DE3209836C2 - - Google Patents
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Description
Verfahren zur Herstellung von Sinterdolomit in einem
Schachtofen sowie Schachtofen zur Durchführung des
Verfahrens.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Sinterdolomit mit Rohdichten von mehr als 3,0 g/cm³ aus
zu Formkörpern brikettiertem beziehungsweise pelletisiertem
gemahlenem Rohdolomit in einem Schachtofen, wobei das
Sintergut in der unteren Kühlzone gekühlt und abgezogen
wird. Ferner betrifft die Erfindung einen zur Durchführung
vorgenannten Verfahrens geeigneten Schachtofen.
Sinterdolomit wird zur Herstellung feuerfester Formkörper
benötigt. Er ist qualitativ um so wertvoller, je dichter
er gebrannt ist und je weniger Verunreinigungen er
enthält. Falls möglich, wird Sinterdolomit aus stückigem
Rohdolomit im sogenannten Einbrandverfahren im Schachtofen
oder im Drehrohrofen gebrannt. Beim Schachtofenbrenn
verfahren werden dem stückigen Rohdolomit feste Brenn
stoffe, Koks oder Anthrazit beigemischt. Ein solches
Verfahren ist zum Beispiel aus DE-OS 30 25 147 bekannt.
Nachteilig wirkt sich dabei stets aus, daß bei Verbrennung
des Kohlenstoffträgers in der Schüttung der Durchbrand
über dem Ofenquerschnitt ungleichmäßig ist. Außerdem
verbleibt der im Brennstoff enthaltene Ascheanteil
vollständig beim Sinter, wodurch der Grad der Verunreinigungen
unzulässig ansteigen kann. Das Brennen im Drehrohrofen
wird meistens mit einer Kohlenstaub- oder Ölfeuerung,
seltener mit Erdgas, vorgenommen. Der Drehrohrofen
sinterdolomit ist gegenüber dem Schachtofensinter gleich
mäßiger in seiner Qualität. Der Schachtofensinter erfordert
bei mehr als 97 Gew.-% Karbonatgehalt des Rohdolomits
einen Wärmeaufwand von mehr als 8000 kJ/kg Sinter,
während moderne Drehöfen zur Herstellung von
Sinterdolomit eine Wärmemenge von mehr als 7000 kJ/kg
Sinter erfordern, allerdings hochwertigeren und somit
teueren Brennstoff benötigen.
Ferner wird in Ausnahmefällen, insbesondere wenn der
Rohdolomit sehr ungleichmäßig in seiner Zusammensetzung
ausfällt oder wenn er sich schwer sintern läßt oder wenn
zu niedrige MgO-Gehalte vorliegen, Sinterdolomit nach
einem sogenannten Zweibrandverfahren erzeugt. In einem
ersten Brand wird der Rohdolomit lediglich kaustisch
gebrannt, dann gemahlen, eventuell mit Zuschlagstoffen
vermischt und zu Pellets geformt oder Briketts verpreßt,
die dann in einem Schachtofen oder Drehrohrofen gesintert
werden. Der Wärmeaufwand für dieses Verfahren ist je nach
den verwendeten Brennaggregaten unterschiedlich, jedoch
sehr hoch, so daß es nur in Ausnahmefällen Anwendung
findet.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Sinterdolomit
mit Rohdichten von mehr als 3,0 g/cm³ aufzufinden, das
von brikettiertem beziehungsweise pelletisiertem gemahlenem
Rohdolomit ausgeht und das in einem Schachtofen mit
möglichst geringem Wärmeaufwand und unter Einsatz -
wenigstens teilweise - von billigen, minderwertigen
Brennstoffen durchgeführt werden kann, so daß die Vorteile
des Zweibrandverfahrens erhalten bleiben, welche es
erlauben, den Sinter zu homogenisieren und durch Zusätze
zu verbessern.
Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe lösbar ist, wenn man
den zur Formkörpern brikettierten beziehungsweise pelletisierten
Rohdolomit im oberen Teil des Schachtofens in einer
mit Brennstoffen geringer Wärmewerte beheizten
Vorwärm- und Entsäuerungszone entsäuert und auf
wenigstens etwa 1000°C erhitzt, danach in einer unteren
mit Brennstoffen hoher Wärmewerte beheizten Sinterzone
sintert und dabei auf Temperaturen von etwa 1600 bis etwa
2000°C erhitzt.
Vorteilhafterweise werden bei diesem Verfahren mindestens
60% (etwa 2/3) der erwärmten Kühlluft als Primärluft zur
Verbrennung der Brennstoffe geringerer Wärmewerte zur
Beheizung der Vorwärm- und Entsäuerungszone und höchstens
40% (etwa 1/3) der erwärmten Kühlluft als Primärluft zur
Verbrennung der Brennstoffe hoher Wärmewerte zur Beheizung
der Sinterzone eingesetzt.
Unter dem Begriff Brennstoff mit geringem Wärmewert wird
erfindungsgemäß verstanden: aschereiche Steinkohle,
wasserhaltige Braunkohle, Gichtgas, Abfallöle oder Koks
grus mit Korngrößen < als 3 mm; unter Brennstoffen mit
hohen Wärmewerten wird erfindungsgemäß insbesondere
aschearme Kohle mit weniger als 10% Asche, weniger als
1% Wasser und weniger als 10% flüchtige Bestandteile,
schweres Heizöl mit weniger als 2% Schwefel, leichtes
Heizöl mit weniger als 1% Schwefel, Erdgas, Raffineriegas
verstanden.
Die Brennstoffe mit hohem Wärmewert (Hochwertbrennstoffe)
unterscheiden sich von den Brennstoffen mit geringeren
(niedrigeren) Wärmewerten (geringwertige oder minderwertige
Brennstoffe) durch größere Gleichmäßigkeit und einen
kleineren Gehalt an Verunreinigungen. Sie liegen im Preis
daher regelmäßig höher. Die minderwertigen Brennstoffe
sind jedoch deshalb für die Beheizung für die Vorwärme-
und Entsäuerungszone geeignet, weil in diesem Ofenbereich
lediglich Brennguttemperaturen bis zu 1000°C angestrebt
werden. Geringe Ungleichmäßigkeiten bei der Wärmebeauf
schlagung der Vorwärm- und Entsäuerungszone können
vernachlässigt werden. Im Gegensatz dazu muß in der Sinterzone
eine hohe Brennguttemperatur von über 1600°C,
bevorzugt von 2000°C, erzeugt werden mit möglichst
gleichmäßiger Ausdehnung über den gesamten Ofen
querschnitt und mit möglichst gleichmäßigem Temperatur
profil. Für diesen Hochtemperaturbereich der
Sinterzone sind deshalb hochwertige Brennstoffe erforderlich,
mit denen sich auch leichter ein definiertes
Brennstoffluftverhältnis einstellen läßt.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird der Primärluft, die bei der Beheizung der
Sinterzone eingesetzt wird, Sauerstoff hinzugefügt.
Die Sauerstoffzugabe in gezielten Mengen bewirkt, wie
an sich bekannt, eine Erhöhung der Flammentemperatur
und eine Verminderung der Brenngasmenge.
Weiterhin ist es vorteilhaft, die zu sinternden Form
körper, Briketts beziehungsweise Pellets, nach Maßgabe
der deutschen Patentanmeldung P 31 18 481 auszubilden
beziehungsweise herzustellen. Insbesondere handelt es
sich dabei um Formkörper, die aus gemahlenem, sehr
reinem Rohdolomit bestehen und nur geringe Gehalte an
Fremdoxyden aufweisen. Dem Rohdolomit kann kaustisch
gebrannter Dolomit, Dolomithydrat oder halbgebrannter
Dolomit in Mengen von 3 bis 20 Gew.-% zugemischt werden,
außerdem können Fremdoxyde, wie Eisenoxyd, Aluminiumoxyd,
oder Quarz in solchen Mengen zugemischt werden,
daß der Gesamtgehalt der Mischung an Fremdoxyden
glühverlustfrei berechnet 1 bis 3 Gew.-% beträgt. Die zu
verformende Mischung sollte möglichst aus Korngrößen
< als 1 mm, vorzugsweise < als 0,1 mm bestehen und
die Verpressung sollte, wenn brikettiert wird, mit
Drucken von mehr als 20 kN/cm² erfolgen.
Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergeben sich aus der nachfolgenden Wärme
bilanz:
Trocknen und Dehydratisieren 100 kJ/kg Sinter 2%
Entsäuern (Dekarbonatisieren)3000 kJ/kg Sinter 60%
Wandverluste 100 kJ/kg Sinter 2%
Abgasverluste (2,5 m³/kg Sinter, 650 K)1300 kJ/kg Sinter 26%
Sinterabwärme (530 K) 500 kJ/kg Sinter 10%
gesamt5000 kJ/kg Sinter 100%
Die sich aus der Wärmebilanz ergebende Wärmemenge von
500 kJ kann zu 60% beispielsweise durch Einsatz minder
wertiger Kohle und zu 40% hochwertiger Kohle erbracht
werden. Der spezifische Brennstoffverbrauch pro kg Sinter
dolomit liegt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren somit
ganz erheblich unterhalb üblicher Werte (ca. 70%). Die
Ersparnis durch die günstige Wärmebilanz in Verbindung
mit dem Einsatz billiger Brennstoffe ist somit ganz
erheblich.
Als Vorrichtung zum Brennen von Dolomit ist aus
DE-OS 28 36 162 ein Schachtofen bekannt, bei dem die
Zufuhr des Brennstoffes unter Einsatz eines Fördergebläses
im Heißgasumlauf im Zentrum des Schachtes erfolgt.
Nach der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird es möglich,
auf den Heißgasumlauf und das hochtemperaturbeanspruchte
Fördergebläse zu verzichten.
Der erfindungsgemäße Schachtofen zur Durchführung des
Verfahrens zur Herstellung von Sinterdolomit hat einen im
wesentlichen schachtartigen Aufbau mit einer oberen
Vorwärm- und Entsäuerungszone (1) und dieser zugeordneten
seitlichen Heizkanälen (9) sowie mit diesen verbundenen
Brennkammern, einer darunterliegenden Sinterzone (2) mit
peripher angeordneten Brennern (10) und mit einer unteren
Kühlzone (3) mit seitlichen Abzugskanälen (12) für die
erwärmte Kühlluft. Bevorzugt weist der erfindungsgemäße
Schachtofen einen druckbeaufschlagten Austrag (6) für den
Sinterabzug und eine unterdruckbeaufschlagte Gicht mit
Beschickungseinrichtung (4) auf. Der Schachtofen weist
ferner bevorzugt eine Heißgasabzugseinrichtung (14) für
die erwärmte Kühlluft mit Einrichtungen zur dosierten
Zuführung dieser Kühlluft als Primärluft zur Sinterzone
(2) und zur Vorwärm- und Entsäuerungszone (1) unter
Vorschaltung einer Heißentstaubungseinrichtung (13) auf.
Weitere vorteilhafte Verfahrensvarianten und bevorzugte
Ausführungsformen des Schachtofens ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung der Verfahrensweise
und der Beschreibung der Figuren.
Die Zuführung der Brennstoffenergie für die Entsäuerungs
arbeit und somit auch für die Vorwärmung des Brenngutes
kann auf verschiedene Arten erfolgen. Die Verbrennung
des Brennstoffes kann zum Beispiel in außen
liegenden Brennkammern vorgenommen werden, die auch
einen Schlackenabzug nach außen ermöglichen und die
lediglich die heißen Verbrennungsgase in den Ofenschacht
abgeben. Der Brennstoff kann aber auch unter Berücksichtigung
seines Ascheanteils in entsprechender Menge dem
Rohdolomit in feingemahlener Form zugemischt werden
und zusammen mit diesem in die Formkörper eingebracht
werden. Während der Calcinierung und beim nachfolgenden
Höhererhitzen verbrennt der eingepreßte Brennstoff
und der Aschegehalt verbessert die Sinterfähigkeit.
Andererseits ist es auch möglich, die Entsäuerungszone
mit Staubbrennern zu beheizen oder stückigen Brennstoff
zusammen mit den Formkörpern aufzugeben, wobei wiederum
der Aschegehalt zu berücksichtigen ist. Am günstigsten
hat es sich jedoch erwiesen, außenliegende Brennkammern
zu betreiben.
Die Sinterzone wird mit hochwertigen Brennstoffen,
gegebenenfalls unter Zusatz von Sauerstoff, beheizt. Am
zweckmäßigsten haben sich flüssige und gasförmige Brennstoffe
zur Beheizung der Sinterzone erwiesen, da deren
Dosierung leichter zu beherrschen ist. Die Anzahl der
Brenner und ihre Anordnung sind so zu bemessen, daß
der gesamte Ofenquerschnitt eine gleichmäßige Temperatur
beaufschlagung erfährt.
Von Bedeutung ist die möglichst weitgehende Ausnutzung
der Wärmenergie aus der erwärmten Kühlluft. Diese wird
unter Anwendung von Überdruck durch den Sintergutaustrag
des Ofens in den Schacht gedrückt, die kühlt den
Sinter im Gegenstrom ab, die heiße Kühlluft wird unterhalb
der Sinterzone über Abzugskanäle durch einen Heißzyklon
zur Grobreinigung von Staub durch einen Heißluft
ventilator abgesaugt und durch letzteren zu höchstens
40% (etwa 1/3) als Primärluft den Brennaggregaten der
Sinterzone und zu mindestens 60% (etwa 2/3) zur
Verbrennung der Brennstoffe für die Entsäuerungszone jenen zu
geführt. Das Gichtgas wird am Ofenkopf oberhalb der
Vorwärmzone abgesaugt.
Die Aufteilung der abgezogenen heißen Kühlluft gemäß
der Erfindung zu mindestens 60% auf die Entsäuerungszone
und zu höchstens 40% auf die Sinterzone ist abhängig
von der Wahl der in beiden Zonen verwendeten Brennstoffe
beziehungsweise von der Art der Beheizung insbesondere
der Entsäuerungszone mit den Brennstoffen, ferner von
der Zusammensetzung der aufgegebenen Formkörper und
schließlich von der erforderlichen Sintertemperatur in
der Sinterzone. Ein Anhaltspunkt für die Verteilung der
heißen Kühlluft ist durch die Maßgabe 1/3 zu 2/3 gegeben.
Die Steuerung der Gasströme im Ofenschacht erfolgt weitgehend
nach dem Ofeninnendruck. Um zu verhindern, daß
heiße Brenngase aus der Sinterzone in die abgesaugte
erwärmte Kühlluft gelangen, wird der Sauerstoffgehalt
der Kühlluft zweckmäßig ständig überwacht. Wird ein
verringerter Sauerstoffgehalt gemessen, so wird über
eine Regelstrecke der drehzahlregelbare Heißluftventilator
in seiner Saugleistung vermindert, so daß sich
der Ofeninnendruck im Bereich des Kühlluftabzuges
erhöht, so daß Rauchgas von den Brennern der Sinterzone
nicht mehr nachströmen kann.
Bevorzugt wird das Verfahren zur Herstellung von Sinter
dolomit in der Weise geleitet, daß die Druckdifferenz des
Ofeninnendruckes zwischen der Ebene der Sinterbrennzone
und der Ebene der Kühlluftabzugskanäle annähernd gleich
Null ist.
Zusätzlich zur Sauerstoffanalyse kann als Regelgröße die
Temperatur der abgezogenen Kühlluft herangezogen werden.
Die Zeichnung Fig. 1 soll den erfindungsgemäßen Schachtofen
und seine Betriebsweise beispielhaft erläutern.
Der im wesentlichen schachtartig aufgebaute Ofen mit
kreisförmigen oder rechteckigem Querschnitt besitzt in
seinem oberen Teil eine Vorwärm- und Entsäuerungszone
(1), in seinem mittleren Teil die Sinterzone (2) und in
seinem unteren Teil eine Kühlzone (3). Oberhalb der
Vorwärm- und Entsäuerungszone (1) befinden sich absperr-
beziehungsweise steuerbare Einrichtungen zur Beschickung
(4) und zur Abführung von Gichtgasen (5). Der Austrag (6)
ist ebenfalls absperrbar ausgestaltet und mit einem
Einlaß (7) für die Kühlluft versehen. Im Bereich des
Austrages (6) unterhalb der Kühlzone (3) sind Brechwalzen
(8) angeordnet, durch welche die Entnahme des Sinterguts
und dessen Überführung in den Austrag erleichtert wird.
Die Beheizung der Vorwärm- und Entsäuerungszone (1)
erfolgt über seitliche Heizkanäle (9) durch dort angeordnete,
jedoch nicht gezeigte Brenner oder Brennkammern,
gegebenenfalls auch durch Zuführung von heißer Kühlluft
in Verbindung mit Brennstoffen, die zusammen mit den
Formkörpern aufgegeben wurden. Im Bereich der Sinterzone
(2) sind peripher angeordnete Brenner (10) in ausreichender
Anzahl und Verteilung angeordnet. Die erforderliche
Kühlluftmenge wird durch den Ventilator (11) über den
Austrag (6) in die Kühlzone (3) gedrückt und am oberen
Ende der Kühlzone durch Auslässe und seitliche Abzugskanäle
(12) unter Zwischenschaltung einer Heißentstaubungseinrichtung
(13) durch eine Heißgasabzugseinrichtung (14)
abgesaugt und durch letztere den peripher angeordneten
Brennern (10) sowie der Vorwärm- und Entsäuerungszone (1)
zugeführt. Die Verteilung der heißen Kühlluft erfolgt
über ein Leitungssystem (15) mit Regeleinrichtungen zur
Mengenverteilung. Das Leitungssystem (15) enthält Meßstellen
(16) zur Feststellung des O₂-Gehaltes der Gase, ihrer
Durchflußmengen, Temperaturen usw. Die Meßergebnisse
werden zur Steuerung beziehungsweise Regelung des
Ofenbetriebes verwendet. Die Pfeile (17) deuten die
Brennstoffzuführung an.
Selbstverständlich können statt der Regeleinrichtung zur
Verteilung der heißen Kühlluft im Leitungssystem (15)
auch zwei Heißgasabzugseinrichtungen (14) in regelbarer
Ausführung eingesetzt werden, wobei jede der beiden
Einrichtungen jeweils einem Beheizungsbereich, Sinterzone
(2) beziehungsweise Vorwärm- und Entsäuerungszone (1)
zugeordnet ist. Die Meßstellen (16) sind dabei zweckmäßig
den beiden Heißgasventilatoren vorzuordnen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Sinterdolomit mit
Rohdichten von mehr als 3,0 g/cm³ aus Formkörpern
brikettisiertem beziehungsweise pelletisiertem
gemahlenem Rohdolomit in einem Schachtofen, wobei das
Sintergut in der unteren Kühlzone gekühlt und
abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formkörper im oberen Teil des Schachtofens in einer
mit Brennstoffen geringer Wärmewerte beheizten
Vorwärm- und Entsäuerungszone entsäuert und auf
wenigstens etwa 1000°C erhitzt werden und danach in
einer unteren mit Brennstoffen hoher Wärmewerte
beheizten Sinterzone gesintert und dabei auf
Temperaturen von etwa 1600 bis 2000°C erhitzt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens 60% der erwärmten Kühlluft als
Primärluft zur Verbrennung der Brennstoffe geringerer
Wärmewerte zur Beheizung der Entsäuerungszone und
höchstens 40% der erwärmten Kühlluft als Primärluft
zur Verbrennung der Brennstoffe hoher Wärmewerte zur
Beheizung der Sinterzone eingesetzt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Brennstoff geringer
Wärmewerte aschereiche Steinkohle, wasserhaltige
Braunkohle, Gichtgas, Abfallöl oder Koksgrus und als
Brennstoffe hoher Wärmewerte Steinkohle mit weniger
als 10% Asche, weniger als 1% Wasser und weniger
als 10% flüchtige Bestandteile, schweres Heizöl mit
weniger als 2% Schwefel, leichtes Heizöl mit weniger
als 1% Schwefel, Erdgas, Raffineriegas eingesetzt
werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beheizung der Sinterzone
unter Zusatz von Sauerstoff zur erwärmten Kühlluft
erfolgt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet
durch den Einsatz von zu sinternden Formkörpern nach
einem Verfahren zur Herstellung von Sinterdolomit aus
gemahlenem Rohdolomit und Fremdoxiden durch
Verpressen der Mischung zu Briketts, die nachfolgend
gesintert werden, wobei dem Rohdolomit mehr kaustisch
gebrannter Dolomit, Dolomithydrat oder halbgebrannter
Dolomit in Mengen zwischen 3 und 20 Gew.-% bezogen
auf die Gesamtmischung und berechnet als Oxide und
Fremdoxide wie Fe₂O₃, Al₂O₃ oder SiO₂ in solchen
Mengen, daß der Gesamtgehalt der Mischung an
Fremdoxiden, berechnet auf die glühverlustfreie
Mischung 1 bis 3 Gew.-% beträgt, zugemischt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckdifferenz des
Ofeninnendruckes zwischen der Ebene der
Sinterbrennzone und der Ebene der
Kühlluftabzugskanäle annähernd gleich Null ist.
7. Schachtofen zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen im
wesentlichen schachtartigen Aufbau mit einer oberen
Vorwärm- und Entsäuerungszone (1) und dieser
zugeordneten seitlichen Heizkanälen (9) sowie mit
diesen verbundenen Brennkammern, einer
darunterliegenden Sinterzone (2) mit peripher
angeordneten Brennern (10) und mit einer unteren
Kühlzone (3) mit seitlichen Abzugskanälen (12) für
die erwärmte Kühlluft.
8. Schachtofen nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch
einen druckbeaufschlagten Austrag (6) für den
Sinterabzug und eine unterdruckbeaufschlagte Gicht
mit Beschickungseinrichtung (4).
9. Schachtofen nach den Ansprüchen 7 und 8,
gekennzeichnet durch eine Heißgasabzugseinrichtung
(14) für die erwärmte Kühlluft mit Einrichtungen zur
dosierten Zuführung dieser Kühlluft als Primärluft
zur Sinterzone (2) und zur Vorwärm- und
Entsäuerungszone (1) unter Vorschaltung einer
Heißentstaubungseinrichtung (13).
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