DE3216298A1 - Verfahren und vorrichtung zur steuerung der temperatur von ueberhitztem dampf - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur steuerung der temperatur von ueberhitztem dampfInfo
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Description
■ S β · · t
- 11 -
mo Λ
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Temperatur von überhitztem
Dampf, der in einem Dampfkessel erzeugt wird, und - insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Steuerung der Dampftemperatur beim Anlaufen des Dampfkessels und der mit diesem
gekoppelten Turbine in einem Kraftwerk, wobei ein Turbinennebenschlußventil vorhanden ist.
Bei bekannten Kraftwerken kann ein Turbinennebenschlußventil vorhanden sein, das parallel zum Haupt-Dampfunterbrechungsventil
und der Turbine angeordnet ist, so daß im Dampfkessel erzeugter überhitzter Dampf direkt
in einen Kondensator geleitet werden kann. Das Jurbinennebenschlußventil dient zum Ableiten überschüssigen
überhitzten Dampfes, so daß dieser nicht in die Turbine gelangt, die dadurch geschützt wird. Wird beispielsweise
der Betrieb eines elektrischen Generators in einem Kraftwerk infolge Unterbrechung im Übertragungssystem
unterbrochen, so kann das Kraftwerk keine Leistung mehr abgeben und die Turbine braucht nicht
mehr mit überhitztem Dampf beaufschlagt zu werden.
Falls der Turbine auch nach einer Unterbrechung des
Übertragungssystems die gleiche Menge überhitzten
Dampfes zugeführt wird, erfolgt eine unnötige Beschleunigung
der Turbine, die zu mechanischen Schaden führen kann. Aus diesem Grund wird in einem solchen
Fall das Turbinennebenschlußventil geöffnet, so daß der überschüssige überhitzte Dampf direkt in den Kondensator
geleitet und dadurch die Turbine geschützt wird. . Selbstverständlich wird bei Abtrennung des elektrischen
Generators vom Übertragungssystem eine Regelung vorgenommen,
durch die die Erzeugung von überhitzten Dampf im Dampfkessel verringert wird. Das Ansprechverhalten
einer solchen Steuerung ist jedoch sehr langsam, so daß das vorstehend erwähnte Turbinennebenschlußventil vorgesehen
wird.
Wie dargelegt, dient das Turbinennebenschlußventil eigentlich nur dazu, in Notfällen, etwa der vorstehend
erwähnten Unterbrechung im Übertragungssystem, wirksam zu werden, d.h. es nimmt nicht wesentlich an der Temperatursteuerung
des überhitzten Dampfes beim Anlaufen des Dampfkessels und der mit ihm gekoppelten Turbine
teil. In diesem Anlaufbetrieb besteht somit kein Unterschied
zwischen einem Kraftwerk mit Turbinennebenschlußventil und einem Kraftwerk ohne Turbinennebenschlußventil,
und die Temperatursteuerung im Anlaufbetrieb erfolgt in der nachstehend erläuterten Weise.
Im allgemeinen ist die Temperatunsteuerung des überhitzten
Dampfes in Betriebsbereichen, bei denen die Dampfkessellasten niedrigen sind, d.h. beim Anlaufen des
Dampfkessels, wegen den nichtlineanen Anlaufcharaktenistik
kompliziert und schwierig. Es ist bekannt, daß das Ansprechen des überhitzten des Dampfes auf Änderungen
der Verbrennungsgastemperatur oder der Brennstoffströmungsrate langsam ist, so daß das Ansprechverhalten
einer derartigen Steuerung schlecht ist. Es erfordert daher eine erhebliche Zeitspanne, den Zustand des überhitzten
Dampfes im Augenblick des Turbinenanlaufes zu 'erhalten. Ferner ist der erforderliche Dampfzustand,
bei dem der Dampf der Turbine zugeführt werden kann, von dem "Zustand" des jeweiligen Kraftwerkes abhängig,
so daß die Steuerung des überhitzten Dampfes entsprechend dem jeweiligen "Zustand" erfolgen sollte. So
sollte beispielsweise im "heißen Zustand", wenn also der Dampfkessel und die Turbine eine höhere Temperatur
haben, der überhitzte Dampf in einem höheren Temperaturzustand sein, während im "kalten Zustand" sich der
überhitzte Dampf auf einer niedrigeren Temperatur befinden sollte, weil sonst thermische Schäden am inneren
Turbinenmetall auftreten können. Derartige Zustände werden im allgemeinen aufgrund von Prozessgrößeh ermittelt,
die ein Maß für den Turbinenanlauf zustand sind,
also etwa die Temperatur des inneren Metalls der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine. Wie vorstehend
erwähnt, hängt der Zustand des überhitzten Dampfes bei der Zufuhr zur Turbine von dem Betriebszustand des
jeweiligen Kraftwerkes ab, so daß die Temperatursteuerung des überhitzten Dampfes im allgemeinen kompliziert
und schwierig ist.
Zur Steuerung der Temperatur des überhitzten Dampfes wird eine Steuervorrichtung verwendet, die zwei Temperatur-Steuerfunktionen
hat, von denen durch die eine die Temperatur und der Fluiddruck am Auslaß der Wasserkühlwand
des Dampfkessels erhöht und durch die andere die Temperatur des überhitzten Dampfes am Auslaß des
Dampfkessels so geregelt wird, daß der Dampf der Turbine zugeführt werden kann. Die letztgenannte Steuerfunktion
bewirkt die Temperatureinstellung durch Steuerung der Temperatur 'der Verbrennungsgase am Auslaß des
Dampfkesselkamins. Nach dem Anlauf des Dampfkessels regelt die Steuervorrichtung zunächst über die erste
Steuerfunktion den Anstieg der Temperatur und des Fluiddrucks
an der Wasserkühlwand, um überhitzten Dampf zu erhalten. Ist der überhitzte Dampf vorhanden, so regelt
die zweite Steuerfunktion die Temperatur der Verbrennungsgase
am Auslaß des Dampfkesselkamins, um auf diese
Weise die Temperatur des überhitzten Dampfes am Auslaß des Dampfkessels auf einen Wert zu bringen, der die
Zufuhr des Dampfes zur Turbine gestattet. Dadurch erfolgt die Dampferzeugung entsprechend dem Betriebszustand
des Kraftwerkes, und es wird ein sicherer Turbinenanlauf erreicht.
Während dieser Steuerung läuft die Turbine nicht an, bevor ihr. Dampf zugeführt wird, so daß das Haupt-Dampf-Unterbrechungsventil
üblicherweise geschlossen ist, wodurch die Strömungsrate des überhitzten Dampfes kaum
erhöht wird. Da kaum überhitzter Dampf strömen kann, sind die Temperaturanstiege des Dampfes am Auslaß des
Dampfkessels und am Turbineneinlaß sehr gering. Es ist daher eine große Zeitspanne erforderlich, um die Temperatur
des überhitzten Dampfes am Ausgang des Dampfkessels soweit anzuheben, daß der Dampf der Turbine zugeführt
werden kann. Auf diese Weise wird verhindert, daß die Turbine zu schnell anläuft, und es erfolgt unvermeidbar
eine gewisse Begrenzung des Ansprechverhaltens der Turbine. Dadurch wird jedoch auch das Ansprechen
der Turbine auf Spitzenlasten beeinträchtigt. Wird zum schnelleren Anlaufen der Turbine überhitzter Dampf zugeführt,
dessen Temperatur noch nicht derjenigen entspricht, die für die Dampfzufuhr zur Turbine erforder-
« ♦ ft Φ · φ 9
• 4 C ο * » β
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lieh ist, so treten thermische Schaden an den metallischen
Innenflächen der Turbine auf. Aus diesem Grund ist ein derartiger Betrieb zu vermeiden.
Wie bereits erwähnt, ist der Strom von überhitztem ■ Dampf zur Turbine beim Anlaufen des Dampfkessels bei
den bekannten Steuerungen kaum vorhanden, so daß eine erhebliche Zeitspanne erforderlich ist, bis der Turbine
überhitzter Dampf zugeführt werden kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein neues und verbessertes Verfahren sowie eine neue und verbesserte Vorrichtung
zur Steuerung der Temperatur von überhitztem Dampf in einem Kraftwerk zu schaffen, wobei der überhitzte
Dampf schnell auf eine Temperatur gebracht werden kann, die die Zufuhr zur Turbine gestattet.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein Verfahren zur Steuerung der Temperatur von überhitztem Dampf in einem
Kraftwerk, das einen Dampfkessel zur Erzeugung von überhitztem Dampf aufweist, dessen Auslaß mit dem Einlaß
einer von diesem überhitzten Dampf anzutreibenden Turbine gekoppelt ist, die einen Generator treibt, mit
einem Kondensator zum Kondensieren von in der Turbine verbrauchtem überhitzten Dampf, mit einer Wasserspeise-
Φ 4 A » »
pumpe zur Zufuhr von Wasser vom Kondensator in den Dampfkessel, mit einem zwischen dem Dampfkessel und der
Turbine vorhandenen Haupt—DampfUnterbrechungsventil zur
Unterbrechung des Dampfstroms in die Turbine, mit einem parallel zum Haupt-Dampfunterbrechungsventil und der
Turbine angeordneten Turbinennebenschlußventil zur Zufuhr von im Dampfkessel erzeugtem überhitzten Dampf zum
Kondensator, mit einem ersten Sensor zur Ermittlung einer ersten Prozessgröße, die ein Maß für die Tempera-
Ί0 tür des überhitzten Dampfes an Auslaß des Dampfkessels
ist, mit einem zweiten Sensor zur Ermittlung einer zweiten Prozessgröße, die ein Maß für den Druck des
überhitzten Dampfes ist, mit einem dritten Sensor zur Ermittlung einer dritten Prozessgröße, die ein Maß für
"*5 die Temperatur am Einlaß der Turbine ist, mit einem
vierten Sensor zur Ermittlung einer vierten , Prozessgröße, die ein Maß für den Anlauf zustand der Turbine
ist, und mit einem fünften Sensor zur Ermittlung einer fünften Prozessgröße, die ein Maß für die Öffnungsstellung
des Turbinennebenschlußventils ist, welches sich auszeichnet durch die Ermittlung einer ersten Abweichungstemperatur
der Turbine aufgrund der zweiten, der dritten und der vierten Prozessgröße, durch die Ermittlung
einer zweiten Abweichungstemperatur für die Zufuhr von überhitztem Dampf zur Turbine aufgrund der vierten
Prozessgröße, durch Vergleich der ersten und der zweiten
Abweichungstemperatur, durch Ermittlung einer Öffnungsgröße für das Turbinennebenschlußventil aufgrund
der vierten Prozessgröße bei Feststellung, daß die erste Abweichungstemperatur kleiner ist, als die zweite
■ Abweichungstemperatur, durch Ermittlung einer Schließgröße für das Turbinennebenschlußventil aufgrund der
ersten Abweichungstemperatur, wenn die erste Abweichungstemperatur
die zweite Abweichungstemperatur übersteigt, durch Ermittlung einer Änderungsrate der ersten
Prozessgröße, Vergleich der ermittelten Änderungsrate ' mit einer vorbestimmten Änderungsrate der ersten Prozessgröße,
Vergleich der ermittelten Änderungsrate mit der vorbestimmten Änderungsrate und Erzeugung eines
ersten Verri.egelungssignals, wenn die ermittelte Änderungsrate kleiner ist, als die vorbestimmte Änderungsrate, durch' Ermittlung der Differenz zwischen der
ersten und der dritten Prozessgröße, Vergleich der ermittelten Differenz mit einem vorbestimmten Wert und
Erzeugung eines zweiten Verriegelungssignals, wenn die ermittelte Differenz kleiner ist, als der vorbestimmte
Wert, durch Abgabe eines Öffnungsbefehlssignals für das
Turbinennebenschlußventil aufgrund der Öffnungsgröße,
des ersten Verriegelungssignals und des zweiten Verriegelungssignals,
und durch Abgabe eines Schließbe-
fehlssignals für das Turbinennebenschlußventil aufgrund
der Schließgröße und den fünften Prozessgröße.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt also die
^ Ermittlung einer Öffnungsgröße des Turbinennebenschlußventils
aufgrund der vierten Prozessgröße, wenn festgestellt wird, daß der Wert der ersten Temperaturabweichung
kleiner ist, als der Wert der zweiten Temperaturabweichung, und es wird eine Schließgröße für das
'^ Turbinennebenschlußventil aufgrund des ersten Wertes
der Temperaturabweichung ermittelt, wenn festgestellt wird, daß der Wert der ersten Abweichungstemperatur
größer ist, als der Wert der zweiten Abweichungstemperatur .
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Steuerung der Temperatur des überhitzten Dampfes in
einem Kraftwerk, das einen Dampfkessel zur Erzeugung von überhitztem Dampf hat, dessen Auslaß mit dem Einlaß
einer Turbine gekoppelt ist, die mittels des überhitzten Dampfes aus dem Dampfkessel angetrieben wird und
mit einem Generator gekoppelt ist, das einen Kondensator zum Kondensieren des in der Turbine verbrauchten
überhitzten Dampfes aufweist, der mit einer Wasser-Speisepumpe zur Zufuhr von Wasser vom Kondensator zum
♦# κ«
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Dampfkessel verbunden ist, das ein Haupt-Dampfunterbrechungsventil
zwischen dem Dampfkessel und der Turbine hat, bei -dem ein Turbinennebenschlußventil parallel
zum Haupt-Dampfunterbrechungsventil und zur Turbine angeordnet ist, um im Dampfkessel erzeugten, überhitz-■
ten Dampf zum Kondensator zu leiten und das einen ersten Sensor zur Ermittlung einer ersten Prozessgröße,
die ein Maß für die Temperatur des überhitzten Dampfes am Auslaß des Dampfkessels ist, einen zweiten Sensor
zur Ermittlung einer zweiten Prozessgröße, die ein Maß für den Druck des überhitzten Dampfes ist, einen dritten
Sensor, zur Ermittlung einer dritten Prozessgröße, die ein Maß für die Temperatur am Turbineneinlaß ist,
einen vierten Sensor, zur Ermittlung einer vierten Prozessgröße, die ein Maß für den Anlauf zustand der Turbine
ist, sowie einen fünften Sensor zur Ermittlung einer fünften Prozessgröße aufweist, die ein Maß für
die Öffnungsstellung des Turbinennebenschlußventils
ist, welche sich auszeichnet durch eine Einrichtung zur Ermittlung einer Abweichungstemperatur, der die zweite,
die dritte und die vierte Prozessgröße zuführbar sind und die die Abweichungstemperatur der Turbine aufgrund
dieser Prozessgrößen ermittelt, durch eine Vergleichseinrichtung, der die erste Abweichungstemperatur und
die vierte Prozessgröße zuführbar sind, um eine zweite
Abweichungstemperatur für die Zufuhr von überhitztem
Dampf zur Turbine aufgrund der vierten Prozessgröße zu ermitteln, und die die erste Abweichungstemperatur mit
der zweiten Abweichungstemperatur vergleicht, um ein erstes Vergleichssignal zu liefern, wenn die erste Abweichungstemperatur
kleiner ist, als die zweite Abweichungstemperatur, und um ein zweites Vergleichssignal zu ermitteln, wenn die erste Abweichungstemperatur
größer ist, als die zweite Abweichungstemperatur,
"10 durch eine Mengenermittlungseinrichtung, der das erste
Vergleichssignal und die vierte Prozessgröße zuführbar 'sind, um eine Öffnungsgröße für das Turbinennebenschlußventil
zu erzeugen, durch eine zweite Mengenermittlungseinrichtung, der das zweite Vergleichssignal und die
erste Abweichungstemperatur zuführbar sind, um eine Schließgröße für das Turbinennebenschlußventil zu erzeugen,
durch eine Änderungsrateneinrichtung, der die erste Prozessgröße zur Ermittlung von deren Änderungsrate zuführbar ist, um die ermittelte Änderungsrate mit
einer vorbestimmten Änderungsrate zu vergleichen und ein erstes Verriegelungssignal zu erzeugen, wenn die
ermittelte Änderungsrate kleiner ist, als die vorbestimmte Änderungsrate, durch eine Differenzermittlungseinrichtung,
der die erste und die zweite Prozessgröße zuführbar sind, um deren Differenz zu ermitteln und
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diese mit einem vorbestimmten Wert zu vergleichen sowie
ein zweites Verriegelungssignal zu erzeugen, wenn die ermittelte Differenz kleiner ist, als der vorbestimmte
Wert, durch eine erste Betriebsbefehlseinrichtung, der die Öffnungsgröße, das erste Verriegelungssignal und
das zweite Verriegelungssignal zuführbar sind, um ein Öffnungssignal für das Turbinennebenschlußventil zu erzeugen,
und durch eine zweite Betriebsbefehlseinrichtung, der die Schließgröße und die fünfte Prozessgröße
zuführbar sind, um ein Schließbefehlssignal für das Turbinennebenschlußventil zu erzeugen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
Figur 1 zeigt schematisch ein nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren und mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gesteuertes Kraftwerk.
Figur 2 zeigt in einem Blockschaltbild eine Vorrichtung zur Steuerung der Überhitzungstemperatur.
Figur 3 zeigt in einem Diagramm die Abweichungsvergleichsfunktion,
die einen Zustand des überhitzten Dampfes angibt, der die Weiterleitung
von Dampf zur Turbine ermöglicht.
a · ♦ *
- 23 -
Figur 4 zeigt in einem Diagramm die Charakteristika der Durchtrittsmengenzielfunktion der Öffnungsbewegung des Turbinen-Nebenschlußventils.
Figur 5 zeigt in einem Diagramm die Charakteristika der Durchtrittsmengenzielfunktion der Schließbewegung
des Turbinen-Nebenschlußventils.
Figur 6 zeigt in einem Fließbild die Betriebsweise eines Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Wie bekannt, wird in Kraftwerken der in einem Dampfkessel 11- erzeugte überhitzte Dampf durch ein Haupt-Dampfunterbrechungsventil
12 und ein Steuerventil 13 einer
Ί5 Turbine 14 zugefügt, wodurch diese einen elektrischen
Generator 15 antreibt. Der in der Turbine 14 verbrauchte überhitzte Dampf wird in einem Kondensator 16
kondensiert und von einer Wasserspeisepumpe 17 in den Dampfkessel 11 eingeleitet. Die Wasserzuführung zum
Dampfkessel 11 erfolgt über eine Wasserkühlwand 18, wo eine Erwärmung mittels eines Brenners 19 stattfindet.
Das Fluid (Mischung aus Dampf und Wasser) von der Wand 18 wird von einem Dampf-Wasser-Separator 20 in Dampf
und Wasser aufgeteilt und der abgetrennte Dampf wird
2^ einem Überhitzter 21 zugeführt, wo er auf eine hohe
Temperatur und einen hohen Druck gebracht, also in überhitzten Dampf umgesetzt wird. Er wird dann aus dem
Auslaß des Dampfkessels 11 abgegeben.
Gegebenenfalls wird ein Teil des im Separator 20 erzeugten
Dampfes durch ein Entspannungsventil 22 in den Kondensator 16 geleitet. Hierdurch kann im wesentlichen
eine Steuerung der Temperatur und des Drucks des überhitzten Dampfes erfolgen. Parallel zur Reihenanordnung
Ό von Haupt-Dampfunterbrechungsventil 12, Steuerventil 13
und Turbine 14 ist ein Turbinennebenschlußventil 23 'vorgesehen. Das Turbinennebenschlußventil 23 dient, wie
vorstehend bereits erwähnt, zum Einleiten von überschüssigem überhitzten Dampf direkt in den Kondensator 16.
Erfindungsgemäß wird, wie im folgenden beschrieben werden wird, daß Turbinennebenschlußventil eingesetzt, um
die Temperatur des überhitzten Dampfes vom Anlaufen des Dampfkessels bis zum Anlaufen der Turbine zu steuern.
Die Vorrichtung 24 zur Steuerung des Dampfkessels arbeitet in diesem Zusammenhang wie folgt: Die Temperatur
T des überhitzten Dampfes am Dampfkesselauslaß wird von einem Sensor R . ein Druck T0 des überhitzten
si 2
Dampfes von einem Sensor T „, eine Temperatur T_ am
Sc O
Turbinenauslaß von einem Sensor I__, eine Innenwand-Me-
s ο
- 25 -
talltemperatur T. der ersten Stufe der Dampfkammer der
Turbine von einem Sensor T , die Brennstoffströmungsrate T1. des Brenners 19 von einem Sensor T ,., die
Verbrennungsgastemperatur T_ des Kaminauslaßes von einem
Sensor T und eine Fluidtemperatur T7 am Auslaß der Wasserkühlwand von einem Sensor T _ festgestellt.
Aufgrund dieser Daten liefert die Vorrichtung 24 Ausgangssignale, ein Regelungsbefehlsignal C. für ein
Brennstoff regelventil 25, das die Brennstoffströmungsrate
T1- regelt, sowie auch ein Regelungsbefehlsignal C?
für ein Dampfentspannungsventil 22, und sie bewirkt die Temperatursteuerung des überhitzten Dampfes. Letztere
erfolgt mittels der vorstehend erwähnten ersten und zweiten Temperatursteuerfunktionen. Der im Tank 251 vorhandene
Brennstoff wird dem Brenner 19 mittels einer Brennstoff-Förderpumpe 252 zugeführt.
Eine erfindungsgemäße Dampftemperatursteuerung 26A bewirkt
zum Anlaufen der Turbine über das Nebenschlußventil 23 eine Steuerung der Temperatur des überhitzten
Dampfes. Der Steuerung 26A werden Prozeßdaten zugeführt, etwa die Dampftemperatur T. am Kesselauslaß, der
Dampfdruck T0, die Temperatur T„ am Turbineneinlaß, die
Wandtemperatur T. der ersten Kammer der Turbine sowie ein vom Sensor T o ermitteltes Öffnungssignal T_ bezüg-
So · ο
VW · V W W
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lieh des Öffnungszustandes des Nebenschlußventils 23.
Obwohl die Steuerung 26A, wie in Figur 1 gezeigt, die Daten über die Dampf temperatur T1 am Kesselauslaß, den
Dampfdruck T9, die Temperatur T am Turbineneinlaß und
die Temperatur 1. an der Wand der ersten Dampfkammer
der Turbine indirekt zugeführt werden, können diese Daten auch direkt von den entsprechenden Sensoren T
und T der Steuerung 26A zugeleitet werden.
Die Steuerung 26A errechnet auf Basis der erhaltenen Daten die zur Temperatursteuerung des überhitzten
Dampfes erforderliche Durchtrittsmenge für das Nebenschlußventil
23 und stellt außerdem fest, ob das Nebenschlußventil 23 geöffnet werden kann. Sie erzeugt
dann ein Betriebsbefehlssignal C für die Regelung des
Nebenschlußventils 23. Das Betriebsbefehlssignal C_ besteht
aus einem Öffnungsbefehlssignal C und einem
Schließbefehlssignal C__, die später beschrieben werden.
Ein Steuercomputer 26B überwacht den Gesamtbetrieb des
Kraftwerks und führt eine große Anzahl von Steuerfunktionen aus. Obwohl nicht dargestellt, werden diesem
Steuercomputer 26B außer den vorstehend erwähnten Daten noch weitere verschiedene Prozeßdaten zugeführt. Aufgrund
der empfangenen Prozeßdaten gibt der Steuercompu-
ter 26Β Befehle für den Betriebsbeginn und die Beendigung
des Betriebes, die der Vorrichtung 24 für die Dampfkesselsteuerung und der Steuerung 26A sowie verschiedenen
anderen nicht gezeigten Steuereinrichtungen ^ und- einheiten geführt werden. Ferner liefert der
Steuercomputer Befehle für das Haupt-Dampfunterbrechungsventil
"12 und das Steuerventil 13 und bewirkt eine überwachende Gesamtsteuerung des Kraftwerkes.
'® Das Blockschaltbild gemäß Figur 2 zeigt die Anordnung
zur Steuerung der Temperatur des überhitzten Dampfes des Dampfkessels gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung. Eine Steuereinheit 27 empfängt Verfahrensdaten, etwa die Dampftemperatur T. am Kesselauslaß, den
Dampfdruck T„, die Temperatur T3 am Turbineneinlaß, die
Temperatur T. der Innenwand der ersten Dampfkammer der Turbine und den Öffnungsstand T0 des Nebenschlußventils
23 und wandelt diese Daten in digitale Daten um, die als Temperatur T des Dampfes am Kesselauslaß, als
Druck T?D des überhitzten Dampfes, als Temperatur T3n
am Turbineneinlaß, als Temperatur T._ der Dampfkammer
der ersten Stufe der Turbine und als Öffnungszustand Tn
des Nebenschlußventils 23 bezeichnet werden. Ein Vergleicher 28 für die Temperaturänderungsrate erhält das
Temperatursignal T1n für die Dampftemperatur am Kessel-
β β · · 9
- 28 -
auslaß und errechnet eine zeitliche Änderungsrate α, vergleicht
dann die ermittelte Änderungsrate mit einer vorbestimmten Änderungsrate ot und liefert ein Verriegelungssignal
S., wenn die errechnete Änderungsrate kleiner ist, als die vorbestimmte Änderungsrate α . Die vorbestimmte
Änderungsrate öl hat einen positiven Wert und zeigt an, daß die Temperatur des überhitzten Dampfes, ansteigt. Der
Vergleicher 28 liefert daher kein Verriegelungssignal S., wenn die Temperatur des überhitzten Dampfes mit einer
Ό Änderungsrate ansteigt, die größer ist als die vorbestimmte
Änderungsrate σ^.
Andererseits errechnet ein Vergleicher 29 für eine Temperaturdifferenz
eine Temperatur ß (ß.= T, -T) zwischen der Temperatur T-n des überhitzten Dampfes am Kesselauslaß
und der Temperatur T. am Turbineneinlaß, ,vergleicht
die so ermittelte Temperaturdifferenz ß mit einer vorbestimmten
Temperaturdifferenz ßo und liefert ein Verriegelungssignal
S_, wenn die errechnete Temperaturdifferenz
ß kleiner ist, als die vorbestimmte Temperaturdifferenz
B0. Die vorbestimmte Temperaturdifferenz ß^ ist so festgelegt,
daß die Metalltemperatur am Turbineneinlaß nicht durch die Wirkung des überhitzten Dampfes1 verrringert
wird. So hat die Temperaturdifferenz ß beispielsweise
" einen positiven Wert, der anzeigt, daß die Temperatur T
des überhitzten Dampfes am Kesselauslaß höher ist, als die Temperatur T am Turbineneinlaß, oder einen negativen
Wert, der anzeigt, daß die Temperatur T. des überhitzten Dampfes am Kesselauslaß geringfügig niedriger
ist, als die Temperatur T„ am Turbineneinlaß. Der
Vergleicher 29 liefert daher kein Verriegelungssignal SpJ wenn nicht die Gefahr besteht, daß der überhitzte
Dampf eine Kühlung des Metalls am Turbineneinlaß
bewirkt.
10
10
Eine Einheit 30 zur Ermittlung einer Temperaturabweichung werden Daten zugeführt, etwa der Druck T? des
überhitzten Dampfes, die Temperatur T- am Turbineneinlaß
und die Temperatur Tn der metallischen Innenwand
der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine. Die Einheit 30 errechnet auf Basis dieser Daten eine Abweichungstemperatur
M, die durch die Differenz zwischen der Dampftemperatur am Auslaß der Dampfkammer der ersten
Stufe der Turbine und die Temperatur T der metalli-
?o
• sehen Innenwand der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine gegeben ist. Die Einheit 30 ermittelt somit eine Abweichungstemperatur für die Dampftemperatur am Auslaß der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine, erhält dann eine Differenz zwischen so dem ermittelten Wert und * der Temperatur T4n der metallischen Innenwand der Dampf-
• sehen Innenwand der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine gegeben ist. Die Einheit 30 ermittelt somit eine Abweichungstemperatur für die Dampftemperatur am Auslaß der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine, erhält dann eine Differenz zwischen so dem ermittelten Wert und * der Temperatur T4n der metallischen Innenwand der Dampf-
kammer der ersten Stufe der Turbine und stellt dann die Abweichungstemperatur M fest. Die Dampftemperatur am Auslaß
der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine ist ein voraussichtlicher Wert der Dampftemperatur am Auslaß der
Dampfkammer der ersten Stufe, der unter der Bedingung ■ erwartet wird, daß der Turbine überhitzter Dampf zugeführt
wird. Deshalb wird die Dampftemperatur am Auslaß der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine auf Basis
von Prozeßdaten ermittelt, etwa dem Druck T„ des überhitzten
Dampfes und der Temperatur T„n am Turbineneinlaß,
welche ein Anzeichen für den Zustand des überhitzten Dampfes zu dem Augenblick sind, zu dem der Eintritt
des Dampfes in die Turbine angenommen wird. Die Betriebsgleichung zur Berechnung der Dampftemperatur am Auslaß
der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine ist, obwohl je nach Art und Form der Turbine sehr unterschiedlich,
allgemein bekannt.
Die ermittelte Abweichungstemperatur M wird zusammen mit der Temperatur T4n der metallischen Innenwand der Dampfkammer
der ersten Stufe der Turbine einer Rechner/Vergleicher-Einheit 32 zugeführt, die aufgrund der Temperatur
T4n eine Abweichungstemperatur Ma des in die Turbine
eintretenden Dampfes errechnet und mit der Abweichungstemperatur M vergleicht. Wenn das Vergleichsergebnis
»■·♦*■ *
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zeigt, daß die Abweichungstemperatur M kleiner ist, als die Abweichungstemperatur Ma, liefert die Einheit 32
ein erstes Vergleichssignal C.,.. Wenn jedoch die Abweichungstemperatur
M größer ist, als die Abweichungstemperatur Ma, gibt die Einheit 32 ein zweites Vergleichs-•
signal C-2 ab.
Figur 3 zeigt eine charakteristische Kurve für die Abweichungsvergleichsfunktion f zur Ermittlung der Abweichungstemperatur
Ma bei Zufuhr von Dampf zur Turbine und auf Grundlage der Temperatur T._ der metallischen
Innenwand der Dampfkammer der ersten Stufe. Nimmt man an, da.ß die Temperatur T4n sich auf einem Wert T4n-1
befindet, wie dies in Figur 3 gezeigt ist, so ist zu diesem Zeitpunkt die Abweichungstemperatur Ma für die
Zufuhr von Dampf zur Turbine Ma-1 der Abweichungsvergleichsfunktion
f. Die Abweichungstemperatur Ma hat einen gewissen Toleranzbereich und liegt in einem Bereich
Mp< Ma< Ma. , der durch eine die obere Grenze bildende
Abweichungsvergleichsfunktion f und eine die untere
Grenze darstellende Abweichungsvergleichsfunktion f gebildet
wird. Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt die Temperatursteuerung vom Anlaufen des
Dampfkessels bis zum Anlaufen der Turbine derart, daß die Abweichungstemperatur M von einem kleineren Wert zu
- 32 -
einem größeren Wert verändert wird, so daß ein durch
die untere Abweichungsvergleichsfunktion f bestimmter
Wert als Abweichungstemperatur Ma zugeführt wird. Aus diesem Grund wird die untere Abweichungsvergleichsfunktion
f lediglich als Abweichungsvergleichsfunktion f . bezeichnet.
Darüber hinaus gibt die Abweichungsvergleichsfunktion f
ein Anzeichen für den Zustand des überhitzten Dampfes für die Zufuhr zur Turbine und enthält als eine
Variable die Temperatur T^ der metallischen Innenwand
■ der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine als Anzeichen für den Turbinenanlauf zustand. Ist der Druck
des überhitzten Dampfes konstant, so wird die Tempera-
-| 5 tür des überhitzten Dampfes nämlich so gehalten, daß
der zuzuführende Dampf den Anforderungen an einen der
Turbine zuzuführenden überhitzten Dampf genügt. Es sei
deshalb erwähnt, daß bei niedrigerer Temperatur T._ die
Abweichungstemperatur größer sein sollte, da die Differenz zwischen der Temperatur T und dem Zustand des
überhitzten Dampfes, der der Turbine zugeführt werden kann, größer wird.
Eine charakteristische Kurve dieser Funktion verändert sich je nach Art und Kapazität der Turbine, so daß
• * 9 *·
♦ β *·
Λ β »
♦ β *·
Λ β »
- 33 -
aufgrund von Testversuchen eine charakteristische Kurve ermittelt werden muß, die, wie allgemein bekannt ist,
eine monoton fallende Funktion ist.
Die Einheit 32 vergleicht die Abweichungstemperat.ur Ma.
■ mit der Abweichungstemperatur M. Figur 3 zeigt den Zeitpunkt, wenn die Abweichungstemperatur Ma. größer
ist, als die Abweichungstemperatur M. In diesem Fall erzeugt die Einheit 32 das erste Vergleichssignal C. . ,
"Ό das anzeigt, daß der überhitzte Dampf nicht ausreichend
erhitzt ist.
Gibt d-ie Einheit 32 das Vergleichssignal C.. ab, d.h.
ist der überhitzte Dampf nicht ausreichend erhitzt, "'S wird ein Kontakt b geschlossen, während ein Kontakt a
geöffnet ist, so daß die Temperatur Tn der metallischen
Innenwand der Dampfkammer der ersten Stufe, einer ersten Recheneinheit 33 für die Durchtrittsmenge
zugeführt wird.
20
20
Die Recheneinheit 33 ermittelt auf Basis der ersten Durchtrittsmengenzielfunktion g (Figur 4) eine Öffnungsstellung X des Nebenschlußventils 23, d.h. ist der
überhitzte Dampf nicht ausreichend erwärmt, so ermittelt
die Recheneinheit 33 die Öffnungsstellung X, um
die Strömungsrate des überhitzten Dampfes durch Öffnen
des Nebenschlußventils 23 zu regulieren. Die typische Kurve der ersten Durchtrittsmengenzielfunktion g ist
abhängig von der Art und der Kapazität der Turbine sowie von dem Aufbau des Dampfsystems u.a., so daß eine
' genaue Kurve durch Versuche ermittelt werden muß, wobei es sich jedoch üblicherweise um ein monoton fallende
Funktion handelt, wie sie in Figur 4 gezeigt ist. Dies hat seine Ursache darin, daß dann, wenn die Prozessdaten
den Anlauf zustand der Turbine anzeigen, d.h. wenn die Temperatur T größer ist, sich das Kraftwerk im
"heißen Zustand" befindet, so daß der Öffnungsgrad des Nebenschlußventils 23 kleiner sein sollte. Dabei sollte
das Dampfrohr nicht gekühlt werden, da dadurch ein umgekehrtes Verhalten erreicht wird. Würde das Nebenschlußventil
23 soweit geöffnet, daß die Strömungsrate des überhitzten Dampfes plötzlich ansteigt, so würde
seine Temperatur zeitweise verringert werden.
Das Signal zum Offnen für bis zur Offnungsstellung X,
das von der Recheneinheit 33 ermittelt wurde, wird dem Nebenschlußventil als Befehlssignal C„. über eine erste
Befehlseinheit 35 zugeleitet, wobei jedoch die Zufuhr dieses Signals bei Vorhandensein des ersten Verriege-
^ lungssignals S. oder des zweiten Verriegelungssignals der Befehlseinheit 35 verhindert wird.
3218298
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Wie vorstehend bereits beschrieben, erzeugt der Vergleicher 29 das zweite Verriegelungssignal S?, wenn die
Temperatur des überhitzten Dampfes nicht so hoch ist, daß er die Dampfrohre und das Turbinenmetall nicht
kühlt. Daher erzeugt beispielsweise der Vergleicher 29 . im "heißen Zustand" des Kraftwerkes möglicherweise das
zweite Verriegelungssignal S„, selbst wenn die Temperatur des überhitzten Dampfes soweit gesteigert wurde,
daß er die Dampfrohre oder das Turbinenmetall im "kalten
Zustand" des Kraftwerks nicht kühlen würde. Dadurch wird verhindert, daß der überhitzte Dampf die Dampfrohre
oder das Turbinenmetall kühlt, wenn sich das Kraftwerk im "heißen Zustand" befindet.
Andererseits erzeugt der Vergleicher 28 das erste Verriegelungssignal
S. solange, wie die Temperatur des überhitzten Dampfes absinkt, selbst wenn diese Temperatur
einen Wert erreicht hat, bei dem kein Kühlen der Dampfrohre oder des Turbinenmetalles stattfindet. Hierbei
handelt es sich um eine Art Rückkopplungssteuerung. Der Vergleicher 28 liefert also vorsorglich das erste
Verriegelungssignal S., um zu verhindern, daß der überhitzte Dampf zukünftig in einen Temperaturzustand
kommt, in dem er die Dampfrohre oder das Turbinenmetall kühlen würde.
** · W β 04b e
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- 36 -
Ist daher das Kraftwerk im "heißen Zustand" und ist die Temperatur des überhitzten Dampfes nicht so hoch, daß
er die Dampfrohre und das Turbinenmetall nicht kühlt, so erfolgt keine Steuerung durch geregeltes Öffnen des
Nebenschlußventils 23, weil dem Nebenschlußventil kein ■ Betriebsbefehl zugeführt wird, selbst wenn die Öffnungsstellung X bzw. eine entsprechende Ventilöffnung errechnet
wurde. Ferner erfolgt keine Temperatursteuerung durch Regulierung des Öffnungszustandes des Nebenschlußventils
23, wenn die Möglichkeit eines zukünftigen Abweichens der Temperatur festgestellt wird, selbst wenn
vdie Temperatur des überhitzten Dampfes so hoch ist, daß
er die .Dampfrohre und das Turbinenmetall nicht kühlt.
-ικ Gibt die Einheit 3'2 das zweite Vergleichssignal C._ ab,
d.h. ist der überhitzte Dampf· ausreichend erwärmt, wird der Kontakt a geschlossen (Kontakt b ist geöffnet), und
die Abweichungstemperatur M wird zur Ermittlung der Durchtrittsmenge der zweiten Einheit 34 zugeführt.
Die Einheit 34 errechnet auf Basis einer zweiten Durchschnittsmengenzielfunktion
h (Figur 5) aus der Abweichungstemperatur M zu einem gegebenen Zeitpunkt eine Schließstellung Y des Nebenschlußventils 23. Ist der
überhitzte Dampf ausreichend erwärmt, so ermittelt also
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die Einheit 34 die Schließstellung Y, durch die die Schließbewegung des Nebenschlußventils geregelt wird,
um die Strömungsrate des Dampfes zu verringern. Die charakteristische Kurve der zweiten Durchtrittsmengen-Zielfunktion
h hängt von der Art und der Kapazität des • Dampfkessels sowie vom Aufbau des Dampfsystems u.a. ab,
so daß die genaue Kurve aufgrund von Versuchen ermittelt werden muß, die denjenigen für die Ermittlung der
ersten Durchtrittsmengenzielfunktion g entsprechen. Im
allgemeinen ist die Funktion monoton fallend, wie dies in Figur 5 dargestellt. Dies hat seine Ursache darin,
daß bei höherer Abweichungstemperatur, also bei sich im "heißen Zustand" befindendem Kraftwerk die Schließbewegung
des Nebenschlußventils 23 verringert wird und der Zustand mit der Turbine zuführbarem überhitzten Dampf
aufrechterhalten bleibt, um die infolge Wärmeaustausches
zwischen dem überhitzten Dampf und den gekühlten Dampfleitungen nahe dem Turbineneinlaß erfolgende
Temperaturverringerung des überhitzten Dampfes zu kompensieren.
Die von der Einheit 34 ermittelte Schließstellung Y wird einer zweiten Befehlseinheit 35 zugeleitet, die
auch den Öffnungsgrad Tor. des Nebenschlußventils 23
erhält. Eine zweite Befehlseinheit 36 vergleicht den
β ·
9 *
9 *
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empfangenen .Öffnungszustand TRn des Nebenschlußventils
23 mit dem sich aus der Schließstellung Y ergebenden Wert. Ist die Öffnungsstellung . T größer, so wird ein
öl)
Schließsignal C32 entsprechend der Schließstellung Y
erzeugt.
Das Schließsigna.l C-? und das vorstehend erwähnte Öffnungssignal
C5. werden dem Nebenschlußventil 23 über eine Steuereinheit 27 zugeleitet, die die Befehle in
-10 digitale oder analoge Form umsetzt. Wird der Antriebsmechanismus
für das Nebenschlußventil 23 durch ein ana-'loges
Signal betätigt, so liefert die Steuereinheit 27 ein Analogsignal, während bei Betätigung durch ein digitales
Signal ein Digitalsignal erzeugt wird. Darüber
ή 5 hinaus kann die Einheit 27 auch als Prozesseingabesteuerung
und als Prozessausgabesteuerung arbeiten.
Obwohl der Vergleicher 28, der Vergleicher 29, die Einheit 30, die Einheit 32, die erste Recheneinheit 33,
die zweite Recheneinheit 34, die erste Befehlseinheit 35 und die zweite Befehlseinheit 36 als digital arbeitend
beschrieben wurden, können sie selbstverständlich auch so aufgebaut sein, daß sie analog arbeiten, so daß
dann auf die Steuereinheit 27 verzichtet werden kann.
Erfolgt eine digitale Verarbeitung, so werden Vorzugs-
weise die Mikroprozessoren eingesetzt. Aus diesem Grund ist die Steuerung 26A gemäß der Erfindung nicht auf die
vorstehend beschriebenen Beispiele beschränkt.
^ Während in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die
Steuerung 26A getrennt vom Steuerungscomputer 26B aufgebaut ist, können die Funktionen der Steuerung 26A
auch im Steuerungscomputer 26B ausgeführt werden, wie
dies in Figur 6 angedeutet ist.
10
10
In dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 liest der
Steuerungscomputer 26B zu gewissen, konstanten Abtastzeiten - die Prozessdaten, die für die Temperatursteuerung
des Öffnungs- und Schließvorganges des Nebenschluß-Ί5
ventils erforderlich sind, etwa die Temperatur T. des
überhitzten Dampfs am Dampfkesselauslaß, den ,Druck T„
des überhitzten Dampfes, die Temperatur T_ am Turbineneinlaß, die Temperatur T. an der metallischen Innenwand
der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine und die
Offnungsstellung T0 des Nebenschlußventils. Er setzt
diese Daten in digitale Daten um, etwa die Temperatur
T-D des überhitzten Dampfes am Dampfkesselauslaß, den
Druck Tpn des überhitzten Dampfes die Temperatur T^n
des Turbineneinlasses, die Temperatur T.n der metal-
^ lischen Innenwand der Dampfkammer der ersten Stufe und die Öffnungstellung T_D des Ventils. Ferner ermittelt
»du
♦ * ft
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er aufgrund des Druckes T? , der Temperatur T^n und der
Temperatur T zu jedem entspreche
Abweichungstemperatur M der Turbine.
Abweichungstemperatur M der Turbine.
Temperatur T zu jedem entsprechenden Zeitpunkt die
Die Abweichungstemperatur M der Turbine ist, wie vor-' stehend beschrieben, durch die Differenz zwischen der
Dampftemperatur am Auslaß der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine und die Temperatur T.^ der metallischen
Innenwand der Dampfkammer der ersten Stufe gege-
"Ό ben, so daß der Steuercomputer 26B zunächst die Dampftemperatur
am Auslaß der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine ermittelt und die Differenz zwischen dem so
errechneten Wert der Dampftemperatur und dem gemessenen
Wert erhält, also der Temperatur T.n, worauf er die
"15 Abweichungstemperatur M errechnet. Die Dampf temperatur
am Auslaß der Dampfkammer der ersten Stufe der. Turbine
ist ein Erwartungswert, der bei einem Zustand des in die Turbine eingeführten überhitzten Dampfes erhalten
wird, der gewisse Bedingungen erfüllt. Daher wird die υ Dampftemperatur am Auslaß der Dampfkammer der ersten
Stufe der Turbine aufgrund der Prozessdaten errechnet, die einen Hinweis auf den Zustand des überhitzten
Dampfes zu dem Zeitpunkt geben, wenn angenommen wird, daß der Turbine Dampf zugeführt wird, also etwa der
Druck T2D des überhitzten Dampfes und die Temperatur
Tqn am Turbineneinlaß.
Als nächstes errechnet der Steuercomputer 26B aufgrund der Temperatur T der metallischen Innenwand der Dampfkammer
der ersten Stufe der Turbine die Abweichungstemperatur Ma für die Zufuhr von Dampf zur Turbine. Die
Abweichungstemperatur Ma kann aus der Temperatur T
und der in Figur 3 gezeigten Abweichungsvergleichsfunktion f erhalten werden.
und der in Figur 3 gezeigten Abweichungsvergleichsfunktion f erhalten werden.
Der Steuercomputer 26B vergleicht die Abweichungstemperatur
M mit der Abweichungstemperatur Ma für die Zufuhr von Dampf zur Turbine. Zeigt das Vergleichsergebnis,
daß die Abweichungstemperatur M kleiner ist, als die Abweichungstemperatur Ma, so ist dies ein Hinweis
darauf, daß der überhitzte Dampf nicht ausreichend er-
Ί 5 wärmt wurde, so daß der Steuercomputer 26 B eine Öffnungsstellung
X des Nebenschlußventils errechnet. Diese Öffnungsstellung X wird aufgrund der ersten Durchtrittsmengenzielfunktion
g (Figur 4) und der Temperatur T._ der metallischen Innenwand der Dampfkammer der ersten
Stufe ermittelt. Ist der überhitzte Dampf nicht ausreichend erwärmt, so bestimmt also der Steuercomputer
26B eine Öffnungsstellung X für die Regelung des Nebenschlußventils
23 der Turbine in Richtung auf einen größeren Öffnungsquerschnitt, um die Strömungsrate des
überhitzten Dampfes zu vergrößern.
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Danach ermittelt der Steuercomputer 26B eine Änderungsrate ader zeitlichen Änderung der Temperatur T. des
überhitzten Dampfes am Kesselauslaß, vergleicht die so ermittelte Änderungsrate amit einer vorbestimmten Änderungsrate
α und erzeugt ein Verriegelungssignal S.,
■wenn die errechnete Änderungsrate α kleiner ist, als die vorbestimmte Änderungsrate a0>
In diesem Fall ist die vorbestimmmte Änderungsrate aQ so bestimmt, daß ein
positiver Wert ein Anzeichen dafür ist, daß die Temperatür des überhitzten Dampfes steigt. Wird daher die
Temperatur des überhitzten Dampfes mit einer Änderungsrate erhöht, die größer ist als die vorbestimmte Änderungsrate
aQ, so wird das Verriegelungssignal S. nicht
erzeugt.
Ferner errechnet der Steuercomputer 26B eine Temperatui—
differnz ß (ß = Tin~"Nn^ zwischen der Temperatur T._
des überhitzten Dampfes am Kesselauslaß und der Temperatur T„n am Turbineneinlaß, vergleicht die so ermittelte
Temperaturdifferenz ß mit der vorbestimmten Temperaturdifferenz
ß und erzeugt das Verriegelungssignal S2,
wenn die so ermittelte Temperaturdifferenz ß kleiner
ist, als die vorbestimmte Temperaturdifferenz ß-. In
diesem Fall wird die vorbestimmte Temperaturdifferenz
ßQ so festgelegt, daß der überhitzte Dampf das Metall
am Turbineneinlaß nicht kühlt, also beispielsweise ein positiver Wert, der anzeigt, daß die Temperatur T. des
überhitzten Dampfes am Kesselauslaß höher ist, als die Temperatur T_ am Turbineneinlaß bzw. ein negativer
Wert, der anzeigt, daß die Temperatur T1 des überhitz-•
ten Dampfes am Kesselauslaß geringfügig niedriger ist, als die Temperatur T am Turbineneinlaß. Besteht somit
keine Möglichkeit, daß der überhitzte Dampf das Metall des Turbineneinlaßes kühlt, wird das Verriegelungssignal
S? nicht erzeugt.
' Der Steuercomputer 26B prüft dann, ob das erste Verriegelungssignal
S1 oder das zweite Verriegelungssignal Sp1 vorhanden ist und liefert bei Fehlen beider Signale
das Befehlssignal C„. für die Öffnungsstellung X des
Nebenschlußventils 23.
Wenn andererseits öer Vergleich der Abweichungstemperatur
M mit der Abweichungstemperatur Ma für die Zufuhr von Dampf zur Turbine zeigt, daß die Abweichungstemperatur
M größer ist, als die Abweichungstemperatur Ma, wenn also der überhitzte Dampf ausreichend erwärmt ist,
ermittelt der Steuercomputer 26B die Schließstellung Y des Turbinennebenschlußventils. Diese Schließstellung Y
wird aufgrund der zweiten Mengendurchtrittszielfunktion
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h gemäß Figur 5 und der Abweichungstemperatur M errechnet.
Ist der überhitzte Dampf ausreichend erwärmt, so wird also die vom Steuercomputer 26B ermittelte Schließstellung
Y benutzt, um das Nebenschlußventil 23 weiter zu schließen, so daß die DampfStrömungsrate verringert
wird.
Aufgrund der Öffnung Tor. des Turbinennebenschlußventils
oU
23 stellt der Steuercomputer 26 B fest, ob das Neben-
-|0 schlußventil vollständig geschlossen ist. Ist dies
nicht der Fall, wird die Öffnungsstellung Y in Form
• eines Schließbefehls signals C _ an das Nebenschlußven-
ό C.
til 23 gegeben. Ist andererseits das Nebenschlußventil 23 vollständig geschlossen, so beendet der Steuercompu-
-15 ter 26B die Temperatursteuerung des überhitzten Dampfes
durch Öffnungs- und Schließbewegungen des Nebenschlußventils 23.
Es sei angenommen, daß sich das Kraftwerk im "kalten Zustand" befindet. Wird der Brenner 19 gezündet, beginnt
die Temperatursteuerung des im Kessel erzeugten überhitzten Dampfes, wobei der Steuercomputer 26B die
Temperatursteuerung durch Öffnungs- und Schließvorgänge des Nebenschlußventils 23 parallel zur Temperatursteuerung
der Steuerung 24 beginnt. Wie· vorstehend bereits
» ft 4, *
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beschrieben, liest der Steuercomputer 26B die zur Temperatursteuerung
benötigten Prozessdaten und errechnet zum jeweiligen Zeitpunkt die Abweichungstemperatur M
sowie die Abweichungstemperatur Ma für die Zufuhr von Dampf zur Turbine, und er vergleicht diese errechneten
. Werte. In der Anfangsphase nach dem Zünden des Brenners 19 ist der überhitzte Dampf noch nicht erwärmt, so daß
die Äbweichungstemperatur M kleiner ist, als die Abweichungstemperatur
Ma. Der Steuercomputer 26B ermit- -IQ telt daher die durch die erste Durchtrittsmengenzielfunktion
g gemäß Figur 4 und die Temperatur T.n_, der
• metallischen Innenwand der Dampfkammer der ersten Stufe gegebene Öffnungsstellung X.
In der Anfangsphase nach dem Zünden des Brenners 19 ist die Änderungsrate oc der Temperatur T.. des überhitzten
Dampfes am Kesselauslaß größer, als die vorbestimmte Änderungsrate α und die Temperatur T.n ist somit
größer, als die Temperatur T,, am Turbineneinlaß, wodurch
das erste Verriegelungssignal S. oder das zweite Verriegelungssignal S_ nicht erzeugt wird. Daher wird
das Turbinennebenschlußventil 23 geöffnet, weil die Öffnungsstellung X in Form des Öffnungsbefehlssignals C3.
erzeugt und an das Nebenschlußventil 23 gegeben wird.
Auf diese Weise wird die Strömungsrate des durch das
β *
*ll»l
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Nebenschlußventil 23 in den Kondensator 16 strömenden Dampfes und damit die ausgetauschte Wärmemenge am Turbineneinlaß
vergrößert, was einen Temperaturanstieg am
Turbineneinlaß zur Folge hat.
5
5
• In diesem Fall bewirkt das Öffnen des Nebenschlußventils 23 infolge der umgekehrten Ansprechcharakteristik
eine zeitweise Verringerung des Drucks des überhitzten Dampfes. Die Steuerung 24 kompensiert jedoch diese
"Ό Druckabsenkung, beispielsweise durch Schließen des Entspannungsventils
22, wodurch die Menge des gesättigten Dampfes, der aus dem Dampf/ Wasser-Separator 20 in den
Kondensator 16 strömt, verringert und somit der Dampfstrom in den Überhitzer 21 vergrößert wird, was eine
Verstärkung des Temperaturanstieges am Turbineneinlaß zur Folge hat.
Die Temperatur des überhitzten Dampfes wird also erhöht, jedoch vergrößert sich die Abweichungstemperatur
M zusammen mit dem Anstieg der Temperatur T am Türbineneinlaß,
weil kein überhitzter Dampf in die Turbine eingeleitet wird und daher infolge fehlenden Dampfstroms
in die Dampfkammer der Turbine keine Änderung der Temperatur T._ der mit metallischen Innenwand der
Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine stattfindet.
Ist die Temperatur Τ.η konstant, so kann die inkrementale
Funktion der Temperatur T_ am Turbineneinlaß gebildet
werden.
Steigt die Abweichungstemperatur M mit dem Anstieg der . Temperatur T0 am Turbineneinlaß an und kommt die Abweichungstemperatur
Ma in den Bereich, der die Zufuhr von Dampf zur Turbine gestattet, so ermittelt der
Steuercomputer 26B die Öffnungsstellung Y des Nebenschlußventils
23, und dieses wird infolge der Öffnungsstellung Y entsprechend geschlossen. Dadurch erfolgt
• eine Verringerung der Strömungsrate des Dampfes in den Kondensator 16, also eine Abnahme des Wärmeaustausches
am Turbineneinlaß und somit eine Unterdrückung des Anstiegs der Dampftemperatur am Turbineneinlaß. Nach dem
Schließen des Nebenschlußventils 23 wird der Turbine
Dampf zugeführt, und der Steuercomputer 26B beendet die Temperatursteuerung infolge Regelung der Öffnungsstellung
des Nebenschlußventils 23.
Befindet sich das Kraftwerk im "heißen Zustand", erzeugt der Steuercomputer 26B das erste Verriegelungssignal S^ oder das zweite Verriegelungssignal S„, um
die Zufuhr des der Öffnungsstellung X entsprechenden Öffnungsbefehlssignals C3. zum Nebenschlußventil 23 zu
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verhindern, bis der überhitzte Dampf eine Temperatur
erreicht hat, bei der er die Dampfrohre und das Turbinenmetall nicht kühlt. Ist der überhitzte Dampf ausreichend
erwärmt und werden das erste Verriegelungssignal S1 und das zweite Verriegelungssignal S2 freige-■
geben, so erfolgt die Steuerung in der gleichen Weise, wie vorstehend in Zusammenhang mit dem "kalten Zustand"
beschrieben.
wie bereits dargelegt, regelt die erfindungsgemäße Steueranordnung aufgrund von Prozessdaten über den
Turbinenanlauf, etwa die Temperatur der metallischen Innenwand der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine
und die Abweichungstemperatur das Öffnen und Schließen
"15 des TurbinennebenschlußventiIs und steuert den Wärmeaustausch
zwischen überhitztem Dampf und Metall .am Turbineneinlaß, so daß die Temperatursteuerung des überhitzten
Dampfes am Turbineneinlaß parallel zur Temperatursteuerung des überhitzten Dampfes am Kesselauslaß
stattfinden kann. Dadurch wird die Zeitspanne verringert, die erforderlich ist, um den Dampfzustand für den
Turbinenanlauf zu erreichen. Die erforderliche Zeitspanne kann in Abhängigkeit von der Art des Kessels und
der Turbine sowie des Aufbaues der Dampfrohre verringert werden, und genauere Angaben werden durch Versuche
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ermittelt. Ganz allgemein läßt sich jedoch sagen, daß mittels der Erfindung die erforderliche Zeitspanne auf
weniger als die Hälfte derjenigen Zeitspanne verringert werden kann, die in einem üblichen Kraftwerk benötigt
wird.
Ist das Kraftwerk im ''heißen Zustand" überwacht die
erfindungsgemäße Steuereinrichtung die Eigenschaften
des vom Kessel gelieferten überhitzten Dampfes. Ist die
JO Dampf temperatur nicht so hoch, daß keine Kühlung des
Metalls stattfindet, wird der Betrieb durch Öffnen des Nebe.nschlußventils unterbrochen, so daß sowohl eine
Metallkühlung am Turbineneinlaß als auch eine Absenkung der Turbineneinlaßtemperatur vermieden und ein sicherer
Kraftwerksbetrieb bei schnellem Anlauf ermöglicht wird.
su/do
Leerseite
Claims (16)
- AnsprücheVerfahren zur Steuerung der Temperatur von überhitztem Dampf in einem Kraftwerk, das einen Dampfkessel zur Erzeugung von überhitztem Dampf aufweist, dessen Auslaß mit dem Einlaß einer von diesem erhitzten Dampf anzutreibenden Turbine gekoppelt ist, die einen Generator treibt, mit einem Kondensator zum Kondensieren von in der Turbine verbrauchtem überhitzten Dampf, mit einer Wasserspeisepumpe zur Zufuhr von Wasser vom Kondensator in den Dampfkessel, mit einem zwischen dem Dampfkessel und der Turbinee ο ν · «ο β β * ο « β » ο οvorhandenen Haupt-Dampfunterbrechungsventil zur Unterbrechung des Dampfstroms in die Turbine, mit einem parallel zum Haupt-Dampfunterbrechungsventil und der Turbine angeordneten Turbinennebenschlußventil zur Zufuhr von im Dampfkessel erzeugtem überhitzten Dampf zum Kondensator, mit einem ersten Sensor zur Ermittlung einer ersten Prozessgröße, die ein Maß für die Temperatur des überhitzten Dampfes am Auslaß des Dampfkessels ist, mit einem zweiten Sensor zur Ermittlung einer zweiten Prozessgröße, die ein Maß für den Druck des überhitzten Dampfes ist, mit einem dritten Sensor zur Ermittlung einer dritten Prozessgröße, die ein Maß für die Temperatur am Einlaß der Turbine ist, mit einem vierten Sensor zur Ermittlung- einer vierten Prozessgröße, die ein Maß für den Anlauf zustand der Tui— bine ist, und mit einem fünften Sensor zur Ermittlung einer fünften Prozessgröße, die ein Maß für die Öffnungsstellung des Turbinennebenschlußventils ist, gekennzeichnet durch die Ermittlung einer ersten Abweichungstemperatur der Turbine aufgrund der zweiten, der dritten und der vierten Prozessgröße, durch die Ermittlung einer zweiten Abweichungstemperatur für die Zufuhr von überhitztem Dampf zur Turbine aufgrund der vie.rten Prozess-• * ei • · ·32Ί6298— 3 —größe, durch Vergleich der ersten und der zweiten Abweichungstemperatur, durch Ermittlung einer Öffnungsgröße für das Turbinennebenschlußventil aufgrund der vierten Prozessgröße bei Feststellung, daß die erste Abweichungstemperatur kleiner ist, als die zweite Abweichungstemperatur, durch Ermittlung einer Schließgröße für das Turbinennebenschlußventil aufgrund der ersten Abweichungstemperatur, wenn die erste Abweichungstemperatur die zweite Abweichungstemperatur übersteigt, durch Ermittlung einer Änderungsrate der ersten Prozessgröße, Vergleich der ermittelten Änderungsrate mit der vorbestimmten Änderungsrate der ersten Prozessgröße, Vergleich der ermittelten Änderungsrate mit der vorbestimmten Änderungsrate und Erzeugung eines ersten Verriegelungssignals, wenn die ermittelte Änderungsrate kleiner ist, als die vorbestimmte Änderungsrate, durch Ermittlung der Differenz zwischen der ersten und der dritten Prozessgröße, Vergleich der ermittelten Differenz mit einem vorbestimmten Wert und Erzeugung eines zweiten Verriegelungssignals, wenn die ermittelte Differenz kleiner ist, als der vorbestimmte Wert, durch Abgabe eines Öffnungsbefehlssignals für das Turbinennebenschlußventil aufgrund der Öffnungsgröße, des ersten Verriegelungssignals und des.α «οzweiten Verriegelungssignals, und durch Abgabe eines Schließbefehlssignals für das Turbinennebenschlußventil aufgrund der Schließgröße und der fünften Prozessgröße.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als erste Prozessgröße die Temperatur der metallischen Innenwand der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Abweichungstemperatur ermittelt wird durch Feststellung und Abgabe eines voraussichtlichen Wertes der Dampftemperatur am Auslaß der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine aufgrund der zweiten Prozessgröße und der dritten Prozeßgröße und durch Verwendung der Differenz zwischen der zweiten Prozessgröße und dem voraussichtlichen Wert der Dampf temperatur als erste Abweichungstemperatur.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ä'nderungsrate ermittelt und ein erstes Verriegelungssignal erzeugt wird, wobei die vorbestimmte Ä'nderungsrate einen positiven, einen Anstieg der ersten Prozessgröße anzeigenden Wert hat.· 6 ι;β · α
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Errechnung der Differenz und Erzeugung des zweiten Verriegelungssignals ein vorbestimmter positiver Wert, der anzeigt, daß die erste Prozessgröße größer ist als die dritte Prozessgröße, oder ein negativer Wert verwendet wird, der anzeigt, daß die erste Prozessgröße geringfügig kleiner ist, als die dritte Prozessgröße.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnungsbefehlssignal nur dann abgegeben wird, wenn weder das erste noch das zweite Verriegelungssignal abgegeben wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erste, die zweite, die dritte, die vierte und die fünfte Prozessgröße in Digitalwerte umgewandelt werden.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnungsbefehlssignal und das Schließbefehlssignal in digitale Werte umgewandelt werden.
- 9. Vorrichtung zur Steuerung der Temperatur des überhitzten Dampfes in einem Kraftwerk, das einen Dampf-kessel zur Erzeugung von überhitztem Dampf hat, dessen Auslaß mit dem Einlaß einer Turbine gekoppelt ist, die mittels des überhitzten Dampfes aus dem Dampfkessel angetrieben wird und mit einem Generator gekoppelt ist, das einen Kondensator zum Kondensieren des in der Turbine verbrauchten überhitzten Pampfes aufweist, der mit einer Wasserspeisepumpe zur Zufuhr von Wasser vom Kondensator zum Dampfkessel verbunden ist, das ein Haupt-Dampfunterbrechungsventil zwischen dem Dampfkessel und der Turbine hat, bei dem ein Turbinennebenschlußventil parallel zum Haupt-DampfUnterbrechungsventil und zur Turbine angeordnet ist, um im Dampfkessel erzeugten, überhitzten Dampf zum Kondensator zu leiten, und das einen ersten Sensor zur Ermittlung einer ersten Prozessgröße, die ein Maß für die Temperatur des überhitzten Dampfes am Auslaß des Dampfkessels ist, einen zweiten .Sensor zur Ermittlung einer zweiten Prozessgröße, die ein Maß für den Druck des überhitzten Dampfes ist, einen dritten Sensor, zur Ermittlung einer dritten Prozessgröße, die ein Maß für die Temperatur am Turbineneinlaß ist, einen vierten Sensor, zur Ermittlung einer vierten Prozessgröße, die ein Maß für den Anlaufzustand der Turbine ist, sowie einen fünften Sensor zur Ermittlung einer fünften Prozessgröße* t η β ·aufweist, die ein Maß für die Öffnungsstellung des Turbinennebenschlußventils ist, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Ermittlung einer Abweichungstemperatur, der die zweite, die dritte und die vierte Prozessgröße zuführbar sind und die die Abweichungstemperatur der Turbine aufgrund dieser Prozessgrößen ermittelt, durch eine Vergleichseinrichtung, der die erste Abweichungstemperatur und die vierte Prozessgröße zuführbar sind, um eine zweite Abweichungstemperatur für die Zufuhr von überhitztem Dampf zur Turbine aufgrund der vierten Prozessgröße zu ermitteln, und die die erste Abweichungstemperatur, mit der zweiten Abweichungstemperatur vergleicht, um ein erstes Vergleichssignal zu liefern, wenn die erste Abweichungstemperatur kleiner ist, als die zweite Abweichungstemperatur, und um ein zweites Vergleichssignal zu ermitteln, wenn die erste Abweichungstemperatur größer ist, als die zweite Abweichungstemperatur, durch eine Mengenermittlungseinrichtung, der das erste Vergleichssignal und die vierte Prozessgröße zuführbar sind, um eine Öffnungsgröße für das Turbinennebenschlußventil zu erzeugen, durch eine zweite Mengenermittlungseinrichtung, der das zweite Vergleichssignal und die erste Abweichungstemperatur zuführbar sind, um eine Schließgröße für das Turbinen-O 0Οnebenschlußventil zu erzeugen, durch eine Änderungsrateneinrichtung, der die erste Prozessgröße zur Ermittlung von deren Änderungsrate zuführbar ist, um die ermittelte Änderungsrate mit einer vorbestimmten Änderungsrate zu vergleichen und ein erstes Verriegelungssignal zu erzeugen, wenn die ermittelte Änderungsrate kleiner ist, als die vorbestimmte Änderungsrate, durch eine Differenzermittlungseinrichtung, der die erste und die zweite Prozessg.röße zuführbar sind, um deren Differenz zu ermitteln und diese mit einem vorbestimmten Wert zu vergleichen sowie ein zweites Verriegelungssignal zu erzeugen, wenn die ermittelte Differenz kleiner ist, als der vorbestimmte Wert, durch eine erste Betriebsbefehlseinrichtung, der die Öffnungsgröße, das erste Verriegelungssignal und das zweite Verriegelungssignal zuführbar sind, um ein Öffnungssignal für das Turbinennebenschlußventil zu erzeugen, und durch eine zweite Betriebsbefehlseinrichtung, der die Schließgröße und die fünfte Prozessgröße zuführbar sind, um ein Schließbefehlssignal für das Turbinennebenschlußventil zu erzeugen.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die vierte Prozessgröße die Temperatur dermetallischen Innenwand der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine ist.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Ermittlung der Abweichungstemperatur eine erste Recheneinrichtung, der die zweite Prozessgröße und die dritte Prozessgröße zuführbar sind, um einen Wert für die voraussichtliche Dampftemperatur am Auslaß der Dampfkammer der ersten Stufe der Turbine zu ermitteln, sowie eine zweite Recheneinrichtung aufweist, der der voraussichtliche Wert der Dampftemperatur und die zweite Prozessgröße zuführbar ist, um die Abweichungstemperatur in Form der Differenz zwischen der zweiten Prozessgröße und dem voraussichtlichen Wert der Dampftemperatur zu ermitteln.
- 12» Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte Änderungsrate in der Änderungsrateneinrichtung ein positiver Wert ist, der das Ansteigen der ersten Prozessgröße anzeigt.
- 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der vorbestimmte Wertin der Differenzermittlungseinrichtung positiv ist und anzeigt, daß die erste Prozessgröße größer ist, als die dritte Prozessgröße, oder negativ ist und anzeigt, daß die erste Prozessgröße geringfügig kleiner ist, als die dritte Prozessgröße.
- 14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Betriebsbefehlseinrichtung das Offnungsbefehlssignal nur bei Fehlen sowohl des ersten als auch des zweiten Verriegelungssignals abgibt.
- 15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, gekennzeichnet durch eine Prozesseingabeeinheit, der die erste,-die zweite, die dritte, die vierte und die fünfte Prozessgröße zuführbar sind und die die Prozessgrößen digitalisiert.
- 16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15 gekennzeichnet durch eine Prozessausgabeeinheit, der das Offnungsbefehlssignal und das Schließbefehlssignal zuführbar sind und die diese Signale digitalisiert .
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