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Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Bahn oder Platte
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aus einem polymeren Werkstoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung einer ge.
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musterten Bahn oder Platte aus einem polymeren Werkstoff, bei dem
der Werkstoff flächig ausgebreitet, mit auf die Oberfläche aufgelegten Körpern einer
abweichenden Farbgebung verpreßt und anschließend verfestigt wird.
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Auf ein solches Verfahren nimmt das deutsche Gebrauchsmuster S 33
912 Bezug. Die verwendeten Körper sind in diesem Falle unregelmäßig geformte Schnitzel,
die im Gemisch mit entsprechend dem Grundwerkstoff eingefärbten Schnitzeln auf die
Oberflache der Vorgeformten Platte aufgeschichtet und im Zuge einer gegenseitigen
Verpressung verbunden werden. Die Oberseite der fertigen Platte wird demzufolge
durchgehend aus Schnitzeln erzeugt, was die Herstellung relativ aufwendig macht.
Die Schnitzel üben außerdem während des Verpressens Querkräfte aufeinander aus,
die eine Verschiebung der farblich abweichenden Körper verursachen können.
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Unter Verwendung eines Verfahrens nach der genannten Literaturstelle
lassen sich deshalb keine Bahnen oder Platten mit einem ganz bestimmten Oberflächenmuster
erzeugen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu zeigen,
das solche Schwierigkeiten überwindet und das bei hoher Wirtschaftlichkeit zu einer
gemusterten Bahn oder Platte führt mit einer in definierter gleise farblich abgestimmten
Oberfläche.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß flächig ausgebildete, symbolhaft gestaltete Körper
aufgelegt und eingepreßt werden, die ohne eine nennenswerte Veränderung ihrer Gestalt
in eine feste Bindung zu dem polymeren Werkstoff treten.
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Bei dem vorgeschlagenen Verfahren wird somit der verwendete polymere
Werkstoff der Grundschicht ebenfalls flächig ausgebreitet.
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Seine Oberfläche wird jedoch im Gegensatz zum Stande der Technik nicht
durchgehend beschichtet, sondern nur an den dafür vorgesehenen Stellen mit flächig
ausgebildeten, symbol haft gestalteten Körpern einer abweichenden Einfärbung. Diese
Körper werden nach der gemeinsamen Verpressung mit der Grundschicht von deren polymerem
Werkstoff seitlich urnströrtit und bilden schließlich einen
Teil
der gemeinsamen, neu entstehenden Oberfläche. Querverlagerungen treten nicht ein.
Die einzelnen Körper können infolgedessen einander in außerordentlich präziser Form
zugeordnet werden, und beispielsweise zusammenhängende SchriftzUge, Werbesymbole
oder Hinweise umfassen. Die einzelnen Körper können in Fällen, in denen eine Vielzahl
von Körpern eingepreßt wird, auch unterschiedlich eingefärbt sein, beispielsweise
im Hinblick auf die Erzielung besonderer geschmacklicher Effekte. Es ist jedoch
in allen Fällen von wesentlicher Bedeutung, daß die Körper einen gewissen Mindestabstand
voneinander nicht unterschreiten, der wenigstens dem doppelten Wert ihrer Dicke
entspricht. Ist der Abstand geringer, so ist eine Verschiebung während des Verpressens
zu befürchten, was einen nachteiligen Einfluß auf den erzielten Gesamteindruck haben
kann.
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Die aufgelegten Körper können aus jedem beliebigen Werkstoff bestehen,
der seiner Art nach geeignet ist, eine feste Bindung mit dem Werkstoff der verwendeten
Grundschicht einzugehen. Die Körper können beispielsweise aus Metall, Holz, Textil,
einem unvernetzten Gummi oder Kunststoff bestehen. Sofern unter den Bedingungen
des Verpressens eine Erweichung eintritt, ist lediglich zu beachten, daß die Fließviskosität
größer ist als die Fließviskosität des gleichzeitig erweichenden Werkstoffes der
Unterschicht.
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Hierdurch wird eine gute Konturenschärfe zwischen den verschiedenfarbigen
Bereichen erhalten. Die angesprochene Fließviskosität wird bei gummielastischen
Werkstoffen als Mooney-Viskosität bezeichnet.
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Eine entsprechende Abstimmung der Fließviskosität läßt sich durch
Auswahl entsprechender Werkstoffe für die Grundschicht und die darauf aufgelegten
Körper erzielen. Die Grundschicht kann beispielsweise aus einem gummielastischen
Werkstoff bestehen, die Körper aus einem thermoplastischen Werkstoff. Besonders
geeignet sind Polyester und Polyamid, wobei sowohl Folien als auch Gewebe,
Gewirke
oder Vliesstoffe zur Anwendung gelangen können. Es ist im Einzelfalle lediglich
zu prüfen, ob eine ausreichend stabile Haftung erzielt wird, und diese läßt sich
gegebenenfalls verbessern durch Einbringung einer Schicht aus einem Haftvermittler,
beispielsweise aus einem Polyurethankleber, einem Polychloprenkleber, einem Resorcin-Formaldehyd-Latex
oder einer Chlor-Kautschuk-Lösung. Bei offenmaschigen Körpern, beispielsweise solchen
aus Gewebe oder Vliesstoff, verhindert eine derartige Schicht zugleich das Eindringen
des sich während des Verpessens verflüssigenden Werkstoffes der Grundschicht in
die Poren des Körpers, was zu Verunreinigungen im Bereich der Sichtfläche ftihren
könnte.
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Sofern die Grundschicht und die Körper aus artverwandten Werkstoffen
hergestellt werden sollen, beispielsweise aus einem gummielastischen Werkstoff,
läßt sich die notwendige Erhöhung der Fließviskosität unter den Bedingungen des
Verpressens in den Körpern erzielen durch Einmischung eines relativ größeren Gehaltes
eines mineralischen Füllstoffes. Im gleichen Sinne läßt sich die Fließviskosität
der Grundschicht erniedrigen durch Verwendung bzw. durch Einmischung eines copolymeren
erkstofs mit besonders niedriger Fließviskosität.
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bzw. durch Verwendung eines andersartigen, speziellen Vulkanisiermittels.
Daneben ist es möglich, die Ober- und die Unterschicht aus identischen gummielastischen
Werkstoffen herzustellen, wenn die Oberschicht anvulkanisiert und dadurch an einem
synchronen Erweichen während des gemeinsamen Verpressens mit der Grundschicht gehindert
wird.
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Die senkrecht gegeneinander gepreßten Platten des Formwerkzeuges können
glatt und ebenflächig ausgebildet sein. In diesem Falle werden Bahnen oder Platten
erhalten, deren Ober- und Unterseite vollkommen. alatt und ebenflächig ist. Bei
Einpressung von Körpern aus einem mit dem Grundwerkstoff identischen Material ergeben
sich in diesem Falle vollkommen homogene Oberflächeneigenschaften, was
sich
positiv auf eine vereinfachte Reinigung und das Verschleißverhalten auswirkt.
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Es können jedoch auch Preßplåtten mit einer reliefartigen Strukturierung
verwendet werden. Auf diese Weise läßt sich beispielsweise ein Fußbodenbelag mit
verbesserter Rutschsicherheit erzeugen, wobei es von wesentlichem Vorteil ist, daß
die farbliche Musterung eines solchen Bodenbelages unabhängig ist von dem im Einzelfalle
gewählten Profil des Reliefs, In'geschmacklicher Hinsicht lassen sich dadurch hervorragende
Akzente erzielen.
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Beispiel Eine Gummimischung, bestehend aus der Rezeptur A wird in
einem Innenmischer homogenisiert. Die Mischung wird anschließend auf einen Kalander
gegeben und zu einer Folie mit einer Dicke von 0,5 bis 1 mm ausgewalzt. Die Folie
wird aufgewickelt und anschließend in einen Bandkalander überführt, in dem sie bei
einer Oberflächentemperatur von 1800 C und einer Laufgeschwindigkeit von 80 m/h,
d.h. einer Verweilzeit von ca. 3 Minuten vorvulkanisiert wird.
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In den Innenmischer werden die Komponenten der Rezeptur I eingegegeben
und nach vollständiger Homogenisierung der Mischung zu der Grundschicht mit einer
Dicke von 1,5 bis 2 mm ausgewalzt.
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Aus der Folie der Zusammensetzung A wird in einem Rollenstanzwerkzeug
ein Piktogram in Gestalt von Pfeilen ausgeschnitten. Diese bilden die verwendeten
Körper.
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Diese werden anschließend auf die Grundschicht der Zusammensetzung
I gelegt und in eine beheizte Platten-Presse überführt. Das
Piktogram
ist dabei der polierten Pressenplatte zugewandt. Diese hat eine Oberflächentemperatur
von 1800 C. Die Preßzeit beträgt 6 Minuten. Das Piktogram wird oberflächeneben in
die Gummischicht eingepreßt, vulkanisiert und untrennbar mit dieser verbunden. Infolge
der durch das Anvulkanisieren bedingten Erhöhung der Fließviskosität erfahren die
aus der Bahn der Zusammensetzung I erzeugten Pfeile keinerlei Verzerrung. Die Oberfläche
zeichnet sich durch eine durchgehende, kontinuierliche Vulkanisationshaut aus, die
lediglich farblich durch den die Piktogramme umgebenden Werkstoff der Grundschicht
unterbrochen ist0 Ein gleichwertiges Ergebnis läßt sich erzielen, wenn anstelle
der polierten Pressenplatte eine solche verwendet wird, die eine waffel artig strukturierte
Oberfläche aufweist.
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A 1 SBR-Kautschuk 15 % 11,8 % Hochstyrolharz (65 % Blockstyrol) 2,4
% 5,6 % Kaolin 60 % 59 % Weichmacher 1,7 c4 3 % TtO2 - weiß 2,5 %-Eisenoxid - rot
-- 2,5 % Lithopone 6,7 % 6,7 % ZnO 0,7 % 0,7 % Stearinsäure 0,35 % C,35 % Triäthanolamin
0,35 % 0,35 % Paraffin 0,35 % 0,35 % Alterungsschutzmittel 0,2 % 0,2 % 2-Mercaptobenzothiazol
0,2 % 0,2 % Dibenzothiazyldisulfid 0,2 % 0,2 % Schwefel 0,85 % 0,85 % Kreide .8,5.
.8,2. % 100 % 100 % Angaben in Prozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung.