet sind,
während die Zwischenräume zwischen ihren Körpern 31 mittels blanker Zeilen 35 ausgefüllt
werden. Die vorstehenden Ausführungen treffen zu, gleichgültig ob die Köpfe symmetrisch
mit bezug auf den Zeilenkörper stehen, wie in Fig. 16 veranschaulicht, oder ob sie
gegen den Zeilenkörper, wie in Fig. 17 gezeigt, verschoben sind.
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Es hat.sich auch als wünschenswert herausgestellt, wie in den Fig.
14 und 15 veranschaulicht ist, wenigstens teilweise den Kopf der Zeilen zu unterbrechen,
wo Pausen vorgesehen sind; dies geschieht durch Anwendung einer Matrize 36 (Fig.
i2 und 13), welche eine blank gelassene Vertiefung 37 besitzt, die flacher als diejenige
ist, welche bei den gewöhnlichen Matrizen zur Aufnahme. des Schriftzeichens dient.
Der Einfluß, den dies auf die Form der Zeile hat, ist deutlich aus dem in Fig.18
dargestellten Querschnitt zu ersehen.
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In Fig. ig ist eine Sondermatrize 4o dargestellt, die kein Schriftzeichen
trägt, sondern mit einem abwärts ragenden Vorsprung 41 von rechteckiger Gestalt
versehen ist, der den Zweck hat, in den Gießschlitz 24 der Form r hineinzuragen,
wobei er in diesen in der Querrichtung genau hineinpaßt ; die Länge des Fortsatzes
41 entspricht der Tiefe des Gießschlitzes, wie aus Fig. ig ersichtlich ist. Die
Matrizen 4o haben im übrigen die allgemeine Form und Abmessungen, wie beispielsweise
die in Fig. 9 dargestellten Matrizen.
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Bei der gewöhnlichen Mergenthaler Gießvorrichtung besteht die einzige
Möglichkeit, kurze Zeilen zu gießen; darin, daß man entweder die Form einstellt,
.was nur dann zweckmäßig ist, wenn eine große Anzahl solcher kurzen Zeilen hergestellt
werden soll, oder daß man eine gewöhliche Zeile zersägt; dies ist das gewöhnliche,
aber keineswegs zufriedenstellende
Hilfsmittel, weil das Innere
des Zeilenkörpers, wie bekannt, stets mehr oder weniger hohl und locker ist, während
nur die Außenhaut zusammenhängend und fest ist. Wenn also die Zeile durchgesägt
wird, so kann sich das durchgeschnittene Ende in der Form nicht aufrecht erhalten,
sondern es wird zusammensinken, wodurch oft ernste Störungen verursacht werden.
Außerdem sind durchschnittene Enden stets mehr oder weniger rauh, wodurch das Zusammenpassen
erschwert wird. Alle genannten Übelstände werden durch die Anordnung der soeben
beschriebenen Vorrichtung vermieden, so daß nicht nur solche kurzen Zeilen ebenso
rasch wie Zeilen gewöhnlicher Länge gegossen werden können, ohne ein Ändern oder
Einstellen der Form zu erfordern, sondern daß auch die Körper solcher kurzen Zeilen
ebenso vollständig und fest wie diejenigen gewöhnlicher Zeilen sind.
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Es ist auch durchaus möglich; die verbesserte Vorrichtung zum Gießen
von Kursivschrift auf Zeilen zu benutzen; die Matrizen 45 (Fig. 2o), die hierbei
benutzt werden, unterscheiden sich von den bisher beschriebenen Matrizen nur darin,
daß sie unter einem Winkel schräg zu der Linie gerichtet sind, auf welcher sie gesammelt
oder zusammengesetzt werden sollen. Dieser Winkel ist gleich demjenigen, unter dem
die Schriftzeichen geneigt sind. Mit anderen Worten, die Schriftzeichen sind parallel
mit den Seiten der Matrizen und die Enden der letzteren sind unter einem Komplementwinkel
zu demjenigen abgeschnitten, den die Schriftzeichen mit einer wagerechten Linie
bilden. Das Aussehen der Matrizen, wenn sie in dem Halter zusammengesetzt sind,
ist in Fig. 2o deutlich veranschaulicht, wo auch die Mittel gezeigt sind, durch
welche die Matrizen zusammengehalten werden, nachdem sie gesammelt worden sind.
Diese Mittel bestehen aus keilförmigen Blöcken 46, die an den Enden des Halters
angeordnet sind und mit Hilfe einer Einstellschraube 18 gegen die @` Matrizen gepreßt
werden können.
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Durch die vorstehend beschriebene Bauweise der Gießvorrichtung werden
sehr einfache und dennoch wirksame Mittel zum Gießen von Zeilen mit der besonderen
Schriftform geschaffen. Solche Zeilen können ebenso bequem und rasch wie Zeilen
mit gewöhnlichen Schriftzeichen und entsprechender Größe gegossen werden, für deren
Herstellung die hier in Rede stehende Vo_Tichtung im allgemeinen geeignet ist. Die
Zeilenkörper haben rechtwinklige Stirnflächen und können daher in derselben Weise
zusammengestellt «,-erden, als wenn sie Schriftzeichen tragen, welche ebenfalls
rechtwinklig zu der Zeile stehen.