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Doppeldrahtzwirnspindel
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Gegenstand der Erfindung ist eine Doppeldrahtzwirnspindel mit Injektor
zum pneumatischen Einfädeln der Fäden in die Zwirnspindelseele und einer mittels
Luftdruck lösbaren Fadenbremse in einem Bremseinsatz, als Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
der Patentanmeldung .P 31 34 217.5, zu der diese Patentanmeldung eine Zusatzanmeldung
ist.
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Die Erfindung bezweckt überdies die Weiterbildung der aus der DE-OS
28 43 207 bekannten Doppeldrahtzwirnspindel.
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Die in der Patentanmeldung P 31 34 217.5 beschriebene Vorrichtung
für die Versorgung von pneumatischen Einfädeleinrichtungen mit Druckluft hat sich.z.B.
im Zusammenwirken mit den in der DE-OS 28 43 207 beschriebenen Doppeldrahtzwirnspindeln
bewährt.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, die Konstruktion des Einfädelinjektors
und der Fadenbremse im Bremseinsatz der Doppeldrahtzwirnspindel zu vereinfachen
und dabei die Wirksamkeit und Funktionssicherheit der pneumatischen Einfädelung
zu erhöhen.
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Die erfindungsgemäße Doppeldrahtzwirnspindel zeichnet sich dadurch
aus, daß der Bremseinsatz aus einem Gehäuse mit zentrischer, von oben nach unten
zulaufender konischer Bohrung, die mit ihrer Spitze in den zylindrischen Fadenkanal
ausläuft, sowie einem mit festgelegtem Zwischenraum in die Bohrung eingesetzten
Kegelkörper und einer in diesem angeordneten Fadembremse besteht, wobei der Kegelkörper
von dem von oben nach unten verlaufenden, durch die Fadenbremse unterbrochenen Fadenkanal
axial durchdrungen wird.
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Ausgestaltungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
2 bis 11, wobei Anspruch 4 eine - weil einfach gebaut und sicher wirkend - bevorzugte
Ausführung zur Ausrückung der Fadembremse wiedergibt. Ansprüche 10 und 11 beschreiben
die vorteilhafte Ausführung zur Ausrückung einer als Fadenbremse verwendeten, bereits
vielfach bewährten Fadenbremspatrone Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß
die erfindungsgemäße Zwirnspindel nicht nur in Verbindung mit der Druckluftversorgungseinrichtung
nach der Patentanmeldung P 31 34 217.5 besonders vorteilhaft einzusetzen ist; sie
weist auch hinsichtlich der Druckluftführung im Injektorbereich und hinsichtlich
der Entfernung der Fadenbremse aus dem Fadenkanal der Zwirnspindelseele besondere
Vorteile gegenüber bekannten Doppeldrahtzwirnspindeln auf.
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Die vorgeschlagene Lösung ist daher auch unabhängig von der Druckluftversorgungseinrichtung
eine selbständige Erfindung.
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Anhand der beigegeben Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Bremsinsatz; Fig. 2 einen Längsschnitt wie Fig. 1, jedoch mit einer Bremspatrone
als Fadenbremse.
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Die Figuren 1 und 2 stellen eine besondere Ausführungsform des Bremseinsatzes
dar. Er besteht aus mehreren Teilen. Das Gehäuse 1 hat insgesamt zylindrische Form,
wobei - bedingt durch die Art der Anordnung in der Zwirnspindel - der zylindrische
Kopf einen größeren Durchmesser
aufweist als der untere Teil und
gegen diesen scharf abgesetzt ist. Das Gehäuse 1 ist innen konisch aufgebohrt. In
der in Fig. 1 darges-tellten Ausführungsform weist der Verlauf der Bohrung 2 zwei
verschiedene Kegelwinkel auf; dies ist jedoch allein durch konstruktive Gegebenheiten
bedingt. Wesentlich ist der insgesamt konische Verlauf der Bohrungsfläche.
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In diese konische Bohrung 2 ist ein Kegelkörper 7 eingesetzt. Er ist
bezüglich seiner Oberflächenform an den Verlauf der Bohrung 2 angepaßt derart, daß
zwischen den Oberflächen von Bohrung 2 und Kegelkörper 7 ein konstruktiv bezüglich
seiner Größe festgelegter Zwischenraum 28 bleibt.
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Die konische Bohrung 2 im Gehäuse 1 mündet an ihrem unteren Ende in
einen zylindrischen Endabschnitt 27. Auch der Kegelkörper 7 ist an seinem unteren
Ende mit einem zylindrischen Endabschnitt 6 versehen, der im montierten Zustand
in den zylindrischen Endabschnitt der Bohrung 2 hineinreicht.
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Der Zwischenraum 28 zwischen Bohrungsoberfläche und Kegelkörper reicht
nicht über die gesamte Länge des Bremse in satzes, sondern nur bis zu dem im zylindrischen
Kopf 1' des Gehäuses 1 vorgesehenen Druckluftanschluß 3, 4. Die darüber befindlichen
Teile von Gehäuse 1 und Kegelkörper 7 sind mit Gewinde versehen, so daß der Kegelkörper
in das Gehäuse eingeschraubt werden kann.
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In der Längsachse des Bremseinsatzes verläuft ein aus mehreren Teilstücken
23, 24, 25 und 27 gebildeter Fadenkanal, in dessen Verlauf die Fadembremse angeordnet
ist.
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In Fig. 1 besteht sie aus einer Kugel 14 als Bremselement, der Bremsfläche
15 und einer Gegenbremsfläche 15'. Die Bremsfläche 15, gegen welche die Kugel 14
durch die federbelastete Gegenbremsfläche und auch durch den durchlaufenden Faden
gedrückt wird, ist in ein Einsatzstück 26 als Konus eingearbeitet, welches in einer
entsprechenden Ausdrehung des Kegelkörpers 7 ortsfest montiert ist.
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Oberhalb des Ortes der Kugel 14 weist der Kegelkörper 7 eine Ausdrehung
10 von gegenüber dem Fadenkanal 25 erheblich vergrößertem Durchmesser auf, in die
in ihrem oberen Teil ein Innengewinde eingeschnitten ist. In dieses Gewinde ist
eine im Inneren mit einer Hinterdrehung versehene Hülse 17 eingeschraubt, in welche
wiederum das Drehteil 20 mit dem ersten Fadenkanalteilstück 23 eingesetzt ist.
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In die innere Hinterdrehung der Hülse 17 ist gleitend das die Gegenbremsfläche
15' tragende Teile 29, durch eine Druckfeder 19 abgestützt, eingepaßt (bei der in
der Zeichnung dagestellten Ausführungsform ist das die Gegenbremsfläche 15' tragende
Teil 29 in ein zylindrisches, gegen die Feder 19 abgestütztes Teil 16 (bewegliches
Federlager) eingesetzt).
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Durch Drehen des Drehkopfes kann die Vorspannung der Feder 19 und
damit die Bremskraft eingestellt werden, da die als Federwiderlager dienende Hülse
17 durch Führung in einem Gewinde bei Drehung des Drehkopfes eine Axialbewegung
ausführt.
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Das Drehteil 20 schließt mit einem Flanschansatz 20' ab, der zylindrische
Kopf 1' des Gehäuses 1 weist in der Nähe seines oberen Randes eine Eindrehung 31
auf. Ein
unterteilter Befestigungskragen 18 sitzt einerseits in
der Eindrehung 31 und umfaßt andererseits den Flansch 20' des Drehteils 20. Durch
am Umfang verteilte Schrauben 32 sind Flansch 20' und Kragen 18 verbunden, mit Hilfe
der durch die Feder 22 belasteten Kugel 21 sind Flansch 20' und Kragen 18 gegen
unbeabsichtigtes Verdrehen gesichert.
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Das Lösen der Fadenbremse 14, 15, 15' geschieht mit Hilfe eines pneumatischen
Kolbens 9. Dieser sitzt in einer Bohrung 8, 9', 11, die im wesentlichen parallel
zum Fadenkanal 23 innerhalb der erweiterten Ausdrehung 10 in den Kegelkörper eingebracht
ist. Während der obere Teil 9' der Bohrung 8, 9', 11 im Durchmesser dem des Kolbens
9 entspricht und zu dessen Führung dient, ist der untere Teil 8, 11 so weit vergrößert,
daß in Teil 11 eine Druckfeder 33 Platz findet, die den Kolben 9 in seiner unteren
Ruhestellung hält, wo er auf dem Sicherungsstift 13 aufsitzt. Abgedichtet ist der
Kolben 9 mit Hilfe eines zwischen wzei Scheiben 34 sitzenden Dichtringes 12.
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Soll ein neuer Faden eingezogen werden, wird der Anschluß 3, 4 über
die in der Patentanmeldung P 31 34 217.5 beschriebene Druckluftzüführeinrichtung.
mit Druckluft beaufschlagt. Durch den sich im Zwischenraum 28 aufbauenden Druck
wird nun Kolben 9 in seine obere Stellung geschoben, wodurch die Fadenbremse 14,
15, 15' geöffnet wird. Es entsteht ein Luftstrom im Fadenkanal, der den in den Fadenkanal
23 eingeführten Faden durch die Vorrichtung zieht und am Ausgang des Bohrungsteils
27 durch die folgende Spindelseele bläst. Der Drukluftanschluß wird abgetrennt,
Kolben 9 wandert in seine Ruhelage und die Fadenbremse 14, 15, 15' ist wieder aktiviert.
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In der AusfUhrungsform nach Fig. 2 weichen die folgenden Vorrichtungselemente
vom Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ab: Die Fadenbremse, die Einrichtung zur Einstellung
der Bremskraft und die Einrichtung zum Lösen der Fadenbremse.
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Gleiche bzw. nur unerheblich voneinander abweichende Teile sind mit
gleichen Bezugsziffern versehen.
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Anstelle der Kugel 14 ist als Fadenbremse eine Fadenbremspatrone 35
eingesetzt. Die Höhe der Bremskraft wird durch die Vorspannung der in den teleskopartig
zusammengeschobenen Hülsen der Bremspatrone sich abstützenden Feder 36 bestimmt.
Zur Einstellung der Federspannung ist das eine Einsatzstück 29 mit der Gegenbremsfläche
15' in Richtung auf die andere Gegenbremsfläche 15 hin- oder von dieser fortbewegbar
angeordnet. Zu diesem Zweck ist das Einsatzstück 29 in eine Hülse 37 eingesetzt,
die auf ihrem Außenumfang zwei oder mehr achparallele Rippen 38 aufweist.
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Zur axialen Geradführung greifen diese Rippen 38 in Nuten 39 ein,
die am oberen Ende des Kegelkörpers 7 in dessen Innenumfang achparallel eingearbeitet
sind. In das obere Ende der Hülsenbohrung ist ein Gewinde eingeschnitten, das mit
einem auf dem Drehteil 20 vorgesehenen Außengewinde 40 zusammenwirkt. Durch Drehen
des mit dem Drehteil 20 verbundenen Flansches 20' wird die Hülse 37 gegen die Kraft
der Feder 36 axial bewegt und somit die Bremskraft verstellt.
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Anstelle der aus Hülsen zusammengesetzten Bremspatrone ist auch ein
einheitlicher zylindrischer Körper mit halbkugeligen Enden des Bremskörpers denkbar.
In diesem Fall
würde die Bremskraft ähnlich wie bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 durch eine auf das Einsatzstück 29 einwirkende Feder 19 erzeugt.
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Zum Lösen der Fadenbremse bzw. zum Freigeben des Fadenkanals 23, 24,
25 und 27 wird die Fadenbremspatrone 35 gegen die Kraft der Feder 36 radial gegen
die Innenwand des in den Kegelkörper 7 eingearbeiteten Bremsgehäuses 41 gepreßt.
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Hierzu dienen zwei Kolben 42, an denen Stößel 43 in der Art von Kolbenstangen
befestigt sind. Die Kolben 42 mit ihren Stößeln 43 sind in Führungsbohrungen 44
in der Wand des Kegelkörpers 7 geführt. Bei Betriebsstellung der Fadenbremse halten
die Rückholfelder 45, die sich an Einschnürungen der Führungsbohrungen 44 abstützen,
die -Kolben 42 in Außerbetriebstellung. der Löseeinrichtung. Als Anschlag für die
Kolben 42 dient dabei die Innenwand des Gehäuses 1.
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Wenn die Fadenbremse gelöst werden soll, wird die von der Fadenbremse
abgewandte Kolbenfläche über einen mit einem Ringkanal 46 verbundenen Luftkanal
47 mit Druckluft beaufschlagt. Mit dem über den Preßluftanschlüß 4 mit Druckluft
versorgten Ringkanal 46 ist auch der Zwischenraum 28 verbunden.
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Für die gleichmäßige radiale Breite des Zwischenraumes 28 über seinen
Umfang sorgen Zentrierrippen 48.
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Wenn die Einrichtung zum Einziehen eines Fadens über die in der Patentanmeldung
P 31 34 217.5 beschriebene Druckluftzuführeinrichtung und den Anschluß 4 mit einer
Druckluftquelle verbunden. wird,strömt die Druckluft sowohl in den Zwischenraum
28 als auch über den Ringkanal 46 und den Luftkanal 47 auf die wirksamen Flächen
der Kolben 42. Diese Kolben 42 werden nun in den Führungsbohrungen 44
gegen
die Kraft der Rückholfedern 45 mit ihren Stößeln 43 radial in Richtung auf die Fadenbremspatrone
35 bewegt, so daß sie diese gegen die Kraft der Feder 36 aus den trichterförmigen
Gegenbremsflächen 15 und 15' radial nach außen gegen die Innenwand des Bresmgehäuses
41 pressen (durch gestrichelte Linien dargestellt). Nun ist der Fadenweg 23, 24,
25, 27 für den Faden frei, der durch die Injektorwirkung der aus dem Zwischenraum
28 in den Endabschnitt 27 einströmenden Druckluft durch den Fadenkanal gezogen wird.
Nach Trennung der Druckluftzuführeinrichtung und damit der Druckluftquelle vom Bremseinsatz
gehen die Bremspatrone 35 und die Kolben 42 in ihre Ausgangslage zurück.
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Wenn anstelle der teleskopartig ineinandergeschobenen Hülsen ein einheitklicher
zylindrischer Bremskörper als Fadenbremse verwendet wird, bei dem die Bremskraft
durch eine - wie in Fig. 1 dargestellt - über dem Einsatzstück 29 angeordnete Feder
19 erzeugt wird, erfolgt die seitliche Verschiebung des zylindrischen Bremskörpers
gegen die Kraft dieser Feder 19, wobei das Einsatzstück 29 axial nach oben verschoben
wird.
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Die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen sind nur zwei
von vielen möglichen. Sie haben sich als außerordentlich wirkungsvoll und zuverlässig
erwiesen. Auch die Herstellung erweist sich trotz der auf den ersten Blick kompliziert
erscheinenden Konstruktion.als unerwartet problemlos, da diese praktisch nur aus
verhaltnismäßig einfachen Drehteilen besteht.
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BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG 1 Gehäuse 2 konische Bohrung 3) Druckluftanschluß
4) 5 Zentrierrippen 6 Endabschnitt des Kegelkörpers 7 7 Kegelkörper 8',9'Bohrung
für Druckluftkolben 9 10 Ausdrehung 11 Raum für Feder 13 12 Dichtring 13 Sicherungsstift
14 Kugel für Fadenbremse 15 Bremsfläche 15' Gegenbremsfläche 16 bewegliches Federlager
17 Hülse 18 unterteilter Befestigungskragen 19 Lagerfeder 20 Drehteil 20' Flansch
des Drehteils 20 21 Arretierkugel 22 Feder für Arretierkugel 21 23) 24) Fadenkanal
25) 26 Einsatzstück mit Bremsfläche 15 27 zylindrisches Endteil der konischen Bohrung
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28 Zwischenraum zwischen Gehäuse 1 und Kegelkörper 7 29 Einsatzstück
mit Gegenbremsfläche 15' 30 Arbeitsfläche des Kolbens 9 31 Eindrehung in Teil 1'
32 Schrauben 33 Feder für Kolben 9 34 Boden für Bohrung 35 Fadenbremspatrone 36
Feder 37 Hülse 38 Führungsrippen 39 Nuten 40 Außengewinde 41 Bremsgehäuse.
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42 Kolben 43 Stößel 44 Führungsbohrung 45 Rückholfeder 46 Ringkanal
47 Luftkanal 48 Zentrierrippen
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