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Steuerungsschaltung für eine Sanitärarmatur
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Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Steuerschaltung für eine
Sanitärarmatur, mit der wahlweise zwei Wasserströme unterschiedlicher Temperatur
durch die Sanitärarmatur geleitet werden können; mit einer Sensorschaltung, die
während der Dauer der Anwesenheit eines Benutzers im Empfindlichkeitsbereich eines
Sensors ein Ausgangs signal abgibt; mit einem Abfall-Verzögerungskreis, welcher
das Ausgangssignal des Sensorkreises um eine bestimmte Verzögerungszeit verlängert;
mit einem Logik- und Treiberkreis,der das um die Verzögerungszeit verlängerte Ausgangssignal
des Sensorkreises empfängt und enthält: - eine Treiberstufe für die Magnetspule
eines die kalte Wasserströmung steuernden Magnetventils bzw. Relais; - eine Treiberstufe
für eine Magnetspule eines die warme Wasserströmung steuernden Magnetventils bzw.
Relais; - einen Selbsthaltekreis mit zwei Schaltzuständen, in dem entweder die eine
oder die andere Treiberstufe leitet, wobei die die kalte Wasserströmung steuernde
Treiberstufe in dem Sinne Vorrang hat, daß sie es ist, die ohne besonderes Zutun
des Benutzers leitet; - mit einem Kommandogeber, bei dessen Betätigung durch den
Benutzer der Selbsthaltekreis in den zweiten Schaltzustand gebracht wird, in welchem
die die warme Wasserströmung steuernde Treiberstufe leitet.
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Berührungslos arbeitende Steuerschaltungen von Sanitärarmaturen finden
hauptsächlich in öffentlichen Einrichtungen Verwendung. Insbesondere in Raststätten
an Autobahnen oder dergl. bemüht man sich, sanitäre Einrichtungen bereitzustellen,
die problemlos und hygienisch zu bedienen sind.
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Dem Publikum werden dabei wahlweise zwei verschiedene Wassertemperaturen
angeboten: zur normalen Säuberung reicht Kaltwasser aus; zur Intensivreinigung wird
warmes Wasser
konstanter Temperatur zur Verfügung gestellt, die
beispielsweise bei 370C liegt. Ältere Steuerungsschaltungen wiesen zur Wahl der
gewünschten Wassertemperatur einfach zwei Tasten auf, die entsprechende Markierungen
aufwiesen und mit denen die Magnetventile in den Wasserweg direkt eingesteuert wurden.
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Aus der DE-OS 29 43 609 ist eine Steuerschaltung der eingangs genannten
Art bekannt. Hier wird aus Gründen der Energieeinsparung der Kaltwasserströmung
in dem Sinne Vorrang gegeben, daß ohne besonderes Zutun des Benutzers immer zunächst
kaltes Wasser fließt. Nur durch die bewußte Entscheidung des Benutzers und die willentliche
Betätigung eines Kommandogebers kommt warmes Wasser zum Laufen, auch wenn der vorhergehende
Benutzer zuletzt warmes Wasser gezapft hat. Auf diese Weise wird erreicht, daß sich
die Benutzer in vielen Fällen mit kaltem Wasser zufriedengeben, in denen sie normalerweise
das warme Wasser bevorzugt hätten.
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Äls Kommandogeber, mit dem die Umstellung der Kaltwasserströmung auf
Warmwasserströmung bewerkstelligt werden kann, finden bei den bekannten Armaturen
sowohl handbetätigte Taster als auch berührungslos arbeitende Schalter Verwendung.
In jedem Falle ist im allgemeinen der Kommandogeber das einzige für den Benutzer
ohne weiteres erkennbare Bedienungsorgan, da der die Wasserströmung auslösende Sensor
entweder unbemerkt bleibt oder in seiner Funktion nicht ohne weiteres verstanden
wird. Es kommt dann zu Fällen, bei denen der Benutzer versucht, am Kommandogeber
den Wasserfluß auszulösen. Da bei den bekannten Armaturen jedoch so kein Wasserfluß
zu erzielen ist, hielt der Benutzer die Armatur für defekt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Steuerschaltung der
eingangs genannten Art derart auszubilden, daß auch bei Mißverständnissen in der
Funktion des Komman-
dogebers noch eine Benutzung der Armatur möglich
ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch eine
Betätigung des Kommandogebers gleichzeitig ein Signal erzeugt wird, welches ein
nicht vorhandenes Ausgangssignal des Sensorkreises simuliert und um die durch den
Abfall-Verzögerungskreis bewirkte Verzögerungszeit verlängert dem Eingang E des
Logik- und Treiberkreises zugeführt wird, derart, daß bei Betätigung des Kommandogebers
die die warme Wasserströmung steuernde Treiberstufe sofort leitend wird, auch wenn
vom Sensorkreis kein die Anwesenheit eines Benutzers anzeigendes Signal abgegeben
wird.
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Erfindungsgemäß wird also dem Kommandoegeber eine doppelte Funktion
zugeteilt: die erste,herkömmliche1 besteht darin, bei bereits strömendem, durch
den Sensor des Sensorkreises berührungslos ausgelöstem Kaltwasser eine Umstellung
auf Warmwasser zu erreichen. Die zweite Funktion des Kommandogebers wird dann relevant,
wenn der Benutzer nicht erkennt, daß er die Armatur durch blosses Einbringen seiner
Hände in den Empfindlichkeitsbereich des Sensors zum Laufen bringen kann und stattdessen
versucht, die Armatur durch Betätigung des für ihn sichtbaren Kommandogebers zu
starten. In diesem Falle wird durch das Schließen des Kommandogebers ein kurzzeitiges
Signal erzeugt, welches die Anwesenheit eines echten Sensorsignales simuliert. Es
beginnt aus der Sanitärarmatur Wasser auszuströmen, und zwar, da die erste Funktion
des Kommandogebers selbstverständlich ebenfalls wirksam ist, sofort warmes Wasser.
Der Benutzer bewegt nun automatisch seine Hände in den Bereich des Wasserstromes
und gerät so in den Empfindlichkeitsbereich des Sensors. Auf Grund der Wirkung des
Abfall-Verzögerungskreises wird der Wasserstrom in der Zeit, in welcher der Benutzer
seine Hände vom Kommandogeber weg und zum Wasserstrahl hin bewegt, nicht unterbrochen.
Danach hält ein echtes Sensorsignal den wei-
teren Wasserfluß aufrecht.
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Beim Kommandogeber kann es sich um einen handbetätigten Taster handeln;
es ist jedoch auch möglich, daß der Kommandogeber selbst ein berührungslos arbeitender
Sensor ist.
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Hierdurch wird das berührungslose, der Hygiene dienende Prinzip konsequent
zu Ende gedacht.
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Der Kommandogeber kann doppelt wirksam sein, sodaß das von ihm erzeugte
Simulationssignal potentialmäßig von der Spannung unabhängig ist, welche zur Umstellung
des Selbsthaltekreises auf den zweiten Schaltzustand erforderlich ist. Eine solche
Schaltung wird man immer dann einsetzen, wenn die Potentiale, die zum Ansteuern
des Logik- und Treiberkreises selbst und zum Ansteuern des Haltekreises im Sinne
eines Umschaltens auf Warmwasserströmung erforderlich sind, unterschiedlich sind.
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Zweckmäßiger ist es jedoch, wenn der Kommandogeber einfach wirkend
ist, wenn sein einer Kontakt über eine erste Diode mit dem Eingang des Logik- und
Treiberkreises und über eine zweite Diode mit dem Selbsthaltekreis verbunden ist,
wenn der andere Kontakt mit einem Pol der Spannungsversorgung verbunden ist und
wenn der Selbsthaltekreis so ausgelegt ist, daß er in den zweiten Schaltzustand
wechselt, wenn seine Steuerspannung in der Richtung verändert wird, in welcher sich
auch das Ausgangssignal des Sensorkreises bei Anwesenheit eines Benutzers im Empfindlichkeitsbereich
des Sensors verändert. Auf diese Weise reicht es aus, durch Schließen eines einzigen
Schalters sowohl die Spannung am Eingang des Logik- und Treiberkreises im Sinne
eines Simulationssignales zu verändern als auch dem Selbsthaltekreis diejenige Spannung
zuzuführen, die ein Umschalten auf Warmwasserströmung bewirkt. Die beiden Dioden
sind so geschaltet, daß zwischen dem Eingang (E) des Logik- und Treiber-
kreises
und dem Selbsthaltekreis kein direkter Stromfluß stattfinden kann.
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Der gemeinsame Pol ist zweckmäßigerweise Masse, was voraussetzt, daß
das Ausgangssignal des Sensorkreises im Ruhezustand auf höherem Potential liegt
als dann, wenn ein Benutzer in den Empfindlichkeitsbereich des Sensors tritt.
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Der Selbsthaltekreis kann einen Transistor umfassen, der in der Polarität
zum Transistor der die warme Wasserströmung steuernden Treiberstufe komplementär
ist und dessen Basis wahlweise vom Verbindungspunkt eines Spannungsteilers aus,
welche von der Magnetspule zur Steuerung des warmen Wasserstromes und der Emitter-Kollektorstrecke
des zugehörigen Treibertransistors gebildet wird, oder vom Kommandogeber aus vorgespannt
ist, wobei die Basis des die warme Wasserströmung steuernden Treibertransistors
von einem Spannungsteiler aus vorgespannt ist, welcher von der Emitter-Kollektor
strecke des Transistors des Selbsthaltekreises und einem Widerstand gebildet ist.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Steuerschaltung besteht
darin, daß bereits vorhandene, konventionelle Steuerschaltungen durch geringfügige
Umbauten in erfindungsgemäßer Weise nachgerüstet werden können. So genügt häufig
bereits die Einfügung der beiden Dioden, die dem Kommandogeber zugeordnet sind,
wobei über eine der Dioden die Verbindung zum Eingang des Logik- und Treiberkreises
und über die andere Diode die Verbindung zum Selbsthaltekreis hergestellt wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand der
Zeichnung näher erläutert; es zeigen Fig. 1 ein Blockschaltbild der Steuerungsschaltung;
Fig.
2 ein detailliertes Ausführungsbeispiel des Logik-und Treiberkreises innerhalb der
Schaltungsanordnung von Fig. 1.
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Die in Fig. 1 dargestellte Steuerungsschaltung für eine Sanitärarmatur
umfaßt in bekannter Weise einen Sensorkreis 1, der von der Betriebsspannung V0 versorgt
wird. Innerhalb des Sensorkreises 1. befinden sich all diejenigen Schaltkreise und
Bauelemente, welche zur Erzeugung eines die Anwesenheit des Benutzers der Sanitärarmatur
anzeigenden Signales erforderlichsind. Bei allen mit Strahlungen irgendwelcher Art
(elektromagnetische Strahlungen der verschiedensten Wellenlänge oder Schall) arbeitenden
Schaltungsanordnungen handelt es sich dabei um einen Sender, einen die ausgesandte
und ggfs.
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reflektierte Strahlung erfassenden Empfänger sowie u.U. geeignete
Vorverstärker und dergl. Auch rein kapazitiv arbeitende Sensorkreise, welche über
den kapazitiven Sensor hinaus im wesentlichen nur einen geeigneten Verstärker umfassen,
können in der dargestellten Schaltungsanordnung verwendet werden. Entscheidend ist
ausschließlich, daß am Ausgang A des Sensorkreises 1 während der Zeit, in der sich
ein Benutzer im Empfindlichkeitsbereich des Sensors befindet, eine charakteristische
Änderung des Ausgangssignales stattfindet.
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Beim dargestellten Beispiel sei angenommen, daß sich das Potential
am Ausgang A des Sensorkreises 1 auf einem hohen Wert H befindet, solange die Steuerungsschaltung
in Ruhe ist, und für die Dauer der Anwesenheit eines Benutzers auf einen niedrigeren
Wert L absinkt.
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Das Ausgangssignal A des Sensorkreises 1 wird dem Eingang E eines
Logik- und Treiberkreises 2 zugeführt. Dieser enthält, wie der Name sagt, die Treiberstufen
für den Betrieb der Magnetspulen 3 und 4, welche die den Kaltwasser- bzw.
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Warmwasserfluß steuernden Magnetventile (ggfs. über Relais)
betätigen.
Dies geschieht nach einer gewissen Logik, die weiter unten erläutert wird. Die Magnetspulen
3 und 4 liegen an einer Versorgungsspannung V1, die mit der Versorgungsspannung
V0 des Sensorkreises 1 im allgemeinen nicht übereinstimmt. Parallel zu ihnen liegt
jeweils eine Sicherheitsdiode D1 bzw. D2.
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Der Logik- und Treiberkreis 2 weist einen weiteren Eingang H auf,
der über eine Diode D3 und einen Taster 5 mit Masse verbunden ist. Der mit der Diode
D3 verbundene Kontakt des Tasters 5 ist mit einer weiteren Diode D4 zum Eingang
E des Logik- und Treiberkreises 2 zurückgeführt.
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Zwischen dem Eingang E des Logik- und Treiberkreises 2 und der Versorgungsspannung
V0 des Sensorkreises 1 liegt außerdem ein Abfall-Verzögerungskreis 6. Der Abfall-
Verzögerungskreis 6 hat die Aufgabe, das Ausgangssignal des Sensorkreises 1, welches
die Dauer der "echten" Anwesenheit des Benutzers besitzt, um eine bestimmte Zeit
zu verzögern. Dies hat zur Folge, daß die Sanitärarmatur nach dem Wegtreten des
Benutzers während der Dauer dieser Verzögerungszeit noch nachläuft.
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Die Logik, nach welcher der Logik- und Treiberkreis 2 arbeitet, ist
folgende: Bewegt sich der Benutzer (im allgemeinen mit seinen Händen) in den Empfindlichkeitsbereich
des Sensors und tritt demzufolge ein Ausgangssignal A auf, bestromt der Logik- und
Treiberkreis 2 immer zunächst die Magnetspule 3, was das Kaltwasser zum Strömen
bringt, und zwar unabhängig davon, ob der vorhergehende Benutzer zuletzt Kalt- oder
Warmwasser gezapft hat. Warmwasser beginnt immer erst nach einer bewußten Entscheidung
und einer willentlichen Handlung des Benutzers zu fließen: durch Drücken des Tasters
5 wird ein
Selbsthaltekreis im Logik- und Treiberkreis 2 ausgelöst,
welcher die Treiberstufe für die Kaltwasser-Magnetspule 3 sperrt, und die Treiberstufe
für die Warmwasser-Magnetspule 4 aktiviert. Es beginnt jetzt Warmwasser zu fließen
und zwar bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Benutzer sich aus dem Empfindlichkeitsbereich
des Sensors entfernt, zuzüglich der oben erwähnten, durch den Abfall- Verzögerungskreis
6 bewirkten Verzögerungszeitpunkt.
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Die bisher beschriebene Logik entspricht dem Stand der Technik. Bei
den mit der bekannten Schaltungsanordnung ausgestatteten Armaturen kam es zuweilen
vor, daß der Benutzer die Bedeutung des für ihn als einziges Bedienungselement erkennbaren
Tasters 5 mißverstand und versuchte, durch dessen Drücken das Wasser zum FlieBen
zu bringen. Dieser Versuch führte selbstverständlich zu keinem Erfolg, da ein Wasser-.
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fluß nur durch ein Ausgangssignal des Sensorkreises 1 bewirkt werden
konnte.
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Aus diesem Grund wird bei der hier beschriebenen Schaltung dem Taster
5 neben seiner bekannten Funktion, den Selbsthaltekreis im Logik- und Treiberkreis
auszulösen, eine weitere Funktion zugewiesen: Durch die über die Diode D4 erfolgende
Verbindung der einen Tasterelektrode mit dem Eingang E des Logik- und Treiberkreises
2 wird dort während der Dauer des Niederdrückens des Tasters 5 ein Ausgangssignal
des Sensorkreises 1 simuliert. Dieses scheinbare Ausgangssignal bringt - da ja gleichzeitig
die eigentliche Funktion des Tasters 5 erfüllt wird - sofort Warmwasser zum Fließen.
Der Benutzer bewegt nun selbstverständlich seine Hände vom Taster 5 weg und in den
Wasserstrom, wo diese unbewußt in den Empfindlichkeitsbereich des Sensors gelangen
und ein "echtes" Ausgangssignal des Sensorkreises 1 erzeugen. Wegen der durch den
Ab-
fall-Verzögerungskreis 6 bewirkten Verzögerung bleibt der Wasserfluß
während der Zeit erhalten, in der sich die Hände des Benutzers vom Taster 5 in den
Empfindlichkeitsbereich des Sensors bewegen. Dem Benutzer wird auf diese Weise nicht
bewußt, daß er die Armatur im Grunde nicht korrekt betätigt hat: er wird seinen
Erwartungen entsprechend bedient.
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Beim dargestellten Beispiel stimmt das Potential,mit dem am Eingang
E des Logik- und Treiberkreises 2 das "scheinbare" Ausgangssignal des Sensorkreises
1 durch den Taster 5 vorgespiegelt wird, mit dem Potential überein, das zum Auslösen
des Selbsthaltekreises im Logik- und Treiberkreis benötigt wird. In diesem Falle
kann ein einfacher Taster 5 in der dargestellten Schaltungsweise verwendet werden,
wobei die gegensinnig geschalteten Dioden D3 und D4 einen direkten Stromfluß zwischen
den Eingängen H und E des Logik- und Treiberkreises 2 verhindern. Wenn am Eingang
E und am Eingang H unterschiedliche Potentiale zur Erzielung der gewünschten Doppelfunktion
des Tasters 5 benötigt werden, ist ein Doppeltaster erforderlich, über den die Eingänge
E und H beim Niederdrücken unabhängig voneinander gespeist werden können.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel stimmt das Potential, welches
zur Simulation eines Signales A am Eingang E und zur Auslösung des Selbsthaltekreises
am Eingang H des Logik-und Treiberkreises 2 eingesetzt wird, praktisch mit Masse
überein. Es ist selbstverständlich auch möglich, die gesamte Schaltungsanordnung
potentialmäßig komplementär aufzubauen.
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Der Sensorkreis 1 liefert dann in den Ruhephasen das Ausgangssignal
A mit dem Wert L und während der Anwesenheit eines Benutzers mit dem Wert H. Der
Taster 5 ist mit der positiven Versorgungsspannung verbunden; die Durchlaßrichtung
der Dioden D3 und D4 ist in diesem Falle umgekehrt.
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In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel des Logik- und Trei-
berkreises
2 von Fig. 1 detailliert dargestellt. Die Schaltungselemente 1, 3 bis 5 und D1 bis
D4 sind gegenüber Fig.1 unverändert.
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Der Eingang E des Logik- und Treibeykreises 2 ist über eine Zener-Diode
Z1 mit der Basis des Transistors T1 verbunden.
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Dessen Kollektor liegt über den Widerstand R1 an der positiven VersorgungSspannung;
der Emitter liegt direkt an Masse.
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Der Kollektor von T1 ist außerdem über eine zweite Zener-Diode Z2
mit der Basis eines zweiten Transistors T2 und über einen das Anzugsverhalten der
Schaltung bestimmenden Kondensator C1 mit Masse verbunden. Der Kollektor von T2
liegt direkt am Ausgang F, der zur Kaltwasser-Magnetspule 3 führt. Der Emitter von
T2 ist über die Emitter-Kollektor-Strecke eines weiteren Transistors T3 und einen
parallel zu dieser liegenden Widerstand R2 mit Masse verbunden.
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Die Basis des Transistors T3 ist über einen Widerstand R3 mit dem
Kollektor eines vierten Transistors T4 verbunden, der außerdem direkt am Ausgang
G für die Warmwasser-Magnetspule 4 liegt. Der Emitter von T4 ist direkt an Masse,
die Basis über einen Widerstand R4 an den Kollektor eines fünften Transistors T5
und von dort über einen Widerstand R5 an Masse geführt. Der Emitter des Transistors
T5, bei dem es sich im Gegensatz zu den Transistoren T1 bis T4 um einen pnp-Transistor
handelt, ist direkt mit dem Kollektor des Transistors T1 verbunden. Die Basis des
Transistors T5 D5 liegt über die Diode und den Widerstand R6 am Kollektor des Transistors
T4 sowie über den Widerstand R7 an der schon aus Fig. 1 bekannten Diode D3.
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Die Funktion der Schaltungsanordnung von Fig. 2 ist wie folgt: Zunächst
sei der Ruhezustand betrachtet, in welchem der
Sensorkreis 1 ein
Ausgangssignal A mit dem hohen Wert H liefert. Da dann der Transistor T1 leitet,
befindet sich sein Kollektor auf verhältnismäßig niedrigem Potential. Da ferner
vom Kollektor des Transistors T1, wie später noch deutlich wird, alle Steuerspannungen
für die Treibertransistoren T2 bis T4 abgeleitet werden, sperren diese. Die Magnetspulen
3 und 4 bleiben unbestromt; es fließt kein Wasser aus der Sanitärarmatur aus.
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Wenn nun ein Benutzer an die Sanitärarmatur tritt und die Hände in
den Empfindlichkeitsbereich des Sensors bringt, wechselt das Ausgangssignal des
Sensorkreises 1 von dem Wert H auf den niedrigeren Wert L. Dies hat zur Folge, daß
der Transistor Tl sperrt und seine Kollektorspannung einen verhältnismäßig hohen
positiven Wert annimmt. Der Kondensator C1 beginnt sich aufzuladen. Sobald die Spannung
am Kondensator Cl abzüglich des Spannungsabfalls an der Zener-Diode Z2 die Schaltspannung
des Transistors 2 übersteigt, wird dieser leitend. Der Stromfluß zur Kaltwasser-Magnetspule
3 hängt nun ausschließlich vom Schaltungszustand des Transistors T3 und damit von
dessen Basisspannung ab.
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Die Basis des Transistors T3 ist über den Widerstand R3 mit einem
Spannungsteiler verbunden, der von der Warmwasser-Magnetspule 4 und der Emitter-Kollektor-Strecke
des Transistors T4 gebildet wird. Aus Gründen, die weiter unten erläutert werden,
ist der Transistor T4 zu diesem Zeitpunkt nicht leitend. Dies bedeutet, daß die
Basis des Transistors T3 genügend Spannung bekommt, um den Transistor T3 durchzusteuern.
Der Stromweg von der positiven Versorgungsspannung über die Kaltwasser-Magnetspule
3 und die Emitter-Kollektor-Streck« der beiden Transistoren T2 und T3 ist somit
frei.
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Das Magnetventil zieht an: es fließt kaltes Wasser.
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Die Steuerspannung am Treibertransistor T4 wird von einem
Spannungsteiler
bestimmt, der von der Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors T5 und dem Widerstand
R5 gebildet wird. Da sich die Basis des Transistors T5 (der, wie erwähnt, ein pnp-Transistor
ist) im wesentlichen auf demselben Potential wie der Kollektor des Transistors T4
befindet, sperrt der Transistor T5. Die Basis des Transistors T4 liegt praktisch
auf Massepotential, was dessen Sperrzustand in der gegenwärtig beschriebenen Betriebsphase
erklärt.
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Die Warmwasser-Magnetspule 4 bleibt somit stromlos.
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Die Verhältnisse sind offensichtlich so, daß die Steuerspannungen
der Transistoren T3 und T5 von der Kollektorspannung des Transistors T4 abhängig
sind. Da aber die Basisspannung des Transistors T4 wiederum vom Schaltungszustand
des Transistors T5 abhängt, ist sie eine Funktion ihrer eigenen Kollektorspannung.
Auf diese Weise ergibt sich ein Selbsthaltekreis, der - je nach Anfangsbedingung
-zwei unterschiedliche Schaltzustände einnehmen kann.
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Der oben beschriebene Zustand, in welchem der Transistor 3 leitet,
der Transistor 4 dagegen nicht, ergibt sich nach vorausgegangenem Ruhezustand der
Steuerschaltung immer zunächst von selbst, weil im Ruhezustand der Transistor T4
nicht leitend war. Auf diese Weise hat der Kaltwasserfluß immer Vorrang vor dem
Warmwasserfluß im oben erwähnten Sinne: ohne besonderes Zutun des Benutzers fließt
immer kaltes Wasser.
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Will nun der Benutzer zu warmem Wasser umwechseln, drückt er kurz
den Taster 5 und setzt hierdurch eine neue Anfangsbedingung für den Selbsthaltekreis:
die Spannung an der Basis des Transistors T5 wird näher an Massepotential herangezogen;
der Transistor 5 beginnt zu leiten. Hierdurch wird die Basisspannung des Transistors
T4 stärker positiv; der Transistor T4 leitet ebenfalls. Es fließt ein Strom
durch
die Warmwasser-Magnetspule 4, was ein Austreten von Warmwasser aus der Sanitärarmatur
bewirkt.
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Bei leitendem Transistor T4 ist seine Kollektorspannung sehr viel
kleiner als zuvor im Sperrzustand. Dies hat zweierlei Konsequenzen: zum einen reicht
die Spannung an der Basis des Transistors T3 nicht mehr aus, diesen durchzusteuern.
Der Stromfluß durch die Transistoren T2 und T3 sowie die Magnetspule 3 hört auf.
Es fließt kein Kaltwasser mehr aus. Zum anderen hält sich der Transistor T5 wegen
der Verbindung seiner Basis mit dem Kollektor des Transistors T4 selbst leitend,
auch wenn der Benutzer den Taster 5 losgelassen hat.
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Die erste Funktion des Tasters 5, die oben beschrieben wurde, besteht
also darin, den Zustand des Selbsthaltekreises durch Beeinflussung der Basisspannung
des Transistors T5 zu verändern.
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Die zweite Funktion des Tasters 5, die oben anhand der Fig.l schon
erläutert wurde, kommt nur dann zum Tragen, wenn der Sensorkreis 1 keinen die Anwesenheit
eines Benutzers anzeigenden Impuls abgibt, also nicht "von sich aus" vom Wert H
auf den Wert L wechselt. In diesem Falle wird beim Schließen des Tasters 5 der Punkt
E der Schaltungsanordnung praktisch auf Massepotential herabgezogen, was während
der Dauer dieses Schließens zuzüglich der durch den Abfall- Wrzögerungskreis hervorgerufenen
Verzögerungszeit zu einem Sperren des Transistors T1 und damit zu hoher Spannung
an dessen Emitter-Kollektor-Strecke führt. Es ergibt sich dann sofort der Zustand
des Logik- und Treiberkreises 2, in dem die Transistoren T2, T4 und T5 leiten, der
Transistor T3 sperrt und die Warmwasser-Magnetspule 4 bestromt wird.
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In der obigen Beschreibung wurde davon ausgegangen, daß der Taster
5 direkt von Hand betätigt wird. Selbstverständlich
ist es auch
möglich, hier einen berührungslosen Schalter einzusetzen.
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