DE3209853C2 - Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Bahn oder Platte aus einem polymeren Werkstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Bahn oder Platte aus einem polymeren WerkstoffInfo
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- B44—DECORATIVE ARTS
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Abstract
Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Bahn oder Platte aus einem polymeren Werkstoff, bei dem der Werkstoff flächig ausgebreitet, mit auf die Oberfläche aufgelegten, flächig ausgebildeten, symbolhaft gestalteten Körpern einer abweichenden Farbgebung verpreßt wird, die ohne eine nennenswerte Veränderung ihrer Gestalt in eine feste Bindung zu dem polymeren Werkstoff der Grundschicht treten.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Bahn oder Platte aus einem polymeren
Werkstoff, bei dem der Werkstoff flächig zu einer Grundschicht ausgebreitet, mit auf die Oberfläche aufgelegten
Körpern einer abweichenden Farbgebung verpreßt und anschließend verfestigt wird.
Auf ein solches Verfahren nimmt die deutsche Patentanmeldung S 33 912, bekanntgemacht am 4. 11. 1954 in
Klasse 39a: Bezug. Die verwendeten Körper sind in diesem Falle unregelmäßig geformte Schnitzel, die im Gemisch
mit entsprechend dem Grundwerkstoff eingefärbten Schnitzeln auf die Oberfläche der vorgeformten
Platte aufgeschichtet und im Zuge einer gegenseitigen Verpressung verbunden werden. Die Oberseite der fertigen
Platte wird demzufolge durchgehend aus Schnitzeln erzeugt, was die Herstellung relativ aufwendig
macht. Die Schnitzel üben außerdem während des Verpressens Querkräfte aufeinander aus, die eine Verschiebung
der farblich abweichenden Körper verursachen können. Unter Verwendung eines Verfahrens nach der
genannten Literaturstelle lassen sich deshalb keine Bahnen oder Platten mit einem ganz bestimmten Oberflächenmuster
erzeugen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu zeigen, das solche Schwierigkeiten überwindet und das bei hoher Wirtschaftlichkeit zu einer gemusterten
Bahn oder Platte führt mit einer in definierter Weise farblich abgestimmten Oberfläche.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren eingangs genannter Art dadurch gelöst, daß flächig
ausgebildete, symbolhaft geformter Körper auf die Grundschicht aufgelegt werden, die aus einem Werkstoff
bestehen, der unter den Bedingungen des Verpressens eine höhere Fließviskosität aufweist als der Werkstoff
der Grundschicht, und daß die Körper so mit der Grundschicht verpreßt werden, daß sie einen Teil der
gemeinsamen, neu entstehenden Oberfläche bilden.
Bei dem vorgeschlagenen Verfahren wird somit der verwendete polymere Werkstoff der Grundschicht flächig
ausgebreitet Seine Oberfläche wird jedoch im Gegensatz zum Stande der Technik nicht durchgehend beschichtet,
sondern nur an den dafür vorgesehenen Stellen mit flächig ausgebildeten, symbolhaft gestalteten
Körpern einer abweichenden Einfärbung. Diese Körper werden nach der gemeinsamen Verpressung mit der
Grundschicht von deren polymeren! Werkstoff seitlich umströmt und bilden schließlich einen Teil der gemeinsamen,
neu entstehenden Oberfläche. Querverlagerungen treten nicht ein. Die einzelnen Körper können infolgedessen
einander in außerordentlich präziser Form zugeordnet werden, und beispielsweise zusammenhängende
Schriftzüge, Werbesymbole oder Hinweise umfassen.
Die einzelnen Körper können in Fällen, in denen eine Vielzahl von Körpern eingepreßt wird, auch unterschiedlich
eingefärbt sein, beispielsweise im Hinblick auf die Erzielung besonderer geschmacklicher Effekte.
Es ist jedoch in allen Fällen von wesentlicher Bedeutung, daß die Körper einen gewissen Mindestabstand
voneinander nicht unterschreiten, der wenigstens dem doppelten Wert ihrer Dicke entspricht. Ist der Abstand
gerint r, so ist eine Verschiebung während des Verpressens
zu befürchten, was einen nachteiligen Einfluß auf den erzielten Gesamteindruck haben kann.
Die aufgelegten Körper können aus jedem beliebigen Werkstoff bestehen, der seiner Art nach geeignet ist,
eine feste Bindung mit'dem Werkstoff der verwendeten Grundschicht einzugehen. Die Körper können beispielsweise
aus Metall, Holz, Textil, einem unvemetzten
Gummi oder Kunststoff bestehen. Sofern unter den Bedingungen des Verpressens eine Erweichung eintritt, ist
lediglich zu beachten, daß die Fließviskosität größer ist als die Fließviskosität des gleichzeitig erweichenden
Werkstoffes der Unterschicht. Hierdurch wird eine gute Konturenschärfe zwischen den verschiedenfarbigen Bereichen
erhalten. Die angesprochene Fließviskosität wird bei gummielastischen Werkstoffen als Mooney-Viskosität
bezeichnet.
Eine entsprechende Abstimmung der Fiießviskosität läßt sich durch Auswahl entsprechender Werkstoffe für
die Grundschicht und die darauf aufgelegten Körper erzielen. Die Grundschicht kann beispielsweise aus einem
gummielastischen Werkstoff bestehen, die Körper aus einem thermoplastischen Werkstoff. Besonders geeignet
sind Polyester und Polyamid, wobei sowohl Folien als auch Gewebe, Gewirke oder Vliesstoffe zur Anwendung
gelangen können. Es ist im Einzelfalle lediglich zu prüfen, ob eine ausreichend stabile Haftung erzielt
wird, und diese läßt sich gegebenenfalls verbessern durch Einbringung einer Schicht aus einem Haftvermittler,
beispielsweise aus einem Polyurethankleber, einem Polychloroprenkleber, einem Resorcin-Formaldehyd-Latex
oder einer Chlor-Kautschuk-Lösung. Bei offenmaschigen Körpern, beispielsweise solchen aus Gewebe
oder Vliesstoff, verhindert eine derartige Schicht zugleich das Eindringen des sich während des Verpressens
verflüssigenden Werkstoffes der Grundschicht in die Poren des Körpers, was zu Verunreinigungen im Bereich
der Sichtfläche führen könnte.
Sofern die Grundschicht und die Körper aus artverwandten Werkstoffen hergestellt werden sollen, beispielsweise
aus einem gummielastischen Werkstoff, läßt.
sich die notwendige Erhöhung der Fließviskosität unter den Bedingungen des Verpressens in den Körpern erzielen
durch Einmischung eines relativ größeren Gehaltes eines mineralischen Füllstoffes. Im gleichen Sinne
läßt sich die Flie^viskosität der Grundschicht erniedrigen durch Verwendung bzw. durch Einmischung eines
copolymeren Werkstoffes mit besonders niedriger Fließviskosität, bzw. durch Verwendung eines andersartigen,
speziellen Vulkanisiermittels. Daneben ist es möglich, die Ober- und die Unterschicht aus identischen
gummielastischen Werkstoffen herzustellen, wenn die Oberschicht anvulkanisiert und dadurch an einem synchronen
Erweichen während des gemeinsamen Verpressens mit der Grundschicht gehindert wird.
Die senkrecht gegeneinander gepreßten Platten des Formwerkzeuges können glatt und ebenflächig ausgebildet
sein. In diesem Falle werden Bahnen oder Platten erhalten, deren Ober- und Unterseite vollkommen glatt
und ebenflächig ist Bei Einpressung von Körpern aus einem mit dem Gr-jndwerkstoff identischen Material
ergeben sich in dW<em Faile vollkommen homogene
Oberflächeneigenschaften, was sich positiv auf eine vereinfachte Reinigung und das Verschleißverhalten auswirkt
Es können jedoch auch Preßplauen mit einer reliefartigen
Strukturierung verwendet werden. Auf diese Weise läßt sich beispielsweise ein Fußboäenbelag mit verbesserter
Rutschsicherheit erzeugen, wobei es von wesentlichem Vorteil ist, daß die farbliche Musterung eines
solchen Bodenbelages unabhängig ist von dem im Einzelfalle gewählten Profil des Reliefs. In geschmacklicher
Hinsicht lassen sich dadurch hervorragende Akzente erzielen.
erzielen, wenn an Stelle der polierten Pressenplatte eine solche verwendet wird, die eine waffelartig strukturierte
Oberfläche aufweist
5 | A | I . |
SBR-Kautschuk | 15% | 11,8% |
Hochstyrolharz | 2,4% | 5,6<M> |
ίο (65% Blockstyrol) | ||
Kaolin | 60% | 59% |
Weichmacher | 1,7% | 3% |
TiO2 - weiß | 2,5% | — |
Eisenoxid — rot | — | 2£% |
15 Lithophone | 6,7% | 6,7% |
ZnO | 0,7% | 0,7% |
Stearinsäure | 035% | 035% |
Triäthanolamin | 0,35% | 0,35% |
Paraffin | 035% | 035% |
20 Alterungsschutzmittel | 0,2% | 02% |
2-Mercaptobenzothiazol | 02% | 02% |
Dibenzothiazyldisulfid | 02% | 02% |
Schwefel | 0,85% | 0,85% |
Kreide | 8,5% | 82% |
100%
100%
Angaben in Prozent, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Mischung.
Eine Gummimischung, bestehend aus der Rezeptur A wird in einem Innenmischer homogenisiert. Die Mischung
wird anschließend auf einen Kalander gegeben und zu einer Folie mit einer Dicke von 0,5 bis 1 mm
ausgewalzt Die Folie wird aufgewickelt und anschließend in einen Bandkalander überführt, in dem sie bei
einer Oberflächentemperatur von 1800C und einer
Laufgeschwindigkeit von 80 m/h, d. h. einer Verweilzeit von ca. 3 Minuten vorvulkanisiert wird.
In den Innenmischer werden die Komponenten der Rezeptur I eingegeben und nach vollständiger Homogenisierung
der Mischung zu der Grundschicht mit einer Dicke von 1,5 bis 2 mm ausgewalzt
Aus der Folie der Zusammensetzung A wird in einem Rollenstanzwerkzeug ein Piktogramm in Gestalt von
Pfeilen ausgeschnitten. Diese bilden die verwendeten Körper.
Diese werden anschließend auf die Grundschicht der Zusammensetzung I gelegt und in eine beheizte Platten-Presse
überführt Das Piktogramm ist dabei der polierten Pressenplatte zugewandt Diese hat eine Oberflächentemperatur
von 1800C. Die Preßzeit beträgt 6 Minuten.
Das Piktogramm wird oberflächeneben in die Gummischicht eingepreßt vulkanisiert und untrennbar
mit dieser verbunden. Infolge der durch das AnVülkänisieren bedingten Erhöhung der Fließviskosität erfahren
die aus der Bahn der Zusammensetzung I erzeugten Pfeile keinerlei Verzerrung. Die Oberfläche zeichnet
sich durch eine durchgehende, kontinuierliche Vulkanisationshaut aus, die lediglich farblich durch den die Piktogramme
umgebenden Werkstoff der Grundschicht unterbrochen ist. Ein gleichwertiges Ergebnis läßt sich
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Bahn oder Platte aus einem polymeren Werkstoff,
bei dem der Werkstoff flächig zu einer Grundschicht ausgebreitet, mit auf die Oberfläche aufgelegten
Körpern einer abweichenden Farbgebung verpreßt und anschließend verfestigt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß flächig ausgebildete, symbolhaft geformte Körper auf die Grundschicht aufgelegt
werden, die aus einem Werkstoff bestehen, der unter den Bedingungen des Verpressens eine
höhere Fließviskosität aufweist als der Werkstoff der Grundschicht, und daß die Körper so mit der
Grundschicht verpreßt werden, daß sie einen Teil der gemeinsamen, neu entstehenden Oberfläche bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper einander in einem vorgegebenen
Muster zugeordnet werden, wobei ein mindestabstand der Körper untereinander, der wenigstens
dem doppelten Wert ihrer Dicke entspricht, nicht unterschritten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß unterschiedlich gestaltete und/
oder eingefärbte Körper aufgelegt und eingepreßt v/erden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper oberflächeneben eingepreßt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823209853 DE3209853C2 (de) | 1982-03-18 | 1982-03-18 | Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Bahn oder Platte aus einem polymeren Werkstoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823209853 DE3209853C2 (de) | 1982-03-18 | 1982-03-18 | Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Bahn oder Platte aus einem polymeren Werkstoff |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3209853A1 DE3209853A1 (de) | 1983-09-29 |
DE3209853C2 true DE3209853C2 (de) | 1985-10-31 |
Family
ID=6158585
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823209853 Expired DE3209853C2 (de) | 1982-03-18 | 1982-03-18 | Verfahren zur Herstellung einer gemusterten Bahn oder Platte aus einem polymeren Werkstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3209853C2 (de) |
-
1982
- 1982-03-18 DE DE19823209853 patent/DE3209853C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3209853A1 (de) | 1983-09-29 |
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