DE3214715C2 - Gerät zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen durch Spritzmittel - Google Patents

Gerät zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen durch Spritzmittel

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DE3214715C2 DE19823214715 DE3214715A DE3214715C2 DE 3214715 C2 DE3214715 C2 DE 3214715C2 DE 19823214715 DE19823214715 DE 19823214715 DE 3214715 A DE3214715 A DE 3214715A DE 3214715 C2 DE3214715 C2 DE 3214715C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen durch insektizide und fungizide Flüssigkeiten, die zu einer nebelartigen Wolke zerstäubt an die Pflanzen gebracht werden, wobei für die Förderung der Sprühflüssigkeit und der Druckluft ein regelbarer Druckerzeuger vorgesehen ist, welcher über getrennte Leitungen für Luft und Flüssigkeit, sowie über ein handbetätigtes Doppelventil, mit dem Sprühgerät verbunden ist, und wobei zwischen dem Doppelventil und der Sprühdüse ein für die Handführung des Gerätes ausgebildetes Zuführungsrohr vorgesehen ist, in wel= ehern die Medien zu einem abgewinkelten 'Rohrstutzen geführt werden.
Mit den bekannten Geräten dieser Art, wie sie aus der Prospektschrift »SOLO — Allzweckgeräte für Pflanzenschutz« bekannt sind, wird vor allem angestrebt, einen Sprühnebel mit feinster und gleichmäßiger Verteilung der Flüssigkeit zu erreichen, so daß beim Besprühen der Pflanzen ein möglichst großer Bereich der Pflanzenoberfläche ohne vorherige Kondensatbildung erfaßt wird.
Um bei derartigen Geräten, die besonders in Gewächshäusern eingesetzt werden, eine Langzeitwirkung zu erzielen, sind bekanntlich Spritzmittel entwickelt worden, die vom Saftstrom der Pflanze aufgenommen werden und dadurch die Resistenzfähigkeit der Pflanze gegen Schädlinge über einen längeren Zeitrau τι erhöhen. Da sich die Aufnahmeporen der meisten Pflanzen
ίο an der Blattunterseite befinden, hängt die Wirksamkeit und die Wirtschaftlichkeit der Schädlingsbekämpfung in hohem Maße davon ab, wie groß der Anteil des ausgebrachten Spritzmittels ist, der an die Blattunterseite gelangt.
is In diesem Sinne sind bei bekannten Geräten besonders ausgebildete Sprühdüsen eingesetzt So ist z. B. bei dem Sprühgerät nach der DE-AS 11 79 416 eine Sprühdüse vorgesehen, bei welcher der an die Sprühmittelzuführungsleitung angeschlossene Verteilerkopf aus einem flachen, kreissegmentförmigen Leitkörper besteht, dessen Hauptebene in der Achse des Luftzuführungsrohres und innerhalb der abgeflachten Luftstrommündung parallel zu deren Rändern liegt, an seiner gebogenen Stirnseite einen oder mehrere Längskanäle mit feinen querliegenden Austrittsschlitzen aufweist und von einer gebogenen U-förmigen Deckleiste abgedeckt ist, deren Flansche die Austrittsschlitze mit Spiel übergreifen und von in der Luftströmungsrichtung nach außen divergierenden Schrägflächen begrenzt sind. Dabei weist der Leitkörper zwei in Umfangsrichtung hintereinanderliegende Längskanäle auf, die an gesonderte Sprühmittel-Leitungen angeschlossen sind.
Bei dem Gerät nach der DE-AS 10 45 152 wird das Spritzmittel in der Austrittsdüse durch ein druckabhän-
3D giges Nadelventil gesteuert. Dabei soll die Zerstäuberwirkung durch einen Druckluftstrahl erreicht werden, der aus einem seitlich angeordneten Raum auf das, aus dem Ventil austretende Präparat gerichtet ist. Dieses Gerät soll zum Versprühen von dünnen, insbesondere aber auch von zähen, dicken Flüssigkeiten geeignet sein. Wie aus diesen Veröffentlichungen hervorgeht, werden hier Sprühdüsen eingesetzt, welche aus mehreren, z.T. kompliziert gestalteten, Präzisionsbauteilen bestehen, so daß trotz hoher Beschaffungskosten auch mit einer großen Störanfälligkeit zu rechnen ist, weiche z. B. durch Verstopfungen in den verschiedenen Kanälen entstehen kann. Außerdem bedingen diese Bauweisen eine bestimmte Mindestgröße des Düsenkopfes, der für Geräte, wie sie in kleineren Betrieben aus Gründen der
so Wirtschaftlichkeit erwünscht sind, ungeeignet ist.
Bei einer anderen Geräteart wird angestrebt, die brauchbare Mischung, Zerstäubung und Ausbringung der Komponenten dadurch zu erreichen, daß vor der Düsenöffnung noch umfangreiche mechanisch angetriebene und strömungssteuernde Mittel vorgesehen sind. Derartige Großgeräte sind z. B. aus dem DE-GM 75 11 486 und der DE-OS 21 11 474 bekannt. Sie mögen zwar sehr leistungsfähig sein, die Dimensionen ihrer Einzelteile machen aber eine sinnvolle Übertragung auf die durch die Erfindung zu verbessernde Gerätegattung unmöglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Sprühgerät der eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß es einen den bekannten Geräten zumindest
tö gleichwertigen. Sprühnebel mit einem Feinheitsgrad erzeugt, der ausreicht, um ohne besondere zusätzliche Maßnahmen und in pfianzenschonender Weise die Pflanze so einzuhüllen, daß ein großer Teil des Nebels
an die Blattunterseite der Pflanze gelangt, wobei jedoch angestrebt wird, daß der technische Aufwand, das Format, sowie der spezifische Energie- und Spritzmittelverbrauch gegenüber den bekannten Geräten wesentlich günstiger sind, so daß die Beschaffung und der Betrieb des erfindungsgemäßen Gerätes auch für kleinere Gärtnereibetriebe erschwinglich und effektiv nützlich ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem Gerät der eingangs beschriebenen Gattung dadurch, daß der Rohrstutzen einen Mischraum mit einer vorgeschalteten Prallscheibe enthält, welche unmittelbar vor der Austrittsöffnung angeordnet ist, und welche Öffnungen besitzt, durch weiche die Flüssigkeit von der strömenden Druckluft derart erfaßt wird, daß dabei eine Durchwirbelung und Drallbewegung der Mischkomponenten herstellbar ist.
Diese Funktion wird im Sinne der Erfindungsaufgabe dadurch wirksam unterstützt, daß zwischen den Öffnungen in der Prallscheibe Stege vorgesehen sind, die zur Erzeugung einer Drallbewegung des Gemisches schräg gestellt sind.
Die wenigen erfindungsgemäßen Mittel genügen, um die Sprühflüssigkeit durch Druckluft in regelbai er Weise so zu zerstäuben, daß der angestrebte Zweck voll erreichbar ist, nämlich die Pflanze mit Sprühnebel so einzuhüllen, daß davon auch eine ausreichende Menge an die Unterseite der Pflanzenblätter gelangt. Diese Wirkung wird jedoch mit wesentlich einfacheren technischen Mitteln als bisher erreicht, durch deren Gestaltung neben einem guten Wirkungsgrad auch ein verlaßliches wartungsfreundliches Funktionieren, eine einfache leichte Handhabung und eine kostengünstige Beschaffung gewährleistet sind, was vor allern auch den kleineren Betrieben zugute kommt.
Die Merkmale der Unteransprüche 3 und 4 betreffen zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung, die für den Gebrauch des Gerätes vorteilhaft sind.
In der Zeichnung sind in Ausführungsbeispielen die erfindungsgemäßen Geräteeinzelheiten dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Anlage zur Förderdruckerzeugung,
Fig. 2 das Zuführungsrohr mit Sprühdüse, teilweise im Längsschnitt,
F i g. 3 eine vergrößerte Stirnansicht der Sprühdüse.
F i g. 4 eine vergrößerte Stirnansicht der Prallscheibe.
In der Anlage nach Fig. 1 sind der mit Sprühflüssig keit SF teilweise gefüllte Druckbehälter ! und die Druckluftquelle, z. B. ein Kompressor 2, auf einem fahrbaren Gestell 3 befestigt Der Kompressor ist über eine Leitung 4 und ein Regelventil 5 mit dem Innenraum des Druckbehälters verbunden welcher mit der Einfüllöffnung 6 versehen ist. Vom Druckbehälter il führen die Druckluftleitung 7 und die Flüssigkeitsleitung 8 /.um Sprühgerät SG (F i g. 2). wo die Leitung 7 in ein Zuführungsrohr 9 mündet, während die Leitung 8 im Innern ·-,·-, des Zuführunjjsrohrs bis zu einer Prallscheibe 10 geführt ist. Diese Scheibe (F i g. 4) ist mit Öffnungen 11 für den Durchtritt des Luft-Flüssigkeitsgemisches versehen, weiches dadurch in den Raum 12;; eines an das ZuführunL'srohr S angesetzten Rohrswtzens 12 gefördert t-n wird. Durch leichte Schrägstclluiig der Siege 10,7 an der IValischeibc kann dabei eine DniHbewcgung des Gemisches erzielt werden, die im Raum 12;; ehe inlensi\c Diirchmisehiing der Komponenten bewirkt.
Zur Betätigung (Ls Gerätes client das Zuführung·-.- t*-. rohr S als Handhaltcning. Der Sprühvi.rgang wird durch ein /wischen den Leitungen 7 und H und dem Ziiluhrungsri'hr 9 angeordnetes Doppelvontil 14 ;ni; ei nem Handhebel 15 gesteuert, wobei durch eine Nachlaufeinrichtung im Ventil 14 die Druckluftzufuhr zum Innenraum des Zuführungsrohres 9 zeitlich vor der Sprühmittelzufuhr zur Prallscheibe 10 freigegeben, und beim Ausschalten die Sprühmittelzufuhr vor der Druckluftzufuhr abgestellt wird. Dadurch ist gewährleistet, daß der Luftstrom im Bereich der Prallscheibe die Sprühflüssigkeit sofort erfaßt und beim Abstellen diese völlig in den Mischraum 12a und aus dem Rohrstutzen 12 ins Freie befördert, so daß sich in diesen Teilen bei den häufigen Schaltvorgängen keine Flüssigkeitsreste sammeln können.
Der an den Rohrstutzen 12 angesetzte Sprühkopf 16 (Fig. 3) besitzt eine Düsenkappe 17, die mit einem schmalen Sprühschlitz 18 versehen ist, durch welchen das Gemisch hindurchgepreßt wird und sich zu einer breiten, fächerartigen Sprühwolke SV/ausdehnt. Durch den abgewinkelten Teil 13 des Rohrstutzens 12 wird die Sprühwolki zwangsweise zur Pflanze gelenkt und gelangt in der dargestellten Weise zu ehr·, j η großen Teil an die Unterseiten der Pflanzenblätter, wo "ich das Kondensat in gleichmäßiger Verteilung niederschlägt. Der dabei auf der Blauoberseite entstehende Niederschlag ist zur unmittelbaren Abwehr von schädlichen Insekten und Pilz η nützlich.
Im Gegensatz zu den bekannten Sprühgeräten wird bei dem erfindungsgemäßen Gerät der Förderdruck für die Sprühflüssigkeit so weit begrenzt, daß er noch ausreicht, um die Flüssigkeit durch die Leitung 8 zur Prallscheibe 10 zu fördern, wo sie vom Luftstrom erfaßt wird.
Dabei wird die Flüssigkeit nicht durch eine spezielle Pumpe unter Druck gesetzt und mit hoher Geschwindigkeit zur Düse geführt, sondern es wird die Flüssigkeit einerseits durch den Luftdruck im Druckkessel 1 nur indirekt beaufschlagt, wie dies aus der DE-PS 8 36 865 schon bekannt ist. und andererseits einer leichten Saugwirkung im Bereich der Prallschsibe 10 ausgesetzt. Diese Maßnahmen gewährleisten zuverlässig die Bildung der angestrebten Sprühwolke mit sehr niedriger Flüssigkeitskonzentration und ergeben einen spezifisch minimalen Verbrauch an Flüssigkeit.
Das beschriebene Arbeitsverfahren und sein Sprühgerät sind auch für eine gleichzeitige BespiOhung von längeren Pflanzenreihen brauchbar, wobei dann ein entsprechend langes Zuführungsrohr mit seitlich angeordneten Sprühdüsen bei höherer Kompressorleistung verwendet wird.
Auch für Kleingärtner kann ein leichtes tragbares, erfindungsgemäß ausgestattetes Gerät, z. B. mit Benzinmotor, kostengünstig hergestellt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Gerät zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen durch insektizide und fungizide Flüssigkeiten, die zu einer nebelartigen Wolke zerstäubt an die Pflanzen gebracht werden, wobei für die Förderung der Sprühflüssigkeit und der Druckluft ein regelbarer Druckerzeuger vorgesehen ist, welcher über getrennte Leitungen für Luft und Flüssigkeit, sowie über ein handbetätigtes Doppelventii, mit dem Sprühgerät verbunden ist, und wobei zwischen dem Doppelventil und der Sprühdüse ein für die Handführung des Gerätes ausgebildetes Zuführungsrohr vorgesehen ist, in welchem die Medien zu einem abgewinkelten Rohrstutzen geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrstutzen (12) einen Mischraum (12ajmit einer vorgeschalteten Prallscheibe (10) enthält, welche unmittelbar vor der Avsirittsöifnung der Flüssigkeitsleitung (8) angeordnet ist, und welche Öffnungen (11) besitzt, durch welche die Flüssigkeit von der strömenden Druckluft derart erfaßt wird, daß dabei eine Durchwirbelung und DraHbewegung der Mischkomponenten herstellbar ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, tiadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Öffnungen (11) in der Prallscheibe Stege (10a,} vorgesehen sind, die zur Erzeugung einer Drallbewegung des Gemisches schräg gestellt sind.
3. Gerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß άζτ Spr."'.ikopf (16) am Rohrstutzen (12) mit einer narh außen abgerundeten Düsenkappe (17) versehen ist, det η schmaler Sprühschlitz (18) sich über einen Bogen von ca. 100° erstreckt.
4. Gerät nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Doppelventil (14) mit einer Nachlaufeinrichtung versehen ist, welche so ausgelegt ist, daß beim Einschalten des Gerätes die Druckluftzufuhr zum Innenraum des Zuführungsrohres (9) zeitlich vor der Sprühmittelzufuhc zur Prallscheibe (10) freigegeben und beim Ausschalten die Sprühmittelzufuhr vor der Druckluftzufuhr abgestellt wird.
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