DE3210132C2 - - Google Patents
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- A41D19/04—Appliances for making gloves; Measuring devices for glove-making
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- A61F13/10—Bandages or dressings; Absorbent pads specially adapted for fingers, hands, or arms; Finger-stalls; Nail-protectors
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- A61F2013/00574—Plasters form or structure shaped as a body part
Description
Die Erfindung betrifft einen Fingerhandschuh für medizinische
Behandlungszwecke entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
der insbesondere für eine Übergangstherapie bei der Behandlung
von Brandwunden verwendbar ist.
Bei Verbrennungen besteht die Gefahr einer sehr starken Narbenbil
dung oder die Verursachung von Ödemen. Es wurde festgestellt, daß
durch Ausübung eines kontinuierlichen Drucks bei Verbrennungen
eine Überentwicklung der Narbenbildung und von Deformations-Folge
erscheinungen verringert werden können. In diesem Zusammenhang ist
es bekannt, mit Hilfe einer elastischen Binde einen Verband anzu
legen. Es ist jedoch oft sehr schwierig, einen geeigneten Druck
mit einem derartigen Verband aufrechtzuerhalten, wenn er in Ge
lenkbereichen und insbesondere um eine Hand angelegt wird. Zweck
mäßiger ist deshalb die Verwendung eines Fingerhandschuhs aus
Stoff. Derartige Handschuhe werden in Maßarbeit angefertigt, damit
in allen Bereichen der Hand ein geeigneter Anlagedruck erzielt wer
den kann. Da derartige elastische Handschuhe jedoch nur in Maßar
beit hergestellt werden können, sind derartige Handschuhe beim Be
darfsfall nicht sofort verfügbar.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen schneller verfügbaren,
an die betreffende Hand geeignet anpaßbaren Handschuh für medizini
sche Behandlungszwecke zur Verfügung zu stellen.
Gemäß der Erfindung besteht ein derartiger Handschuh aus zwei Stoff
stücken mit einem zentralen Bereich mit angrenzenden Finger-, Daumen-
und Handgelenkbereichen. Die Kanten der Stoffstücke werden zusam
mengenäht, mit Ausnahme des Handgelenkbereichs. In dem Bereich
zwischen angrenzenden Fingern werden Ausschnitte gebildet und
Kanten der Ausschnitte werden zusammengenäht, um einen lokalen
Druck auf den Handrücken auszuüben. Die Ausschnitte verlaufen
schräg zu den Längsachsen der benachbarten Finger, um die Gelenk
bereiche der Hand gegen Druckstellen zu schützen.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine Klappe mit dem
zentralen Bereich dieses Stoffstücks entlang der Kante des kleinen
Fingers verbunden. Die Klappen und die Kanten des Handgelenkbe
reichs der beiden Stoffstücke werden nicht befestigt, so daß sie
getrennt werden können, um eine große Öffnung für das Einsetzen
der Hand zu bilden. Die Klappen können als Klettenverschluß aus
gebildet sein. Mit Hilfe des Klettenverschlusses kann eine ge
eignete Einstellung des auf das Handgelenk ausgeübten Drucks er
folgen.
Ferner ermöglicht die Erfindung die Auswahl einer Standard-Hand
schuhgröße. Es werden zwei Abmessungen gemessen und ausgewählt,
die einen hohen Korrelationswert hinsichtlich des Handvolumens
besitzen. Die Handformen werden in eine vorherbestimmte Anzahl
von etwa gleichen Volumenbereichen durch gleiche Unterteilung
des Bereichs unter einer Wahrscheinlichkeitskurve unterteilt. Zwei
Dimensionsbereiche jeder Untergruppe werden dann aufgetragen. Die
auszumessende Hand wird auf die grafische Darstellung in einer
vorherbestimmten Lage aufgelegt und es wird eine horizontale
Linie und eine vertikale Linie von an jeweils vorherbestimmten
Punkten auf der Hand verlängert. Die Schnittstelle der beiden
Linien fällt dann in einen Bereich, der zur Auswahl einer entspre
chenden Handschuhgröße dient.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung beispielsweise näher er
läutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungs
beispiels eines Fingerhandschuhs, der auf eine Hand auf
gezogen ist;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Fingerhandschuh in Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel;
und
Fig. 4 ein Meßdiagramm zur Bestimmung einer geeigneten Handschuh
größe.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein
Handschuh 10 vorgesehen, der Fingerteile 11-14 und einen Dau
menteil 15 enthält, die einstückig mit einem zentralen Bereich
16 verbunden sind, der sich zu einem Handgelenkteil 17 verjüngt.
Der Handschuh 10 besteht aus zwei gleich ausgebildeten Stoffstük
ken, die an den Kanten 18 in Fig. 2 zusammengenäht sind. Die
Außenkanten 19 des Handgelenkteils 17 sind nicht miteinander ver
näht, um das Einschieben einer Hand zu ermöglichen. Zweckmäßiger
weise sind diese Kanten 19 abgesteppt, um diese Kanten zu ver
stärken.
Der Handschuh 10 eignet sich besonders gut für eine Zwischenthera
pie bei der Behandlung zur Verhinderung überentwickelter Narben
bildungen und/oder Ödemen. Die Stoffstücke werden aus einem ge
wirkten elastischen Gewebe hergestellt und so geformt, daß ein
abgestufter Druck auf die Hand ausgeübt wird. Beispielsweise kann
der Handschuh 10 einen Druck von etwa 7 mbar auf das Handgelenk
und etwa 34 mbar auf die Fingerspitzen ausüben.
Ein Handschuh zur Ausübung eines abgestuften Drucks für Behand
lungen der interessierenden Art ist an sich bekannt (Katalog
Nr. 05-35 der Firma Jobst Institute Inc). Dieser Handschuh muß
jedoch in Maßarbeit hergestellt werden, und ist deshalb zur Durch
führung einer sofortigen Behandlung nicht verfügbar. Ein Hand
schuh gemäß der Erfindung wird dagegen aus zwei identischen Stük
ken hergestellt. Deshalb kann er auf jeder Hand getragen werden,
ist relativ billig in der Herstellung und Lagerung, wodurch
eine sofortige Verfügbarkeit für eine Zwischenbehandlung ermög
licht wird.
Der Handschuh 10 weist auf jedem Stoffstück eine sich von dem
Zwischenraum zwischen angrenzenden Fingern entlang dem zentralen
Bereich 16 zu dem Handgelenkteil 17 erstreckende Naht auf. Wie
aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, erstreckt sich die Naht 20 von
dem Zwischenraum zwischen den Fingerteilen 11 und 12 und eine Naht
21 erstreckt sich von dem Zwischenraum zwischen den Fingerteilen
12 und 13, sowie eine Naht 22 von dem Zwischenraum zwischen den
Fingerteilen 13 und 14. Die Nähte verbinden Kanten, die von trop
fenförmigen Ausschnitten in den Stoffstücken gebildet werden,
und die spitzzulaufenden Enden der Ausschnitte sind zu den über
brückenden Zwischenräumen orientiert. Durch die Verbindung die
ser Kanten wird der Stoff gespannt, um lokale Druckbereiche über
den rückenseitigen überbrückenden Zwischenräumen der Hand zu er
zeugen. Die nichtdargestellte gegenüberliegende Seite des Hand
schuhs 10 in Fig. 2 ist mit gleich ausgebildeten Nähten versehen.
Der lokale Druck ist sehr wichtig bei der Behandlung von Verbren
nungen, um die Bildung von Narbengewebe zu verhindern. Ferner
sind die Stiche geneigt relativ zu den Längsachsen der angrenzen
den Finger ausgebildet, um die Gelenkbereiche und die zugeordne
ten Sehnen in diesem Bereich auszusparen und dadurch eine Bildung
von Geschwüren durch Druckpunkte zu verhindern.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten abgewandelten Ausführungsbeispiel
ist ein Handschuh 30 mit Fingerteilen 31-34 und einem Daumen
teil 35 vorgesehen, welche einstückig mit einem zentralen Be
reich 36 ausgebildet sind. Der zentrale Bereich 36 verjüngt sich
zu einem Handgelenkteil 37 zu der Daumenseite hin und zu einer
Klappe 38, die sich etwa rechtwinkelig zu der Längsachse der
Fingerteile erstreckt. Der Handschuh 30 wird wie der in den Fig.
1 und 2 dargestellte Handschuh aus zwei identisch ausgebildeten
Stoffstücken hergestellt, die an ihren Kanten 39 miteinander ver
näht werden. Die Außenkanten 40 des Handgelenkteils 37 werden
nicht miteinander vernäht. Diese Kanten werden zum Zwecke der
Verstärkung gesteppt.
Auch die Außenkanten 41 der Klappen 38 werden von den Kanten 40
des Handgelenkteils 37 zu einer Stelle 42 entlang der Kante des
zentralen Bereichs 36 in der Nähe des Fingerteils 31 nicht ver
näht. Diese Kanten können jedoch zur Verstärkung abgesteppt wer
den. Wenn eine Hand in den Handschuh eingeschoben wird, können
die Klappen 38 zum Öffnen des zentralen Bereichs 36 auseinander
geklappt werden.
Das äußere Ende jeder Klappe 38 weist bei diesem Ausführungsbei
spiel eine Befestigungseinrichtung in Form einen Klettenverschlus
ses mit einem schlaufenbildenden Gewebe 43 auf. Die Klappen 38
werden um das Handgelenk übereinander gelegt und aneinander mit
einem doppelseitig häkchenbildenden Gewebe 44 befestigt. Obwohl
andere Befestigungseinrichtungen verwendbar sind, sind derartige
Klettenverschlüsse billiger herzustellen und einfacher zu betäti
gen als ein üblicher Reißverschluß und ermöglichen darüberhinaus
eine geeignete Einstellung der Spannung im Bereich des Handgelenks.
Da durch die Erfindung ein sofort verfügbarer Handschuh für me
dizinische Behandlungszwecke zur Verfügung gestellt werden soll,
müssen derartige Handschuhe mit einer begrenzten Anzahl von
Standardgrößen hergestellt werden können. Fig. 4 zeigt ein Diagramm,
das zur Bestimmung geeigneter Standardgrößen verwendbar ist. Die
einfachsten an einer Hand durchführbaren Messungen beziehen sich
auf ein zweidimensionales Profil. Bei dem Entwurf für einen Hand
schuh muß jedoch auch das Volumen der Hand berücksichtigt werden,
weil einerseits die Hand in den Handschuh passen muß und weil
andererseits der Handschuh richtig sitzen muß, damit der gewünsch
te Druck ausgeübt wird.
Unter Verwendung experimenteller Techniken wurden zahlreiche
zweidimensionale Messungen und Volumenmessungen an Händen durchge
führt. Statistische Korrelationskoeffizienten wurden berechnet
und zur Auswahl der zweidimensionalen Meßkombination mit der
höchsten Korrelation zu dem Handvolumen verwendet. Die Datengrup
pe wurde dann in drei mit gleicher Anzahl besetzte Handvolumen-
Untergruppen oder Größenbereiche durch gleiche Unterteilung des
Bereichs unter der zugeordneten Wahrscheinlichkeitskurve unter
teilt. Für jede Volumengruppe wurden Punkte an den Schnittstellen
der Koordinaten eingetragen, die durch die maximalen Korrelations
dimensionen definiert sind, die ihrerseits die Diagrammbereiche
definieren, die jeder Größe zugeordnet sind. Durch weitere ex
perimentelle Untersuchungen wurde festgestellt, daß der Prozent
satz von nicht passenden Handschuhen wesentlich verringert wird,
wenn jede Größe in zwei Teilen mit regulärer und großer Länge
unterteilt wird.
Das Diagramm in Fig. 4 ist sowohl für rechte als auch für linke
Handschuhe verwendbar. Ein Schreibstift wird an einem Ende an
einer Stelle P in dem Diagramm zentriert, um als Anschlag zu die
nen. Eine rechte Hand 50 wird mit der Handfläche aufgelegt, wo
bei der Zwischenraum zwischen dem Mittelfinger und dem Zeigefin
ger gegen den als Anschlag dienenden Schreibstift an der Stelle
P anliegt. Die Finger der Hand werden zusammengedrückt und eine
horizontale Linie 51 wird von der Spitze T des Mittelfingers zu
einem Handschuhgrößendiagramm 52 gezogen. Dann wird eine vertikale
Linie 53 von der Basis B des kleinen Fingers zu dem Handschuh
größendiagramm 52 gezogen. Die Standardhandschuhgröße wird an
der Schnittstelle der horizontalen Linien angezeigt, welche
Schnittstelle in einem der Bereiche LL (groß lang), LR (groß re
gulär), ML (mittel lang), MR (mittel regulär), SL (klein lang)
und SR (klein regulär) liegt.
Claims (10)
1. Fingerhandschuh für medizinische Behandlungszwecke,
der als Stoffhandschuh ausgebildet ist und einen
abgestuften Druck auf die Hand ausüben kann, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus zwei gleich ausgebildeten
Stoffstücken hergestellt ist, von denen jedes einen
zentralen Bereich (16; 36) aufweist, mit dem Finger
teile (11 bis 14; 31 bis 34), ein Daumenteil (15; 35)
und ein Handgelenkteil (17; 37) verbunden sind, daß
die Einrichtung zur Druckausübung durch tropfen
förmige Ausschnitte jeweils an der Basis angrenzender
Fingerteile in mindestens einem der Stoffstücke ge
bildet ist, wobei die Kanten der Ausschnitte aneinander
befestigt sind, daß die beiden Stoffstücke an den Kanten
(18; 39) der Fingerteile, der Daumenteile und der zen
tralen Bereiche aneinander befestigt sind, und daß die äußeren
Kanten (19; 40) der Handgelenkteile eine Öffnung für
das Einsetzen der Hand bilden.
2. Fingerhandschuh nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Stoff elastische Eigenschaften auf
weist.
3. Fingerhandschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kanten (18) der Finger- und
Daumenteile und die seitlichen Kanten der Handgelenk
teile miteinander vernäht sind.
4. Fingerhandschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Handschuh einen Druck
von etwa 7 mbar auf einen Handgelenkbereich der Hand
und von etwa 34 mbar auf einen Fingerspitzenbereich der
Hand ausübt.
5. Fingerhandschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanten der Ausschnitte miteinander vernäht sind.
6. Fingerhandschuh nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Klappe (38)
mit dem Handgelenkteil (37) und dem zentralen Bereich
(36) jedes Stoffstücks verbunden ist, und daß eine
Befestigungseinrichtung (43, 44) zur Befestigung der
Klappen aneinander und zur Halterung des Handschuhs
auf der Hand vorgesehen ist.
7. Fingerhandschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungseinrichtung (43, 44) die Einstellung
der Druckausübung auf den Handgelenkbereich ermöglicht.
8. Fingerhandschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fingerteile und Daumenteile mit einem auf einer
Seite offenen Hauptteil verbunden sind, und daß der
Hauptteil im Bereich der Öffnung eine Befestigungsein
richtung zur Halterung des Handschuhs auf der Hand
aufweist.
9. Fingerhandschuh nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungseinrichtung durch zwei Klappen ge
bildet ist, von denen eine an einer Kante des Hauptteils
auf jeder Seite der Öffnung befestigt ist, und daß eine
Einrichtung zur Befestigung der Klappen aneinander über
einem Handgelenkbereich der Hand vorgesehen ist.
10. Fingerhandschuh nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung
(43, 44) als Klettenverschluß ausgebildet ist.
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