DE3211279C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Immobilisierung
von Mikrobenzellen mit einer Glucose-Isomerase-Aktivität,
wobei die von Glutaraldehyd induzierte Polymerisation in
Anwesenheit eines Eiweißträgers erfolgt.
Verfahren zur Immobilisierung von Mikrobenzellen mit Glucose-
Isomerase-Aktivität sind bekannt.
Nach der US-PS 14 01 946 wird die Polymerisation der Zellen
auf der Basis der Querverbindung in Anwesenheit einer diazotierten
einen bis drei Hetero(atom)ringe enthaltenden Diaminoverbindung,
wie 2,6-Diaminopyridin, 3,6-Diaminoacridin
u.a. durchgeführt.
Nach der US-PS 36 94 319 werden thermisch behandelte ganze
Arthrobacter-Zellen für die Isomerisation der Glucose in
Fructose in einem kontinuierlichen Verfahren benutzt.
Nach der US-PS 39 80 521 (Spalte 1, Z. 49-63) werden ganze
Zellen von Bacillus sp. NRLL 5656 mit Glutaraldehyd behandelt,
wonach das so erhaltene Präparat zur Isomerisierung
von Glucose in Fructose verwendet wird; indem die Isomerisierung
in einem kontinuierlich arbeitenden Reaktor erfolgt.
Wegen der geringen Konzentration der Enzyme ist dieses Verfahren
ungeeignet zum Erhalt genügender Mengen an aktiven
Mitteln.
Ganze Actinomycetes-Zellen können durch Ionenaustauscher,
wie DEAE-Zellulose oder ECTEOLA-Zellulose mittels Ionenbindungen
immobilisiert werden (US-PS 37 88 945 und US-PS
37 08 397). Eine Immobilisierung kann auch auf Collagen-Gel
mit anschließender Oberflächenbehandlung des Gemisches mit
Glutaraldehyd (M.J. Kolarik, B.J. Chen, A.H. Jr. Emmery,
H.C. Lin, "Immobilized Enzymes in Food and Microbial Processes",
Pergamon Press, 71-83, 1974) durchgeführt werden,
wobei das Gemisch in einen unlösbaren Zustand versetzt wird.
Die direkte thermische Behandlung der Zellen, durchgeführt,
um die Durchlässigkeit der Zellenmembrane zu vermindern,
führt gewöhnlich zur Herstellung von Präparaten mit niedriger
Aktivität und einer kurzen Lebensdauer während der Isomerisation.
Die Immobilisierung der Zellen mittels Ionenaustauschern
(wie z. B. DEAE-Zellulose) führt zu allmählichem
Abwaschen der enzymatischen Aktivität von der Substratlösung.
Dasselbe wird auch bei der Immobilisierung von Zellen
in einer Gel-Struktur wie Polyacrylamid oder Collagen
beobachtet.
Für gewöhnlich werden die dauerhaftesten Präparate von immobilisierten
Enzymen bei einer kovalenten Bindung der an der
Oberfläche der Zellenmembrane befindlichen Reaktivgruppen
hergestellt. Ähnliche Verfahren werden ebenso für die Immobilisierung
von Zellen mit Glucose-Isomerase-Aktivität angewandt.
Die Polymerisation mittels Reaktion diazotierter Diamine
führt zu einer guten Rückgewinnung der Zellenaktivität.
Doch wegen der hohen Toxizität und canzerogenen Eigenschaften
der eingesetzten Reaktionsteilnehmer (Reagenzien)
(2,6-Diaminopyridin, 3,6-Diaminoacridin) ist sie beschränkt.
Die direkte Zellenpolymerisation mittels Behandlung mit Glutaraldehyd
führt zu einem niedrigen Polymerisationsgrad, was
durch die ungenügende Anzahl freier Reaktivgruppen auf der
Zellenoberfläche bedingt ist. Demzufolge ist es nicht möglich,
eine Netzstruktur in ausreichendem Ausmaß zu erhalten,
welche einen besseren Kontakt zwischen dem benutzten Substrat
und dem immobilisierten Enzym sichert. Das bekannte
Verfahren bietet keine Möglichkeit für die Standardisierung
des Endproduktes. Es wurden Versuche zur Bindung (Immobilisierung)
von Zellen mit Glucose-Isomerase-Aktivität auf
Blutfraktionen (z. B. die Fraktion fünf nach Kon, Fibrin u. a.)
gemacht, doch wurden dabei keine Präparate mit guter Aktivität
hergestellt.
Ferner gehören noch die GB-PS 15 16 704 sowie die GB-PS
12 57 263 zum Stand der Technik, in denen die Immobilisierung
von Enzymen durch Glutaraldehyd in Anwesenheit von Albumin
(Plasmaalbumin) beschrieben wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Immobilisierung
von Mikrobenzellen mit einer Glucose-Isomerase-Aktivität,
wobei die von einem Glutaraldehyd induzierte Polymerisation
in Anwesenheit eines Eiweißträgers durchgeführt wird,
und zwar erfindungsgemäß von Blutserum oder Blutplasma. Der
Unterschied liegt darin, daß erfindungsgemäß nicht in Gegenwart
von reinem Albumin, das Milch-, Ei- oder Blutalbumin
sein kann, gearbeitet wird.
Das erfindungsgemäße Blutplasma bzw. Blutserum stellt eine
biologische Flüssigkeit mit sehr komplizierter chemischer
Zusammensetzung dar, während das Albumin nur ein Bestandteil
unter der großen Vielfalt an organischen und anorganischen
Stoffen ist, die im Plasma und im Serum enthalten
sind.
Das Blutplasma und das Blutserum enthalten 6,5 bis 8,5% Proteine,
in deren Zusammensetzung außer Albumin auch α, β, γ-
Globuline und Fibrinogen (nur im Plasma) u. a. enthalten
sind. Dabei sind die Albumine im Blutplasma und im Blutserum
mit vielen organischen Stoffen und Salzen (Bilirubin,
Urobilinogen, Coproporphirine I und III, Melanogen, Vitamin
C, Harnsäure u. a.) komplex verbunden, was sie wesentlich
vom gereinigten Albumin unterscheidet. Der Gehalt an
den drei Plasmaproteinen wird gegenüber dem allgemeinen Eiweiß
bei verschiedenen Tieren in der Tabelle in % dargelegt:
Die Angaben in der Tabelle zeigen, daß beim erfindungsgemäßen
Verfahren nur 37 bis 49% von den an der Immobilisierung beteiligten
Proteinen Albumine sind und daß der Anteil der anderen
Proteine (Globuline und Fibrinogen) u. a. größer ist. Außer
diesen Proteinen enthalten das Blutplasma und das Blutserum
in ihrer Zusammensetzung Lipoide und Lipoproteide (Cholesterin,
Lecithin u. a.), Phosphatide, Nucleotide, Properdin
und andere nichtproteinhaltige Stickstoffstoffe (Harnstoff,
Harnsäure, Alantoin, Creatin, Creatinin, Indicanaminosäure,
Peptide, Ammoniak u. a.), Carbaminsäure, Guanidin, Hypursäure,
Betain, Glutamin, Glutation, Indolacetursäure, Ergotionein,
Colamin, Tyramin, Adenosin, Carnosin, Cholin, Tuarin,
Adrenalin, Tyroxin, Indolylessigsäure, Guanosin, Adenilsäure,
Guanilsäure, Inosinsäure, einige Vitamine (B₁, B₂, B₆,
PP u. a.), einige Hormone (Oxytozin, Vasopressin u. a.), eine
Reihe von Enzymen und andere nichtstickstoffhaltige organische
Stoffe (Glucose, Fructose, Glycogen, Milchsäure, Pyroweintraubensäure,
Oxalsäure, Ameisensäure, Bernsteinsäure,
Zitronensäure, Acetaldehyd, Acetonkörper u. a. - die organischen
Säuren sind in Form von Salzen enthalten) und eine
große Anzahl von Kationen (Kalium, Natrium, Calcium, Eisen,
Kupfer, Zink u. a.) und Anionen (Chlor, Phosphor, Bicarbonat-
und Sulfidanionen u. a.).
Die Verwendung des Blutplasmas und des Blutserums weist
somit wesentliche Unterschiede und Vorteile im Vergleich
zur Verwendung von reinem Albumin auf, die sich in folgendem
äußern:
Die komplizierte chemische Zusammensetzung des Plasmas und
des Serums sichert bessere Resultate bei der Immobilisierung
der Zellen, die sich in höheren Erträgen und in positiver
Einwirkung auf die Enzymenaktivität, auf die physikalisch-
mechanischen Eigenschaften und auf die Halbwertzeit der immobilisierten
Enzymenpräparate äußern (Halbwertzeit bedeutet
die Zeitspanne, während der das Enzym 50% seiner Anfangsaktivität
- T 1/2, bewahrt);
die Verwendung von Plasma und Serum anstatt reinen Albumins vereinfacht beträchtlich und verbilligt vielfach das Verfahren der Immobilisierung und macht es leicht anwendbar und vorteilhaft für die Industrie.
die Verwendung von Plasma und Serum anstatt reinen Albumins vereinfacht beträchtlich und verbilligt vielfach das Verfahren der Immobilisierung und macht es leicht anwendbar und vorteilhaft für die Industrie.
Das Blutplasma und das Blutserum unterscheiden sich untereinander
dadurch, daß das Plasma erhalten wird, indem zu frisch
entnommenem Blut vor dem Gerinnen Antikoagulantien (Zitrate,
Oxalate u. a.) hinzugefügt werden, wonach sich durch Zentrifugieren
die Formelemente absondern. Das Serum wird nach der
Absonderung des Fibrins und der Formelemente aus dem frisch
entnommenen Blut erhalten.
Das Plasma enthält Fibrinogen, Thrombin fehlt jedoch darin,
während es im Serum umgekehrt ist - dort ist Thrombin enthalten
und Fibrinogen fehlt. Alle anderen Bestandteile des
Plasmas und des Serums sind analog, was den Gehalt an organischen
und anorganischen Stoffen anbelangt.
Die angegebene Zusammensetzung des Blutplasmas und des Blutserums
zeigt den großen Unterschied zwischen dem bekannten
Einsatz von Albumin und dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Blutplasma und Blutserum. Die Zusammensetzung des reinen
Plasmaalbumins unterscheidet sich grundlegend von der Zusammensetzung
des Blutplasmas und -serums.
Aufgrund der obigen Ausführungen müßte überzeugend nachgewiesen
sein, daß es sich beim Austausch von Albumin gegen
Blutserum bzw. Blutplasma nicht um eine naheliegende Arbeitsweise
handelt. Durch die Kompliziertheit der Zusammensetzung
von Blutserum bzw. Blutplasma war vielmehr anzunehmen, daß
die Immobilisierung negativ beeinflußt wird.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren für die Immobilisierung
von Bakterienzellen (Mikrobenzellen) mit Glucose-
Isomerase-Aktivität bei Verwendung eines leicht erhältlichen
Eiweißträgers zu schaffen, mit dem Ziel ein hochaktives
und stabiles Präparat zu erhalten, welches die Herstellung
hochfructoser Sirupe in einem kontinuierlichen technologischen
Verfahren gewährleistet. Diese Aufgabe wird wie aus
den vorstehenden Ansprüchen ersichtlich gelöst.
Bei der Ausarbeitung des Verfahrens wurde die mittels Glutaraldehyd
induzierte Polymerisation der Zellen mit Glucose-
Isomerase-Aktivität angewandt. Es wurde festgestellt,
daß die Glucose-Isomerase-Aktivität erhalten bleibt, wenn
die Polymerisation mit Glutaraldehyd in Anwesenheit von
Blutserum oder Blutplasma als Eiweißträger durchgeführt
wird. Das Blutserum oder Blutplasma, welches von gesunden
Schlachttieren (Rind- und Kleinvieh, Schweinen u. a.) entnommen
wird, muß den Veterinär-Sanitätserfordernissen entsprechen
und wird in gekühltem, eingefrorenem oder getrocknetem
Zustand verwendet. Bei den letzteren zwei Fällen muß das Blutserum
oder das Blutplasma in Wasser bis zu einer Konzentration
von 10 bis 12% Trockensubstanz aufgelöst werden. Das nach
der Polymerisation erhaltene Produkt wird mit Wasser gespült.
In diesem Zustand oder nach dem Einfrieren bei -5 bis -10°C
während 12 Stunden wird das Produkt gepreßt, danach granuliert
und bei Temperaturen nicht höher als 50°C unter Vakuum oder
im Trockenluftstrom getrocknet. Außer in granulierter Form
kann das trockene Präparat auch gemahlen und dann gesiebt
benutzt werden, indem man die Fraktion mit einer Korngröße
von 0,3 bis 1 mm wählt.
Das hergestellte immobilisierte Präparat wird zum Füllen
einer Reaktionskolonne oder Kolonnenbatterie benutzt, durch
welche eine Aktivatoren enthaltende 2 bis 3 M Glucose-Lösung
(Magnesium- und Cobaltionen in für das gegebene Enzym optimalen
Konzentrationen) bei Temperaturen von 45 bis 75°C
durchgelassen wird. Die Strömungsgeschwindigkeit des Substrats
ist so eingestellt, daß eine 40 bis 50%-ige Umwandlung
der Glucose in Fructose gewährleistet ist.
Die Glucose-Isomerase-Aktivität in der Reaktionskolonne oder
in der Kolonnenbatterie und die Lebenszeitdauer des enzymatischen
Präparats sind eine Funktion der Berührungsdauer des
Enzyms mit dem Substrat (Strömungsgeschwindigkeit der Kolonne),
der angewandten Temperatur, der Aktivität und der Menge des
angelegten Präparats und des Vorhandenseins von Aktivatoren
(Magnesium- und Cobaltionen). Die Glucose-Isomerase-Aktivität
wird in einem Reaktionsapparat nach dem von Thompson et
al (US-PS 37 88 945) beschriebenen Verfahren bestimmt.
Das in Fructose umgewandelte Glucosequantum wird kalorimetrisch
nach dem Dische et al.-Verfahren oder anhand der
Polarimetrie bestimmt. Diese Festsetzung wird in bestimmten
sich wiederholenden Zeitintervallen während der Arbeit der
Kolonne vorgenommen. Der Aktivitätsindex der Kolonne wird
nach der nachstehend angeführten Formel bestimmt:
A = RIE × log [0,504 (0,505-1) ] (I)
in der A die Effektivität der Kolonne ist. I das in Fructose
umgewandelte Glucosequantum (in g), R die Strömungsgeschwindigkeit
(in cm³ pro Minute), E die Anzahl der internationalen
Einheiten Glucose-Isomerase-Aktivität, welche sich in der
Kolonne oder Kolonnenbatterie befinden.
Das Gleichgewicht der Isomerisationsreaktion kann beim Vorhandensein
von Minimum 2.000 internationalen Glucose-Isomerase-
Einheiten erlangt werden.
Die Nebenprodukte der Reaktion und die Cobalt- und Magnesiumionen
können mittels Behandlung mit Aktivkohle und Kationenaustauscherharz,
wie z. B. Wofatit, Duolit, Amberlite, Dowex
u. a. entfernt werden. Der Farbindex des Hoch-Fructose-Sirups
wird spektrophotometrisch in einer spektralphotometrischen
Küvette von 1 cm³ bei einer Wellenlänge von 450 und 600 nm
bestimmt. Die Farbeinheiten des Hoch-Fructose-Sirups werden
mit Hilfe folgender Formel berechnet:
in der B den Farbindex bedeutet, A₄₅₀ und A₆₀₀ die Lichtabsorption
bei einer Wellenlänge von 450 und 600 nm, C die
Konzentration der Lösung (in g/100 cm³).
Die hergestellten immobilisierten enzymatischen Präparate
weisen im Vergleich mit den bisher bekannten Präparaten folgende
Vorteile auf: Hohe Aktivität pro Gramm immobilisiertes
Präparat (150 bis 200 GIU/g), günstiges pH-Optimum (7,0),
hohes Temperaturoptimum (70 bis 75°C) und eine wesentliche
Wärmestandfestigkeit (Thermostabilität bei Temperaturen von
45 bis 65°C). Die Produktivität (der Umwandlungseffekt) des
hergestellten Präparats ist 1,5 GIU für 1 g Glucose bei
einer Konvertierungsstufe von 45 bis 50%.
Anhand der nachstehend angeführten Beispiele wird die Erfindung
näher erläutert:
Die nach einer Fermentation von Mikrobenzellen erhaltene
Kulturflüssigkeit wird zentrifugiert oder filtriert. Die
abfiltrierte Biomasse wird nur einmal mit Wasser gespült.
Die nach dem Zentrifugieren oder Filtrieren erhaltenen feuchten
Zellen müssen 10 bis 12% trockene Substanz enthalten.
Bei einer Abweichung von diesen Werten wird eine entsprechende
Korrektion der Menge des benutzten Blutserums oder
Blutplasmas vorgenommen. Die frische Biomasse wird mit
frisch erhaltenem Blutserum oder Blutplasma in einem Verhältnis
1 : 1 bis 1 : 10 Gewicht/Volumen vermischt, so daß das
Präparat nach der Polymerisation von 150 bis 200 GIU/g Trockensubstanz
enthält. Es werden
380 bis 400 cm³ 25%-ige wässerige Glutaraldehyd-Lösung pro
Kilogramm Trockensubstanz im Reaktionsgemisch zugegeben,
wonach es ca. eine Stunde mit einem mechanischen Rührer bei
Zimmertemperatur gerührt wird. Das erhaltene polymerisierte
Produkt wird filtriert und mehrfach mit Wasser gespült, bis
das Spülwasser keine gelbe Färbung mehr aufweist. Das überschüssige
Wasser wird mittels Pressen ausgeschieden, wonach
das Präparat während 12 Stunden und bei einer Temperatur von
-5 bis -10°C eingefroren wird. Nach diesem Arbeitsgang wird
das Präparat entfrostet, das ausgeschiedene Wasser mittels
Pressen abgetrennt und die entstandene poröse Masse einer
Granulation unterzogen, wonach sie bei einer Temperatur nicht
höher als 50°C unter Vakuum oder im Trockenluftstrom getrocknet
wird. Außer in granulierter Form kann das Präparat
auch, nachdem es bis zu einer Korngröße von 0,3 bis 1 mm gemahlen
und gesiebt wird, gebraucht werden.
Bei der Polymerisation von ganzen Zellen mit Glucose-Isomerase-
Aktivität mit Blutserum oder Blutplasma wird wie im Beispiel
1 verfahren. Nach dem Pressen wird das hergestellte Produkt
nicht eingefroren, sondern direkt einer Granulation unterzogen,
wonach es, wie im Beispiel 1 angegeben, getrocknet
wird.
Die Polymerisation von Glucose-Isomerase-Aktivität aufweisenden
Zellen wird unter Verwendung von mittels Zerstäubung getrocknetem
oder lyophilisiertem Blutserum oder Blutplasma
durchgeführt. Das Blutserum oder Blutplasma wird vorher in
Wasser gelöst, bis der Trockensubstanzgehalt auf 8 bis 12%
eingestellt ist. Die nachfolgenden Arbeitsgänge werden wie
in den Beispielen 1 und 2 durchgeführt.
Bei der Polymerisierung von Glucose-Isomerase-Aktivität aufweisenden
ganzen Mikrobenzellen wird wie in den Beispielen
1, 2 und 3 verfahren mit der Ausnahme, daß man eingefrorenes
Blutplasma oder Blutserum benutzt. In diesem Fall werden die
eingefrorenen Blutserum- oder Blutplasma-Blöcke bei einer
Temperatur nicht höher als 55°C entfrostet. Danach wird die
Trockensubstanz bestimmt, die entsprechende Korrektur vorgenommen
und wie in den Beispielen 1 und 2 verfahren.
Das hergestellte Trockenpräparat wird während 12 Stunden in
einem eine Konzentration von 2 bis 3 M aufweisenden Glucose-
Sirup eingeweicht, welcher die für das gegebene Enzym optimale
Konzentration an Cobalt- und Magnesiumionen enthält,
oder in Wasser in einem Verhältnis von 1 : 10 Gewicht/Volumen.
Mit dem gequollenen Präparat wird eine Kolonne oder eine
Kolonnenbatterie gefüllt, wobei zu beachten ist, daß die
letzteren richtig und gleichmäßig gefüllt werden, ohne daß
Luft mit eingeschlossen wird. Die Menge des enzymatischen
Präparats, das für die Durchführung der Reaktion erforderlich
ist, wird nach der Formel I bestimmt.
Durch die Kolonne passiert ununterbrochen ein Glucose-Sirup
mit einer Konzentration von 2 bis 3 M. Die Fructose-Konzentration
am Ausgang der Kolonne wird kolorimetrisch oder polarimetrisch
bestimmt. Die Umwandlung des Glucose-Sirups
wird auf dem Niveau von 40 bis 50% mittels einer Kolonnenbatterie
aufrechterhalten, wobei die Kolonne, deren Aktivität
unter 20% fällt, ausgewechselt wird. Um eine Mikrobenverschmutzung
der Kolonne zu vermeiden, ist es empfehlenswert,
die Temperatur der Isomerisation von 60 bis 65% aufrechtzuerhalten
und ebenso soll der Sirup bis auf die Arbeitstemperatur
vorgewärmt sein. Die Strömungsgeschwindigkeit
durch die Kolonne oder durch die Kolonnenbatterie wird
mittels einer geeigneten Pumpe gesteuert und hängt von der
Menge und der Aktivität des benutzten Präparats gemäß Formel
I für A ab.
Die Arbeitszeit einer einzelnen Kolonne (d. h. einer Kolonne,
die nicht in einer Batterie eingeschlossen ist) hängt von
der Anfangsaktivität des immobilisierten Präparats und der
Wärmestandfestigkeit des benutzten Enzyms sowie von der Strömungsgeschwindigkeit
des Substrats ab.
Claims (3)
1. Verfahren zur Immobilisierung von Mikrobenzellen mit
einer Glucose-Isomerase-Aktivität, wobei die von einem
Glutaraldehyd induzierte Polymerisation in Anwesenheit
eines Eiweißträgers durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Eiweißträger Blutserum
oder Blutplasma verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Blutserum und das Blutplasma
in einem durch Zerstäubung getrockneten, lyophilisierten
oder eingefrorenen Zustand verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Verhältnis zwischen
der Gewichtsmenge der Mikrobenzellen und der Volumenmenge
Blutserum oder Blutplasma von 1 : 1 bis 1 : 10 einhält.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823211279 DE3211279A1 (de) | 1982-03-26 | 1982-03-26 | Verfahren zur immobilisierung von mikrobenzellen mit einer glucose-isomerase-aktivitaet |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823211279 DE3211279A1 (de) | 1982-03-26 | 1982-03-26 | Verfahren zur immobilisierung von mikrobenzellen mit einer glucose-isomerase-aktivitaet |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3211279A1 DE3211279A1 (de) | 1983-09-29 |
DE3211279C2 true DE3211279C2 (de) | 1987-09-03 |
Family
ID=6159442
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19823211279 Granted DE3211279A1 (de) | 1982-03-26 | 1982-03-26 | Verfahren zur immobilisierung von mikrobenzellen mit einer glucose-isomerase-aktivitaet |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3211279A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
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Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH538003A (fr) * | 1968-03-29 | 1973-01-31 | Anvar | Procédé pour l'obtention d'articles textiles porteurs d'enzymes |
US3980521A (en) * | 1974-08-28 | 1976-09-14 | Novo Industri A/S | Immobilization of glucose isomerase |
-
1982
- 1982-03-26 DE DE19823211279 patent/DE3211279A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3211279A1 (de) | 1983-09-29 |
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